Abschied für eine Weile

[Melina Govaine]

Lange noch sass Melina an ihrem Schreibtisch, nachdenklich und etwas traurig. Sie suchte nach Worten, die Elcanor feinfühlig sagen sollten, dass sie erst einmal für eine gewisse Zeit fort sein werde.

Doch irgendwann tauchte sie die Feder in das Tintenfässchen und begann zu schreiben, die Worte schrieben sich wie von selbst...

Liebster Elcanor,

wenn Du diesen Brief findest, werde ich schon fort sein. ich weiss, mein Abschied kommt plötzlich, doch muss ich für eine zeit zu meiner Mutter, denn sie ist so allein und wünscht mich zu sehen. Ich werde jeden Tag an Dich denken und von Dir träumen, doch der Gedanken, dich bald wiederzusehen wird mir sicher helfen. Ich hoffe, Du verstehst, warum ich erstmal fort bin, ich werde bald wiederkommen.
In Liebe,
Deine Melina

Sorgsam faltete Melina das Stück Pergament und liess es dann auf dem Tisch liegen.

Sie ging in den Wohnraum und nahm ihren fertig gepackten Rucksack auf, verliess das Haus recht leise und begab sich zu ihrem Pferd. Liebevoll klopfte sie ihm auf die Schultern, und ritt los gen Norden...

[Melina Govaine]

Allein sass Melina an ihrem Feuer neben ihrem Hause. Sorgen bestimmten ihre Miene, Sorgen darüber, wo ihr Liebster wohl sei.

Sie war erst ein paar Tage wieder zurück und sie war allein. Sianne liess sie bei ihrer Mutter, denn der kommende Umzug und andere Dinge zwangen sie nahezu dazu.

Doch wo war Elcanor?

Zwei Wochen war sie schon wieder heim, doch Elcanor sah und hörte sie nicht, und auch keine Nachricht lag auf dem Tische oder erreichte sie auf einem anderen Wege.

Schwer seufzte sie und schaute in den wunderschönen Sternenhimmel.

"Pass auf Dich auf, wo immer Du sein magst..."