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Alt 18.05.2005, 21:25
Dorian und Sianne, seit Kindes Tagen.
#1
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Seufzend saß der kleine Dorian an seinem geheimen Treffpunkt mit Erindor und blickte auf das weite Meer hinaus. Ein kleiner Libellenschwarm flog kreisend an ihm vorbei, doch statt zu lächeln, oder sich zu freuen wie ein normales Kind konnte sich seine betrübte Miene nicht mehr einfinden. Es ist schon zwei Jahre her und er sieht "Ihn" noch immer vor sich liegen, ob wenn es erst gestern gewesen wäre. Jede zweite Nacht lässt ein Traum das Bild wiedererleben, Mama und Papa friedlich schlafend, Dorian selbst war angekuschelt an der Seite seiner Mutter. Es schien doch so schön und warum muss alles so früh vorbei sein? Mama schien wach, sie war immer so lieb und auch Dorian versuchte ihr immer artig zu sein, ihre Brust hob sich in regelmäßigen abständen auf und ab und ihr Atem umhauchte ihn manchmal wie der erste warme Fühlingswind. Ihre stimme war so lieblich wie der Gesang der Vögel welche nach neuen Liebespartnern ausschau halten. Doch dann wieder der Blick zu Papa ... er war ... einfach nur tot und Mama schien das nicht einmal zu merken.

Seine Träume verwirren ihn manchmal da Papa nicht immer Papa war wie er dort lag, manchmal ist er schwarz wie Nacht und er lacht ... er lacht einfach nur und ist dann wieder tot. Jedesmal hofft Dorian nur das Yanya ihn nicht weinen hört, wenn er die restliche Zeit zum morgen mit sich ringt wieder einzuschlafen. Hat Glaron ihn zu sich geholt? Warum macht er das denn und warum sagt Erindor das es Papa besser geht bei ihm?

Warum ist Glaron so gemein und stahl ihm ein Jahr später auch noch seine Mutter? "Warum nur?" schluchzte das noch junge Leben voller trauer und schmerzen. Es ist so ob wenn jemand ein Dolch in dein Herz stößt und es immer und immer wieder darin herum dreht. Warum antwortet Glaron nicht? Warum antwortet Volo nicht wenn man zu ihm betet? Warum sind alle anderen Menschen so blind das selbst ein 7 Jähriges Kind einen mit Verachtung anschaut.

Was Dorian möchte ist der Glaube, an irgendwas, doch alles was ihm wiederfährt ist der Tot, er verfolgt ihn auf schritt und tritt das selbst die Flucht zu Sianne ihn manchmal einholt. Der Wunsch nach einer Familie ist doch nichts schlimmes, doch man kann es weder kaufen noch durch Beten erlangen. Manchmal sieht er Glaron in seinen Träumen, doch ist es der Glaube der ihn das sehen lässt oder einfach nur die Hoffnung das er vielleicht irgendwann wieder Kind sein darf? Vielleicht ist es ja auch Volo der ihn versucht zu stärken, er strahlt vor freude und ruft ihn... Auch in den Tot?

Immermehr schien der kleine gebrechlich wirkende Junge sich an seine letzten fröhlichen Erinnerungen zu haften welche er noch mit seiner Mama durchleben durfte, doch auch die Hoffnung das jemals Erindor auftaucht und ihn einfach in den Armen hält schwindet ebenso mehr denn je. Vielleicht wäre es besser wenn Dorian nie geboren wäre, doch was wäre dann mit Yanya, sie ist so traurig und Dorian muss stark sein für sie, für Yanya, für Angelina und auch für Sianne. Sianne sieht immer so glücklich aus wenn ihre Eltern da sind und das mochte er an sie. Vielleicht ihre Unschuld welche er in den letzten Jahren immer mehr verloren hat.

Man kann die Unschuld nicht einfach wieder erlangen, er dachte daran das wieder jemand stirbt … Angelina … Yanya oder Sianne?

Dorian stand auf und kletterte auf einen höheren Felsen welcher an einem gut 5 Schritt tiefen Abhang endete. „Kann man denn so einfach wieder zu Mama und Papa?“ meinte er wohl an Glaron oder Volo gerichtet. Etwas zog ihn in beide Richtungen, vor … zurück. Aus dem Herzen kam es und es war kalt, wie die Nacht. „Nein!“ schreite er nur und rannte zurück in den Wald, er darf die drei einzigen die ihm noch etwas bedeuten nicht einfach im Stich lassen, er fühlte Verantwortung und der letzte Funken Hoffnung durchdrang ihn durch Mark und Bein. Sianne verreist bald und er will ihr etwas schönes schenken damit sie an ihn denkt.
Zwei Stunden wohl verbrachte er auf der Lichtung mitten im Wald, es war so schön dort und niemand konnte ihn stören. Er pflückte Blumen, für alle drei die ihm etwas bedeuten um einfach nur „Danke“ zu sagen das es euch noch gibt auf der Welt.
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Alt 28.05.2005, 12:50
#2
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Interessiert saß Dorian am folgenden Tag vor seinem Büchlein, welches ihn sein Papa zu seinem 4. Geburtstag geschenkt hatte. Soweit er sich zurück erinnern konnte war es das schönste Geschenk was er je bekam, so viele bunte Bilder und Geschichten. Drachen waren abgebildet, Elfen und ganz viele andere. Dazu auch viele Geschichten welche der Junge jedoch noch nicht lesen konnte. Sianne versuchte ihm ja etwas beizubringen, aber das dauert leider bestimmt noch eine lange Zeit.

Yanya verschwand gerade mit der Bemerkung das sie Nachtschatten suchen würde, das wächst nämlich nur Nachts erklärte sie und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Sie arbeitet immer soviel und Dorian würde ihr am liebsten helfen, doch würde er die kleinen Pflanzen wohl eher kaputt machen als das sie später noch von Verwendung wären. Er entschloss sich ja auch den anderen Menschen zu helfen die in Not sind, ja das war sein Ziel und er wusste das er es irgendwann schaffen würde. Glaron oder Volo haben ihn bestimmt nicht vergessen.

Dorian seufzte nur als die kleinen Kerzen den Raum nur noch spärlich erleuchten konnten, die schönen Bilder waren kaum noch zu sehen und der Einband war schon ganz schön abgegriffen. Doch was ist das plötzlich …. ? Jemand vor der Tür? … Es klopfte und Dorian öffnete nichts ahnend und Naiv die Türe. „Erindor!“ wie er dort stand, groß, weiß gekleidet mit anmutiger stolzer Haltung, doch ob sich der Junge freuen sollte wusste er noch nicht so ganz. Er hat ihn ja ganz schön warten lassen am Strand und Dorians Zweifel an Glaron wurden tag für tag größer. So bat er ihn natürlich herein und sie setzten sich beide um sich zu unterhalten. Man merkte das Erindor sichtlich bemüht war den jungen Larthay auf den rechten Pfad Glarons zu weisen und er wusste ja soviel, wie Papa saß er da und nahm ihn auch genauso in den Arm um ihn zu trösten.

Es war ein schönes und fast bekräftigendes Gefühl, Erindor wusste wie er den Geist des Jungen soweit herum bekommt das er ihm alles erzählt, auch jenes was er sonst wohl keinem so schnell erzählen wollte. Das einzige was nun noch stören konnten waren die Schwertreiter vor der Türe, welche sich fast mit Gewalt zutritt zu dem Haus verschaffen wollten. Zum Glück war Angelina auch dabei und Dorian wusste das er irgendwas tun musste um die ganze Lage zu schlichten. Er sah sie vor dem Fenster und sie wollte unbedingt rein, sie war ja schließlich eine seiner besten Freundinnen und natürlich durfte sie rein, auch Erindor stimmte dem zu.

Sie war ganz schön empört und er wollte sie ja auch nicht verletzen, sie war böse auf Erindor, aber Dorian wollte ja das er da ist und mit ihm redet … was mach ich jetzt nur, das einzige was er konnte war das Thema ganz und gar zu wechseln und er sprach mit Angi über die Blumen welche er ihr gestern schenkte. Sie sah auf einmal wieder so glücklich aus und gab ihm einen Kuss. Sie war ja schließlich auch immer so lieb und da tat das Dorian gern. Sie willigte ein und lies die beiden wieder in ruhe reden, der Tumult draußen legte sich auch wieder ganz schnell und das Gespräch mit Erindor zog sich ganz lang hin über viele Stunden.

Es war einfach nur schön und am liebsten hätte er Erindor gar nicht mehr weggelassen, er gab ihm Kraft, oder auch Glaron das war ihm in dem Moment aber egal, er fühlte sich einfach nur sicher und vergaß den Tot seiner Eltern für einen kleinen aber schönen Augenblick.
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Geändert von Dorian Larthay (28.05.2005 um 18:43 Uhr).
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Alt 30.05.2005, 21:01
Einige Eindr
#3
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne hatte an der Feierlichkeit die der Herzog, zu ehren der Kämpfer zu Cove gab, teilgenommen. Sie hatte des Abends mit ihrem Papa am Lagerfeuer gesessen und mit ihm zusammen auch das wundervolle Feuerwerk begutachtet, welches dort statt fand. Sianne hätte noch stundenlang zu schauen können. An diesem Abend lernte sie Dorian kennen.

Dorian war 6 fast 7 Sommer alt und der kleine Bruder von Tante Yanya. Sianne und Dorian konnten sich aber nicht so recht damit anfreunden, das Dorian ihr Onkel sein sollte, vor allem, da er ja nicht wirklich ihr Onkel war. Darum entschieden die Beiden, das sie sich als Geschwister betrachten werden.

Als Dorian dann eines Tages bei der Familie Govaine zu besuch war, stellten Sianne und er das Schlafzimmer und das Bad auf den Kopf. Die beiden verstanden sich prächtig und trafen sich nun mehr so oft es ging.

Als eines Tages Dorian wieder bei Sianne verweilte und auch bei übernachten durfte, hekkten die beiden kleine Zukunftsträume aus.
Sianne wusste nicht mehr wie, aber irgend wann hatte Dorian gemeint, das er sie gerne mag. Sianne hatte am Anfang eher aus Spaß, als aus ernst gefragt, ob und wen er denn später Heiraten würde. „Dich würde ich Heiraten.“ Sianne grinste etwas verlegen.. aber dieses dauerte nicht lange. Grinsend gingen an diesem Abend die beiden Hand in hand in die Küche, um dort noch eine Kleinigkeit zu essen.
Das sie beim gang in die Küche natürlich an Siannes Papa vorbei mussten, entging es diesem nicht, wie sich die beiden verhielten. In der Küche fragte er aber eher belanglos, was sie denn dort wolle. Sianne schüttelte nur resignierend den Kopf. Papa mal wieder, was will man wohl in er Küche. Sianne seufzte gespielt auf und grinste ihren Vater keck an. „Was essen natürlich, Papa.“ Hatte sie ihm mit einem verschwörerischen grinsen gesagt.
Und Dorian platze mit der Neuigkeit heraus. „ Und Sianne und ich werden Heiraten.“ Das saß. Bolwen wusste erst mal nicht, was er darauf antworten solle. Nach einer Sekunde schweigend nickte er nur leicht und meinte „nur gut, das ihr beide noch zu Jung zum Heiraten seid.“ Damit verließ er die Küche und die beiden schauten sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Egal, dann warteten sie halt, bis sie alt genug waren. So lange würde das sicher nicht mehr dauern. Kichernd und grinsend gingen sie an diesem Abend ins Bett.

Einige Tage später verabschiedete Sianne sich recht kurz von Dorian. Ihre Oma wollte sie mal wieder bei sich haben. Sie hatte ihre Enkelin nun mehr als 5 Sommer nicht mehr gesehen. Klar, das Sianne sie nicht warten lassen konnte. So wurde sie als bald von ihren Eltern zu ihrer geliebten Omi gebracht, wo sie einige schöne Wochen verleben sollte.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 07.06.2005, 21:59
#4
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Letztens am Tag vor der Eröffnung des Kindergarten, hatte Dorian endlich Sianne wieder getroffen welche immer noch bei ihren Großeltern wohnt, es war ja alles so langweilig bis dahin und sein Geburtstag war es auch irgendwie. Yanya hatte ihn natürlich nicht vergessen, aber ohne Freunde ist es einfach nicht das wahre.

