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Alt 16.12.2002, 01:49
Verwirrungen
#1
Ti'Kaya
Reisender
 
Registriert seit: 13 Jul 2002
Beiträge: 7
Erneut waren Ti'Kaya und Serlinar tief in die kalten, feuchten Höhlen vorgedrungen, um ihre Studien fortzusetzen.
Rasch füllen sich die Seiten von Tis Notizbuch, doch das Wesen nach welchem sie eigentlich suchten, blieb ihnen verborgen.
Zyklop hatte Ilena es genannt. Trotz nächtelangem Wälzen der Bücher in der Bibliothek war ein genauer Aufenthaltsort dieser Wesen nicht herauszufinden. Irgendwo in hohen Norden...
Leise seufzend erhob sie sich und beendete damit die Rast. Auch Serlinar, die die äussere Form eines Ettin angenommen hatte, richtete sich zu voller Grösse auf.
Alles schien beinahe normal, es gelang Ti von Mal zu Mal besser, die Elemente ihrem Willen entsprechend zu beeinflussen, auch Serlinar perfektionierte die Formwandlung in die monströse Gestalt eines Ettin.
Sie befanden sich schon auf dem Rückweg, einen weiteren Tag auf ihrer Suche als Ergebnislos verbuchend, als aus einer verborgenen Nische eine Echse hervorsprang und auf sie zustürmte. Das Tier musste ihnen aufgelauert haben, und griff nun ohne Vorwarnung an. Rasch sprang Serlinar auf das Wesen zu, um es von Ti'Kaya fernzuhalten.
Abwehrend hob Ti die Hände, einige Kräuter zerreibend, und murmelte leise die Worte der Macht.
Doch statt des erwarteten Blitzes blieb die Echse einfach nur starr stehen, als sei sie gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt.
Serlinar blieb wie angewurzelt stehen, als das grüne Tier einen durchdringenden Schrei ausstiess, als leide es grosse Schmerzen. Mit schreckensgeweiteten Augen verfolgten die beiden den Kampf der Kreatur, die sich immer weiter aufzublähen schien, bis sie nur noch eine unförmige Masse etwas doppelter Grösse des ehemaligen Körpers zu sein schien. Ti merkte erst, dass sie zurückgewichen war, als sie mit dem Rücken gegen die Wand prallte und schrie leise auf, als sie sich gepackt und in die Deckung eines Felsvorsprunges gezogen fühlte. Sie sah direkt in Serlinars schreckgeweitete Augen, die nun wieder in ihrer manschlichen Form dort kauerte, ihre Worte schienen von fern zu kommen. "Was hast du getan?" Der Ton liess Ti zusammenzucken, Vorwurf, Fassungslosigkeit doch zugleich auch Bewunderung und Anerkennung lagen darin. Hilflos hob sie die Schultern. Vorsichtig spähten sie in den Gang, wo die Masse, die einst eine Echse gewesen war, sich noch immer unter furchtbaren Schreien wand. Plötzlich begann sich diese Masse einzuschnüren und teilte sich schliesslich mit einem widerlich schmatzenden Geräusch. Die junge Frau schloss entsetzt die Augen und wandte sich ab. Der Anblick war ihr unerträglich, besonders mit dem Wissen, dass dies eine Folge ihres Handelns, ihres Umganges mit ihren arkanen Kräften war. Um ihren rebellierenden Magen zu beruhigen liess sie noch einmal die Jagd Revue passieren. Die wütenden Blicke, die Serlinar ihr beizeiten zuwarf, als sie einen Schutz- oder Heilzauber auf sie sprach...
War auch dort etwas schiefgelaufen? Hatte sie ihr eher geschadet als geholfen?
Serlinars Hand an ihrer Schulter riss sie mit ungewohnt festem Griff aus ihren Gedanken. "Schau nur dort" flüsterte sie eindringlich. Erst jetzt fiel Ti auf, dass die Schreie verstummt waren. Als sie erneut vorsichtig um die Ecke spähte, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Dort standen zwei vollkommen gleiche Echsen und starrten sich scheinbar verwundert an, als könnten sie die Existenz des anderen selber nicht fassen.
"Ti nun sag schon, wie hast du das gemacht? Wo hast du das gelernt? Sie hat sich verdoppelt.." Verwirrt schaute sie ihre Freundin an. "Ich habe nicht... Ich weiss es nicht... Es war doch nur ein Blitz..."
An dieser Stelle fiel ihr erneutes Geschrei aus Richtung der beiden Echsen ins Wort, diesmal nicht nur Schmerz, sondern auch wuterfüllt.
Diesmal konnten sie den Blick nicht abwenden, die beiden Tiere bekämpften sich auf Leben und Tod. "Oh Nein" flüsterte Ti erschrocken, und als hätten die beiden Kreaturen etwas gehört liessen sie voneinander ab, doch schienen sie weiterzukämpfen, jede für sich gegen eine unsichtbare Macht.
Sie kannte die Mimik dieser Wesen nicht gut, doch das war auch gar nicht nötig um zu sehen dass sie Höllenqualen leiden mussten. Ihre Körper schienen anzuschwellen bis mit einem ekelerregenden Geräusch die Haut aufriss.
Erschrocken sprang Ti auf und zerrte Serlinar mit sich in Richtung des Ausganges, Panik trieb ihre Schritte immer schneller vorran.
Sie sahen schon das fahle Licht des Nachmittages, welches sich im Ausgang abzeichnete, als sich ihnen erneut etwas in den Weg stellte, was sich nur als Schemen vor dem Licht abzeichnete, ungefähr halb so gross wie sie, wie sie ihn schon dutzende Male in diesen Höhlen sahen. Ohne das gerade geschehene zu bedenken hob Ti in blinder Panik ihre Hände und rief die Worte, die was auch immer ihnen im Weg stand lähmen würden, so dass sie vorbei und endlich aus dieser Höhle heraus könnten.Doch statt des üblichen Flimmerns der sich verfestigenden Luft spürte sie etwas wie einen heftigen Schlag und sah plötzlich Farben und Bilder vor ihren Augen tanzen. Konturen schienen ineinander zu fliessen, sie sah nur noch einen unförmigen Kopf sich über sie beugen bevor sich alles in gnädiges Schwarz auflöste. Das letzte was ihr dann noch bewusst wurde, war dass sie unsanft an der Schulter gepackt und in Richtung des kühlen Luftzuges gestossen wurde, der von draussen herein drang.
Ti'Kaya ist offline  
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Alt 16.02.2003, 03:46
Pfeiler der Magie II
#2
Elemmíre
Gast
 
