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Alt 16.07.2009, 17:07
#26
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Nur die Wandfackel erhellten den Schankraum mit einem rötlichen Flackern. Kleine duftende Schwaden zogen vom Ofen durch die Schenke. Es war beinahe alles fertig. Es fehlten nurnoch Kleinigkeiten. Der Ofen stand nun, wie man roch und gerade buk der erste Kuchen darin. Beofin saß allein in der Taverne, die Füsse auf den Streben des Hockers und mit einem sanften, zufriedenem Lächeln auf den Lippen. Wie schon so oft an diesem Tag fuhr sie mit den zarten Fingerspitzen über die Tresenplatte und immer wieder über den Kratzer. Verdammte Sporen... murmelte sie leise, wenn auch kein deut an Verärgerung in den Worten lag.
Wieder erfühlten ihre Finger die kleine Einkerbung in dem Holz und ein leises schmunzeln drang durch die Stille der geschlossenen Taverne, als sie an die gestrige "Entführung" dachte. Nie hätte sie gedacht diese Worte aus seinem Mund zu hören und er wahrscheinlich ebenso wenig. Sie hatte mit sich zu kämpfen gehabt, nicht vor Glück loszuheulen.
Einen kurzen Moment dachte sie an den Traum, der ihre Zukunft als alte, kinderlose, einsame Frau zeigte. Dann verflogen die Gedanken daran...hoffentlich für immer.
"Ich will das du die Mutter meiner Kinder wirst." Immer wieder kreisten diese Worte, die gestern Abend aus seinem Mund kamen in ihren Gedanken. Und er wollte sie heiraten. . .Und sie würde ihn heiraten. Nichts könnte sie davon abhalten.
Doch es wäre nicht das erste mal. Für einen moment zogen ihre Gedanken zu Kelevar. Wie glücklich war sie damals als er sie zur Frau nahm und wie naiv war sie zu glauben es würde ihr ein guter Ehemann sein. Ob ihrer eigenen Dummheit schüttelte sie den Kopf. Bargon war anders. Er war kein versoffener, grober und gefühlskalter Mann. Neues Land, neues Leben. Das sagte sie sich immerwieder. Kelevar war tot und somit ihre Vergangenheit. Nur noch das Narbengeflecht auf ihrem Rücken zeugte von ihrem alten Leben.
Sie zwang sich nach einer Weile wieder zu einem Lächeln. Ihr geist wanderte weiter über die letzten Geschehnisse.
Das erstes Exemplar ihres Buches war fertig und sie hatte schon zwei Interessenten, die eine Kopie davon wollten. Wie dieser Elf... einen Moment wurde ihr Lächeln etwas breiter. Nun verstand sie Bargon. Sie konnte die Augen kaum von ihm lassen und hatte stark mit sich zu kämpfen, ihn nicht die ganze Zeit anzustarren. Aber es freute sie das er tatsächlich eine Abschrift ihres Buchen haben wolle. Nun sie sollte sich langsam an die Arbeit machen. Ein letztes mal sah sie zufrieden in ihre Küche ehe sie vom Hocker rutschte und die Taverne mit einem Lied auf den Lippen verließ.
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Alt 27.07.2009, 14:13
#27
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Beinahe zwei Monate ist es nun her. Gemütlich lehnte sich Beo in ihren Sessel die Hände vorsichtig auf den nackten Bauch gelegt. In ihr wuchs langsam ein neues Leben heran. Ihr Kind. Bargons Kind... Dieser Gedanke ließ sie jedesmal breit Lächeln. Ihre Finger fuhren langsam den noch flachen Bauch auf und ab. Es war ein so wundervolles Gefühl, sie hätte vor Glück platzen können. Doch immernoch hatte sie viel Arbeit vor sich und es war noch etwas hin ehe ihr Bauch so weit anwuchs das sie diese nicht mehr bewältigen könnte. Vor ihr lag die halb fertige erste Abschrift ihres Buches.
Sie hatte wieder den halben Tag daran gesessen, was mehr Entspannung als wirkliche Arbeit war. Dann die Taverne. Anstrengende Arbeit aber es war zu bewältigen. Selbst die Jagd fiel ihr noch nicht schwer und sie konnte sich immernoch geschickt bewegen. Also alles beim alten...ausser eine Sache.
Bargon...
Er wusste noch nichts von der Schwangerschaft und lange ließ sich das wohl auch nicht mehr verbergen. Aber sie fand keine Gelegenheit es ihm zu sagen. Der Moment sollte perfekt sein, aber die einzigen Momente die sie zusammen hatten war, wenn Beo Heim kam und er schon schnarchend im Bett lag. Sicher er hatte viel zu tun, doch langsam fühlte sie sich einsam. Es passierte gerade etwas so wundervolles und sie kontne es nicht mit ihm teilen. Dafür war Nele da. Und sie war wundervoll. Was würde sie bloß ohne ihre liebste, süße Nele machen ? Und auch die anderen Freischärler gaben ihr ein Stück von Familie, nur der wichtigste Teil fehlte.
Langsam lehnte sie sich etwas vor und schloß das Buch als die Tinte getrocknet war.
Sie würde sich mal wieder mit Ahzdari treffen, damit er schauen konnte ob auch alles in ordnung war. Sie würde nun auch die nächsten Wochen überstehen. Bald würde Bargon auch wieder weniger zu tun haben und dann könnte sie es ihm endlich sagen. Dann könnten die beiden endlich das Glück zusammen geniessen, das sie schon die ganze Zeit verspührte.
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Alt 05.08.2009, 13:15
#28
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Liebevoll fuhr Beo mit den Fingerspitzen über die erste zarte Wölbung ihres Bauches und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Müde streckte sie ihre Beine auf dem Bett aus und hob den Blick von ihrem Bauch auf zur Zimmertür. Ein leises Seufzen entfuhr ihr und dann widmete sie sich wieder sich selbst und ihrem Kind.
Zu gern hätte sie wieder etwas in ihr Notizbuch geschrieben. Aber die Lust war ihr vergangen. Genauso wie ihr die Lust verging, an ihrem Buch zu arbeiten oder zu malen. Jagen zu gehen oder in der Taverne zu arbeiten.
Die meiste Zeit verkroch sie sich daheim und wartete darauf das Bargon heim käme. Das neue Bett war gemütlich....aber leer. Nur Mikka hüpfte ab und an zu ihr rauf und kuschelte sich an sie. Der einzige Lichtblick war Nelenya. Sie war eine echte Stütze und Beo wüsste nicht was sie ohne sie getan hätte. Nele war es die ihr aufmunternde Worte zuflüsterte. Ihr half wo hilfe nötig war und ihren bauch streichelte. Arme Nele....Sie war der Grund warum Beofin sich jede Nacht in den Schlaf weinte. Die Schreinerin war im moment all das was Bargon für sie sein sollte. Doch er war nicht da und bedingt dadurch, das sie im moment eh bei jeder Kleinigkeit losheulte...
Wie oft war sie schon nach Hause gegangen und sobald die Tür sich schloss, weinend zusammengebrochen, weil wieder niemand auf dem Yewholzsessel saß und darauf wartete das sie heim kam.
Fast im vierten Monat, wenn sie richtig rechnete....
Ein tiefes Seufzen entfuhr ihr und ihre flache Hand legte sich auf den Bauch. "Dann sind wir zwei halt erstmal alleine..." murmelte sie müde.
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Alt 17.08.2009, 17:42
#29
Beofin Thjold
Reisender
 
