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Alt 09.10.2013, 15:44
Der König kommt!
#1
Botenjunge
 
Registriert seit: 02 May 2007
Beiträge: 439
Wie es im späten Frühjahr üblich war, legten zu dieser Zeit besonders viele Schiffe im Hafen von Britain an. Nach dem Winter gab es immer besonders viele Kaufleute, die es eilig hatten, ihre Waren nach Britannia zu schicken oder selbst einkaufen zu kommen. Auch viele Boten waren an Bord der Schiffe, um allerlei Nachrichten zu überbringen.

Einer dieser Boten trug die Farben des Königshauses von Faerlan. Sobald er sein kostbares Pferd von Bord geführt hatte, brach er auf den kurzen Ritt zum Schloss auf, um der Herzogin dort folgenden Brief zu überreichen:

Glaron zum Gruße, liebe Tochter,

wenn dieser Brief dich erreicht, wird mein Schiff der Insel Britannia bereits näher sein als dem Festland. Deine Schilderungen haben mich überrascht und ich bin davon überzeugt, dass hier ein Missverständnis vorliegen muss. Dennoch komme ich meiner Pflicht als dein König nach und werde diesen Fall in Britannia untersuchen. Es ist mir eine Freude, damit die Gelegenheit nutzen zu können, Britannia einmal wieder zu sehen.

Es grüßt in väterlicher Liebe,

Eleasar I.,
König von Faerlan


Nachdem der Bote sich in die Unterkünfte zurück zog, um sich dort zu erholen bis sein Schiff zurück nach Faerlan aufbrach, brach im Schloss selbst rege Betriebsamkeit aus. Alle Räume wurden aufs sorgfältigste gereinigt und das Silber spiegelblank poliert. Auch in der Residenz machten sich die Dienstmädchen daran, alles für den König vorzubereiten, der während seines Aufenthaltes hier wohnen würde. Bei so viel Geschäftigkeit ließ es sich nicht vermeiden, dass schnell etwas von der bevorstehenden Ankunft des Königs nach außen drang. So wie die Menschen im Schloss hatten offenbar auch viele Bürger das Bedürfnis, ihren König angemessen zu empfangen:
Vom Winter noch verwitterte Gärten wurden auf Vordermann gebracht und blühend bepflanzt. Überall sah man frisch gewaschene Kleider und Laken auf den Wiesen liegen, wo die Frühjahrssonne die letzten Flecken aus dem Stoff bleichen sollte. Die Bauern suchten das nach dem Winter fetteste Vieh aus, denn ganz sicher würde der Besuch des Königs auch so manche Gelegenheit zum Feiern mit sich bringen.

Auch die Garde wurde augenblicklich über den hohen Besuch informiert. Da nicht abzuschätzen war, welche Orte der König sich während seines Aufenthaltes ansehen würde, sollte die Garde auch im Hauptquartier das Unterste zuoberst kehren, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dem Oberkommando wird außerdem mitgeteilt, dass der König nach dem kommenden Mondtag erwartet wird und die Herzogin wünscht, dass Hof und Garde dem König am Abend des Erdtages ihre Aufwartung machen. Auch der Klerus und andere Würdenträger werden eingeladen, beim Empfang des Königs anwesend zu sein.
Botenjunge ist offline  
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Alt 15.10.2013, 08:59
#2
Alessandra Rodin
Reisender
 
Registriert seit: 25 Oct 2010
Beiträge: 674
Die Aufregung war gross im Hauptquartier der herzoglichen Garde. Der König kommt! Eifrig wurden Vorbereitungen getroffen, der Boden wurde geschrubbt, die Räumlichkeiten auf Vordermann gebracht, sogar der Kerkermeister stellt eine kleine Blume auf seinem Tisch in den Katakomben.

In der warmen Sommersonne waren Gardisten eifrig mit dem Rasen beschäftigt, ein paar darunter welche aus Disziplinarmaßnahmen den Rasen mit einem Messer kürzen mussten.

Rüstungen wurden poliert, Waffen geschliffen, Bärte gestutzt und Uniformen gebügelt, alle sehnten sie den Tag herbei, an dem der König kommen würde...
Alessandra Rodin ist offline  
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Alt 17.10.2013, 21:08
#3
Sophia Reglas
Reisender
 
Registriert seit: 01 Oct 2013
Beiträge: 5
Der Umhang wehte, als Sophia durch die Dunkelheit sprintete um den Marktplatz zu erreichen. Ihr Weg führte sie in eine der dunklen Gassen. Schnaufend kam sie an und hielt sich die rechte Hand aufs Herz, um den Herzschlag zu spüren. „ Er liebt mich … Ich rette ihn... Er sagte mir ich sei schön...“ leise wiederholte sie diese Sätze, als sie die dunkle Gestalt auf sich zu kommen sah. Sophia reichte ihm ohne weitere Worte zu verlieren ein kleines Säckchen und im Gegenzug bekam sie eine kleine Phiole, mit durchsichtigem Inhalt. Die Augen schlossen sich und als sie die Augen wieder öffnete, war der Mann verschwunden. Seufzend und leicht zitternd, stand sie in der Gasse und blickte sich unsicher um. Zuerst schritt sie Ruhig aus der Gasse heraus, doch mit jedem Schritt wurde sie schneller, bis sie schließlich die Straße zurück rannte.