Beiträge: n/a
Als die Morgenröte Cerinor überflutete, stellte Elemmíre ihre Meditation ein. Das Gefühl, jeden neuen Morgen befreit von Lasten zu sein, durch Wissen und Ideenreichtum, und dem Trieb zur Forschung, blieb aus. Das Problem war nach wie vor gegenwärtig, und seine Lösung kein Stückchen näher. Hatte der Mensch namens Devier Ni'Cairil tatsächlich die Wahrheit gesagt, und das arkane Gewebe sei auf dem Wege, zu kollabieren?

Zahlreiche Tage des Studiums an der Luftario Arachnophobia hatte ihre Aufmerksamkeit gekostet, jener kostbaren Spinnenseide, welches als Reagenz zahlreiche Verwendung fand. In jener Zeit wandte sie sich ganz der angewandten Magie ab, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren. Möglich, dass ihr vielleicht in aller Konzentration der Blick für das arkane Gewebe entschwand. Doch daran glaubte Elemmíre nicht. So gab es nur eine Möglichkeit:

Sie setzte sich mit Devier Ni'Cairil in brieflichen Kontakt, ahnte sie ja nicht, dass es jener Mensch war, mit welchem sie in einem eisigem Konflikt einst stand, und welcher dann für sie keinerlei Beachtung mehr bekam. Er war ja nur ein Mensch ... Menschen sind impusliv und voller Aggressionen, nur gelenkt von Emotionen. Doch Elemmire ahnte es ja nicht, dass er es war.
Seine Antwort kam rasch, und Elemmíre teilte seine Belustigung nicht. Er würde mit ihrem Eintreffen bei der Akademie der arkanen Künste zu rechnen haben. Vielleicht war ja doch etwas an seiner These dran.