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Beiträge: 209
Tunkali... Diesen Namen hatte sie lang nicht mehr gehört doch in letzter Zeit zog er immer wieder durch ihre Gedanken. Mit gerunzelter Stirn saß Beofin über ihren Büchern, den Kopf in die rechte Hand gestützt. Sie würde mehr herausfinden müssen, aber wen sollte sie fragen ? Sie konnte nicht einfach irgendwen nach der Göttin fragen. Nicht nach dieser. Sie musste behutsam vorgehen. Allein Bargon wegen. Wieder trat das Bild der Geißelnarbe an seinem Nacken, in ihre Gedanken. Wie sooft die letzten Tage. Tunkali...wisperte die Stimme wieder in ihrem Kopf und ein leises knurren trat durch ihre Lippen. Dieser Bastard hatte ihr gedroht. Aber nicht nur ihr. Er hatte ganz Yew gedroht. Ihrer ganzen verdammten Heimat!
Wütend schob sie mit dem linken Arm den ganzen Papierkram vom Tisch und erhob sich aus dem Sessel. Einen leisen Fluch auf den Lippen und sich den Unterleib haltend krümmte sie sich dann zusammen. Verdammte Krämpfe. Ob das Normal war ? Sie würde Ahzdari fragen müssen. Und dann würde sie endlich Bargon sagen müssen das sie schwanger iwar. Der Krampf war vorbei und sie stellte sich seufzend wieder aufrecht. Dammichter Dreck. Soviel auf einmal. Und dann die Sorge um Erail. Er war bis jetzt nicht aufgetaucht und sie hatte den halben Wald nach ihm abgesucht. Er war ein komsicher Kerl doch sie hatte ihn, wie die anderen Yewer, in ihr Herz geschlossen. Und dann kam dieser verdammte Sosrin und macht diese Andeutungen. Am liebsten hätte sie ihm ihren Speer in den Leib gebohrt. 1...2...3... tief durchatmen Beo. Murrend setzte sie sich wieder auf den Sessel. Sie würde der Ceres einen Brief schreiben und in britain weiter forschen. Sie musste wissen womit Yew es zu tun hatte.
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Alt 22.08.2009, 14:37
#30
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Das feuer prasselte gemütlich im Kamin umher. Leicht rötliches Licht drang durch die Fenster der Hütte. Beofin saß gemütlich, im Schneidersitz, auf den Fellen, Mikka neben sie gekuschelt. Ihr kelines grünes Notizbuch lag auf ihrem Schoß und der schon stattliche Bauch thronte nacktend darüber. Der Kohlestift in ihrer kleinen Hand flog geschickt über das Pergament.

Vor einigen Tagen schrieb ich einen Brief in die
Heimat. Bis jetzt kam elider noch keine Antwort. Ich erzählte Bargon von
meinem Bruder und er schlug vor ihn mal einzuladen. Ich wusste erst
nicht ob es so eine gue Idee war. Bargon ist recht eigen und Mikka
erstrecht. Aber inzwischen hoffe ich wirklich das er kommen wird.
Wir haben uns so lang nicht gesehn. Und nun wird er Onkel...
Was mich zu der nächsten Sache bringt. Ich muss dringend mit Ahzdari
sprechen. ich weiß nicht warum Bargon so gegen ihn ist. Nach einem
ewigen Streit habe ich aber nachgegeben. Ich werde mein Kind nicht von
Ahzdari auf die Welt bringen lassen. Nun muss ich ihm das nurnoch
irgentwie erklären. Verdammter Kerl. Was muss er auch imemr so herrisch
sein. Und im nächsten Moment so liebenswert. Ich bin gespannt was
Mikka zu ihm sagen wird.