Er traf letztens auch ein Mädchen Namens Annabell, sie kam ihm irgendwie merkwürdig vor, aber lieb scheint sie ja zu sein, wären da nicht die beiden Unbekannten gekommen und hätten sie mitgenommen. Ihre Eltern waren es jedenfalls nicht, Britain scheint als ganzer Ort sehr merkwürdig zu sein, aber vielleicht muss man sich ja nur daran gewöhnen. – Nichtsdestotrotz war sonst nicht viel zu tun, Yanya arbeitet, Angi kuschelt immer mit Miras und Sianne geht nach den wenigen Tagen wieder zu ihren Großeltern.

Aber die kurzen Tage wo sie wieder da war, hatten Dorian großen Spaß gemacht und noch viel mehr Ablenkung. Die beiden haben es sich doch tatsächlich getraut Baden zu gehen bei der Kälte, die Luft war eisig und Sianne’s Lippen sahen so Blau auch ganz schön komisch aus. Die Rechnung an diesem Tag war auch eine Satte Erkältung und die Frau im Heilerhaus wollte ihn am liebsten gar nicht mehr fort lassen … es scheint in Britain normal zu sein das die Kinder überall fest und mitgenommen werden. Der Nette Papa von Sianne, aber legte ein Wort ein und er durfte wieder bei Sianne schlafen mit Yanya’s Erlaubnis. – Sianne war ja so lieb und dank ihrer Hilfe wurde er auch ganz schnell wieder gesund, zum Glück auch, am nächsten Tag war ja die Eröffnung des Kindergarten.

Im Kindergarten selber war es auch ganz lustig, er hatte Leonie kennen gelernt, das ist anscheinend die Schwester, oder Halbschwester von Kalian. Es war recht verwirrend, aber Dorian glaubt das passiert wenn die Frauen mit vielen Männern kuscheln. Angi kuschelt nur mit Miras, schade eigentlich, sie war immer so lieb und jetzt sieht er sie nur noch selten und dann passierte es auch schon das sie ihn einfach übersah. – Naja am besten man fragt sie mal.

Im Kindergarten war es auch ganz schön voll, da waren ja soo viele Kinder und noch viel mehr Erwachsene, die Erwachsenen haben ganz schön genervt weil die überall herum standen und langweiliges Zeug geredet haben. Sonst waren dann aber nur ganz kleine Kinder, manche konnten kaum Sprechen. Das war auch doof und so stahlen sich die drei einfach davon, das gab zwar Ärger im Anschluss, aber der Kompromiss mit Lia hat es alles wieder gut gemacht. Ich glaub mit ihr könnte man noch eine ganze Menge anstellen, sie meckert bestimmt nie!

Naja und das waren leider auch schon die Tage mit Sianne, Dorian wünschte sich am liebsten er könnte mitkommen zu ihren Großeltern, aber vielleicht beim nächsten mal, wenn es dann auch Yanya erlaubt.
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Alt 12.06.2005, 18:35
Der Schatten hinter dem Lichte
#5
Dorian Larthay
Reisender
 
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Beiträge: 413
Der Tag war wieder furchtbar, die Erwachsenen wozu er eigentlich auch seine Freundin Angelina und seine Schwester Yanya zählt, haben sich ja wieder „so“ merkwürdig unterhalten. Dann noch immer diese Halbwahrheiten, Aussagen ohne eigentlich irgendetwas zu verraten. Dorian ist zwar jung, aber doch schon reif genug um zu erkennen wenn ihn jemand hinhalten möchte, dazu kennt er die beiden auch so gut das er sofort weiß was vor sich geht. Warum machen die das nur? Um ihn zu schützen?

Dorian weiß mehr als die beiden denken und er kann sich nicht mit ihnen unterhalten, weil sie ständig ausweichen und sich gegenseitig irgendwelche Gesten zuwerfen. Er sah den Tot vor seinen Augen, wie er da lag, geschändet von Glarons mächtigem Lichte, betrogen von Glarons achso großer Mildtätigkeit und belogen von seinen Lehren welche nur für wenige bestimmt sind. Erindor hat recht wenn er sagt das es niemanden gibt der böses tut, da in gewisser weise jeder Sünden begeht, vor allem da der Mensch nicht fehlerfrei sein kann. Doch fragt man sich eher warum die Templer nur schauen anstatt aktiv dem Leiden ein ende zu bereiten.

Dorian’s qualen waren täglich vorhanden, seine Kindheit ist nur eine optische Erscheinung, welche zusätzlich gefordert wird durch seinen unwissenden Verstand. Der Schmerz steckt tief in seinem Herzen und niemand mag derzeit fähig sein es zu erreichen. Er nahm sich vor stark zu sein für Yanya, da sie immer da war wenn er sie wirklich brauchte. Angelina weil sie so ein großes Herz hat das es für ganz Fenisthal reichen würde und Sianne weil sie so ungestört und unschuldig wirkt, so wie Dorian gerne sein würde. Natürlich haben alle drei ihre eigenen Sorgen, dennoch sind sie etwas ganz besonderes und sollte auch nur einer von ihnen fehlen, würde Dorians letztes Kartenhaus welches er sich so mühevoll wieder aufbaute endgültig zusammen brechen.

Dorian hat sich abgefunden das seine Eltern starben, er war nicht in der Lage ihnen zu helfen und ändern wird sich an dem falle auch nichts mehr. Jarod Celduin offenbarte sich als jemand der seine Mama sehr doll liebte, endlich jemand der die Wahrheit etwas ans Licht brachte ohne das er etwas verheimlicht. Annabell war seine Schwester wie sich heraus stellte, leider konnte er bei dem Gedanken weder Freude noch Unglück verspüren. Annabell war sehr nett, aber an eine weitere Schwester muss er sich erst einmal gewöhnen.

Warum muss alles so kompliziert sein, warum gibt es soviele Fragen die man ihm nicht beantworten kann, warum gibt es Götter? – Es war einsam im Herzen, einsam und leer. Warum wird man eigentlich geboren? Wird ein Mensch denn mehr als nur ein Spielzeug der Götter werden?
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Alt 02.07.2005, 00:00
#6
Dorian Larthay
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Dorian schlief gerade tief und fest im Kindergartenbettchen, draußen war es bitter kalt und sein Bein tat ihm inzwischen richtig doll weh. An einem Traum konnte er sich nicht wirklich erinnern, doch musste er sich ständig umher wälzen weil irgendwas seine Wunde balastet hat.

Gestern war es auch ganz schön anstrengend, er tollte den ganzen Tag mit Jonah herum. Der ist richtig lustig mit dem kann man dinge anstellen wozu sich die anderen immer gar nicht trauen. Er wird ihn mal Sianne vorstellen, zu dritt ist es bestimmt noch lustiger. Die Frage ist nur ob Sianne auch endlich wieder zum Spielen aus dem Schloss kommen darf, sie hat ihm ja einen Brief geschrieben, aber die Govains scheinen größere Probleme im Moment zu haben als es ausschaut. Naja warten wir vorher ab.

Irgendwann am frühen morgen merkte er die warmen Lippen auf seiner Wange. Das konnte eigentlich nur einer sein ... tatsächlich war es Sianne und er versuchte rasch seine Müdigkeit zu verdrängen. Toll das sie da war, jetzt fühlte er sich endlich wieder gut. Eigentlich wollte er sie soviel fragen, aber hielt es sich dann doch zurück. Dorian hat ja seine schlimmste Zeit eigentlich schon hinter sich, er müsse einfach stark sein für Sianne, dann wird bestimmt alles gut. Die beiden gingen darauf entschlossen zum Schloss, da es wohl draußen etwas zu gefährlich ist. Dorians Bein machte sich inzwischen auch wieder bemerkbar, aber er versuchte sich besser nichts anmerken zu lassen. Irgendwie sah Sianne nämlich gar nicht gut aus, schließlich fing sie auch an zu weinen und erzählte ihr das Geheimnis von Bolwen.

Dorian war sichtlich bemüht sie zu trösten, wie es Yanya immer bei ihm macht wenn er traurig ist. Die beiden mögen wohl in dem Moment ausgesehen haben wie ein echtes Ehepaar. Naja, aber schließlich war sie traurig und er will sie ja nicht als Freundin verlieren. Sie ist so lieb, wie Bolwen und Melina auch, die haben sowas eigentlich gar nicht verdient. Doch wie es auch bei Papa war, kann Verantwortung auch weitreichende folgen mit sich ziehen. Bolwen wurde verletzt und vor Angst versteckten sie sich im Schloss.
Das Schloss ist zwar wohl eines der schlechtesten Verstecke um richtig unterzutauchen, sowas lernte er damals von Mama, aber immerhin sind da genug Gardisten die mit Waffen aushelfen können.

Irgendwann kam auch ein Gardist herein, der ähnelte sehr den Freund von Angi, Miras oder so. Komisch die beiden, aber egal, er versuchte ja nur zu helfen auch wenn er doof Anweisungen gab. Er wollte tatsächlich nicht das die beiden aus dem Schloss gehen ... doch wie Kinder so sind gingen sie selbstverständlich hinaus und ab ins Badehaus. Dorian konnte kaum noch laufen, aber für Sianne biss er gerne die Zähne zusammen und sie vergnügten sich kurz im Sprudelbecken, da hat er sie tatsächlich nackt gesehen! Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und tat so ob wenn er nichts gesehen hätte.

Naja wie auch immer, schließlich hat Sianne ihn überredet mit ins Heilerhaus zu kommen damit Tari sich nochmal die Wunde anschaut, sie hat sich tatsächlich entzündet und war ganz dick. Ob die komische Salbe da hilft bezweifelt er irgendwie, aber es kühlte sehr und der Schmerz lies nach. Spät war es inzwischen auch wieder und nachdem Tari weg war krauchte er auch wieder zu Sianne ins bett damit sich die beiden gegenseitig etwas in diesem bitter kalten Armenhaus wärmen konnten. So schliefen die beiden auch angekuschelt schnell ein.
Dorian Larthay ist offline  
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Alt 06.07.2005, 21:01
#7
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
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Sianne und Dorian hatten einen wunderschönen und ruhigen Platz im Schloss gefunden. Dort unterhielten sich die beiden recht munter. Sie waren ungestört, zumindest glaubten sie dies. Leise redeten sie über die verschiedenen Ereignisse auch über die jetzige. Sianne wusste, das sie ihrem Vater gegenüber ein Versprechen gebrochen hatte. Eigentlich fühlte sie sich dabei alles andere als Wohl, aber ihrem besten Freund, konnte sie dies doch nicht verschweigen. Schon gar nicht jetzt, wo er doch bei ihr war und das Schloss ohne große Probleme nicht verlassen und betreten konnte.
Er, der ihr nun etwas kurzweil verschaffte, dadurch, das er anwesend war und mit ihr spielte. Sich mit ihr unterhielt. Nein, das konnte Sianne nicht. Sie konnte ihm nicht vorenthalten, das ihr geliebter Papa noch am leben war. Sianne war darüber zu froh, das ihr Papi und auch ihre Mami noch am leben waren, dass sie dies unmöglich ihrem liebsten Freund verschweigen konnte. Papi würde das sicher verstehen.
Und es tat so gut, mit jemanden anderen außer den Erwachsenen über die Probleme zu reden und Lösungen für diese zu finden.
Außerdem war es im Schloss eh schon stink langweilig, das selbst das Prinzessinnen spielen keinen spaß mehr machte. Dorian und Sianne wünschten sich nichts sehnlicheres, als endlich wieder nach Hause zu dürfen.

So Saßen sie eine weile dorten und malten sich aus, wie es sein würde, wenn die Erwachsenen die Kinder nicht immer so belügen würden. Glaubten die Erwachsenen wirklich, das die Kinder gar nichts mitbekommen???
Sianne und Dorian waren außer sich darüber, das sie immer hingehalten und belogen wurden. Hatten sie kein recht die Wahrheit zu erfahren? Durfte man, wenn man Erwachsen ist lügen? Sianne und Dorian sahen sich an und schüttelten die Köpfe. Nein! Das musste unterbunden werden. Sie mussten einmal mit jemanden reden, der ihnen, den Kindern zuhörte und auch einen großen Einfluss auf die Erwachsenen hat.
Sie waren beide so richtig schön Vertieft in ihren Träumereien, als sich Melina kurz räusperte.
Beide zuckten zusammen und lösten ihre Umarmung, als sie Siannes Mama sahen.

Sie unterhielten sich eine Weile mit ihrer Mutter, bis Dorian auf einmal auf die Idee kam, das Bolwen vielleicht nicht der richtige Bolwen war. Schließlich sei dies auch schon mit seinem Papa geschehen. Sianne geriet immer mehr in Panik, je mehr Dorian davon berichtete. Halsüberkopf rannte sie aus dem Schloss, Dorian im Schlepptau und ihre Mutter nicht mehr zuhörend. So rannten die zwei erst zum Tala, dann zu der kleinen Insel, die wohl eine Residenz der Herzogs darstellte. Danach rannten die beiden zum Kloster, in der Hoffnung dort ihren Vater, oder denjenigen, der vielleicht ihren Vater darstellte auf zu spüren.

