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Alt 05.02.2014, 17:51
In Feindesland
#1
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Schweigend und nahezu unbeweglich stand er am Bug seines Schiffes und blickte in den Nebel. Gedämpft kamen Geräusche vom nahe gelegenen Land an das Schiff heran: Das Klirren von Rüstungen, Gerede und Gesang - Geräuche, die jede Festung verursachte, wenn sie am frühen Morgen langsam zum Leben erwachte. Umso wichtiger war es, dass das Schiff und seine Mannschaft selbst unhörbar waren. Der frühmorgendliche Nebel sorgte für die passende Unsichtbarkeit.

Nahezu lautlos reihten sich die schwer gepanzerten und bis an die Zähne bewaffneten Männer an der Reling auf. Nur Sekunden später klapperte es Dumpf, als das Schiff gegen den Steg des Hafens fuhr. Jetzt war es nur noch eine Frage weniger Augenblicke, bis der unerwartete und höchst unerwünschte Gast den elfischen Augen und Ohren auffallen würde. Die Männer ließen jede Vorsicht fallen. Mit lautem Kampfgeschrei stürmten sie von Bord und metzelten einen Großteil der Ritter in der Festung nieder, ehe diese überhaupt wussten, wie ihnen geschah. Die übrigen waren der Übermacht an ausgeruhten und vorbereiteten Kämpfern vollkommen unterlegen. Es dauerte nur Minuten, bis alle Soldaten der Festung tot in ihrem eigenen Blut lagen.

Doch der Überfall war noch nicht vorbei. Während eine Hand voll Krieger die Tore verbarrikadierte und ein großes Signalfeuer entzündete, machte der Großteil der Gruppe sich unter ihrem Anführer auf den Weg in den dunklen Stollen, der zur eigentlichen Burg führte. Auch hier wurden die Soldaten überrascht, und da der Feind von innen heraus kam, fanden auch sie ein schnelles und blutiges Ende. Gerade erst tat der letzte Soldat seinen letzten Atemzug, als sich schon drei weitere Schiffe dem Hafen der Südfestung näherten. Auch sie spuckten weitere Massen an Kriegern aus, die nach und nach das ganze Gelände besetzten. Die Toten wurden achtlos ins Wasser geworfen oder wie eine Einladung im verseuchten Südland aufeinandergestapelt.

Während Krieger ihre Plätze nahmen, aber auch Hofbedienstete, Köche, Pferde und Huren Einzug in der eingenommenen Burg hielten, stand der Anführer wiederum schweigsam auf der gut befestigten Mauer. Von dieser Perspektive hatte er die Insel noch nie gesehen. Aber so schlecht sah es nicht aus. Er sah ein wenig mitgenommen aus, nach seiner überraschenden Flucht aus den Flammen des Schlosses, die Volo selbst ihm gesandt haben musste. Seinen letzten Reichtum hatte er in der Heimat zusammengekratzt, ehe die Soldaten des Königs alles beschlagnahmen konnten. Mehr als ein Jahr hatte er damit zugebracht, Soldaten in aller Herren Länder anzuwerben und auszurüsten. Doch jetzt war die Zeit gekommen. Die Zeit, Rache zu nehmen und sich zu holen, was ihm zustand.

Ein zufriedenes Lächeln stahl sich in Fredulfs Gesicht. "Geliebte Gattin, ich komme. Und diesmal werde ich bekommen, was ich will."
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 06.02.2014, 10:46
#2
Muinthor Areu
Reisender
 
Registriert seit: 27 Aug 2012
Beiträge: 5
Ruhig und besinnlich ist die Wache in der Südfeste. Die Orks zeigten sich seit vielen Monden nicht mehr vor den Toren, auch wenn die Elfen, Zwerge und Menschen welche dort wacht halten, wohl bescheid wussten über die düstere Gefahr. Kehrt immer mehr der Alltag in die Feste ein.

Der Morgen wurde wie so oft allmählich mit elfischen Liedern geweckt, die Mägde richteten den Essensausschank ein, frischer Fisch und Brot. Dazu wahlweise Wasser oder Milch. Der zwergische Schmied stand vor seinem Amboss und kratzt sich genüsslich am Bauch.

Die einzigen welche noch auf den Beinen waren, war die Nachtschicht der Wache, welche in weniger als einer halbe Glase abgelöst werden sollte. Unter ihnen stand Muinthor am Osttor, als Elf hatte er den Vorteil gegenüber den Menschen auch in tiefer Dunkelheit noch etwas sehen zu können. So stand er dort jede Nacht seit er Cerinor verlassen hatte. Doch der Nebel an diesem morgen war dicht.

Neben ihm stand der Zwerg Faralosch, er neckte Muinthor zu gern und hatte stets einen neckischen Spruch auf Lager. "He, Milchgesicht. Kommst mit auf ein Zwergenbier wenn die Ablösung kommt?" sagte er mit kehliger trockener Stimme. Muinthor erwiederte höflich "Euer Atem verschreckt auch so schon die Orks, seht ihr wie sie sich verstecken?"
Der Zwerg lachte und klopfte ihm unsanft auf den Rücken.

Allem anschein nach ein gewöhnlicher Tag, bis ...

Lärm dringte plötzlich in sein Ohr. Das Geräusch von Bolzen zischte durch die Luft und Stahl das auf Stahl schlug gefolgt von verenden schreien einiger Menschen. Muinthor blickte sich um, doch konnte er in dem Nebel den Hafen nicht erkennen.

"Zu den Waff...!" Brüllte ein Mensch gefolgt von klirrenden Geräusch.
"Wir werden angegriffen! Zu den Waffen!" Rief Muinthor mit aller kraft durch die Feste.
Die Wachen verließen ihre Posten und stürmten auf den Hof der Feste. Eine Magd rannte an ihm vorbei, an ihrer Hand einen Jungen den er nur als Boten kannte.
Neben Muinthor stellten sich einige Klingentänzer, Zwerge und Streiter der Menschen. Innerhalb weniger Augenblicke herrschte das Chaos und Lärm hüllte die Feste in ein ohrenbetäubendes durcheinander.

Er sah die ersten Angreifer und zu seinem schaudern waren dies keine Orks welche wild auf sie zu stürmten. Es war ein Tross in gereihter Formation. Schwertkämpfer vorn, in der zweiten Reihe konnte er Speere und langstielige Äxte sehen. Zu allem übel sausten weiterhin Bolzen durch die Luft welche gezielt die schwer gerüsteten Wachen ausschalteten.

