Ein Nottfall im Heilerhaus

[Tari Ceres]

Als Carlin sicher sein konnte, dass Resari schlief, notierte er dieses Ereignis auf einen Zettel, den er Tari und Gwes dann auf den Tisch legte. Später am Tage, nachdem Tari den Zettel gefunden hatte, ging sie zu den vorm Haus postierten Wachen, um ihnen diesen Umstand mit der Bitte um Weitergabe an den Major, mitzuteilen.

[Gwescan Asturone]

Ein Bote bringt ein Schreiben mit dem Zeichen des Heilerhauses in Gwescans typischer, leicht nach links geneigter Handschrift zum Major.

Werter Major Govaine!

Habet Dank für Eure Umsicht. Der Bote entlastet das Heilerhaus und ermöglicht es, daß alle Heiler wieder ihren eigentlichen Pflichten nachkommen können.

Mit hochachtungsvoller Wertschätzung

Gwes Asturone

[Ardenius Peret]

*als der Bote der Garde an diesem Tag ins Heilerhaus kommt ist der Richter wie immer wach, scheint jedoch an diesem Tage erschöpfter als sonst. Besorgt doch still sucht er den Raum ab und schlisst wieder alles fenster ehe er sich zu ihm setzt und ihm seine Briefe vorlest. Nur ruhig nickend vernimmt er alles ehe er ihn dann in monotoner Stimme einen Brief an Bolwen diktiert.*

Glaron zum Gruße Herr Major,

Ich hatte am letzte Abend ein Besuch der mittlerweile aus dem Heilerhaus entlassenen Resari Calesse und es scheint, als wäre sie nun über den Verbleib ihres Bruders beziehungsweise vom Interesse der Garde am selbigen durch den Wirt ihres alten Gasthauses informiert. Sie ersuchte bei mir Informationen über den Verbleib von Yael Calesse, jedoch verweigerte ich ihr diese. Ich überlasse euch es, Madame Calesse darüber aufzuklären wenn ihr es für richtig haltet. Jedoch muss ich sagen das mir Resari Calesse sehr Sorgen macht zumal sie auf ihrer Suche nach ihrem Bruder nicht mehr unter dem Schutz, der mir im Heilerhaus zukommt, stehen wird. Zudem weigert sie sich das Gasthaus an der Paradestraße zu verlassen das sie auf das Wiederauftauchen ihres Bruders hofft.
Es wäre mir eine Erleichterung wenn ihr veranlassen würdet das sie zumindest innerhalb der Stadtmauern Britains besonders von euren Männern beobachtet wird und ich mir um den Schutz meiner Verlobten sicher sein kann.

Desweiteren bitte ich um eine Zutrittserlaubniss für die Templer des alten Kodex. Bruder Heinrich weiß noch nicht um meinen Zustand und ich würde ihn gerne persönlich informieren da es natürlich zu einem Aufschub der Taufe kommen wird.

Madame Ceres und ich sind zudem der Meinung das ich allsbald erste Gehübungen machen kann wenn es wieder etwas wärmer wird. Daher bitte ich darum das mich einer der Wachen vor dem Heilerhaus dann begleiten wird und mich überhaupt aus dem Haus lässt.

Ich hoffe auf einen baldigen Besuch von euch. Richtet mir Grüße an eure Familie aus.

Glaron schütze euch und eure Familie

Ardenius Peret
Richter Britains

[Resari Calesse]

Nachdem sie das Schreiben an Tharon zu seiner Werkstatt gebracht hatte, ging sie festentschlossenen Schrittes zu ihrem Gasthaus in der Paradestrasse. Nocheinmal huschte ihr Blick durch das Zimmer, wo vor nicht all zu langer Zeit die Garde alles auf den Kopf gestellt hatte.
Ein wenig schämte sie sich, welch wütende Gedanken ihr durch den Kopf geschossen waren, als ihr Ardenius nicht als ihr Verlobter, sondern als Richter verboten hatte, die Stadt zu verlassen.
Resari war nicht auf den Kopf gefallen, schnell hatte sie eins und eins zusammengezählt. Die Zimmerdurchsuchung ihres Gastzimmers durch die Garde, das Verschwinden ihres Bruders, die viele Fragen über ihren Bruder durch den Major und das beharrliche: ich kann es dir nicht sagen.. von Ardenius.
Doch verdammt! Was hatte ihr Bruder mit dem Überfall zu tun? War Ardenius so voller Wut, dass er sich nun für all den Kummer der letzten Monate an ihn rächen wollte? Langsam schüttelte sie ihren Kopf. Nein, das darf nicht sein. Er hat dies bestimmt nicht getan, es muss einen anderen Grund geben!

