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Terra Mystica | Foren
Alt 31.03.2022, 14:53
Lina
#1
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Bedeutung = „das Licht“; „die Strahlende“; „die Sanfte“; „die Kleine“

Vielleicht sollte man hier erwähnen, dass die Bedeutungen dieses Namens, dieser jungen Frau, keinesfalls auf den ersten Blick erkennbar sind.

Die Tatsache, dass Lina in ihrer Vorstellung bereits das 18 Lebensjahr erreicht hat – dies aber nicht unbedingt weiß - lässt es evtl. noch durchgehen, dass sie die Bedeutung „die Kleine“, trotz ihrer 1.70m, verkörpert.

Doch wenn es um die Bedeutungen „das Licht“ und „die Strahlende“ geht – so würde manch einer mit einem süffisanten Lächeln behaupten, dass solch ein einfaches und doch relativ stupides Mädchen sicherlich alles tut – aber nicht strahlt oder Licht bringt.

Auch die Sanftheit ist nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar. Vielerlei Wesen würden sicherlich Eigenschaften wie: gefällig, weich, zart, leicht, still oder vorsichtig der „Sanftheit“ zuschreiben. All das sind Dinge, die sich Lina in ihrem bisherigen Leben allerdings nicht erlauben durfte.

Wenn sie überleben wollte, musste sie hier und dort laut sein. Sie musste hier und dort mutig sein – sie musste eine gewisse Härte und Kraft ausstrahlen.

Denn was würde mit einem Mädchen, das sich seit ihrem sechsten Lebensjahr alleine durchschlägt, geschehen, wenn es gefällig, weich, zart, leicht, still und vorsichtig wäre?!

Richtig: nicht unbedingt das Beste.

So hat das Leben also auch dieses Mädchen – diese junge Frau - geprägt. Zu dem gemacht, was sie heute verkörpert.

Und trotzdem beschreibt der Name Lina sie sehr gut – denn würde irgendwer genauer hinsehen, würde er genau das erkennen – was ihr Name vorhersagt.

Lina.
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:24 Uhr).
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Alt 02.04.2022, 09:10
#2
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Hildegard
Bedeutung: „Kämpferin/Beschützerin“; „die Schützende“; „der Zaun“

Wenn man sich nun diese beiden weiblichen Geschöpfe so anschaut, wie sie in dem großen Bett des Gasthauses liegen, könnte man tatsächlich annehmen, sie würden sich ein Leben lang kennen. Denn es wirkt sehr natürlich, wie die beiden Frauen dort liegen – und seelenruhig schlummern.

Doch ist dem nicht so.

Lina lernte Hildegard auf der Überfahrt kennen. Es war eine lange und leider sehr schauklige Schiffsreise, die zumindest Lina sehr viel abverlangte. Sie hatte die Übersee-Karte von ihrem letzten Kontakt auf dem Festland geschenkt bekommen. Thomas war der Meinung, sie solle Ihr Glück hier auf dem Inselreich suchen – was auch immer er damit meinte….

Aber da Lina niemals einem geschenkten Gaul in´s Maul schauen würde, trat sie die Reise an.

Und so kam es, dass Lina – die mit der Seekrankheit zu kämpfen hatte – und Hildegard auf dem Schiff zusammengefunden haben.

Hildegard sorgte mit ihren Heilkräutern dafür, dass Lina zumindest etwas Weizenmuß bei sich behalten konnte. Hildegard spendete Lina Trost und Kraft und freundliche Nähe. Im Gegenzug erfreute Hildegard sich an Linas jugendliche Art – an ihrer blauäugigen Art und an all dem, was die beiden Frauen sich geben konnten – trotz des hochsummigen Altersunterschiedes.

In dem Falle – auf dieser Schiffsreise – war Hildegard definitiv der Schutz und der Halt für Lina. Nicht, dass Lina es gewohnt wäre, jemanden zu haben – der für sie da ist… aber in dem Falle – mit allem, was die Seekrankheit mit sich brachte, benötigte die junge Frau absolut jemanden, der sich um sie kümmerte.

Als sie den Hafen Britains erreicht hatten, dauerte es knapp 2 Stunden, bis Lina sich soweit erholt hatte, dass sie wieder aufrecht gehen konnte. Hildegard hatte in der Zwischenzeit ein Zimmer in einem Gasthaus organisiert – in welchem sie wohl die nächsten Nächte schlafen würden. Ohne Geschaukel – ohne Geknarre – ohne fremdes Geschnarche – ohne Übelkeit… ein wirklich herrlicher Gedanke!

Die Schenke im unteren Stockwerk war eher spärlich besucht… eigentlich war niemand da, außer die Barfrau. Also gönnten Hildegard und Lina sich einen Apfelkuchen…

Und dieser Kuchen – dieser wundervolle Apfelkuchen – weckte alle Lebensgeister in Lina. Es war wie eine Art Explosion… alles in ihr stürmte sich regelrecht auf die Nahrung, die sie hinab schluckte. Sie fühlte sich endlich wieder lebendig!

Lina wusste, dass aus Bekanntschaften Freundschaften entstehen konnten… aber sie wusste auch zu gut, dass auch Freundschaften oftmals nicht dazu bestimmt waren – ewig zu halten. Dies hatte sie nur allzu oft erleben müssen. Doch in dem Fall – wenn sie die Gefühle zu Hildegard beschreiben wollte… war Lina sich ganz sicher, dass es etwas Besonderes war. Und sie war fast sicher, dass diese ungleiche Freundschaft – zumindest für einen Moment – sehr gut funktionieren sollte…

Denn braucht nicht jeder irgendwen – der ihn ab und zu beschützt – vielleicht für ihn kämpft … und auch mal einen Zaun um ihn zieht?

Hildegard.
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:25 Uhr).
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Alt 06.04.2022, 17:00
Lian
#3
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Bedeutung: „der Kämpfer“; „der Möch“; „anmutiger Weidenbaum“; „die Lotusblume“.

So ist es im Leben – nicht wahr? Das Eine kommt zum Anderen – das eine Ereignis bringt das andere Ereignis mit sich. Hier und dort spielen Wegesgabelungen uns einen Streich! Hier und dort gehen wir den richtigen Weg – hier und dort den Falschen.

Doch ist es dann nicht unser gutes Recht, wieder zurück zu gehen – um eine andere Richtung einzuschlagen?

Ist es nicht vor allem den jungen Menschen unter uns zuzuschreiben, dass sie sich ausprobieren – Wege gehen um sie dann vielleicht zu verlassen – vielleicht aber auch nicht?

Lina geht ihr ganzes Leben schon Wege entlang. So viele verschiedene Wege - so viele Gabelungen - so viele Kreise - so viele Rückschritte... Sie kann sich sicherlich nicht mehr daran erinnern; aber das Schicksal hat ihr hier und dort ganz sicher den richten Weg gewiesen. Oder war es doch etwas Anderes, das ihr den Weg wies?

Wie dem auch sei – ihr Weg bis hier hin war ganz sicher nicht einfach. Er war nicht „normal“ (wenn es so etwas gibt) und er war auch nicht gemütlich! Nur zu oft schleicht sich noch die Angst in Linas Verstand – Hunger zu leiden. Wer einmal echten, wirklichen und verzehrenden Hunger erlebt hat, weiß womit Lina kämpft. Doch ist diese Zeit lange her… die Zeit, in der sie aus Verzweiflung alles aß, was sie in der Natur finden konnte…

Doch wer kann es ihr verübeln?... Keiner. Denn wenn ein kleines Mädchen vor dem Nichts steht – nimmt man dieser jungen Seele gar nichts übel. Selbst wenn sie auf dem Markt einen Apfel stahl - ließen so manche Verkäufer dies zu… denn sie sahen, dass der Diebstahl aus großer Not heraus geschah.