Und wirklich, er schien hier zu sein. Siannes Nerven waren angespannt wie ein Flitzebogen. Jede weitere Reizung brachte sie noch mehr aus dem Gleichgewicht.
Endlich durften Sianne und Dorian hinein und die Anspannung wuchs. Skeptisch beäugte Sianne ihren Vater, der Sie besorgt musterte. Wer konnte denn ahnen, das eine klitze kleine Kleinigkeit alles aus dem Gleichgewicht der Kleinen bringen konnte.

Das Gespräch mit ihrem Vater bei den Templern lief eher verhalten ab. Und dazu kam, das Melina Sianne ebenfalls im Kloster suchte und nicht gerade erfreut über Siannes und Dorian ´s verhalten war. Traurig schritt Sianne zwischen ihren Eltern den Weg zurück nach Britain ins Schloss an. Dorian durfte, oder wollte nun nicht mehr mit ihr mit. Er war bei den Templern geblieben. Sianne fühlte sich mit einem male wieder eingesperrt, einsam und verlassen. Auch wenn dies nicht der fall war. Im Schloss bekam Sianne eine mächtige Standpauke, von beiden Elternteilen. Sie wusste zeitweise nicht mehr, wem sie zuhören oder antworten sollte, da beide gleichzeitig auf sie einredeten.
Was war los, durften nur die Erwachsenen sich sorgen machen und spontan los laufen???
War es ihr nicht gestattet, das sie sich sorgen um ihre Eltern machte?
Sianne war ebenso enttäuscht über ihre Eltern, wie diese über sie. Am meisten hat es sie dann noch gekränkt, das ihr Papa glaubte, sie sei aus dem Schloss gerannt, weil er nicht ihr richtiger Papa sei. Sianne hatte ihn empört und sehr traurig an gesehen. „Nein, ich hätte das auch getan, wenn du mein richtiger Papa gewesen bist.“
Nun schienen beide Elternteile zu begreifen. Sie konnten sich wohl noch nicht damit anfreunden, das Sianne langsam aber sich in das Alter kam, in dem sie halb Kind und halb Erwachsen sein würde. Aber Sianne war an diesem Tage auch etwas scheel drauf. Sie wusste selber nicht mehr weiter und auch nicht, wie sie den Eltern ihre Gefühle klar machen sollte. Und so kam es, da ihr Vater einen für einen Moment laut wurde. Er hatte die ganze Zeit versucht ihr klar zu machen, das sie sich doch frei bewegen konnte. Sie durfte nur Britain nicht verlassen. Sianne sah ihre Eltern verzweifelt an. Warum verstanden sie nicht? Sie wollte nicht nur in Britain hocken. Sie wollte ihre Freunde besuchen, die nun mal nicht in Britain wohnten und sie wollte zu ihrem Pony und ihrem Hund, die nun irgendwie sich selbst überlassen waren, wenn da nicht ab und an vielleicht Dorian nach schauen würde.

Sianne war es irgendwann leid. Und so Antwortete sie nach einer weile ihrem Vater so, wie die Gardisten es taten. Aber irgendwie schien er auch das nicht ganz zu bemerken. Als er nach einer weile völlig mit den Nerven sich am Tisch niederließ, kam Sianne auch langsam von ihrer Misslaune hinunter. Alle drei wurden nun wirklich auf eine harte Probe gestellt und die nerven lagen bei allen recht blank. Hinzu kam, das Sianne sich am Anfang ihrer Pubertät befand und nun mit einiges mehr zu kämpfen hatte. Sie musste Erwachsen werden, das Kindsein ablegen, Vernünftig sein, den Eltern gehorchen und dann noch diese nicht gerade freundliche Situation durchstehen. Das wäre sicher jedem zu viel geworden. Und nun Stand Sianne neben ihrem Vater und versuchte Erwachsen zu wirken. Mehr oder weniger mochte ihr dies gelingen, als sie mit ihrem Vater dann in einem sehr ruhigen und sachlichen Ton sprach. „Warum erzählst du uns nicht, was los war?“ Hatte sie sehr leise und recht bedrückt gefragt. „ Magst oder kannst du uns es nicht sagen?“ Bolwen hatte sie mit traurigen Augen angesehen und leise geantwortet: „ Sianne, ich kann im Moment nicht. Es ist zu eurem Besten.“ Sianne hatte stumm genickt. „Ich wünschte ich könnte dir und Deiner Mutter dies all hier ersparen.“ In diesem Moment spürte Sianne am deutlichsten seine Verzweifelung. Sie nahm ihn ohne Worte in den arm. Nach einer weile flüsterte sie in sein Ohr: „Ich hab dich lieb, Papi. Und du bist der beste Papi den es gibt.“ Damit verabschiedete sie sich von ihrem Vater, dann von ihrer Mutter und legte sich schlafen.
All diese Aufregung forderten nun ihren Tribut. Kaum hatte sie sich hingelegt, viel sie auch schon in einen tiefen und festen Schlaf.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 19.07.2005, 21:00
#8
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
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Die Tage vergingen wie im Flug seitdem er aus dem Schloss geworfen wurde und bei Volo nicht mehr zurück konnte, es war schon bedauerlich, da die Erwachsenen mal wieder total Stur waren. Warum glauben die nie was und warum lügen die nur immer, am schlimmsten sind die Leute aus Britain, Bol der laut Jarod auf reisen ist, obwohl er das offensichtlich nicht sein konnte. Bol selbst der meinte das Annabells Mutter auf reisen war, aber das geht ja auch schlecht wenn ihre Mutter auch die eigene ist die vor fast zwei Jahren verstarb, ja und die ganzen Gardisten die sich zum Schutze Lügen ausdenken um ihren Körper zu schützen. Erindor würde so was nie tun, er ist nämlich Glaronist.

Naja und sonst wohnt Annabell ja jetzt seit einigen Tagen bei Yanya und Dorian, das ist irgendwie ganz lustig zu dritt in dem kleinen Haus, aber irgendwie musste er auch raus, Angelina ist krank, Elaya hat sorgen mit Ea’fradon und Jonah liest wieder was über komische Wörter und Magie nach. „Nun gut!“ dachte er sich und meinte verabschiedend zu beiden das er zum Kindergarten gehen würde, vielleicht ist ja Sianne da und die Ente soll ja nebenbei auch wieder aufmachen, da ist es zwar bestimmt nicht so schön wie im Wolf, aber immerhin sind da viele Menschen und bestimmt auch Kinder.

So traf er doch tatsächlich auch die ebend genannte, Angelina, Elaya und Eafradon wie sie wartent in der Kälte standen, bald soll die Taverne aufmachen und bald gibt es frisches Bier für den jungen Dorian, er hat es selbst schließlich noch nie getrunken und so gern würde er das mal kosten. Leider nur sabbelten die Wirte Ewigkeiten und er wollte fast wieder gehen, Angi sah auch nicht gut aus, lag wohl an ihrer Schwangerschaft. Naja und offenbar schien es so als wenn es doch eher langweilig wird, bis Arian dann auftauchte und nach einer Zeit mit dem Mann streit anfing der auch Dorian mal beleigt hatte. „Krieger sind doof“ meinte Dorian damals und der Mann schien damals auch knall rot zu werden darüber. Das alles sah aber eher komisch aus, besonders mit Onkel Arians Armgefuchtelt, der Wirt konnte dann aber irgendwie schlichten und es wurde wieder ruhiger. Kalian war ganz perplex über die ganze Situation, aber eigentlich auch alles nicht erwähnenswert.... Kalian scheint sich nur irgendwie verändert zu haben, er ist viel viel ruhiger geworden, recht merkwürdig, hoffentlich behandelt Onkel Arian ihn gut, Dorian hat ja selbst mal viele Monde bei den zweien gewohnt.

Nach einer weile kam auch noch Sianne und alles schien wieder glücklich und auch wollten die zwei wohl nur einen schönen Abend verbringen bis dann Erindor herein kam mit 3 anderen Templern, die sahen ganz schön befremdlich aus in der Taverne, drum stand Dorian sogleich selbstsicher auf und befragte Erindor zu Bruder Amasz, dem verwirrten Mönch. Die beiden unterhielten sich dort fast wie alte Freunde und es tat auch ganz gut das Erindor ihn nicht wie ein Kleinkind behandelt, das ist ja so schrecklich wenn die alle einen immer umher tragen wie ein Säugling. Drum folgte er seiner Frage auch Prompt wo es hieß in die Kapelle von Britain zu gehen. Das folgende Gebet tat recht gut und auch fühlte sich Dorian mit Sianne an der seite recht sicher, eher unglaublich schien es dann als Erindor auf einmal wollte das er Dorian taufen möchte.

Er wurde doch schon getauft, zweimal soweit er weiß, einmal von Erindor auf Glaron und danach von Mama auf Volo, warum müssen sich die beiden Götter immer streiten? Annabell erzählte er das Glaron ein Kriegstreiber ist und eigentlich wollte er den nicht so wirklich unterstützen, Dorian mochte jedoch Erindor sehr und er wollte ihn nicht enttäuschen. Es hegten sich wieder zweifel und widerwilles deswegen über ihn. Volo ein böser Dämon, das geht doch auch nicht, meinte er in Gedanken. Sianne willigte ebenso zu und eigentlich gabs jetzt auch keinen Schritt zurück mehr, Glarons Taufe wurde erneuert um Volo gänzlich aus seinem Herzen zu vertreiben. Erindor sprach so weise und mit soviel Herz, aber Dorian fühlte sich in dem Moment der Taufe so schwach und Hilflos, woran lag es nur, an Volo der so traurig ist über den Verrat? Vielleicht auch Yanya die es sein wird wenn sie davon erfährt. Ach es ist alles so schwer zu verstehen, doch er merkte deutlich wie etwas schwant um Platz für etwas neues zu machen. Er verlor etwas aus seinem Herzen, doch dort wo der kalte Scharfsinn und die Zweifel über die Menschen wichen, wuchs Hoffnung und Glanz in Richtung Sianne, das er mit ihr Glücklich sein könnte wenn er groß ist. Es war alles mehr als verwirrend für ihn und glücklicher weise gingen die beiden Kinder anschließend auch schlafen um über alles in ruhe noch einmal nachzudenken.

Volo wich! Das war nun deutlich zu spüren, doch auch wenn er nun weg war, ein Echo verhallte und eine Narbe blieb dort zurück wo er einst saß. Das Echo von seiner Patentante vielleicht? Er kennt sie nicht einmal doch wusste er instinktiv das es da noch jemanden geben muss mit dem er irgendwie zu Volo verbunden ist. Papa starb damals und mit ihm eine große Bindung zu Glaron, doch was nun? Die Leere ... das Echo? Glaron? Die Hoffnung wuchs und er machte sich weiter keine Gedanken mehr.

Zum nächsten tag verließ er wieder das Schloss und ging einfach nur in den Wald um sich etwas zu besinnen, das tut er inzwischen recht häufig jedoch traf er zu jenem Tag eine wunderschöne Waldelfe, die sah sogar noch hübscher aus als jene die er in seinem Buch von Papa hatte. Sie wirkte so weise und so beherrscht, fast Animalisch und Göttlich zugleich. Ach könnte er doch nur so sein wie die Waldelfen, wünschte er sich innerlich und folgte allen ihren Worten, auch wenn er sie nicht unbedingt verstand. Einige jedoch konnte er sogar noch behalten, Hên heißt nämlich Kind. Navaer, auf bald oder so ähnlich, er freute sich so das es solche Geschöpfe gab die ihn verstehen und die Dorian so sehen wie er eigentlich ist. Es war toll mit ihr und er hoffte innigst jene Bekanntschaft auszubauen.

