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Alt 08.12.2005, 08:50
Geschehnisse im noch jungen Leben
#1
Valentina Dagisto
Reisender
 
Registriert seit: 22 Sep 2005
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Manchmal ist das Leben doch recht öde, wenn man als Tochter eines Barons geboren wurde. Immer höflich sein und auf die korrekte Umgangsform zu achten ist nicht einfach und doch bemühe ich mich meinem Vater alle Ehre zu machen.Meiner Mama natürlich auch.

Beide sind kaum zu Hause und daher hänge ich mich immer ein wenig an Tante Kyra, die mich immer herzlich umsorgt und mir unser Land zeigt und erklärt. Auch bringt sie immer wieder neues mit in unsere Gespräche, wie vor einigen Wochen, als sie etwas über Diplomatie erzählte. Es war nicht ganz leicht zu verstehen und behalten konnte ich sicher nur die hälfte von dem was sie sagte, doch ist es sicher wichtig.
Auch das lesen und schreiben ist ein Teil unserer Treffen, aber das dürfen Mama und Papa noch nicht wissen, wegen der Überraschung wenn sie ihren ersten Brief von mir erhalten.
Ich freue mich schon auf ihre Gesichter wenn sie ihn lesen werden.

Lezte Woche hat Papa mir sogar erlaubt mit ihr nach Fentisthal zu reisen, da dort ein wundervoller Wintermarkt stattfand. Ich war am Anfang recht befangen, weil so viel neues und ungewohntes zu entdecken war. Sogar einige der Baronsfamilie zu Fenisthal durfte ich kennen lernen. Darunter Hochwohlgeboren von Fenisthal und desen Sohn Beladion von Fenisthal, Angelina ( die sehr lieb ist) und auch die Richterin Thaena Quirr, welche mir einige Pfirsiche schenkte. Hochwohlgeboren von Fenisthal führte mich höchst persönlich über den Markt und als wir fast am Ende angelangt waren schenkte er mir gar ein Kuscheltier, einen Eisbären um genau zu sein. Er fragte auch ob ich schon wisse wem ich einmal nach eifern wolle, der Mutter oder dem Vater, doch das weis ich ja noch nicht so genau, weil ich mich noch nicht mit deren Berufen auseinandergesetzt habe, was ich ihm auch zur Antwort gab.
Zum Schluss sprach er mir gegenüber eine Einladung aus, auch einmal zum Spielen mit einem seiner Söhne, Jonah heisst dieser wenn ich mich recht erinnere, zu kommen so Papa dies erlauben würde. Er wolle mich dann gar von Jonah und einem seiner Schwertreiter abholen lassen, damit mir nichts geschieht.

Oh hofffentlich darf ich, denn dann hätte ich einen Kameraden zum toben und sicherlich würden sich dann, die wie mir scheint recht gezwungenen und geschäftsmässigen verbindungen, etwas lockern und vieleicht auch zu einer Freundschaft ausbauen lassen. Ebenso könnte es mir ja dazu dienen noch mehr wissen zu erlangen. Jonah könnte sicher viel über seinen Wohnort erzählen.
Ich will versuchen bald mit Papa und Mama darüber zu sprechen.

Auf dem Rückweg kamen Tante Kyra und ich auf Pferde zu sprechen und wie es denn wäre das Reiten zu erlernen.
Na ja ob Papa auch das erlaubt? Fordert seine Tochter da nicht vieleicht etwas viel von ihm?

Es wird sich zeigen was die Zeit mir in dieser hinsicht bringen wird.
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Alt 12.09.2009, 02:34
#2
Valentina Dagisto
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Nach Jahren habe ich dich wieder ausgegraben. Ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt dich nach den ganzen Umzügen und dem hin und her, nach dem Tod meines Vaters noch mal wieder zu finden, doch dann ganz unerwartet hast du unter einem meiner alten Kleider hervorgeschaut. Fast musste ich schmunzeln, denn als hättest du gewusst, wie sehr meine Gedanken der Ordnung bedürfen, warst du da.
Mein liebes kleines rosa Tagebuch, ich hab dich vermisst und so viel zu erzählen das du sicher bald einen Bruder oder eine Schwester bekommst. Aber mal zum Anfang….

Nun bin ich schon fast 17 es dauert nur noch etwa eine Woche. Auf der einen Seite geht die Zeit so langsam vorbei und auf der anderen rast sie nur so dahin. Die Ausbildung absolviere ich bei Kyren Decram, denn wenn man eine der besten Schreinerinnen der Insel werden will, sollte man auch bei einem der besten das Handwerk lernen. Meine momentan beste Freundin ist eine Elfin, sie heißt Rhaw oder zumindest nenne ich sie so. Sie ist wirklich eine liebe Freundin sie hilft mir oft und hört mir immer zu, wenn ich mal wieder wirre Gedanken habe, die mir Sorgen oder Verwirrung bereiten. Hoffentlich bleiben wir ewig so gute Freundinnen. Dadurch das wir nun auf Cerinor eine neue Brücke Bauen, kann ich sie sogar ab und an nach der Arbeit besuchen. Das ist so schön. Wir gehen dann gemeinsam Baden oder an den Strand. Sie hat mir ihr Haus gezeigt und überhaupt ist die Stadt der helle Wahnsinn. Sie ist so… so perfekt. Man bekommt glatt tränende Augen wenn man sie das erste Mal sieht. Alle Gebäude sind aus Sandstein gebaut, die Straßen sind aus großen Sandsteinplatten gelegt, überall fließt Wasser und es grünt und blüht überall. Die Elfen sind untereinander so herzlich, es ist ganz anders als bei uns. Keiner muss das Haus abschließen und Angst haben das ihm etwas geklaut wird. Sie sind so ganz und gar eine Gemeinschaft das es fast unmöglich wirkt. Rhaw meinte das es erst schwierig wird wenn sich 2 Elfen ineinander verlieben, dann würden sie auf einmal komisch. Es gibt scheinbar einige die viele Jahrzehnte umeinander werben. Das geht aber auch nur weil sie ein so hohes Alter erreichen. Womit wir beim nächsten Thema wären.

Ich habe einen netten jungen Mann kennen gelernt und jedes mal wenn wir aufeinander treffen bekomm ich so Bauchkribbeln das mir ganz arg flau wird. Rhaw zieht mich damit ganz schön auf. Aber die hat ja ihren David und es geht ihr bestimmt nicht viel anders. Nur wie geht man damit am besten um wenn man jemanden gegenüber so empfindet? Sagt man es einfach oder wartet auf irgendein Anzeichen ob es dem anderen dann auch so geht? Ich weis nicht mal mehr wie es dann genau dazu kam, aber mittlerweile fand ich heraus, dass er mich auch sehr, sehr gern hat. Bald muss ich ihn meiner Tante vorstellen damit alles seine Richtigkeit hat. Ich glaube sie wird ihn mögen, er ist ruhig und nicht so Gedankenlos wie ich es oft bin, außerdem hat er nun eine gute Anstellung am Hof bekommen, was sicher auch von Vorteil ist.
Wenn wir uns außerhalb begegnen ist es irgendwie immer lustig, vor allem dann, wenn er versucht unterm Tisch meine Hand fest zu halten, als wolle er das ich nie wieder weg gehe.