An seiner Seite stand Faralosch, wacker wie ein Felsen sogar als ein Bolzen sich in seinem Schild bohrte. "Verfluchte Feiglinge!" brummte er.
Der Kampf war schauderlich, die Wachen waren zu weit verstreut, es ließ sich keine vernünftige Reihe bilden. Nicht in der kurzen Zeit.

Die Feinde rückten näher und töteten alles und jeden ohne Gnade. Frauen, Handwerker sogar die jüngsten und ältesten von denen keine Gefahr drohte. So prallte der Tross gegen die letzte Verteidigung der Feste und ein erbitterter Kampf um das überleben begann. Er deckte den Zwerg neben sich mit seinem Schild und jener nutzte die Gelegenheit um einen der vordersten Schwertkämpfer auszuschalten. Muinthor setzte zu seinem gefährlichsten Angriff über und konnte selbst einen niederstrecken.

Doch es dauerte nicht lang bis die Flanke zusammen brach, die Männer stürmten nun unterbitterlich voran auf die Stellung der Völker zu. Blut tränkte den Boden mehr und mehr. Schreie hallten durch den Nebel welche nach und nach verstimmten.

Ein Bolzen zischte durch die Luft und beinahe hätte ihn Muinthor nicht mehr aufhalten können. Das Schild lenkte ihm vom sicheren Ziel in des Zwergens Kopf ab und donnerte zitternd in den Boden. Ein zweiter folgte und durchstieß seine Rüste am unterarm. Zitternd ließ er den Schild fallen. Der Zwerg schaute ihn für einen Augenblick mit Dankbarkeit an, aber auch Verzweiflung lag in seinem Ausdruck.

"Es war mir eine Ehre mein Freund! Le maethor vere. (Ihr seid ein mutiger Krieger!)" Sprach er zu seinem Gefährten und kämpfte mit ihm in der Hoffnung das irgendjemand entkommen mochte um Hilfe zu schicken.
Die Verteidiger der Feste fielen, auf dem Hof waren nur noch eine handvoll Krieger übrig die sich in einem kleinen Kreis zusammen rotteten.

In einem kurzen Augenblick konnte er ihn sehen. Den Machthaber und General dieses Massakers, geschützt von schweren Wachen an denen kein heran kommen war. Nach und nach vielen die wackeren Männer und Frauen an seiner Seite. Ein Speer bohrte sich durch seinen Oberschenkel, ein Schwert schlitzte ihm die Brust auf. Stöhnend fiel er auf die Knie. Faralosch schmetterte seine Axt in den Helm eines Feindes, kurz darauf wurde er selbst von Schwertern und Äxten niederstreckt, bis er röchelnd am Boden lag. "Bero ven Tycuahele". (Möge Tykene uns schützen). Raunte er unter großen Schmerzen.

Muinthor schaute paralysiert in die Masse der Feinde, viele ignorierten ihn nun und stürmten an ihm vorbei in Richtung der Höhle. Sein Blick war matt doch schaute er Fredulf mit fester Miene an. "Wie kann ein Mensch nur soweit sinken." Dachte er sich. Fredulf machte ein Handzeichen und ein riesiger Kerl trat auf ihm zu. Holte aus ... dann war es vorbei.

Schwärze umschloss ihn ...
...
...
...
...
... bis ein leichter Funken aufging der langsam an größe zunahm. Ein Stern. Unendlicher Frieden.
Muinthor Areu ist offline  
Geändert von Muinthor Areu (06.02.2014 um 10:52 Uhr).
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Alt 07.02.2014, 09:53
#3
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Es hatte überraschend wenig Zeit gebraucht, die Südfestung zu erobern. Andererseits war Fredulf nicht wirklich verwundert. Dass von einer anderen Seite als dem Süden Gefahr drohen konnte, damit hatte wohl niemand gerechnet. Genau darum hatte er sich diese Strategie ja auch ausgedacht. Und sie war erfolgreich gewesen.
Vor dem Tor waren die Toten mittlerweile zu einem grausigen Berg aufgestapelt worden. Doch bevor irgendeiner der Soldaten die Toten anzünden oder den düsteren Kreaturen des Waldes preis geben konnte, hob er die Hand. "Wartet. Dieser Gardist da. Bringt mir seinen Kopf." Die Soldaten taten wie ihnen geheißen. Angewidert betrachtete Fredulf den unfachmännisch abgesäbelten Kopf. Es war widerlich. Aber in diesem Krieg hieß es, von Anfang an eine klare Position einzunehmen. Und dazu waren eben auch manchmal unangenehme Dinge notwendig.

Und während der gefallene Herzog sich den Huren widmete, die jeden Troß von Kriegern in die Schlacht begleiteten, machte eine kleine Kiste sich auf den Weg in die Burg nach Minoc.

*****

Maer hatte nicht lange überlegen müssen, als die Wache ihr die Kiste überreichte. Im Gegensatz zu dem Gardisten verstand sie sehr genau, was ein Gruß aus Thagor bedeuten konnte: Ihr Ehemann hatte genug von seinen Wunden geleckt und war bereit, sich wieder zu zeigen. Sie hatte damit gerechnet, dass die Sache für ihn noch nicht ausgestanden war. Auch wenn sie gehofft hatte, dass er nicht noch einmal versuchen würde, Britannia an sich zu reißen.
Was mochte wohl in der Kiste sein? Schlangen vielleicht? Irgendein ekliges Krabbelgetier? Vielleicht auch nur ein Brief, sein Ehering oder irgendetwas anderes, womit der Herzog die Herzogin verhöhnen könnte. Auf alles gefasst, öffnete Maer die Kiste - und ließ sie mit einem erstickten Schrei wieder fallen. Ein abgetrennter Kopf kullerte aus der Kiste. Und eine rote Rose segelte sanft hinterher.
Die Herzogin war sprachlos über die Perfidität dieser Botschaft. Nein. Fredulf kündigte nicht seine Rückkehr an. Er war längst wieder da. "Verbrennt das", befahl sie einem Gardisten, der den Kopf gerade für eine Beweisaufnahme sichern wollte. Was brauchte man hier noch Beweisstücke? Dass Fredulf zurück war, würde sich vermutlich bald noch eindeutiger zeigen. Und ein abgetrennter Kopf musste nun wirklich nicht sein Dasein in irgendeiner Gardekiste fristen. Zumal es einfach widerwärtig war. "Und schafft mir den Oberst her. Und wenn Ihr ihn aus dem Bett holen müsst."