Doch wie gesagt, dies ist lange her....

Lina ist nun „groß“ – sie fühlt sich erwachsen und sie versucht den einen Weg hinter sich zu bringen. Den Weg des „Ankommens“. Den letzten Weg – kann man es so sagen? So richtig bewusst wird sie sich dessen nicht sein. Dafür ist ihr Geist zu klein gehalten worden. Doch sie weiß, dass hier und dort Etwas in ihr zieht und ihr regelrecht befiehlt, etwas zu finden, das sie ankommen lässt.

Und nun traf sie diesen Burschen – Lian.

Ein wahrlich entzückendes Kerlchen, wenn Ihr mich fragen würdet. Ein junger Mann – voller Selbstzweifel und mit doch so emenz viel Potential. Ein junger Mann, der wie Lina selbst – sehr viel erleben musste. Dinge, die sicherlich sein Inneres klein hielt. Es ihm verbot – sich zu öffnen.

So unterschiedlich die Bedeutungen des Namen Lians sein mögen – so unterschiedlich schienen die Emotionen des jungen Mannes. War er hier und dort schreckhaft wie ein junges Reh – war er in einem anderen Moment fast losgelöst – sogar etwas selbstsicher! Es steckt sehr viel in diesem jungen Mann – dies wusste Lina!... Dies wusste er selbst aber nicht.

Und nun kam es dazu, dass dieser „anmutige Weidenbaum“ Lina nach ihren Plänen fragte – nach ihren Träumen für die Zukunft.
Für Lina eine wahrhaft schwierig zu beantwortende Frage! Sie hatte sich in der Vergangenheit nämlich niemals Gedanken über ihre Zukunft machen können – sie lebte von Tag zu Tag – wenn es hochkam vielleicht auch von Woche zu Woche. Doch sie wusste nie – wo ihre Reise hingehen konnte.

Sie wusste nie – wie manch einer, der vielleicht schon von Kindesbeinen in eine Richtung erzogen wurde, was sie einmal „werden will“ – was sie sich für ihr Leben wünscht…?

Unser Lian kämpfte in dem Moment mit sich und mit Lina – denn er konnte es nicht so recht glauben, dass sie keinerlei Pläne hatte… keinerlei Wünsche!

Also erfuhr Lina von seinen Wünschen; von seinen Plänen – von seinen Träumen! Und es gefiel ihr… all das, was er sich wünschte, hätte sie so übernehmen können… denn sie fand, diese Wünsche und Träume waren sehr bodenständig, sehr realistisch und sehr vertraut. Und doch war es ihr vorher niemals in den Sinn gekommen auf so etwas hinzuarbeiten…

Nachdem unsere Lotusblume Lina all die Wünsche präsentiert hat – Lina fast ein wenig angesteckt hatte – hatte Lina nun ein Problem… denn sie wusste nicht, ob sie das wirklich wollte… sich nach etwas sehnen, auf etwas hinzuarbeiten, einen Traum zu haben?!

Und auch dies liegt gewiss an dem, was war – der Tatsache, dass dieser junge Mensch niemals hat träumen dürfen … denn es ging um mehr, als Träume zu verwirklichen…

Wir können gespannt sein, ob Lina Träume entwickelt, die sie ihr Eigen nennen. Wir können gespannt sein, ob sie dies und so viele andere Sachen erlernen darf… doch wenn ich wetten dürfte… würde ich wohl genau darauf setzen.

Sie ist auf einem guten Weg – sie hat hier in Britain – in solch kurzer Zeit bereits gute Wegesbegleiter finden dürfen - die sie gewiss lehren können – unterstützen können und vielleicht sogar von ihrer ganz eigenen Art profilieren dürfen… Und einer davon war er.

Lian
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Alt 12.04.2022, 14:56
Bron; Har
#4
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Bron= „der Braune“; „der Braunäugige“

Har= „Heeresführer“



Wir sollten uns nun zwei Männern widmen, deren Kontakt Lina machen durfte. Beide verschieden – denn keiner gleich dem Anderen – und doch wollen wir beide erwähnen!

Bron war wohl der Erste für Lina.
Der Erste – den sie in Britain kennen lernen durfte. Deshalb ist dieser Bericht sicherlich etwas veraltet – aber nicht minder wichtig!

Denn ist nicht „der Erste“ im Grunde mit einer der Wichtigsten?

Wenn man „den Schlauen“ glaube schenken darf, bedeutet sein Name nicht viel mehr als die Farbe

-Braun-

Eine Farbe, die wiederum viele Bedeutungen hat. Die Farbe Braun ist seriös, bodenständig, zugänglich, warm und ruhig.

Sicherlich Umschreibungen, mit denen wir arbeiten können!

Doch… und das wissen wir alle… hat alles ein Für und ein Wieder – alles kann so – oder so ausgelegt werden. Und niemand ist so, wie er auf den ersten Blick scheint! Jeder hat Dinge in und um sich, die er vielleicht verbirgt, die er vielleicht nur träumt, die er denkt – die ihn zu dem machen, die er ist – ohne es aus- oder anzusprechen…

Doch Bron hatte es Lina auf eine gewisse Art und Weise angetan. Sie fühlte sich von ihm nicht offensichtlich verurteilt. Sie freute sich gar, wenn sie ihn wiedersah! Er war weder glatt noch verschlossen – zugänglich trifft es wohl am besten. Ein Mann, dessen Nähe Lina gern genoss.

Nun gibt es da aber noch einen Mann, den wir erwähnen wollen. Sein Name ist sehr kurz! Und wären wir ein Zwerg, würden wir wohl annehmen, wir würden Gelächter lesen?!

Har… ein kurzer Name, mit einer großen Bedeutung!

Doch war ist ein Heerführer…?... jemand, der eine Armee befehligt, diese anführt….

Oha!

Was soll man da noch groß zu sagen?!...
....Spinnen wir ein wenig weiter…

solch eine Bedeutung fordert, dass eine gewisse Führung erfolgen muss!

1. Sucht der Heeresführer ein Ziel, welches er verfolgen möchte
2. Sorgt er dafür, dass alles Nötige organisiert wird
3. Trifft er Entscheidungen, die durchaus über Leben und Tod entscheiden können
4. Kontrolliert er oben erwähntes
5. Sieht er sicherlich auch das Potential in Jenen, die zu ihm stehen – denn dieses gilt es zu nutzen!

Der Har, dem Lina gegenübersaß, würde zumindest unsere junge Lina nicht als Heeresführer betiteln!

Und doch hatte er Etwas, dass sie aufhorchen und sogar aufschauen ließ… Denn auch er gab keine offensichtlichen Wertungen ab. Selbst da nicht, wo Lina ihre offensichtlichen „Mängel“ benannte. Mängel, die bei diesem Mann sicherlich an rechte Adresse war (richtige Adresse wäre irgendwie falsch…)

Denn was sollte ein Schreiberling von einer jungen Frau denken, die offensichtlich nicht gerne und schon gar nicht gut schrieb?

Nun… wir können nicht in seine Gedanken blicken… wir können uns nur ausmalen, was er über sie dachte …

Was wir aber wissen – und dies mit absoluter Aufrichtigkeit – sind Linas Gedanken. Und diese sind trotz – oder wegen des emensen Unterschiedes sehr positiv!