Dann hat Tante Karo mir geschrieben ob ich nicht Lust habe bei ihr in der Taverne abends zu helfen. Sie hat mit ihrem Bognerladen und Yannick genug am Hut, als das sie das auch noch allein schaffen könnte. Also hab ich zugesagt. Sia hat auch ihre Zwillinge bekommen und dann ist da ja auch noch die kleine Adena. Na ja und als ich Rhodena das letzte Mal traf, hatte sie auch ein Baby bekommen. Hier wimmelt es grad so von kleinen Brotwölfen das man gar nicht mehr weis wer nun alles Mama und Papa geworden ist. Das gute daran ist, das die Kinder immer wen zum Spielen in der nähe haben, wenn sie mal etwas älter geworden sind.

Na ja ich geh nun erst einmal schlafen vielleicht hilft es wieder den Kopf frei zu bekommen.
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Alt 03.12.2009, 04:13
#3
Valentina Dagisto
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Wie neugierig ist die Welt? Heute war Völkermarkt auf Valarian und es war wunderschön. Angelina, Kyren, Victoria, Sire Ramirez von Valarian, Jonah und viele mehr habe ich gesehen. Besonders amüsant fand ich Angelinas Tochter. Jonah erwies mir die Ehre mich über den Markt zu führen bis... ja bis Liria ihn ablenkte und ihn, besser gesagt uns mit zum hau den Schweinekopf zog. Sie sah mit ungemeiner Faszination zu wie sich die Männer darin maßen den kleinen Metallklumpen in die Höhe zu befördern um ihren Einsatz zu mehren. So lange bis sie die Elfin am Rande des Geschehens entdeckte. Voller Neugierde begann die kleine jene Elfin auszufragen und hatte sichtlich ihren spaß dabei. Immer größer wurden ihre Augen, mal Staunen darin, bald Bewunderung bis hin zu Ungläubigkeit konnte man in ihrem Gesicht ablesen. Sie erzählte das Angelina ihr versprochen hatte ihr bald eine Feder ins Haar zu flechten wie einige Elfen es tragen. Bei diesem Gespräch kam Herr Areu hinzu... und es endete damit das Liria eine Elfenfeder geschenkt bekam für ihr Haar.

Das erinnerte mich schmerzlich an das was am Tag zuvor geschehen war. Die Gedanken glitten zu dem verletzten Tier vor meiner Haustür das mich aus lauter Angst und Pein angriff und mir die Elfenkette vom Hals riss. Ich konnte nur noch die Bruchstücke aufsammeln .Du kannst dir nicht vorstellen wie traurig ich darüber war. Die Tränen wollten nicht zu laufen aufhören. Ich musste mit jemandem darüber sprechen, also bat ich Jonah Liria allein zu Kyren zurück zu bringen und erzählte Munar alles. Das ich das Wort nicht hielt und die Kette nun kaputt sei, weil ich nicht richtig auf sie geachtet hatte. Ich versuchte meine Gefühle im Zaum zu halten, da Elfen es spüren können, wie es in einem aussieht, doch hat er wohl trotz allem die Scham und tiefe Traurigkeit gespürt. Seine Worte waren tröstlich und er nahm die Stücke der Kette an sich und sagte, dass es nicht meine Schuld war und er darum versuchen würde sie reparieren zu lassen. Er hätte in dem Moment nicht mehr Glück und Freude schenken können, dachte ich doch erst die Ehre der Besuchserlaubnis sei verwirkt.

Jonah,... nun meine Erinnerungen an ihn sind rar, doch jene die bleiben sind lustig zuweilen angenehm bis hin zu peinlich. Wenn ich, wie ich es heute tat, daran erinnre wie es damals im Badehaus mit uns zuging und mir heute vorstelle, dass ihm jene Gedanken auch einstweilen in den Sinn kommen. Ach herrje. Natürlich sind wir älter geworden und dachten uns damals nichts dabei als wir alle, wie Gott uns schuf, ins Wasser sprangen und planschten. Heute sind diese Gedanken an jenes Erlebnis behaftet von Schamgefühl, das man irgendwann im Leben wohl als Mensch entwickelt. Er war in seiner Jugend viel fort und auf Studienreisen und heute? Nun heute steht da ein junger Mann vor mir den ich seit Kindestagen an kenne und der mir doch so fremd geworden ist. Es ist ein seltsames Gefühl, auf der einen Seite die alte Vertrautheit aus Kindertagen und auf der anderen, verhält man sich doch wie es von einem als fast Erwachsener erwartet wird. Es muss für einen Außenstehenden eine Szenerie der Groteske darstellen. Zerrissen, weder Erwachsen noch Kind. Verrückte Zeit.
Bei einem Wein zum späten Abend( habe nur wenig getrunken), kamen wir noch richtig ins Gespräch, darüber was während seinen Abwesenheiten alles geschah. Vaters Tod, die ständigen Umzüge, meine Ausbildung ein wenig, was er alles gesehen und gelernt hat, Angelina und natürlich auch Victoria. Es war ein sehr schöner Abend doch irgendwann ist immer die Zeit zu der man aufbrechen muss, auch wenn es noch so schön wäre zu verweilen. Vermutlich bin ich ihm etwas zu nahe gekommen beim verabschieden denn auf ein mal wirkte er wie früher schüchtern fast beschämt, dabei wollte ich ihm nur ins Gesicht sehen und mich Wörtlich für den schönen Abend bedanken. Er hat nicht den Anschein geweckt als hätte er es mir krumm genommen... hoffe ich zumindest. Hm...., er meinte ja er würde sich über neuerlichen Besuch von mir freuen.....
Seltsamer Abend und doch so schön.

Victoria hat mir eröffnet das sie bald Herrn Dagisto heiraten wird. Ich war ganz schön überrascht. Aber die Verbindung scheint für sie nicht die schlechteste zu sein. Sie ist ruhiger geworden wie mir scheint. Sie fragte auch ob ich mit einer jungen Dame namens Hildelind zusammen ihre Brautjungfer werden wolle, die Aufregung danach kannst du dir vorstellen. Wir brauchen Kleider und irgendetwas müssen Wir für Vicci wohl Organisieren... so leicht kommt sie mir nicht ins Eheleben davon. Ich freue mich jedenfalls riesig für sie und ihr Glück.