Leise zog sie hinter sich dir Tür zu und ging die Stufen hinunter zu dem Wirt, dem teilte sie nur knapp mit: Wenn jemand fragt, ich bin bei einer Freundin. Somit verschwand sie aus dem Gasthaus, und eilte aus der Stadt. Sie musste dringend mit jemand sprechen.

[Bolwen von Britannia]

Glaron zum Gruße Herr Peret,

in Anbetracht der Umstände waren gewisse Schritte notwendig, um eine vollständige Beurteilung der Lage zu ermöglichen.
Nach wie vor gilt meine Bitte an Euch, keine weiteren Informationen an Frau Calesse weiterzugeben, sollte dies Euer Missfallen finden, so steht es Euch frei, Euch an meinen Vorgesetzten zu wenden.
Wann und in welchem Umfange Frau Calesse über die bisherigen Ermittlungsergebnisse informiert wird, werde ich in Kürze entscheiden.
Aus der Tatsache heraus, dass Ihr selbst gewisse Verdachtsmomente bestätigt habt, versteht Ihr sicher die Notwendigkeit dieser Maßnahme.
Die Mitglieder des Templerordens haben selbstverständlich meine Erlaubnis, Euch zu besuchen, jedoch bitte ich darum, jene im Falle von Fragen zu diesem Fall an mich oder Baron von Britain zu verweisen.
So Ihr das Heilerhaus verlassen möchtet, werde ich Euch eine Eskorte als Geleitschutz zuteilen, die Euren Schutz sicherstellt.

Möge Glaron Euch schützen und alsbald genesen lassen.


Hochachtungsvoll

Bolwen Govaine, Major der herzoglichen Garde
Oberkommando der Garde

[Ardenius Peret]

*als Ardenius diesen Tag seine Briefe vom Boten bekam und er ihn auf besondere Vorfälle in der Stadt hinterfragte, er hielt er Nachricht vom Gottesdienst. Leise murrend dreht sich der Richter im Bett und nickt nur leicht ehe er dem Boten anwies sich nachdem er wieder alles untersucht und die Fenster geschlossen hat niderzusetzen und einen Brief an Tari zu schreiben*

Madame Ceres,

Da ihr momentan nicht im Heilerhaus seid lasse ich euch durch den Boten den Brief bringen. Dieser berichtete mir gerade das es in dieser Woche einen Gottesdienst geben wird und es würde mich freuen wenn ich daran teilnehmen könnte. Ihr sagtet mir vor einiger Zeit das ich bald die ersten Schritte machen könnte und da ich nun zu einem den Stock habe und zum anderen ohnehin bald die Schiene abgelegt bekommen ist meine Bitte an der Messe teilzunehmen sicher nicht vermessen. Wenn es von eurer Seite keine Bedenken gibt so wäre es sehr nett wenn ihr Major Govaine nach dessen Meinung fragt, so das er uns gegebenenfalls eine Wache abbeordert.

Glaron schütze euch
Ardenius Peret
Richter Britains

[Tari Ceres]

Nachdem Tari Ardenius' Brief erhalten und ihn eine Weile nachdenklich betrachtet hatte, verfasste sie ein eigenes Schreiben, das sie mit dem nächsten Boten zur Gardisterei schickte.

Glaron zum Gruße, Major Govaine,

Richter Peret äußerte den Wunsch, am heutigen Abend den Gottesdienst aufzusuchen. Da ich dort ebenfalls hinzugehen gedachte und Herrn Peret so mitnehmen kann, bitte ich Euch um eine kurze Abwägung seiner Sicherheitslage. So von Eurer Seite nichts dagegenspricht, bitte ich Euch, einen Gardisten zu Herrn Perets Begleitung mit uns zu schicken. In diesem Falle würden wir kurz vor der 21. Abendstunde im Heilerhaus aufbrechen und im Anschluss an den Gottesdienst wieder dorthin zurückkehren.