Ohne sich von den Gästen des Turniers zu verabschieden, begab sich die Herzogin in die Burg, wo sie sich in ihrem Musikzimmer einschloss. Ihr einziges, wirklich gutes Refugium. Und mochten die Mägde und Bediensteten auch noch so verzweifelt an die Tür klopfen - hier rührte sich in den nächsten Tagen nichts mehr.
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Alt 11.02.2014, 09:37
#4
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
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So ganz wohl war dem Boten nicht dabei, als er die Festung in Richtung Süden verließ. Das ganze Land dort hatte so eine ungewisse, ungeheuerliche Aura, die ihm einfach nicht gefiel. Aber es half nichts. Irgendjemand musste diese Gang übernehmen, und der Lohn war gut. Außerdem war der Bote bis an die Zähne bewaffnet und hatte noch eine kleine Eskorte dabei. Eigentlich war diese gar nicht notwendig, denn je weiter die kleine Gruppe in den Süden vordrang, umso weniger Leben sah man hier. Selbst die Orks und Goblins blinzelten den Menschen nur aus den Büschen entgegen und rührten sich nicht. Zumindest in der Hinsicht hatte der Herzog Recht behalten: Die dunklen Kreaturen waren viel zu neugierig auf das Geschehen am Südwall, als dass sie bedingungslos über die ungeladenen Gäste herfallen würden. Einige von ihnen waren sogar vorwitzig genug, sich aus sicherer Entfernung den Menschen anzuschließen und ihren Wegen zu folgen.

Die Dunkelheit brach früh über den Süden hinein. Schneller als geplant war die Abordnung gezwungen, sich einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen. Der Weg war noch weit, doch zum Glück hatten sie genug zu Essen dabei, um notfalls zwei Wochen lang zurecht zu kommen. Wenn auch nur mit trockenem Brot, Wasser und getrocknetem Fleisch. Die Gruppe verzichtete darauf, ein Zelt zu errichten. Stattdessen suchten sie sich einen halbwegs geschützten Ort unter einem Felsvorsprung, der zu hoch für einen überraschenen Angriff von oben war. So mussten die Soldaten nur drei Richtungen bewachen, statt vier. Während die Hälfte der Gruppe sich auf Wachposten begab, kauerte die andere Hälfte sich unter ihren Decken zusammen und versuchte vergebens, Schlaf zu finden. Zwar gab es keine nennenswerten Vorfälle, doch die fremden Geräusche dieser Gegend ließen einen einfach nicht zur Ruhe kommen.

Hoffentlich würden sie morgen gut voran kommen...
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Alt 12.02.2014, 14:06
#5
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Erst spät am Tag graute ein fahler Morgen, der die ereignislose, doch unruhige Nacht ablöste. Obwohl die Müdigkeit den Männern in allen Knochen steckte, beeilten sie sich doch, ihre Ausrüstung einzupacken und die Pferde zu beladen. Je eher sie von diesem Ort wegkamen, umso besser.

Weiter ging der Weg nach Süden und je mehr sie foranschritten, umso weniger Mühe gaben sich die Orks und Goblins, sich vor den Menschen zu verbergen. Die Pferde wurden unruhig und als die Gruppe eine kleine Rast machte, scheute eines der Packponys und floh. Verdammt! Es würde zweifellos hungrigen Orks zum Opfer fallen. Und da mit dem Pferd auch Vorräte für einige Tage verloren gingen, mussten die Boten sich umso mehr beeilen. Der Weg wurde morastig und die Hufe hinterließen tiefe Abdrücke im Schlamm. Wären die Verfolger ihnen nicht ohnehin schon auf den Fersen, wären sie damit vermutlich noch in Tagen auffindbar. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, setzte kurz darauf auch noch ein kräftiger Regen ein. Binnen kürzester Zeit hatte er Pferde und Reiter durchnässt. Heilfroh waren die Soldaten, als sie eine heruntergekommene Hütte fanden. Sie bot halbwegs Schutz vor dem Wetter und da die Sonne hier im Süden schnell unterzugehen schien beschlossen die Männer, ihren Weg heute nicht mehr fortzusetzen.

Im Südwall herrschte indes bis in die späten Abendstunden rege Betriebsamkeit. Der Herzog und seine Generäle trafen sich nahezu täglich für Planungen und Besprechungen, während ansonsten das ganz normale Gebahren eines Hofes herrschte: Frauen kochten das Essen, Männer hielten Wache und schärften ihre Waffen. Sogar ein Hofnar war im Tross am dabei, der die Truppe abends unterhalten würde. Lange dauerte es allerdings nie, denn übermäßiger Alkohol war zu Gunsten der Wachsamkeit verboten und wurde hart bestraft. Die meisten Männer begnügten sich daher damit, mit den Mägden oder Huren in einem dunklen Winkel der Halle zu verschwinden unddort eine angenehme Nacht zu verbringen.

Das Treiben am herzoglichen Hof in Minoc hätte nicht gegensätzlicher sein können. Es war unübersehbar, dass hier eine Frau das Regiment führte. Soldaten und Mägde saßen einträchtig an den Tischen und genossen ihr Abendessen während Musiker für Unterhaltung sorgten. Wenngleich sich bei so vielen Menschen die eine oder andere heimliche Liebelei nie verhindern ließ, ging hier alles mit viel Anstand zu. Die Soldaten, die heute noch Wache halten mussten, betranken sich nicht. Und wer Zeit hatte, umwarb von der kleinen Magd bis zur edlen Dame jede Frau mit so viel Ritterlichkeit, dass es selbst nach den Geboten von Sitte und Tugendhaftigkeit nicht mehr angemessen wäre, nicht wenigstens ein Gedicht oder Haarband als Zeichen der eigenen Gunst zu übergeben.