So machte sich Elemmíre im Laufe des Tages auf den Weg gen Britain, um dort einen Menschen anzutreffen, welcher ihr den Weg zur Akademie schildern könnte. Doch das brauchte sie nicht bei ihrer Ankunft, sah sie dort doch Eithelorien und den Waldelfen Sikaryan in der Stadt. Elemmíre schilderte knapp Sikaryan somit ihren Grund für das Aufsuchen der Akademie, und auch ihren Verbleib. Sie würde nicht mehr so schnell nach Cerinor zurückkehren, ihre Studien seien wohlmöglich auf Eis gelegt, wenn sich die Worte Deviers bestätigen würden. Schon von Sikaryan bekam Elemmíre einen üblen Nachgeschmack, denn jener bestätigte ihr schon diese Worte. Doch musste sie es selbst von jenem Menschen hören ... denn immerhin musste das gelehrte Ohr und das geübte Gedächtnis, der klare Verstand objektiv und rein an diese Sache heran. Wenn alles der Wahrheit entspräche, so wären Emotionen und Gefühle fehl am Platze ... dann müsse Kompetenz und Konsequenz, Logik und Erfahrung herangezogen werden.

Gegen Abend erreichte Elemmíre die Akademie, und schritt langsam durch die langen Gärten, bis sie vor dem Haupttor stand. Ruhig trat sie ein, und befand sich in einer großen Halle. Es musste ein sehr stiller Ort sein, sie konnte gar ihre Schritte auf dem Boden vernehmen. In einer Sitzgruppe an einer Wand sah sie eine Gestalt sitzen - wohl der Pförtner - und sie näherte sich ihm. Wo ein durchschnittlicher Mensch oder Elf Erschrecken oder zumindest eine andere Emotion gezeigt hätte, verzogen sich Elemmíres Augen lediglich zu schmalen Strichen. Sie kannte diesen Menschen - es war jener, welcher sie so barsch in ihren Studien störte, gar leer drohte. Auch er verzog die Augen ... doch war ihm die Emotion des kochenden Zorn anzumerken wie die Hitze eines lodernden Feuers.
Es war die reine Natürlichkeit jenes Menschen, auf Elemmíres Wunsch, die Person Devier Ni'Cairil zu treffen, mit barschen Worten und Vorwürfen zu reagieren. Anscheinend wurde er verärgert, wie man den Andeutungen seiner Worte entnehmen konnte ... und der Verdacht bestärkte sich auf ihr Volk wohl.

Als er sich beruhigte, deutete er vor sich auf den freien Platz, und je mehr seine anfängliche menschliche Aggression der Ruhe wich, um so klarer nannte er Elemmíre die Sachverhältnisse ob des gestörten Gewebes. Trotzdem war sein Zürnen immer noch zu spüren, und nur widerwillig gab er Elemmíre die Chance, sich, wie er es sagte, sich zu bewähren. Es galt, das letzte fehlende Kraut zu finden. Er verglich es mit einem Nachtschatten, nur nicht giftig, war sich dessen aber unsicher im ersteren. Allerdings würde es in den Wäldern der Waldelfen, zwischen Steinen weit im Nordwesten wachsen. Unglücklicherweise hätte man nun allen Menschen per Dekret untersagt, vom Wege abzuweichen, um nach dem Kraut zu suchen. Seine Ungehaltenheit ob dieser Farce war ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben.
Elemmíres Aufgabe sollte sein - sie bot sich dafür an, da sie die Wichtigkeit nun jenes Falles erkannte, und vor allem seine Dringlichkeit - das Kraut zu finden und es zur Akademie zu bringen. Ihr Pflichtbewusstsein ob der Sicherheit des arkanen Gewebes und dem drohenden Untergang allen Lebens bei einem Kollabieren lies Elemmíre bei der Aufgabe zustimmen.

Der Magus Devier Ni'Cairil nannte ihr alle Details und Elemmíre traf Entschlüsse. Sie würde nach dem Kraut suchen, denn sie dürfte keiner Gefahr ausgesetzt sein durch das Dekret. Zudem würde sie ihre Studien vorerst einstellen ... das arkane Gewebe hatte nun oberste Priorität.
Noch am selben Abend brach Elemmíre auf, in die großen Wälder der Lindel - der Waldelfen - und begann zu suchen. Dabei traf sie auf einige Waldelfen, und wenn sie sie fragten, wonach sie so aufmerksam suchte, so sagte Elemmíre stets die Beschreibung des Krauts, welche sie von Devier Ni'Cairil bekam. Die ganze Nacht durchstreifte Elemmíre den Wald, und würde es auch die nächste Nacht tun. Man würde sie in Cerinor solange nicht erblicken.
Einzig die Pflanzen, welche Elemmíre vorerst fand, waren die Alraunen, Knoblauchzehen, Ginseng und Baumwolle, von welchen sie eine Handvoll Proben jeweils mitnahm. Auch gab es eine Fülle von Pilzen ... doch war sie nicht auf deren Suche. Jede größere Steinanhufung, welche Elemmíre auf ihrer Suche im Wald fand, beschaute sie genau.

