Tagebuch des Ahzdari

[Ahzdari Dahjin]

Fünfundzwanzigster Eintrag

Es ist manchmal schon seltsam wie sich die Dinge ergeben. Gestern
war ich lange in der Krähe am Bedienen, da kamen einige Leute hinzu.
Darunter waren auch Avdin und Maray und wir kamen immer mehr
ins Gespräch. Als die anderen an der Theke verschwanden, kamen
wir auf die Idee die Nordmark zu besuchen.

So nahm ich Beide mit in meinen Turm, wir tranken ein bisschen und
hatten recht interessante unterhaltungen ,welche wohl auch durch
den alkohol bedingt, recht offen wurden. Jedenfalls massierte ich
dann Avdin und als Belohnung wurde ich von Maray massiert in
welche sich dann auch Avdin reinbrachte. Während Marays öligen
Hände recht zielstrebig und punkt genau waren so waren die von
Avdin etwas ungeschickter und teilweise grob, aber bei allem was
einem heilig sein kann, sowas habe ich noch nicht erlebt.

Nachdem wir in den Fellen lagen und ich von Beiden die Lippen kosten
konnte wurde es aber etwas heikel und es gab eine Entscheidung zu
fällen. Wäre ich Haleth hätte ich beide vermutlich zugemüllt mit
Geschwätz bis es mit Beiden rundging, aber ich mochte Avdin zu sehr
und ich wusste das sie etwas richtiges für ihr Leben sucht und im
Ende hätte so ein dreiergespann ihr eher geschadet.

Ich kann Skrupellos sein in vielen fällen, nicht aber in diesem und so
sprach ich Klartext mit beiden und es endete darin das Avdin ging.
Maray hingegen blieb und ganz ehrlich, ich kann sie recht gut leiden,
ihre Art gefällt mir und so verblieben wir im Turm gemeinsam unter
sanften liebkosungen und einem sehr sehr leidenschaftlichen Kuss.

Im moment während ich das hier Schreibe schläft sie noch, sie
erinnert mich an die Schönheiten aus der Heimat, eine der wenigen
guten Erinnerungen die ich aus der Heimat habe. Ich bin gespannt
in welche richtung sich das mit ihr vielleicht wendet.
Jedenfalls mache ich nicht nochmal den fehler wie mit Vaena, ich
war zu bestimmt was sein sollte und im ende tat dies uns beiden
nicht wirklich gut. Vielleicht ist Maray anders, vielleicht..
Denk nicht zuviel nach Ahzdari, lern mal dazu verdammich!

[Ahzdari Dahjin]

26. Eintrag

Als ich gestern in der Krähe bediente kam Shelvaris, diesmal wollte
er aber wohl keinem was. Er überbrachte nur die Nachricht das die
Rote Sonne gegen den Süden agieren will und das sie sich bereit
erklären würden nicht mehr gegen das Herzogtum zu handeln.
Mir war es recht gleich solange ich ihm nicht wieder hinterher
putzen muss und Leute heilen.
Als er gehen wollte dachte dieser Cilaidim er könnte den
Schwarzmagier von hinten erdolchen, es kam zu einem kleinen
gerangel in welchem ich auch verstrickt war. Immerhin war ich es
welcher den Magiebann auf den Schwarzmagier sprach, aber er
scheint ein sehr fähiger Magus. Ehe der Herold und der andere
Magier ihm was anhaben konnte nutzte der Schwarzmagier einen
Reisezauber und verschwand. Shelvaris ist mir selber recht egal,
die ganze Rote Sonne interessiert mich wenig, aber bestimmten
Leuten will ich nicht einfach zusehen wie sie schaden erleiden.

Nunja, als ich die Schnauze voll hatte von der Krähe gestern, ging
ich mit Maray in die Goldbucht und sie führte mich rum. Sie
erzählte mir viel von sich und der Tag endete darin das wir
umarmt im Gemeinschaftshaus der Saharessen einschliefen.

Wo ich Heute von der Goldbucht nachhause kam war eine Nachricht
von Vaena im Turm, ich frage mich warum ich noch nicht das
Schloss ausgetauscht habe. Irgendwie will ich es nicht, leider will
ich noch immer in ihr das Zelt gehen wenn ich heimkomme.
Es war so lange auch mein Zelt, ob ich mich jemals daran gewöhnen
werde das ich nun im Turm lebe? Mhm Goldbucht ist auch schön,
erstmal sehen wie sich das mit Maray vielleicht entwickelt...

[Ahzdari Dahjin]

27. Eintrag

Gestern saßen wir Nasenbrecher das erstemal seit langen zusammen
und sprachen über dies und das. Es tat gut mal ohne wirkliche
Probleme in so einer Runde zu weilen.
Doch machen wir uns Sorgen um Vaena, sie sieht irgendwie fertig
aus und dann kam Hallvard hinzu und beide gingen gemeinsam weg.
Artias und ich, wir haben so unsere vermutungen was da mit den Beiden
ist, jedenfalls sollte es mich nicht weiter interessieren und dennoch. Wenn
da was ist dann spielt Vaena mit ihrem leben, ich habe Calasume kämpfen
gesehen und Vaena wäre ihr unterlegen. Von Maray hatte ich erfahren wie
ernst es die Saharessen mit Betrug nehmen, mhm Maray.

Im moment schläft Maray oben in Turm, wir hatten so eine verdammt
schöne Zeit gestern miteinander, das wischt andere Sorgen besser
weg als stundenlanges Meditieren. Auch wenn ich versuche es ruhig
und langsam zu halten, ich merke innerlich wie sehr ich mich nach ihr
sehne. Ihr scheint es nicht anders zu gehen und ich bin doch recht
froh darüber, dazu kommt ihre Art, eine soviel sichere Art. Ich glaube
sie ist jemand den ich mich hingeben kann ohne Zeifel und Sorge
zu haben. Ungewissheit ruht dennoch in mir, aber nach Gestern
will ich einfach mehr davon, mehr von ihr.