Tari Ceres

[Ardenius Peret]

*als wieder der Bote wieder beim Richter verweilt und alle Fenster und Türen geschöossen hat setzt er sich nieder um von Ardenius ein Brief diktiert zu bekommen*

Glaron zum Gruße Herr Major,

Ich möchte euch nur abermals für die viele Hilfe danken die mir durch die Garde und speziell durch euch zukommt. Besonders am Gottesdienst war ich sehr dankbar helfende Hände um mich herum zu haben und durch die Verletzung meines Auges wird es leider so sein das ich noch ab und an auf solche Hilfe angewiesen sein werde. Ich hoffe ich werde euch dabei nicht zu sehr zur Last fallen und werde natürlich nach einer dritten Person suchen, die mich unterstützen kann, wenn ich die Arbeit der Garde belaste.
Ich hoffe das ihr mich bald wieder im Heilerhaus besucht. Ich freue mich auf jede Abwechslung und besonders wenn ihr außerhalb des Dienstes kommt, ist es eine besondere Freude.
Grüßt mir doch eure Gattin und dankt bitte dem Kadetten und der Gardistin vom Gottesdienst abermals für die Hilfe.

Glaron schütze euch
Ardenius Peret
Richter Britains

[Resari Calesse]

Weit in der Nacht war es, als Resari zum Heilerhaus ging, den Wachen freundlich zunickte an dem scheinbar eingenickten Carlin vorbeiging und langsam und so leise wie möglich die Tür zum Schlafraum Ardenius öffnet. Rasch zog sie dir Tür hinter ihr wieder zu und verschloss sie genauso bedacht leise, wie sie kam.
Als sich ihre Augen an die Dunkelheit im Raum gewöhnt hatten, ging sie zu seinem Bett und hockte sich auf den Knien neben ihm hin. Ihren Umhang lies dabei einfach neben sich auf den Boden achtlos liegen. Sie hörte seinem gleichmässigem Atem zu, doch wagte sie es nicht, nach seiner Hand zu greifen, da sie ihn womöglich dadurch aufgeschrecken würde.
So kniete sie sehr lange neben seinem Bett, hin und wieder liefen besorgte Tränen ihre Wangen hinunter, dann atmete sie tief ein.
Am morgen wird man sie noch immer auf den Knien und Unterschenkel sitzen sehen, den Kopf in ihren Armen versunken, welche auf seinem Bett ganz nahe Ardenius gebettet sind, schlafend vorfinden.

[Tari Ceres]

Als Tari am frühen Morgen zur Arbeit kam, führten ihre ersten Schritte wie immer in die Krankenzimmer, um nach dem rechten zu sehen. Etwas verwundert betrachtete sie die schlafende Resari. Leise nahm sie die Wolldecke von einem der benachbarten Betten herunter und legte sie Resari über die Schultern. Dann verließ sie den Raum so leise wieder, wie sie gekommen war.

[Ardenius Peret]

*Ardenius wachte nach einen langem Schlaf am Morgen auf und runzelte die Stirn als er den Körper Resaris spürte. Als er an den langen Haaren spürte wer es war fuhr er ihr wie so oft liebevoll durch die Haare und seufzte einmal besorgt in den Raum. Eine Weile lag er so da, die Hand in Resaris Haare ruhend ehe er langsam wieder einschlief. Doch wer ihn sah, bemerkte die Sorge die ihn im Schlaf bewegte.*

[Ardenius Peret]

*Ardenius konnte in dieser Nacht nicht schlafen und schaute lange mit seinem unverbundenen Auge auf die Laterne die Carlin diese Nacht für ihn angezündet hatte. Keine Müdigkeit wollte über seinen doch erschöpften Körper kommen und Ardenius langweilte sich. Ruhig griff er an das Buch neben seinem Bett das er vor zwei Tagen aus der alten Heimat erhalten hatte und öffnete die erste Seite. Ruhig starrte er auf die Buchseite und erkannte nicht mehr als Linien auf den Seiten. Immerhin vor ein paar Tagen hätte er nicht einmal erkannt das da etwas steht, doch wurde er wieder missmutig immer noch nicht lesen, geschweige denn schreiben zu können. Seit Wochen lag er nun schon im Heilerhaus und außer ab und an Gespräche mit Madame Ceres, Carlin oder Freunden zu führen hatte er nicht viel zu tun. Zudem seit einigen Tagen nicht einmal Resari mehr vorbei gekommen war. Er vermisste sie auch wenn er sich insgeheim fragte ob es gut wäre wenn sie ihn besuchen würden.
Er warf das Buch wieder auf den Tisch und blickte sich im Raum um. Schatten und Umrisse der Einrichtung konnte er erkennen und ihm fiel auf wie langsam mehr Licht ins Zimmer fiel. Es wurde endlich morgen und Ardenius beschloss bald aufzustehen und sich etwas zum Frühstück zu holen. Zudem würde er sich etwas richten das wenn der Bote des Schlosses wie jeden Tag kommen würde er ihn in der Küche einiges diktieren konnte.*