Doch auch wenn das Leben in Minoc sich vom drohenden Krieg bisher unbeeindruckt zeigte, hing über all dem eine finstere Wolke. Nicht einmal die Mägde entfernten sich weiter von der Burg, als für ihre Aufgaben notwendig gewesen wäre. Verließ die Herzogin die Burg, tat sie es nur noch mit großer Eskorte. Praktisch jeder Gardist in ihrer Nähe war mittlerweile ein Offizier. Nicht weniger schwer war die Bewachung von Britain und Cove. Wer die Stadttore passieren wollte, musste seine Identität preisgeben und sich im Zweifelsfall von den Wachen durchsuchen lassen. Schon kursierten die ersten Gerüchte von fremden bewaffneten Rittern, die durch die Wälder Britannias streiften. Längst hatten die meisten Landbewohner ihre Habseligkeiten gepackt und in der Stadt Obdach gesucht. Nur einige Unbesonnene harrten noch in ihren Häusern aus, weil sie ihren Besitz nicht allein lassen wollten. Und das Unwohlsein breitete sich aus. Selbst im Handwerksviertel sahen sich schon die ersten Menschen nach einem geschützten Platz innerhalb der Stadtmauern um. Denn eines war klar: Eine Hecke mochte gegen wilde Tiere schützen aber nicht gegen kampferfahrene und schwer bewaffnete Ritter. Und weil der Platz langsam eng wurde, entstanden in Britain und rund um die Burg immer mehr notdürftige Lager und Behausungen, die den Flüchtlingen wenigstens ein bisschen Schutz vor dem frischen Herbstwetter bieten konnten.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 12.02.2014, 17:00
#6
Maara Nali
Reisender
 
Registriert seit: 20 Mar 2013
Beiträge: 99
* Als Maara auf der Straße von den Gerüchten der nahenden Feindestruppen hört, und dass auch das Handwerksviertel nicht mehr sicher sei, packt sie ihre Sachen zusammen, hinterlegt sie bei Brennan dem Bankier und nimmt sich ein Fremdenzimmer innerhalb der Stadtmauern. *
Maara Nali ist offline  
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Alt 13.02.2014, 07:15
#7
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
Wenige Tage nachdem die ersten Gerüchte in der Stadt ihren üblichen Weg über die Waschweiber, Tavernen und Gehöfte gefunden hatten, herrschte rege Betriebsamkeit im Anwesen Jonahs, wo selbst der Mörtel noch frisch und feucht war. Hatte man in den letzten Tage oftmals die Handwerker ein und aus gehen sehen, beobachtete so mancher Anwohner in den Morgenstunden einen schon fast offiziellen Abzug des Decrams. Mehrere Tagelöhner brachten verschlossene Truhen aus dem Haus und wer durch die offene Türe des Anwesens blickte, konnte sehen, wie Jonah mit einer Kladde den Inhalt festhielt und Anweisungen erteilte, so manches kostbares Buch aus seiner Bibliothek in Sicherheit zu bringen. Hielt manchmal einer der Tagelöhner eines der Werke zu lange in der Hand, musterte die fremdländischen Texte der Buchrücken und Pergamentrollen oder fuhr er mit schmutziger Hand über die empfindlichen Einbände, vernahm man den Befehlston Jonahs bis auf die Straßen.

Nach einigen Stunden schien das meiste gepackt zu sein und der Zug mit dem wertvollsten Besitz des Hauses nahm seinen Abschied. Auch so manche Kleidungsstücke, Kleinodien aus den zahlreichen Reisen Jonahs und selbst Weine in angestaubten Flaschen waren verstaut worden und auf seinem Pferd folgte Jonah in der vollen Montur seines ehemaligen Ordens, gerüstet mit Rapier und Kräuterbeutel den Männern in die Stadt. Vor sich auf dem Schoß hielt er indessen eine goldene Schatulle fest in den Händen und ein jeder Anwohner konnte sich schon denken, dass der sonst so auf Aussehen und Haltung bedachte Mann zukünftig ohne den Großteil seines Schmuckes auskommen musste, der dieser Tage wie sein meistes Gold in den schützenden Mauern der Hauptstadt verwahrt werden sollte.

Offensichtlich war Jonah Decram hierbei auch darauf bedacht, dass etwaige Späher über die Hecke diesen Zug unter dem jetzt noch gewährleisteten Schutz der Garde beobachten konnte. Vielleicht erhoffte er sich so einer Plünderung durch Gerüchte auf sein Anwesen konzentriert, hervorkommen zu können. Denn in den letzten Jahren hatte der Sprößling ehemaligen Adels wenig dafür getan, seinen Reichtum zu verbergen.
Jonah Decram ist offline  
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Alt 13.02.2014, 08:24
#8
Illatgio Conczin
Reisender
 
Registriert seit: 07 Dec 2013
Beiträge: 17
Illatgio war nach einigen Tagen des Betens ebenso wieder aus dem
Konklave heraus gekommen. Es staute sich die Arbeit an in seinem Amtszimmer.
Hier und da vernahm er tosende Geräusche von Wagen und Pferden,
welche am Kloster vorbei ritten. Schwer beladen mit Taschen und den
wichtigsten Dingen, welche die Menschen verstaut hatten.

Frauen, Kinder, Familien. Ein jeder zog in die Stadt hinein und suchte dort
Schutz. Sei es in einem kleinen Haus oder einem Zimmer in der Herberge.
Elias, die treue Seele und Kantor der Kirche war ebenfalls im Kloster zugegen.
Er tätigte die sonstigen Arbeiten und kehrte die Kapelle aus.
Nach einigen Taten, trafen sie sich zu einem gemeinsamen Gespräch im
Allerheiligstes und Illatgio und Elias unterhielten sich über die Gerüchte,
welche schon bis ins Kloster vorgedrungen waren.

Es brauchte auch nicht lange um die Lage zu erkennen, dass das Kloster
hier eine helfende Hand sein musste.
Sogleich machte sich Elias auf in den östlichen Teil der Stadt, wo schon
einige Menschen sich versammelten auf dem Platz der Kirche.
Hier und da waren schon kleine Lager aufgeschlagen und die Menschen
bettelten um etwas Brot und Gold für ihre Familien.
Der Krieg, wie es zu sein scheint, hielt auch langsam in Britain Einzug.

Nach all den Gesprächen mit den Herrschaften der Gemeinde, tat auch
Illatgio seine Arbeit und ging mit einem kleinen Mädchen zusammen in die Stadt.
Sie begleitete ihm bei seinem Rundgang und Illatgio stockte der Atem.
Selbst in der heiligen Kirche waren sie schon und legten Schlafmatten aus.
Niemand sollte unter solchen Umständen leben oder gar in der Stadt verharren.
So riet er den Menschen das Kloster aufzusuchen, dessen Mauern schon
fast wie eine Festung waren.
Dort würden sie Obdach und Nahrung finden. Doch auch Heilung und Trost
sollten das Kloster ihnen spenden und so riet Illatgio den Kantor an, nach
einem Heiler sowie einer oder einem Alchemisten sich umzusehen.
Sie sollten die Versorgung der Wunden übernehmen, während der den
Menschen in Worten und Gebeten Trost spendete.