So einfach Lina gestrickt war – so viel Bauernschläue besaß sie. Etwas, das man nicht erlernen konnte, hatte sie auch inne – sie war sehr emphatisch. Und diese Empathie konnte sie weder an – noch ausschalten. Sie konnte nur fühlen – und hoffen, dass ihr naiver Geist ihr keine Streiche spielte. Denn „mögen“ ist viel!

Und diese beiden Männer… so unterschiedlich sie waren – und so flüchtig jung ihre Begegnung mit Lina auch war – die Empathie in Lina ließ nur dieses Gefühl zu…
Lina mochte sie...
...alle beide.

Har
Bron
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:26 Uhr).
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Alt 18.04.2022, 17:07
Varkon ; Symon
#5
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Varkon
Bedeutung: „großer Sohn“; „groß/hoch“
Symon
Bedeutung: „der Erhörte“; „der Zuhörende“


Genieße ich es – hauptsächlich über die männliche Zunft der Unseren zu sinnieren?! Nun, darauf mag ich keine Antwort geben! Denn ist dies eindeutiger und absoluter Zufall!

Heute widmen wir uns also wieder zwei Männern...

Und wie der Zufall es so möchte, sind es dieses Mal zwei Männer – die ganz offensichtlich Einfluss auf Linas weiteres Leben nehmen werden?!

Zumindest wirkt es aktuell so…

Ist da der Eine – Varkon.
Ein Mann, dessen Nähe für Lina so unheimlich „einfach“ ist.

Natürlich! Sein ganzes Sein wirkt sehr beeindruckend – schmückt er sich doch zum Beispiel mit einem Bärenkopf – ist nebenbei riesengroß und neben seiner Körpermasse auch noch magisch begabt – zudem trägt er einen großen Namen – Varkon zu Minoc.

Alles Dinge, die auf die junge Lina eigentlich einschüchternd wirken sollten…

Doch war da diese Leichtigkeit zwischen den Beiden, die es Lina ermöglichte hier und da zu lachen – sogar zu scherzen. Ihm offen und ehrlich mitzuteilen wer sie war – was sie konnte und vielleicht verstand er neben all den Worten auch, wo ihr Weg hinführen könnte….

Denn dieser große und zugleich hohe Mann trat Lina offen entgegen. Er schenkte ihr sogar gewisses Vertrauen, indem er ihr seinen Plan anvertraute, eine lebedinge Taverne zu eröffnen. Er vertraute ihr einen Teil seiner Vergangenheit und das „Warum“ an… das „Warum“ er diese Taverne haben und eröffnen wollte.

Und dies wiederum setzte einen Samen in unsere Lina…. Einen winzigen aber kräftigen Samen, der sehr schnell Wurzeln schlug… so fühlte es sich also an, einen Traum zu haben – eine Art Plan? Eine Idee von dem, was sein konnte? Ein Weg? Ein Ort, an dem man „ankommen“ konnte?

Lina war sich all dem natürlich nicht bewusst! Sie war sich nur darüber bewusst, dass sie das unbedingt wollte! Das sie unbedingt für und mit Varkon arbeiten wollte! – Sie wollte von ihm lernen, denn ihr Gefühl war gut… sie wollte unbedingt alles richtig machen! Deshalb sprach sie auch offen und ehrlich an, dass sie wohl nicht die Beste im rechnen seie… versprach aber gleichsam, dass sie alles dafür tun würde, dies zu ändern!

Und dies führt uns zu Symon.

Genauer: Symon Sasprerus; Handelsbeauftragter von Britannia.
Und was soll ich anderes sagen – als die Wahrheit?! Auch Symon ist sehr beeindruckend!

Groß, kein Dünnspund – magisch begabt und hat sich als Handelsbeauftragter definitiv einen Namen gemacht – zugleich strahlt er sehr viel Wissen aus – fast, als seie er etwas weise.

Nun, er wirkt auf unsere Lina nicht wie Varkon – und doch – auch bei ihm fällt es ihr sehr leicht – sie selbst zu sein…. Ohne irgendwelche Schauspielereien.

Sie wusste darum, was er tat – von daher war er ihre erste Anlaufstelle, um das Rechnen zu vertiefen… denn wenn wer rechnen konnte – dann doch wer, der so groß handelt?

Also sprang sie über ihren Schatten und bat ihn um Unterricht – und sie wurde nicht abgewiesen!

Er nahm sich unserer Lina an – wollte ihr beibringen, mit Zahlen zu hantieren – wollte ihren Fleiß belohnen, indem er ihr das Wissen weitergab… Herrlich!

Du kennst dieses Gefühl…. Dieses Bauchziehen, das eher einem Kitzeln ähnelt!
Es kitzelt ganz tief und hat zur Folge, dass man lächeln muss – und dieses für eine ganze Weile nicht verhindern kann!
Denn es schien sich alles irgendwie zu fügen – es schien so, als würde der Weg, den Lina Schritt für Schritt ging – richtig zu sein?!
Denn er tat ihr gut… sie hat innerhalb dieser kurzen Zeit Freunde, Lehrende, Arbeitgeber und Wegbegleiter gefunden.
Unsere naive Lina würde sicherlich auch behaupten, sie hätte Familie gefunden… aber wie sollen wir solch eine Aussage ernst nehmen – wenn sie doch nie eine Familie hatte – gar nicht wirklich weiß, wie es ist Familie zu haben?!
Wie dem auch sei – Lina verfolgte das erste Mal in ihrem Leben einen relativ geraden Weg – den sie gehen wollte. Sie hatte gewisse Ziele und gewisse Wünsche – sie hatte Menschen, auf die sie sich verlassen wollte und sie gewann Vertrauen – Vertrauen in sich und dem Schicksal.

Auch Vertrauen in zwei Männer, die ihr wohl mehr Hilfe anboten, als dass es Ihnen wohl bewusst wäre....

Symon
Varkon
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:27 Uhr).
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Alt 25.04.2022, 12:12
Julie
#6
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Julie
Bedeutung: „aus der Familie“, „die Fröhliche“, „die Geweihte

Wie nennt man einen Menschen, der einem im Kopf herumschwirrt – sich in die Gedanken frisst und dort auch nicht mehr so schnell verschwindet? Einen Menschen, den man kaum kennt, der einen aber trotzdem so sehr berührt, dass es fast ein wenig unangenehm ist?

Diese Fragen – oder so ähnliche – stellte sich Lina seit einiger Zeit schon….

Denn sie hatte Julie nicht oft getroffen, sie hatte keine tiefgehenden Gespräche mit ihr geführt und trotzdem waren da diese Gedanken… vor allem die Sorgen – und das Mitgefühl… und der unstillbare Wille, dass es Julie gut gehen sollte…

Als unser „Zuhörende“ Symon Sasperus Lina erzählte, dass Julie krank danieder lag – zog es unserer Lina so sehr im Herzen, dass auch dies sehr unangenehm war. Auf der anderen Seite war dieses Gefühl aber auch schön! Denn war es ihr bisher nicht oft gegönnt gewesen, sich um wen zu sorgen…

Trotzdem war es Lina sehr unheimlich… denn sie kannte Julie wie gesagt kaum… sie kannte so viele Menschen um einiges besser – als Julie… und diese Menschen kreisten nicht permanent in ihren Gedanken…

Nein, sie konnte sich wirklich und ehrlich nicht erklären, warum ihr das Wohl dieser Frau so sehr am Herzen lag… doch es war so! Und es ging nicht weg.

Umso schöner war es für Lina, als sie dann doch die Möglichkeit erhielt, mit Julie zu sprechen….