Zufrieden ging er wieder nach hause und genoss den Tag.
Dorian Larthay ist offline  
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Alt 17.08.2005, 17:35
Traumhafte Zweifel
#9
Dorian Larthay
Reisender
 
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„Gorgor no Aphadrim!“ klang es in seinen Träumen, wieder jene Träume die ihm unverständlich bleiben, kennt er doch nicht einmal die Bedeutung der Worte. Sie rufen, sie schreien so bitterlich und so voller Zweifel, gar so ob wenn das Schicksal der Menschen bereits vor Äonen voraus bestimmt war. Dorian öffnete seine Augen und Glaron verdrängte sich aus seinem Herzen. Die Mondkrieger streckten ihren Arm voller Gier und Selbstsucht nach jungen Opfern. Die Yil’daner suchen tieferes Wissen und verhüllen es gar gut vor Britain ähnlich den Schwingen, doch wirkt es wohl so das die Schwingen die dinge von einer Seite betrachten die nur auf rationales und magisches beruhen. Die Garde so tapfer und voller Edelmut, würden sie doch bis in den Tode reiten um die Unterwelt zu dämmen, wobei die Lämmer noch immer ihren Schabernack mit ihnen treiben. Und auch die Templer welche ihre ganze Kraft und ihren ganzen Willen aus einer gemeinsamen unerschöpflichen Quelle siegen. Gar alle sind sie Menschen, mit Zielen, mit Träumen und mit Wünschen. All jene besitzen einen Namen, wurden geboren unter Qual und gestillt mit Schweiß und Blutvergießen ihrer Ahnen.

Die Menschheit befindet sich im Kampf, die Träume holen Dorian immer wieder heim. „Maleth die Zukunft“, wo er doch lernen soll ein besserer Mensch zu werden. Was die Yil’daner Predigen ist wichtig, denn Wissen ist Macht wie sie meinen, doch was ist diese Macht denn schon wert wenn sie ihre Mitmenschen mit solcher Verachtung entgegentreten. Ein dummer Mensch ist nicht dumm geboren. Er hat es nur nicht gelernt, sein wissen zu mehren und oft ist die Schönheit des Teils gar viel imposanter als alles Wissen der Welt. Alwyzz mag Allwissend sein, so weiß er von seinem Tode und dem Götterende. Ist es denn das was erstrebenswert ist?

Dorian lernte einen weiteren Waldelfen kennen, so stur und blasphemisch wie er noch nie ein Wesen zuvor traf. Tut er doch so ob wenn er verstehen würde, doch hat er nie gelernt seine Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Wohl weise wie eine Bibliothek doch mittelbar wie ein Stummer Mensch. Die Zukunft sieht düster aus wenn jene die Wissen schweigen und jene die von Zwang getrieben, handeln.

Dorian versuchte dies alles zu begreifen, spielen konnte er nicht mehr, er sah zu oft den tot, zu oft den Hass in den Augen der anderen. Götter wie Volo und Glaron welche sich wie Kinder um einen Apfel streiten, er spürrte den Kampf der zwei in sich selbst. Getauft durch das Blut und der Finsternis des einen, getauft durch das Licht und der Hoffnung des anderen. Es negiert sich, es nimmt ihn ein in seinen jungen Jahren und er konnte nicht mehr, es ist zu schwer jemanden zu folgen der nicht gewillt ist zu zeigen.

So sieht man doch das würdig zu Leben nur die wenigsten sind, Kinder ... harmlose Geschöpfe wie Sianne, Caitlynn, Annabell! Sie sind die weisesten Wesen die Dorian kennt, denn sie wissen was grenzenlose Liebe bedeutet.
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Alt 24.08.2005, 17:59
Freunde
#10
Sianne Lordal
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Sianne hatte sich mal wieder mit Dorian und Caitlynn unterwegs. Sie hatten sich zuvor dem Wettbewerb der Magier beigewohnt, wobei Dorian und Sianne leider nur noch den Schluss mitbekamen. Danach sahen sie sich die Ausstellung an. Aber irgendwie war das nicht reizvoll genug für die Kinder und so beschlossen sie, sich ein Boot zu mieten und ein wenig herum zu paddeln.

So liefen die Drei los um am nächsten Hafen ein Boot zu mieten. Unterwegs kam Dorian die Idee, das Angelina ja ein eignes Boot besitzt, das könnten sie sich ja ausborgen. Unüberlegt stimmte Sianne dem vorhaben zu und so rannten die Kinder eilig durch Britain Richtung Fenisthal. Kurz vor Fenisthal wichen die Kinder einem wild gewordenem Wildschwein aus, das wohl Junge hatte. Kaum waren sie dieser Gefahr entronnen, lagen vor ihnen seltsam riechende und stinkende Schleimpfützen. Sianne machte einige Schritte zur Seite, übersah eine Schlange, die schon recht dicht bei ihrem Fuße war. Prompt biss dieses Tier zu.

Sianne registrierte nur einen kurzen schmerz, erst eine Minute später wurde ihr klar, das sie eine Schlange gebissen hatte. Sianne eilte sich, Dorian und Caitlynn ein zu holen, die nichts bemerkt hatten, ein zu holen. Kurz vor Dorian ´s heim wurde es Sianne schummrig. Sie konnten ur noch mitteilen, das sie von einer Schlange gebissen wurde, bevor ihr richtig schummrig wurde

Geistes gegenwärtig schleppten Dorian und Caitlynn, Sianne zu Dorian ´s und Yanya ´s kleines Heim. Dort bettete Dorian Sianne, so gut es ging, in dem großem Bett. Sianne viel dort in eine Bewusstlosigkeit, die Dorian anfänglich nicht bemerkte. Cayti machte ihn zwar darauf aufmerksam, doch glaubte Dorian, Sianne wolle ihn nur ärgern. Als er Sianne dann das Gegengift verabreichen wollte, merkte er, das sie wirklich nicht mehr reagierte. Etwas überfordert und auch bangend, suchte er ach anderen Möglichkeiten, als es plötzlich an der Türe klopfte. Heinrich Borin stand vor der Türe und wollte wohl nur einen Weg erfragen.
Dorian fragte vom Bett aus, wer da sei und Cayti, die die Türe geöffnet hatte, und Heinrich nicht kannte, sagte, das dort ein Mann mit Rotem Umhang und weißer Oberbekleidung stände. Dorian reagierte nicht auf die Beschreibung und fragte, ob er ein Heiler sei und Heinrich trat ein, als er merkte, das die Kinder wohl Hilfe bräuchten.

Schnell erkannte er, nach dem Dorian und Cayti kurz erklärt hatten ,was los sei, das Sianne schnellstens Hilfe bräuchte. Er kniete sich mit den beiden hin und betete zu Glaron, das er ihm kraft gebe, Siannes Wunde heilen zu können. Etwas warmes breitete sich auf Siannes Bein aus und lies die Wunde heilen, nur die Bissspur blieb sichtbar.

Langsam kam Sianne wieder zu sich und schaute sich etwas verwundert um. Es war schon am Dämmern und Sianne war noch recht geschwächt. Trotzdem bestand Heinrich darauf, das er Sianne mitnahm und Sianne willigte ein. Sie wollte jetzt jeglichen Ärger mit ihren Eltern vermeiden und wusste nur zu gut, das sie hier in Fenisthal nichts zu suchen hatte. Zumindest nicht hier sein durfte, ohne die Erlaubnis der Eltern.

Doch Dorian stellte sich dem Unterfangen in den Weg. Er bestand beharrlich darauf, das Sianne bei ihm übernachtet und das Heinrich nun gehen sollte. Stur und unerbittlich bedrängte er den Templer, das Haus zu verlassen. Nach einiger Diskussionszeit gab Sianne auf. Sie war zu erschöpft, um dieser Diskussion noch weiter beiwohnen zu wollen. Also bat sie Heinrich zu gehen und darüber stillschweigen zu bewahren, das sie sich in Fenisthal befand.
Sianne hatte bedenken ,das ihre Eltern sie schimpfen und sie von ihrer Mutter erneut Hausarrest bekam. Das konnte sie gerade jetzt, wo Dorian eh bald weg musste, nicht gebrauchen. So lies sich Heinrich, wenn auch mit vielen Ermahnungen aus dem Hause geleiten.
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Alt 24.08.2005, 19:22
Wahre Freundschaft?
#11
Sianne Lordal
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Am Abend diesen Tages machte sich dann die ganze Familie Govaine, inklusive Dorian, auf zur Konklave, wo die Taufe von Avinia Tari besprochen werden sollte. Dorian war schon den ganzen Abend recht komisch und verhielt sich sehr still. Sianne machte das Wütend. Sie hatte das vom Vorabend immer noch nicht ganz verarbeitetet und war auf sich und Dorian wütend. Auf Dorian, weil er einfach so einen Templer aus den Haus geworfen hatte und auf sich, das sie sich dem nicht wiedersetzt und Dorian nicht in seine Schranken gewiesen hatte. Ihr war klar, das sie ja die Ältere war und somit hätte ein Machtwort sprechen müssen.

So lief sie, Dorian nur ab und an aus den Augenwinkeln anschauend, mit ihrer Mutter voraus. Als sie dann am Kloster angekommen waren, wurde Dorian noch kleinlauter und gab mittlerweile gar keine antworten mehr. Sianne kochte bereits vor Wut und hatte mühe, den kleinen Buben nicht an zu schnauzen. Heinrich Borin öffnete die Pforten, bat die Familie und Dorian herein. Kurz bevor er die Familie in den „Besprechungsraum“ geleitete, bat er Sianne doch draußen zu warten. Die Eltern schauten Sianne fragend und musternd an. Sianne druckste herum, sie konnte sich denken, worüber Heinrich mit ihr reden wollte. Ihr war das nur unangenehm, weil sie mit ihrem Vater noch nicht hatte darüber reden können.

Nachdem Heinrich die Familie in den Raum begleitet hatte, ging er mit Sianne in einen anderen Raum um mit Sianne zu reden. Er druckste auch nicht herum, kam gleich zur Sache. Sianne konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „ Ich habe mit Mama schon geredet darüber, nur leider konnte ich mit Papa noch nicht darüber reden.“ Heinrich nickte, zufrieden darüber, das Sianne selber einen Weg gefunden hatte, dieses Problem zu lösen. „Hast du Hausarrest bekommen?“ hatte er noch gefragt und nickte lächelnd, als Sianne dieses verneinte. Er ermahnte sie, das es immer wichtig ist, mit den Eltern offen über solche Dinge zu reden. Sie unterhielten sich so eine weile, bis ein Tempelschüler kam, um Heinrich zum Konklave ab zu holen.

Sianne ging zusammen mit den beiden Templern zum Konklave hinunter. Dort wurde sie noch einmal kurz von ihren Eltern gemustert. Dann wurde die Taufe besprochen.

Als alles geklärt war, begann Heinrich zu erklären, warum er mit Sianne hatte reden wollen. Sianne war das alles andere als angenehm, denn sie wollte nicht, das ihr Vater von einem Templer erfährt, was er eigentlich von ihr erfahren sollte. So mischte sie sich vorsichtig ein und bat:“ Ich möchte das bitte zu Hause mit meinem Vater und Dorian alleine klären.“ Heinrich verstand ihre bitte und nickte leicht.

Nachdem sie dann noch eine weile in einem anderen Raum gewartet hatten, wollte ihre Mutter nun doch Heim. Denn Avinia brauchte bald wieder ihre Milch. Ein Templer fragte ,ob er dem Major bescheid sagen solle, bevor er sie hinaus ließe. Melina stimmte dem zu und so warteten Sianne, Melina mit Avinia und Dorian im Innenhofe an den Toren des Klosters.
Dorian verhielt sich nun für Sianne wirklich seltsam. Er rüttelte heftig an die Toren und schrie: „ RAUS!“ Er konnte es nicht mehr abwarten, endlich das Kloster zu verlassen. Das traf Sianne sehr, denn sie hatte eigentlich gehofft, das er durch die zweite Taufe in Glarons Namen etwas mehr für den Glauben an Glaron übrig hätte.

Endlich kam der Templer und prompt fing ihre Mutter an mit ihm zu diskutieren. Sianne stand kurz vor der Verzweifelung.... hörten diese Diskussionen denn nie auf???
Der Templer hatte ihrer Mutter mitgeteilt, das sie noch einen Moment warten mögen, der Major käme jeden Augenblick. Aber Melina bestand darauf jetzt sofort zu gehen. Sianne witterte ihre Chance, mit ihrem Vater alleine reden zu können. Nämlich auf dem nach Hause Weg. Doch sollte dies nicht so sein. Denn der Vater kam nun, wie der Templer schon vorher berichtet. Dorian schrie wieder mal „RAUS!“ Sianne zuckte dabei zusammen und konnte ihn nun nicht mehr verstehen. Sie war nun richtig sauer auf ihn und ignorierte Dorian bis sie daheim waren.

