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Alt 20.11.2016, 00:14
Klänge im Gewebe
#1
Aislin Govaine
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Hin und wieder erinnerte sie sich an Ereignisse zurück, die sie mit den sie immer wieder begleitenden sphärischen Klängen des Äthers, mal lauter mal leiser und hin und wieder so erschreckend real so dass sie am liebsten die Hände gegen die Ohren gepresst hätte, auch wenn es nichts genützt hätte, so war es ein Reflex.

Ihr Geist nahm sie wahr, ließ sie spüren und hören, Fluch und Segen zugleich ein Teil eines Teppichs zu sein, den man auch das arkane Gewebe nannte.

Manchmal fragte sie sich, ob es nicht sinnvoller war, Erinnerungen in einem Buch festzuhalten. Irgendwie dennoch langweilig, befand sie jedes mal wieder, vieles war wert in einer Geschichte erzählt zu werden, völlig egal ob das so alles genau stimmte, es musste spannend sein und war jedes mal dem Moment geschuldet, wie und warum man erzählte. Ein Buch würde starr sein und niemals es so berichten können was Worte und Lieder könnten.

Das Kinn auf die verschränkten Arme, die auf dem Tisch ruhten, gelegt starrte das Ding vor sich nachdenklich an. Eine Erinnerung an die erste Schatzjagd die sie erlebt hatte. Eine schöne Erinnerung, dabei sein zu dürfen, an den Wachen Aldfurs vorbei zu kommen mit horrenden Bestechnungsgeldern. Und das hier war ihr Anteil gewesen, zusammen mit einer Halskette die sie immer wieder gern trug, eine, ja wirklich, eine Gieskanne. Großártig nicht wahr? Sowas hat nicht jeder und sie erinnerte sich beim besten Willen an keine Legende von Heldensang, an etwas vergleichbares.

Unwillkürlich musste sie schmunzeln, bei dem Gedanken. Da stand sie nun sorgsam poliert und golden glänzend. Ein Schnippsen gegen den metallenen Körper folgte und gab ein dumpfes Klöng von sich. Richtig da war immer irgendwie Wasser drin, egal was man auch damit anstellte. Manchmal, kam durch den Hals auch Wasser. Wenn die Kanne wollte, das kam sehr selten vor. Ganz schön eigenwillig war sie, nicht mal verlassen mochte sie Aislin, jeder Versuch sie mal abzustellen oder aus der Hand zu geben war gescheitert. Sie sträubte sich, verweigerte sich. Aislin stellte sich eine Katze dabei vor die mit alle vieren sich riesengroß machte und festkrallte, bloss nicht den sicheren Ort verlassen. Wenn sie darüber nachdachte, musste das schon verrückt klingen, dass sie seit Monaten und einem Jahr eine Gieskanne überall mit hin schleppte.

Ein erneutes Klöng folgte. Und nein schön klang das jetzt auch nicht in der hörbaren Welt wenn man sie anstupste. Anders war das wenn die junge Begabte dem Gesang der Welt lauschte. Nur sehr leise und kaum vernehmbar hüllte sich sie sich in ein bewusstes Schweigen, als wolle sie nicht gehört werden. Aislin brauchte viel Geduld und Konzentration um e auch nur Ansatzweise zu bemerken. Mangelnde Erfahrung mochte es sein oder etwas, was von der Kanne selbst ausging.

Es musste einen Möglichkeit geben, entweder musste man die Legende des Gegenstandes finden oder lernen, etwas was viel Suchen bedeutete, nicht viele kannten scheinbar alte Märchen oder Legenden. Sie hatte gehört, dass manches sich nur offenbarte wenn man das Wissen fand und darin eine versteckte Aufgabe oder mehrere die folgen konnten und neue Teile eines Legendenteppichs, wie ein Puzzle das man zusammen setzen musste, mit jedem Schritt damit den Gegenstand an sich band und er mit einem selbst bis die wahre Kraft sich enzhüllte und freigab.

Das klang zumindest spannend, nur sicher nichts womit man herkömmliche Magier belästigen sollte. Sie hatte ja gehofft das ein Wasserkobold mehr darüber hätte sagen können, nur dummerweise hatte sie ihn nur das eine mal gesehen und konnte ihn nicht fragen.

Was blieb ihr noch. Oh viele andere wollten das selber erforschen, doch ihr Lehrmeister, besser gesagt ehemaliger, denn nun war etwas anderes, viel Wichtigeres und Wertvolleres für sie geworden, nämlich ein Freund, hatte ihr geraten, dass sie das mal besser selber hinkriegen sollte, eine Aufgabe und der wollte sie sich auch stellen.

Ana... analüüsir.. - wie sie diese akademischen Fremdworte hasste - untersuchen eben! So! Das blieb ihr nun erstmal. Das Wesen der Gieskanne kennen lernen.

Und so begann sie wieder und wieder ihre Stimme zu nutzen dabei vorsichtig und behutsam ihre Kraft einzubinden um das vor ihr kennen zu lernen und zu schauen ob diese auf Aislins Annäherungen reagierte.

Vielleicht fand sie so einen Zugang zu dem, was ihr bewusst verschleiert wurde...
 
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Alt 24.11.2016, 21:37
#2
Aislin Govaine
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Sie nahm sich vor, in aller Ruhe an der Gieskanne weiter zu arbeiten, für heute aber wollte sie allein sein und Nachdenken, sie hatte sich geägert und ihr war nicht nach Gesellschaft anderer Menschen.

Stunden lang wanderte sie allein durch die Wälder, Gedanken nachhängend, über menschliche Eigenarten und auch sich selbst. Hier fand sie einen inneren Frieden, die Nähe zur Natur, der Gesang der Vögel und der noch verbleibenden Tiere vor dem Winter dazu die sphärischen Klänge die sie begleiteten ließen sie in sich hinein lächeln.

Doch dann wurde es stiller um sie. Auf dem Stunden langen Ritt auf dem Pferd dass sich zu ihr gesellte als sie es rief hatte sie die Zeit vergessen. Die Stille wurde bedrückend als sie sich in Yew wiederfand mitten im Wald und vor einem Yew Baum.

Sie glitt von dem Pferd herab das sie zurück entließ, in einen Nebelwand verschwindend wurden die Hufe leiser und gedämpfter bis es zu einem weit entfernten Ort zurückkehrte und die Beschwörung verblasste.

Da stand sie nun vor dem riesigen Baum, er schien ebenso tot wie alles andere um sie herum. Und doch war hier auch Leben, nicht viel ein paar Vögel, kleine Eidechsen und auch größere Tiere... Sie waren zurückgekehrt in dieses Land, auch wenn so von allem verlassen wirkte.

Das Leben findet sicher einen Weg, nur hier war eine andere Kraft am Werk, eine die Aislin nicht kannte, vor der man sie gewarnt hatte. Man sagte sogar es würde tausend Jahre dauern ehe das Land sich erholt hatte.

War das wirklich so? Gab es nichts, was man daran ändern konnte, denn dies hier war nichts Natürliches, nichts was sie so einfach hinnehmen wollte.

Und so kniete sie an den uralten Baum und begann zu summen.. lauter zu werden.. in einen Trance artigen SingSang, sie ließ zu, dass sie sich mit dem fast stillen Gewebe um sich herum verbinden konnte, lauschte, suchte und vor allem aber fühlte sie... sie wollte fühlen und damit verstehen.

Das hier war das Land ihrer Geburt und es litt noch immer. Es musste einen Weg geben es zu reinigen und zu heilen... irgendwie.
 
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Alt 27.11.2016, 21:38
#3
Aislin Govaine
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Erneut begab sie sich einige Stunden nach Yew. Diesmal mit einem anderen Ziel. Im Schatten eines der uralten Bäume Yews breitete sie den Mantel aus.

Immer und immer wieder versuchte sie die Klänge zu erfassen, in tiefer Meditation versunken, das Land wie das Gewebe zu erfassen und zu spüren.

Die Antwort die sie erhielt war donnernder als sie befüchtet hatte und um so erschreckender zugleich.

Zitternd und frierend erhob sie sich von dem Waldboden. Folgt dem Gezwitscher der Vögel den Häschen in dem Unterholz, noch immer irritiert von der Antwort.

Sie musste fast in das Gewebe schreien und vergaß dabei im ersten Moment ihre Kräuter, bis es ihr gelang den Zauber klangvoll zu weben.

Mit traurigen Augen musterte sie das Wesen was sie verfolgt hatte... streckte behutsam die Hand nach ihm aus.

Sie erschrak, der Zauber löste sich wie von Geisterhand auf und es blieb ihr nur fassungslos dem Wesen nach zusehen und das was sie entdeckt hatte.

Nein, es würde nicht einfach werden, ganz und gar nicht. Als sie sich an dem alten Yew Baum abstützte zerfiel die Rinde unter ihrer Hand zu krümeligen Resten des einst so wundervollen Baums.
 
Geändert von Aislin Govaine (27.11.2016 um 21:39 Uhr).
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Alt 14.01.2017, 16:43
#4
Aislin Govaine
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Der Frühjahrsregen war noch kalt und die Tropfen klopften auf dem Filz des Umhangs in einem dumpfen Klopfen, gleich einer marschierenden Arme von kleinen Wesen die zu einer ungehörten Melodie ihren Weg angetreten hatten. Die ersten Boten der Jahreszeit wie Krokusse und Schneeglöckchen hatten schon seit langem Einzug gehalten, Knospen an Ästen und Bäumen brachten das Leben zurück.

So sollte es zumindest sein und war es auch anderenorts nur nicht hier. Der Geruch von Tod und Verwesung schwebte über dem Waldboden um Aislin herum, die Vögel sangen eine fremdartig klingende Melodie. Es wirkte wie ein bizzares Abbild durchzogen von einem mehr spürbaren denn wirklich hörbarem Wehklagen der Natur.

Yew, die einstige Pracht war an den Rändern noch zu sehen, die majestätisch emporragenden uralten Bäume mit den gealtigen Kronen, Herrscher über ein Reich, das schon da zu sein schien, ehe die Menschen aus göttlichem Ratschluss erschaffen wurden.

