Botschaft für das Kloster der läuternden Hand

[Garrit Labrass]

Ein heruntergekommener Junge, von vielleicht 12 Jahren, erscheint beim Kloster der läuternden Hand um eine ziemlich "offiziell" wirkende Botschaft dort abzugeben. Sie ist versiegelt mit rotem Wachs in dem ein Wappen gedrückt wurde das den Klerikern Glarons wohl nicht wirklich ein Begriff sein sollte. Der Junge hat es sichtlich eilig das Schreiben loszuwerden und wird dementsprechend nach der Übergabe direkt versuchen zu verschwinden um das wenige erhaltene Gold auszugeben. Hält man ihn aber dennoch fest um ihn auszufragen von wem er diese Botschaft erhalten hat, so wird er mit Sicherheit von einem hochgewachsenen muskulösen Mann reden der gehüllt in eine schwarze Knochenrüstung ihn in der Bucht angehalten hatte und bezahlte diese Botschaft zu überbringen. Reicht einem das immernoch nicht wird man vielleicht noch herausquetschen können das dieser Mann in der Bucht als Caedes, Paladin des Sekals bekannt ist. Widmet man sich dann endlich der Botschaft selbst und bricht das Siegel erwartet einen eine ordentliche, elegante Schrift, die wohl mit viel Sorgfalt zu Papier gebracht wurde.

Der ehrwürdige Vater Sekal grüßt Euch Kleriker,

Im Namen der hohen Kirche Sekals wende ich mich an die wohl einflussreichste und würdigste Fraktion Kleriker dieser Lande um einige Belange von höchster Dringlichkeit zu besprechen. Man nahm sich doch glatt die Dreistigkeit heraus ein Tribunal zu formen, das sich klerikaler Belange annimmt, ohne die hohe Kirche des gnädigen Vaters mit einzubeziehen. Bedauerlicherweise findet dieser Verrat, dieser Bann, des Vaters immerwieder Platz in der Geschichte dieser Welt. Um dies fortan zu unterbinden und die Beziehungen zwischen unseren Kirchen zu festigen biete ich Euch ein persönliches Treffen mit mir an. Dazu findet Euch, alleine, am kommenden Mondtage zur achten Abendstunde an dem markierten Ort der beiliegenden Karte ein, ich werde im Inneren des Gebirges auf Euch warten.

In aller Höflichkeit rate ich davon ab unnötige Begleitung in Form der Garde, der Frewilligenarmee, der Freischar, oder sonstiger weltlichen Institutionen in Anspruch zu nehmen. So werdet Ihr die Möglichkeit einer offenen Aussprache nur verwirken und die hohe Kirche Sekals nur erneut mit Eurem Verrat schänden.

Hochachtungsvoll,

Ehrwürden Caedes
Blutspaladin des Sekal



In der Botschaft findet sich auch eine ziemlich akkurate Karte der Nordlande wieder auf der eine Höhle direkt nach der von Spinnen überlaufenen Ruine nahe des Elementschreins im Gebirge verzeichnet ist.

[ooc: Montag 20:00 ; Koordinaten der Höhle: Nordlande 1920,374 ]

[Raynir Kjertan]