Zu Hause bekam Sianne bruchstückenhaft mit, was Dorian ihrer Mutter erzählte. Melina bot ihm an, für diese Nacht bei Sianne zu übernachten. Doch Dorian schlug diesen Vorschlag ab. Er wollte heim, denn dort warteten ja Caitlynn, Annabelle und Yanya. Das brachte Sianne nun richtig in Rasche. Nicht das sie wütend auf Dorian ´s verhalten war, nein nun wurde sie sogar tierisch eifersüchtig. „ Dann geh doch zu deiner Caity und Annabelle.“ Hatte sie wütend zu ihm gesagt. Sie lies Dorian nun wirklich spüren, das sie sauer auf ihn war. Sie wollte ihn nicht mehr sehen. Sollte er doch zu seinen Weiber nach Hause gehen. Sie, Sianne bräuchte ihn nicht.

Schnaubend vor Wut trapste Sianne hoch in ihr Zimmer und räumte ihr Zimmer um. Das tat sie neuerdings immer, wenn sie wütend war. Als sie sich einigermaßen abreagiert hatte, ging sie hinaus und setzte sich auf die Stufen die zu den Stallungen führten.

Sie saß nicht lange dort, als ihr Vater nun auch endlich heimkehrte. Verwundert blickte er Sianne an. „Komm mein Kind, gehen wir rein und reden drinnen darüber, ja?“ hatte er beruhigend zu ihr gesprochen. Sianne nickte und ging mit ihm hinein. Als sie jedoch in das Wohnzimmer eintreten wollten, saß ihre Mutter vor Dorian und hielt ihn umarmt. Sie winkte Bolwen zu, erst mal draußen zu bleiben.

So gingen Sianne und Bolwen hinauf in Siannes Zimmer. Dort musste Sianne ihm dann alles Berichten. Stockend und etwas zögernd erzählte Sianne, was vorgefallen war. Sie verschwieg aber das Dorian Heinrich aus dem Haus geschmissen hatte. Sie redeten so sicher eine weile, als Sianne ihren Vater dann eine sehr heikle Frage stellte. „ Vati? Kennst du Volo?“ Erschrocken sah Bolwen Sianne an. „Woher kennst du diesen Namen, Kind?“ Hatte er gefragt. Sianne druckste erneut rum. Sie wusste, das sie ihrem Vater vertrauen konnte, aber sie war hin und her gerissen wirklich bekannt zu geben, wer an diesen Gott glaube. So sagte sie, das es jemand ist, den sie gut kenne, ihn aber nicht verraten wolle.
Sie merkte, das ihr Vater sehr enttäuscht war. Er hatte gehofft, das sie mehr vertrauen zu ihm habe. Aber Sianne brachte das nicht einfach so fertig. Sie vertraute ihm ja, konnte es ihm aber nicht sagen und irgendwie wohl nicht richtig Zeigen. Sie hatte nicht mal mit ihrer Mutter über diesen Gott gesprochen. Bolwen erklärte ihr mit etwas Zögern, was Volo ist und das etwas ungutes sei. Sie solle diesen Namen nie wieder erwähnen.
Sianne nickte nur. Sie berichtete, das sie jemanden kenne, der zwischen Glaron und Volo hin und hergerissen sei. Ihr Vater hatte schon längst begriffen, um wen es sich handelte und nickte leicht. Denn wärend des Gespräches hatte Sianne kurz erwähnt, das Dorian nicht wirklich an Glaron glaube und das mit seinem Verhalten an den Toren beim Kloster deutlich gemacht habe.

Bolwen sprach seiner Tochter mut zu. Sie sei eventuell die einzige, die einen Weg finden würde, Dorian zu helfen. Sianne blickte ihren Vater eine weile nachdenklich an. „ Geh nun zu ihm, er braucht dich, genauso, wie du ihn brauchst.“ So beendete der Vater das Gespräch zwischen den beiden und Sianne wurde klar, das er begriffen hatte, von wem Sianne da gesprochen hatte, ohne einen Namen zu erwähnen.

Sianne ging hinaus und stand Dorian genau gegenüber. Er hatte mit Melina im Elternschlafzimmer gewartet. Ihre Mutter hatte es irgendwie geschafft, ihn zu über reden, die Nacht bei ihnen zu bleiben. Sianne nahm Dorian in den Arm und drückte ihn an sich. Sie hatte ihre Wut auf ihn vergessen und begriffen ,das er ihre Hilfe und Zuwendung braucht, um seine Probleme zu lösen. „ Es wird alles wieder gut, und wir bleiben für immer Freunde, JA?“
Dorian hatte sie verdutzt angesehen und die Umarmung erwidert. „ Ja, Freunde für immer.“ hatte er leise erwidert. Dann gingen die beiden in Siannes Zimmer. Ihre Eltern stellten zusammen noch ein weiteres Bett in Siannes Zimmer auf. Die Kinder schauten dabei etwas erstaunt zu. Wo zu noch ein zweites Bett?? Die beiden sahen sich an und grinsten leicht. Dann machten sie sich Bettfertig, verabschiedeten sich von Siannes Eltern und krabbelten, nachdem die Eltern das Zimmer verlassen hatten, gemeinsam in Siannes Bett, wo sie friedlich aneinandergekuschelt einschliefen.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 05.09.2005, 19:56
Von Sinnen der Traurigkeit
#12
Dorian Larthay
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Wieder zogen einige Tage vorüber, Dorian konnte es sich selbst kaum erklären, doch irgendetwas bedrückte ihn im Hause Govaine. Bolwen hatte nun wohl Sianne verboten mit Dorian in einem Bett zu schlafen und immer weiter zog sich das Band auseinander wobei seine Verzweiflung täglich größer wurde. Was könnte er ihr nur bieten das Sianne ihn auch in Zukunft schätzt, oder was könnte er bieten damit Bolwen ihn mehr als nur ein knappes nicken erübrigt. Melina hingegen versuchte ihr bestes, doch irgendwie war es alles nur die fremde Familie wo Dorian das Klotz am Bein ist. Die vier waren so glücklich und haben nun wirklich nicht noch mehr Ärger verdient. Er hatte ja Sianne gern im Schloss und über die ganzen schlimmen Tage geholfen, er wollte nie das ihr etwas zustößt und so unterdrückte er stets seine eigenen Gefühle, mit Demut wie die Templer manchmal sagten.

Am folgenden Tage wachte Dorian alleine in Siannes Bett auf, auch in dem anderen Bett in dem hätte Sianne schlafen müssen lag gar niemand. Avinia schlief noch im Vorzimmer und Melina war wohl gerade im Badezimmer oder so, leise schlich sich Dorian die Treppe hinunter und hielt wacht um seine Freundin zu suchen. Sie freute sich ja immer am Morgen und auch das machte ihn ja sonst glücklich, aber alles andere war der Fall. Sie meinte nur vorsichtig das er sich was anziehen solle und ob er hunger hätte, ob wenn Volo ihm im Gesicht stehen würde schauderte es ihm über den Rücken, könnte ja Papa Bolwen sehen das er nur in Unterhose durch das Haus läuft. Alle denken Dorian glaube an Volo und niemanden konnte er bisher etwas anderes klar machen. In Fenisthal lehrte man ihn die vielgötter Welt, in Britain das jene Menschen wiederum Ketzer und nicht erwünscht seien. Es war verflucht! Verdammt noch mal!

Selbst redend gibt es Glaron den Lichtgott, dem Sinnbild des leuchtenden Ritter mit ehrfürchtigem Willen den Joch des Bösen zu bezwingen, doch auch gibt es die vielen Widersacher welche ständig Steine in die Wege der Guten legen. Doch alle Glaronisten sind so verblendet das sie selbst nur denken die anderen wären blind. Dumm ist es, denn niemand von ihnen weiß wirklich wer ihr Feind eigentlich ist. Dorian selbst steht natürlich auch auf Glarons Seite, aber anders als die anderen und sie wollen es nicht verstehen und halten ihn eher für Volo nah.

Trotzdem spielt es doch alles keine Rolle, Sianne entfernt sich immer weiter von Dorian und es mag ihm nicht mehr gelingen sie aufzuheitern, oder sie zu überstimmen mit ihm etwas verbotenes zu machen. Sie ist einfach ... erwachsen geworden und das muss er akzeptieren, irgendwann wird er das auch, wird ein Templer und vielleicht sogar Paladin Glarons. Es ist nicht schön wenn die Zeit so schnell vergeht, der Gedanke Sianne als lebenden Menschen zu verlieren weil sie nun andere Interessen hat, oder auch geblendet wird von den Göttern mit ihren Machtspielen macht ihn sehr traurig. Es zieht die Gedanken seiner toten Eltern wieder hoch und irgendwie führt es dazu das Dorian immer weiter in sich kehrt. Er ist so kraftlos und er möchte einfach nichts mehr hergeben was ihm einmal freude bereitete.

Nachdem Angelina, Dorian von Sianne abholte, macht er sich am folgenden Tage sogleich daran einen Brief zu schreiben an Sianne.


*Auf dem Umschlag des Briefes mag zu lesen sein, „Nur für Sianne“*

Liebe Sianne,
ich bin so traurig darüber das wir beide nicht mehr so miteinander umgehen wie früher. Ich merke das du Erwachsen wirst, reifer und weiblicher wobei ich hingegen immer noch ein Junge bin der dich am liebsten auch weiterhin so wie damals in seinen Armen halten möchte, oder der mit dir Händchen haltend durch Britain rennt, zum Badehaus oder zum Strand. Ich wünschte nur ich könnte den Menschen einfach sagen was ich von ihnen halte, oder was ich wirklich denke, aber so einfach ist es nicht, Glaron spielt für mich eine große Rolle, ich achte ihn und seine Ziele, ja ich glaube an ihn wie du. Trotzdem ist alles anders für mich da ich weiß das dass was Glaron seine Diener sagen nicht die ganze Wahrheit ist. Du weißt ja das Glaron auch Demut lehrt und viele, viele Tugenden. Doch wenn ich das Wort Demut richtig verstehe dann stelle ich mich auch nicht über jene Menschen die anders denken, ich achte sie ja auch, aber bin traurig wenn sie mich nicht so behandeln und mir sagen wollen das ich alles falsch mache. Ich mag die Tiere und ich werde sie bestimmt nicht Essen, ich kann das einfach nicht. Ich mag alle Wesen wie sie sind und ich möchte erreichen wenn ich groß bin das alle in Frieden, ohne Krieg miteinander leben. Umso trauriger macht es mich das ihr denkt das ich an Volo bete und ihn vorziehe. Glaron und Volo mögen sich nicht, aber wenn die Menschen ihnen blind folgen ohne sich die mühe zu machen eigene Gedanken zu suchen, dann hat das böse schon gewonnen. Ich mag alle Lebewesen wie sie sind, ich mag niemanden wehtun und da ich dir und deiner Familie wehtu halte ich mich besser fern. Denn ich habe nie gewollt das ich euch so belaste. Ich liebe euch alle viel zu sehr als das ich das ansehen kann.

Glaron wie ihr ihn seht, werde ich niemals so sehen können, denn ich habe auch die anderen Götter gesehen, wie du oder Bolwen Glaron damals. Bitte versuch mich nicht mehr zu treffen, wenn ich dich wiedersehe würde ich sterben vor Traurigkeit dich verloren zu haben. Ich hab dich lieb wie am ersten Tag und wenn ich könnte würde ich auch alles besser machen. Glaron mag dich beschützen und ich hoffe du wirst die beste Gardistin die es je gab.

Ich hab dich lieb für immer und du warst und bist meine beste Freundin.

Dorian


*Mit traurigen Blick legt Dorian ein paar stunden später den Brief auf die Treppe der Govains und läuft wieder leise davon, an mehreren Zeilen mag seine kindliche Schrift recht schwer leserlich und auch einige getrocknete feuchte Stellen mögen zu erkennen sein.*


*So der Brief geöffnet wird, fällt ein Lilienblüte heraus*
Dorian Larthay ist offline  
Geändert von Dorian Larthay (05.09.2005 um 20:10 Uhr).
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Alt 16.09.2005, 23:14
Der Traum
#13
Sianne Lordal
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Sianne wachte irgendwann des Nächtens auf. Sie konnten nicht mehr einschlafen und um keinen zu Wecken, ging sie hinunter und räumte etwas auf. Dorian, der wieder bei ihr übernachtet hatte, kam kurze Zeit später nach. Sianne sah ihn an und wusste ,das sie ihm nichts gutes zu sagen hatte. Sie war am frühen Morgen nach dem Krieg in der Stadt gewesen und hatte den Aushang des Baron von Britain gelesen.