Die Wunden welche Vaena geschlagen hat weilen noch tief, aber ich
weis keine bessere art mir zu helfen als mich was neuem hinzugeben.
Und Maray ist weitaus mehr als ein Vaena ersatz, sie ist eben anders
als Vaena und vielleicht ist es genau das was mir so zusagt.
Mhm die Türe öffnet sich, Vaena, ende des Eintrags.
Die letzten Worte wirken schnell gesudelt.

Nachtrag:
Verdammicht, Vaena nimmt die Sache mit uns mehr mit als ich
vermutet hätte. Sie kann wohl wegen dem Bruch von uns nicht
schlafen und es endete darin das sie mich bat zu gehen. Alles
Kraut der Welt könnte mich gerade nicht beruhigen, es kommt alles
hoch. Verflucht. Warum nur, ich werde es echt nie verstehen.
Es schmerzt sie so zu sehen, es schmerzt das selber zu fühlen.
Ich weis nicht weiter..

[Ahzdari Dahjin]

28. Eintrag

Warum bin ich immer der Schuldige? Ich werde Betrogen, Hintergangen
und Gebrochen. Wenn ich mich Verteidigen will soll ich meine Fresse
halten? Es reicht mir gänzlich, Eydis hat recht. Die Beiden leben in
einer eigenen Welt in welcher nur sie recht haben und alle andere nicht.
Sie sind Blind und Taub, wie dummes Vieh auf einer Weide. Sollen sie doch
denken was sie wollen, ich habe genug Herzblut für die Beiden
gelassen. Meine Freundschaft ist etwas das man sich auch verdienen
muss, umsonst ist diese nicht.

Alles verdammichte Scheisse, fast alles. Maray ist der einzige Lichtblick
momentan, sie gibt mir halt und kraft. Soll Vaena denken ich habe sie
nie geliebt, vielleicht hilft es ihr, jedenfalls werde ich es mit Maray
richtig machen. Bei ihr fühle ich mich zudem sorgenfrei, sie ist anders,
ich glaube wir passen besser zusammen als Vaena und ich jemals
hätten. Doch werde ich nie vergessen was wir hatten, zudem trage ich
ihre Runen an meinem Arm, egal was war ich halte diese in Ehren.

In Goldbucht gibt es leider keinen Bauplatz, doch kann ich die Nordmark
nichtmehr etragen. Ich will beiden nichtmehr über den weg laufen.
Wenn den beiden noch irgendwas an meiner Freundschaft liegen sollte
dann sollen sie antanzen, ich jedenfalls kann und will nicht mehr der
einzige sein der gibt und gibt.

[Ahzdari Dahjin]

29. Eintrag

Als ob meine Sorgen momentan in sachen Nordmark nicht genug wären,
nun hab ich auch noch eine drohung von Shelvaris erhalten. Ein
Schreiben und ein abgezogener Hirschkadaver

"Ich krieg dich, Stadtpfeifer!"

Es ist nicht das erstemal in meinem Leben das mir gedroht wird, es ist
mir gewiss nicht gleichgültig aber ich kann mich auch nicht der Angst
hingeben, ich Diene keinem mehr in meinem Leben und auch nicht
den tiefsten Uhrgefühlen. Mir war eigentlich klar das sowas kommen
musste nach der Sache vor der Krähe. Ein recht passender Zeitpunkt
aus einer ironischen Sichtweise. Auf meine "Freunde" kann ich mich
momentan nicht verlassen, vermutlich wäre es ihnen egal wenn ich
sterben würde. Ich will nicht das es Vaena egal ist, dieses ganze
wirrwarr belastet mich nur noch mehr und mehr aber was für eine
wahl habe ich? Egal was ich sag oder mache es ist falsch in ihren
Augen, es gibt in ihrer Welt keine einsicht und kein verstehen für
die Probleme und Sorgen anderer. Es dreht sich alles nur um Vaena.

Jedenfalls hat es Shelvaris wohl auf mich abgesehen, ich weis nicht
was ich davon halten soll, oder was ich dagegen machen könnte.
Ich komme einfach nicht zur ruhe...

[Ahzdari Dahjin]

30. Eintrag

Mein getreues Buch, ich bin froh das ich mit diesen Notizen begonnen
habe damals, wieder einmal wurde mir vor Augen gehalten das man
kaum jemanden vertrauen kann. Eben solch ein Bruch brachte mir
Ärger mit Avdin ein, eigentlich sind solche Brüche irgendwie an allem
Schuld in meinem Leben.

Es tat mir weh Vaena zu verlieren, Es tat mir weh wie die anderen
beiden Nasenbrecher mit mir umgegangen sind. Aber was solls,
ich bin ein Meister darin das Vergangene zu verarbeiten, die
Sklavenlager haben mir da viel beigebracht.
Oh ihr Götter und Ahnen und sonst noch was, ich kann diese
Geschichte schon selber nicht mehr Hören, oder Lesen.

Ich habe nun mein unser neues Heim endlich, es soll besser
werden als das was ich zuhause nannte in Britain oder der Nordmark.
Das zwischen mir und Maray steht fest in Stein geschrieben, nun noch
fester als jemals zuvor. Ich bin mir sicher das ich mit ihr das Glück
finde das ich solange suche, sie ist wundervoll und ich vertraue ihr
mehr als sonst einem Menschen auf der Welt. Es ist immer gefährlich
sich auf jemanden vollkommen einzulassen, es macht einen angreifbar.
Doch ich gehe mit ihr das volle Risiko ein, ich fühle das es sich lohnen
wird. Ich liebe sie über alles..