meine Güte schon so spät... oder besser früh ich sollte schlafen...vorrausgesezt meine Gedanken lassen es zu. Die Träume werden heut wohl Ereignisreich.
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Alt 08.12.2009, 01:54
#4
Valentina Dagisto
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Manchmal ist es schon erschreckend was eine einzige Begegnung in einem auslösen kann. Ich arbeite viel in lezter Zeit, haben die Khazad doch glatt 500 Schüsseln bei mir bestellt. Doch so leicht geht es mir nicht von der Hand. Immer wieder muss ich an den Völkermarkt denken. Einerseits ist es schade das Altyr nicht da war, auf der anderen bin ich froh darum. Das nennt man wohl auseinanderleben. Er hat so viel im Schloß zu tun und meldet sich kaum noch. Kein Brief, keine Besuche nicht mal eine Nachricht die ausgerichtet wird. Ich bin traurig darüber, aber ändern tu ich es auch nicht in dem ich mich melde. Während der arbeit schleicht sich zudem immer wieder noch ein anderes Gesicht in meine Gedanken und fesselt jene, auf eine art und Weise, dass ich darüber glatt vergesse weiter zu machen. Was geht da nur vor? Ich lebe in den Tag hinein, hänge Gedanken nach die mir nicht zustehen und freue mich im Geheimen doch darüber. Johnas Frage ob ich es mir vorstellen kann auf Valarian zu leben, hat mich verwirrt. Auf der einen Seite wirkt er so schüchtern, liebenswert und sittsam, auf der anderen stellt er Fragen, sei es aus neugierde oder auch nicht, die seinen eigenen Gedanken weit vorraus zu eilen scheinen. Ob sein Herz jemals zu ihm gesprochen hat? Meines tut es seit einiger Zeit beständig und ich weis nicht ob oder was ich dagegen unternehmen soll. Ist es wirklich nur die Freundschaft ob der Kinderzeit oder ist mehr dahinter, was nun noch nicht greifbar erscheint? Ob ich darüber einmal mit Tante Kyra sprechen soll? Oder vieleicht mit jemandem, der ihn gut kennen sollte? Nein ich glaube mit niemandem, es ziemt sich nicht so etwas mit jemandem zu besprechen, der daran so garkeinen Anteil hat. Allerdings kann man als Frau ja auch nicht einfach so bei ihm mit der Tür ins Haus fallen. Als ich klein war habe ich immer über die älteren Mädchen gelacht, wenn sie gerade in einer solchen verwirrung waren, denn mir würde so was sicher nicht passieren... und nun stecke ich mitten drinn. Es hilft nur eines... ruhig bleiben abwarten und Tee trinken.

Kirana die kleine Katze hat mich heut besucht, das war sehr lustig. Erst hat sie sich den Bauch voll gefressen und hernach hat sie mit einem Lichtfleck an der Wand fangen gespielt, den ich mit hilfe einer Münze dort hin gespiegelt habe. Das ging so weit das sie fuchsteufelswild und fauchend nach dem Fleck gesprungen ist, sich herrum gerollt hat und hinterher völlig ohne orientierung im Raum umhertappste. Ich hätte mich am liebesten vor lachen auf den Boden geworfen. Später habe ich sie nach etlichen Kraul- und Streicheleinheiten wieder hinaus gelassen. Ich hoffe sie kommt mal wieder zu besuch.

Bald muss ich die Einladungen zu meinem Geburtstag los senden. Mal überlegen wen ich da alles einlade. Caity auf jeden fall und Jonah muss auch kommen und Rhaw darf nicht fehlen. Mal sehen ob sich das einrichten lässt obwohl hm ich darf die männliche unterstützung für Jonah nicht vergessen... nur wen könnte ich da nur nehmen. Ach, das entscheide ich morgen nun ist erst mal schlafenszeit.
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Alt 12.01.2010, 04:04
#5
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

ich kann nicht einschlafen, liege da und starre an die Decke des Zimmers, das mir so fremd ist wie sonst kaum etwas. Das Pfeifen des Windes, der nun Inseleinwärts geht und das knarren der Takelage der Schiffe im Hafen halten mich, zusätzlich zu schweren Gedanken wach. Viele Angriffe auf weibliche Bürger in Britain, selbst mich musste Onkel Bolwen aus einem Sakrophag beferien, in den man mich gesperrt hatte, nachdem ich bis zur Bewusstlosigkiet niedergetreten wurde. Das Schloss wurde von Sekalsanhängern aus dem Süden eingenommen. Sie halten die Herzogin dort in Gefangenschaft. Man munkelt in allen Gassen das es sich um Dunkelelfen handeln soll. Ich frage mich ob Altyr zur Zeit der Übernahme im Schloß war und wenn ob er noch am leben ist oder wie die Gardisten bereits getötet wurde.

Ich selbst habe mich auf Jonahs bitten hin nach Valarian begeben. Es ist verwirrend, wie sehr er sich um mich zu sorgen scheint und auf der anderen Seite, kann ich nicht umhin zuzugeben, das es mir doch sehr schmeichelt. Eigendlich wollte er mich von der Schreinerei abholen und mich selbst nach Valarian begleiten, doch zu erst wartete ich vergeblich. Einen Tag später zog ich dann zum ersten mal in meinem Leben leichtes Rüstzeug an um die Reise allein anzutreten. Die Umstände waren zu gefährlich, als das ich mich wagte, noch einen Tag länger in der Schreinerei auszuharren. In der Stadt entnahm ich meinem Bankfach einiges an Gold, um es in Wegzehrung und ein paar andere Kleinigkeiten zu investieren, die unbedingt notwendig erschienen. In der Krähe, war angedacht nur einige Früchte zu erwerben, doch bei betreten der Taverne sprang links von mir jemand auf. Ja du kannst dir sicher denken wer es war. Beinahe wäre ich mir wie ein Kind ertappt vorgekommen, das zu hause Unfug angestellt hat, so das ich Jonah erklärte, dass ich mich nur in der Stadt aufhielt um Proviant zu fassen und hernach die Reise nach Valarian anzutreten.
Nun ja sonderlich erbaut darüber war er nicht, das konnte man ihm gleich ansehen, doch bot er mir einen Platz am Tisch an um mit ihm und Fräulein Etajef zu speisen und mich hernach wie versporchen nach Valarian zu geleiten.
Er brachte mich zu jenem Haus das er selbst zusammen mit seiner Schwester bewohnt, zeigte wo alles zu finden ist und übergab mir die Verantwortung für seinen kleinen Hund Avan. Kannst du dir das vorstellen? ich soll Tatsache in seinem eigenen Bett schlafen. Das ist als wenn er mich in seine größten Geheimnisse einweihen würde. Zumindest erscheint es so. Es ist gut das er nicht ahnt wie es mir dabei geht. Hoffe ich zumindest.
Avan ist noch so eine Sache. Möglicherweise übergab er mir mit dem kleinen das, was ihm in diesem Haus am meisten bedeutet. Er wurde von einem Elfen ausgebildet und scheint jedes, aber auch wirklich jedes Wort zu verstehen, die Melodie der Menschen wahrzunehmen und unterscheiden zu können wer einem gut gesinnt ist und wer nicht.
Jonah gab mir einen Zweitschlüssel damit ich kommen und gehen kann wie es mir gefällt.