Und es war einfach! Es funktionierte! Die Worte kamen – und gingen – wurden erwiedert…

Es fühlte sich gut an und bestätigte all diese Gedanken – Verwirrungen und Eingaben. Vielleicht war es auch einfach nur ein sehr gutes Bauchgefühl gewesen?
Ein Instinkt, der Lina sagte: „Alles in Ordnung! Die Julie ist eine Gute! Bei ihr kannst du dich öffnen – ihr vertrauen!“

Insgeheim bewunderte Lina Julie – und auch Symon.
Sie verstand absolut nicht, was die beiden waren…. Warum er Julie pflegte – so sehr für sie da war – und sie doch beim Nachnamen nannte. Das passte nicht so wirklich in Linas Vorstellungen von irgendetwas! ...

Aber sie fand es schön – denn es fühlte sich gut an… für sie selbst! Sie fühlte sich in der Nähe der Beiden sehr wohl. Erschreckend wohl!

In Symon hatte unsere Lina wen gefunden, den sie am liebsten mit sämtlichen Fragen der Welt löchern wollte! Sie empfand ihn als sehr ehrlich, sehr tiefsinnig, sehr gebildet und authentisch. Irgendwie sehr – echt… Würde man Lina heute etwas fragen, dass sie nicht wusste – egal was – sie würde sicherlich zu Symon rennen und ihn fragen…

Und um Himmels Willen – Lina weiß so wenig von so vielen bedeutenden Dingen unserer Welt…

Und in Julie…
In Julie hatte Lina eine Frau gefunden, zu der sie auf einer Seite aufblicken konnte (obwohl Lina größer war als Julie…) doch Julie hatte in Linas Augen so unendlich viel erreicht was für sie sehr imponierend war – ohne, dass Julie etwas aktiv dazu beitrug – auf der anderen Seite hatte sie aber auch den Wunsch, Zeit mit Julie zu verbringen, um heiße Milch zu trinken, süßen Kuchen zu naschen und – zu reden?

Unsere kleine – große Lina sehnte sich ganz offensichtlich nach Freundschaft – nach Familie – nach fröhlichen Momenten… mit Menschen, die ihr etwas bedeuteten – nach Menschen, sie sie vielleicht auch irgendwie bedeutend finden würden…

Ohne das Lina es ahnen konnte – waren da wieder Wege, die sie nur gehen musste – um weiter zu kommen… vielleicht mit Wegbegleitern die zugleich eine Art Wegbereiter waren... zumindest mitgingen ... einen Moment lang, eine Weile - für länger?...

Julie
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Alt 05.05.2022, 13:10
Nessyma
#7
Lina Marial
Reisender
 
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Beiträge: 121
Nessyma
Bedeutung: "Die Reine"; „Königin der Schmetterlinge“


Unser Goldschatz lässt es sich nicht nehmen sehr viel Fleiß an den Tag zu legen….

Sie gräbt den Boden um – sie entfernt penibel das Unkraut – sie wässert die Pflanzen – sie erntet, was bereits reif ist – aber vor allem verbringt sie sehr viel Zeit in der kleinen Backhütte… Sehr viel Zeit… täglich einige Stunden!

Kennst du diese einzigartigen Momente, in denen du dich „richtig“ fühlst? In denen du das Urvertrauen inne hast und überall an und in dir spürst, dass es genau so sein soll?

Dieses Gefühl verspürt Lina immer wieder, wenn sie angestrengt den Teig knetet - wenn sie voller Neugierde ein Buch liest, das ihr das Brauen verschiedenster Getränke näher bringt – wenn sie Kartoffeln schält – wenn sie die frische Milch „käst“ - oder Zucker zerlässt!

Die Gerüche, die Hitze – der komplette Akt der Herstellung, bis hin zum fertigen Werk, ist immer wieder wie ein wohlgeliebtes Ritual für sie!
Ein knuspriges Brot, ein gelber Käse, ein heiß dampfender Eintopf – oder eben ein fein-schwipsiger Apfelwein…. Was kann es Schöneres geben?!

All dies lässt Lina in absoluter Zufriedenheit schwelgen… lässt sie aufblühen und lässt sie hoffen, dass sie tatsächlich angekommen ist. Denn so geerdet, wie „die Kleine“ gerade ist – war sie noch nie im Leben….

Hinzu kommt, dass Linas Leben nun von mehreren Menschen begleitet wird, die sehr viel Wärme in ihr Herz bringen.

Ich würde hier gerne betonen, dass vor allem Julie eine große Rolle in Linas Leben spielt! Nicht nur, dass sie Lina das Stück Ackerboden und das komplett ausgestattete Backhaus zur Verfügung stellt – Lina hat in Julie jemanden gefunden, den sie auf eine ganz besondere Art und Weise bewundern darf. Aufsehen darf… sich vielleicht gar ein wenig an ihr orientierte. Natürlich geschieht all dies nicht bewusst – die wenigsten, lehrreichen Momente im Leben geschehen bewusst… doch wir – als Beobachter – können dies sehr wohl bewusst wahrnehmen.

Doch möchte ich in diesem Beitrag auch auf eine andere junge Dame eingehen. Der Name dieses bezaubernden Wesens lautet Nessyma. Und ich persönlich finde, dass vor allem die Bedeutung „Königin der Schmetterlinge“ absolut passend ist!

Nessyma ist eine junge Frau, die in Lina ganz viel Leichtigkeit weckt!

Denn oft ist es so, dass Lina sich doch sehr gemaßregelt fühlt… ohne, dass es beabsichtigt wird… man sollte sich so verhalten, man sollte dies nicht tun, sage nicht sowas weil…., sage nur dies weil…. – ziehe lieber das an – ziehe das nicht an!...

Es gibt so viele gesellschaftliche Dinge, die Lina in ihrem Sein irgendwie einschränken und auch unterdrücken. Ab und zu war unsere junge Lina fast ein wenig gehemmt – denn sie kann in manchen Fällen zwischen richtig und falsch nicht so gut unterscheiden.

Außer bei Nessyma… bei Nessyma hatte Lina _immer_ das Gefühl, sie würde richtig sein… mit allem was sie trägt, mit allem, was sie sagt, mit allem, was sie tut! Es fühlt sich für Lina fast ein wenig so an, als würde Nessyma alle Dinge, die für Andere wichtig – oder normal waren … mit ihrer positiven und einfachen Art wegpusten.

Manchmal kam in Lina sogar so etwas auf wie ein „Beschützerinstinkt“ – denn sie möchte auf gar keinen Fall, dass Nessyma die Flügel gebrochen werden. Sie soll weiterhin so bunt sein – so frei – so offenherzig, so rein und so leicht.

Lina hatte sich fest vorgenommen – mehr Zeit mit Nessyma zu verbringen. Denn sollte man nicht viel Zeit mit den Menschen verbringen, die einem gut tun?!

Nessyma
Lina Marial ist offline  
Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:29 Uhr).
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Alt 17.05.2022, 14:14
Schmerz?
#8
Lina Marial
Reisender
 
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Mir bricht es regelmäßig das Herz, wenn ich mit ansehen muss, wie sehr Lina – vor allem des Nachts – von Träumen geplagt wird – regelrecht leidet.

Es ist ein Leid, welches vielerlei Menschen, den Göttern sei Dank, nicht erfahren müssen.
Es ist eine Pein, die wirklich bis auf das Mark geht.
Ein Schmerz, der ihre Seele berührt.
Ein Übel, mit dem Lina seit je her leben muss.
Ein Kummer, den Lina so selten wie möglich bewusst wahrnimmt.
Ein Elend, welches ihren Körper befiel, schwächte und zugleich herausforderte.