[Ahzdari Dahjin]

31. Eintrag

Ich hatte gestern meine Unterhaltung mit Vaena, es ging überraschend
friedlich aus und ich denke wir beide haben nun ein solides Fundament
um das bestehen unserer Freundschaft zu sichern. Es tut mir weh sie
so zu sehen, irgendwie neigt sie (noch mehr als ich) dazu von einem
Chaos in das nächste zu treten. Ich werde so gut für sie da sein wie
ich kann und so weit wie sie mich läßt. Jedesmal wenn ich sie sehe
muss ich an das denken was sie kaputt gemacht hat, es schmerzt
noch sehr aber ich kann mir diese schwäche nicht erlauben.
Vielleicht wird es im Ende für alle gut ausgehen, wer weis.

Jedenfalls bin ich momentan glücklich auch wenn mein Wüstenstern
diese Woche auf der Jagd ist, ich hoffe unser Heim wird ordentlich
eingerichtet sein ehe sie zurück ist. Trotzdem ist es die Tage etwas
einsam...

[Ahzdari Dahjin]

32. Eintrag

Momentan bin ich viel unterwegs weil Maray oft auf der Jagd ist.
So fand ich heute zwei Objekte welche ich als Elementfragmente
erkannt habe, mir wurde schon einmal ein solches gezeigt.
Das eine muss der Erde angehören mit den sich bewegenden Steinen
im Inneren, das andere hingegen ist angenehm warm und im Inneren
wirbelt Feuer. Ich habe zwar keine Ahnung was man mit sowas anfangen
kann, doch vorallem das Feuerfragment könnte interessante Anwendungen
in der Heil- und Massagebereiche bieten.Auch sind einige dieser Steine
vielleicht gebrauchbar um das Wasser von Badewannen temperiert zu halten?
Muss ich mal alles etwas ausprobieren.

Zwischen mir und Vaena scheint der Frieden wohl nun ganz anzuhalten,
auch wenn ich mir sorgen um sie mache. Sie sieht jedesmal recht
mitgenommen aus aber ich glaub das ich da nicht viel machen kann.
Eydis sprach mich die Tage an wegen Artias, ich weis echt nicht was
ich davon halten soll. Mein interesse in diese richtung ist einfach nicht
vorhanden, sein Kopf könnte irgendwo auf einem Speer stecken und
ich würde das mit einem Schulterzucken hinnehmen. Meine zeit ist mir
einfach zu kostbar um mich mit falschen Schlangen zu beschäftigen.

Apropo falsche Schlangen, Calasume tut mir leid weil sie sich so
an eine Klapperschlange hält. Sie spricht von Vertrauen und dergleichen
und ich weis zugut das es andauernd gebrochen wird. Dann kommt noch
Vaena hinzu welche auch einige Macken von dieser Klapperschlange
hat, blinde dumme Frauen. Sollen sie sich doch ausbeuten lassen.

Zwischen mir und Maray stimmt es alles, das ist was zählt und sonst
nichts, na vielleicht meine Magie und Heilkunde noch dazu...

[Ahzdari Dahjin]

33. Eintrag

Mein letzter Eintrag ist eine weile her, mag daran liegen das es nicht
viel zu Berichten gab in letzter Zeit. Ich hab mich viel auf der Insel
rumgetrieben auf welcher Goldbucht liegt, langsam kenne ich den
Ort in und auswendig.

Maray und Ich haben vor einigen Monden das Haus von Aomi Mar
übernommen und das Alte verkauft. Das neue Heim ist soviel geräumiger
und wir haben beide genug platz für unseren Krempel. Aomi überließ
mir sogar ihren Jagdhund, ich habe ihr versprochen das er ein gutes
Heim haben wird bis zu seinem Lebensende. Wieso auch immer nenne
ich ihn Haleth, es hat was befriedigendes wenn Haleth auf kommando
angerannt kommt oder Stöckchen fängt und zurück bringt.

Heute war ich nach einiger Zeit wieder in Britain, dort geht es zu wie
im Irrenhaus seitdem das Schloss übernommen wurde. Aus der Krähe
soll wohl ein Lazarett werden, der Baron meinte ich soll mit einem
gewissen "Hallvard Ragnar" sprechen. Ich weis ganz gewiss, wenn die
Krähe als Lazarett herhalten wird dann brauch ich mit niemanden
reden um dort meiner Bestimmung nachzukommen.
Es ist eine weile her das ich jemanden zum Heilen hatte, wo ich früher
dauerbeschäftigt war mit Vaena und Artias ist es nun recht ruhig
geworden. Aber dieser Konflikt wird das schon noch ändern.

Jedenfalls, magiegesetz hin oder her, bin ich froh mal ausserhalb von
Goldbucht zu sein. Mit der Zeit geht der nahe Urwald und seine laute
einem doch gehörig auf den Geist.

[Ahzdari Dahjin]

34. Eintrag

Diesen Eintrag schreibe ich unter Schmerzen. Ich hatte heute ein spätes
Treffen mit Vaena und wir hatten einiges zu klären, eine alte Sache.
Jedenfalls ist nun mein linker Unterarm bandagiert, die nordischen
Runen welche ich einst erhalten hab wurden mir genommen, es war
der einzig richtige Entschluss. Ich hatte ihr Vertrauen missbraucht für
meine eigenen Zwecke und das tut man nicht wenn man einer Sippe
angehört.

Ich verstehe ihr Handeln und ich rechne es ihr nicht an das sie es
durchgezogen hat nachdem ich es angeboten habe. Die Wunde muss
ich nun ordentlich Sauber halten und umsorgen, aber sowas fällt einem
Heiler nicht wirklich schwer. Es ist ironisch das ich mein erster Patient
sein soll nachdem ich mich entschlossen habe meine Heilkunst wieder
mehr zu fördern und auszuführen.