Die Verabschiedung kam und jene war wohl das Seltsamste was ich je erlebt hatte. Den ganzen Abend über habe ich schon darüber nachgedacht was das wohl zu bedeuten hat. Meine Gedanken sind völlig durcheinander. Tat er es auf jene Weise weil "Mann" es einfach tut bevor er in eine nahende Schlacht zieht oder ist mehr dahinter als ich es bis jetzt ahne? Fragen über Fragen die heute Nacht wohl keine Beantwortung mehr finden werden.
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Alt 17.01.2010, 21:24
#6
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

in lezter Zeit fühle ich mich wie ein Tiger, der in einen viel zu kleinen Käfig eingesperrt wurde. Keine Nachrichten aus Britain, nicht von Altyr und auch nicht von Jonah und ich muss gestehen das ich mir große Sorgen mache. Um die Unruhe zu bekämpfen nahm ich einen Auftrag von Munar an und schlich mich während der Nacht aufs Festland, um von zu hause jene Dinge zu holen die ich benötigen werde. Ich hoffe, das Hilde so gut íst, mich nicht an Jonah zu verraten, denn eben jene kam mir doch glat kurz vor dem Britainer Hafen entgegen. Er würde sich fürchterlich aufregen und sich nur umsonst Sorgen machen. Ich gehe hier im Wohnraum auf und ab und das Gefühl in meinem Herzen scheint mich schier zu ersticken.
Du kannst dir sicher denken was ich am liebsten tun würde, nicht wahr Tagebuch? Jezt nachdem ich mit Angi gesprochen und diese Antwort von Jonah erhalten habe kann ich nicht einfach still da sitzen und warten. Es ist so verdammt schwer sich in Geduld zu üben, grade in jenen Zeiten, in denen man damit rechnen muss, einige Freunde und liebe Menschen nie wieder zu sehen. Ahhh, diese Ungewissheit bringt mich noch um den Verstand.
Wäre Avan nicht hier ich würde durchdrehen. Er bringt mich wenigstens dazu drei mal am Tag den Fuß vor die Tür zu setzen und ab und an doch etwas zu essen. Wenn Avan nicht wäre, würde ich wohl schnell meinen Mut und Lebenswillen verlieren.

Munar holte heute die fertigen Sachen ab und für eine kurze Weile vergaß ich die schreklichen Sorgen um meine Familie und Freunde. Er gab mir auch die reparierte Kette zurück und gab mir den Auftrag, das ich nach Cerinor gehen solle, wenn die Elfen gen Süden ziehen, um mir den Tempel anzusehen den ich einrichten soll. Ausserdem scheint Rhaw seit einiger Zeit nicht mehr auffindbar, doch leider ist mir ihr Aufenthaltsort gänzlich unbekannt. Ich hoffe sehr das es ihr gut geht.
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Alt 28.01.2010, 01:11
#7
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

Das Schloß konnte zurückerobert werden und die Familie ist wohl auf was sicherlich das Wichtigste überhaupt ist. Obwohl nicht alle sind wohl auf, Jonah liegt schwer verletzt im Heilerhaus in der Stadt. Ahzdari sagt zwar er wird wieder ganz gesund und doch quält es mich ihn so zu sehen, gefesselt an das Bett und nicht fähig sich auch nur drei Schritte allein zu bewegen. Die lezten Tage hat man mir erlaubt, an seiner Seite zu wachen, denn um nichts in der Welt hätte ich auch nur einen Schritt von ihm weg gemacht. Manchmal ist es interessant, welche Wege das Leben geht, um einem aufzuzeigen wo der nächste richtige Abzweig ist, den man Beschreiten soll.
Altyr hat sich noch immer nicht gemeldet und ich muss gestehen, es wird mir mehr und mehr egal. Warum sollte man jemandem hinterher laufen der Augenscheinlich kein interesse mehr hat, sich seltsam verhält und zudem noch halb vor einem davon zu laufen scheint. Ich muss ihn nicht verstehen, habe ich doch nun genau das gefunden wonach mein Herz die ganze Zeit über suchte.

Manche sprechen von einer Seelenverwandschaft ihrem Mann oder Partner gegenüber. Genau jenes ist es, was eine tiefe liebe aus macht, den anderen anzusehen und genau zu wissen was ihm fehlt oder was er sagen möchte. Mittlerweile gelingt es mir bei Jonah recht gut, lerne ich doch wann er schläft und aufwacht, sehe ihm an wenn er durstig oder hungrig ist oder einfach nur die Nähe braucht. Es ist gut das ich sie ihm geben kann, denn die Schmerzen der gebrochenen Rippen und der Schnittwunden kenne ich nur all zu gut selber und wäre froh gewesen, wenn in der Zeit jemand einfach nur da gewesen wäre, um jenes zu teilen, wenn er es auch nie hätte nehmen können. Es bricht mir schier das Herz ihn so zugerichtet dort liegen zu sehen und doch bin ich froh das er lebt, so das wir zusammen sein können.

Die Arbeit wird mich bald wieder rufen, so das die Aufträge mich tagsüber in Anspruch nehmen werden. Karo will die Taverne neu einrichten und braucht noch einen Schaukasten für die neue Bognerei. So hat sie angefrat ob ich das übernehmen möchte. Auch Cerinor braucht mich bald wieder, denn der neue Tempel soll eingerichtet werden und auch jenes wollen sie in meine Hände legen. Doch nun werde ich erst einmal versuchen zu schlafen der morgige Tag wird anstrengend da ja einige Gespräche ausstehen.
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Alt 02.04.2011, 03:23
#8
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

wenn ich einmal ehrlich über mein bisheriges Leben nachdenke war es doch im Gesammten schon so ereignissreich, das ich ein halbes Buch damit füllen konnte und doch ist längst nicht alles erzählt an das ich mich erinnere.

Die lezten Tage waren auf gewisse Weise anstrengend, gefüllt mit Arbeit und guten Gedanken. Eben so wie mit dem ein oder anderen Gespräch das mich anregte. Jezt nach dem Umzug will ich mich wieder mehr meinen Aufgaben widmen nicht nur was mein Handwerk betrifft sondern auch den Aufgaben im Schloß, schliesslich habe ich hier immer noch die größte Verpflichtung.

Es war nicht leicht alles zu überwinden. Die Verlobung mit Jonah und dann sein ewiges fernbleiben, wobei ich heute noch nicht weis wo er ist oder ob er überhaupt noch lebt. Doch sind denke ich fast 3 Jahre des Wartens genug. Es wird etwas neues für mich geben da bin ich sicher. Selbst Victoria ist fort gegangen. Ramirez habe ich eben so seit Jahren nicht mehr gesehen. Es ist seltsam als wäre die ganze Familie wie vom Erdboden verschluckt.

Doch 2 sind geblieben, sie wohnen nicht weit von mir. Denos und sein Sohn Jearom. Irgendwie hat es die Zeit gut gemeint und seit dem wiedersehen vor 2 Tagen gab es viel zu erzählen. Ich bin sehr neugierig auf Jearom muss ich gestehen, er ist mittlerweile 5 und als ich ihn zum lezten mal sah war er noch kein Jahr alt. Er muss ein richtiger junger Mann geworden sein. Wenn Denos von ihm erzählt, spürt man wie sehr er ihn liebt und es erinnert mich daran wie mein Bruder war in jungem Alter.

Morgen werden wir beginnen in Minoc die Laternenpfosten aufzustellen, auf das es dort ein wenig heller wird in der Nacht und die Wege sicherer. Am Sonnentag werde ich zur Messe gehen und ich hoffe sehr darauf das sie ansprechend wird wie sie es immer gewesen ist bisher. Was danach kommt... Cunna wird es mich bei Zeiten wissen lassen.
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Alt 04.04.2011, 13:00
#9
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

manchmal gibt es wirklich schöne Begebenheiten, die man so wie sie kommen nicht erwartet. Warum und wie genau an dem Abend alles zueinander kam weiß ich gar nicht so genau. Nur eines ist ganz gewiss, ich bereue keinen Augenblick dessen.