Mit einen leisen "klapp" schloß Beo das Buch, und der kleine Hund neben ihr schreckte kurz auf. Lächelnt legte sie sich in die Felle und schloß mit einem Lächeln die Augen.
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Alt 02.09.2009, 15:10
#31
Beofin Thjold
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Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Fast im achten Monat. Liebevoll fuhren die zarten, dünnen Finger über die beachtliche Kugel, die sich unter dem Kleid wölbte. Sie trug nun schon seid sieben Monaten Bargons Kind unter dem herzen. Oder Kinder ? Sie war sich nicht sicher. Durch die beachtliche Größe des Bauches hatte Ahzdari diesen verdacht geäussert. Und vielleicht wurden es wirklich Zwillinge. Vielleicht. Sie wollte nur ihre kleine Dira. Eine Tocher. Zusehen wie ein kleines zartes Mädchen zu einer starken Frau heranreift. Es war immer ihr Traum gewesen und vielleicht trug sie diesen Traum gerade in sich und spürte jeden Herzschlag, vernahm jede Bewegung. Es war ein Wunder. Und Bargon hatte es ihr geschenkt. Dafür würde sie ihm auf ewig dankbar sein. Mit einen seufzen nach sie wieder den Kochlöffel in die Hand und rührte in der Suppe.
Das war das was sie in letzter Zeit ständig tat. Kochen. Backen. Putzen.
Nichts anderes. Sicher sie wurde Mutter, und da gehörten so manche häusliche Pflichten dazu. Aber... Ach was sollte es. Weinen und rummeckern war in letzter zeit zu oft ihre beschäftigung gewesen. Wenn das Kind erstmal geboren wäre, würde sie auch wieder jagen gehen können. Und Feiern können und Musik machen. Sie machte natürlich auch so Musik. Nur andere. Sie sang jeden Abend ihrem Kind vor. Ob das Kleine dies hörte ? Sie hoffte es. Sie hatte noch nie mit soviel Hingabe gesungen. Es waren nichtmal wirklich bestimmte Lieder oder Texte. Sie sang einfach was ihr Herz ihr sagte und es fühlte sich richtig an.
Dira oder Sceius...oder auch beide. Wundervolle Namen für ein oder zwei wundervolle Kinder. Da war sie sich sicher.
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Geändert von Beofin Thjold (02.09.2009 um 15:14 Uhr).
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Alt 14.09.2009, 13:11
#32
Beofin Thjold
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Gibt es auf der Welt etwas schöneres ? Etwas das einen mehr den Atem raubt und das Herz springen lässt? Nein. Diese Gedanken zogen immer wieder durch Beofins Kopf als sie in die Augen ihrer Kinder blickte. Sie war grad dabei die beiden frisch zu wickeln und konnte dabei nicht aufhören zu grinsen. Sie lagen nebeneinander auf dem zerwühlten Bett, und betrachteten ihre Mutter mit wachen blauen Augen. Ihr Blick wanderte von den Leinentüchern zu Dira. Ihre Tocher. Beofin konnte nicht stolzer sein. Die Kleine war jetzt schon eine Schönheit, mit den feinen, kleinen, blonden Löckchen und dem bezaubernden Lächeln das sie aufsetzte wenn Beo sie in den Arm nahm und liebevoll auf die Nase stubste. Die Kleine kam in der letzten Nacht der grauen Tage als erstes auf die Welt. Hatte ihrem Bruder nicht den Vortritt gelassen. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. "So ist es richtig meine Süße. Lass dich niemals von den Kerlen unterkriegen." flüsterte sie Dira entgegen und die Kleine gluckste einmal vergnügt auf, als hätte sie verstanden was ihre Mutter ihr sagte. Beofins Blick wanderte von ihrer Tocher rüber zu Sceius. Der kleine Bursche lag neben seiner Schwester und strampelte und bewegte sich unaufhörlich. Fast schon rastlos. Wie der Vater. Mit einem Schmunzelt stubste sie den kleinen Kerl in den Bauch. Sie hoffte er würde viel von seinem Vater haben und genauso mutig, stark und wundervoll werden wie Bargon. Ihr Blick blieb einen Moment an den großen Augen des Jungen hängen und einen Moment verschlug es ihr den Atem. Der selbe Blick... Der Blick in den sie sich damals verliebt hatte. Sie war schon gespannt auf das Mädchen, das sich in ferner Zukunft auch so unsterblich in diesen Blick verlieben würde.
Die Kleinen waren gerademal einen Tag alt und Beo träumte schon von der Zukunft. Ob das als frisch gebackene Mutter normal war ? Sie wusste es nicht, aber sie fand es wundervoll. Alles war ihm moment wundervoll. Einfach perfekt. Und Bargon... so wie gestern hatte sie ihn noch nie gesehn, wie er Dira in seinen großen Armen hielt und so unsglaublich stolz und liebevoll zu ihr sah. Er würde ein wunderbarer Vater sein. Daran hatte sie nun keine Zweifel mehr. Sowie Nelenya eine wundervolle Tante sein würde. Wäre sie gestern nicht gewesen, Beo wusste nicht ob sie die Geburt durchgestanden hätte. Allein ihre Hand zu halten hatte ihr so viel Kraft geschenkt. Sie freute sich schon auf den Tag an dem sie Neles Hand halten und Mut zusprechen würde um ein neues Leben auf diese Welt zu bringen.
Mit ein paar gekonnten Handgriffen packte sie die beiden Zwillinge fest ein und legte noch ein wärmendes Bärenfell um sie. Der Winter war eingebrochen und kam dieses Jahr mit unbarmherziger Kälte. Und so zog sie sich ihren Fellumhang über, packte sich und die Kleinen darin ein und ging zum Kamin um einfach nur, im Warmen, dazusitzen und die beiden anzusehen und glücklich zu sein. Sie war nun Mutter. Und sie könnte jedesmal vor Freude weinen.
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Alt 07.10.2009, 13:55
#33
Beofin Thjold
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Adoria....warum bei allen neun Höllen Adoria? Diese Frage zog sich immer wieder durch ihre Gedanken und ließen sie keinen Moment zur Ruhe kommen. Sie hatten sich auf die Ceres geeinigt. Sie hatte Denos vor den Kopf gestossen, weil Bargon Cunna nicht passend erschien. Libanu war passend. Mehr als passend. Und nun kam er mit der nächsten Gottheit an. Was wusste Beo schon von dieser Göttin? Sie war kriegerisch. Diszipliniert und ruhig, nicht so wild wie Loricas Empfinden von Krieg und Kampf. Und sie war zum Schutze der Frau und der Ungerecht behandelten da. Er sagte es würde doch passen. Doch Beofin war dieses Bild von der schwachen, schützendswerten Frau mehr als zuwieder. Sie war Bardin. Sie war Wirtin, Hausfrau und Mutter. Ludia, Cunna und Libanu. Jeder dieser Götter war so weit entfernt von den Prinzipien Adorias, wie Beofin davon Hofdame zu werden. Und nun sollte sie mit einem der ihren priester sprechen, sollte abwägen ob er sie würde trauen dürfen. Der mann konnte noch so gut und freundlich sein, wohl würde sie sich niemals fühlen. es fühlte sich nur falsch an. Es war ihre Hochzeit. Die zweite und doch die wichtigere. Sie wollte Bargon heiraten, mehr als alles andere, doch wollte sie es nicht vor dem falschen Gott. Würde ihr Eheschwur überhaupt Bedeutung haben, wenn sie nicht zu der Göttin stand, vor der sie diesen ablegte ? es wurde ihr einfach zu viel. im moment wurde ihr alles zu viel. Die Kinder, Bargon, dieser dammichte Kristall einfach alles. Sie spührte immer mehr wie sich diese ganzen Pflichten und Sorgen eng um sie schnürten und ihr ins Fleisch schnitten.

