18.08.2013, 22:03 |
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Spieler, Mensch
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Seit Tagen schon regnete es Bindfäden und es wurde immer kälter. Eigentlich das passende Wetter für einen Menschen, sich zu verabschieden, ging es der Herzogin durch den Kopf, während sie am Fenster stand und in den Hof hinunter blickte. Alles war still und bedrückend im Schloss. Selbst die Pferde im Stall schienen weniger zu wiehern. Fast so als wüssten sie, dass Lärm und Lebhaftigkeit jetzt nicht angbracht wären.
Seit der Herzog entführt worden war, war klar gewesen, dass man ihn möglicherweise nie wieder sehen würde. Nicht einmal am Hof hatten das viele gewusst. Schließlich hatte der Herzog die meiste Zeit in der Residenz verbracht und die Geschäfte seiner Frau überlassen. Vermutlich gab es in Britannia tatsächlich sogar Menschen, die gar nichts von ihm wussten. Als Bolwen ihr den Beweis für den Tod des Herzogs brachte wusste sie lange Zeit nichts zu sagen. Welche Worte sollte man auch finden, wenn man von heute auf morgen allein vor der Frage stand, wie es weitergehen würde? Was würde aus ihr jetzt werden? Was aus Britannia, das nun als Erbe an einen Achtjährigen fiel? Der Herzog ist tot, es lebe... ein Knabe? Maer seufzte. Auch Pilan, der Haushofmeister, hatte so einige Sorgen. Schließlich war es seine Schuld, dass der Herzog überhaupt hatte verschwinden können. Und auch jetzt gab es einiges zu tun. Sogleich schickte er einen Brief an das Glaronskloster mit der Bitte, ein Staatsbegräbnis vorzubereiten. Schließlich ließ er eine Mitteilung an alle Hofmitglieder ergehen, dass bis auf Weiteres Hoftrauer angeordnet wurde. Von der Herzogin selbst würde er alle Audienzen bis auf Freundesbesuche fernhalten, bis der Herzog bestattet war. Pilan hatte viel zu tun, aber wenigstens in einer Hinsicht hatte er keine Soge: Der Herzog ist tot, lang lebe die Herzogin! |
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