Gestern, um das ganze ein mal von vorn zu erzählen, gab es für mich noch viel Arbeit. Ich stand auf, zog meine Arbeitskleider an und ging aus dem Haus um einen Auftrag endlich abzuliefern. Danach ging es wieder nach hause, wo die Kochutensilien zusammen gepackt wurden um bei Tante Kyra am Herd die letzten Mahlzeiten für den Abend nach der Messe vorzubereiten. Das Kochen gelang mir diesmal leichter als erwartet muss ich sagen und es war eine angenehme Tätigkeit, die von den sonstigen Gedanken ablenkte.

Die Sachen wurden gleich nach Valarian gebracht. Danach war es auch schon Zeit das Badehaus in der Stadt aufzusuchen und mich dort dem warmen Wasser und der Reinigung meines Körpers hinzugeben. Und auch ein wenig meinen Gedanken. Die vergangenen Tage waren auf ihre ganz eigene Weise wundervoll gewesen. Ich hätte nie im Leben vermutet, das die Gespräche mit ihm so anregend und auch vertraut sein könnten. Und doch musste ich mich dahingehend vom Schicksal und vielleicht auch ein wenig vom Willen der Götter überraschen lassen. Adyanne kam mir in den Sinn und auch das Gespräch mit ihr, welches ich sehr genossen habe. Es ist schon seltsam, da zieht man von zu hause fort und denkt man müsse sich erst einmal eingewöhnen und es würde lange dauern neue Kontakte im Ort zu knüpfen, doch man findet jene die einem eh schon am Herzen liegen und sieht das der Umzug vielleicht doch nicht die schlechteste Wahl ist.

Ich entstieg dem Wasser und kleidete mich nach dem einreiben mit etwas Öl an um der Krähe noch einen kurzen Besuch abzustatten und einen Kelch Apfelwein zu trinken. Erst war keiner der Schankwirte da doch im Ende bekam ich mein Getränk und noch sehr nette Unterhaltung oben drein. Himmel ich hätte darüber fast die Zeit vergessen und musste mich richtig beeilen um rechtzeitig vor Adyannes erscheinen zu Hause zu sein. Ich schaffte jenes gerade so.

Wir wollten gerade aufbrechen um nach Valarian zu gehen, als sich der Graf von Clairith näherte und sich nach Denos Aufenthaltsort erkundigte. So geleiteten wir ihn zum Haus und warteten dort um dann mit Denos gemeinsam den Weg nach Valarian zur Messe anzutreten.
Jene wurde genau so wie ich es mir gewünscht hatte. Er sprach ein paar mal wieder sehr treffende Worte für diese Jahreszeit und schritt im Anschluss daran zur Taufe, die ich mir gewünscht hatte. Es war nicht einfach für mich meinen weg in den Glauben zu finden und er war gewiss lang. Mehrere Jahre hatte ich mich damit beschäftigt bis ich den für mich richtigen ausmachen konnte. Doch nun war alles gut. Ich Kniete in mitten des Tempels nieder und sprach mein selbst verfasstes Glaubens Bekenntnis und bat um die Taufe, welche mir auch gewährt wurde. Sie fand im Bienengarten statt und ich bekam sogar eine eigens dafür angefertigte Taufrobe. Es war unbeschreiblich als das gesegnete Wasser meine Stirn benetze, ich spürte eine eine Wärme auf ihr die nach und nach bis in mein Herz zu sickern schien und alles ausfüllte, wie die Liebe einer Mutter.

Wenn ich es näher betrachte, war es zugegebener maßen der bisher wundervollste Augenblick den ich je erleben durfte. Nicht nur ob des wärmenden Gefühls in mir, sondern auch weil dieser Augenblick etwas war das ich teilte, nicht nur mit den anderen der Gemeinde sondern vor allem mit Denos, der mir in diesem Augenblick als Priester als auch als Freund näher war als jemals sonst vorher. Du merkst schon liebes Tagebuch, das ich dabei ziemlich ins schwärmen gerate.

Der anschließende Umtrunk war wirklich gelungen. Ich genoss es in vollen Zügen bei den anderen zu sitzen, zu essen und zu trinken, mich mit den Frauen zu unterhalten. Gerade das Adyanne dabei war erfüllte mich mit besonderer Freude. Sie ist eine meiner besten Freundinnen und ich war sehr froh das sie mich auf diesem freudigen Weg begleitet hat. Auch Frau Lorenn war mir eine gesellige Tischgefährtin und ich muss zugeben das ich ihre Person als sehr interessant empfand.

Als sich die gesellige Runde aufgelöst hatte und nur noch einer geblieben war, entschieden wir uns gemeinsam noch einen kurzen Spaziergang zu unternehmen. Ich hatte dabei schon einen Plan das es zum Park gehen sollte, da ich mein altes hartes Brot für die Enten dort eingesteckt hatte und sowieso dort hin wollte. Es wurde länger als ich es eigentlich plante. Doch kam eines zum anderen und als er mir dann doch noch eine kleine Geschichte erzählen wollte, war es besser den Weg in ein warmes Haus anzutreten und seine Worte bei einem guten Glas Wein zu hören.

Leider vertrage ich Rotwein nicht so gut, er steigt mir schnell zu Kopf und doch wählte ich die letzte Flasche des Malether Weines aus um jenen schönen Tag damit zu krönen. Ich denke es war damals eine gute Fügung Jonah in seine Heimat zu folgen, sonst hätte ich nie dieses selig genießende im Gesichtsausdruck meines Besuchers gesehen, der bei dessen Genuss wohl kurzzeitig in alten Erinnerungen schwelgte.

Mit zunehmendem Weingenuss wurden auch die Gespräche zunehmend vertraulicher. Ich genoss es einmal nicht die strenge Contenance zu wahren und einmal wieder ein wenig aufzuleben. Wer hätte gedacht das es gerade er sein würde, der es mir ermöglicht den Kopf wieder etwas weiter aus meinem Schneckenhaus zu strecken. Doch all zu schnell gehen solche Abende zu Ende. Auf der einen Seite war ich froh darum, denn in meinem Kopf war es schon recht schummrig vom Wein, auf der anderen Seite hätte es Tage so weiter gehen können.

Ich bereue nichts vom gesagten und auch nichts vom geschehenen an diesem Tag.
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Alt 05.04.2011, 03:02
#10
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

ich weiß ich schreibe in letzter Zeit ziemlich viel, ich hoffe du verzeihst mir das. Aber wem will man es auch erzählen außer dem besten Freund oder der besten Freundin. Genau kann ich heute gar nicht sagen wo ich beginnen soll, es ist nicht wirklich einfach.

Die Tage die ich gerade erlebe, scheinen geprägt von Neuerungen und Entscheidungen die wohl bedacht sein wollen, da sie mein ganzes weiteres Leben prägen könnten. Am ehesten erzähle ich dir als erstes, das ich heute an die Herzogin schrieb, um ihr meine Taufe und das Lösen meines Verlöbnisses mitzuteilen. Möglicherweise ist sie damit nicht einverstanden und ich muss das Schloß verlassen und doch war es mir ein Bedürfnis, dies ihr gegenüber öffentlich zu machen. Meine Freiheit ist mir wichtig und ich kann nicht auf der Stelle treten und ewig auf ihn warten. Wenn ich ehrlich bin ist der Prozess dessen schon länger innerlich von mir abgeschlossen und doch viel es mir schwer jenen letzten Schritt zu gehen. Kämmerin Elandur bestärkte mich aber heute in dieser Entscheidung. Sie hat wohl vor Jahren etwas ähnliches erlebt, doch suchte sie fast 10 Jahre nach ihrem damals verlobten und kommt sich heute vor, als hätte sie ihre Jungend und wie sie sagt, besten Jahre damit verschwendet. Das möchte ich für mich keines falls.