Jedenfalls sehe ich der Zukunft nun mit wachen Augen entgehen, ich
habe eine wichtige Lektion gelernt welche sich nichtmehr wiederholen
wird. Nicht das ich denke das unser verstehen zu seiner alten Form
zurückfinden wird, aber man soll nichts im Leben ausschließen, dafür
ist das Leben dann doch zu kurz. Und ich plane nicht mein Leben, für
das ich so viel leiden musste als Kind, einfach wegzuschmeissen.

[Ahzdari Dahjin]

35. Eintrag

Obwohl ich totmüde bin muss ich noch einiges niederschreiben. Ich
kam eben aus dem Bad, morgen habe ich verdammt viel arbeit mit
dem putzen von diesem. Das Wasser ist rot vom Blut meiner Opfer.

Opfer ist vielleicht übertrieben als umschreibung, immerhin helfe
ich ihnen ja und versorge ihre Wunden. Aber das was da auf uns
zukam in der umfunktionierten Krähe war schon das schlimmste
was ich hier im Land vor die Finger bekam bisher. Dennoch war
es nichts um aus der Ruhe zu geraten, für das tückische Gift
der Dunkelelfen habe ich ein potentes Gegengift in salbenform
angerrührt. Ich hatte gehofft es erst anders testen zu können,
doch kam es dann erst am ersten Verletzten zum Einsatz. Ich
behielt den Mann gut im Auge und es schien zu wirken. Vielleicht
wird den so geholfenen noch einige Tage schlecht sein von dem
Giftgemisch, aber es ist besser als gelähmt zu sein oder zu sterben.

Dann waren da mal wieder Vaena und Artias, so sehr wie ich die
beiden noch leiden kann, so sehr gehen sie mir doch auf den Geist.
Sie erinnern mich an eine gute wie auch seltsam beschissene Zeit
in meinem Leben. Vaena schien recht unverletzt, Artias hingegen
hatte eine Bauchwunde von enormen ausmaßen. Es kommt nicht
jeden Tag vor das ich an den Organen eines Verletzten rumtatschen
kann. Was immer diese Wunde zugeführt hat, es war ein verdammt
gewaltiger Hieb gewesen. Ich gab eine dämmende Paste in Artias
inneres um die Blutung zu drosseln und vernähte die Wunde unter
Kraftanstrengung mit Eisendraht, Fäden hätten das niemals
zusammengehalten. Abschließend brannte ich die zugenähte
Wunde zu, das ziehen der Drähte wird in vielen Wochen noch
ein gewaltiger Akt. Das natürlich nur wenn Artias es überlebt.
Im moment sehe ich die Chancen nicht auf Artias seite, doch
vielleicht hat er wieder mehr glück als Verstand.

Der seltsamste Fall war aber ein fast verhungerter Mann der
wohl aus dem Kerker gerettet wurde. Er bekam flüssige Nahrung,
sein Überleben wird sich auch noch zeigen.

Ich bin froh das Somera und Isina dabei waren, ohne die Beiden
hätte sich vieles hingezogen und es hätte sicherlich mehr Tote
gegeben. Aber nun will ich ins Bett.

[Ahzdari Dahjin]

36. Eintrag

Dies ist vielleicht der bisher schwerste Eintrag in dieses Buch.
Einer der Zurückeroberer des Schlosses ist mir unter den Fingern
weggestorben. Jedes Leben das ich versuche zu retten ist mir
wichtig, doch dieses Leben zu retten wäre mir noch wichtiger
gewesen. Doch manchmal kann auch ein Heiler nichts mehr tun.

Artias Solin.
Der Sture, Dumme, Idiotische, Trollköpfige Stinker eines Nordhammels
ist nun tot. Er erlag seiner gewaltigen Bauchwunde von der ich das
letzte mal Berichtet hatte.

Wer war Artias Solin? Ich lernte ihn in der Gruft von Britain kennen.
Seine Ausrüstung war Schund und sein Kampfeswille war gewaltig.
Zu gewaltig, eines der erstenmale rannte er an allem vorbei um sich
auf einen der Untoten Hexer zu stürzen, ich kam kaum hinterher
und schon war es passiert und er hatte einen gewaltigen Hieb
bekommen und ging zu boden wie ein Sack Kartoffeln.

Später wurde aus Artias und mir ein dreiergespann mit Vaena, ein
chaotischer Mischmasch auf das ich besser nicht weiter eingehe.
Jedenfalls waren wir drei das Nasenbrecherlager in der Nordmark
und nun ist der Erste von uns dreien dahingegangen. Das "er" mal
so enden würde war uns allen klar, dennoch erhofft man sich das
es sich hinzieht, es nur eine weitere Wunde ist die man behandelt
hat ohne größere Konsequenzen.

Aber so ist das Leben nicht, ich wünschte ich könnte sagen ich
habe als Heiler versagt. Irgendwo eine Schuld an mir finden um
meine Trauer durch Hass auf mich selber zu ersetzen. Leider
hatte ich alles Menschenmögliche versucht und muss damit Leben
das es so ist wie es ist.

Artias, du wirst nicht vergessen. Allen dreck den wir zusammen
hatten ist nun erlischt. Finde deine ruhe mein Freund und trinke
bei deinen Ahnen ein Met für mich mit.

[Ahzdari Dahjin]

37. Eintrag

Heute war ein teils produktiver Tag. Angefangen hat der Tag damit
das ich fast in die verschlossene Tür der Krähe gelaufen wäre. Wie
es mir scheint hat Lyssa mal wieder was angestellt und die Garde
hat erneut die Krähe geschlossen. Langsam regt mich das auf, die
Krähe ist meine einzige Verbindung in Britain und ohne jene drehe
ich mich im Kreis wenn ich sonst nichts zu tun habe.