Die junge Frau saß in letzer Zeit oft hier inmitten der zernarbten Landschaft. Im Schneidersitz lauschte sie dem Gewebe, doch blieb es für sie weiterhin stumm. Gleich was sie versucht hatte. Verschiedene Zauber jeder ihr bekannter Formen und Schulen durchgegangen, Wechselwirkungen versucht zu spüren, dabei hatte sie ihrer Fokussierungshilfe, ihrer Stimme, mal leiser mal lauter, gtragen, eilig und doch immer an der Belastungsgrenze der Stimmbänder in Höhen und Tiefen zu Melodien geformt.

Ihr Ziel dabei war ihr klar. Verstehen, was die Verderbnis hier für eine Auswirkung auf die Magie haben könnte, das Gewebe. Es ging nicht darum, alles zu sehen, das wäre auch anmaßend gewesen, dennoch ging sie weiterhin davon aus, dass wenn die Tierwelt hier den Auswirkungen so sichtlich ausgesetzt war, es genauso gut auf die Magie einen Einfluss haben musste.

Aislin wollte lernen zu verstehen, lernen ihre Umgebung mit offeneren Gefühlen und Augen zu sehen und dazu gehörte, an sich zu arbeiten. Bewusster Magie wahrnehmen zu wollen, um Änderungen zu erreichen. Man kann Handeln und sicher etwas erreichen ohne zu wissen warum das so ist, wie es ist, das war ihr zu wenig, zu gefährlich und blind für die Geheimnisse die die Welt umgaben.

Jeder Abfolge von Zaubern folgte demnach eine Meditation, die dazu dienen sollte, das Mana das sie mit Vorsicht geformt hatte zu einem gewobenen Zauber - dabei achtete sie penbel darauf, nicht die Energien zu zwingen sondern dem natürlichen Umfeld anzugleichen, sofern das möglich war - langsam wieder auf zu nehmen.

Bisher blieben diese Bemühungen weiterhin erfolglos, aufgeben wollte und durfte sie nicht, sei es für das Land ihrer Geburt oder sei es auch, um ihre Gabe mehr sein zu lassen als das bloße Intonieren von Worten der Macht, dem Nutzen der Reagenzien um diesen oder jenen Effekt zu erzielen.

Letzteres war nützlich und auch etwas Schönes, zumindest das Kribbeln und die Glücksgefühle, die das Zaubern bei ihr auslösten. Verstanden hatte sie aber dabei nicht viel, stellte sie schmerzlich fest.

Vielleicht würde Hochwürden Ceres auf ihren Brief noch antworten, damit ein Schutz für ihren Körper gewähleistet sein würde, der Gedanke Kinder zu bekommen, die ebenso wie die Tiere hier entstellt sein würde, machte es ihr nicht einfacher.

Es war noch genug zu tun, die Elfen zu bitten bei dem Reinigen zu helfen, außerdem Herrn Fenthe und andere Tierkundige, die mehr als sie zumindest derzeit vom Heilen von Tieren verstehen, zu Hilfe nehmen und die Tierwelt weiter zu untersuchen.
 
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Alt 29.01.2017, 14:04
#5
Aislin Govaine
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Ein kühlender Sommerabend, der Wind strich beruhigend und sanft über die unbedeckte Haut. Weit weg von der großen Stadt, die in dieser Jahreszeiht in den engen Gassen die Luft stehen ließ, um nur mehr als deutlich die menschlichen Gerüche festzuhalten und alles andere als einladend war, war es an diesem Ort völlig gleich was man trug.

Die moralischen Gesetze wie auch die Blicke und Worte der Herren von Glarons Schöpfung ließen es nicht zu, dass sie in der Hitze des Mittags etwas Leichtes anziehen konnte. Strumpfhosen am besten noch, um die Waden zu bedecken unterhalb des Rocksaumes konnte sie im Sommer nicht ausstehen. Es war eine weitere Fessel mehr die sie bei ihrer Suche nach sich selbst nun wirklich hier nicht gebrauchen konnte.

Mit geschlossenen Augen lehnte sie sitzend an dem Baum genoss den Schatten, hörte den Geräuschen des Waldes zu, ließ den Geist offen und suchend treiben an der Grenze zwischen Leben und Verderbnis, auf der sie sich befand.

Mit einem spitzen Schrei fuhr sie erschrocken aus den Gedanken. Die Waldelfe neben ihr hatte sie weder kommen gehört noch bemerkt, bis sie sie ansprach. Eine Hand auf das hektisch pochende Herz gelegt um sich zu beruhigen, verfiel sie mit dieser einmal mehr ins Gespräch.

Ein Gespräch über den Weg, den man gehen möchte, über die Bedeutung eines Glühwürmchens in dem großen Weltengebilde, dass sie immer wieder bei dem schlendern mit ihr durch den Wald abgelenkt hatte.

Lundril verglich sie sogar damit, das etwas unbeutendes in der Finsternis aufleuchten kann um einen Funken zu bringen den andere brauchen. Ja natürlich, sie wollte ihr damit Mut machen, auf ihre Art und Weise, auch wenn Aislin von ihr oft daran erinnert wurde, wie weit sich die Menschen von der Natur entfernt hatten, vielleicht auch sie selbst, das blieb abzuwarten. Oder war es sogar so, dass in den Augen der unsterblichen Elfen man nicht mehr war als ein kurzes Aufleuchten im Strom der Ewigkeit? Etwas woran man sich vielleicht einmal erinnern würde?

Schwer zu begreifen, welches Wissen, wie viele Erinnerungen und Geschehenes diese Wesen in sich trugen, ohne dabei im Laufe ihrer Existenz nicht den Verstand zu verlieren bei den Unmengen. Möglicherweise vergaßßen sie dann einfach dieses oder jene kleine Ereignisse um Platz zu lassen für das große Ganze, oder war es ganz anders?

Aus den Gedanken gerissen machte sich Aislin daran, im Beisein der Elfe erneut zu versuchen, mittels verschiedener Zauber das Gewebe auszuwühlen, den Teppich der sphärischen Klänge anzustimmen, ging dabei soweit, mit Macht und zwingend Energien durch sich zu formen und zu kraftvollen Zaubern zu weben, immer auf der Suche nach etwas, dass die Magie hier so anders werden ließ, wie auch die Tierwelt verdrehte und nicht zuließ, das Pflanzen wieder wachsen konnten. Eine diabolische Kraft, Auswirkungen eines Ereignisses über das man scheinbar nicht mehr als nötig reden wollte.

An verschiedenen Orten in dem zernarbten Yew vollzog sie ihre Untersuchungen und beide lauschten danach dem Klang in dem Gewebe, ohne Erfolg.

Erschöpft teilten sie auf einem Baumstamm ein einfaches Mahl. Nein die junge Magierin verzichtete selten darauf, für den Notfall etwas Obst und Brot dabei zu haben. Letzteres musste die Elfe ablehnen denn es war mit Eiern und Milch zubereitet.

Kauend betrachten sie müde und erschöpft die ersten Strahlen des Sonnenaufgangs die über das Blätterwerk striffen. Scheinbar hatten die Elfen auch ein Interesse an den Ereignissen die schleichend und unbemerkt Pferde scheuen ließen, ein mulmiges Gefühl aufkommen ließen. Mehr noch, nicht wie bei den Menschen die sie dazu befragt hatte, konnten die Elfen etwas anderes beobachten. Sich bewegende Schatten, die von dem was hätte sein sollen abwichen.

Angestrengt beobachteten sie die Umgebung, beobachteten die Schatten auf der Suche nach Abweichungen. Aislin versuchte dazu einen Punkt zu fixieren und sich auf die Ränder des Blickfeldes zu konzentrieren dabei. Wenn man still und konzentriert einen Punkt anstarren würde, so ihre Theorie, lernte man vielleicht dabei, das was sich am Rand bewegte und versteckte irgendwann einmal besser bemerken zu können.

Es verging über eine Stunde, dann übermannte sie die Müdigkeit und verabschiedete sich von Lundril. Der Schauer als würde man kalt am Rückrad entlang pusten, den sie verspürt hatte in dem Handelshaus hatte sie alarmiert. Während die anderen dort dies abtun wollten, nicht zu viel darüber nachdenken wollten, oder einfach nicht reden über etwas das man nicht greifen kann und doch erschreckt, oder ob dies das Nahen von Dämonen hätte sein können oder das Vorbeigehen von ruhelosen Seelen.

Eine Antwort hatten sie nicht, aufpassen dagegen würde man müssen, um nicht in eine Gefahr zu stolpern, die man erst verstünde, wenn es zu spät wäre.

Zuhause angekommen begrüßt Tabithia die Streunerin sie... Minka dagegen war nicht da. Gut beide durften wann immer sie wollten kommen und gehen, doch auch am Folgetag und den darauf machte sich das Fehlen der kleinen abenteuerlichen Katze es schwerer, sich auf die Beobachtungen zu konzentrieren.

Das Muhen aus dem Stall machte ihr klar, dass bei allen Abenteuern auch andere Aufgaben wichtig waren und getan werden mussten. Mit einem Eimer in beiden Händen vor sich tragen schlurfte sie übermüdet los..
 
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Alt 07.02.2017, 23:25
#6
Aislin Govaine
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Und am Ende war Schweigen.

Bei allen Versuchen auch nur eine Veränderung von der Magie hier und an anderen Orten zu finden, etwas, was sich unterschied von diesem Land, einen Ansatz um den Einfluss einer fremden Kraft auf sich selbst oder die Zauber zu finden endeten in einer Wand der Stille.

Ein Eingeständnis, dass sie nicht so weit war oder jemals sein würde. Ebenso wenig nahm sie die Schatten wahr, von denen die Elfen sprachen, konnte sie nicht fassen, das mulmige Gefühl wurde erdrückend, schwer wie Blei und wäre nicht ein überwältigendes Glücksgefühl der Erleichterung gewesen, als sie die Worte von Yannick vernahm, in der Stille der Nacht unter dem klaren Sternenhimmel an dem die kleinen fernen Punkte heller als sonst ihr geleuchtet hatten, wäre die Angst überwältigend gewesen in den letzten Tagen.

Überschäumend und nicht in der Lage bei den momentanen Ereignissen dies teilen zu können, hatte sie sich im Schutze der Dunkelheit aufgemacht wenigstens etwas zu tun um Veränderung zu schaffen.