Bald würde Zeit für den ersten Bericht sein.
 
Geändert von Elemmíre (19.02.2003 um 14:54 Uhr).
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Alt 16.02.2003, 13:54
#3
Lady Ashara
Ex-Staffler
 
Registriert seit: 23 Oct 2002
Beiträge: 1.274
...einige Wochen zuvor...

Lange war Lorenz Marwen schon geritten, immer tiefer in den Westen hinein.
6 Monde war es nun schon her, dass er seine Ausbildung im Bergbau und im Schmieden abgeschlossen hatte, und nun wollte er seinem Lehrer ein Meisterstück präsentieren, was diesem würdig war.
So zog er aus, um die Welt zu erkunden, Metalle, Erze und Geheimnisse des Schmiedens kennenzulernen, wie sie in unterschiedlichen Gegenden zu finden waren.
Er suchte und grub an verschiedensten Stellen, belebten und einsamen, auf Bergen und in Höhlen, in den Gebirgen des Nordens ebenso wie im ewigen Eis im Osten.

Schliesslich wandte Lorenz sich nach Westen und ritt auch hier lange Tage, wobei er mehrmals anhielt, um Gesteine zu untersuchen.An einem Gebirge tief im Westen des Landes erbickte er eines Tages eine schmale Felsspalte. Diese erweckte sofort seine Neugier, und so begann er, Schutt und Geröll, welches offenbar bei einem leichten Erdbeben vom Berg herabgerutscht waren, beiseite zu räumen. Dabei stiess er auf einige Kristallsplitter einer Art wie er sie noch nie zu vor gesehen hatte.
Ein inneres Glühen schien von ihnen auszugehen, doch konnte er sie gefahrlos in die Hand nehmen. Er steckte sie ein, in der Hoffnung eine hübsche Summe zu erzielen, die ihn auf seinen Reisen weiterbrächte. Alles hielt er in seinen Tagebüchern fest.

Sobald der Spalt weit genug freigelegt worden war, zwängte er sich in das innere der Höhle, seine Picke hinter sich herschleifend und eine Laterne vor sich herschiebend. Diese erleuchtete etwas von dem er nie zu träumen gewagt hatte: eine Erzader eines unbekannten Metalles. Rot und blau schimmerte sie im schwachen Licht seiner Laterne. Dunkel erinnerte er sich dass sein Meister mal von so etwas gesprochen habe, doch nicht, was er genau sagte. Und so trieb er seine Picke tief in den Stein, um Erzbrocken heraus zu lösen. Er bleib mehrere Wochen, baute sein Zelt auf, um das Erz zu lagern und erbaute aus Felsbrocken und Schlamm eine Esse, sowie er aus Eisen, welches sich ebenso dort fand, einen groben Amboss fertigte. Heizen konnte er mit Holz aus den Wäldern und so formte er das seltsame, sehr harte und spröde Metall zu Barren, aus denen er versuchte, ihm bekannte Waffen zu fertigen.
Doch dies stellte sich als schwerer heraus, als er gedacht hatte, denn sobald er das Metall in Form zu bringen versuchte brach es oder splitterte. Unmengen dieses Metalles benötigte er für diese Versuche, immer tiefer drang er in die Höhle vor, in seiner Gier und seinem Ehrgeiz alles vergessend, was ihm sein Meister über den Abbau von Erzadern und die Gefahren gesagt hatte. Alle Gedanken an Einstürze, Steinschläge, giftige Tiere und Schwächung der trgenden Struktur hatten sich in den hintersten Winkel seines Denkens zurückgezogen und für ihn gab es nur dieses Metall und seinen Traum von einem perfekten Meisterstück, wie es die Welt noch nie zuvor gesehen hatte.