Es war Zeit zu Handeln und so lies er schnell die Zimmer herrichten,
damit jeder ein warmes Bett hatte und sagte in der Küche des Klosters
bescheid, dass die Vorräte aufgestockt und die Öfen angeheizt werden
sollen.
Dann machte sich Illatgio wieder auf in sein Amtszimmer und holte eiligst
ein paar Pergamente hervor, welche er zu beschreiben begann.
Es musste gehandelt werden, wenn nicht Jetzt, könnte es Morgen schon
zu spät sein.
Illatgio Conczin ist offline  
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Alt 17.02.2014, 19:47
#9
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Gerade erst hatten sich die braven Bürger Britains in ihre Betten begeben, als sie auch schon wieder durch die Feuerglocken geweckt wurden. Schlaftrunken, aber zutiefst erschrocken versammelten sich die Menschen auf den Straßen. Irgendjemand rief etwas und deutete nach Westen. Und tatsächlich: Der herbstliche Nachthimmel im Westen der Stadt war orangerot verfärbt. Feuer!

Bald hatten sich die ersten Trupps zusammen gefunden, um dem Flammenmeer entgegen zu treten. Doch wer damit gerechnet hatte, dass es sich lediglich um ein einzelnes großes Feuer handelte, der irrte sich. Der halbe westliche Wald brannte. Die Sägemühle war bereits nur noch ein Haufen Asche und das Feuer drohte auf das benachbarte Wohnhaus überzugreifen. Ein wenig weiter im Westen stand das Weizenfeld am Ogerpass lichterloh in Flammen. Nur der Wind und eifrige Helfer schützten den Hof Larail davor ein Opfer des Feuers zu werden. Schlimmer sah es weiter nördlich aus. Auch dort brannten die Felder, eine Scheune lag in Schutt und Asche.

Menschliche Opfer gab es zum Glück nur wenige zu beklagen. Lediglich den Meister der Sägemühle erwischte es. Außerdem eine Bauernfamilie die gerade dabei gewesen war, ihr Hab und Gut auf einem Wagen zu verladen. Doch die gesamte Weizenernte, jede Menge Obst und Gemüse waren verbrannt. Der Winter würde mager werden. Sehr mager. Und abgesehen davon, dass einige Leute getötet worden waren, waren offenbar auch einige einfach verloren gegangen.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 17.02.2014, 20:14
#10
Alessandra Rodin
Reisender
 
Registriert seit: 25 Oct 2010
Beiträge: 674
Eilig flüchtete Alessandra mit den Kindern in die Stadt. Kurzerhand schickte sie die drei Wachen am Schlosstor zum roten Mondtor, falls es Söldner wagen sollten, die Stadt zu betreten.

Kurzerhand erging dann folgender Befehl an die Korporale:

Je vier Wachen sind an jedem Mondtor in der Stadt Britain zu postieren, ebenfalls soll eine Barrikade um jedes Mondtor aus möglichst sperrigen Gegenständen errichtet werden, mit nur einem einzigen Durchgang. Jeder Gardist hat drei Explosionstränke mirzuführen, um eine mögliche Übermacht schnell zu bezwingen.

Der Tempel der Elemente soll ebenfalls mit Barrikaden verriegelt werden und auch dort sollen vier Wachen die Portale bewachen.

Jede Person, die durch ein Mondtor tritt, muss kontrolliert werden, Waffen müssen umgehend beschlagnahmt werden. Jeder Bürger, der die Stadt verlassen will, soll angehalten werden umzukehren und auszuharren.

Glaron sei mit uns allen.

gez.
Alessandra Darach, Hauptmann

Eine Abschrift geht an Bolwen.
Alessandra Rodin ist offline  
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Alt 18.02.2014, 10:03
#11
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Schon kurze Zeit später zogen sich die Wachen auf Befehl zusammen. Patrouillen wurden beendet und viele weniger wichtige Gebäude verloren ihren Wachschutz, um genügend Männer für die Bewachung der Mondtore zusammen zu bekommen. Das sorgte zwar für ein sicheres Gefühl von außen, schaffte aber gerade in dunkleren Gassen ein sehr beklemmendes Gefühl. Gerade die Orte, an denen sich Flüchtlinge zusammengerottet haben, wurden von vielen britainer Bürgern nach Möglichkeit gar nicht mehr betreten. Zu weit weg war der nächste Wachposten im Falle eines Übergriffs.

Noch schwieriger als die Frage, welche Wache vor Ort blieb und welche abgezogen werden konnte, war die Frage der Barrikaden. Kurzerhand machten kleine Trupps von Gardisten sich auf den Weg durch die Stadt, um von den Einwohnern alte Möbel für die Sperrung der Mondtore einzufordern. Zwar wurden wirklich notwendige Möbel verschont und auch zu allzu teurem Holz wurde nicht gegriffen. Und doch gab es am Ende kaum einen Haushalt in Britain, der nicht mehr oder weniger freiwillig Teile seiner Einrichtung zum Schutz der Stadt hatte abtreten müssen.

Rege Betriebsamkeit herrschte derweil in der Burg in Minoc. Kleidung und Möbelstücke wurden eingepackt, um den Umzug der Herzogin in ihre Britainer Residenz vorzubereiten. Nur die wichtigsten Bediensteten würden sie begleiten, während der stellvertretende Kämmerer sich weiter darum kümmerte, dass die Trutzburg weiter befestigt wurde.

Aber auch in der gefallenen Festung im Süden tat sich einiges. Weitere Schiffe kamen an. Auch sie spuckten schwer gepanzerte Männer aus, die das rote Wappen Fredulfs von Britannia trugen. Anders als die gedungenen Söldner handelte es sich bei den Neuankömmlingen aber um treu ergebene Freunde und Gefolgsmänner. Sie hatten in ihren eigenen Lehen Soldaten ausgehoben, um den verfemten Herzog bei der Eroberung Britannias zu unterstützen - und auf diesem Wege ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Mit der richtigen Mischung aus Gefolgstreue und Soldatenlohn bewohnte jetzt eine schlagkräftige Armee den Süden. Und langsam und unauffällig breitete sie sich über die im Wald verstreut liegenden Wachposten nach Norden aus.