Nicht umsonst, nennt unsere Lina ihre Vergangenheit eine Krankheit….

Eine Krankheit, die sie überlebt hatte. Allerdings auch eine Krankheit die hier und dort viele Narben hinterließ.

Nun haben wir alle das Glück, dass Linas Seele von Grund auf golden ist. All dieser Schmerz, diese Pein und dieser Jammer konnten dem Licht in Linas Herzen nichts antun…

Denn sie hatte damals – zu den schlimmsten Zeiten – auch gewisse Güte erfahren dürfen.
Und wenn es nur eine Brotkruste war, welchr ihr von irgendwem hingeworfen wurde…. Die Geste eine Freundin - einer Katze, die ihr eine Maus vor die nackten Füße legte… Ein Pferdewirt, der sie aus einem Brunnen Trinkwasser trinken lies… Eine Bauernfamilie, die ihre Arbeitskraft für einen Moment benötigte, sie dafür ernährte...

All das hat Lina zu dem gemacht, war sie nun ist.
Lina ist trotz – oder eben wegen all dem – sehr anerkennend den Menschen gegenüber, die ihr guttun.
Sie bejaht das heutige Leben mit allen Fasern!
Sie schaut sogar hoffnungsvoll in die Zukunft – schmiedet Pläne und freut sich auf das, was da kommen mag!

Sie erfährt so viele Momente, die sie erfreuen und glücklich machen! Die sie regelrecht ausfüllen!

Und ich bin mir sicher, Lina ist im Grunde sehr stolz auf sich selbst. Auf das, was sie geworden ist. Auf das, was sie erreicht hat… und wenn sie nicht selbst diesen Stolz empfinden kann – dann bin ich es für sie!

Aber vielleicht… ganz vielleicht… haben all diese negativen Ereignisse ihrer Kindheit auch zu viel Güte in ihr geweckt. Vielleicht ist es Lina derzeit unmöglich – zwischen „Gut“ und „Böse“ zu unterscheiden. Vielleicht zieht es sie hier und dort zu Menschen hin, die ebenso leiden mussten… oder durften? Vielleicht gefällt ihr der Gedanke, dass sie Leid teilen darf? Das sie doch eine von vielen ist – das das, was sie quälte irgendwie doch normal ist?

Anders kann ich mir nicht erklären, warum sie so positiv auf einige Menschen reagiert. Wieso sie sich fast ein wenig hingezogen fühlt?

Als Außenstehende ist dies schwierig zu begründen – und für Lina selbst sicherlich noch viel schwieriger.

Meine Hoffnung ist, dass Lina in Zukunft weitere Güte erfahren darf. Das sie weiterhin ihre goldene Seele zeigen darf – dass sie vielleicht ein wenig Kraft an Jene weitergeben darf, die selbige Kraft nicht selbst aufbringen können…?

Wir werden es erleben….
Lina Marial ist offline  
Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:29 Uhr).
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Alt 23.05.2022, 12:20
Nektar
#9
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Bedeutung: „Unsterblichkeit“; „ewige Jugend“; „Göttertrunk“

Ihr Lieben, ich meine vernommen zu haben, dass Pferde und Ponys seit vielen Tausend Jahren den Menschen gegenüber sehr verbunden sind. Doch meistens werden Pferde als Nutztier verwendet. Pferde werden seit je her als Zugtiere für Transporte, für die Landwirtschaft, als Nutztier im Krieg oder als Reittiere genutzt.

Natürlich möchte ich keinem Pferdebesitzer, der ein Nutztier besitzt – vorwerfen, dass keine Liebe zum Tier herrscht… Denn nur die Liebe zum Pferd garantiert ein gutes Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier – egal für welchen Zweck das Tier genutzt wird. Die Liebe als Motivation wird sehr oft unterschätzt.

Doch wissen wir – und vor allem auch unsere Lina- dass Pferde sehr wohl soziale Wesen sind. Pferde sind Tiere, die echte Liebe empfinden und auch zeigen können – wenn man denn hinsieht. Die Liebe zwischen Fohlen und Stute ist innig und von Zärtlichkeit geprägt. Die Liebe zwischen Stute und Hengst ist leidenschaftlich, heftig und intensiv. Pferde sind Herdentiere, die eine Rangordnung leben. Und auch Pferde haben untereinander echte Freundschaften – es gibt also auch die Freundesliebe unter diesen wunderschönen Geschöpfen.

Die Emotionswelt, die ein Pferd inne hat, kann ein aufmerksamer Mensch sehr wohl erkennen. Dadurch kann der Mensch sich leicht in das Tier einfühlen – was die Grundlage der Pferdeliebe ist. Ein Pferd kann sich etwa freuen! Es könnte hierbei wiehern – gar Freudenssprünge machen, tänzeln, die Mähne aufstellen – oder die Nüstern aufblähen.

Ein Pferd empfindet echte Angst! Pferde haben eine intensive Angst inne. Sie zeigen diese Angst oftmals mit ihrem Gang, durch ein gewisses Tänzeln, durch die Ohren – aber auch wieder spielen hier die Nüstern eine große Rolle.

Ein Pferd empfindet natürlich auch Ärger! Es wird sogar davon gesprochen, dass Pferde Neid empfinden und einen gewissen Gerechtigkeitssinn besitzen!
Je nachdem, welche Rolle das Pferd einnimmt, kann es auch Stolz oder Unterwürfigkeit ausdrücken.

Es ist also nicht verwunderlich, dass unsere Lina sich ein Pferd hält – ohne, dass sie es benötigt. Sie benötigt eigentlich kein Nutztier… was sie aber benötigt, ist einen weiteren Freund!

Sie hatte in der Vergangenheit erleben dürfen, wie groß die Liebe zwischen Pferd und Mensch sein kann. Wie groß das Einheitsgefühl – der Liebe wegen – ist. Die Zeit mit der alten Stute Monia war nicht sehr lang. Sie begleitete Lina für etwa 2 Jahre. Und das letzte Jahr war Monia so müde und alt, dass Lina nicht einmal auf ihr reiten konnte… doch das machte nichts! Dann ging Lina mit ihr spazieren, vertraute ihr Geheimnisse an und hatte eine echte – wirkliche – liebende Freundin an ihrer Seite… auf ihrer Reise…

Als Monia starb war es für die junge Lina sehr schlimm… es war, als hätte man ihr eine Schwester entrissen. Wir können uns also ausmalen, wie sehr sie unter dem Tod der Stute gelitten hatte….

Wir können uns aber auch gleichzeitig vorstellen, wie sehr Lina sich nun über Nektar freut! Ein wahrlich prachtvoller Hengst. Ein Prachtbursche – so zu sagen! Sein Hauptfell ist hell – es wirkt ein wenig beige – wobei seine Beine von oben nach unten immer dunkler werden. Sein Schweif und seine Mähne besitzen eine dunkelbraune Farbe. Seine Nüstern sind graubraun, seine Blesse ist weiß und zieht sich schlank zwischen die Nüstern bis zu seiner Stirn hinauf wo sie eher kugelig endet.

Nun war er also da – ihr Nektar.

Die liebe Nessyma hatte sich mit Lina zusammen auf die Suche nach dem Pferd gemacht… sie fanden ihn zusammen mit einer Pferdefreundin. Zuerst nahm Lina ja an, dass sie lieber eine Stute haben würde… aber er war, im Gegenzug zu der Stute, so sehr interessiert an den beiden Menschenmädchen – näherte sich Nessyma und ging sogar auf ihre Einladung ein zu folgen. Seine Neugier und sein ruhiges Gemüt hielten Lina sofort gefangen. Sie liebte ihn überschwänglich und innig – von Anfang an!