So kam es wie es kommen musste, doch erst als ein gewaltiges Grollen die Höhle erzittern liess und Steinsplitter auf ihn herabregneten erkannte er mit Schrecken, dass er zu tief gegraben hatte, die Struktur völlig falsch bearbeitet hatte, so dass sie dem leichten Zittren der Erde nicht mehr standhalten konnte.
Risse durchzogen vor seinen Augen den so massiv wirkenden Fels, liefen zur Decke hinauf und spalteten das Gestein. Er wollte schreine, laufen, nur weg von diesem Ort, er wusste, wenn er stehenbliebe wäre das sein Ende. Doch seine Füsse wollten nicht gehorchen, waren wie mit dem Stein verwachsen, Tonnen schienen seine Glieder an Ort und Stelle zu halten.
Die ersten grösseren Brocken stürzten nieder und das letzte was Lorenz Marwen wahrnahm, war ein helles, blaues Funkeln gar nicht weit von ihm. Er streckte unter unsäglichen Mühen die Hand danach aus, während der Berg um ihn zitterte und grollte.
Dann senkte das Gestein sich auf ihn herab, ein Teil der Höhle stürzte ein und begrub ihn unter sich.
Lady Ashara ist offline  
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Alt 16.02.2003, 16:27
T
#4
Thur
Gast
 
Beiträge: n/a
Nachdenklich starrte er in die Flammen des Lagerfeuers, während er sanft das Haar der schlafenden Zyadria streichelte.
ereignisreich waren die letzten tage gewesen, und hatten ihn näher an die verhassten Hexer gebracht als er es je sein wollte.
Dabei hatte er zuerst nur gelacht als sie den Verrückten in der verschütteten Mine fanden,
er müsse einen Magier sprechen, das Schicksal der Welt hänge davon ab.
Leider war der verrückte selbst ein Hexer und es war unmöglich nahe genug an ihn heranzukommen um ihn zu seinen ahnen zu schicken.
Also blieb ihnen so schwer es auch war nichts übrig als einen Magier zu suchen, und da die Zwerge keinen kannten und Zyadria sich strickt weigerte musste er gehen.
Also macht er sich auf, und nach einiger suche fand er einen der Hexer in dem Haus das sie Akademie nannten. Wie alle Hexer war es ein schwächliches Kerlchen das seine Nase viel zu hoch trug. Und nur mit mühe schaffte er es ihn zu der Mine zu führen ohne ihm den Hals herumzudrehen.
Als der Hexer dann endlich mit dem verrückten sprach traute Thur kaum seinen Ohren, dieser Kerl glaubte dem schwachsinnigen sein Gestammel, und versprach tatsächlich die Gegenständen , nach denen diese verlangte zu besorgen. Grummelten hatten sie die Mine verlassen, natürlich nicht ohne vorher einige dieser explodirenden Tränke zu zünden in der Hoffnung die beiden Hexer würden von herabstürzenden Trümmern erschlagen.
Die Hoffnung jedoch erwies sich als vergebens denn tags darauf berichtete ihm Zyadria sie hätte einen Anschlag gefunden in dem Besagter Hexer alle anderen dieses Gesindels aufforderte sich im Gasthaus zur goldenen Ente zu treffen um die Gegenstände zu besorgen und so dieses, wie hatte es der alte noch genannt, Akrane Netz zu reparieren.
Die Neugier hatte Zyadria und ihn an jenem Abend zur Ente getrieben um sich diese Versammlung der Hexer anzusehen, und zu ihrem erstaunen trafen sie dort Farmosch, der wie er sagte nur da war um sicherzugehen was die Hexer unternehmen würden.
Als der Hochnäsige Hexer die geschichte erzählte packte ihn fast das lachen, er nannte den verrückten alten einen weisen Erzmagus, und zur Krönung behauptete er noch das Schicksal der Welt hinge von einem Kristall etwas Wasser und irgendeinem Kraut ab.
Nun immerhin das mit dem Kristall klang interessant, vielleicht war er wertvoll und sie könnten so doch noch einen gewinn aus dieser Sache schlagen.
So waren sie selbst aufgebrochen den Kristall zu suchen und kamen zur selben zeit wie eine Gruppe Hexer an einer verschütteten Mine auf der Insel des Eises an, schnell hatten sie den Eingang freigelegt und die Kristalle gefunden, und wirklich diese großen blau leuchtenden Steine schienen von einigem wert zu sein.
Leider zersprang der erste als Farmosch versuchte ihn vom Boden zu lösen, und als es ihnen schließlich gelang den zweiten vorsichtig zu lösen, wagten es die Hexer tatsächlich Anspruch darauf zu erheben. Sie versperrten ihnen den weg aus der Höhle und drohten ihnen gar,
selbst jetzt noch musste er lachen, so lächerlich hatte es ausgesehen als sich diese schwächlichen gestalten drohend vor ihnen aufbauten.
Doch schlussendlich erkannten die Hexer wohl das sie ihnen nicht gewachsen waren und machten
den weg frei.
Doch schon bald mussten sie erkennen das einer der Hexer den Kristall verflucht haben musste
Wer immer ihn bei sich trug wurde von schmerzhafteren Krämpfen zu Boden geworfen, und Thur wurde, als er ihn im Zorn im Meer versenken wollte derart niedergestreckt das ihm das Blut aus der Nase schoss, und er sich nahe an der Halle der ahnen wähnte.
Nur die stimme seiner geliebten Zyadria hielt ihn davon ab zu seinen ahnen einzugehen.
Und dann wagten sich die Hexer wieder heran, er war noch zu schwach sich zu erheben und Farmosch hatte gar das Bewusstsein verloren.
Spottend kamen die Hexer heran, stahlen den Kristall und ließen sie zum streben im Schnee liegen.
So waren die Hexer, kalt ohne Herz und Ehre .
Das laute Knacken eines zerbrechenden Astes in den Flammen lies ihn auffahren, mit einem lächeln wische er die trüben Gedanken zu seite, vorsichtig hob er Zyadria in seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Nun es würde neue jagten und Abenteuer geben, und neue beute, sicher würden sie Gelegenheit finden den Hexern ihre Schändlichkeit Heimzuzahlen. Behutsam zog er Zyadria die Stifel aus nachdem er sie aufs Bett gelegt hatte. Und legte sich dann zu ihr und nahm sie in seine Arme, mit einem zufriedenen murmeln kuschelte sie sich näher an ihn und auch er war bald darauf eingeschlafen.
Seine letzten Gedanken galten dem blauen Leuchten dem sie zu der verschütteten Mine gefolgt waren, wär hätte gedacht das es solche folgen haben würde.
 