Danach reiste sie nochmals zu dem von Hochwürden Tari gesegneten und gereinigten Ort.

Da wogten noch immer die Blumen, ein kleines Wunder, ein Silberstreif am Horizont, gebracht von einer Gieskanne, die ihr Geheimnis in sich bewahrte, über Herfkunft und ihrer Geschichte. Sie brachte Leben, auf eigenwilige, scheints chaotische Weise wie die Natur dies tat, wo man nicht wusste, was auf einer Wiese im nächsten Jahr die Oberhand gewinnen würde.

Fragen und der Wunsch zu verstehen und zu wissen zu wollen hatten sie die letzte Zeit wie ein Wirbel der Unsicherheit begleitet. War es wirklich so, alles nur hinzunehmen wie es ist, ohne jemals eine Antwort zu erhalten, so wunderbar es auch war, einen Gegenstand in Händen zu halten der aus einem scheinbaren Zufall den Weg zu ihr gefunden hatte?

Bei den Schatten in dem Land stellte sich schnell raus, das andere Zugang zu Wissen oder Ahnungen hatten, der ihr verwehrt war. Waldelfen in der Mystik ihres Volkes, Priester, Gelehrte und selbst diese suchten wohl noch nach Antworten während ihr wichtige Menschen Opfer eines Mannes worden, von dem sie nie gehört hatte. Über einen seltsamen Gegenstand hörte sie, eine geisterhafte Schere, ein dunkles Rapier.

Die Möglichkeiten die sie in Händen hielt, waren begrenzt. Es hieß anderen zuzuhören und zu helfen ihren Teil in den Geschichten der Welt zu spielen wie in einem großen Theaterstück bei dem man bangen würde das Ende sollte ein gutes sein.

Jede Rolle für sich war wichtig, jeder einzelne Mensch, Elf oder Zwerg, bei ihrer war sie sich nicht sicher.

Die Magie war ihr immer mehr ein Rätsel, nicht sie zu lenken, die Wirkichkeit zu verändern, was immer das auch sein mochte, Wirklichkeit.

Selbst ihre Freunde hatte sie immer weniger gerufen, die ihre Unsicherheit ihr Schweigen teilten, als wären sie mehr als sie ahnte mit ihr verbunden.

"Magie ist da um den Menschen zu helfen!"

Dieser Satz hatte sie seit sie sprechen konnte begleitet.

Gut, die Verderbnis ließ sich also nur Äußerlich an dem Tod erkennen, die sie gebracht hatte, an den mutierten, verdrehten Tieren und der Stille.

Also war der nächste Schritt zu schauen, wie diese darauf reagieren würden. Das letzte mal brach die Lähmung auf einem Tier, bei der bloßen Berührung der Hand. Herr Fenthe war viel beschäftigt und hatte wenig Zeit, mit anderen würde sie dann also versuchen hier anzusetzen. Welche weiteren Überraschungen würde man finden und was würde es bedeuten wenn man das Land wirklich einmal heilen könnte?

Was würde aus diesen Wesen werden?

 
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Alt 11.03.2017, 11:33
#7
Aislin Govaine
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Wie bei allem was sie plante, gab es neben den Klängen in ihrem Kopf noch einige andere Faktoren die das Leben bestimmten. Zeit, Glück und Schicksal waren unberechenbar und manchmal fragte sie sich, ob es nicht eine Möglichkeit gab diese zu verändern.

Ein Strudel von Ereignissen riss sie und auch viele andere mit sich fort. Als Ergebnis standen Erfahrungen neue Rätsel und Fragen, aber auch irgendwo Antworten auf Dinge an die sie nicht gedacht hatte, somit auf Fragen die sich erst danach bildeten.

Wieder einmal waren Varkons Worte von damals, als sie seine Schülerin sein wollte wahr zu sein. Handeln, nicht abwarten, was passiert, immer einen weiteren Schritt machen, nach vorn sehen nicht zurück. Er hätte aber ruhig dazu sagen können, dass diese Schritte sich hin und wieder zu einem gehetzten Rennen wandeln können und das richtige Atmen in dem rasanten Lauf zu lernen sei.

Rückschläge gehörten wohl ebenso dazu und in der ständigen Bedrohung des Dämon der Finsternis, war das wieder aufstehen nicht einfach. Doch sie machte einfach weiter, irgendwie. Magie ist dafür da den Menschen zu helfen, dieses Mantra sagte sie sich immer wieder, hatte aber auch gelernt, dass man damit vorsichtig und behutsam umgehen musste. Selbst beim Heilen anderer, gab es die Wunder der Natur, die dabei halfen. EIn Tee hier, Verbände da, Kräuter und Wurzeln auf Wunden gelegt, die rechte Pflege, ein liebes Wort, auch mal massierende Hände, Wärme und Nähe, sowie das Gefühl nicht allein zu sein waren eine Summe, die am Ende allesaml halfen, die Ströme der Energien verbunden mit dem Gesang der sich in den Klangteppich annäherte auch nur ein Teil eines Ganzen.

Ganz offensichtlich konnte man bei all dem auch Fehler machen, einfache Hausmittelchen falsch angewandt brachten leider nicht das gewünschte Ergebnis. Es gab also noch so viel zu lernen.

Ihr Tagesablauf hatte sich demnach straffer gestaltet, bei Minoc in den beginnenden Herbststürmen und dem kalten nassen Wetter, fand sie nun seltener Pflanzen. Minze, Mohn, Korander, Schafsgarbe und viele andere Pflanzen versangen unter dem Wetter und dem goldenen und braunen Laub von den Bäumen. Die Bücher von Avarion erlärten grundsätzliche Wirkweisen und Anwendungen davon, neben den eben deutlich potenteren Reagenzien die man in Tränken brauchte, wobei bei einigen sie diese zwar gesehen hatte aber sicher nicht wissen wollte, dass man sowas trinken sollte?

Alchemie, das war dann das nächste was sie wohl besser noch genauer lernen sollte und wollte, so es die Zeit zuließ. Da nun so viele Heiler nicht mehr zur Verfügung standen, gestorben, verschwunden oder auch einfach nicht mehr aus einem Todesähnlichen Schlaf erwachten, wollte sie nicht einfach tatenlos dabei stehen, sondern ihre, wenn auch begrenzteren Möglichkeiten ausschöpfen, erkannte dabei auch ihre Grenzen. Neben dem Kochen von kräftiger Suppe und Tees, waschen, Betten machen und sogar Windeln wechseln, braute sie einfache Tränke, den Rest kaufte sie dazu.

Leise vor sich hinsummend von neuen Liedern die ihr dieser Tage einfach einfielen in dem Trubel, erhitzte sie in Kesseln Sude mit Pflanzen.


"Was? Zwei Messerspitzen Blutmoos? Ach nein... 3 sind sicher besser, ist ja auch eine magische Zahl, Hmm vier mal links rühren dann zwei mal rechts? Nein nein... muss doch immer gleich viel sein, das ist gerechter... ooh.. warum wird das denn nun braun und nicht rot, ach Ludia das kipp ich mal lieber weg. Und warum sollte da keine Minze mit rein, schmeckt doch viel besser!"

Hörte man sie in dem Labor nahe des Marktes sie murmeln. Nebenbei gingen ihr immer wieder Worte durch den Kopf die sie mit Lilly angefangen hatte zu entschlüsseln...


"Dar Ilei.. Liv.. " *nickt zuversichtlich...
 
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Alt 19.04.2017, 16:44
#8
Aislin Govaine
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*Auf mehreren Seiten eines Buches um Platz für Ergänzungen zu lassen macht sich Aislin daran bisherige Ergebnisse festzuhalten:*

Beobachtungen des Landes und derzeitiger Zustand:

Die Verderbnis hat einen großen Teil des Waldes zu einem toten Ort gemacht. Die Rinde von den Bäumen ist mit bloßer Hand abgreifbar und zerfällt zu Staub, wenn man danach greift. Der Boden ist unfruchtbar alles in allem. Die ehemalige Stadt ist nach der Schlacht gegen die Scharen der Dämonen bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden, nur wenig Wissen konnte aus dem Ratsgebäude davor gerettet werden. Ich hielt es für angemessen, dass Herr Valka diesen Befehl gab, immerhin war und ich denke auch ist er mit dem Land hier noch immer verbunden.

Vor den Toren der Stadt sind noch weiterhin verdorbene Schlammtümpel zu finden, an denen unglückliche Tiere verenden. In der Nähe der weitläufigen Höfe hat sich eine Schar gefährlicher Feuerkäfer gesammelt, die jedes lebendige Wesen auf Sicht hin angreifen. Die Dämonenhunde und Wesen, die noch während des Feldzuges gegen die Dämonen umherstriffen sind so gut wie verschwunden. Immer mehr sind in den Jahren die unbewohnten Holzhäuser zerfallen durch Wind und Wetter. Im Südwesten sind noch heute die Grenzmarkierungen von einem Volk zu erkennen, die, wie mir einer ihrer, ich vermute Nachfahren oder Wissensträger erklärte, etwas mit einer Wölfin zu tun haben, einem göttlichen Wesen, doch scheint dort im Moment außer Wolfsgeheul Ruhe zu herrschen.

Im Westen an der Küste hat sich eine Gruppe Orks niedergelassen, sie scheinen sich dort recht wohl zu fühlen, über ihre Pläne habe ich sie allerdings nicht fragen können, sie weigern sich ein normales Gespräch zu führen.

Am zerstörten ehemaligen Kloster hat die verstorbene Priesterin Tari Ceres vor ihrem Tod ein neues Kloster für ihre Schwestern zu Ehren Libanus errichtet. In diesem Bereich hat sie durch den Glauben an ihre Göttin das Land heilen lassen. Selbst die verloren geglaubten Yew Bäume haben wieder ausgetrieben und auf wundersame Weise sich erholt. Die Liebende hat wahrlich ihre Kraft mehr als deutlich gezeigt. In einigen Bereichen haben wir mithilfe der Gieskanne Blumen wachsen lassen, ehe dies geschah. Über den Zusammenhang, was dies erreicht haben kann im Spiegel göttlicher Macht, kann ich nicht viel sagen. Wahr ist aber, dass das Leben sich in diesem Bereich wieder regt und die Verderbnis hier gereinigt wurde.

