Pakt zwischen Elfen und Menschenvolk

Ein Ausrufer, gekleidet mit Gewändern, die ihn als Herold des Herzogtums kenntlich machen, reitet durch das Herzogtum. An jeder Stelle, an der er auf Menschen trifft, lässt er sein Signalhorn erschallen und entrollt anschliessend mit Aufmerksamkeit erheischenden Gesten ein Pergament. Danach beginnt er seinen Vortrag mit volltönender, weittragender, deutlicher Stimme:

"Höret, höret, höret:

Hiermit wird dem Volke bekannt und zu wissen gegeben, dass mit der Besieglung des Paktes vom 28. Tage des Nugor zwischen dem Volke der Menschen und dem der Hochelfen die Freundschaft beider Völker erneut bekundet sei.

Ferner sei Kund gegeben, dass im Zuge des Paktes folgende Erlässe ergangen sind:


1. Das Volke der Elfen erkennt das Hoheitsrecht des Menschenvolkes und ihrem Führer auf dem Gund und Boden an, welcher als das Herzogtum Britain bekannt ist und in den existierenden Grenzen als solches bezeichnet wird. Diese Anerkenntnis umfasst neben den Gesetzen des Volkes der Menschen ebenso deren Religion sowie deren Kultur und Gepflogenheiten. Alles dies ist seitens des Volkes der Stadtelfen mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln und zu würdigen.

Ebenso erkennen wir, die Bürger des Herzogtums, die Ansprüche der Hochelfen über jene Länderein, welche als Cerinor und Occlo bekannt sind, mit all ihren Gesetzen an. Zu diesen Ländereien gehört ebenso die Grenze auf See, welche durch die Schiffe der Edhil gekennzeichnet ist.

Desweiteren seien die Menschen dazu aufgerufen, die Kultur und die Lebensart des Volkes der Hochelfen unumschränkt zu respektieren. Hierzu gehört ebenso die enge Verbundenheit, welche das Volk der Hochelfen seit alters her mit den Völkern der Waldelfen und der Nogothrim, dem Zwergenvolk, pflegt und somit auch jene Verträge, welche zwischen den Hochelfen und diesen Völkern bestehen.


2. Das Betreten der Ländereien des Elfenvolkes sei nur jenen gestattet, welche den Aufruf durch das Volk der Elfen erhalten haben. Auch dann haben sich jene Menschen, an die dort herrschenden Gesetze zu halten. Weder das Tragen von Waffen noch Rüstzeug ist gestattet.

Gästen der der Elfen sei es ebenso untersagt Holz zu schlagen, Tiere zu jagen, mit sich nehmen, oder gar sich die Güter des Elfenvolkes anzueignen.

Zu diesen Gütern gehören insbesondere die Rösser, welche uns als Occloer bekannt sind. Die Entfernung eines solchen und auch dessen Besitz soll als schwerer Diebstahl angesehen und entsprechend geahndet werden.

Da in der Vergangenheit des öfteren jene Rösser, durch die Nachlässigkeit der Hochelfen, in den Besitz der Menschen gelangten und sich auch noch dort befinden, sollen sich jene Bürger bei der Garde zu Britain melden. Sie erhalten hernach eine Urkunde, welche sie berechtigt, dieses Ross auch weiterhin in ihrem Hause wohnen zu lassen und auf ihm zu reiten.

Dies dient dazu, jene Bürger vom Vorwurf des Diebstahls freizusprechen, sollten sie mit jenem Ross erblickt werden.


3. Ferner sei verkündet, sollte ein Bürger oder ein Elf auf dem Hoheitsgebiet des jeweils Anderen eine Tat begehen, die als Verbrechen entsprechend den Gesetzen anzusehen ist, so wird dieses Verbrechen bei dem Volk verhandelt, aus dem der Missetäter stammt.

Sollte der Verbrecher bei seiner Untat gestehen und festgesetzt werden, so ist er unverzüglich dem Volk, aus dem er stammt, auszuliefern. Das Töten eines solchen Missetäters bei seiner Ergreifung oder Verfolgung wird unter keinen Umständen geduldet und ist auf jeden Fall zu verhindern, gleich, welches Verbrechen er begangen haben mag.

4.Handel zwischen dem Herzogtum Britain und dem Reich der Hochelfen hat für die Dauer dieses Paktes, stets frei von Zöllen und Steuern zu bleiben. Desweiteren verpflichten sich das Reich der Hochelfen und das Herzogtum Britain mit keinen Waren auf deren jeweiligem Hoheitsgebiet zu handeln, die dort unter Bann stehen.

Mögen der Pakt eine neue und bessere Zukunft im friedlichen Neben- und Miteiander dem Herzogtum und dem Volk der Hochelfen bringen und lange von Bestand sein.


Lang lebe unser Hoheit, die herzogliche Familie!"

[Satalio Yuth'la]

*nachdem die Fähre in Vesper vor Anker ging, schreitet er gemächlich durch die Strassen, bis er ein Horn ertönen hört. Er wendet sich in Richtung eines grösseren Platzes, an dem einige Edain zusammenstehen und zu einem Reiter blicken. Er sieht diesen ein Pergament aufrollen und venimmt dann seine Worte. Mit leicht erhobener Braue und einem etwas fragendem Blick kehrt er, nachdem der Herold geendet hat, zum Hafen zurück und macht sich auf die Heimreise.*