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Alt 17.02.2003, 16:40
Das Arkane Netz
#5
Lynephea Lantis
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 16 Feb 2002
Beiträge: 292
Lynephea blätterte leicht gelangweilt in ihren Büchern.
Sie seufzte mehrmals und schlug einen Folianten mit einem Knall zu.
Vor ihr lagen noch andere dicke alte Bücher.
Sie hatte sie alle schon seit Stunden durchgeblättert.
Langsam legte sie den Kopf auf die Tischplatte und in Gedanken vertieft schlief sie ein.

Sie stand in ewigem Raum wo weder Zeit noch Raum war. Nichts war, außer sie.
Und ein Netz. Es sah anders aus.
Ein glänzendes Netz von einer Kraft die tief in ihr wiederhallte.
Sie ging näher... wenn das im Nichts überhaupt möglich war.
Plötzlich stand sie in dem Gefilde und es umspannte sie vollkommen.
Eine Macht durchströmte sie die ihr die Kraft verlieh die ganze Welt in einen Moment nur zu begreifen.
Und zu verändern.
Das Gefilde veränderte sich....


Lyn spürte wie jemand sie rüttelte. Sie öffnete die Augen und ein gerötetes weibliches Gesicht blickte sie an und stellte wortlos eine Tasse Tee und einen neuen Stapel Bücher vor sie.
Lyn nickte nur. Sie schlug das erstbeste Buch seufzend auf und begann Teeschlürfend zu lesen.
Die Blätter waren schon von der Zeit angefressen worden und die Worte konnten nur schwer gelesen werden. Es schien ein Tagebuch zu sein eines längst verstorbenen Arkanen. Die ersten Seiten, wie sie knapp erkennen konnten, schienen mit Versuchen in der Alchemie beschrieben zu sein. Tränke, die heute schon früh von Alchemisten gelernt werden und nichts besonderes mehr waren. Auf einer der letzten Seite jedoch, stand klar ein Abschnitt der sie mehr interessierte wie alles andere das sie je gelesen hatte.
Der Arkane schien es der Schrift nach schnell hingeschrieben zu haben.... als ob ihm eine Gefahr bevor stand. Als Lyn es zu lesen begann, schien sie es nicht mit den Augen zu sehen.
In ihr bildeten sich Bilder eines schimmernden Netzes, es schien schwach blau und die Fäden schienen zu reissen. Da hörte sie plötzlich die geschriebenen Worte in sich gesprochen.
In der Stimme lag Angst und Schrecken.