Wieder war sie an diesem Punkt angelangt. Der Punkt an dem sie nicht weiter wusste. Sie liebte nichts mehr als Bargon und die Kinder und dazu gehörte auch, dass sie sich um sie kümmerte. Sie tat dies mit Leib und Seele und doch wollte ein kleiner Funke in ihr ausbrechen. Wollte wie früher die Abende bis zum nächsten Morgen in der Krähe verbringen. Scherzen, lachen, neue Leute kennenlernen und endlich wieder Bardin sein. Wieder Beofin sein. Sie wusste nur nicht ob sie das jemals wieder können würde. Dieses Jahr wäre ihr 22igster Geburtstag. 22 Jahre in denen, neben einigen Problemen, nur der Spaß am Leben und die Musik ihr wichtig war. Sie war so jung und schon saß sie fest in diesem Dorf mit einer Familie und diesen verdammten Pflichten. Sie hatte einige Dinge ins Auge gefasst. Viele Ideen und kleine Pläne und einen großen Plan. Vielleicht würde sie das auf andere Gedanken bringen. Vielleicht würde es ihr Freude bringen, ein Gefühl das sie in letzter Zeit nurnoch spürte wenn ihre Kinder sie anlächelten. Sie musste etwas tun. Soviel stand fest. Sie würde wieder Bardin sein und singen, tanzen und lachen. Sie würde wieder die gute alte Beofin entstauben und das sein, was sie wirklich war. Schon in diesem Moment schob sie alle Pflichten von sich und ein kleiner Hauch von Zufriedenheit und Freiheit machte sich in ihrem Herzen breit.
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Alt 16.11.2009, 13:24
Das Leben eines Barden...
#34
Beofin Thjold
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Registriert seit: 23 Apr 2009
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Der Kiesweg war der reinste Himmel. Nach wochenlangem Ritt über Felder, Hügel, wilde Pfade und andere seltsame Wege, tat allen die Reise auf einer ausgebauten Straße gut. Ein gutaussehender Kerl, kaum zwanzig Winter alt, Bogen und Köcher locker über den rücken gehangen, ritt mit seinem Pferd etwas näher an die kleine Frau heran. Mit einem strahlendem Lächelnd wand sie ihren Blick von der Straße und den leuten vor ihr, hin zu dem Jüngling. Immer wieder musste Beofin staunen wie hübsch ein Mann aussehn konnte. Und dieser ganz besonders. Sein Gesicht war fast schon elfengleich geformt, seine Haut rosig und ohne jeden Makel und um sein schönes Gesicht vielen goldblonde Locken bis auf seine schmalen Schultern. "Wie geht es der Kleinen, Meri ?" fragte sie ihn, mit einem kurzen mütterlichen Blick auf das Bündel, welches, in Tücher gewickelt und um seinen schlanken Körper geschlungen, an seiner Brust ruhte. "Prächtig. Dina schläft wie ein Stein." antwortete er gut gelaunt und seine kastanienbraunen Augen huschten kurz zu dem Kind das an beos brust ruhte. Der kleine Sceius erwiederte den Blick des Mannes mit seinen blauen Augen, vergrub dann das gesicht wieder and er brust seiner Mutter. Beo seufzte leise auf. Seit sie die Kindergeschnappt hatte und aus Yew fortging benahm sich Sceius seltsam. Bei jedem mann den sie seither auf ihrer reise traf benahm der kleine sich so. Nur eiskalte Blicke warf er ihnen zu und fing an zu weinen und mit seinem Säuglingsgebrabbel zu meckern, sobald sie ihn aus der Hand gab. Sie schob es darauf, dass er seinen Vater vermisste, doch alle sagten ihr es sei Blödsinn, da er noch so klein wäre. Gedankenverloren strich sie über den blonden Haarschopf des Kleinen. Er ähnelte immermehr seinem Vater und irendwie half es ihr über die schmerzliche Sehnsucht hinweg, die sie fast jede Nacht packte wenn sie eingekuschelt in ihrem Zelt lag und ihre Gedanken nach Britannia... Yew... die menschen dort und vorallem zu Bargon schweiften.
Noch einmal hob sie die Mundwinkel gen Meri und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Er und Beo ritten noch eine Weile nebeneinander her und unterhielten sich. Sie hatte den Jungen sehr in ihr Herz geschlossen und es schmerzte zu wissen, dass, wenn sie wieder heimkehrte, ihn vermutlich nie wiedersehn würde. Genau wie die anderen menschen die sie kennengelernt hatte. Auf ihren weg hatten sich diese langsam aber sicher zu einer festen gruppe gefunden und noch waren sie schon einige Monate unterwegs. Vor Beofin ritt auf einem großen, südländischem Hengst eine ebenso große, südländische Frau. Daya war ihr Name und sie war erstaunlich geschickt ihm Umgang mit den evrschiedensten waffen. Sie war eine recht ernste und ruhige Person doch beo brachte sie des öfteren zum Lachen und die Bardin freute sich über jedes Lächeln von der Kriegerin. Daya war eine Frau aus Maleth und Beo erzählte ihr alles über die Yil'daner in ihrer Heimat. Sie selbst hätte nie gedacht sojemanden hier auf dem Festland zu treffen. Neben Daya ritt ein Mann den sie auf den ersten blick völlig falsch eingeschätzt hatte. Sarus war ein Magier, doch auf den ersten Blick sah er mehr aus wie ein Ritter ohne Rüstung. Er war kräftig und breit gebaut und konnte mehr trinken als ein Nordländer. Sie und Sarus schrieben im moment an einer Geschichte. Wie Beo rausfand war er ein begnadeter Poet und wo sie keine Worte fand, hatte er immer welche parat. Die vier und natürlich die Zwillinge waren nun seid ihrem Zusammentreffen, vor einigen Monaten, gemeinsam unterwegs. Daya, Meri und Sarus wollten in die königliche Hauptstadt um sich der Armee des königs anzuschließen. Beo hingegen ritt nur aus Spaß mit ihnen und um die Welt zu sehen. Vorallem um ihren Kindern die Welt zu zeigen. Sie war froh das die drei bei ihnen waren. Eine Frau und zwei Säuglinge waren leichte Beute für Banditen.
Die Reise verlief bis jetzt sehr friedlich. Jeden Abend schlugen sie ihr kleines Lager auf, machten ein Feuer, aßen, tranken, sangen und scherzten miteinander. Alle waren unsagbar glücklich beofin dabei zu haben, die zum Abendessen immer etwas köstliches zauberte.
Und diese konnte im moment nicht glücklicher sein. Das war das zu was sie geboren und ebstimmt war. das war das leben das sie liebte und was ihrer Göttin gerecht war. Sie war seid jahren nciht mehr so sehr im reinen und frei von sorgen. Sie schrieb Lied über Lied und so manche Geschichte wurde geboren, die sie abends ihren gefährten erzählte, oftmals unterstützt von den seichten klängen ihrer laute.
Jede nacht hörten die drei beofin reden, wenn sie mit ihren Kindern in dem kleinen Zelt lag. Sie erzählte Sceius und Dira von ihrem Vater, wie er war, was er war. Wie sie ihn kennenlernte, sich verliebte und ales was ihr einfiel. Es schmerzte sie jedesmal aufs neue zu sehn wie die kleinen langsam heranwuchsen. Sceius krabbelte schon flink und fröhlich durch das gras und Dira machte die ersten anläufe zum sprechen. Immer wenn meri auf sie zukam brabbelte sie ein fröhliches "Meme" und streckte ihre greifenden Händchen anch ihm aus. Und das alles verpasste bargon, weil sie einfach hals über kopf verschwand und ihn allein ließ. je länger und weiter sie von ihm fort war, desto mehr spührte sie wie sehr er fehlte und nur damit er kein völlig fremder war, erzählte sie ihren kindern jeden abend von ihm bis sie schliefen.

