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Alt 16.05.2006, 17:48
Die Schönheit der Wildnis
#1
Ato Turgrol'okai
Reisender
 
Registriert seit: 24 Apr 2006
Beiträge: 2
Es war noch früh am Morgen, die Sonne hatte den Horizont noch nicht mit ihren Strahlen geküsst, als Ato bedächtig den ruhigen Vulkan bestieg. Langsam war er, er schien diesen anstrengenden Weg zu feiern, denn ein seltsames Feuer brannte in seinen Augen. Nicht Stock noch Stein beachtend schritt er voran, den mächtigen Speer fest mit der Faust unschlossen. Nur einmal hielt er kurz inne, um mit erwartungsvollem Blick gen Spitze zu schauen. Es machten noch gut 200 Schritt in die Höhe sein, doch es schien Ato nichts auszumachen. Selbst den kleinen Affen, den er in der Linken trug, erfüllte nun Erfurcht, denn er hatte aufgehört zu kreischen. Es war warm obwohl keine Sonne schien, doch Ato wusste, dass es nichts war im Vergleich zum Krater selbst. Es würde so heiss sein, dass nicht einmal ein Zhakkai es lange aushalten konnte. Nur einer, der Turgrol'okai, war in der Lage, diesen Ort länger zu sehen. Nur noch wenige Schritte trennten ihn nun vom Rund, fast schon konnte er den Lava-See erblicken. Doch bislang spürte er nur die Hitze auf seiner haut und roch den Schwefel, der aus der Tiefe emporstieg. Es war wie jede Nacht, wenn er noch vor Sonnenaufgang zum heiligen Ort Thakalorks aufstieg um seinem Gott zu huldigen. Derselbe Weg, dieselben Geräusche, derselbe Geruch. Nur sein Opfer war immer ein anderes Tier. Niemals brachte er ein Opfer derselben Gattung zum Vulkan, er wollte es Thakalork beweisen. Beweisen, dass es ein guter Jäger, ein tapferer Krieger und ein besonderer Turgrol'okai war.

Dann endlich blickte er auf die kochende Lave herab und ließ die Hitze einen Moment auf sich wirken. Dann sog er den Geruch der Brühe in sich auf und rief mit gewaltiger Stimme:
Thakalork! Dein erwähler Krieger ist zurückgekehrt, dich zu preisen und dir ein Opfer darzubringen, auf dass du gnädig seist den Zhakkai und ihren Frauen und Männern. Ich bitte dich: Nimm dieses Opfer an und schenke uns dein Wohlwollen!*
Danach warf er den noch lebenden Affen in die Lava, die sein Kreischen verschluckte und nichts zurückließ.
Stille. Nichts regte sich. Dann ein Grollen aus dem Inneren des Berges.
Ato wusste, dass es gut war und verliess den Schauplatz mit behenden Schritten.

Sein Weg führte ihn zu einem Felsvorsprung oberhalb der Baumgrenze, sodass er den gesamten Dschungel bis zum Horizont überblicken konnte. Neben lag auf den Tälern, kaum ein Laut drang an sein Ohr.
Plötzlich ein Licht. Grelle Helligkeit blendete ihn, er beschattete die Augen. Lächelnd schloss er die Augen und horchte dem Wald, der nun langsam erwachte. Nach und nach fingen die Vögel an, den neuen Tag zu begrüssen, das summen der Insekten drang nun sogar an sein Ohr, die Affen kreischten um die Wette. Voller Leben war der Wald, eine Stätte der unendlichen Glückseligkeit. Mit einer Mischung aus Bedauern und Hohn dachte er an die Menschen aus der Stadt, die sich in kalten, toten Steinen ihr Zuhause suchten. er kam zu dem Schluss, dass man dort nicht glücklich sein konnte, wo man das Leben nicht spüren konnte. Doch Mitleid hatte er keins. Sie wollten es so, dachten, sie seien glücklich in dem Dorf ohne Leben.
Eine wohlige Melancholie ergriff ihn, als er nach einer Weile den Felsen verlies. Die Anderen würden schon auf ihn warten, würden warten, bis alle gemeinsam essen könnten.
Es war schön, wie es war, und Ato wollte nichts ändern...

(*Freie Übersetzung des Gebetes zum allgemeinen Verständnis, mit besonderer Erlaubnis des amtierenden Turgrol'okai.)
Ato Turgrol'okai ist offline  
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