Sie verbrachte die halbe erste Nacht mit ihm draußen – in eine Decke gewickelt, saß sie auf der eingezäunten Wiese vor dem Stall und sah ihm zu wie er graste, wie er sich neugierig umsah, Kontakt zu den Pferden im Stall aufnahm – und auch immer wieder zu Lina kam, seinen kräftigen Kopf senkte um ihr Nähe zu schenken.

Lina steckte all ihre Zeit in sein Dasein. Sie konnte ihn – sicherlich seines ruhigen Gemütes wegen – recht rasch an den Sattel gewöhnen. Und selbst, als sie aufstieg – warf er sie nicht wild ab. Natürlich tänzelte er – natürlich schnaubte er und natürlich fand er es unheimlich seltsam! Doch beruhigten ihn spätestens die saftigen Möhren, die Lina ihm immer wieder anbot – und sicherlich auch die beruhigenden sanften Worte – die Krauleinheiten…

Nektar war nach einigen Tagen bereits so weit, dass Lina mit Julie und Herrn Sasperus ausreiten konnte. Natürlich war Nektar nicht ganz so eingeritten wie Julies Stute – und hörte nicht so 100%ig wie das magisch gebrachte Pferd von Herrn Sasperus. Doch Lina war unendlich stolz auf Nektar. Das er sie überhaupt aufsitzen ließ – ihren Schenkel und Zügeldeutungen folgte und mit den beiden anderen Pferden lief ohne großartig abzuschweifen, war für Lina ein wahres Glücksgefühl.

Auch beim Schmied Kervos hatte er sich sehr gut verhalten! Selbst als Kervos die Eisen an die Hufe schlug, hielt es größtenteils still…

Lina musste Nessyma unbedingt noch einmal ausführlich für dieses Tier danken!...

Nektar
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Alt 27.05.2022, 10:54
Mila; Rival
#10
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Mila
Bedeutung: „die Frieden bringende“; „das Wunder“
Rival
Bedeutung: „größter Konkurrent“; „der Fließende“

Da sitzt unsere Lina – auf dem Bett, in Julies Gästezimmer.
Wobei das Wort Gästezimmer für Lina gar nicht mehr wirklich real ist… dieses Zimmer bedeutet für Lina selbst irgendwie so etwas wie… Heimat? Sicher, sie weiß nicht so wirklich, was Heimat bedeutet – aber so stellt sie sich das Gefühl vor. Immer, wenn sie das Zimmer betritt, atmet sie einmal tief ein und riecht… zu Hause. Und doch… es ist Julies Zimmer, Julies Haus und Julies Anwesen, das Lina immer mehr in ihr eigenes Herz schloss.

Nun, wo sie auf dem Bett sitzt – natürlich in ihrer liebsten Sitzhaltung; dem Schneidersitz; und ihr langes Haar kämmt, erkennen wir eindeutig, dass das junge Fräulein scheinbar mächtig nachdenkt…

Auf ihrer sonst so glatten Stirn liegen gar matte Denkfalten… ihre Augen sind etwas verengt nach vorn – ins Leere – gerichtet. Ihre kämmende Bewegung ist nur sehr langsam… sie trägt ihre kurzärmelige Baumwollbluse, ihre Hose liegt auf dem Teppich… denn es ist heiß. Eigentlich liebt sie den Sommer! Aber heute macht ihr die Hitze irgendwie zu schaffen. So sehr, dass sie es nun – wo Mittag ist – vorgezogen hat, die 1-2 Stunden drinnen zu verbringen… in der Hoffnung irgendwie abzukühlen und in der Hoffnung, ihre Gedanken ordnen zu können.

Denn – und das wollen wir hier erwähnen – haben zwei Menschen Lina berührt, die sie beide gleichermaßen zum Denken antreiben.

Fangen wir mit Mila Vandorez an. Lina sah sie nun drei Mal in ihrem Leben und jedes Mal, wenn sie diese Frau anschaut, ist da irgendetwas… das Lina nicht versteht! Überhaupt gar nicht versteht… sie fast ein wenig an sich selbst zweifeln lässt! Denn diese Frau ist alles Andere als.. sympathisch… sie ist eher murrig… fast ein wenig beleidigend, wenn man ihre Worte auf die Goldwaage legen würde. Sie ist groß und stark – und überall vernarbt…. Und sie roch bissig nach Heilsalben!...

Und doch… Lina musste immer und immer und immer wieder an diese Frau denken. Sie träumte sogar von ihr – ziemlich verwirrende Träume, die Lina nicht ansatzweise verstand. Und vieles in Lina zwang sie sogar dazu, ihre Nähe zu suchen…

Beim letzten Treffen – am Marktplatz – hatte Lina so einige verbale Watschen abbekommen. Mila war wirklich sehr… bodenständig, realistisch – sagte Dinge, die andere sicherlich nur dachten… hatte eine Einstellung, die Lina in so vielen Ansätzen sehr fremd war! Es war eine komische Mischung aus… Neugier, Zurückhaltung, Spielspaß und Anziehungskraft, die Lina aber immer wieder aus diesem Gefühl heraus holten, dass sie dieser starken Frau eigentlich böse sein müsste… denn sie sagte hier und da doch Dinge, die Lina irgendwo weh taten…

Es ist Lina im Nachhinein sehr unheimlich - und noch viel unheimlicher ist ihr, dass vieles in ihr weiterhin darauf bestand, Milas Nähe zu suchen. Wo sie Lina doch sehr klar gemacht hatte, dass Mila keinerlei Wert auf Linas Ansichten oder Meinungen legte…

Doch die meisten Denkspuren auf Linas junger Stirn saßen eben dort, weil sie _ihn_ etwas näher an sich heran gelassen hatte…

Lina hatte Julie ja bereits gestanden, dass sie Zornbrecht Volkhan alias Rival Morin … „ wie auch immer“… mochte? Julie hatte natürlich gewarnt – mit Symon zusammen sind sie viele Optionen durchgegangen, wie Lina reagieren könnte… doch der Vorschlag, dass sie zur Garde gehen könne, um diesen Mann auszuliefern, war … nicht vereinbar mit dem, was Lina fühlte!

Sie fühlte ihm gegenüber keine Angst – Vorsicht war da! Natürlich! Denn sie wusste von Julie und Symon Dinge, die diesen Rival beschrieben – Geschichten, die Lina eigentlich hätten abschrecken sollen?... Doch trotzdem war da keine Angst. Vielleicht lässt die Angst -solchen Personen gegenüber- nach, wenn man eine ganze Weile auf der Straße lebte?... Aber vielleicht lag es auch an diesem Mann persönlich, dass Lina ihn nahm, wie er war?