Der fröhliche junge Priester, dem der Knabe die Botschaft in die Hand drückt, mustert den Jungen erstaunt ob dessen hektischer, verschreckter Art und packt ihn kurzerhand beim Schlafittchen: "He, mal langsam, junger Freund!" Freundlich werden diese Worte gesprochen, doch lassen sie erkennen, daß an ein schnelles Entkommen nicht mehr zu denken ist. Sanft, doch nachdrücklich drehen die Hände des Priesters den Jungen zu sich herum. "Bist Du einem Geist begegnet?" Stumm schüttelt der Knabe den Kopf. "Magst Du einen Apfel und ein Stück Brot?" Ein zögerliches Kopfnicken von Seiten des Jungen. "Na, dann komm mal mit, wir setzen uns derweil dort auf die Bank, und dann kannst Du mir beim Essen erzählen, was Dir aufs Gemüt geschlagen ist, mh?" Ohne große Begeisterung folgt der Junge dem Priester. Während er hungrig Brot und Apfel vertilgt, wartet der Glaronsmann geduldig schweigend, bis das Mahl beendet und der Hunger gestillt ist. "So, dann man los, mein Junge. Was hat Dich so erschreckt?" - "Der Mann," murmelt der Knabe leise mit gesenktem Blick. Die freundliche Stimme des Priesters ist wieder zu hören: "Welcher Mann?" - "Na, der, der mir die Botschaft für Euch gab." - "Und was war mit dem Mann?" Einen Moment lang sieht es aus, als wolle der Junge nicht weiter reden, doch dann faßt er sich ein Herz: "Er war... ganz schwarz. Und groß. Und in Knochen gekleidet. Ganz unheimlich!" Kurz überläuft ein Schauer den Jungen, bevor er fortfährt: "In der Bucht nennt man ihn Herrn Caedes. Er ist ein Paladin. Von... von... keine Ahnung... von irgendwas Unheimlichen jedenfalls. Er wird mich doch nicht verflucht haben, oder?" Bange Augen blicken den jungen Priester an. Freundlich klopft er dem Jungen auf die Schulter. "Hab keine Angst, Junge. Ich werde vorsichtshalber einen Segen über Dich sprechen, das wird einen Fluch wirksam aufheben." Lächelnd zeichnet Raynir in der Luft vor dem Knaben das Sonnensymbol Glarons und legt ihm für einen Augenblick die Hand auf den schmutzigen Blondschopf. "Möge der Herr des Lichtes Dich segnen und über Dich wachen." Erleichtert atmet der Knabe aus. Mit einem jungenhaften verschwörerischen Augenzwinkert drückt ihm der Priester noch ein Goldstück in die Hand und schaut ihm dann schmunzelnd nach, bevor er sich dem Schriftstück zuwendet.

Das Siegel wird kurz betrachtet, bevor es gebrochen wird, der Inhalt wird mehrfach mit einem begleitenden Kopfschütteln gelesen. "Was für ein krauses Geschreibsel," murmelt Raynir vor sich hin, "Ich habe keinen blassen Schimmer, was es bedeuten soll. Das werde ich unbedingt Bruder Pergo und Schwester Sofie zeigen müssen."

Gut sichtbar wird das Schreiben dann im Besprechungsraum auf dem Tisch deponiert.

[Hayley Stavora]

Als Sofie das Schreiben auf dem Tisch entdeckt, nimmt sie es hoch und liest es sich durch. Nachdem sie die ersten Worte gelesen hat, lässt sie sich auf dem Sessel nieder und schlägt die Beine übereinander. Mit Aufmerksamkeit und Interesse liest sie die weiteren Worte und gibt am Ende ein "Pff" von sich: " Das kann er vergessen ".

Sie erhebt sich und platziert das Schreiben wieder auf dem Tisch und macht sich auf dem Weg in den Versammlungsraum.

[Pergo Trarecht]

Pergo hat sich das Schreiben mehrmals durchgelesen und nach einem Tag der Überlegung ein Antwortschreiben aufgesetzt, welches er dann zurück sendet:


Verlorener Götzendiener!

Von Dringlichkeit kann nicht die Rede sein, denn ich wüsste nicht im geringsten, in welcher Art, Weise oder Form ihr irgendwie wichtig sein könntet. Uns ist klar, dass ihr mit diesem Schreiben eine Art Kampfansage provozieren wollt, eine Legitimation zur Feindschaft. Wenn ihr so dämlich seid und noch immer nicht verstanden habt, dass wir stets und immerdar Feinde sind, sei es hiermit nochmal für euch ausdrücklich gesagt.
Keine Aussage auf dieser Welt ist verbindlicher als diese!

Anhand eurer bedauernswerten Grußformel, erkennt selbst ein Kind wie diletantisch und schlecht organisiert eure verblendete Freikirche ist, die selbst ihrem eigenen Götzen eine Ehrenwürde erteilt sowie einem Aufrührer wie euch nicht gleich zurück pfeift, wenn er so einen Unsinn verschickt. Ebenso schlecht seid ihr auch informiert, denn die Kirche des gnädigen Vaters wird freilich im Glaubenstribunal vertreten, durch uns! Ein Treffen ist nicht notwendig denn ihr ward und seid nicht willkommen und werdet es auch niemals sein, geht dorthin wo ihr nur euch selbst schadet und verschont die Welt mit eurem Mistsudel. Wir beten für euch, dass auch ihr es nun verstanden habt.

Möge die Standarte des Lichts durch euer Herz bohren und eure Verblendung verbannen! Eure Dummheit jedoch wird wohl leider für immer bleiben.

Trarecht,
Paladin unter der Inquisition