Versuche und Untersuchungen bisher:

1. Tierwelt:

Im letzten Jahr wurden einige Tiere von mir näher untersucht, soweit dies bei den scheuen Wesen möglich ist. Eines durch Magie gelähmt dabei genauer. Auffällig waren unnatürlich verlängerte Gliedmaßen, schwärende Wunden, die nicht heilten und sogar schuppige Veränderungen auf der Haut. Seltsamerweise brach der Zauber bei der ersten Berührung von mir uns es lief davon. Möglich, dass Magie auf diese Tiere eine andere Wirkung hat als anderen Orts. Einige Vögel und Kleintiere wiesen auf die Entfernung ähnliche Veränderungen auf.

Nach Rücksprache mit anderen, wurde mit empfohlen mich deswegen an das Volk der Waldelfen zu wenden. Um Hilfe wurde bereits gebeten, jedoch scheinen derzeit sie andere Probleme zu beschäftigen. Zamira hat uns ebenfalls ihre Hilfe dann angeboten. Die Idee dahinter ist es, ihnen zumindest Schmerzen und Hunger zu nehmen, was angesichts der Verdrehungen und des kargen Landes nur allzu verständlich ist. Bei vielen Fragen dazu, hat sich auch immer wieder Lunril angeboten, soweit es in ihrer Kraft steht, zu helfen.

Ein oder mehrere Jäger haben im letzten Jahr Bären und vor allem Schwarzbären gejagt. Die Spur der toten Tiere ließ sich unverkennbar nachgehen. Da die Kadaver ohne Felle in der Mittagssonne noch frisch dampften. Hochwürden bat darum, ehe sie ihre Hilfe zugestand damals, einen Erlass gegen das Jagen in diesem Bereich zu verhängen. Ich kann sie da auch mehr als verstehen. Diese Tiere sind abgemagert ihr Fleisch möglicherweise verdorben oder ungenießbar und außerdem wird die Tierwelt, sollte das Land einmal weiter gereinigt werden können, sich erholen, ohne dass wir eingreifen.

Um zu prüfen, ob die Veränderungen in der Tierwelt auch nach der Reinigung rückläufig sein könnten, haben wir einige Bienenstöcke von einem Gehöft zum Kloster umgesiedelt. Fil und Herr Oddmar waren seitdem wir hier ein Haus eingerichtet haben um zu arbeiten, immer eine große Hilfe.

Nun da das Frühjahr gekommen ist und die ersten Bienen den Stock verlassen, kann man sie beobachten im Vergleich zu vorher. Bisher scheint das neue Gelege der Königin munter zu sein, ein gutes Zeichen und es gibt Hoffnung.

Weiter im Westen gibt es zudem große Ameisenbauten, wie ich sie nie zuvor gesehen habe, auch hier wollte Fil diese umsiedeln. Aber ich denke, dass man ein solches Naturwunder, dass ich gegen alle Widrigkeiten behauptet, nicht stören sollte.

Fil ist voller Tatendrang, sie hat Pferdeäpfel herangekarrt und an den Rändern des noch frischen, gereinigten Lebens verteilt, auch Regenwürmer beim Frühjahrsgewitter gesammelt. Lunril hat sich mit ihr ebenso wohl länger unterhalten wie Annwyn, soweit ich weiß. Sie möchte mehr von den Waldelfen lernen. Sie meint es mehr als gut und möglich dass es hilft. Ich kann ihr aber nicht sagen, dass es vergebens sein wird, wenn nicht Priester oder die Elfen sich dem Land erbarmen. Selbst Magie scheint zumindest für meine beschränkten Kräfte nichts gegen das Dämonische ausrichten zu können.

Immer mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass dieses Böse eben nur durch einen starken Glauben und Erwählte der Götter zu bekämpfen ist. Was immer wir hier auch sonst tun, dient einzig dem Lindern und dem Verstehen. Gerne würde ich mehr tun, ich weiß nur nicht wie? Den Waldelfen hatte ich zu verstehen gegeben, dass ich ihnen dabei helfen möchte, wenn sie etwas unternehmen, darauf sind sie allerdings ebenso wenig eingegangen, wie auf die Frage, ob es eine Reinigung von ihrer Seite aus vorstellbar sein könnte.

2. Pflanzen:

Soweit man das durch Beobachtungen sagen kann, ist so gut wie kein Leben mehr in dem verderbten Bereich. Hochwürden Ceres hatte Blumenstöcke gezogen und den Klostergarten nach der Reinigung damit wunderschön bepflanzt. Auch die Blumen von der Gieskanne haben sich zum Glück gehalten, der Verdacht, nur von kurzer Dauer wäre, was dieser Gegenstand vermag, wurde damit widerlegt. Es scheint eine Art Magie darin zu sein, die ich nicht verstehen konnte bisher. Auch Untersuchungen und Nachforschungen, wo dieser wundersame Gegenstand herstammt, brachten keine Erkenntnisse. Ich hatte gehofft in Geschichten oder Legenden die man sich erzählt in diesem Land einen Hinweis zu erhalten, bisher ohne Erfolg.

Noch erstaunlicher ist, dass sich Kräuter in vor allem Nähe von Yew Bäumen gehalten haben in dem verdorbenen Bereich. Herr Oddmar hat dabei meine Beobachtungen mit seinen Funden nur bestätigt. Aus einem Grund, den ich nur erahne, scheinen diese selbst nach ihrem Tod noch eine unglaubliche Kraft des Lebens auszustrahlen. Die Wurzeln wirken kleiner und zierlicher als sonst. Dennoch habe ich versucht diese für Zauber zu verwenden. Nach vielen Versuchen sind sie wahrhaftig nutzbar, wenn auch nicht so kraftvoll wie die aus dem gedüngten Garten oder aus dem gesunden Wald. Vielleicht kann man daraus Nutzen ziehen, wenn das Land einmal geheilt wird?

3. Magie:

Über mehrere Wochen hinweg habe ich an verschiedenen Punkten Naturmagie gewirkt, die mir am vertrautesten ist. Das Ziel dabei war es, Veränderungen durch die Verderbnis auf Magie erkennen zu können. Über mehrere Wochen hinweg an den Grenzen des Waldes, im verderbten Bereich, in der Nähe von Yew Bäumen und auch nicht, wurde hierbei vom einfachen bis mächtigen Zauber jede Form angewendet.

Die Folge davon war, dass es für mich keine ersichtlichen Einflüsse auf das Gewebe oder meine Magie gibt. Das muss erstmal nichts heißen, die Arbeit war es dennoch wert, es versucht zu haben, vielleicht eines Tages, lerne ich mehr darüber? Muss einfach weiter arbeiten! Eines hat sich dennoch bemerkbar gemacht. Es fällt mir in vielen Bereichen hier schwer mich auf die Magie einzustimmen, es braucht mehr Willen und Kraft, etwas, was ich so nicht mag, nämlich Magie zu zwingen, zu wirken. Doch in all der Stille die mich hier manchmal beängstigend umgibt, ist das der einzige Weg. So als ob doch das Gewebe oder die Natürlichkeit des Klangteppichs einfach gestört ist.

Ich denke einfach, dass es noch ein langer Weg ist, mit Magie zu arbeiten, so alt wie andere Wesen werde ich sicherlich nicht, dennoch möchte ich verstehen lernen, was ich da eigentlich tue, wie es sich auswirkt und wie ich damit sorgsamer und nicht sorglos umgehen kann.

Deswegen habe ich nun hier in dem alten Häuschen, das wir gemeinsam eingerichtet haben, die Möglichkeit in aller Ruhe daran zu arbeiten.

Im Moment versuche ich noch die Worte der Macht oder Runen der Naturmagie zu entschlüsseln, doch das schreibe ich woanders nieder.
 
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Alt 21.05.2017, 12:47
#9
Aislin Govaine
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*in dem kleinen Buch schreibt sie weiter Notizen, einige Passagen sind sorgsam durchgestrichen, handeln über Fragestellungen für sich selbst*

Ergänzung Tierwelt:

Herr Oddmar hat auf meinen Wunsch hin begonnen, die Bestände des Waldes so gut es geht aufzunehmen. Ich habe das dann dazu ebenfalls in den letzten Wochen versucht. Natürlich kann man nicht alle Tiere sehen und zählen, nicht in so kurzer Zeit, manche kommen, andere gehen, dennoch halte ich es für wichtig, für eine Übersicht um auch Veränderungen erkennen zu können.

Wenn ich darüber nachdenke, ist der Bestand an Großwild kaum noch vorhanden. Letztes Jahr gab es noch mehrere Schwarzbären, Wölfe und Raubtiere. Nun ist noch ein einsamer Braunbär an der Küste geblieben. Die Wilderer vom Vorjahr haben damit ganze Arbeit geleistet. Traurig wie sehr die Gier nach Fellen das Gleichgewicht hier noch weiter durcheinander gebracht hat.

Ansonsten gibt es noch einige Hirsche und Rehe im Wald verteilt. Bisher wurden 4 Hirsche und 10 Rehe sowie eine Hand voll Kitze von uns gesehen. Eine kleine Rotte Wildschweine, eine Bache und ein Keiler, ein halbes Dutzend Schafe und Widderböcke und deren Lämmer, ein einsamer Waldwolf sowie der augebrochene Kadaver eines Schreckenswolfes. Mehr an größeren Tieren haben wir nicht beobachten können.

An Kleintieren hier und da ein paar Mäuschen, mehrere dutzend Hasen und Kanninchen, Spinnen, Salamander und Echsen an entsprechenden Orten. Außerdem wimmelt es des Nachts im Ostbereich mit wunderschönen Glühwürmchen!

Vögel

Der Küste entlang nisten ungestört und wohlbehalten Möwen in einer recht großen Gemeinschaft in den Klippen und Abhängen. Im Wald selbst findet man überraschend viele Vögel in den Wipfeln der Bäume. Uhus, Eulen jagen in der Dunkelheit, Falke und Wanderfalke am Tage. Spechte hämmern gegen das tote Holz der Bäume in ihrem Takt des Kummers über den Wald, Wachtel, Rohrammer, Blaumeisen und Buchfink, Rohrdommel, sogar ein Tölpel stimmen in die Melodie mit ein, die wehmütig nach Leben und Heilung sich sehnt. Fasane mit ausgefranstem Federschwanz, gurrende Waldtauben, gerupft wirkende Raben und Kolkraben neben Elstern, die vergeblich nach dem alten Glanz suchen, der nicht mal in der Kiebitze Flügel zu finden ist.