Sie lud ihn sogar in ihr Allerheiligstes ein… Julies Backhaus. Der Ort, an dem Lina vollkommen und absolut sie selbst sein konnte. Sie ließ ihn von ihrem Wein trinken, bot ihm Essen an – behandelte ihn wie einen Gast…

Julie hatte Lina nicht nur einmal davor gewarnt, dass er seine Worte wie Waffen nutzen könne… und auch das merkte Lina…. Unsere Lina besitzt genug Bauernschläue und Empathie um zu merken, wenn er „losschwafelte“… Es entlockte ihr immer wieder ein Lächeln, wenn sie merkte, dass er „schwafelte“ – und ab und zu ließ sie dies zu – denn sie war sehr neugierig… auf diesen Mann, der – wenn er Lina denn die Wahrheit erzählte, ebenso wie sie, ein Kind voller Entbehrung gewesen war…

Lina wies all seine Vorschläge ab… sie würde nicht für ihn arbeiten und sie wollte auch nichts von ihm haben. Doch eines wollte sie – und dieses Eine bot sie ihm auch an… sie wollte ihm Vertrauen schenken und sie wollte ihm Vertrauen entgegen bringen. Er sollte mit ihr eine Anlaufstelle haben, zu der er kommen konnte…wenn er denn wollte, wo er machen konnte, was er wolle…

Denn dieses Eine hatte Rival mit all seinen schönen Worten Lina bewusst werden lassen – sie sehnte sich sehr nach… Familie? Vertrauen? Liebe? Gemeinsamkeiten?... was auch immer! Sie sehnte sich nach all dem, was sie nie haben durfte… denn die Menschen, die sie am meisten liebten – starben… als Lina noch sehr sehr klein war.

Und nun weiß Lina natürlich nicht, wie sie mit all dem umgehen sollte… mit diesen beiden Menschen, die natürlich sehr verschieden waren – und in Lina doch so vieles anrichteten…

Sie hatte sich fest vorgenommen bald – mit Julie – im Teppichraum – zu sprechen. Denn wenn es einen Menschen gab, dem Lina wirklich vertraute… und sich anvertrauen wollte… dann war es diese wunderbare Freundin…. mit ihr wollte sie über sie sprechen...

Mila

Rival
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Alt 05.06.2022, 17:38
#11
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
„Leise summend betritt Lina das kleine Backhaus.
In ihren Händen hält sie 4 mittelgroße Eier - weiß wie Kreide.
Henriette und Bernadette taten jeden Morgen eine wirklich ausreichende Arbeit! Dies würdigte Lina, so oft wie sie es konnte. Opferte hier und da sogar Würmer, die sie eigentlich für das Angeln nutzen wollte.... oder setzte sich zu den neugierigen Hennen in das Gehege und erzählte ihnen Geschichten...
Nachdem sie die Eier verstaut hat, fällt ihr Blick auf das Pergament auf dem Tisch - freudig nimmt sie es an sich - entfaltet das Schriftstück und liest es sich neugierig durch - dabei heben sich ihre Mundwinkel bis zu einem Grinsen an... ihr Blick huscht zum Schlüsselbund - dann nickt sie ein ganz klein wenig und faltet das Papier wieder zusammen, um es sich in die Hosentasche zu schieben. "Habt viel Freude - ich passe hier auf alles auf..." murmelte sie in den Raum, schnappt sich ihr Kopftuch, bindet es sich auf den Kopf - und beginnt ihr Tagewerk...“


Da steht sie – unsere Lina… unsere kleine, sanfte, strahlend – helle Lina…
Das Gesicht wirkt ganz ernst auf diesem jungen Gesicht. Wer auch immer die Möglichkeit hat, Lina beim Werken in der Küche zusehen zu können, wird erkennen, dass sie dies ganz auffängt.
Sie wirkt ab und zu fast wie ausgewechselt.

Ist sie sonst sehr quirlig und hat Probleme damit still zu sitzen, steht sie am Herd Stunde um Stunde ruhig – um zu backen, zu kochen, irgendetwas zu schälen – zu zerteilen, zu würzen – all das, was sie in diesem wunderbaren kleinen Backhaus machen kann um den Gaumen Anderer zu beseelen.

Doch irgendetwas geht in unserer Lina vor… wenn wir genauer hinsehen, sehen wir hier und dort Momente, wo ihr Blick in die Ferne schweift… was hat sie bloß, unsere rothaarige Lina?

Ich könnte Vermutungen aufstellen, denn fragen kann ich sie nicht… nun gut – meine Vermutungen sind:

Eine naheliegende Vermutung ist diese, dass ich beobachten konnte, dass Lina scheinbar eine Frau mag, die nicht so ganz einfach ist….
Ich habe sie bereits erwähnt… Mila Vandorez.
Diese Frau hat es unserem Spross ganz schön angetan! Nicht nur, weil sie Lina’s erste wirkliche Kundin ist (darf Lina sie doch bekochen und beliefern) sondern auch, weil die Worte dieser Frau in Lina scheinbar sehr viel bewirken.

Ich habe Lina oft dabei beobachten können, wie ihr Blick regelrecht an Milas Mund klebt – oder in den Augen dieser Frau hängt.
Und fragt mich bitte nicht warum?!
Ich selbst finde es ein wenig absonderlich aber…. Lina…? Sie scheint sich zu dieser Frau hingezogen zu fühlen… geht oftmals sogar Umwege, um zu schauen, ob Mila irgendwo auf dem Marktplatz sitzt… ob es eine Möglichkeit gibt, mit ihr zu… sprechen?!
Hier muss ich aber betonen, dass diese Gespräche keinesfalls liebevolle Freundinnnengespräche wie zum Beispiel die zwischen Julie und Lina sind. Es sind andere Gespräche… weitaus sachlicher – irgendwie oberflächlicher – wenn nicht weniger bedeutend! Die Gedankenswege dieser Mila sind oft viel weltlicher, als die unserer Lina… die Gedanken und Worte von Mila sind – vielleicht bedeutender und „größer“… Wenn Mila über Dinge wie Krieg spricht, oder Besprechungen – von Landkarte und Elfen…. Wenn Mila über all das spricht, was Lina so sehr fremd ist, wird es Lina ganz warm ums Herz… warum, kann sie sich scheinbar nicht erklären… denn oftmals versucht sie, den Gedanken an Mila weg zu schieben….

Die Gedanken an Rival machten es da nicht einfacher… sie dachte oft daran, ob und wann und wie sie ihn wohl wieder sehen würde. Ab und zu erwischte sie sich auch bei dem Gedanken daran, dass sie sich einbildete, etwas Besonderes zu sein – dieser Gedanke schwächte aber immer wieder sofort ab und sie sagte sich selbst, sie seie gewiss alles – aber nichts besonderes… was auch immer das mit diesem Mann sein würde – es war gewiss nichts, was ihr gut tun würde?... Oder doch…?

Lina dachte natürlich lieber an ihre Julie – doch auch dort mogelten sich hier und da seltsame Gedanken ein… Julie war ihr eine liebe Freundin geworden – und ihr… „?Freund?“ Herr Sasperus, war auch wer, den Lina irgendwie mochte… aber da war auch so viel, was Lina nicht verstand….
Das Seltsamste war wohl – das diese beiden … eigentlich vertrauten Personen, sich mit Nachnamen ansprachen… was in Linas Augen eine verdammt unpersönliche, fast abwertende Geste war…! Aber Lina war auch sehr einfach aufgewachsen… früher hatte sie nie irgendwer beim ausgedachten Nachnamen benannt… das war erst hier so…
Und doch verstand sie die Beziehung der beiden irgendwie nicht… sie fand es fast ein wenig unangenehm, wenn Herr Sasperus dabei war… denn Lina selbst fühlte sich dann ein wenig gehemmt… würde Julie zum Beispiel niemals in den Arm nehmen – oder so!... Nicht so mit ihr herumalbern wie in den Momenten, wo die beiden Frauen alleine waren.
Aber war das schlimm? War das nicht eigentlich normal? Lina war eben nur eine Freundin… nicht mehr und nicht weniger!

Warum zerrte es hier und dort aber doch an Linas Herzen, wenn sie in ihrem Zimmer saß – eigentlich zu Julie wollte – es sich selbst aber verbot… weil sie ja wusste, dass Julie diese Beziehung lebte…?