Es würde noch etwa eine Woche dauern bis sie die ersten Dörfer um die große Stadt erreicht hätten, und Beo genoss jeden Tag auf Reisen. Sie machte schon Pläne wenn sie wieder zurück nach Britannia kehren würde.
Sie würde in Maßen ihr altes leben aufgeben. Sie wollte reisen, singen und Abenteuer erleben. Sie wusste zwar noch nicht, wie sie das mit den Kindern und Bargon vereinbaren würde, doch für alles gab es eine Lösung.
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Alt 18.11.2009, 08:51
#35
Beofin Thjold
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Sie hatte tatsächlich ein Paar Tränen vergossen als sich Meri und die anderen von ihr verabschiedeten. Zwei Tage verbrachten sie alle noch gemeinsam in der Stadt des Königs. Es waren wundervolle Tage gewesen und Beo wurde nicht müde sich alles anzusehen was es zu sehen gab. Doch es kam der Tag da die Drei in den Dienst des Königs traten und die Bardin, mit ihren Kindern wieder heimwärts reiste.


Ein recht kühler Nachtwind wehte als Beofin, die Planke hinunter, von Schiff stieg. Ihre Nasenflügel blähten sich auf und sie atmete tief die britainer Luft ein. Leise ein fröhliches Lied pfeifend ging sie in die Stadt, Vana ihre Stute hinter ihr her und die Kinder auf Rücken und Brust gebunden.
Der Weg bis nach hause zog sich eine halbe Ewigkeit hin. Und inzwischen musste es fast Mitternacht sein. Seufzend führte sie das Pferd über den Weg, der sich durch die dichten Wälder Yews zog. Nach einer Weile, die Kinder schliefen tief und fest, erblickte sie vor sich die Kreuzung bei Bargons altem Haus. Ein Stück näher an zuhause...
Neugierig, als wäre sie Jahre lang fort gewesen, sah sie sich im Stadtkern um. Einen kurzen Blick warf sie in die Taverne und seufzte. Sie würde putzen müssen. Dann jedoch zog sie weiter und langsam began Sceius zu quängeln. Dann endlich trat sie durch das Westtor und erblickte schon Nelenyas und ihr Haus. Ein paar Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie hatte das alles so vermisst.
Einige Minuten später steckte ihr Schlüssel ihm Schloss und sie öffnete leise die Tür. Das erste was ihr begegnete war Dunkelheit und ein etwas muffiger Geruch. Vermutlich hatte Bargon nicht einmal gelüftet, seit sie fort war. Auf leisen Sohlen trat sie ein und Schloss die Tür fast geräuschlos hinter sich. Sofort machte sie sich die Treppen hinauf und ihre Kinder in ihre betten zu legen. Von der Last befreit, ging sie nun leise ins Schlafzimmer. Doch dort war auch keine Spur von ihm. Kurz, mehr für sich, hob sie die Schultern, trat an den Kleiderschrank und zog sich rasch um. Nur eine kurze Nachricht und die schlafenden Kinder hinterließ sie, unter höchster Anstrengung die Unordnung und den Staub ignorierend, bevor sie wieder hinaus trat. Schnell lud sie ihre ganzen Sachen vom Sattel des Pferdes, schwang sich dann auf diesen und ritt los.
Er war nicht da gewesen, doch sie hatte noch alle Zeit der Welt. Nun galt es ihre Ideen in Taten umzusetzen und sie hatte noch einiges zutun.
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Geändert von Beofin Thjold (18.11.2009 um 09:02 Uhr).
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Alt 23.11.2009, 09:39
#36
Beofin Thjold
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Schlanke, blasse Finger strichen über das dunkelgrüne Leder. Sie erfühlten die leichten einkerbungen in der Echsenhaut, welche alles in allem das Bild eines Hirsches ergaben. Wärend die rechte Hand nach einer Schreibfeder griff, klappte die Andere bedächtig, als wäre es ein Heiligtum, das kleine Buch auf. Auf der ersten Seite prangte in geschwungenen Lettern das Wort "Bardenmärchen" darunter stand ihr Name. Es war schon das zweite dieser Bücher und als Beofin diesen Gedanken auffing, wurde ihr das erstmal wirklich klar wie lang sie schon hier war und wieviel sie in diesem seltsamen Land schon mitgemacht hatte. Sie wusste selbst nicht genau wieso sie ihr Leben hier als Bardenmärchen betitelte. Es war nichts märchenhaftes daran. Es war bis jetz banaler, als das Leben einer einfachen Bäuerin gewesen. Ein leises, ärgerliches Schnaufen war in dem kleinen dunklen Raum zu hören. Dann schließlich tunkte sie die Feder in die grüne Tinte und begann zu schreiben. Begleitet von einem leisen, fast beruhigend wirkendem Kratzen, formten sich die Worte auf dem Pergament.