Der Krieg war gewonnen, aber zu welchem Preis. Einige Verletzte und ein Toter waren zu beklagen. Sianne war sichtlich erleichtert gewesen, als sie ihre Eltern im Elternbett hatte schlafen sehen. Sie waren am leben und hatten das ganze soweit gut überstanden.

Sianne setzte sich mit Dorian in die Sessel vor dem Kamin. Dort berichtete sie Dorian vom Ableben Ea´fradons. Dorian sah sie erschrocken und traurig an. Irgendwann erfuhr Sianne, das er Dorian ´s Schwertmeister war. Sie gab sich alle mühe, Dorian auf zu heitern, doch mochte ihr das nicht gelingen. Als dann ihr Vater später sich auch zu ihnen gesellte, war sie völlig am Ende. Vor allem, als er erfuhr, das Dorian und Sianne zu ihrer Großmutter fahren würde. Er hatte von Melina nichts davon erfahren. Sianne versuchte ihre Mutter in Schutz zu nehmen. „ Papa, sei bitte nicht böse auf Mama. Sie hat es sicher vergessen in der Aufregung und dem Stress mit dem Krieg.“ Doch Bolwen war nicht wirklich um zu stimmen. Resigniert ging Sianne zur Türe und als Bolwen sie fragte wo sie hinwolle, liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Erst am tage zu vor Avinia mit ihren Zahnschmerzen und nun Dorian, der um seinen Schwertmeister trauert und dann ihr Vater, der missmutig war, weil er nichts vorher von Siannes und Dorian´s reise erfahren hatte. Betroffen sah er Sianne an und breitete seien arme aus. Er nahm sie tröstend in den Arm. Nach dem Sianne sich beruhigte und die beiden alleine eine weile darüber geredet hatten, ging Si hinauf in ihr Zimmer, wo Dorian auf sie Wartete, beziehungsweise am Fenster stand und rausschaute, als wenn er etwas suche.
„Was suchst du da?“ fragte sie ihn. Dorian antwortete „ nichts, aber schau mal den staub hier an.“ Mit einem Finger glitt er über den Feenstaub, der dort lag und Betrachtete ihn eine Weile. „ Das sieht aber seltsam aus.“ Hatte Sianne nachdenklich gesagt. Dorian nickte und pustete den Staub von seinem Finger, wobei er auch den Staub auf der Fensterbank aufwirbelte.
Plötzlich wurden beide sehr müde und sie vielen in einen seltsamen schlaf. Sie wurden durch ein Aufruf geweckt und erstaunt sahen sich beide um. Wo waren sie? Es sah seltsam, aber schön aus. Da war ein kleiner Teich, Bäume, wiesen und eine Bank stand irgendwo da hinten im Eck. Und ein kleiner Junge, der die beiden neugierig und aufgeregt anschaute.
Schnell freundeten sich die drei Kinder miteinander an und wie es im Traume so ist, durften sich Dorian und Sianne etwas wünschen.
Sianne wünschte sich eine Gardistin zu sein. Und Dorian, ein Waldelf. Mit großen staunenden Augen sahen die Beiden sich die Verwandlungen an. Noch mehr staunten sie, als der kleine Benji, so hieß das Feenkind, vor ihren Augen hochschwebte und in der Luft hing, wie eine Spinne am Faden, oder ein Vogel in der Luft.
Die beiden vergaßen in dieser Zeit all die Trauer und die Sorgen, die sie vor kurzem noch geplagt hatten.
Doch irgendwann schickte sie der kleine Junge wieder heim. Sianne und Dorian erwachten wie aus einem Schlaf und schauten sich wieder verdutzt um. Sie waren wieder daheim, in Siannes Zimmer. Aufgeregt stupste Sianne Dorian an und erzählte Dorian von ihrem Traum und was er dort gemacht hatte. Dorian erzählte seinen Traum und Sianne war sich sicher, das es kein Traum war, da beide das gleiche geträumt hatte.
Als Sie dann Bolwen, der kurz in Zimmer schaute, davon erzählten, schmunzelte er und meinte: „Ihr habt nur geträumt Kinder.“ Doch Sianne wollte das nicht als Traum hinnehmen. Es war alles viel zu realistisch. Und was keiner der anwesenden merkte, sie hatten alles für diese kurzen Augenblicke, Trauer, ärger und Wut vergessen und das sollte wohl eine weile so bleiben. Mit einem schmunzeln schickte Bolwen die beiden Kinder ins Bett.
Nur zu gerne gingen sie an diesem Tage freiwillig schlafen. Sie wollten so schnell wie möglich schlafen und , wenn es wahr war, so von dem kleinen Benji träumen.
Beide vielen sofort in eine tiefen und friedlichen schlaf, so das sie gut ausgeruht für den Nächsten Tag waren, an dem Sie ihre Reise antraten.
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Alt 16.09.2005, 23:14
Auf der Reise
#14
Sianne Lordal
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Sianne ging mit Dorian zusammen an Bord. Dort wurden sie von Siannes Onkel Angulf empfangen. Er war hergereist, um die beiden Kinder in Empfang zu nehmen und sie zur Oma zu begleiten. Den beiden bestanden einige lustige und wunderschöne Wochen bevor.
Diese hatten sie nach dieser schweren Zeit auch bitter Nötig. Bei der Oma konnten sie endlich mal all die Sorgen der vergangenen Tage vergessen.

Und so tobten sie auf dem Heuboden herum und schliefen in dicken Schlafsäcken in dem frischem Heu. Ritten auf Rentieren, machten die Stadt unsicher und trieben allerlei Schabernack. Siannes Oma und Onkel Angulf hatten Sianne noch nie soooo ausgelassen toben sehen, geschweige denn, das sie anderen Streiche spielte. Die Erwachsenen führten das auf das alleine sein des Kindes zurück, denn lange Zeit hatte Sianne ja niemanden zum spielen oder toben gehabt. Und Sianne ließ sich gerne von Dorian anstecken und heckte mit ihm zusammen so manchen Streich aus.

Zum Beispiel Stellten sie einen Eimer Wasser auf das einen spalt Breit offene Scheunentor. Als Onkel Angulf hineintrat, um die Beiden zum Essen zu holen, bekam er den Eimer, mitsamt dem Wasser über den Kopf. Sianne und Dorian bekamen sich kaum noch ein vor lachen.
Für die Nacht bastelten die beiden Einbrecherfallen, die auf solche Methoden, wie mit dem Eimer Wasser zurück zu führen waren. Die arme Oma und der arme Onkel Angulf mussten nicht selten als Opfer und Versuchskaninchen herhalten. Doch meistens spielten die beiden Erwachsenen die Streicher der Kinder mit und lachten mit ihnen. Nur wenn sie es zu arg trieben, schimpften sie.
Als so 4 Wochen vergangen waren, mussten Sianne und Dorian sich von der Oma verabschieden. Traurig und doch zu gleich froh, wieder heim zu fahren, verabschiedeten sie sich von der Omi und gingen mit Onkel Angulf an Bord des Schiffes, welches sie wieder heimbringen sollte.
Die Rückreise war zwar sehr stürmisch und eine wackelige Angelegenheit, doch gelangen sie gesund und Munter im Hafen von Vesper.
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Alt 21.09.2005, 22:54
Die Reise
#15
Dorian Larthay
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Nun war es endlich soweit das die beiden Kinder, mit Onkel Angulf, vor dem großen Schiff in Vesper standen um sich noch ein letztes mal umzuwenden. Die letzten Tage waren richtig schön, zum einen da Bolwen langsam aber sicher zu verstehen gedenkt und zum anderen weil Sianne und Dorian sich endlich wieder richtig mögen können, ohne das ein Erwachsener irgendwie noch dazwischen funken kann, außer Bolwen vielleicht, aber der ist ja so Doof der kann ja nichts dafür.

So betraten die drei nun endlich das Schiff, ausgesetzt von manch argwöhnischen Blicken der Seemänner und vor allem Möwen welche ihre Kreise zogen im Winde der welligen Wogen. Es war solch wunderbarer Duft und Dorian stellte sich weit vorn an den Bug wo auch Sianne kurze Zeit später folgte um die windige Freiheit zu bestaunen. Das Schiff legte ab und es gab kein zurück mehr. Onkel Angulf war richtig nett, auch zu Dorian und die Reise welche wohl über ein paar Tage ging, schwant durch seinen vielen Erzählungen dahin als wären es nur ein paar Stunden. Zwischendurch kehrte das Schiff in einigen anderen Häfen ein um noch andere Passagiere ein und auszuladen, sowie die Güter aufzufrischen im allen sehr interessant denn so viele verschiedene Menschen hatte Dorian noch nie gesehen, er hätte nicht einmal gedacht das es so viele gibt.

Die Eindrücke waren wirklich fantastisch und das Ziel der Reise kam das Schiff immer näher, Bergavik soll wohl ein in der nähe gelegenes Dorf heißen und die beiden Kinder waren außer sich vor Freude und rannten mehrmals quer über das Deck bis auf Achtern der Kapitän den beiden einhalt gebot. Er war nicht wirklich böse, aber recht hatte er damit da es ja durch die Arbeit der Seemänner recht gefährlich werden kann. Onkel Angulf hatte nur einen Moment nicht aufgepasst und schon flitzen die Kinder weiter unter Deck und stöberten in der Tagelage. Es gab ja so viel noch zu entdecken und zu erobern das die Gedanken an zu Hause keine Relevanz mehr fanden in Dorians Kopf. Er spielte so ausgelassen und fröhlich mit Sianne wie noch nie zuvor bis sie sich kennen lernten. Immerhin gab es auch keine Erwachsenen die ständig sagen das man nicht dahin gehen darf oder dahin, damit waren meistens die Templer und die Yil’daner gemeint.

Schließlich war es dann endlich soweit und das Schiff kehrte in den Zielhafen ein, am Deck war fleißiges treiben und Sianne, Angulf und Dorian stellten sich wieder an die Spitze des Bug’s um den ankommenden Hafen zu bestaunen, es war richtig kühl für einen Sommertag und am Hafen schienen alle beschäftigt. Onkel Angulf meinte erklärend das es im Sommer fast gar nicht dunkel wird oder kälter. „Was für ein schönes Land“ meinte Dorian darauf zufrieden. Keine Dunkelheit mehr wo man nach Hause gehen muss. Auch Sianne lächelte über das ganze Gesicht und starrte neugierig über die Hafenpromenade ob nicht vielleicht ihre Oma schon dort wartet und als das Schiff sich immer weiter näherte winkte jemand am Dock wobei Angulf dies sogleich erwiederte. Es war die Oma und sie schien auch so glücklich und nett zu sein. „Eine nette Familie“ dachte sich Dorian und folgt den beiden vom Schiff als es endlich anlegte.
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Alt 21.09.2005, 23:12
#16
Dorian Larthay
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Am zweiten Tag nach seiner Ankunft kam nun wieder zum Vorschein das er ja Angelina seine Ersatzmami einen Brief schreiben wollte, das hatte er ja bei dem ausgelassenen Wetter und der tollen Familienstimmung fast vergessen, aber er hatte es ja versprochen und bittete Siannes Oma ihm einen Zettel sowie einen Stift zu geben, Sianne derweil machte sich mit daran das Mittagessen zuzubereiten.

Liebe Angelina,
wir sind hier nach fast 3 Tagen Schiffreise angekommen und haben uns jetzt schon richtig eingelebt, wir schlafen oft in der Scheune im Heu und die haben hier sogar eine richtige Sauna wo ich mit Sianne schon drinne war, aber erzähl das bitte nicht Siannes Papa oder so.

Die haben hier auch andere Tiere als zuhause, Robben und Rentiere und die Hunde sehen aus wie Wölfe. Ich find es richtig schön hier und am liebsten hätte ich wenn du auch da wärst. Wenn ich zuhause bin suchen wir auch mal eine Sauna, vielleicht gibs ja so was auch bei uns.

Die Oma macht oft Fisch weißt du, das schmeckt ja viel besser als Fleisch und das esse ich jetzt auch immer, Gemüse oder Obst ist hier ganz schön teuer weil die nicht so viele Bauernhöfe haben und weil es ja nicht warm genug ist für die. Wusstest du das es hier fast gar nicht dunkel wird? Auch wenn Angulf sagt das es eigentlich Geisterstunde ist, ist es immer noch rot am Himmel wie zum Sonnenuntergang. Ich find es einfach toll hier.

Bitte drück Yanya und Anna und Elaya von mir, ich vermiss euch alle schon.

Ich hab dich ganz doll lieb,
dein Dorian.