Ein Brief ließ er direkt zu Tari bringen da sie gerade nicht im Heilerhaus war

Madame Ceres,

Es ist nun schon einige Wochen her das ich hierher kam in eure Obhut und ich muss sagen auch wenn ihr euch gut um mich kümmert so wäre es mir ein Anliegen bald wieder in meine eigenen Gemächer heimkehren zu können. Daher wäre es nett wenn ihr mir einen möglichen Zeitpunkt meiner Entlassung nenne würdet, so das ich Vorkehrungen treffen kann.

in Freundschaft
Ardenius Peret

Der nächste Brief wird vom Boten in die Gardisterei zu Major Govaine gebracht

Major Govaine,

Ich habe beschlossen das ich lange genung im Heilerhaus war und bat daher Madame Ceres um meine Entlassung. Ich werde bald einen genauen Zeitpunkt meiner Entlassung nenen doch vielleicht sollten schon einmal Vorkehrungen getroffen werden, da ihr einmal Bedenken um meine Sicherheit zeigtet.
Zur weiteren Untersuchung meines Auges wird Madame Ceres jedoch sicher empfehlen mich weiter unter der Obhut eines Heilers zu begeben. Jedoch denke ich das dazu die Dienste der Heilerin der Gardisterei reichen, wenn ihr nichts dagegen habt.

Grüßt mir eure Familie
Glaron schütze euch
Ardenius Peret


Der letzte Brief wird im Gasthaus an der Paradestraße für Resari hinterlegt

Resari,

Es ist lange her das ich dich das letzte Mal sah und ich mache mir große Sorgen um dich. Ich hoffe du hast die Stadt nicht verlassen und erhältst diesen Brief. Ich bin noch im Heilerhaus, zumindest vorläufig. Bitte melde dich bald, ich vermisse dich.

Ardenius

[Resari Calesse]

Als es an der Türe klopfte, hob sie den Kopf und blickte sich verwirrt um. Für einen Augenblick wusste sie weder wo sie war, noch was sie geweckt hatte. Als es erneut klopfte, schlug sie die Decke zurück und erhob sich von dem Bett. Den Kopf an der Tür anlehnend rief sie hinaus: "Wer ist denn da?"
Der Wirt meldete sich zu Wort und erklärte, er habe einen Brief für sie.
"Schiebt ihn bitte unter der Tür durch."

Kurz darauf erschien das Schreiben unter der Tür. Resari hob ihn auf und stöhnte als sich das Zimmer anfing zu drehen. Blass und mit total zerzausten Haaren schlurfte sie mit dem Schreiben zurück zum Bett und liess sich darauf fallen.
"Is mir schlecht!" presste sie hervor und rieb sich über die Augen. Es dauerte noch eine Weile bis sie sich aufraffte und das Schreiben öffnete.
Immer wieder kommentierte sie einige Passagen des Schreibens.

"Warum sagt ihm niemand, das ich jede Nacht an seinem Bett wache!... Die Stadt verlassen, hast du mir ja verboten... Was für ein liebevoller Brief."

Als die Nacht einbrach, machte sie sich wie jeden Abend auf dem Weg zum Heilerhaus, diesmal hatte sie jedoch ein Schreiben an Ardenius dabei, welches sie ihm dann auf sein Bett legte, wo er es oder sein Schreiber finden würde, wenn die Sonne wieder über die Nacht obsiegte.