Kinder. Ein eigenes Haus. Viel Arbeit und...sonst nichts. Das war alles Teil des Lebens, welches ich immer ersehnt hatte. Ein Teil fehlt. Ich weiß auch nicht genau. Dieser Teil ist da, liegt genau vor meiner Nase doch ich kann ihn nicht greifen und wenn ich ihn doch an mich halte, scheint es als würden meine Finger, nach einer Weile, durch Nebel greifen und es entfernt sich wieder von mir, nur um, fast schon verhöhnend, vor mir her zu existieren, immer etwas ausserhalb meiner Reichweite. Es macht mich Wahnsinnig. Und doch habe ich zu viel zutun und die gedanken an Bargon verpuffen immer wieder. Wir wollten heiraten. Soviel stand fest. Doch dieses hin und her und das Geschwafel von seinen seltsamen Bekanntschaften, machten mir, schon vor meiner Reise, Sorgen. Ich schätze es wird niemals dazu kommen. Ich habe es im Gefühl und vorallem für meine Kinder tut es mir Leid. Sie werden nicht den Namen ihres wundervollen Vaters tragen, genausowenig wie ich. Doch was beschwer ich mich.
Ein, vielleicht etwas egoistischer Plan, hat sich die letzten Wochen in meinen Gedanken geformt und seiddem kann ich kaum stillstehen. Ich werde wieder das Leben aufnehmen in das ich hineingeboren wurde. Und meinen beiden Schätzen werde ich dieses Leben lehren. Nichts hält mich wirklich in Yew ausser diesem einen Teil meines Lebens, das doch nicht wirklich dazu gehört und sich immer weiter zu entfernen scheint.


Seufzend klappte sie das Buch zu, ohne die Tinte trocknen zu lassen. Die Kinder schliefen, Bargon war nicht daheim und das Haus war sauber und aufgeräumt wie nie zuvor. Es war mitten in der Nacht doch Beo konnte sich nicht zum schlafen durchringen. Noch Stunden schritt sie durch die Hütte, die totenstill zu sein schien und ließ ihren Gedanken freien lauf.
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Alt 13.01.2010, 14:38
#37
Beofin Thjold
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Der Tag begann früh...wie immer. Die Sonne war noch nicht ganz über die endlos wirkenden Baumwipfel Yews gestiegen, da rutschte Beofin schon verschlafen und zerzaust aus ihrem Bett. Die erste Schritte, führten sie weder ins Badezimmer, noch in die Küche. Der erste Blick einer Mutter galt immer den Kindern. Und so schlich sie barfuß durch das Haus, darauf bedacht die Kleinen nicht zu wecken. Leise schob sie die Tür auf und spähte hinein. Ein sanftes und liebevolles Lächeln umspielte ihre Lippen. Dort lagen beide, friedlich schlafend. Dira mit ihren feurigen kleinen Löckchen. "Sie sieht aus wie Mutter..." dachte sich Beofin immer wieder, wenn sie ihre kleine Tochter sah. Nur die Augen.... Sie konnte den Göttern dankbar für diese sein. Diese starken, leuchtenden, stahlfarbenen Augen. Bargons Augen...und Bargons Blick. Diesen Blick hatte die kleine Kriegerin jetzt schon drauf. Was wohl erst aus ihr würde, wenn sie groß war. Sie konnte sich ein Schmunzeln ob ihrer Gedanken nicht verkneifen. Und dann lag dort das Gegenstück. Ihr kleiner Liebling. Bargons Erbe....Doch immer wieder, wenn er diesen Begriff benutze wusste Beofin tief in ihrem Herzen, das der kleine Sceius nicht der Erbe seines Vaters war. Er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten, mit seinen hellen blonden Haaren und und diesen Lippen. Nur die nun schlafenden Augen, versteckt unter den ruhenden Liedern waren nicht die des Vaters. Manches mal sah der kleine Mann seine Mutter an und sie dachte sie würde Bargon sehen, doch in ihm steckte etwas anderes. In seinen Augen lag etwas tieferes...wie in ihren? War es vielleicht der Funke der Magie?
Kopfschüttelnd schloss sie wieder leise die Tür. Sie würde noch ein bisschen Zeit für sich haben ehe die beiden aufwachen würden, um ihre vollste Aufmerksamkeit zu genießen. Also tat die kleine Frau das was sie jeden morgen tat. Sie zog sich aus und machte sich ein heißes Bad.
Durch die Anstrengungen mit den Kindern, war es das was ihr Körper brauchte. Die Narben auf ihrem Rücken waren schon lange verheilt. Doch jeden Abend bekam sie ihre alten Fehler zu spüren, wenn die kaputte Haut begann, schmerzhaft über ihren verspannten Muskeln. zu spannen.
Das heiße Wasser löste die meisten der Verspannungen und die immer präsenten Schmerzen verschwanden. Das war das Leben das sie sich immer gewünscht hatte. Nur war es kräftezehrender als sie dachte.Als sie wieder aus dem Becken stieg, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Das Haus war immer noch totenstill. Schnell kramte sie ein paar Klamotten hervor und zog sie über, ehe sie begann Frühstück für sich und die Kleinen zu machen und etwas aufzuräumen. Es würde wieder ein langer Tag werden....allein, nur die Kinder zur Gesellschaft. Doch sie wollte es ja nicht anders.
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Alt 15.01.2010, 10:04
Die Hand einer Mutter, die Stimme einer Mutter
#38
Beofin Thjold
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Frühlingsstürme..... dachte sich Beo, als sie über das Meer schaute. Die Wellen türmten sich hoch vor Yew auf....
"Stetig in Bewegung, so war ich auch mal, mein Schatz" murmelte sie über das Brausen hinweg, hinunter zu dem Kind, in ihrem Arm. Etwas umständlich ließ sie sich am Ende der Planken nieder, ihre Füße baumelten nach unten und immer mal wieder, wurden ihre Schuhspitzen von den Wellen befeuchtet. Der kleine, blonde Junge klammerte sich wie ein Äffchen an die Brust seiner Mutter, sein Gesicht, in das lange Haar vergraben, das über ihrer Schulter lag.
"Stetig in Bewegung, dem Meer so gleich..." säuselte sie wieder, mit ihrer rauen Stimme, beinahe als würde sie es singen. Früher kam sie so oft hier her. Fast jeden Abend sah sie damals der Sonne zu wie sie hinter den mächtigen Wellen versank. Nun saß sie wieder hier. Etwas hatte an ihr gezogen, ihr gesagt sie solle herkommen und es sich ansehen, als würde es die Antwort auf alle ihre Fragen geben. Sceius wurde wach bevor sie gehen konnte. Er sah sie mit seinen müde funkelnden Augen an und so nahm sie ihn mit sich. Nun saßen beide hier, und die Hand der Mutter strich, mit so viel Liebe und Zärtlichkeit über das kleine Köpfchen, das es fast weh tat. Dann begann sie zu sprechen..gerade so das der kleine Mann in ihren Armen hören konnte was sie sagte.