Aber diese gelegenheit habe ich einfach genutzt mal in die Brise zu
gehen. Auch wenn mir das Haus von Karolyn von Britain zu groß ist
um mich darin wohl zu fühlen, so kann man nicht abtun das es es
eine schöne Taverne ist. Jene wird nun wohl auch noch vergrößert
da Karolyn ihre Werkstatt verlegen wird.

Der Apfelkuchen in der Brise schmeckt anders als in der Krähe, nicht
so süß aber doch saftiger. Jedenfalls könnte ich nicht sagen wo es
besser schmeckt, es sind die feinen Unterschiede im Geschmack und
doch scheinen schonmal beide Backkünst ausreichend unterschiedlich.
Das Met hingegen schmeckt wie Met, ich bin da wahrlich kein Kenner.

Als ich die Brise verlassen hatte sah ich kurz nach Jonah Decram im
Heilerhaus, er war aber noch am Ruhen und so hab ich meinen
Besuch erstmal vertag. Ich begab mich heimwärts um etwas in
einen der vielen Arkanen Werke zu Blättern die ich mein eigen
nenne. Leider mit wenig erfolg, entweder verstehe ich nicht was
weiter zu lernen ist oder überschätze mein Arkanes verstehen.
Ich bin zufrieden mit dem was ich kann und das ist mittlerweile
recht viel, dennoch liegt mir das Heilen mehr am Herzen.

Erneut in Britain suchte ich Jonah Decram auf, jener war zum
Glück endlich mal wach. Sein geistiger Zustand war für mich
ausreichend um auszuschließen das er größere Schäden am
Kopf erhalten hat, in der Tat war er für einen Mann in seiner
Lage recht viel am Reden. Aber ich habe mich ja noch nie über
Unterhaltung beschwert, ausser bei Darok vielleicht welcher für
einen so "großen" Mann recht viel jammern und maulen kann
wenn man ihn behandelt.

Ich denke das Herr Decram vollends genesen wird solange man
auf die Wörter des Heilers hört (was selten passiert!). Nachdem
alles getan war schlenderte ich etwas durch Britain, am Markt-
platz war der Stand der Lotterie. Manchmal glaub ich, ich werde
Haleth ähnlicher. In der Heimat habe ich nie an Spielchen des
Glücks oder Könnens teilgenommen, dafür hier im Land. Ich Würfel
um Gold, gewinne Dart Tuniere in der Goldbucht und da ist nun
die Lotterie. In der Tat ist es eine interessante zusammenstellung
wie die Lose behandelt werden, da musste ich mir einfach drei
nehmen.

Aber nun mal zurück zur Krähe, wenn Lyssa so weitermacht wird
der Baron ihr noch irgendwann die Krähe aberkennen. Ich denke
es wird von Nöten ein Auge auf diese Lage zu halten.

[Ahzdari Dahjin]

39. Eintrag

Gestern stand mein Herz still. Es passierte nachdem ich von der
Barons Audienz zur Krähe ging. In jener war ein wirres Kind das
meine Maray mit einem Messer bedrohte, es eskalierte rapide
doch konnte Maray das Kind entwaffnen. Jenes zog aber aus
seiner Tasche einen Explosionstrank, sie war jenen nach Maray
doch Maray konnte ihn fangen.

Leider hatte das Fangen nichts geholfen, als Maray die Flasche
aus der Krähe werfen wollte explodierte die Flasche in ihren Händen.
Ich will es kurz halten, wir waren dann im großen Heilerhaus und
ich habe ihr so sehr geholfen wie es nur ging. Sie wird es gut
überstehen auch wenn ihre Hände vermutlich nie mehr so sein
werden wie sie einmal waren, vorallem die Haut.

Bei der Audienz trat ich als Bittsteller auf und erbat das meine
Helferinnen von der Lazarett-Krähe ebenso gerühmt werden
sollten wie die Schlosseroberer. Der Baron gab mir drei der
vergoldeten Schwerter mit für uns und zudem bekam ich
10.000 Goldmünzen als Spende für meine Heilertätigkeit.

Zudem habe ich mich beim Ritter für den Süden bereitgestellt.
Die Leute da unten brauchen Heiler mehr als sonst wer.

[Ahzdari Dahjin]

40. Eintrag

Es ist eine weile her das ich was hier niederschrieb, es hatte gute Gründe
denn ich war in der alten Heimat. Ein guter Freund ersuchte meine Hilfe.
Gewiss war es nicht leicht in das Land der Sklaventreiber zurückzukehren,
doch war ich bei der Ankunft ein anderer Mensch als der wo dieses Land
vor drei Jahren verlassen hat.

Von der Heimat will ich nicht weiter Schreiben, eher über Britannia. Es hat
sich einiges verändert. Die Goldbucht ist eine Geisterstadt, viele Bauten
stehen leer und es ist viel zu ruhig. Ohne die vielen Leute ist die ehemalige
Siedlung auch nicht mehr sicher. Ich bin nicht unbegabt im Arkanen, doch
war selbst die Nordmark damals sicherer als diese tote Siedlung mitten im
Dschungel auf einer mehr als fragwürdigen Insel.

Hinzu kommt auch noch das ich nicht die leiseste Ahnung habe wie es
um Maray oder die Shazira steht. Dies geht soweit das ich die Tage
schon im Lager der Krähe übernachtet habe, mein Heim in der
Goldbucht fühlt sich nicht mehr wie ein "daheim" an.
Dann ist da noch mein alter Freund Haleth, er ist ebenso spurlos
verschwunden. Sein Schneiderladen in Britain ist leer und zum verkauf frei.
Ich war doch nicht solange weg das alles nun anders sein muss?
Ich habe mich oft verändert und angepasst, so was kann ich gut doch
sind diese Veränderungen auf die ich keinen Einfluss habe was wahrhaft
schreckliches.