Liebster Arden!
Es verwundert mich doch schon sehr, dass dir niemand mitteilt, wie ich jede Nacht an deinem Bett wache! Wenn schon Carlin mich übersieht, so werden es die Wachleute mit Sicherheit nicht.
Du fragst dich sicherlich, warum ich dich nicht auch besuche, wenn du wach bist. Nun, dies ist nicht so einfach erklärt, es ist nur so ein wages Gefühl, dass dich womöglich meine Anwesenheit schmerzt. Da ich aber auf deine Gegenwart nicht verzichten kann und am liebsten die ganze Zeit über in deiner Nähe verweilen würde, bin ich des Nachts bei dir. Wache über deinen Schlaf.
*hier mag die Feder für einen Moment verweilt haben, da ein kleiner Klecks entstanden ist*
Zum anderen muss ich tagsüber auf den Strassen sein. Arden es schmerzt mich zu tiefst, dir dies sagen zu müssen, aber all die Ersparnisse meines Bruders und mir, sind restlos aufgebraucht. Als Bardin bin ich derzeit nicht zu gebrauchen, in mir gibt es kein freudiges Lied mehr, keine lustigen Geschichten, die ich für etwas Gold kundtun könnte. Ich möchte es nicht aussprechen, aber du kannst dir sicherlich denken, wie ich an etwas Gold komme, um das Zimmer zu bezahlen und um auch etwas zum Essen zu haben.
Es schickt sich ganz und gar nicht, ich weiss Arden! Doch was soll ich tun? Zum Glück kennt man mich kaum und so weiss niemand, dass deine Verlobte betteln muss auf der Strasse.
Doch eines ist Gewiss! Ich liebe dich von ganzem Herzen!
Deine Resari

[Ardenius Peret]

*als Ardenius aufwachte erkannte er sofort den Brief neben ihn und er ahnte von wem er ist. Er glaubte es am Papier zu erkennen oder gar an den feinen Linien welche die Worte bildeten. Und es kam ihm vor wie eine Ewigkeit bis endlich der Schreiber kam. Der Schreiber schien selbst erstaunt als er den Brief vorlas, Ardenius erkannte es an seiner Stimme und als er ihn vorgelesen hatte, befahl er dem Schreiber niemanden etwas zu sagen und schickte ihn aus dem Zimmer.
Als der Schreiber die Türe zum Zimmer schloss meinte er in der stolzen Stimme des Richtern eine Schwere zu hören und als er in der Küche wartete war er sich sicher das er ein leises Wimmern aus dem Zimmer des Richters hörte*

[Ardenius Peret]

*Ardenius erschien dem Boten seltsam. Er schien sich über etwas aufzuregen denn er kaute dauernd auf seiner Unterlippe herum und spielte mit seiner gesunden Hand nervös an seinem Armreif herum.
Der Richter musterte mit seinem gesundem Auge den Boten eine ganze Weile ehe er endlich seine Stimme erhob um ihm zu dikiteren. Einige Zeit später würde er den Brief in die Gardisterei bringen.*

Major Bolwen,

Ich erfuhr heute durch Nachfrage von dem Vorfall mit Yael Calesse oder wie es Korporal Kantala nannte Irrtum. Zwar hat er mir nicht den genauen Vorfall genannt doch weiß ich um das Ergebniss. Es wäre nett von euch die genaueren Geschehnisse zu erfahren wenn ihr erlaubt.
Zudem kann ich mitteilen das es von seiten der Heiler keine Bedenken gibt mich zu entlassen, daher denke ich das ich diesen Feuertag oder dme darauffolgendem Tag verlassen kann, wenn ihr mir eine Eskorte zur Seite stellt. Ich denke das wir so auch das Heilerhaus nicht weiter strapazieren, auch wenn ich sagen muss das ich hier immer willkommen war und im besonderen Madame Ceres eine große Hilfe war. Daher sollten aber natürlich auch die Wachen abgezogen werden das wieder voller Zugang der Bevölkerung zum Heilerhaus gewährt wird.
Ich werde mich allsbald wieder voll meiner Arbeit widmen, weswegen ich auf eure Hilfe hoffe.
Es ist vielleicht notwendig das ich jemanden habe der mir bei einigen Sachen, insbesondere beim Schreiben helfen kann. Da es sich hier um amtliche Dinge handelt halte ich meinen Boten nicht weiter für absolut aufgabenfüllend. Zwar ist er für die einfachen Dienste geeignet aber einige Dinge bedarfen doch die Dienste eines Schreibers. Zudem werde ich vermutlich bald wieder lesen können und ich bedarf vielleicht einiger Abschriften. Vielleicht könnt ihr mir ja jemanden nennen an den ich mich wenden kann.
Zwecks der Eskortierung und der Hilfe beim Gehen, erwies sich die Kadettin Agnar Vord als sehr hilfreich.
Doch selbst wenn es nicht ihre Aufgabe wird, so vertraue ich euch voll und ganz. Ich habe durch meine Zeit im Heilerhaus spüren können welch ausgezeichnete Ausbildung die Kadetten der Garder erfahren und möchte auch wenn es überheblich und vielleicht wegen meiner geringen Erfahrung unpassend klingt, en großes Lob aussprechen.
Umso mehr möchte ich natürlich allsbald bei den Gardisten vorstellig werden.
Ich denke es ist wichtig für die Zusammenarbeit der Gerichts und der Garde wenn sich die beiden Posten kennen.
Ich wäre erfreut wenn ihr euch allsbald meldet.