"Hier, mein größter Schatz, lernte ich damals deinen wirklichen Vater kennen." wisperte sie dem kleinen zu. Sie wusste nicht ob er überhaupt verstand... doch etwas in ihr, drängte danach es zu erzählen. Sich daran zu erinnern...
"Er stand dort hinten und blickte auf das Meer ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Ich weiß noch wie ich mich hinter ihn setzte. Ich sagte kein Wort. Ich habe ihn mit seinen Gedanken allein gelassen, so lange er es brauchte."
Wieder eine Streichelnde Bewegung der mütterlichen Hand.
"Das ist wichtig Sceius..." setzte sie wieder an und der kleine Junge drehte kurz den Kopf um zu ihr aufzublicken. Doch es lag keine Bitte um Erklärung in seinem Blick, nur die Aufforderung weiter zu erzählen.
"Gib den Menschen Zeit ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen. Wenn sie Beistand suchen, werden sie von alleine an dich herantreten und erst dann gibst du ihnen das was sie am nötigsten brauchen, in schweren Zeiten. Verstanden ?" Das Kind in ihren Armen machte keine Anstalten, ihr zuzustimmen oder sein Verständnis zugeben.
"Dein Vater bat mich damals für ihn zu spielen. Auf meiner Laute. Weißt du was Mama gespielt hat ?" sie senkte den Kopf, die Hände umschlossen den Kleinen nun ganz fest und ihre Lippen lagen an seinem weichen Haar.
"Ich spielte ihm ein Lied, das mir damals mein Vater vorspielte, als meine Mutter von uns ging. Es ist ein Klagelied und hat eine wunderschöne Melodie. Wenn du alt genug bist, werde ich es auch dir beibringen." Ein kleiner Kuss auf das Haupt des Kindes, große Hände die über den kleinen Rücken streichen.
"Auf deiner Okarina wird es sicher wundervoll klingen." Bei dem Gedanken an das kleine Instrument, welches ihr Sohn immer voll sabberte um zu spielen, entfuhr ihr ein leises Schmunzeln.
"Weißt du... als ich angefangen habe zu spielen, drehte sich dein Vater immer noch nicht um. Er stand einfach da. Nun zwar nicht mehr allein mit seinen Gedanken, denn meine Musik war da für ihn aber..." Ihre Stimme brach ab, und Beofin schloss fest die Augen. Sie blinzelte ein paar Tränen weg.
"Er war schon immer verschwiegen, Beofin..." murmelte sie nun mehr für sich selbst.
"Damals habe ich mich in den Herr von Yew verliebt. Dein Vater war so... stark. Er wirkte zumindest so..." Die großen Augen ihres Sohnes sahen zu seiner Mutter auf, und seine kleine Hand legte sich fester um ihren Hals.
"Dein Vater ist ein starker Mann, Sceius. Und du wirst auch einer werden, das weiß ich." säuselte sie weiter in das Haar des Kindes, das so unglaublich gut roch.
Dann begann sie, wie automatisch zu Summen. Sie wusste nicht warum. Wieder sagte ihr etwas sie müsse es tun. Voller Gefühl, Liebe und Leid in der Stimme sang sie ihrem Sohn, der noch nichts von dem Verlust wusste, das Klagelied ihres Vaters vor. Sie wiegte den kleinen Körper in ihren Armen und genoss, die Wärme und den Duft den er ausströmte.
Es waren ihre Kinder...dachte sie im Stillen, während die Melodie durch die Abendluft zog. Was gibt es, was mehr verbinden würde? Nichts....
Sie musste dem Mann dankbar sein, der ihr solche Schätze geschenkt hatte. Und sie musste diesen Mann lieben, wollte ihn lieben. Die Hände der Mutter umfassten das Kind beschützend und die Stimme der Mutter umschloss seine Gedanken bis er eingeschlafen war.
Doch sie saß noch lange dort auf den Planken und spürte wie etwas in ihr wuchs.
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Alt 15.01.2010, 16:38
Blind
#39
Beofin Thjold
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Er war so wunderschön....dachte sich Beofin als sie über das schlafende Gesicht Bargons strich. Und es war nicht selbstverständlich das sie hier neben ihm liegen konnte. Das hatte sie heute wieder zu spüren bekommen. Das Band zwischen ihnen war so zerbrechlich geworden. Vielleicht war es auch schon immer so gewesen und sie hatten es bist jetzt noch nicht weit genug gespannt. Heute früh hatte es gedroht endgültig zu reißen. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihrer Kehle.
Eine ganze Weile lag sie neben ihm, als sie ihn ins Bett brachte. Zur Seite gerollt und die Augen aufmerksam auf ihn gerichtet. Sie sah wie seine Augen sich schlossen und er ruhig liegen blieb.
Was sie nicht sah war der ruhende Brustkorb. Die Tatsache, dass er im Schlaf keinen Atemzug tat. Sie betrachtete nur sein Gesicht. Das Gesicht das sie so sehr lieben gelernt hatte. Jeden einzelnen seiner Gesichtszüge, welche sie inzwischen auswendig kannte. Er lag dort wie ein Toter aufgebahrt. Doch auch das sah sie nicht. Die nähe zum Tod die ihn all zeit zu umgeben schien. Sie nahm sie nur als seine typisch distanzierter Haltung war. Eine weile noch kuschelte sie sich an ihn, ehe sie aufstand und ließ ihre Gedanken zurück schweifen.
Ich "hab" dich geliebt.
Hatte er es nur aus Wut gesagt? Weil er es nicht verstand? Sie nicht verstand?
Sie hatte seine Wut gespürt, doch sie verstand ihn genauso wenig wie er sie. Sie sah nicht sein wahres Wesen. Solange wie sie schon mit ihm zusammen war, kannte sie ihn doch nicht wirklich. Sie sah ihn nicht wirklich. Sie spürte ihn nicht wirklich. Dabei wollte sie nichts mehr als das.
Und sie hatte den Biss nicht gespürt. Sie hatte nicht gespürt wie er ihr Blut stahl. Sie spürte die Müdigkeit die sie überkam, doch führte sie es auf den Streit zurück. Sowie das flaue Gefühl, auf den intensiven Kuss.
Sie war blind vor Liebe und sah nicht das Monster und vielleicht würde sie es nie sehen, bis es zu spät war ...
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Alt 13.12.2010, 03:14
Ein neues Kapitel...
#40
Beofin Thjold
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Beiträge: 209
Immer wieder zogen die Erinnerungfetzen an ihr vorbei. Da war dieser stürmische Moment, damals noch in der alten Taverne, als der Mann den sie glaubte zu lieben, über den Tresen sprang, sie hoch hob und fest an sich drückte. "Ich will das du die Mutter meiner Kinder wirst" wisperte er ihr damals zu. Die alten Gefühle wallten einen Moment in ihr auf, wärend sie ihre Kinder fest in Mäntel einwickelte. Es war Herbst geworden...
Sie musste mit sich ringen, als sie merkte wie ihre Augen tränennass wurden und sie den fragenden Blick Sceius' auf sich spürte. Er sah aus wie Bargon und in diesem Moment hätte es sie zerrissen, in das Gesicht ihres Sohnes zu sehen, welcher immer mehr die Züge seines Vater annahm.