Mit einem breiten grinsen nun faltet er den Brief und gibt ihn Angulf weiter der sich bereitwillig erklärte den Brief per Schiff Post nach Fenisthal zu schicken, er müsste in 3 oder 4 Tagen zuhause sein meinte er erklärend und lächelte.
Dorian Larthay ist offline  
Geändert von Dorian Larthay (21.09.2005 um 23:13 Uhr).
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Alt 24.09.2005, 17:24
#17
Angelina Decram
Reisender
 
Registriert seit: 25 Nov 2003
Beiträge: 605
*Ein Brief mag Dorian nach einiger Zeit erhalten*

Liebster Racker!

Ich habe mich sehr über deine Zeilen gefreut. Vor allem habe ich mich fefreut, da alles fein leserlich geschieben wurde und du kaum Fehler gemacht hast. Ich bin sehr stolz!

Die gefällt es dort also ja?

Wegen der Saune musst du dir keine Sorgen machen. Zum einem hat mein Vater eine in seinem Haus... zum anderen gibt es ein Schwitzhaus in Yew. Ich zeige dir beides sehr sehr gerne!

Hier ist alles gut. Yanya geht es sehr gut und ich soll dir die herzlichsten Grüße ausrichten.

Es ist schon ganz einsam ohne dich und Miras und ich fangen an dich unheimlich zu vermissen.
Vielleicht können wir ja mal zusammen dorthin reisen, wenn du mir das alles zeigen magst hm?

Ich freue mich schon sehr wenn du wieder da bist und mir all dein Erlebtes erzählen kannst.

Fühle dich geküsst und umarmt, grüß Sianne lieb!

Deine Angelina
Angelina Decram ist offline  
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Alt 24.09.2005, 18:40
#18
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Nach der hälfte der Zeit kommt Onkel Angulf wieder aus der Stadt.
Mit einem geheimen lächeln hält er einen Brief empor und meint das es wohl an Dorian sei.

Vor freude überstürzt rannte er eifrig zu ihm und las den Brief langsam laut vor. Es war richtig schön als er nun wusste das er irgendwann auch wieder zuhause erwartet wird. Es kommt ihm fast so vor als wäre Angelina seine richtige Mama. Endlich war er wieder richtig fröhlich in seinem Leben und konnte zusammen mit Sianne seine Freiheit im weitern Norden genießen.
Dorian Larthay ist offline  
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Alt 24.09.2005, 18:41
#19
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Die Wochen zogen dahin, der anfängliche Ehrgeiz sich nun zügelnd, beobachteten die beiden die ewige Sonne wie sie sich am Firmament erfreute. Die Wellen des Meeres zerschelten an den Ufern der langen Küste, der Wind umstreichte die Leiber mit lieblicher Anmut und freude durchdrang ihre Herzen, wie ein gar samtener Liebeshauch der Kindlichkeit. Könnt denn dieses Freundschaft noch vollkommener in diesem Frieden der Zweisamkeit sein? Lächelnd umlegt sich Dorians Arm um Sianne und beide schauten unentwegt und schweigend auf die strauchelnde See. So Menschenleer und friedlich dieses Land ist, so selig ihre Gaben und so größer noch ihre Liebe.

Noch eine weile saßen die beiden da bis sich Dorians Mut endlich raffte und er sich erhob. „Ich war doch gestern mit Angulf weg, da hab ich dir etwas geschrieben ... mit seiner Hilfe“ erklärte er nun in lächelndem Tone. Viele Bücher wälzte er wohl und endlich konnte seine Zufriedenheit den Ausdruck verleihen. Siannes Blick wandte sich zu ihm und nach kurzem knausern begann Dorian etwas vorzulesen aus einem zerknitterten Pergament.

Siannemar! so ist der Name den ich aus eurer nördlichen Sprache mitnahm.“ Er lächelte sie abermals Herzhaft an und begann die ersten Zeilen in flüssigen Ton vozulesen, ob wenn er das Geschriebene eh auswendig kennt.


Liebstes Kind der Götter musst du sein,
so du weilst als schönstes Geschöpf auf Erden.
Deine Augen so strahlend wie der nächtliche Himmel,
so glänzend wie die Sterne im weichen Mondschein.

So ich dich betracht liebste Sianne, als Freundin und
Schwester in allen Wegen, so weiß ich stetig wer ich bin
in deinen Armen, an deiner Seite und auf deinen Wegen.
Unholde mögen nahen, doch niemand wird uns jemals entzweien.

*er seufzt kurz auf aber versucht in besten und betonten Worten weiter zu lesen*

Die Ewigkeit wird nahen, so sie eines jeden empfängt,
doch ist mein Gewissen und mein Herz dir auf allen Zeiten so nah,
wie sie es jetzt und immerdar war. Die Menschen mögen uns
entzweien, doch so ich weiß, ist dein Herz auf ewig frei.

Ich mag nicht ahnen was wahre Liebe sei,
doch bin ich mir gewiss das jenes was Liebe sein mag,
dort beginnt was wir erlebten. Ich mag dich immer beschützen
und möchte dich nie mehr missen.
Dir sei mein Leben und meine Herze geweiht.

So ich denke, wenn ich einst vor dem Richterstuhl des Einen trete,
ich weiß bei seiner Ewigkeit, ER spricht UNS frei.


Ich hab dich Lieb auf alle Zeiten.

Spricht Dorian zum Abschluss und verneigt sich sanft vor ihr. Der Blick mag sie wieder treffen, eher unsicher in seinem Stande und seinen Gefühlen. Ein Lächeln jedoch umhaucht seine Lippen und wartend seht er da bis wohl das erste Wort aus ihren Munde dringt.
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Geändert von Dorian Larthay (24.09.2005 um 18:57 Uhr).
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Alt 25.09.2005, 18:11
#20
Sianne Lordal
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Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Nachdem Dorian mit seinem Gedicht geendet hatte, sah sie ihn eine weile schweigend und nachdenklich lächelnd an. „Ein sehr schönes Gedicht“ Antwortete sie leise. Mit einem warmen Lächeln nahm sie ihn in den Arm, kicherte leise und flüstert ihm ins Ohr, „Danke, du hast es sehr schön vorgetragen und es war eine sehr schöne Zeit mit dir hier.“ Nach einem Moment des Schweigens flüstert sie weiter: „Ich habe dich genauso lieb, wie du mich. Als Bruder und Freund.“ Mit diesen Worten seufzte sie und fügte traurig hinzu. „nur zu schade, das wir bald wieder Heim segeln müssen.“
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Geändert von Sianne Lordal (25.09.2005 um 18:16 Uhr).
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Alt 20.11.2005, 15:55
eine neue Hoffnung
#21
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Einige Monde schwanden nun dahin, die Gedanken und Emotionen an Sianne blichen langsam aus. Es war so traurig alles und er konnte ihr einfach nicht weiter unter die Augen treten. Sie hatte recht damit das sie nun älter wird und eigene Wege gehen möchte. Dorian war wohl doch zu jung um ihr Spielgefährte zu bleiben, auch wenn die Zeit wirklich sehr schön war. Es hatte nun einfach ein Ende, Bolwen wird sich sicherlich freuen und Melina wird wieder irgendetwas verwirrendes erzählen. Na egal, das Leben muss ja irgendwie weiter gehen.

In den letzten Tagen zeigte sich Vici des öfteren, sie war in etwa so alt wie er selbst und sie war ja so lieb. Dorian selbst musste zwar noch immer an Sianne denken und daran wie sehr ihre Familie ihm weh getan hat, aber umso mehr Zeit er mit ihr verbrachte umso besser konnte er auch abschalten. Sie war so natürlich und ehrlich das jeder wohl gern ein bisschen Zeit mit ihr verbringen mochte.

Insgeheim hoffte Dorian immer noch das Sianne ihn wenigstens mal besuchen kommt, aber es hat ja alles keinen Zweck. Glaron wird schon wissen was er tut, doch noch einmal lässt Dorian so etwas gewiss nicht zu, das die Menschen gemein sind weiß er ja inzwischen sehr gut.
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Alt 27.03.2006, 15:31
#22
Dorian Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Glaron schaffte es endlich. Angelina wurde aus ihrer Geiselhaft befreit, man sagte im Dorf das sie wohl beim Sumpf gefunden wurde, ausgesetzt und zum sterben zurück gelassen. Ganz Fenisthal wusste inzwischen bescheid da zum Sonnentag auch immer Versammlungen stattfinden in denen alle teilnehmen dürfen die möchten. Das ist manchmal gar nicht so schlecht, besser als die tratschenden Weiber, welche sonst immer die Nachrichten verbreiten.

Dorian schlich sich einmal aus dem Haus des Barons um Angelina zu beobachten, Tari war wohl nicht ganz bei sich und die Kommandeurin war gerade auswärts beschäftigt. Sie sah ja so schwach aus, eingefallen und wie 50 Jahre gealtert. Sowas hatte er noch nie gesehen ... nun fast. Aber nicht in den letzten 5 Jahren. Angelina sah fast aus wie Papa als der von Pumar beeinflusst wurde, Dorian selbst fühlt sich kaum im stande ihr zu helfen. Er hatte Angst, er stand nur da und mochte nichts sagen. Sie schlief, so ruhig und friedlich. So wie Papa als er damals zu Glaron ging. Doch Angelina war zum glück noch nicht tot, aber sie sah so aus. Wie kann Onkel Arian ihr so was antun, er war schon immer streng, auch zu Kalian. Doch gerecht war er auch, er lehrte ihm einiges wofür er ihm dankte. Wie kann sich ein Mensch nur so ändern? War es Volo? Nein, Arian ist viel schlauer als sich von einem Gott lenken zu lassen. Arian ist sein eigener Gott, seine eigene Rasse. Man kann ihn wohl nie vergleichen mit jemanden anderen. Kalian war manchmal recht verzweifelt, aber umso älter er wurde umso mehr passte er sich an. Dorian konnte sich noch daran erinnern wie er oftmals in Arians abwesenheit über seine Mutter weinte. Doch er war stark wenn es hieß seinem Vater stolz zu zeigen. Er ist genauso wie er. Das macht einen ... irgendwie Angst.

Sianne schrieb Dorian nach so langer Zeit wieder einen Brief, es war irgendwie schön zu wissen das es ihr besser geht als Angelina. Sie wurde ja auch früher frei gelassen, aber trotzdem ist es schön. Ein Gefühl was er kaum zu beschreiben wusste, doch glückselig für einige Sekunden trifft es wohl am besten. Er hatte noch einige alte getrocknete Lilien welche er damals schon mal für Sianne gesammelt hatte, er war froh das sie die Blume nicht vergessen hat und so schrieb er ihr auch schnell eine Antwort. Sianne muss gedacht haben das er sie vergessen hat, aber dem ist nicht so. Er hat sie lieb wie sie auch ist, Dorian ist zwar manchmal etwas zickig und trotzig. Doch er verstand sie irgendwie, weil er ähnliches durchgemacht hatte, selbst in seinen jungen Jahren. Immer wenn er Sianne damals traf, umgab ihn ein Gefühl der Hoffnung, ob wenn Glaron selbst aus ihr strahlte. Er hatte immer ein gutes Gefühl um ihr, sie war stärker als Volo. Das gab ihm Kraft.

Er traf sie dann schließlich auch, sie hatte sich verändert, aber sie war noch immer hübsch, so hübsch das sich der Mond des Abends darin spiegeln konnte. In dem Moment als er sie wiedersah dachte er an früher, Sianne war so alt wie Dorian und Dorian in etwa Sechs. Sianne schenkte ihm ein Kuscheltier. Er grinste so breit und freute sich auf das wiedersehen das er alles um sich herum vergessen wollte. Nur für Sianne hatte er versucht sich zu beherrschen und nicht auf offene Straße ihr in die Arme zu fallen, wie beste Freunde die sich ein halbes Leben nicht mehr sahen. Sein Herz pochte schwer, schürte fast den Atem weg. Doch auch Dorian hat dazu gelernt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
Schließlich gingen die beiden auch in ein verstecktes Haus am Fluss, von außen sah es recht unbewohnt aus, Sianne erklärte ihm warum. Einige andere sachen sagte sie noch, sie wirkte irgendwie verwirrt und traurig. Wahrscheinlich sind das noch die Nachwirkungen der Entführung. Er kennt ja Bolwen und Melina richtig gut, darum wusste er auch das die beiden in sachen von Gefühlen eigentlich gar nichts wussten. Es war schon schade das sie immer so zurück gehalten wurde in ihren Fähigkeiten, sie hätte soviel lernen können. Ja sie hätte ein großes Amt erreicht, doch wirkte sie irgendwie wie ein verschüchtertes Mädchen. Selbst Vicki welche mit Dorian immer durch Fenisthal streift war schon direkter und wusste was sie wollte. Es war merkwürdig, Dorian wusste instinktiv das er ihr helfen musste, die ganzen Bücher die Baron Ramirez zuhause hat müssen doch zu irgendwas gut sein. Im laufe des Abends hatte sie ihn ganz schön versetzt. Es tat Dorian ganz schön weh, gerade da sie sich ja solange nicht mehr sahen. Sie schaute in dem Moment irgendwie ... allein aus. Verzweifelt, die Templer können ihr da bestimmt nicht helfen. Jetzt wusste Dorian, auch wenn er zickig davon gelaufen ist, dass sie wirklich Hilfe braucht. Wie Angelina, doch Angelina wird ja schon von der Kommandeurin und Tari der Heilerin versorgt. Sianne aber? Sie hat gar keinen, ihre Eltern sind zwar da. Doch ihr Herz erreichen sie nicht mehr.