Ich muss nun erstmal zusehen wie es weitergeht, wiedermal steht meine
Zukunft wohl offen und wer weiß in welche Richtung es mich führt.
Zuerst muss ich wohl langsam ein neues Heim richten....

[Ahzdari Dahjin]

41. Eintrag
Es ist der 5 im Ronox, des Jahres 1301

Heute Notiere ich mir meinen Eintrag auf einer recht interessanten
Insel. Ich traf auf ein Tor zu dieser Insel vor einiger Zeit, aber eins
nach dem anderen.

Goldbucht, ich weiß nicht was ich tun werde. Egal wo ich mich umsehe,
nichts sagt mir wirklich zu. In der Krähe ist momentan auch herzlich wenig los,
dafür immer in der Handwerkergilde zu Minoc.
Ich war einige Stunden mit Darok im Süden unterwegs, ich glaube ihm
ist langweilig wenn er schon solche gewagten Exkursionen nur mit mir
anstrebt. Es brachte etwas Gold und Leder ein sonst aber nichts.
Das Leder gab ich Hayley für einen neuen Waffengurt für meinen
edlen Elfendolch.

So und nun bin ich auf dieser Insel, hier verweilen einige Heiler die
sich ein altes Zelt teilen. Sie sind sehr, seltsam aber vielleicht lerne
ich hier ja was das ich noch nicht weiß..

[Ahzdari Dahjin]

42. Eintrag
5. Tycua 1302

Wo fange ich an. Einmal ist da die Existenzielle frage wo Maray und ich
nun leben sollen. Die Goldbucht ist einfach nicht zu retten. Wir sind die
letzten dort. Ich höre zwar immer von irgendwelchen Leuten die dort
hinziehen wollen, doch glaube ich nicht daran. Der Dschungel rückt der
Siedlung immer näher und mich würde es nicht wundern wenn dieser
Fleck Land in naher Zukunft wieder im ganz die Natur ist.

Wir sahen uns an vielen Orten um, Britain schien zu erst Interessant,
leider gab es bis nun keine Möglichkeit was größeres zu bewohnen.
Es folgte Cove, die kleine Ortschaft hat sich in den Jahren in denen
ich hier in Britannia lebe wirklich gemausert. Doch auch hier genügte
nichts unseren (oder eher "Ihren") Ansprüchen.
So sahen wir uns weiter um, Moonglow. Eine Ortschaft an die wir
bisher noch nicht gedacht hatten. Dort fanden wir auch zwei schöne
Häuser mit denen man einiges anfangen könnte. Ich schrieb einen der
Tribune von Moonglow, doch bisher sind wir noch kein Teil von der
Insel. Vielleicht war das Glück? Es tat sich vor kurzem eine neue
Gelegenheit auf und wir hoffen sehr das diese sich verwirklichen läßt.

Und dann war da die Expedition in ein Hylother Gewölbe, geleitet von
Tribun Narebo. Man traf sich zur genannte Stunde auf Moonglow. Es
waren doch mehr gekommen als ich vermutet hätte. Lag bestimmt an
den versprochenen 10.000 Gold für jeden. Mich reizte zwar das Gold
auch, doch sah ich dies eher als Gelegenheit mal wieder mit meiner
Arkanen Seite in Einklang zu kommen. Und gelohnt hat es sich allemal.

Durch ein Tor kamen wir nach Hyloth und stiegen recht rasch in das
Gewölbe hinab. Es war ein leichtes im ganzen bis wir an einen
Unterirdischen Sumpf ankamen an dessen ende eine recht imposante
Festung stand. Ich war zwar schon in diesem Gewölbe, aber ich hatte
es nie als Interessant erachtet weiter vorzustoßen. Man lernt doch
nie aus! Man schlug sich durch den Sumpf und betrat die Festung.
Ab diesem Moment waren wir so gut wie ständig unter Angriff durch
die sogenannten Teratane, den Spinnenwesen die entfernt an die
Zentauren Sagen erinnerten.

Bei unser weiteres vordringen in "deren" Reich wurde Tribun Narebo
wohl fündig, später erfuhr ich das es sich um ein Buch handelte. Wir
zogen weiter, immer noch geplagt von den Teras. Sie haben recht
potente Magie Anwender und mehr als einmal donnerten Zauber über
uns herein die mehr als einem schaden konnten. Einige hatten Glück,
bei anderen reichte der Zauber der Massenheilung um bei geringen
Verletzungen zu helfen. Leider gab es auch einige Ohnmachtsfälle.
Aus meiner Schlicht das schlimmste was passieren kann wenn man
mal direkt vom Tot absieht. Im Normalfall nutze ich lieber normale
Mittel da ich diese als schonender erachte, aber dort unten war
keine Zeit für sowas. Wieder und wieder musste ich auf Arkane
weise die Betroffenen aus der Ohnmacht zerren, nur Arkanisten
wissen wie taxierend dieser Zauber ist. Ich erachte die Wirkung
nicht nur auf mich als recht kräftig. Man wird recht ruckartig
wieder zu Bewusstsein gerissen und ich kann mir nicht vorstellen
das dies Gesund ist. Vor allem traf es einen Mann da unten gut
vier mal, ich hoffe nur sein Geist ist nun nicht Matsch.

Ich schweife ab, wir schlugen uns dann weiter durch bis wir zu
einer größeren Höhle kamen an deren grund Sumpf war. In der
Mitte ragte eine Platform hoch die mit einer Brücke zum rest
der Gänge verbunden war. Dort war wohl auch die von Tribun
gesuchte schwarze Flamme. Leider stand uns da noch ein
Dämon im weg. Bei dem Anblick des Vieh wurde es mir ganz
anders, man sollte meinen es strahlt die pure Angst aus.
Verderben lag in der Luft und doch war es auch ein sehr
faszinierendes Wesen. Es ähnelte den Dämonenformen aus
dem Wandel und Beschwörerzirkeln sehr.