Wieder in ihrem Zuhause angekommen, blickte sie in die Küche, wo die Speisen auf dem Tisch standen und trat langsam heran um ...
Sophia Reglas ist offline  
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Alt 25.10.2013, 10:29
Fiebertr
#4
Maer von Britannia
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 18 Aug 2010
Beiträge: 105
Nur noch dunkel erinnerte die Herzogin sich an das Treffen des Rosenordens. Glaron sei Dank, dass der König sich spontan dazu entschlossen hatte, der Gruppe Gesellschaft zu leisten und sie mit seinen Kriegergeschichten zu unterhalten. So konnte Maer sich ganz darauf konzentrieren, nicht mitten am Tisch in Ohnmacht zu fallen. Seit Wochen plagten sie Übelkeit und Magenschmerzen. Anfänglich hatte sie noch gedacht, ihre Ehe zu Fredulf hätte in letzter Sekunde noch für eine eher ärgerliche als willkommene, zusätzliche Bindung gesorgt, die den König möglicherweise zu Milde gestimmt hätte. Doch das Gefühl des Unwohlseins wurde immer stärker und erleichtert, aber auch ein wenig erschrocken stellte die Herzogin fest, dass zumindest ihre Ehe an sich nichts mit ihrem Befinden zu tun haben konnte.

Wie sie es nach dem Treffen in ihre Gemächer geschafft hatte, wusste sie nicht mehr. Sie schlief ein, und als sie wieder aufwachte, war sie sechs Jahre alt und lag in ihrem Bett in der Kinderstube des herzoglichen Schlosses zu Sneholm, wo sie mit ihren Eltern und den Geschwistern im Haushalt ihres Onkels lebte. Nur die ersten Jahre hatte Maer hier verbracht, ehe sie in ein Kloster geschickt wurde, um die für eine vorteilhafte Ehe nötigen Kenntnisse zu erlernen. Doch noch war es nicht so weit und sie war zu Hause.
Maer fühlte sich nicht wohl. Ihr war übel und in regelmäßigen Abständen fielen Magenkrämpfe über sie her. Doch das war nicht schlimm, denn ihre Mutter war da und kümmerte sich um sie. Das Mädchen blickte in stahlblaue Augen in einem runden Gesicht, umrahmt von blonden, leicht silbrigen Haaren. "Ganz ruhig, mein Kind", murmelte ihre Mutter mit irgendwie fremd klingender Stimme. "Du bist krank, aber wir bekommen dich wieder auf die Beine." Ihre Mutter setzte einen Becher an die Lippen und durstig trank sie. Es war kein Wasser oder Wein im Becher, sondern etwas nach Kräutern schmeckendes. Drei Schlucke, dann musste sie würgen. Der Becher verschwand. "Schh...", machte ihre Mutter. "Wir werden es nicht übereilen."
Maer legte sich in ihre Kissen zurück, die Hände fuhren fahrig über die Bettdecke. Dann berührte sie etwas Weiches, Pelziges. Die Herzogin hob den Kopf und sag eine zusammengerollte, kleine Hofkatze, die direkt neben ihr lag. Sie lächelte, sah ihre Mutter aber fragend an. Normalerweise waren die Rattenfänger in den Kemenaten des Schlosses nicht erlaubt. Doch Mutter schien das anders zu sehen. Sie sprach allerdings nicht zu Maer, sondern zu irgendjemand anderem im Raum, als Maer fragen wollte, was die Katze hier zu suchen hatte. "Nachts ist es am schlimmsten", murmelte Mutter leise. "Etwas Lebendiges an ihrer Seite wird die Schatten davon abhalten, ihren Geist zu ergreifen und ins Nichts zu führen." Das Mädchen war erschrocken. Musste sie sterben? Doch ehe sie sich mit dieser Frage weiter beschäftigen konnte, fiel sie in einen tiefen Schlaf. Glaron. Seit wann war es in Sneholm so unerträglich heiß?