Was mich in diesen Tagen zu all dem antreibt weiß ich nicht so recht. Auf eine gewisse Art habe ich einfach das Gefühl das es mir zunehmend innerlichen Frieden gibt. Ich bemerke wie ich immer ruhiger werde, mich wieder besser auf die vor mir liegenden Aufgaben konzentrieren kann und aufatme bezüglich der Zwänge die dort bislang auf mir lagen. Es wirkt gerade so als würde ich von der allseits bekannten roten Schnur durch mein Leben gezogen. Es fühlt sich richtig an und vor allem gut und befreiend.
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Alt 06.04.2011, 14:09
#11
Valentina Dagisto
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Liebes Tagebuch,

gestern ist im Schloß etwas seltsames geschehen, es schien als wäre ein Dolch einfach von der Decke herunter gefallen. Es gab einiges hin und her und nicht mal die Wachen trauten sich noch in den Bankettsaal. Ich war nur froh das der Priester da war und alles beruhigen konnte. Ich schrieb heute an meinen Onkel und hoffe das dieser Fall bald aufgeklärt werden kann.

Es geschieht seit einigen Tagen immer etwas neues, das ist wirklich interessant zu beobachten. Darok wird tatsächlich Nelin ehelichen, sie haben sich dafür wohl nun zu Tari entschieden die jene Zeremonie führen soll. Ich bin sehr gespannt darauf wenn ich ehrlich bin. Darok lud auch gleich Hochwürden Dagisto ein, und begann kurz danach mich fast zu nötigen als seine Begleitung einzuwilligen. Mit der Begründung das jener ja sonst niemanden zum tanzen hätte, er aber darauf bestünde, das seine frisch angetraute nur von ihm belangt werden solle in dem Bezug.
Außerdem scheint er sich immense Sorgen darüber zu machen das sein erstgeborenes ein Mädchen werden könnte. Er fragte nach Methoden die ihm einen Sohn bescheren würden und will wohl alles dran setzen ihn nicht zu verfehlen.

Heiraten und Kinder ein Thema das wohl nicht nur mir sondern auch jeder anderen Frau im Kopfe herum geht, sobald sie ein gewisses alter erreicht hat. Doch ist es nicht eben leicht einen geeigneten Vater zu finden. Seit ein paar Tagen spuken meine Gedanken dahingehend um eine Person, die ich sehr mag, die mich aber dennoch immer wieder auch zu Zweifeln anregt. Immerhin hat er selbst ein schon recht bewegtes Leben gehabt und war gar 2 mal verheiratet. Andererseits ertappe ich mich immer wieder dabei, das sein Bild sich vor meinem geistigen Auge manifestiert und mich nicht so schnell wieder los lässt. Ich sehe ihn bei der Arbeit, wie er die Laternenpfosten anhebt und sich die gesamte Muskulatur anspannt oder wie er lacht und den Blick den er manchmal hat wenn er mich betrachtet. Wenn ich schlafe ist es am intensivsten, dann glaube ich fast zu spüren wie seine Hand meine Wange streift oder auch sein Atem mein Ohr kitzelt wenn er etwas hinein flüstert. Kürzlich träumte ich Nachts gar davon, wie ich zwischen seinen Beinen und an ihn gelehnt vor dem Kamin auf den Fellen saß. Was für kindische Mädchenträume.

Du und Cunna, ihr wisst wohl am besten was ich mir wünsche und doch muss ich mich auch immer wieder auf meine Aufgaben, den Beruf und den Hof konzentrieren. Ich darf und will meine Karriere nicht aus den Augen verlieren, für etwas das so schnell vorbei sein kann, wie es beginnt. Allerdings ist die Hoffnung ja bekanntlich etwas, von dem man immer sagt es würde zuletzt vergehen.
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Alt 15.04.2011, 10:54
#12
Valentina Dagisto
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Registriert seit: 22 Sep 2005
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Liebes Tagebuch,

die Sache um den Dolch scheint so weit überstanden, auch wenn sich Herr Valka weiter hin darum bemüht das Rätsel um den Ring zu lösen. Doch gibt es genügend anderes was sich seit dem ereignet hat. Vieles davon wirkt gerade zu wie ein böser Alptraum der seine arme fest um einen herum spannt und nimmer mehr los lassen will. Der Herrin sei dank gibt es in jedem Strudel des Lebens auch immer einen Anker, der einen auf dem Boden der Tatsachen hält. Es ist ein wundervolles Gefühl, zu wissen das man einen solchen ganz in seiner Nähe hat und nur nach ihm greifen muss.

Mal sehen wie es weiter geht. Jetzt wo Victoria zurück ist und auch noch ganz in der Nähe einzog. Genau zwischen seinem und meinem Heim. Ja sie ist die Mutter ihres Kindes und doch kann ich ihren Worten noch nicht wirklich glauben schenken das sie sich geändert hat. Sie glaubt sie habe ihren Weg gefunden, einen guten Weg und doch verängstigt sie mich durch ihr Handeln immer wieder aufs neue. Zum Laternenfest kam ich um einiges zu spät sah die Leute am Feuer stehen und es war nicht schwer sie neben Denos auszumachen. Sollte ich herüber gehen oder bleiben wo ich stand? Alles verkrampfte sich im Innern, wollte es eigentlich nicht sehen und doch blieb ich wo ich war. Zu spät bemerkt, da kam sie schon herüber zu mir. Begann mich auszufragen ob ich für Denos empfinde und alles mögliche. Was um alles in der Welt geht sie das an? Nur weil ich mich um ihn und auch Jearom ein wenig gekümmert habe als sie weg war, bedeutet das noch lange nicht das man sich auch gleich den Mann der Freundin schnappt.
Im Grunde geht es sie auch gar nichts an. Sie führte mich fort wollte mir etwas zeigen, etwas das sie war und versetze mich damit in Angst und Schrecken. Etwas abseits des Friedhofes wandelte sie sich, wie man es von so manchem Magier kennt, doch die Dämonengestalt war zu viel. Am liebsten hätte ich sofort die Flucht ergriffen und nach Hilfe gerufen. Ist es das was sie will? Alle Leute wieder in Angst und schrecken versetzen, so das sie umkehren sobald sie Victoria nur aus der Ferne kommen sehen? Sie scheint es für lustig zu befinden, sagte das Fliegen sie einfach nur herrlich.

Sie steht auf verdammt dünnem Eis. Sollte noch eine Winzigkeit vorfallen die sie in irgend einer weise in Missgunst bringt, werde ich es melden. Egal wie sehr sie heult und zetert. Sie ist meine Freundin und ich mache mir Wahrlich sorgen um ihren Gemütszustand. Und wenn ihre Seele nur so gerettet werden kann, dann muss ich den Schritt gehen, auch wenn es noch so schwer fällt.