Zustand:

Wäre es nicht so, wie es nunmal ist, könnte dieser Wald wieder das Lied des Lebens kraftvoll singen. Doch es ist nur ein Schatten von dem was einst war. Den Bären der einsam im Norden seine Wege geht, hat Herr Oddmar eine ganze Weile beobachtet auch das Großwild. Sie wirken ausgemergelt und die Nahrung hier ist entweder kaum genießbar, wie man auch an dem Obst der alten knorrigen Bäume bei der ehemaligen Stadt erkennen kann. Es ist trocken, bitter und neigt zu einem fauligen Geschmack. Das wenige Gras was sich erhalten hat wächst an einigen Orten spärlich. Durch den trockenen Sommer fehlt es zudem an Tränken für die Tiere. Daher zieht es sie zu dem blubbernen grünlichen Tümpeln vor der Stadt. Viele Kadaver zeigen, dass es giftig ist und doch bleibt ihnen nicht viel übrig.

Ein Jucken von Fliegen und Schädlingen, so wie Maden und Würmer in offenen Wunden, lässt die Tiere sich an der trockenen Rinde schubbern. Krankheiten halten reichlich bei den Waldwesen Einzug, denen es einfach an Kraft fehlt dagegen zu halten. Und immer wieder begegnen uns veränderter Körperbau wie ein Spottbild auf die Natur.

Vorschlag:

Bis wir an weiterer Reinigung arbeiten können, so denn bei Ludias Namen der Schatten besiegt wird, sollten Tränken aufgestellt oder gebaut werden, in denen sich Regenwasser sammeln kann. Wenn Ithra recht hat und das Wasser aus dem Boden krank macht, könnte man so Linderung bringen. Dazu noch Futterkrippen, wo es sinnvoll scheint. Man müsste dann mit den Bauern des Reiches verhandeln, oder andere Quellen auftreiben, diese zu füllen.

Mehr noch als dieses aber braucht es Heilmittel gegen die Wunden und Verletzungen.
 
Geändert von Aislin Govaine (21.05.2017 um 12:51 Uhr).
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Alt 25.06.2017, 15:10
#10
Aislin Govaine
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*Weitere Aufzeichnungen in dem Tagebuch in Yew:*

Ich habe nun von der Schreinerei Brix genug Wassertröge erhalten, sein Geselle war fleißig und sie lagern nun in dem Haus des Lernens. Zugegeben, derzeit sind die Vorbereitungen gegen die Schatten, zumindest denke ich das, in vollem Gange und die Arbeit hier nicht so entscheidend, oder die Aufmerksamkeit hierfür hält sich verständlicherweise in Grenzen.

Überhaupt spüre ich an mir selbst, wie auch bei allen anderen, denen ich begegne oftmals eine Anspannung, eine fehlende Leichtigkeit, bei all dem Schrecken und Tod der uns begegnet durch den Schatten.

Es ist nun schon Winter und wirklich voran gekommen sind wir nicht, es wird das Beste sein, gleich im Frühjahr die Wassertröge aufzustellen, sobald der Schnee geschmolzen sein wird. Dazu möchte ich Korad fragen, ob er sie auf ein Fundament von Bruchsteinen errichten lassen, damit der Boden sie nicht berührt.

Itharilde hatte dazu ja bereits etwas gesagt, allerdings fiel beim Untersuchen der Sumpfbereiche vor den Toren der verbrannten Stadt von Yew auf, dass ich mich geirrt habe. Die Tiere trinken nicht von dem Brackwasser, darunter so ist Raschtor der Ansicht, nachdem er es untersucht hat, ist eine zähe, fast schon Harz anmutende Masse. Der Gestank der von den Löchern ausgeht ist bestialisch. Je länger wir an dem Ort blieben und Dinge taten, desto schlimmer wurde es, fast als spüre der Sumpf unsere Anwesenheit und die Wärme des Lebens. Fil sind dabei die Sinne fast geschwunden.

Immer mehr gelange ich zu der Ansicht, dass genau das auch mit den Tieren geschehen ist, die hier immer wieder verenden und umd die Fliegenschwärme kreisen, die das Aas wie einen Mittagstisch anzusehen scheinen.

Die Idee, dies alles abdecken zu können und zu wollen, um Schlimmeres zu verhindern wirkt daher mir nicht mehr so ganz überzeugend, außer, so wie Fil es mir erklärt hatte, man baut es so, dass die faulenden Gase aus einer Art Öffnung nach oben hin abgeleitet werden.

Ich bin ratlos, was das für ein Sumpf ist. Es macht den Eindruck, als verfaule tief in der Erde etwas in quälend langsamer Zeit. Während ich zu Beginn neugierig meinen schönen Stab hineinsteckte, entsand ein Saugen daran, wo Fil und ich nicht in der Lage waren, dagegen zu halten. Er wurde ein Stück hinabgezogen, nur um am Ende nach Versuchen von Raschtor, die ich bei all der Aufregung den Abend nicht ganz mitbekommen habe, wie Treibgut auf der Oberfläche zu liegen.

Wie dem Auch sei, es könnte durchaus sein, dass dabei etwas angstochen wurde, da danach der Gestank so schlimm wurde, dass wir uns entfernen mussten. So als ob man in eine vernendete aufgeblähte Kuh sticht, die Wochenlang in einem See treibt. Das ist schon widerlich!

Noch eins ist auffällig gewesen. Korad und Nias Gedanken, die alten Pallisaden umzureißen, um damit die Sumpflöcher abzudecken, brachte eine weitere Auffälligkeit hervor. In dem Bereich, wo sie in dem Erdreich zuvor gesteckt hatten, waren die Pfähle ebenfalls über Gebühr verfault und verbeiteten den gleichen Pestilenz anmutenden Gestank aus, wie bei dem Sumpf. So als ob der ganze Boden dort in dem Gebiet deutlicher als anders wo von einem Gift oder Fluch betroffen ist, den ich mir nicht genau erklären kann.

Selbst wenn das Lindwurmgift in den Brunnen geraten ist, nach so lange Zeit hätte es schon lange seine Wirkung beenden müssen. Eine dunkle Kraft liegt immer noch auf diesem Land, soweit verstehe ich das ja, aber wie soll man die genaue Quelle finden, wo man ansetzt?

Das Land ist riesig und noch immer schweigen die Elfen dazu, nachdem sie die Unterlagen bekommen haben. Am besten ich fange einfach an bei den Bauern, also die Nachbarn fragen, ob sie von der Ernte etwas entbehren können oder verkaufen würden.

Sicher lassen sich ein paar Futterstellen für den Winter finden, für die Tiere, mal sehen ob sie sich, wenn man diese an den Rändern aufstellt zumindest aus dem Landesinneren in gesunden Wald locken lassen.
 
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Alt 15.07.2017, 18:49
#11
Aislin Govaine
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*auf weiteren Seiten folgen Einträge:*

Der Winter hält das Land im Griff, blutiger Schnee ist allenorts herabgekommen und in und nahe den Siedlungen und Städten haben sich Wesen daraus gebildet. Ich denke, dass diese von dem Schattendämon stammen, so wie auch ein solches Wesen das Gefängnis dieses Dämonen mehr oder weniger bewachte.

Zum Glück kann ich mich ihnen erwehren und hier in Yew tauchen sie nicht auf. Es ist wohl zu unbewohnt und das Kloster der Libanú tut sein übriges dazu. Ein Ort von Sicherheit für den Moment.

Die Futterstellen sind eingerichtet, Falkenstein hat Wort gehalten, Heu, Rüben, Karotten, Mais, Äpfel und Getreide wurde an vier ausgewählten Stellen am Rand des verdorbenen Waldes aufgeschichtet, für die Vögel sind in den Baumkronen Stauden aufgehängt worden. Fil, Larinda, Raschtor und Yannick hat es Freude bereitet, gerade als beim ausbringen schon schnell die ersten Tiere und Vögel herankamen, trotz aller Scheu um sich auf das Futter zu stürzen.

In diesen düsteren und kalten Tagen ist dies alles Hoffnung und Dankbarkeit, zu sehen, wie sich alle Mühe geben, ein jeder den anderen fast überflügeln möchte, das Richtige zu tun. Zu wissen das es richtig ist. Die Blicke der Tiere des Waldes die uns ansehen kann ich nicht deuten, ob sie traurig über ihr Schicksal, dankbar über das Futter oder verwundert sind darüber. Ludia wird es wissen und mich freut diese Zusammenarbeit einfach und dass die Tiere es annehmen.

In Britain habe ich mit Graf Bolwen gesprochen, er hat mir die Geschichte des Untergangs des Landes nochmal erzählt. Er ist geduldig und gab mir auch Rat. Zusammen mit den Bruchstücken des Wissens schreibe ich dies nunmehr nieder:

1299

In diesem Jahr kam ein Elf nach Britain mit Namen Lithion Valandil. Dieser war wohl der menschlichen Gesellschaft zugetan. Er stellte sich als Arkaner Gelehrter vor der einem altem Zirkel angehört. Er hatte sich der Kontrolle und dem Schutz des Arkanen Gewebes verschrieben.

Er verurteilte profane und leichtsinnige Nutzung von Magie, Menschen sollen nur wenn wichtig und wirklich nötig diese anwenden. Sein Rat als Gelehrter war dann gefragt. Er verteilte ein Buch über eine Mischform von Mensch und Dämon die als Caldrionen bezeichnet wurden. Dieses Buch stammte von dem Gelehrten Safelos.

Erwarb sich einen guten Ruf, wurde Berater für arkane Dinge am Hof.

Während der Zeit, wurde Yew verwaltet von Arkja Eskalor und Bargon Ferilan, Demron Valka war damals Freischärler, es herrschte damals Ruhe nach Zeiten der Unruhen.

Valandil erließ ein Gesetz, welches die Nutzung der Magie einschränken sollte, um das arkane Gewebe zu schützen.