Das Arkane Netz.
Es durchfließt mich ganz.
Wirke ich einen Zauber so gebe es mir die Kraft.
Es ist in mir, um mich und gleichzeitig ist es die Zeit, der Ort und die Welt an sich.
Doch ich spüre dass das Netz sich verändert.
Niemand sonst sieht es, denn es leben keine der Alten mehr, um diese Feinheit zu spüren.
Auch mein Blick trübt sich zunehmend und meine Zauber verlieren ihre Kraft.
Alleine durchschreite ich diese Welt.
Und in letzter Zeit kommt es mir so vor als wird mit mir das Netz sterben.
Was kann ich tun um es zu retten wo ich noch nicht mal die Ursache kenne?
Bald geht die Sonne unter....
Auch wenn ich es noch retten könnte, wird später keiner mehr das Wissen haben, um es zu schützen.
Nicht einmal die Existenz des Netzes wird bekannt sein.... Die Welt würde mit Schrecken untergehen.
Viele Bücher wurden bisher vernichtet in denen etwas über diese Kraft stand. Ich hoffe meines wird die Zeit überstehen....
Es wird besser sein ich versuche alles was ich darüber weiss niederzuschreiben, auch wenn meine Hand kaum noch dazu fähig ist.
Alles begann als die grossen Meister der Magie das Netz nicht mehr beobachteten. Als Arkanen willkürlich begannen herum zu zaubern...
Keiner achtete auf die folgen seiner Worte.....



Mit einem Schrei des Entsetzens riss Lyn die Augen auf und ließ ihre Teetasse fallen. Sie sah wie die Fäden gerissen sind und alle Zauber frei waren. Menschen zuckten auf den Strassen vor lauter Schmerz. Blitze schlugen in die Gebäude und überall brach Feuer aus.
Schnell blätterte sie um, doch auf der nächsten Seite scheint jemand auf das Papier gekleckert zu haben und schwarze Ränder deuteten auf Feuer hin. Kaum etwas war lesbar und die Seiten begannen zu zerbröseln in ihrer Hand...
Sie nahm ihre weisse Feder zur Hand und begann den kurzen Text auf der vorhergehenden Seite in ihr kleines, blau eingefasstes Buch niederzuschreiben.
Sie klappte es wieder zu und legte es in die Schublade zurück. Dann rollte sie ihre Ärmel zurück und deutete mit ihren knochigen Fingern auf das Tagebuch.
Sie wirkte einen Zauberspruch und ließ das Buch vergnügt verbrennen und grinste dabei.
Sie klingelte mit dem Glöckchen und ihre Hausdame beseitigte den Schmutz.
Danach erhob sie sich langsam und ging aus der Bibliothek ihrer Eltern. Sie trat ins Wohnzimmers und setzte sich müde neben ihren Vater an den kleinen Tisch im dunklen Raume das nur vom flackernden Kaminfeuer schwach erleuchtet wurde. Das Haus war ganz aus Holz gefertigt und im Wohnzimmer standen nur einige wenige Dinge. Der Kamin rauchte etwas und das schwache Licht war getrübt doch konnte man noch die beiden Truhen neben dem Kamin erkennen, in die Lyn noch nie reinschauen durfte da es ihr Vater ihr immer verboten hat. So sass sie da neben ihrem Vater und musste noch immer an die Bilder denken die sie gesehen hat. Was sollte dieses Netz bedeuten? Diesen Satz sprach sie wohl laut aus, denn ihre Vater drehte sich zu ihr um und schaute sie mit seinen alten Augen an und fragte von was für einem Netz sie spreche. Sie erzählte ihm was sie gesehen hat... und was sie im Tagebuch lesen konnte.
Ihr Vater begann leise in seinen langen weissen Bart zu murmeln, wie er es immer tat wenn er am überlegen war.
,, hm... ein Netz... ja.. da hab ich doch mal ... hm... ’’ Er erhob sich langsam und das knacken seiner alten Knochen war zu hören. Gestützt auf seinen Holzstab ging er in den Rauch und beugte sich langsam zu einer der Truhen runter die neben dem Kamin standen. Er nahm eine kleine Kette hervor die er um den Hals trug und daran war ein kleiner goldener Schlüssel der kurz aufzublitzen schien. Er steckte ihn ins Schloss der Truhe und drehte ihn langsam um bis ein klicken zu hören war. Kurz darauf sank sein Bart in die Truhe und er begann etwas zu suchen. Er hob mehrere Bücher und stapelte sie neu in der Truhe,, Hier muss es doch sein...hm... ja... hier...hier ist es’’ er lächelte zufrieden und zog ein grosses dickes Buch hervor. Es schien in dickes Leder gebunden und ein Lederriemen ward drum gebunden. Er pustete die Staubschicht runter die sich mit der Zeit drauf gesammelt hat und nahm das Buch dann unter den Arm während er die Kiste wieder abgeschlossen hat. Er ging zu Lyn und gab es ihr. ,, Das habe ich gefunden... auf meinen Reisen... es... ich bin mir sicher da stand etwas von einem Netz.. ja... sollte es...’’ Er setzte sich wieder zufrieden auf seinen Stuhl der beim aufsitzen knarrte und steckte sich seine lange Pfeife wieder an und starrte wieder ins Feuer. Lyn erhob sich und verzog sich mit dem Buch in die Bibliothek wo die Hausdame noch damit beschäftigt war die Scherben aufzuwischen. Sie setzte sich an den Schreibtisch, nahm vorsichtig den Lederriemen ab und klappte das Buch mit ihren Fingerspitzen auf. Das Buch schien sich auf wunderliche weise gut gehalten haben, denn das Datum liess einem wissen wie alt es schon war...
Die Seiten waren alle in einer gut leserlichen Schrift beschrieben und die Seiten liessen sich anfassen ohne dass sie Schaden nahmen. Lyn begann zu lesen, eine Seite nach der anderen und stiess nach einer Weile auf das Kapitel das sie suchte....


