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Alt 02.01.2021, 02:01
Eine Nacht und eintausend weitere Nächte
#1
Morgain Festjal
Reisender
 
Registriert seit: 04 May 2019
Beiträge: 72
Sie schlich sich durch die Gemäuer der Nordhölen. Schweiß ran ihr über das Gesicht, Tropfte auf ihre Rüstung. Der Wiederhall ihrer einsamen Schritte durchbrach die tosende Stille des Kerkers der ganz und gar in einen unheimlichen Dunst zu liegen schien.

Sie befand sich in einem langen Korridor. Hielt ihr Schwert fest mit beiden Händen und lauschte. Ihre Augen waren auf das Flackern am Ende des Tunnes gerichtet. Irgenwas war dort...

Sie hob ihr Schwert, stemmt die Füße zu einem festen Stand in den Boden. Morgain spürte wie sich ihr die Nackenhare aufstellten als sie im Licht eine riesenhafte Hand erkannte, die nach ihr in den Korridor griff.

Ihr Herz begann zu rasen und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
Die Hand, diese mönströse Pranke, welche schier keinen Körper zu haben schien, kam immer näher auf sie zu.

Plötzlich! Ein Knall! Trümmer flogen druch die Gegen, Holzsplitter trafen sie am Helm und ein unheimlicher Sog raubte ihr den Stand und zogen sie in Richtung der sich nach ihr ausstreckenden Hand.

Die Kriegerin schrie auf, schlug wild um sich, sie versuchte die Finger in die Fugen des Mauerwerks zu schlagen um sich zu halten. Doch Ihre Mühen waren vergebes. Der Sog brachte sie der Hand unaufhaltsam näher.

"Jetzt! Gleich!", dachte sie noch, da bekam die Hand sie zu packen. Sie hielt ihre Linke fest umklammert.

Dann drückte sie zu.


Morgain schreckte augenblicklich aus dem Schlaf hoch, Alles war schweißnass. "Blut!" war ihr erste Gedanke. "Meine Hand! Wo bin ich?"

Dann kam der Schmerz.

Wie tausend Nadelstiche fuhr es ihr in die Finger ihrer Linken. Als würde Glut daran haften. Als Morgain danach griff giltt ihre Recht ins Leere.
Angsterüllt weiteten sich ihre Augen und ihr Atem stockte.
Da war keine Hand mehr. da war nur noch der Schmerz.

Sogleich fuhr es ihr in den Margen und sie krümmte sich stöhnend auf ihrem Lager. Es wäre als würde die Gluthand pulsieren, Jeder ihrer Herzschläge pumpte den Schmerz teifer in alle Glieder ihres Körpers.

Sie setzte sich auf die Kante ihres Lagers, den Stumpf fest umkammert, darauf konzentriert jeden unnötigen Atemzug zu vermeiden, in der Hoffnung der Schmerz ließe nach.

Um sie herum war es stock finster. Nicht einmal der Mond schien durch das kleine Fenster ihrer Hütte.

Als sie versuchte aufzustehen und einen Schritt zu gehen brach sie vor Schmerzen zusammen. Die Gluthand sendete unmenschliche Pain in Morgains Körper. Auf dem Boden liegend, windete sie sich, von Krämpfen geschüttelt und griff bei dem Versuch die Quelle der Schmerzen zu packen zu kriegen immer wieder ins Leere.

Sie erbrach sich. Doch die Schmerzen hörten nicht auf.Im Gegenteil. Es fühlte sich an, als hätte sie heiße Asche gespuckt. Ihr Rachen brannte und ihre Kehle schnürte sich zu, Ihr Atmen wich einem Röcheln als sie in die Ecke der Hütte kroch. Dort kauerte sie, gehockt, den Stumpf fest umklammernd und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die dunkle Stille der Hütte, die ihr Stöhnen verschluckte.

"du bist nicht da, du bist nicht da, du bist nicth da, du bist nicht da..." winselte Sie immer wieder nach vorne wippend vor sich hin. Aber der Schmerz war da! Sie spürte es und er hatte nicht vor von ihr ab zu lassen.

Wieder übergab sie sich. Aschegeschmack füllte ihren Mund.
"Lass ab von mir du böser Dämon! Lass ab von mir!! Geh weg.. GEh weg.. GEH WEg... GEH WEEEEEEEG! HILF LORICAAAAAAAAAAAAAAA!"

Sie umklammerte den Stumpf mit aller Gewalt. Sie holte aus und Schlug ihn mit all ihrer Kraft auf den Boden auf. Wieder und wieder und wieder. Die Gluthand antwortet fast spöttich mit noch mehr Schmerz.

Morganis Körper verkrampfte erneut. Kot und Urin ergossen sich aus Ihr, über ihre Kleider und auf den Boden der Hütte. Sie musste sich erneut übergeben, aber aus ihrer aschfahlen Kehle kam nur noch ein leise Röcheln.

Kauernd löste sie die Ledermanchette von ihrem Stumpf. Ihr Herz raste als sich ihre Zähne in die Überreste ihres linken Armes gruben. Sie biss zu, so fest sie nur konnte.

Der eiserne Geschmak von Blut war das Letzte was sie wahrnahm bevor der süße Schlaf der Ohnmacht sie erlöste.

Als Morgain die Augen aufschlug schien das graue Licht des Winters druch das kleine Fenster der Hütte. Einige Staubflocken tanzten im spärlichen Sonnschein. Sonst war alles Still.

Sie blinzelte. Versuchte sich zu orientieren. Ihr Atem war ruhig. Der Stumpf schmerzte, aber die Gluthand war verschwunden. Als Morgain sich langsam aufrichtete fand sie sich in stinden Lache aus Blut, Urin, Erbrochnem und Kot wieder. Augenblicklich schossen ihr Tränen in die Augen.

Nach einer Weile rappelte sie sich auf, versorgt die Wunden des Stumpfes und verdeckte sie unter der Lerdermanchette. Dann schlich sie zum Fluß. Sie wusch sich. Sie wusch ihre Kleider.Sie beseitigte die Spuren der Letzten Nacht in der Hütte.

Als die junge Frau fertig war setzt sie sich auf ihr Lager und Blickte durch das kleine Fenster in den Wintertag hinaus. Der Gestank hier drinnen war kaum auszuhalten. Sie zog die Nase hoch, nahm ihre Waffengurt und ging nach draußen. Sie war schon viel zu spät dran.

Beim hinausgehen warf sie einen flüchtigen Blick auf Uli, der die letzten welken Grasbüschel auf der Wiese zu jagen schien. Dann verschwand sie in den Tag.
Morgain Festjal ist offline  
Geändert von Morgain Festjal (02.01.2021 um 12:42 Uhr).
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