Meine Tage indes sind gefüllt mit viel Arbeit. Die Vorbereitungen für den Maskenball laufen auf hoch touren und nur noch wenige sind übrig um alles vorzubereiten. Es wird gewiss ein schönes fest werden, auch wenn ich noch sorgen habe einen entsprechenden Barden zu finden, welcher das fest musikalisch untermalt. Die Schreinerei läuft langsam immer besser an, auch wenn ich noch nicht alle Kundenwünsche erfüllen kann, hoffe ich darauf das ich einigen schon ein paar Wünsche erfüllen konnte.

Bald wird e sich zeigen ob meine eigenen Wünsche dabei auch bald noch erfüllt werden. Denos berichtete vor kurzem das er wohl ein Gespräch mit meinem Onkel halten wolle. Worum es geht? Hmm gute Frage, ich schätze mal um den Überfall auf seine Person, doch hoffe ich fast darauf das es auch noch etwas anderes sein wird.
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Alt 15.09.2011, 09:42
#13
Valentina Dagisto
Reisender
 
Registriert seit: 22 Sep 2005
Beiträge: 205
Liebes Tagebuch,

diesmal ist es lang her das ich dir geschrieben habe. Doch ist es wie meist, wenn es mir gut geht, denn dann gibt es nichts was ich mir von der Seele schreiben müsste.

Also will ich versuchen dir heute einmal positive Dinge zu berichten.
Als erstes wohl das ich gut wieder vom Festland nach hause gekehrt bin. Die Reise war sehr erfolgreich. Ich konnte das Schlachtfeld ausfindig machen auf dem mein Vater fiel und mit dem Aufstellen eines Gedenksteines meinen frieden mit ihm und der ganzen Geschichte schliessen. Es war seltsam und befreiend zugleich dort zu stehen, wo ihn das lezte mal ein Augenpaar erblickte und zu versuchen ihm mitzuteilen wie es mir geht, was aus mir geworden ist und auch das er vieleicht bald Großvater werden würde so er noch lebte. Doch hat dies noch Zeit... noch bin ich nicht verheiratet.

Das zweite gute aber ist das die Vorbereitungen langsam beginnen. Das gespräch mit Sterntänzer Areu war angenehm und wenn auch nicht vielversprechend so doch noch immer ein Lichtblick für das ganze Unterfangen. Es gestaltet sich schwierig, die ganzen Auflagen die zu erfüllen sind machen mich noch Wahsinnig. Doch weis ich eben so das Cunna ihn und auch mich führt und wir so gewiss einmal zueinander finden wie es sich gehört.

Meine Gedanken indes wandern immer wieder zu ihm. Manchmal wenn er einfach nur bei mir ist egal wo man sich gerade befindet fallen mir Dinge in die Gedanken die keiner Frau mehr würdig sind und doch, in diesen Momenten würde ich am liebsten einfach auf mein Herz hören. Dann wiederum sage ich mir: " Anständig bleiben, nicht nur für dich, sondern auch für ihn," schliesslich soll er nicht noch einmal so enttäuscht werden. Ich wünsche mir sehr das alles rein bleibt bis es seine Richtigkeit hat. Was wiederum auch etwas gutes ist und mich Glücklich macht.

Er scheint indes eben so vorsichtig zu sein, wenn man ihm auch ab und an anmerkt wie sehr er gerade lieber etwas anderes täte. Es belustigt mich ab und an das es nicht nur mir so geht, es kaum erwarten zu können.
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Alt 20.10.2011, 18:51
1ter Reisetag:
#14
Valentina Dagisto
Reisender
 
Registriert seit: 22 Sep 2005
Beiträge: 205
Mit Denos Hilfe erklomm Valentina die schmale Planke zum Schiff, mit welchem sie beide und auch Kyra zum Festland gelangen sollten…

Liebes Tagebuch,

schon als ich das Schiff bestieg spürte ich das stetige heben und senken dessen, durch die Wellen des Meeres. Ein seltsames Gefühl der Gleichmäßigkeit und Kraft, die Wasser entwickeln kann. Beruhigend und zugleich aufregend. An der Reling stehend dachte ich beim Ablegen noch einmal über das nun kommende nach. Bald schon würde ich einen neuen Nachnamen tragen, und so, wie mich das langsame auf und ab der Schiffes in einen Trance ähnlichen Zustand versetzte, gingen mir die Bilder der vergangenen Jahre durch den Kopf. So sehr ich Altyr und auch Jonah geliebt hatte musste ich nun einen neuen Weg beschreiten, in dem ich das Land hinter mir ließ und damit auch einen Teil meiner Kindlichen Vergangenheit. Eine Ehefrau würde ich sein, vertraute, geliebte, begehrte Frau an der Seite eines Priesters. Denos in vielem ebenso gezeichnet wie meine Seele und doch auf seine Weise stärker als ich es zu sein vermag. Liebevoll in seiner Art aber auch standhaft und manchmal unnachgiebig. Ich spürte ihn knapp seitlich hinter mir, seine Hand ruhte an meinem unteren Rücken und er schien eben so still in den schwindenden Anblick Britannias vertieft. Kurzzeitig wanderten die Gedanken zu ihm, ob er wohl ähnliche Überlegungen anstellte wie ich in diesem Augenblick?
Viel zu bald schon kam der Kapitän zu uns, um bekannt zu geben, das wir nun besser unter Deck gehen sollten, damit die Mannschaften die Groß- und Vortoppsegel als auch Außen- und Innenklüver setzen könnten, um bald Fahrt aufzunehmen. Wir hätten guten Wind und so es die kommenden Tage so bleibe würden wir das Festland in Rekordzeit erreichen.

Unter Deck war es nicht wie erwartet eng, sondern für die Gäste doch recht geräumig. Die Messe des Schiffs lud zum Verweilen, lesen und Handarbeiten ein. Auch war dort immer etwas zu Trinken und zu essen gereicht und unser zugeteilter Schiffsjunge kümmerte sich wahrlich rührend um unser Wohlergehen.
Kyra indes schien die Reise durchaus zu genießen, sie saß bereits in der Messe und unterhielt sich mit einer anderen Reisenden über verschiedene Erlebnisse die sie in jüngster Zeit auf ihren Unternehmungen hatte. Bis es Zeit war das Abendessen einzunehmen, richteten alle Reisenden ihre Zimmer ein oder gingen auf einen Plausch in die Messe, spazierten über Deck oder widmeten sich ihren mitgebrachten Handarbeiten. Im Großen und Ganzen also ein ruhiger Beginn der langen Reise.
Valentina Dagisto ist offline  
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Alt 21.10.2011, 16:08
2ter Reisetag:
#15
Valentina Dagisto
Reisender
 
Registriert seit: 22 Sep 2005
Beiträge: 205
Liebes Tagebuch,

so langsam pendelt sich hier auf dem Schiff der Alltag ein, jeder weiß wann er was zu tun oder besser zu lassen hat. Man lernt wie nebenbei die Kommandos auf welche hin das Schiff den Wind kreuzt oder die Segel umgesetzt werden. Man passt sich mehr und mehr an und bemerkt wie nebenbei, das man zum Teil der Mannschaft wird, wenn auch nur eher am Rande.

Unser zugeteilter Schiffsjunge ist ein wahrer Segen, denn er weiß fast alles über das Schiff und die Seefahrt, gerade als hätte er nie etwas anderes kennen gelernt. Einige seiner kleinen Geschichten von Reisen die sie gemacht hatten, sind wahrlich zum Gruseln. Andere wiederum sorgen hier unter Deck für wahre Heiterkeitsausbrüche.