Als sie wieder aufwachte, war sie nicht mehr in ihrem Kinderzimmer in Sneholm, sondern lag in den Gemächern von Herzogin Jilyana in Britain. Die Herzogin, die bald ihre Schwiegermutter werden sollte, war allerdings nirgendwo zu sehen. Nur die Katze aus ihrer Kindheit war wieder da. Und neben dem Bett, in dem das fünfzehnjährige Mädchen lag, saß ihr zukünftiger Schwiegervater, Herzog Eleasar. Mit besorgter Miene musterte er das Mädchen, lächelte aber aufmunternd, als sie sich regte. Väterlich legte sich seine Hand auf ihre Stirn. "Mach dir keine Sorgen, mein Kind. Du bist nur ein wenig unwohl und wirst bald wieder auf die Beine kommen." Maer nickte, eher folgsam als überzeugt. Was auch immer sie zuletzt gegessen und getrunken hatte - es wollte wieder hinaus.
Mit ruhiger Stimme redete Eleasar auf sie ein. Warum trug er die Krone von König Ergain? Das Mädchen verstand kaum, was der Herzog sprach. Von irgendeinem Fredulf sprach er. Meinte er etwa diesen Krieger, den sie am Königshof gesehen hatte? Der Mitt-Dreißiger, der irgendwo Graf war und sich mit zahlreichen Schlachten rühmen konnte? Der von allen Hofdamen angehimmelt wurde? Was hatte sie mit dem zu tun, sie würde doch Lyonel von Britannia heiraten, morgen schon. Die Fragen waren zu viel für das Mädchen. Erschöpft sank sie zurück in ihr Bett und bekam gar nicht mehr mit, wie König Eleasar mit sorgenvoller Miene das trotz der Sommerwärme vor Kälte zitternde Mädchen fürsorglich zudeckte. Dann verließ er die Gemächer der Herzogin, die längst nicht mehr Jilyana hieß, sondern Maer.

Maer schlief lange und bekam nichts von all dem mit, was in ihrem Zimmer vorging. Hin und wieder kam irgendjemand und hob sie hoch, damit zwei Mägde die vollkommen nassgeschwitzte Bettwäsche wechseln konnten. Auch ihre Mutter war stets um sie; natürlich handelte es sich dabei nicht wirklich um ihre in Sneholm weilende Mutter, sondern lediglich um die Heilerin, die jede Regung der Herzogin für den Versuch nutzte, ihr etwas von dem leider immer noch Übelkeit erregenden Kräutertrank zu verabreichen. Meistens jedoch wurde sie in Ruhe gelassen. Die Heilerin und eine Dienerin saßen still oder nur leise flüsternd in einer Ecke, an irgendeinem Kleidungsstück stickend, bereit, sofort herbei zu eilen, wenn der todkranken Herrscherin irgendetwas fehlte.

Als Maer das nächste Mal aus ihren wirren Träumen erwachte, war sie nicht mehr sechs oder fünfzen Jahre alt. Sie erinnerte sich auch gar nicht mehr daran, dass ihre Mutter da gewesen war und Herzog Eleasar mit ihr über ihren Ehemann geredet hatte. Sie war wieder dreißig Jahre alt und lag frierend und unendlich müde in ihrem Bett in ihren Gemächern im Schloss. Just hatte sie die Augen aufgeschlagen, da klopfte es auch schon. Sogleich sprang die Dienerin auf, um ihren Freund und Weggefährten einzulassen, der sie seit ihrer Ankunft auf Britannia durch alle Untiefen sicher geleitet hatte. Maer brauchte keine Katzen, um ihre Seele zu schützen, denn diese hatte sich schon vor Jahren an ihren Freund geheftet. Aber das musste niemand wissen, er erst recht nicht.
Wie schon in ihren anderen Fieberträumen konnte die Herzogin auch bei diesem im Anschluss nicht mehr sagen, wie lange er zu Besuch gewesen war oder worüber er gesprochen hatte. Sie erinnerte sich noch, dass er die Fenster geöffnet hatte, um warmes Sonnenlicht in den Raum zu lassen. Sie hatte seine Hand gegriffen und wollte ihn warnen, aber wovor sie ihn warnen wollte, wusste sie nicht mehr. Hatte sie seine Hand überhaupt gehalten oder war auch das nur ein Bild aus ihrer Fantasie? War er überhaupt wirklich da gewesen?

Alles, was in den vergangenen Tagen geschehen war, schien Maer so unwirklich und ungreifbar, dass sie sich nicht sicher war, was wirklich geschehen war und was nicht. Doch es spielte auch keine Rolle. Sobald sie wieder in den Schlaf der Erschöpfung gefallen war, hatte sie ohnehin vergessen, dass irgendjemand da gewesen war. Sie hatte auch keine Ahnung, wie viele Tage bereits vergangen waren, wer in ihren Räumen ein und aus ging oder was in den Straßen Britains vor sich ging. Lebte Fredulf noch? War er noch nebenan? Und was war eigentlich mit Lyonel? Wo war ER? Maer wusste es nicht.

Während die hellen Sommertage der Herzogin zumindest wenige klare Momente brachten, folgten nachts fieberheiße Stunden, die sie kaum zur Ruhe kommen ließen und gnädig jede Erinnerung aus ihrem Gedächtnis löschten, die mit dem Anschlag zu tun hatten. Das Gift, das sich wochenlang unerkannt den Weg in ihr Blut hatte bahnen können, entfaltete gerade erst seine volle Wirkung und selbst die umsichtig hergestellten Heil- und Entgiftungstränke kamen nur wohldosiert und mühsam gegen den großen Schaden an, den die eigentlich tödliche Substanz bereits angerichtet hatte.
Maer von Britannia ist offline  
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