Wesentlich dezimierter als bei seinem Aufbruch kehrte auch die kleine Gruppe an Gesandten aus dem Süden zurück. Nur drei von zehn hatten es überlebt. Aber sie hatten eine gute Botschaft im Gepäck: Von Jenseits des Walls würde keine Gefahr drohen, wenn unliebsame Gefangene des Herzogs ihren Weg dorthin fänden. Der Herzog nickte zufrieden. Man musste sich eben nicht immer auf jeden noch so widerwärtigen Bündnispartner einlassen. Manchmal ließ er sich schon mit Kleinigkeiten ruhig stellen.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 18.02.2014, 12:58
#12
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
Tagelöhner wurden erneut vom Haus Decram ausgesandt und gingen mit vollbepackten Händen durch die Stadt. Nahezu der gesamte Vorrat an Brennholz wurde der Garde zugeführt. Eine Notiz lag den Scheiten bei.


Glaron zum Gruße,


Ich empfehle das Anspitzen der Hölzer und der Ausrichtung auf die Tore in einer kreisförmigen Anordnung. Etwaige Nutzer des Tores werden durch den leichten Schwung aus dem Tor heraus somit direkt in die Barrikaden geschleudert und so vermutlich bis hin zu tödlichen Verletzungen erhalten.

J. Decram


Ein letztes Mal führten ihn seine Wege komplett durch die Straßen, nachdem er diesen kleinen Umzug angeordnet hatte. Sein Haus verwaiste, kalt und mit leeren Regalen stand es doch erst frisch errichtet im Handwerkerviertel, dessen Sicherheit nicht mehr garantiert werden konnte. Wie sicher waren die Bollwerke der Hauptstadt, der Hafen, die Mauern und zu zahlreichen Tore und auch die herzogliche Residenz. Freilich, von einer Belagerung von allen Seiten war nicht zu rechnen und er ärgerte sich über den Schicksalschlag, der die alte Ordensfeste der Yil'Dan in einem Erdbeben zerstört hatte. Wäre noch ein Orden vorhanden, noch Kämpfer und Lehensherr in seinen Reihen, wären die Tore noch in ihren festen Rahmen und die Zinnen waffengerüstet, hätte seine alte Heimat Fenisthal doch eine gute Basis zum Schutze der Stadt gegeben. Vielleicht sogar unter seiner Führung, der zweite der Decram, ein zweiter Baron?

Die Zeiten waren vergangen und seinen Kriegsdienst hatte er geleistet, ohne wirklich mit Lohn und Ehre aus den damaligen Krisen empor zu gehen. Doch nun rief man wieder zu den Waffen, wieder im Süden und wieder unter schlechten Vorzeichen.

So sah man Jonah nur noch in der alten Rüstung, mit seinem Rapier und Taschen durch die Straßen ziehen, ehe er sich plötzlich völlig zurück zog. Gerüchte seiner Kunden, der Handwerker die noch seine Bestellungen hielten und selbst unter den Freunden gingen herum, dass Jonah wieder einmal seinem Drang gefolgt sei und die Stadt verlassen habe. War er wieder in die alte Heimat geflohen oder in jene Gefielde Moonglows, die sicher nicht nur für den Arkanen einen sicheren Hafen darstellten?
Jonah Decram ist offline  
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Alt 19.02.2014, 06:04
#13
Gerald Fendrys
Reisender
 
Registriert seit: 25 Jul 2013
Beiträge: 148
Hier und da drangen ein paar Sonnenstrahlen durch die Kanalöffnungen und warfen ein fahles Licht auf die Gänge der Kanalisation. Gerald schritt mit ein paar Wachen hinter sich die Kanalisation ab. "Ihr zwei verstärkt den Haupteingang" brummte Gerald und begann nun etwas schneller zu laufen. Die zwei Männer die er damit meinte, salutierten und verschwanden an der nächsten Kreuzung in der Dunkelheit. Hinter ihm schritten nun nur noch vier weitere Wächter. Gerald blieb stehen und wendete sich zu ihnen um. " Ich denke die Befehle sind klar? Sagt allen anderen Wachen bescheid. Niemand wird unsere Gänge nutzen außer die Unsrigen und jene die Schutz suchen. Jeder von Fredulfs Männern wird fest genommen oder geköpft. Ich denke das war klar genug?" Die Wachen nickten, salutierten und wandten sich um, um ihren Weg zu den anderen Wachen fortzusetzen. Gerald blickte ihnen nach, hob dann mit nachdenklicher Miene seine Finger an die Nasenwurzel und schloss die Augen. " Ich wusste es war zu Ruhig..." brummte er leise zu sich selbst und verschwand dann in seinen Räumlichkeiten um sich auf den Kampf vorzubereiten.
Gerald Fendrys ist offline  
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Alt 19.02.2014, 22:48
#14
Samorel Lethien
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Nach einer längeren Unterredung im kleinen Kreis ging Samorél etwas laufen um seinen Kopf klar zu bekommen. Sein weg führte ihn in den Hafen wo er über die drei bereiten Schiffe von Cerinor sah. Herrlich weiße Gebilde, eins massiv und breit, eines lang und schmal und das schönste wie auch schnellste der Schiffe war auch das nächste zu ihm.
Er trat auf eben jenes und erkundigte sich nach dem Kapitän welchen er dann auch direkt aufsuchte. Diesem berichtete er das Ergebnis von der Unterredung mit den Anderen, nur wenige Stunden später stach das Schiff in See um in Britains Richtung seinen Dienst antreten.
Samorel Lethien ist offline  
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Alt 20.02.2014, 15:02
#15
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Es dämmerte früh an diesem Herbsttag als am Horizont ein Segel auftauchte. Zielstrebig steuerte es die Nordküste Britannias an, während die untergehende Sonne die weißen Segel in ein leuchtendes Orange tauchte. Nur wenig später legte das Schiff unweit der Wüste an. Krachend landete die Planke im Gras.

Rege Geschäftigkeit herrschte auf dem Schiff und schnell übertrug sie sich auf das Land. Pferde wurden entladen, die nach der langen Fahrt sichtlich nervös waren. Auch eine ganze Wagenladung an Waffen, Rüstungen und Nahrung waren an Bord und wurden nun am Ufer ausgeladen. Es war genug, um im wahrsten Sinne des Wortes eine ganze Armee zu versorgen.