1302

Valandil wurde Verwalter für das Dorf Cove. Er gestaltete das Dorf um, baute seine Residenz und Verbindungen zu Cerinor wurden gekappt. Einige Elfen sahen in ihm einen Verräter.

Berichte über einen Dämonenprinzen namens Dryxarl, eine finstere, knöchernde Gestalt, mit Schwarzmagiergefolge. Die Termite führte er als Zeichen.

Tausende Termiten wurden beschworen die aus der Erde krochen und ihr Unwesen trieben. Die drauf folgenden Kämpfe waren beschwerlich.

1305

Der Dämonenprinz und seine Diener zerstörten das Koster der Libanu und töteten die Schwestern des Ordens. Sie verbreiteten im Wald die Essenz, was zum Verheeren des Landes führte. Flucht der Menschen aus Yew, den Flüchtlingen unter Demron Valkas Führung wurde eine neue Heimat im Herzogtum gegeben.

Ein Dämonenanbeter von den Elfen, hat das Kloster zerstört und Land mit dämonischer Essenz verheert, wie sich danach herausstellte.

Kurz vorher erfolgte der Mord des Elfenkönigs Eruverian von Vermummten, einer davon wurde der Gestalt nach als Elf erkannt.
Danach verschwanden Dryxarl und seine Diener. Vieles wurde erst erkannt, als das Anwesen des Verwalters Valandil durchsuchte wurde. Demnach waren Valandil und Dryxarl ein und derselbe in verschiedenen Gestalten.

In dessen Anwesen fand man Folgendes:

Vase mit unzähligen Termiten darin, diese fiel um und verteilten sich. Fleischfressende Termiten hatte er hier beschworen oder gezüchtet und diese haben wohl auch den Tod der Schwesternschft herbei geführt. Die Gemächer waren verunreinigt mit dämonischer Essenz.

Der Brunnen in der Stadt Yew wurde vergiftet und man wollte Darok die Schuld geben. Angeblich soll Lindwurmgift im Spiel gewesen sein, dass den Brunnen vergiftet hat.

Nach allem was bekannt ist, ist die Heilung des Landes nur dann möglich, wenn diese Essenz durch einen festen Glauben und die Kraft der Götter durch ihre Priester vertrieben wird. Dabei ist es unerheblich, welche Orte genau und wie verunreinigt wurden, letztlich hätte die Zeit all diese Wunden heilen müssen, einzig und allein durch die Kraft dieses Dämonenprinzen ist das Land noch immer damit verseucht.

Dem Schreiben und dem Gespräch mit Hochwürden Ceres und der Antwort aus dem Kloster reicht es wohl, einen unumstößlichen Glauben in die Macht der Götter zu haben, dies alles zu vertreiben.

Mein Hoffnung mit Aufzeichnungen über die Arbeit von Hochwürden, andere zu überzeugen, sind damit zerschlagen. Man gab mir den Rat, sollte etwas vorhanden sein, es denen zu geben, die noch zweifeln, was denn genau zu tun sei, um damit neue Kraft und Mut zu geben, leider ist nichts geblieben, außer den Worten einfach zu Glauben und zu Vertrauen.

Mir fällt dies schwer im Angesicht dieser Finsternis.

Ich weiß nicht, was Saire zu tun vermag, ihr Kampf gilt, wie vielen anderen auch dem Schatten der uns alle bedroht. Raschtor hatte bei Hochwürden Esa bereits vorgesprochen, gestern sprach ich etwas ausführlicher mit ihr darüber und sie hat ihre Hilfe zugesichtert.

Dies alles zehrt an mir seit Monaten, auch wenn es immer wieder winzige Hoffnungsschimmer gibt. Ich habe gelernt, dass dieser Wald und daran zu arbeiten nicht für jeden von Interesse ist und die Bitte um Hilfe und dies voran treiben zu wollen manch einen abgeschreckt hat.

Ich bete zu Ludia, dass es gut ausgehen wird und uns allen bewusster wird, dass Leben zu geben und zum Blühen zu bringen manchmal wichtiger ist, als es zu nehmen oder Krieg und Streit zu führen.

 
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Alt 31.07.2017, 18:42
Banns
#12
Aislin Govaine
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Der Weg hinab in das Grauen war nicht besser, als das erste Mal, doch dieses mal gab es einen Plan, der sich auch so nennen konnte. Viel wusste sie nicht darüber, gerade so viel hatte ihr Sathrion offenbart, wie er es für richtig erachtete.

Wochenlang gingen ihr die Worte durch den Kopf, die sie nutzen sollte, in den unmöglichsten Momenten, hätte sie sie einfach aufsagen können:

In Gor Tis Coru Sangi!

Das was sie genau erwarten würde, war nicht klar, nur dass sie sich schonen sollte für diesen einen Moment und sich nicht verausgaben. Und das fiel ihr schwer. Eine ganze Weile ließ sie ihre heilende Kraft wirken und ihre Stimme begleitete hell, wenn auch kaum bei dem Schlachtenlärm vernehmbar, eine ganze Weile die Kämpfer, bis die mahnenden Worte des Elfen sie daran erinnerten, was ihr Ziel war.

In dem Raum, der das Gefängnis des Dämon lange Zeit war und wieder sein sollte, wogte wieder das Meer von Schatten in der Mitte des Raumes. Gesichter bildeten sich ahmten die der Mütter eines jeden des Feldzuges nach und deren Stimmen. Es fiel Aislin diesmal erstaunlich leicht, die für sie abwechselnden Bilder von gleich zwei Frauen abwechselnd darin zu erkennen. Nein sie wollte sie nicht enttäuschen, sie riefen um Hilfe und Gnade und genau das würden sie hier tun. Helfen!

Sathrion verteilte in den vier Ecken des Raum penibel ausgerichtet Runen aus Alchemistenmetall. Die Anker die den Zauber, den sie weben sollten, für eine Ewigkeit aufnehmen und halten sollte. Einen Dämon dieser Macht damit gefangenzunehmen erschien aberwitzig. Dennoch glaubte sie daran, dass der Elf die richtigen Schlüsse gezogen hatte aus den, nur den Elfen bekannten, Aufzeichnungen eines uralten Rituals.

In dem Gesicht des Elfen sah sie für einen winzigen Moment nicht die kühle, unnahbare und berechnende Mimik. Es lagen Gefühle darin und sie verstand nur zu gut, dass es verunsichernd war. Doch kurz darauf begannen sie.

Aislin nahm die Kräuter und Reagenzien, die sie dafür bekommen hatte. Suchte in dem Gewebe, der ewigen Melodie, wie sie diese wahrnahm, nach Tönen und Tonfolgen, konzentrierte sich darauf bis sie schließlich ihre Stimme in einen hellen Sporan anhob, der ihre sonst eher mädchenhafte Stimme lügen strafte. In den Bauch, den sie dabei immer wieder anspannte sog sie die muffige Luft des Raumes ein und begann sich zu dem Gesang wie in einem südländischen Tanz zu bewegen.

In Gor TIS Corú Sangi!


Ebenso wie sie stimmte an anderer Stelle des Raumes Sathrion ein und auch die feste Stimme Valatars vernahm sie wie von Ferne. Sie gab sich der Kraft die sie durchfloss hin, öffnete sich dem wunderschönen Gefühl, der ihre feinen Häärchen aufstellen ließ. Sie hob die Arme über die Kopf, ließ die Finger einander berühren, in dem langsamen aber unaufhaltsem Rythmus ihres Gesangs. Die Worte der Macht waren die lyrischen Worte dazu, die sie immer und immer wiederholte. Am oberen Ende der Stimme, die vor Anstrengung vibrierte, zerfielen die Reagenzien zu feinem Staub und welken Blättern die wie ein Regen von kraftlosen Blüten auf sie herabrieselten.

Gleich einer Spieluhrfigur drehte sie sich um sich selbst, wob immer und immer wieder den Zauber aufs Neue. Sie bakam ihre Umgebung nicht mehr mit. Selbst der dumpfe Aufprall eines Mannes war nicht mehr als ein Paukenschlag, der sich in die Melodie mischte und dazu gehörte. Eine Welle aus Glückseligkeit durchzog ihren Körper, als sie die Kraft durch sich lenkte, die es bedurfte, nahm mit dem Abschwellen der Lautstärke neue magische Energie auf, nur um sie ohne Zögern erneut in den Zauber zu binden. Nichts anderes spielte mehr eine Rolle, nur das Ritual und die Schönheit der Magie, das berauschende Gefühl, einmal das richtige mit der Gabe zurück zu geben und all denen die litten und starben, den Frieden zu geben, indem es den Dämon einsperren würde, ein für allemal.

Sie spürte, wie das erste mal die Runen mit kraftvollem Klang endlich den Bannzauber begannen aufzunehmen. Aislin nahm dies in Trance war, auch wenn ihre Stimme in völliger Überanstrengung der Stimmbänder in ein Virbato abzugleiten drohte.

Dann war es soweit, machtvoll erhob sich der Zauber, deren Wirkung sie mittlerweile ahnte in ein Leuchten von der Kraft an, den die drei ihm auf den Weg mitgaben. Fast zu spät und mit einem eigentümlichen Lächeln auf den Lippen, meinte sie Sathrions Stimme zu vernehmen.



Es fiel der jungen Magierin schwer sich zu lösen, sie bewegte sich zum Ausgang, um wie besprochen, so lange sie konnte noch den Zauber in seiner Entstehung aufrecht zu erhalten, bis der Elf diesen mit einem Gegenstand versiegeln wollte. Und er hatte Erfolg damit, sein ehrgeiziger Plan war aufgegangen. Erschöpft bis in alle Fasern des Körpers, zitternd und bebend sackte sie in sich zusammen.

Es was vollbracht. Das erste mal in ihrem jungen Leben, hatte sie an einem solchen Zauber mitgearbeitet, ihren eigenen Weg gegangen und spürte tief in sich Erleichterung und Freude.

Was danach geschah, war nicht mehr als ein Schleier der Erschöpfung, durch den sie sah. Niemand schien von ihr Notiz zu nehmen. So robbte sie zu der Wand, stand unsicher auf. Ein Mondtor war da. Sie ging einfach darauf zu. Britain. Aislin wankte die Straße entlang und nach hause. Allein mit der Erinnerung lag sie später in dem dampfenden Bad und starrte an die Decke. Sie hatten es geschafft...
 