Im Grunde wissen wir – als Beobachtende – genau, was Lina da so quält… ihr grausam-starker Drang nach Familie, nach Liebe – nach Dazugehörigkeit ließ all dies in ihr aufflammen….

Ihre Gefühle Mila gegenüber …. Ihre Gefühle Rival gegenüber …. Ihre Gefühle Julie gegenüber – sogar Herr Sasperus besuchte Lina oft im Schlaf – brachte ihr Dinge bei – und lachte… dabei hatte sie ihn noch niemals lachen gesehen!

Und nun war unsere Lina hier allein – auf diesem Grundstück von Julie – denn Julie und ihr Herr Sasperus waren verreist – eine Reise über die Insel… ein Urlaub zu zweit… Und natürlich freute Lina sich für die beiden! Sie hatte aber – wenn sie ganz ehrlich war – auch ein wenig Angst davor, zu alleine zu sein…. Ihr kleiner Dämon heißt Einsamkeit – und dem wollte sie keinesfalls eine Tür öffnen!

Also schmiedete sie Pläne… sie wollte sich von ihrem Erspartem unbedingt etwas kaufen – ein Häuslein, in dem jeder willkommen war…. Ein Haus, wo sie Essen und Trinken anbieten konnte… ein Haus, in welchem gehandelt werden konnte… in dem Pläne geschmiedet werden können… was auch immer – Lina würde voran gehen – mit ihrem ganz eigenen Rucksack – denn das ist doch tatsächlich etwas, das wir alle tragen?! Einen eigenen, schweren – Rucksack…. Sein ganz persönliches Päckchen, dass jeder für sich selbst bewältigen muss…. Oder?
Lina Marial ist offline  
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Alt 16.06.2022, 13:04
Eira
#12
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Eira = „Schnee“; „Göttin der Heilung“

Es ist schon ein wenig belustigend – dieses Bild, dass sich mir gerade bietet. Dieses Bild, das ich gerne teilen mag:

Eine junge Frau – schlank; wobei ich sie tatsächlich nicht als dürr bezeichnen würde; gekleidet in einer dunkelbraunen Lederhose und einem einfachen weißen Hemd- liegt dort – am Boden – im Gras eines Gartens – neben ein paar Beerensträuchern.
Sie hält ihre blauen Augen geschlossen und lässt sich die Sonne ins sommerspoßenbesetzte Gesicht scheinen. Beine und Arme hat sie ein wenig von sich gestreckt… schläft sie?... Es könnte sein!
Zwei Hennen gackern leise und kommunikativ im Nachbargehege vor sich her, die Pferde grasen alle gelassen die Wiese ab und Eira… die kleine – große Eira, die junge Sneholmer-Doggendame, liegt treu an der Seite der jungen Frau und kaut zufrieden an einem Kalbsknochen herum… Es wirkt fast ein wenig romantisch und fast ein wenig kitschig? Die Bienen summen herum, ab und zu schenken ein paar Schäfchenwolken Schatten – es ist warm aber nicht zu heiß….

Lina – diese junge Frau, die dort auf der Wiese ruht – hatte die Nacht mehr wach gelegen bzw. war durch die Häuser gegeistert, als dass sie geschlafen hätte.
Eine Tatsache, die vor allem dieser gutmütigen und anhänglichen Dogge nicht gefallen hatte! Sie hatte Lina auf Schritt und Tritt begleitet – vom Wohnhaus in Linas kleines Zimmer – vom kleinen Zimmer in den dunklen Garten – vom Garten in das Backhaus – vom Backhaus in die Stallung – von der Stallung wieder in Linas Zimmer… dort saßen die Zwei eine ganze Weile… Und da Lina im Schneidersitz am Boden saß, nutze Eira natürlich die Chance und bettete ihren großen Kopf auf Linas Beinen um sich kraulen zu lassen. Die ganze Nacht über hatte Lina geschwiegen und doch hatte die Hündin genau gemerkt, dass sehr viel in dieser Menschin, die ihr nun schon ein paar Tage Essen anreichte, mit ihr den Tag Daheim gestaltete – ihr Nähe und Liebe schenkte und ab und zu sogar etwas beibrachte – vorgeht…. Irgendwann war Lina auf dem Boden eingeschlafen – hatte sich an den großen Hundekörper gekuschelt… doch waren dies nur, wenn es hochkam, vielleicht 2 Stunden.

Was in Lina vorgeht… – möchte ich auch gerne wissen! Es ist nämlich leider so, dass Lina tatsächlich nicht viel spricht – oder gar Tagebuch führt! Das macht es für mich – als beobachtende Person – tatsächlich sehr schwierig es auf den Punkt zu bringen. Und! Mittlerweile glaube ich auch, dass Lina selbst es auch nicht wirklich auf den Punkt bringen könnte. Selbst dann, wenn sie es versuchen würde. Denn – und das sehe ich eindeutig – wirkt sie etwas zerrissen….

In der einen Stunde ist sie sehr geschäftig, kocht und backt und experimentiert in der Küche. In der anderen Stunde ist sie voller Tatendrang und plant ihr künftiges Leben als Wirtin. In einer weiteren Stunde ist sie dann eher lethargisch? Zumindest wirkt es so… denn ihre Gedanken schweifen ab, das Lächeln verebbt für eine Weile und ihr Blick scheint so… abwesend… Diese Momente sind nicht lang! Denn immer wieder holt sie der Alltag zurück… doch! Ja… dies kann ich bezeugen! Da sind Gedanken, die Lina zu quälen scheinen… ohne, dass sie sie jemals benannt hätte.

Was ich mir vorstellen könnte – und das hatte ich bereits einmal angesprochen – sind vielleicht die Gefühle, die in Linas Herzen rumoren, Schuld. Ich bin mir sicher, sie hat hier in der Stadt Menschen kennen lernen dürfen, die jeweils ein Teil ihres Herzens raubten. Und allein das! Allein die Tatsache, dass Lina ihr Herz für jemanden gab, war ihr fremd! Sie kannte es nicht wirklich – jemanden mehr zu mögen… gern zu haben – lieb zu haben – sich nach irgendeiner Nähe zu sehnen. Nähe zu suchen? Vielleicht verwirrt sie dies – das kann sein…. Aber warum macht es sie so lethargisch? Ist das nicht eigentlich Etwas, das einen aufblühen lässt?... Warum sollte es denn schlecht sein, irgendwen gern zu haben?!...

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich es bald erfahren darf – um es dann mitteilen zu können… ich hoffe sehr, dass Lina sich bald irgendwem öffnen mag – sich öffnen kann. Das sie selbst einmal erwähnt, was sie ab und zu verhext. Natürlich – und das wissen wir nun auch bereits – hatte Lina eine sehr schwierige Kindheit. Träume ärgern sie noch immer ab und zu – aber dies… ist anders. Es ist neu! Ja… so beschreibe ich es am besten. Diese Lethargie ist neu!... Und sie wird von Woche zu Woche intensiver…

Oh!... Lina erhebt sich… Eira erhebt sich ebenso und trottet der jungen Frau – natürlich mit dem Knochen im Mund – hinterher… wo gehen sie hin? „Ich zeig dir mal die Schlemmerstube – mh?“ höre ich Lina noch sagen – wobei sie Eira gemütlich den großen Kopf tätschelt… und fort sind sie… die zwei Mädchen.

Eira = „Schnee“; „Göttin der Heilung“
Lina Marial ist offline  
Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 08:31 Uhr).
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