Nachdem die Männer die Ladung gelöscht hatten, begannen sie in den nahe gelegenen Wäldern Holz zu schlagen. Die Stämme wurden an beiden Seiten angespitzt und schließlich in den Boden gerammt. Nur an einer kleinen Stelle wurde eine Lücke gelassen. Ein massives, schmiedeeisernes Tor fand hier seinen Platz. Die für einen Angriff empfindliche Stelle wurde durch eine zweite, niedrigere Palisade geschützt. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, aber in dem neu entstandenen Fort dachte noch niemand an Ruhe. Reihenweise Zelte wurden aufgestellt, militärisch akkurat, immer im gleichen Abstand. Einfache Betten wurden im Inneren aufgestellt, ein Zelt wurde zum Küchenzelt deklariert.

Endlich war die Arbeit getan. Der im Vergleich zu dieser großen Befestigung eher spärliche Haufen an Männern versammelte sich an kleinen Wachfeuern, um sich in der Herbstkälte ein wenig zu wärmen. Als am nächsten Morgen die Sonne wieder aufging, waren die Männer bereits wieder auf den Beinen. Ein kleiner Trupp hatte sich zu der nahe gelegenen Festung aufgemacht. Sie überprüften die Türschlösser, brachten Waffen, Sprengstoff und andere gefährliche Dinge in das Gebäude und sorgten anschließend dafür, dass die Türen wieder gut verschlossen wurden.

All das geschah unter den Augen des gestrengen Anführers der Gruppe. Sein gepflegtes, graues Haar wies noch einige Spuren von Schwarz auf und war im Nacken zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden. Eine Narbe zog sich quer durch das Auge des Mannes und verlieh ihm einen Eindruck von Strenge, Unnahbarkeit und einen Hauch von Feindseligkeit. Seine edelstählerne Rüstung glänzte in der Morgensonne, während er nahezu reglos auf seinem gewaltigen Schlachtross saß. Erst, als ein Horn erklang, kam Leben in die Augen des Mannes. Er trieb das Pferd zu einem donnernden Galopp, um wenige Augenblicke später die Küste zu erreichen. Dort ganz in der Ferne konnte er sie sehen: Zwanzig stolze Schiffe, jedes einzelne randvoll mit kampfesmutigen, treu ergebenen Männern, ausgeruht und mit geschärfter Klinge. Lange hatten sie auf einen Augenblick wie diesen gewartet. Jetzt konnten sie zeigen was es bedeutete, eine der mächtigsten und furchterregendsten Armeen nach der des Königs zu sein. Und sie würden nicht zögern, verbrannte Erde zu hinterlassen, wo es nötig war.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 20.02.2014, 15:23
#16
Yasuo
Reisender
 
Registriert seit: 09 Nov 2013
Beiträge: 215
Es war mehr ein Zufall, dass er jenen Weg in die Wildnis wählte. Schon tagelang zog es ihn hinaus um für Fleischvorräte zu sorgen. Nachdem er den Sumpf passiert hatte, war sein eigentliches Ziel die Wüste. Doch unweit dieser zog reges Treiben seine Aufmerksamkeit auf sich. Yasuo hielt inne und zögerte kaum, ehe er sein Ziel änderte. Er war geübt darin sich leise fort zu bewegen und die dunkelsten Schatten dafür zu nutzen, sich zu verbergen. Noch dazu tarnte ihn seine Kleidung gut mit der Umgebung. Er tauschte den Bogen gegen die Armbrust und ließ seine Beute gut verborgen von Laub und Geäst liegen, sie wäre im Notfall eine unnötige Last. So näherte er sich, einen Bogen beschreibend, dem Lager geduldig Stück für Stück. Seine Umgebung behielt er dabei gut im Auge und filterte ungewohnte Geräusche des natürlichen Nachtlebens heraus. Er selbst erkannte bald wie wagemutig er vorging, als er, trotz des Abstandes, einen Bogen um das Lager beschrieb und die weißen Zeltdächer erkannte. Der weiche Boden empfing seine behutsam gesetzten Schritte still und heimlich, als er sich in selbiger Geduld wieder zurück zog um dann einen Baum zu nutzen, dessen Blätterdach ihm noch genügend Schutz bot um von oben aus die Anzahl der Zelte zu begutachten. Erst als er sich vollständig von diesem Ort entfernte, spürte er, wie stark sein Herz gegen seine Brust schlug. Rasch entnahm er sein erjagtes Wild dem Versteck und machte sich auf, in Richtung Britain.
Yasuo ist offline  
Geändert von Yasuo (20.02.2014 um 15:25 Uhr).
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Alt 22.02.2014, 12:59
#17
Stern von Cerinor
 
Registriert seit: 18 Dec 2003
Beiträge: 2
Der Wind kam von Nordosten und das elfische Schiff erreichte binnen weniger Stunden schon sein Ziel. Von der fenisthaler Halbinsel zu den vorgelegten Inseln Britains, auf welchen noch die Urstämme lebten nahm das Schiff seine Route auf. Tagsüber meist verborgen bei den Inseln und in der Nacht meist nahe der Covemündung ruhend um die Meerenge nach Britain im Auge zu haben, übernahmen die hochelfische Besatzung ihren Dienst der Bewachung.
Stern von Cerinor ist offline  
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Alt 24.02.2014, 07:53
#18
Alessandra Rodin
Reisender
 
Registriert seit: 25 Oct 2010
Beiträge: 674
Gardisten bringen nach dem Scharmützel im Handwerkerviertel die Leichen der gefallenen Feinde in das Leichenhaus auf dem Friedhof. Die Rüstungen und Umhänge sowie die Wämse werden ihnen ausgezogen und zum Hauptquartier verbracht. Sollte jemand nach Grund fragen, werden die Wachen nur antworten: " Geschieht auf Befehl des Hauptmanns".
Alessandra Rodin ist offline  
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Alt 24.02.2014, 12:51
#19
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Drei von vier Soldaten waren von ihrem Auftrag im Britainer Umland nicht zurückgekehrt.Das war nicht gut aber zum Glück auch nicht tragisch. Fredulf wusste dass der eigentliche Gegner nicht seine Frau war, sondern ihr Schatten, der Oberst. Deshalb hatte er jeden nur verfügbaren Mann rekrutiert und nach Britannia geschifft. Angesichts dieser Streitmacht waren drei tote Soldaten lediglich ein Bagatellschaden.

Doch es wurde Zeit, die Schlinge enger zu ziehen.