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Alt 05.09.2017, 18:12
#13
Aislin Govaine
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Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ein Turnier an dem so gut wie alles erlaubt sein würde, auch tödliche Waffen und Magie zur Feier von Fenisthal. Was sie dabei geritten hatte, war ihr unverständlich und nun stand sie neben den beiden großen Männern, die Hühnenhaft und stark neben ihr aufragten.

Aislin hatte sich so gut die wenigen Momente, die sie hatte, ohne der Königin zu dienen oder sich ihren Aufgaben zu widdem, mit ausdauernden Waldläufen in Yew verbracht. Tagelang hatte sie nicht viel zu sich nehmen können an Nahrung, nur so viel, dass sie nicht zusammen brechen würde.

Ob das diese beiden beeindrucken würde, wagte sie zu bezweifeln. Noch nie hatte sie einen Menschen bewusst und mit Absicht verletzt und schon gar nich Menschen die sie mochte. Die Augen der Zuschauer auf ihr machten sie nervös und unsicher. Da halfen auch die Zurufe hier und da nur bedingt, die sie aufmuntern sollten. Immerhin lächelte sie schwach, dass man ihr Mut machen wollte gab ihr Halt, bis Valatar, der Verwalter von Fenisthal den Beginn verkündete.

Gewissenhaft bereitete sich allein in dem Übungsraum vor, erinnerte sich, was sie sich alles vorgenommen hatte und worauf sie achten sollte. Sie aß ihre kleine Mahlzeit und trank einen guten Schluck Milch. Die Rüstung eng anliegend, die Schnürungen und Schnallen fest gezogen, damit sie nicht behindert werden würde in ihren Bewegungen, schritt sie aus dem Raum ins Freie.

Sie fühlte sich wie verwandelt. Ihr Geist nun hellwach und der Körper belebt. Irgendetwas war anders. Eine Euphorie durchzog jede Faser bis in die Haarspitzen, als könne sie Bäume ausreißen. Zugegeben, es würden kleine Bäumchen sein, doch das machte nichts. Alles erschien so klar und deutlich vor ihr, jede Furcht war abgefallen und Mut und einer unerschütterlichen Zuversicht gewichen.

Dem Kampf zwischen Schützen und Krieger schaute sie gelassen zu. Raschtors Pfeil schlug dumpf ein, ohne einen sichtbaren Schaden zu hinterlassen. Karn schien ebenso unbesiegbar wie bei den vorigen Turnieren, bei dem kaum einen Kratzer abbekommen hatte. Das Schwert zischte herab auf den Nordmann, der danach verletzt wie vom Donner berührt zu Boden ging und sein Bewusstsein verloren hatte.

Normalerweise wäre sie nun nicht mehr so sicher gewesen, sich diesem unaufhaltsamen Mann entgegen zu stellen. Heute aber blieb sie davon ungerührt. Man hatte jedem Zeit gegeben sich vorzubereiten. So wie die Krieger ihre schweren Rüstungen und Schilde anlegten, erscholl ihre Stimme zu einem Gesang an, in den sich immer neue Worte der Macht legten und sie ihren Schutz in Form verschiedener Zauber anlegte. Rot schimmerte es kaum sichtbar um sie herum, dann folgte noch ein Trank, der ihr noch mehr Schutz gewähren sollte, so sagte Korad.

Dann das Zeichen. Karn stürmte los und dabei streckte sie den Arm aus, ihm einen Fluch entgegen zu werfen, der seine Kraft und sein Geschick ihm nehmen sollte. Der Zauber sollte seine Wirkung entfalten, doch sie war sich nicht mehr sicher, als sie beim ersten Schlag den Arm aus Reflex schützend hob. Der Krieger war in Reichweite, ließ seine schimmernde Alchemistenwaffe, in dem die magischen Steine leuchtenden ohne zu zögern herabsausen. Er nahm keine Rücksicht dabei. Protestierend leuchtete das schützende Feld um sie auf. Bei Ludia! Die junge Magierin spürte den Schlag in ihrem Geist so vehement, dass sie kurz zögerte. Die Kraft die es dabei gebraucht hatte, den Schild aufrecht zu erhalten war enorm, vermutlich hätte diese Klinge auch einen Zyklopen mit einem Schlag niedergestreckt.

Ein Lächeln huschte deutlicher über ihre Lippen, das Hochgefühl verstärkte sich, während sie spürte wie neue Energie sie durchflutete, ohne dass sie dafür sich in einer Meditation erholen hätte müssen.

Zeit sich zu wehren, dachte Aislin. Ein Blitz erhellte mit einem Zischen den Kampfplatz. Doch anstatt den Gegner zu verletzen, bekam sie die volle Wucht des eigenen Zaubers ab, taumelte zurück. Ein Trank, schoss es ihr durch den Kopf, doch ausgekochter als sie dachte. Langsam schlossen sich einige der Verbrennungen dabei nach und nach.

Wieder einer dieser grausamen Hiebe und erneut hielt der Schutz stand. Aislins nächster Zauber entglitt ihrer Konzentration ehe der nächste Schlag auf sie herabfuhr. Dabei sah sie, dass die Gegenwehr ihrem Gegner zu schaffen machte und er von den eigenen Angriffen sich an ihr selbst verletzte.


Angefeuert von den Zuschauern, richtete sie sich auf um zum Gegenangriff überzugehen. Zwei weitere Blitze zuckten herab und ließen Karn auf ein Knie sacken. Es war vorbei! Er nahm ihr Angebot an, aufzugeben, ehe noch Schlimmeres passieren würde.

Sie hatte gesiegt. Eine Erleichtung und Freude darüber mischte sich in das Hochgefühl ein, auch darüber, dass dem Mann nichts Schlimmeres passiert war. Sie hätte sich das nicht verziehen, schon gar nicht vor Analope....

Raschtor erging es nicht besser, zumal Aislin wieder mit einem Trank rechnete. Ihr Freund aus der Anderswelt machte zischelnd mit seiner gewaltigen Waffe dem Schützen das Leben zur Hölle, ehe auch dieser ehrenhaft ihren Sieg anerkannte, auch wenn sie ihm ein Unentschieden anbot.

Vorbei. Gewonnen. All die Anspannung, die vielen hin und hers, das Üben und Vorbereiten fielen von ihr ab. Ihr erstes Duell und vor aller Augen, sogar der, der Königin hatte sie bewiesen, dass sie sich wehren konnte und nicht nur sticken und beten, wie man einst ihr empfohlen hatte.

Sie sah hinauf und stutzte. Der Königin schien es nicht gefallen zu haben, denn sie stand auf und ohne etwas zu dem Kampf zu sagen, fragte sie nach weiteren Arkanen. Das Turnier war doch vorbei? Und dennoch wollte sie dass noch andere Arkane teilnehmen sollten.

Ungläubig starrte sie die Königin an. Ob sie nicht gegen Gleichgesinnte antreten wolle, gegen einen würdigen Gegner. Als ob das vorher alles unwürdig gewesen wäre. Der Veranstalter versuchte das Unglaubliche abzuwenden. Sie nochmals, nachdem sie nach den Regeln gesiegt hatte, durch ihre Fähigkeiten und Einsatz, nicht weil eine Magierin unbesiegbar ist, denn wahrlich, sie wusste es besser. Ein überraschter Magier war gegen einen schnellen Gegner leichte Beute. Wenn man es nicht schaffte, auf Distanz zu gehen und einen Schutz zu errichten, war es mit Pech schnell entschieden, dabei musste auch nur ein Zauber schief gehen und es war aus.

Immerhin erkannte die Königin großzügigerweise ihren den Sieg an, wollte jedoch unbedingt einen Kampf sehen und so stimmte sie widerwillig und enttäuscht zu sich mit Herrn Feyalon vor ihr messen zu müssen. Keine Anerkennung, sondern angeblich Neugierde. Hatte es ihr denn nicht gereicht, das Gesehene?

Unruhe breitete sich aus, Verägerung über den Wunsch, der bei einer Königin kein Wunsch sondern Befehl war, wie man nur allzugut wusste. Adyanne war außer sich, selbst Schwester Lea und Fil und Xarnor und wer noch alles, die den Platz verließen.

Ohne sich konzentrieren zu können, zum Glück musste sie immer noch nicht meditieren, begann der Kampf und war so schnell vorbei wie er ausgesprochen wurde. Valatar lähmte sie und entgegen der Regeln verkündete sie den Sieger.

Was folgte lief wie ein zäher Schleim ab, am liebsten wäre sie gegangen, doch das durfte sie nicht. Nach den Kämpfen nochmals antreten zu lassen erschien ihr so sinnlos und demütigend. Was hatte sie der Königin denn nur getan, dass sie sie so behandelte?

Daran konnten die späteren Bekundungen sie hätte ehrenhaft gewonnen und auf sie anstoßen Ihrer Majestät nicht mehr viel ändern. Schon gar nicht, als sie später mitbekam, was die Königin wirklich über diesen Kampf währenddesssen gesagt hatte.

Während nach und nach die verheilten Wunden wieder aufbrachen im Laufe des Abends, waren ihre Gedanken weit weit weg....

 
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Alt 01.10.2017, 17:46
#14
Aislin Govaine
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Die Brandung rauschte gegen die steinige Küste des Eilands, auf dem sich Aislin nun befand. Es waren Wochen her und dennoch fuhr ihre Hand unterbewusst zum Hinterkopf. Sie spürte keine Beulen mehr, die sie erlitten hatte.

Sie erinnerte sich an den Streit mit den beiden Seeleuten in der Gasse. Sie weigerten sich, das, was sie an Bord bringen wollten, ihr zu zeigen. Es war auffällig, wie verstohlen sie die Kisten an Bord bringen wollten im Schutze des diffusen Lichts der Laternen. Viele Wachen waren damit beschäftigt ein Auge auf das Löschen und Beladen der Schiffe zu werfen, so dass man von diesen keine Notiz genommen hatte. Die junge Kadettin, die noch nicht mal zu dem Zeitpunkt ihre Einkleidung hinter sich gebracht hatte, wollte sie nur ansprechen. Doch ein Wort ergab das andere und beim Griff in den reichlich bestickten Reagenzienbeutel an der Seite, war einer der beiden Männer schon heran, um den angesetzten Zauber mit einem Knüppel - und damit auch sie - zum Schweigen zu bringen.