Am späten Nachmittag frischte der Wind noch einmal ordentlich auf, so dass eines der Hauptsegel eingeholt werden musste und das Schiff über die hohen Wellen zu tanzen begann. Das auf und ab gleich einer Kohle Fuhre im Bergwerk bekam meinem Magen nicht sonderlich gut und mir wurde mit der Zeit spei übel. Doch zu meinem Glück kam just in dem Augenblick einer der Seemänner mit etwas Obst, Brot, Käse und einem heißen Getränk auf einem riesigen Tablett herein. Laut seiner Erfahrung, so meinte er würden die meisten Reisenden es besser durchstehen wenn der Magen etwas zu schaffen habe.

Er sollte Recht behalten. Nachdem ich etwas gegessen und getrunken hatte, konnte ich mich sogar auf die kleine Knotenkunde konzentrieren, die mir unser Schiffsjunge angedeihen ließ. Er erklärte mir genau wie man ein Tau richtig aufschießt und welcher Knoten welches Teil an der Takelage am besten befestigte. Bald kam er sogar mit einem Besenstiel an, damit ich die Knoten selbst daran ausprobieren konnte. Ich muss gestehen… nun bin ich etwas schlauer was das betrifft und spaß hat es obendrein gemacht.

Kyra indes lässt es sich richtig gut gehen. Mir scheint am liebsten sitzt sie achtern an Deck und schaut den Wolken zu wie sie vorüber gleiten. Es wirkt als würde sie die ganze Zeit über Tagträumen. Mal sehen ob ich morgen dazu komme sie nach ihren Gedanken zu fragen.
Denos ist wie immer Arbeitswütig er kann kaum still sitzen wenn er nichts zu tun hat. Also machte er es sich in der Messe bequem und begann damit die Taue und Seile wieder in Stand zu setzen. Er hockt im Schneidersitz auf dem Tisch und pfeift bei der Arbeiterei vor sich hin wie ein Spatz auf dem Dach. Ich befürchte das wird ihn die gesamte überfahrt kosten, so viele Seile und dicke Taue wie es hier gibt.
Valentina Dagisto ist offline  
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Alt 22.10.2011, 09:26
#16
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
Registriert seit: 10 Sep 2003
Beiträge: 358

Mein kleiner Engel heiratet!

Ich könnte schwören, dass es erst Gestern war, als sie das Licht der Welt
erblickt hat. Ein kleines Würmchen. So unschuldig, verletzlich und hilflos.

Und schon heute ist sie eine erwachsene, junge Frau die bald den Bund der Ehe
eingehen wird. Unheimlich talentiert. Stark, selbstbewusst. Ich bin so
unglaublich Stolz auf sie. Und ich frage mich zum wiederholten Male, wo
nur die Zeit geblieben ist.

Es ist nicht der junge Decram der sich mir vor geraumer Zeit einmal vorgestellt
hatte. Es ist Hochwürden Dagisto. Nicht das ich etwas gegen ihn hätte, ganz im
Gegenteil. Meine Begegnungen mit ihm waren stets angenehm. Und er ist ein
begnateter Schneider.
Dennoch bin ich mir recht unsicher, wie ich ihn in Zukunft gegenübertreten soll.
Als zukünftiger Gemahl von Val ist er ja immer noch ein Vertreter Gottes.

Bisher haben wir auch noch nicht ein näheres Gespräch gefunden. Wir sind ja auch
erst vor kurzem in See gestochen.
Ich habe mir vorgenommen, mich im Hintergrund aufzuhalten. Den beiden ihre Zeit
für sich zu lassen. Eine alte, hibbelige Frau können die beiden nun wirklich
nicht um sich brauchen.

Meinen Platz habe ich an Deck gefunden, geniesse die Überfahrt und lasse mir immer
wieder die ganzen Jahre durch den Kopf gehen. Suche nach Fehlern.
Stelle mir vor wenn diese nicht stattgefunden hätten, oder was passiert wäre,
wenn ich einiges anders gemacht hätte. Hätte ich einiges anders machen sollen?

Val und Denos - ich nenne ihn jetzt einfach mal so - haben Taue und Seile für
sich entdeckt. Val lernt Knoten zu binden, und Denos friemelt sie wieder auf.
Es ist ein seltsames Gefühl den beiden zuzusehen.
Auf der einen Seite wirkt alles so vertraulich und harmonisch. Auf der anderen
Seite wiederum alles so befremdlich.

Kyra Linajah Glariel ist offline  
Geändert von Kyra Linajah Glariel (22.10.2011 um 12:15 Uhr).
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Alt 22.10.2011, 12:15
#17
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
Registriert seit: 10 Sep 2003
Beiträge: 358

Mittlerweile bin ich nicht mehr so nervös wie anfangs. Das mag auch daran liegen,
dass uns der Alltag eingeholt hat. Jeder hat so seine vorlieben, denen er nachgeht.
Einige spielen den ganzen Tag das Spiel der Könige, andere tauschen Erfahrungen
und Erlebnisse aus. So habe ich mich neulich zu einer kleinen Gruppe Abenteurer
gesellt. Ein Händler folgte mir später, spendierte uns ein kleines Fässchen Wein,
und so haben wir uns gegenseitig bis zum Morgengrauen unsere Abenteuer erzählt.
Bevor wir zu Bett gingen versprachen wir uns gegenseitig, beizeiten einen kleinen
Ausflug zu unternehmen. Der Wein sorgte dafür, dass ich bis zum frühen Abend
durchschlief.

Das Wetter, welches ich bisher als angenehm empfand, schlug leider um. Die Wellen
schaukelten das Schiff doch ganz schön durch. Val ging es dabei gar nicht gut. Ich
fand es richtig rührend, wie fürsorglich Denos sich um sie gekümmert hat.
Leider sorgte das schlechte Wetter auch für einen unangenehmen Zwischenfall. Einer
der Seeleute ist bei dem Seegang aus der Takelage gefallen und auf's Obereck
aufgeschlagen. Die bisher gute Stimmung auf See schlug danach schlagartig um und es
kam leichte Panik auf. Der Kapitän hat uns ersteinmal unter Deck geschickt. Wir waren
alle schockiert. Es stellte sich heraus, dass der Bursche kaum die 17 Jahre vollendet
hat.
Denos hat später die Totenmesse abgehalten, und der Leichnahm wurde nach alter
Tradition der See Übergeben.

Vorgestern Abend haben Val, Denos und ich gemeinsam unser Mahl eingenommen. Es gab
geschmorte Forelle, dazu einen herrlichen Weißwein und als Nachspeise einen frischen
Apfelkuchen. Man kümmert sich wirklich sehr um das Wohlergehen der Passagiere bei
dieser Überfahrt.
Es war ein gemütlicher Abend. Wenn auch, so fand ich - etwas steif. Leider fand das
von mir ersehnte Gespräch nicht statt.
Es ging überwiegend um alltägliche Dinge. Später auch um Details was die Hochzeit
betrifft. Formalitäten, Ablauf und so weiter. Val wurde dabei doch etwas nervöser
als sie es gerne zugegeben hätte. Aber ich denke, das ist normal, besonders, je
näher der Zeitpunkt kommt.



Kyra Linajah Glariel ist offline  
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