Grüßt mir eure Familie
Glaron schütze euch und eure Familie
Ardenius Peret
Richter Britains

*der Bote würde dem der den Brief überreicht wird etwas verstimmt wirken. Er murmelt beim Hinfort gehen etwas von "nicht aufgabenfüllend".*

[Bolwen von Britannia]

Mit regungsloser Miene nahm der Gardist das Schreiben des Boten entgegen und liess noch einen Moment lang missbilligend seine Blicke auf dem Mann ruhen, ehe er sich aufmachte, den Brief dem Major zu überbringen.
Als jener den Brief öffnete und die Zeilen konzentriert überflog, zog er bereits beim Lesen der ersten Zeile seine Brauen merklich zusammen, er enthielt sich aber ansonsten in Gegenwart des vor seinem Schreibtisch wartenden Gardisten jeglichen Kommentares. Nachdem er geendet hatte, griff er zu Feder und Pergament und setzte ein Antwortschreiben auf, welches recht bald danach seinen Weg über einen Boten der Garde zum Heilerhaus fand.



Glaron zum Gruße Richter Peret,

so es von den Angestellten des Heilerhauses verantwortet werden kann, werde ich Euch für den Abend des Feurtages eine Eskorte stellen, welche Euch sicher ins Schloß geleiten wird, erst danach werde ich die Wachen vor dem Heilerhaus abziehen, keinesfalls auch nur einen Augenblick eher.

Was die Kompetenzen des Euch zur Verfügung gestellten Boten angeht, erlaube ich mir zu bemerken, dass er, wie alle Gardeboten, ein vereidigtes Mitglied der Garde ist, ausgebildet darin, sowohl Nachrichten zuverlässig und schnellstmöglich zu überbringen, als auch gesprochenes Wort zu Papier zu bringen, ohne dabei jedoch eigene Interpretationen einfliessen zu lassen und das Diktierte somit zu verfälschen.
Für darüberhinausgehende Dienste sind die Gardeboten weder gedacht noch ausgebildet, ich erlaube mir zu empfehlen, bei Bedarf auf einen Gerichtsdiener zurückzugreifen, wenn es um verwaltungsbezogene Handreichungen geht.
Sollte unter diesen keine geeignete Person für Eure Zwecke befindlich sein, rate ich dazu, Sire von Britain über diesen Umstand zu informieren und seine Erlaubnis zur Einstellung eines geeigneten Kandidaten einzuholen.
Gerichtsakten und sämtliche gardeinterne Schriftstücke dürfen indes keinesfalls in die Hände Aussenstehender gegeben werden, weder in Gänze noch auszugsweise, über Ausnahmeregelungen möge Sire von Britain oder seine Rechtschaffenheit Parinor Redokan in seiner Eigenschaft als hoher Richter entscheiden.

In Anbetracht der momentanen Situation erachte ich es für notwendig, Euch weiterhin in der Öffentlichkeit von einer Eskorte schützen zu lassen, deren Zusammensetzung jedoch nicht nur aus nur teilweise ausgebildeten Kadetten bestehen darf. Ich werde dafür Sorge tragen, dass zumindest immer ein Gardist oder Unteroffizier zur Verfügung steht, der über die nötige Entscheidungsgewalt verfügt, um als Gruppenführer im Bedarfsfalle Euren Schutz nachhaltig zu gewährleisten.

Weiteres dazu besprechen wir bei Bedarf von Angesicht zu Angesicht, ich stehe Euch hierzu gerne zur Verfügung.

Möge Glaron Euch allzeit schützen.


Hochachtungsvoll

Bolwen Govaine, Major der herzoglichen Garde
Oberkommando der herzoglichen Garde