Es wurde entschieden das man versuchen würde den Dämon
zu besiegen. Schützende Zauber wurden links und rechts
gewirkt und Hallvard schien es kaum abwarten zu können
mit seiner großen Klingenwaffe. Der Kampf ging recht lange,
einige wurden sehr hart getroffen und ich bangte um deren
Leben. Leider gab es keine Zeit, erst musste das Wesen
getötet werden. Wir schafften das dann auch, leider rafften
die Leute das Hab und Gut des Dämon ein wie die Geier.
Ich sicherte das Gold damit wenigstens das später Rechtens
geteilt werden würde. Aber fahren wir nun mal fort.

Wir traten vor die schwarze Flamme, Tribun Narebo versuchte
mit einer Fackel die Flamme gefasst zu bekommen, diese
brannte aber sofort ab. Dann gab er eine Kugel in das Feuer,
nicht ganz freiwillig weil er sich die Hand verbrannt hatte.
Die Kugel ähnelt einem der Elementstücke die ich auch besitze,
mit dem Unterschied das sie schwarz war und eine Flamme auf
ihr zu sehen war. Die schwarzen arkanen Flammen züngelten
um die Kugel und es brauchte das arkane Wirken von Tribun
Karex, er war erfolgreich damit und ein Gesicht wurde im
schwarzen Feuer erkennbar. Es lag Spannung in der Luft und
auf einmal schoss ein Funken auf Karex zu, nach und nach
sprang dieser Funken von einer Person zur nächsten. Mich
traf er direkt als dritten nach den beiden Adepten und mit
einem schlag fühlte ich mich meinen arkanen Fähigkeiten
um einiges näher und meine Erschöpfung war so gut wie
weggewischt. Es war ein einmaliges Gefühl und ich bekomme
schon Gänsehaut wenn ich daran denke. Vielleicht sollte
ich auf dem laufenden bleiben was Tribun Narebo noch so
durch das Buch lernt.

Langsam wird mein Hand etwas schreibmüde. Man begab
sich schnell nach Moonglow, es gab etwas gezanke wegen
der verteilung der Beute, aber diese wurde im Ende geregelt.
Zuhause gab es noch ein schnelles Bad ehe ich mich ins
Bett begab und meine Maray in die Arme nahm.

[Ahzdari Dahjin]

43. Eintrag
15. Lorica 1303

So, da war ich Kyrins ruf folgend in der Süd Festung. Es gab wirklich Arbeit für
mich aber wieder einmal gab es keine Gelegenheit meine Knochensäge zu benutzen.
Irgendwann komme ich schon noch dazu, wie lange kann es denn brauchen das Jemand
ein Arm oder Bein ab gehört in diesen Konflikt geschwängerten Landen?
Diese Gelegenheit wird schon irgendwann kommen, Geduld!

Meine Opfer waren Gorbuck und Darok, Gorbuck war der interessantere Fall da es
sich heraus gestellt hat das er auch dem Sklaven darsein einst angehörte. Leider
erlebte er wohl viel mehr Jahre als Sklave, er Sprach vom Bergbau und was wie,
so vermute ich, Kampfgrotten. Seine Wunden waren nicht ungewöhnlich für einen
Kämpfer, zwei derer brannte ich zu und er bekam eine Salbe zum Umsorgen dieser
Verletzungen und anderer minimalen Wunden.

Wie für Streithammel üblich gab er sich hart, aber bisher habe ich schon jeden
zum Offenbaren seiner Schmerzen gebracht und so auch bei Ihm. Ich schätze das
Kämpfervolk, wäre da nicht ihre vor gehobene härte. Körper und Geist haben nun
einmal ihre Grenzen, gäbe es diese nicht wäre man kein Sterblicher mehr.
Bei Gorbucks aufschreien sah ich für Streiter den recht normalen Zorn und Wut
in den Augen, vermutlich hassen sie es der Quelle des Heilschmerzes keinen
Schaden zufügen zu wollen/können. Meistens muss es leider noch schlimmer
kommen ehe es besser werden kann, so ist es oft mit dem Umsorgen der Kranken
und Verletzen.

Darok war ein anderer Fall, unser Erlebnis in der Soldatenstube der Bregoras
hat uns irgendwie Verbunden. Ich erlebte einen der wirklich härtesten Hunde
dieser Welt als einen riesengroßen Haufen elend. Geplagt von einem Dämon wäre
das was Darok ausmacht fast verloren gegangen. Wäre der Glaronspriester nicht
gewesen hätte ich vermutlich nur eines machen können um seinen Schmerz zu
lindern, seinen Hals aufschlitzen. Ich bin dankbar das es dazu nicht gekommen
ist, vor allem da der Kampfochse mitten im Wandel in seinem Leben steht.
Ich merke es ihm an das dieses Hausmädchen einen Großteil seiner momentanen
Welt darstellt, beider zukünftiges Glück mit einem Dolchschnitt zu kappen
wäre wahrlich Schade gewesen. Jedenfalls sind seine zurückgebliebenen Wunden
auf dem besten Weg der Heilung, seine offene Nase ist aber ein Anzeichen
das es bei den Wunden nicht bleiben wird in Zukunft. Darok wirkt mir
gegenüber auf eine Art offen die ich ihm nicht einmal zugetraut hätte.
Schon lustig wie ich fast nur mit Kämpfern in Verbindung stehe, sicher sie
sind meine ersten Opfer in jeder Schlacht aber sie sind mir lieber wie
die zugeschnürten Arkanen die sich für Alwyzz selber halten.