Der Morgen graute gerade erst als eine beachtliche Gruppe Krieger zum Ogerpass zog. Auf Packpferden hatten sie Zelte, Waffen und Proviant dabei. Ein guter Soldat weiß, dass das Leben nicht nur aus Kampf besteht. Und während eine kleine Gruppe die Umgebung sicherte, fällte der Rest kleinere Bäume spitzte sie an und stellte Palisaden auf, die den ganzen Pass blockierten. Und auch südlich der Stadt war der gefallene Herzog nicht untätig. Ein regelrechter Strom an Soldaten verließ die Festung, um am Fluss südlich Britains ein Lager aufzuschlagen. Auch hier gingen die Soldaten wie geplant vor, fällten Bäume und errichteten wehrhafte Palisaden. Zumindest auf dem Landweg war der Zugang zum Süden damit blockiert - und mit ihm auch die wildreichen Wälder, die den Speiseplan der Städter gerade im Winter erheblich bereicherten.

Auch diejenigen, die es schafften, hinter die feindlichen Linien zu kommen, würden bei der Jagd nicht viel Erfolg haben. Überall versteckt im Wald lagen Wachposten und Späher, die jeden gefangen nahmen, der ihnen in die Falle tappte.

Die Felder waren verbrannt, das Wild nahezu unerreichbar. Britannia würde ein hungriger Winter bevorstehen. Und als hätten die Götter beschlossen, ihren Teil dazu beizutragen, kam ein großer Sturm mit starkem Regen auf, der einen harten Winter ankündigen würde.

Untätig war man auch im Norden des Herzogtums nicht. Das provisorische Zeltlager mitten auf der Wiese wurde befestigt. Wer sich zu sehr in die Nähe wagte, wurde von altgedienten und teilweise furchterregenden Soldaten vertrieben. Auch sie schickten einzelne Späher in die Umgebung, ebenso wie Boten. Da letztere keine Rüstung und keinen Wappenrock trugen, waren sie auf den ersten Blick überhaupt nicht als solche erkennbar. Nur die Empfänger ihrer Nachrichten bekamen vorher das Wappen ihres Dienstherrn zu Gesicht um Einlass zu erhalten - meistens bei ihm selbst.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 24.02.2014, 14:00
#20
Liandrel
Spieler, Waldelf
 
Registriert seit: 14 Feb 2011
Beiträge: 164
Liandrel stand auf einem der höchsten ehrwürdigen Bäume des Yewer Waldes. Seine linke Hand hielt sich am mächtigen Stamm des Bruders fest, die Andere umfasste Shaahis.
Der Blätterstab raschelt leise. Der Waldelf nickte sachte während sein Blick weiterhin über die Wipfel der Bäume streifte.
Eltan sprang von einem Ast zum Anderen hinauf und landete neben dem Schamanen. Sie wechselten einige Worte, dann wandte sich Liandrels Blick Richtung Ogerpass. Ohne eine Antwort zu erwarten schwang sich Eltan wieder von dem Baum hinab und verschwand zwischen einigen Büschen.
Kurze Zeit später erhob sich ein großer Adler aus dem Baum. Mit einigen mächtigen Schlägen war er hoch im Himmel und flog Richtung Südwesten

Zur gleichen Zeit begannen die Waldelfen die Wildtiere tiefer in den Wald zu leiten, während einige der Waldläufer zurück blieben um die Grenzen des Waldes zu beobachten.
Liandrel ist offline  
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Alt 26.02.2014, 07:41
#21
Alessandra Rodin
Reisender
 
Registriert seit: 25 Oct 2010
Beiträge: 674
Die Erkundung war ein voller Erfolg und es war doch wieder ein kleiner Lichtblick am Horizont. Die Soldaten im Norden waren Verbündete und somit war Britain nicht komplett eingeschlossen. Felsons Einwand, dass es eine Täuschung sein könnte, war gewiss nicht ganz von der Hand zu weisen, aber Alessandra wollte davon vorerst nichts hören. Auch der Herr Oberst war scheinbar davon überzeugt, dass dies die herzogliche Verstärkung sein musste.

Die Ernten waren vernichtet, egal zu welchem Hof sie kamen, fanden sie nur noch verbrannte Häuser und Ernten vor. Es würde ein harter Winter werden, hoffentlich konnten die Elfen wirklich Vorräte entbehren. So hoffte sie weiter auf baldige Nachricht aus Cerinor.

Bald würde es beginnen und Alessandra sehnte diesen Tag bereits herbei. Dieses Ausharren und Warten wurde zur Zereissprobe, aber bald würde der Krieg beginnen. Sie konnte es kaum erwarten dem Herzog seine geliebte Zelle zu zeigen in dem Wissen, dass es diesmal kein Entkommen für ihn gäbe..
Alessandra Rodin ist offline  
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Alt 28.02.2014, 17:23
#22
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Wieder einmal graute ein neuer Morgen. Und wieder einmal brachte er Neues. Wer bereits zur früher Stunde rund um Khazdur unterwegs war, konnte beobachten, wie sich die Pfoten des dortigen Heerlagers öffnete. Eine Gruppe von gut 30 Soldaten - der Ausrüstung nach Krieger und Magier - verließ das Lager richtung Süden. Nach einem Marsch am Sumpf und den Ruinen von Fenisthal kam der Trupp vor den Toren des Britainer Villenviertels an. Auch dort öffneten sich sogleich die Tore und der Haufen gestandener, etwas Furcht einflößender Soldaten, fand seinen Weg ins Innere der Stadt. Sogleich teilte die Gruppe sich auf. Während einige wenige Quartier in der Stadt bezogen, gingen die übrigen auf der Stadtmauer rund um Britain in Stellung.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 02.03.2014, 20:30
#23
Xerina
Reisender
 
Registriert seit: 13 Sep 2011
Beiträge: 63
*Nach dem Xerina die Leichen der Khazad's in den Tempel gebracht hatte, stellte sie sich selbst zur Totenwache auf. Einer Tempeldiener Brachte ihr etwas Bier und Essen, aber sie wollte nicht sie brauchte einen Boten. Der eine Nachricht per Falke zu den Mauern der Südfeste bringen sollte*

Sofern jemand jene öffnet, kann diese Person folgendes Lesen.

An die Mörder!

Ihr seid des Todes, für jeden getöteten Khazad werde ich Zehn von euch in den Tot schicken. An euerem "Herr", Ich weiß das du ein kleiner, schleimiger Schuhlecker bist. Aber sei gewarnt, ich komme und hole mir deinen Hässlichen Orkenschädel.

Xerina
Tochter der Miani, Thollis an Harkan
Xerina ist offline  
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