Sie nahm die Verwirrung ihrer Kinder garnicht wirklich wahr. Den ganzen Morgen schon, als sie einige wichtige Dinge zusammenpackte. Als sie den Brief zu ende schrieb...

Als die Zwillinge wetterfest eingekleidet waren, began sie die Pferde zu bepackten. "Wir unternehmen eine kleine Reise... wie damals. Da wart ihr noch ganz Klein!" erklärte sie nur immer wider, wenn Dira, mit ihrer frechen und fordernden Art zu wissen verlangte, warum ihre Mutter so plötzlich Sachen packte.
Tage schon schrieb Beofin den Brief in ihrem Kopf. Ebenso Tage dauerte es, ihn zu Papier zu bringen. Auch einigen anderen Leuten, hatte sie eine kurze Nachricht zukommen lassen. Doch der Brief an Bargon, steckte noch in der Tasche ihres Umhanges.

Bevor sie, mit ihren Kindern, das Portal nach Britain ansteuerte, schob sie das Pergament unter die Tür, von Bargons Stadthaus.
Jedes einzelne Wort, war noch ihrem Gedächtniss, ebenso wie die ganzen guten und schlechten Momente.


Bargon,

Ich weiß du bist kein Mann großer Worte und langer Reden. Vorallem nicht wenn du sie lesen musst. Ich hoffe dennoch, du liest meine Worte sorgfältig.
Ich habe Dira und Sceius genommen und werde nach Britain ziehen. Mein Herz hängt an Yew, wie es an dir hängt, doch zerbricht es mich innerlich länger hier zu leben. Ich denke du weiß selber, dass wir uns in eine Sackgasse gedrängt haben und zwischen uns nichts mehr brennt, ausser eine lauwarme Flamme. Vielleicht habe ich mir zuviel erhofft oder war damals naiv genug zu glauben, mit einem ein Mann in deiner Position, normal leben zu können. Vielleicht ist es auch die ganze Sache mit Valarian. Doch ihre spüre wie du dich verändert hast, auch wenn es für mich nicht greifbar ist. Ich hätte gerne gewusst was in dir vorgeht, doch ich glaube dafür ist es nun zuspät.
Ich habe mich auch verändert und vorallem habe ich Fehler gemacht. Wir haben so lange nicht miteinander gesprochen. Ich denke das hat unser Band zertrennt.
Gern wäre ich wieder die junge, naive Beofin die dem Herrn von Yew, für ein paar Münzen, etwas auf der Laute spielt. Oder die Beofin, die sich von dir im Übungskampf vermöbeln lässt. Doch wo ich damals dachte du bist unerreichbar, so scheinst du es nach all den Jahren erst wirklich zu sein. Dir und vorallem den Kindern zu liebe, bleiben wir in deiner Reichweite. Ich werde das Gasthaus beziehen, in welchem ich damals schon lebte. Vorerst zumindest. Sceius und Dira vermissen ihren Vater, noch mehr als ich meinen Mann vermisse. Also hoffe ich das du von dir hören lässt und deine Kinder ab und an einmal sehen willst. Nimm aus unserem haus was du brauchst und was dir gehört. Alles restliche lasse ich holen, sobald ich einen festen Wohnsitz habe.

Ich will dir nur eines sagen. Ich liebe dich und mein Herz wird dir für immer gehören. Du hast mir zwei wunderbare Kinder und deine Liebe geschenkt. Dafür bin ich dir auf ewig dankbar.
Herr von Yew, ich dachte wirklich du wärest der Mann meines Lebens und für ein paar wundervolle Jahre warst du es auch.

In Liebe,
Beofin
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (13.12.2010 um 03:20 Uhr).
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