Es wurde ihr schwarz vor Augen und langsam dämmerte sie in eine Ohnmacht. Sie bekam nur noch mit, wie sie sich stritten. "Du Idiot hast sie umgebracht! Wir stecken in Schwierigkeiten... " und "Lassen wir sie verschwinden und stechen in See" war alles was Aislin noch mitbekam, ehe der Schmerz einer erlösenden Finsternis wich. Dabei merkte sie nicht mehr, wie man sie in einen Sack packte und an Bord brachte.

Der Schlag hatte gesessen, hin und wieder wachte sie für ein paar Momente auf mit einem muffigen Geschmack im Mund von dem Knebel. Durst und Hunger vermied sie dabei mit weiterem Schlafen. Das kleine Schiff musste in Südhafen kurz angelegt haben, um Vorräte an Bord zu nehmen und die Fracht aus Britain zu löschen. Dann ging es weiter auf die offene See, zumindest den Geräuschen nach, die an ihr Ohr traten.

Man versorgte sie mit dem Nötigsten unter Deck, als sie wieder zu Bewusstsein kam. Es waren vier Schmuggler an Bord und sie wechselten sich ab, sie zu versorgen. Die Blicke von ihnen gefielen ihr nicht, machten ihr Angst und Sorgen. Gefesselt wie sie war, würde sie eine leichte Beute abgeben und ob das Emblem der Gard an ihrer nunmehr schmutzigen Bluse sie daran hindern würden, ihr etwas anzutun war zweifelhaft. Tage vergingen auf hoher See.

Dann kam es wie es kommen musste. Einer von ihnen fasste sie an, wo er nicht hinfassen sollte, löste begierig die Fesseln. Wenn sie eine Chance haben sollte, zu entkommen, dann musste sie Handeln. Nicht an Friedfertigkeit und Freundlichkeit denken, nette Worte waren hier keine Waffe. Sie ließ ihn gewähren für den ersten Moment, den abartigen Geruch von Rum und fauligen Zähnen über sich ergehen lassen. Ruckartig zog sie das Knie zwischen seinen Beinen mit aller Kraft an. Fluchend und schmerzerfüllt krümmte sich der Seemann. Mit den Worten "Nich fluchen" auf den Lippen krabbelte sie zu dem rettenden Kräuterbeutel. Ein Griff an der Wade, wo sich die Fingernägel in das Fleisch bohrten, konnte sie nicht mehr aufhalten.

Flehentlich und kraftvoll erscholl ihre Stimme zu einem Gesang zu den Worten der Macht darinnen, die Kräuter zerfielen noch im Beutel zu Staub. Stoff riss, während sich ihre Gestalt wandelte, Flügel schoben die Fetzen vom Rücken, dazu kam ein kehliger Wutschrei aus ihrem nun steinernen Gargoylemund.

Auf den Treppen waren die Schritte der drei anderen zu hören, die dem Poltern gefolgt waren. Auge in Auge mit ihren widersachern, baute sie sich auf. Da war ein Zögern ihrer Gefängniswärtern in den Blicken und es gab nur einen Ausweg, das Ganze hier und jetzt zu beenden. Brüllend warf sie sich voran, die langen Klauen ausholend, versank die Welt in blutigem Rot.

Aislin hatte Menschen getötet. Ob das nun gerechtfertigt war oder nicht, es fühlte sich falsch an und doch auch befreiend. Frei war sie nun, ja. Die Leichen hatte sie mit Gebeten an die Ewiglächelnde dem Meer übergeben und das Chaos unter Deck so gut es ging beseitigt. Etwas in ihr war vergangen, als sie das Blut und die Reste von dem Menschsein der vier entfernte.

Und nun war sie allein auf dem Meer. Es war wie eine riesige blaue Wüste, wo Inseln wie Oasen waren, an denen es Frischwasser und Nahrung gab. Das bisschen was an Bord war würde nicht ewig reichen. Karten gab es nicht, an denen sie sich hätte orientieren können und mit Segeln kannte sie sich nicht aus. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als einen Kurs einzuschlagen und Plitschi um seine Hilfe zu bitten, als Antrieb zu fungieren, solange sie noch Kräuter hatte. Das Gute daran war, dass er ihr eine Dusche und frisches Wasser bieten konnte.

Mit Kurs Ost-Nord-Ost dümpelte der kleine Kahn über das Meer. Gedanken, wer sich Sorgen machen könnte, ob die vier in Südhafen wohl Freunde gehabt haben könnte, wo sie war, ob der Kurs richtig war, ob sie ein Schiff des Königreichs oder ein anderes finden würde, oder ob sie auf hoher See ziellos umherirrte, begleiteten sie.

Und doch ging es darum, so gut es ging zu überleben, das war das erste Ziel und auf der kleinen verlassenen Insel, die sie entdeckt hatte, konnte sie ein paar Früchte und Fleisch erringen...


 
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Alt 03.02.2018, 19:36
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#15
Aislin Govaine
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Wachgang. Die Schatten wurden zum Ende der Erntemonde länger in den Straßen der Hauptstadt. Aislin fühlte sich in den Wäldern der Insel wohler als in den Straßen und Gassen, wo sie hier und da mal allein, mal mit ihren Kameraden ihren Dienst versah, Türen prüfte, aufmerksam den Blick umher gleiten ließ, von Haus zu Haus ging, Fragen und Beschwerden der einfachen Bürger anzuhören.

Tropfen begannen auf dem strahlendblauen Barret zu klopfen, dass sie schief auf den hochgesteckten Haaren trug, ein Zeichen keine Kadettin mehr zu sein. Gardistin, dabei war sie noch, nun es schien ihr vor einem Wimpernschlag nur her zu sein, wohl behütet in Minoc als Hofdame angestellt gewesen. Ein Traum für manch andere, der Herzogin in gewärmten Räumen dienen zu dürfen, wäre das sicher gewesen. Den höfischen Bräuchen zu folgen, in edle Kleider gehüllt, darauf achten, dass Maer nichts fehlen sollte, bereit stehen, wenn sie erwachte bis sie schlief, im Frieden den Geschichten und neuesten Gerüchten der Angestellten und hohen Besucher lauschen, den Sorgen der Menschen lauschen, Feste und Ablenkungen so es passte in die Wege leiten, im Krieg Verbände wickeln und beten.

Nun sie war sich sicher, dass die Herzogin schon früh, als die junge Magierin um Freigaben bat, sich Feldzügen für das Reich anzuschließen, mit ihrer Magie anderen beistehen und sich Hals über Kopf in Abenteuer stürzen, jedes mal, als sie ohne Umschweife zugestimmt hat, gemerkt hatte, dass sie keine typische Hofdame sein würde, wie man sie sich wünschte. In dem Moment wo sie daher ihren Abschied nahm, fühlte sie sich daher erleichtert. Nur Maers Worte ließen sie wehmütig aus der großen Halle in den Park Minocs gehen. Aislin würde diese Zeit nicht vergessen, ebenso wenig dass sie hier jederzeit willkommen sein würde.

Von der Dame zur Kadettin, so schnell war das gegangen. Es rumorte bei der Einstellung, bei der Frage, ob sie in der lage ist sich mit ihrer Magie gescheit verteidigen zu können, als ob sie das nicht oft genug gezeigt hatte, Schutz und Heilung anderen zu geben, diesen zu helfen, war ihre Herangehensweisen in den Kämpfen gewesen, selten dafür zerstörerische Mächte zu weben. Der Ärger war schnell verflogen, vielleicht merkten einfach nicht Arkane nichts davon in der Hitze der Kämpfe, wenn Wunden sich schlossen für den Moment und ein sanfter Schutz vor Hieben sich um sie heimlich schloss, so dass sie es auf ihr Können und Glück beließen.

Der Start in ein neues Leben wurde überschattet von ihrer Gefangenschaft. "Ich will Dir helfen!" *hämmerten die Worte wie ein Reibeisen gesprochen immer noch in ihrem Kopf, der Verlust der Selbstsicherheit, die grausame Wahrheit, die dahinter sich verbarg. Es würde vermutlich ebenso wenig jemand verstehen, was geschehen war und warum sie versuchte zu vergeben. Vergeben und einen neuen Weg bestreiten, sich dem stellen und dabei sich zu verändern war es worum es ging. Wie gern hätte sie das Elodie näher bringen wollen, was aber auch bedeutet hätte, dass sie nicht ihren Glauben verloren hatte in dieser Zeit.

Manche Wunden, die man nicht sah, brauchten ihre Zeit um zu heilen. Um so mehr war die Hochzeit mit dem Mann den sie liebte, der ihre Macken, ihre lebhafte Abenteuerlust, ohne viel Murren ertrug, nach langem Weg dorthin, eine Erleichterung. So verschieden sie auch sein mochten, sie liebte ihn, weil er für sie ein Hafen war, in dem sie, je sehr auch der Sturm getobt hatte heim kommen durfte in seine Arme. Ja er war ihr Vorgesetzer und der Dienst brachte es mit sich, dass sie nicht immer viel zeit fürander hatten, um so mehr genoss sie diese gemeinsamen Momente.

In die tiefen Gedanken versunken, war die Nachtwache unaufmerksamer als sonst und es würde nicht verwundern, wenn hinter ihr verstohlene Gestalten ihrem nicht allzu gerechtem Handwerk ungesehen nachgehen konnten...

Dazu kam noch, dass sie ich in magische Forschungen warf, endlich schrieb sie nach und nach ihre bisherigen Gedanken und Erkenntnisse in Büchern auf und war noch lange nicht damit fertig. Mehr noch freute sie sich, mit anderen daran zu arbeiten in den Stunden in Fenisthal. Die Vielfalt der Leute die dorthin gekommen waren, übertrafen ihre Erwartungen bei Weitem. Vielleicht konnten sie so voneinander lernen und sich weiter entwickeln. Das war gar nicht so einfach, bei den unterschiedlichen Ansätzen und doch freute sie sich jedes mal aufs Neue darauf.

Ein aufmunternder Gedanke, während bei den anderen Arbeiten sie immer weiter versuchte andere zusammen zu bringen, den Weg und Türen zu eröffnen...
 
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