Meine Maray wirkt momentan auch mehr als beflügelt, sie kommt wieder zum
Kämpfen, die selbst auferlegte Ruhezeit scheint dahin. Sie wirkt ab nun auch
im Süden mit und hat große Pläne, ich werde sie Unterstützen wo ich kann doch
ist so vieles von Anderen abhängig. Ich hoffe das dies alles glücken wird.
Ich bin jedenfalls froh sie aufleben zu sehen und sie in meinem Leben zu
wissen, zu unserem Glück fehlt nur noch das Getrappel von Kinderfüßen.
Ich glaube es wird Zeit meine alten Lehrwerke zu konsultieren und ein
paar Mixturen anzufertigen und diese in unsere Getränke zu mogeln. Jeder
ist seines eigenen Glücks Schmied und wenn altes Wissen uns dabei hilft
dann kann man es ja versuchen. Würde mein Meister noch Leben wäre es sein
Wunsch mich als Vater zu sehen, so war er doch der einzige in meinem Leben
der so was wie ein Vater zu mir war.

Da fällt mir Haleth ein der wie ein Ruder für mich war.
Von meinem ersten und besten Freund fehlt jegliche Spur, sein Laden ist
fort und es gibt keine Anzeichen dafür das er noch im Land ist. Egal wo
du hin bist, ich wünsche dir alles Glück und das auch du mal einen Platz
in der Welt findest. Ich bin dankbar das es Dich gibt, ein Freund in den
dunkelsten Zeiten meines Leben. Ohne Dich wäre ich vermutlich niemals hier
in den Landen angekommen und hätte nie Maray gefunden.

[Ahzdari Dahjin]

44. Eintrag
31. Lorica 1303

Ich scheine keine innere Ruhe bekommen zu können, warum muss ich
bei so was immer Sorge haben? Ihre Gedankengänge kann ich nur
teilweise folgen, sie Spricht als ob sie nicht Herrin über sich selber
sein könnte wenn sie mal vor dieser Möglichkeit stünde.
Ist es von mir zu viel verlangt einfach mal sorglos Glücklich zu sein?
Die Shazira sind so ziemlich ihr eigenes Völkchen, bisher habe ich
da auch nie irgendwie rein geredet, doch kann es nicht sein das
man selbst unter diesem Freien Kodex es sich so leicht machen kann.

Gestern gab es von uns beiden gegenseitige Zugeständnisse das
man sich gewisses nicht Versprechen könnte. Es war das erste mal
das wir nicht auf der selben Seite der Münze standen die unsere
Beziehung darstellt. Doch war es auch auf seine Weise gut über
dies alles zu Sprechen und Zuhause waren wir für den restlichen
Abend wieder eins miteinander. Zu viel über alles nachdenken
ist wahrlich nicht hilfreich, es muss schön sein Dumm und Simpel
zu sein. Das Leben muss um so vieles leichter sein wenn man
nicht alles und jedes überdenkt und hinterfragen tut.

Die Tage gab es einen Streifzug in den Süden, es war etwas Chaotisch
als ein Dämon in dem Tunnel auftauchte. Ich hörte Darok was vom
Oberst schreien und ehe ich mich versah knallte mich das Vieh an die
nächste Wand. Mein Brustkorb und Rücken sind noch immer sehr
farblich, ansonsten aber geht es. Ein Kadett der Garde bekam dort
unten zwei Gebrochene Rippen und auch ein altes Schlachtross wie
Hallvard kam nicht ganz ungeschoren davon. Es ist ein Wunder das
viele der unerfahrenen Kämpfer so heil wieder raus gekommen sind.

Wäre der Dämon im Tunnel nicht abgelenkt gewesen und hätte mich
Maray nicht in Sicherheit gezerrt wäre ich nun vielleicht tot.
Vielleicht wäre aber der tot anderem, möglichen, Schmerz vorzuziehen.
Hach ich bin einfach toll, ich kann die schlimmsten Wunden behandeln,
Gliedmaßen abtrennen ohne mit der Wimper zu zucken und den Tod
der nicht zu rettenden hinnehmen. In der Heimat gab es so viele
Totgeburten, Sklavenlager wurden lebendig niedergebrannt zur
Eindämmung von Krankheiten, Männern trennte ich auf Geheiß ihrer
Besitzer die Männlichkeit ab so das sie ihr Sklavenwerk als
Eunuchen aufnehmen konnten. Und ich treibe mich in den Wahnsinn
wegen möglichen Sorgen die vielleicht nie in kraft treten?

Artias, Vaena und ich war ein Reinfall und Enttäuschung genug für
mehr als ein Leben, diese beiden Nordhammel haben mir mehr
Geistigen Schaden verursacht als meine ganze Zeit als Sklave und
als "freier" Heiler im Dienst der Sklavenhändler. Im Moment bin ich
nur irgendwie

Auf dem Papier ist nach dem letzten Wort noch ein Tintenansatz,
doch schrieb er einfach nicht weiter an der Stelle

[Ahzdari Dahjin]

45. Eintrag
2. Wyzzin 1303

Es gab mal wieder Arbeit im Heilerhaus. Angefangen vor wenigen
Tagen bei Clara Elandur, ein Karex Opfer. Und was war heute?
Wieder ein Karex Opfer und dieses mal war es Alessandra Rodin.
Ich schwöre es, wenn sie innerhalb dieses Jahres erneut auf einem
der Krankenbetten kommt beschwere ich mich beim Grafen das sie
aus dem Dienst genommen wird ehe sie noch als Kadett krepiert.

Der Süden ist für das Heer erst einmal vorbei, zumindest laut Darok.
Im letzten Kampfzug verlor er das Augenlicht auf einem Auge, nach
dem Ansturm in der Höhle ist es ein Wunder das es bei dieser
Verletzung geblieben ist. Eine Elfe kam zwar um ihr Leben bei dem
ganzen aber es gab da nicht wirklich viel zu helfen oder tun, so
waren doch die Elfen zurückgeblieben wegen dem Dämonentor.

Mh, sonst fällt mir gerade nichts ein...