Zuhause angekommen fing Dorian an zu grübeln, er war allein. Jonah studierte irgendwas magisches in Maleth. Vicki war mit den Blumen im Hof beschäftigt, Sophie ihr Zwilling half bei den Schafen ... oder Moment war das Vicki? Ach die beiden sehen von hinten auch immer gleich aus. Jedenfalls waren alle beschäftigt, Dorian allein in dem riesen Haus, er suchte die Bücher die soweit öffentlich im Haus zur Verfügung standen und nahm sie mit auf sein Zimmer.
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Alt 27.03.2006, 15:59
#23
Dorian Larthay
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Registriert seit: 07 Feb 2005
Beiträge: 413
Tage vergingen nun. Dorian war Müde, schlaff und gestresst. Er wusste was er getan hat, auch wenn dies nur das lernen betraf. Er ging jeden Tag spät ins Bett. Las die malethischen Philosophien, über den Göttervater Alwyzz, über seine Kinder von Glaron bis Aestifer. Sicherlich konnte er nicht ganz in das Detail gehen, doch es gab dort Menschen die wahrlich betrachtliche sachen schafften. Er wünschte doch er hätte ebenso auf alles eine Antwort, umso mehr man versucht zu lernen umso mehr Fragen tun sich auf. Die paar Bücher die sich Dorian anschaute waren dazu auch nur die bekanntesten Lexikas der Yil'daner.

"Das hat so kein Sinn!" Brummelte er vor sich hin. Er schreibt Sianne jetzt einfach einen Brief, die beiden werden schon etwas finden. Zumindest kann er für sie da sein.

Nur wenige Glasen später übergab er dem Fenisthaler Briefboten einen schrieb der alle paar Tage nach Britain reist.



Glaron grüße dich mein Lilienkranz,
es tut mir leid wie ich mich letztens verhalten habe. Es geht mich nichts an wenn du mit einem Templer etwas privat bereden möchtest. Du glaubst nicht wie ich dich in den letzten Monden vermisst habe, wir haben soviel erlebt und gesehen. Du warst der Mensch der immer für mich da war, nun will ich das selbe für dich tun. Ich mag dein Freund sein, ich will dich nur ungern vermissen. Eine Welt würde für mich zusammen brechen, auch wenn ich wohl jünger bin als Du. Doch musste ich viel lernen als meine Eltern starben, du weißt es war die Hölle für mich. Du warst der Mensch der mich auf die Beine gestellt hat, der einfach da war. Der einfach menschlich lieb war, ohne falsche Sorge zu zeigen.

Sianne, ich wusste erst zu lieben was ich hatte, als ich es verloren habe. Ich kann mir vorstellen was du durch gemacht hast. Das du dich nun alleine fühlst, das du denkst das selbst Glaron manchmal dich nicht mehr liebt. Es gibt Menschen die verändern sich zum schlechten. Wie mein Patenonkel Arian, doch gibt es für jeden Konflikt der in dir entsteht, ein Schimmer Hoffnung der dir zeigt wie du sie überwältigen kannst.

Du liebste Sianne warst meine Hoffnung, lass mich dir die deine sein. Ich danke dir, ich helfe dir, bin für dich da. Ich mag dich als Mensch so wie du bist. Du bist mir sehr wichtig. Ich vergesse dich niemals.

Mit Glarons Segen!
Dein liebster Dorian.
Dorian Larthay ist offline  
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Alt 25.04.2012, 17:49
#24
Dorian Larthay
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Es war im Jahre 1296.

Es war ein schöner lauer Sommertag, als Dorian wie so üblich den Spaziergang von seinem Heim in Fenisthal nach Britain unternahm. In letzter Zeit dachte er immer häufiger an Sianne, sie wurde erwachsen und war dabei der Garde einzutreten. Ein sehr großer Schritt in ihrem leben, denn davon träumte sie schon als kleines Mädchen.

Dorian entschied sich den unbefestigten Weg am Meer entlang zu nehmen, das Geräusch der Wellen und den Ruf der Möwen erinnerten ihn immer an sein altes Zuhause auf Moonglow. Obwohl er bei Vogt Ramirez hauste und das Meer jeden Tag zu Gesicht bekam, wurde er oft traurig wenn er es längere Zeit nicht zu Gesicht bekam. Sein Ziel war es Sianne zu besuchen, „Oh Sianne. Sianne Larthay … irgendwann“ murmelte er und lächelte verträumt. Schon oft hatte er ihr Blumen geschickt oder ein Gedicht für sie verfasst. Dorian war sich seiner Gefühle sicher, auch wenn er erst zwölf Jahre alt war. Ob man sich auf seine Gefühle verlassen sollte ist natürlich eine andere Frage. In dem Sinne kam er wohl ganz nach seiner Mama.

Er ließ seine Blicke über das Meer wandern, inzwischen war er auf halben Weg nach Britain und am Horizont erblickte er ein großes Schiff. Gewiss keine Seltenheit um den Britainer Hafen, doch fragte er sich wo es wohl her kam und welche anderen großen Städte es schon besuchte. Vogt Ramirez sagte einmal dass, es noch Städte gebe die zehn mal größer wären als Britain und von der Fläche kleiner als Yew. Kaum vorstellbar für einen Jungen der bislang nur Moonglow, Fenisthal und Britain kennen lernte.

Wie dem auch sei, seine Träumerei hielt ihn ab vorwärts zu kommen und so beeilte er sich um schnell nach Britain zu kommen, zu seiner lieben Sianne. Er lief durch die Straßen und hielt an ihren Lieblingsplätzen Ausschau. Die Straßen waren wie immer voll zu der Jahreszeit, denn im Sommer hatten alle Menschen viel zu tun und zu essen. Es waren gute Monde mit gutem Essen und vollen Bäuchen.
Er begegnete Ales Bai und lächelte ihn freundlich an, als sie an einander vorbei gingen. Von Sianne jedoch keine Spur. In letzter Zeit ging es ihr nicht so gut und sie suchte gelegentlich einen Glarongeweihten auf. Es gab Dinge die sie nicht mehr mit ihm teilen konnte, oder wollte. Gewiss war es aber nur eine Phase. Manche Schicksale im Leben kann man besser mit einem Fremden besprechen als mit einem Freund, das er Glaronist war störte ihm nicht. Sein Papa war schließlich einmal ein berühmter Paladin Glarons und half vielen Menschen, auch wenn es die gleichen Menschen waren die ihn verstießen.
Dorian setzte sich nach einer guten Glase in den lachenden Tala und bestellte eine große Milch von seinem Taschengold. Seitdem Sianne der Garde eingetreten ist musste Dorian wohl seine Wünsche zurück stecken, Sianne hatte nun mal nicht mehr soviel Zeit wie früher.
Er konnte von der Theke aus beobachten wie einige Kinder vor den Fenstern vorbei rannten, auch Valentina war dabei. Bol Sogath war nicht so begeistert das seine kleine Tochter sich ab und an mit Dorian traf, aber das störte ihm nicht. Valentina war ein gutes Mädchen die bestimmt ihr ganzes Leben lang im Lichte Glarons stehen wird.
Schließlich bezahlte er seine Zeche und verließ wieder die Taverne. Heute hatte er wohl kein Glück und eine Unterrichtsstunde hatte er heute Nachmittag auch schon wieder. Yil'danische Tugenden standen auf dem Plan. Vielleicht hat ja Angelina bis dahin noch etwas Zeit zum plaudern.

So machte er sich wieder auf den Weg nach Osten in Richtung Fenisthal, insgesamt sind kaum drei Glasen vergangen als er von Fenisthal aufbrach. Das Schiff das er zuvor sah war diesmal allerdings viel näher und Boote näherten sich dem Ufer die einige Meilen vor ihm an Land gingen. Dorian fand es sehr seltsam das ein so großes Schiff hier ankerte und Ruderboote ausschickte. Er hoffte nur das sie nicht die Wölfe wilderten, sie stehen unter dem Schutz der Yil'daner und es ist verboten sie zu jagen. Die Wölfe tun den Menschen ja auch nichts, gerade im Sommer haben sie ja auch mehr als genug zum essen.

Als sich Dorian näherte verlor er kurzzeitig die Sicht auf die Boote und die Männer, er setzte seinen Weg gewohnt fort und trällerte ein Lied an dem er für Sianne arbeitete. Letztes mal hatte er ihr ein Gedicht geschrieben und lächelnd streichelte er das Stück Papier auf dem er es gekritzelt hatte. Sianne hatte sich so gefreut. „Sianne … liebste Sianne.“ Trällerte er fröhlich bis seine Gedanken plötzlich durch einen Schrei gestört wurden.

„Bei Volo!“ Murmelte er und suchte sich im Dickicht ein Versteck um etwas zu sehen. Er sah wie ein halbes dutzend Männer zwei Frauen abführten. Die Männer trugen vergilbte Seemannskleidung, einer von ihnen hatte eine Augenklappe, einem anderen fehlte eine Hand. Sie waren allesamt mit kurzen Schwertern bewaffnet die leicht nach hinten gekrümmt waren, einer trug eine Schärpe mit sechs Dolchen um den Körper. Die Frauen brüllten „Lasst uns gehen, wir sind Bürger Yews und als Händler nach Fenisthal unterwegs! Lasst uns frei!“. Sie schlugen wild um sich bis einer der Männer mit der rückseitigen Hand ausholte und ihr so heftig ins Gesicht schlug bis sie wirklich still war. Die andere Frau bibberte vor Angst und blieb nach der Demonstration ihrer Überlegenheit still.

Dorian stockte der Atem. „Piraten!“ murmelte er ängstlich und das Blut in ihm fing vor Angst an zu kochen. Die Männer warfen die Frauen unsanft in die Ruderboote, doch blickten sie immer wieder Aufmerksam um sich. Die Garde aus Fenisthal oder Britain ist jedoch viel zu weit weg und selbst wenn müsste schon eine ganze Truppe anrücken. Die Piraten sahen sehr kräftig und kampferfahren aus.

Solche Angst hatte er noch nie verspürt. „Weg hier!“ flehte ihm sein Instinkt an. „Flieh du Narr!“.
Er drehte sich langsam um und machte ein paar Schritte in die andere Richtung. Er hörte die Stimmen der Männer, einer lachte schrill wie eine alte Hexe. Doch Dorians Pech hatte ihn wieder eingeholt, er trat auf einen Ast der knackend unter seinem Fuß zerbrach. Es war nicht laut und Dorian konnte hoffen das es niemand gehört hatte. Bevor er jedoch den Gedanken zuende denken konnte, sauste pfeifend ein Dolch an seinem Ohr vorbei der zitternd in einem Baum vor ihm stecken blieb.

Nun nahm er seine Beine in die Hand. Trotzdem hatte er sich gerade in die Hosen gemacht, doch war es wohl gerade sein geringstes Problem. Zuhause hätte er noch viel Wäsche zum wechseln gehabt. Er lief so schnell er konnte, dennoch kam es ihm vor als wäre er gelähmt. Kaum zwei Atemzüge später bohrte sich etwas unglaublich schmerzvolles in seine linke Wade und brachte ihn zu Fall. Dorian schrie wie am Spieß und schaute auf sein Bein hinunter, ohne nachzudenken zog er den Dolch aus seiner Wade und versuchte vorwärts zu stolpern.

Es klappte trotz aller Anstrengung nicht wie er wollte und eine Faust war das letzte was er an dem Tag noch zu Gesicht bekam. Er verlor drei Milchzähne und brach sich den Kiefer.


Wird fortgesetzt.
Dorian Larthay ist offline  
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