Das arkane Netz

So scheinen es auch wenige zu bemerken, ist es da. Das Netz aus dem die Kräfte eines jeden Arkanen kommen. Fäden die kein Schwert entzwei bringen kann, kein Feuer dass ihnen Schaden könnte, nichteinmal durch klirrendes Eis können sie gebrochen werden. Doch wird keiner drin gefangen. Aus was für einem Material es besteht ist nicht bekannt, wie auch wenn es nichteinmal ein jeder von uns sehen kann. Doch scheint es ungeheure Kräfte zu speichern, eine Macht geht von ihm aus wie keine andere je zuvor. Es ist in jedem, um jeden und gleichzeitig ist es die Zeit, der Ort und die Welt an sich. Verbunden damit, scheinen jedoch nur die wenigen begabten, die mit der Lehre der Arkanen Kräfte ihre Zeit verbringen. Das Netz gibt ihnen die Kraft zu verstehen, zu lernen und zu wirken wie niemand anders. Es verschafft ihnen die Möglichkeit, die Welt in ihrem Gleichgewicht zu erhalten. Es verschafft vielen nach langer Zeit der Lehre Kräfte die kein anderer verstehen wird. Kräfte die es braucht.... Das Netz hält alles zusammen. Die Natur scheint genauso mit dem Netze verbunden zu sein wie ein jeder Arkane. So wirken die Worte meist nur mit dem Zutun eines Krautes, das dem Wort erst seine vollendete Macht verleit. Bricht die Macht der Worte stirbt auch die Natur und somit jegliches Leben.... Werden jedoch die Worte oberflächlicher, wie das Denken, könnte es reissen.
So möge es auf ewig geschützt werden dass die Mächte sich nicht auf uns stürzen und uns zugrunde richten oder die Natur verschwinde....
So denke nach, Arkane, und handle bewusst. Studiere deine Kräfte, nutze sie und bilde dich weiter... Deine Worte haben Macht, denk daran.


*hier steht ein Datum in Zahlen der früheren Tage*


Die Fäden scheinen bald zu reissen... viele Jungarkanen wollten ungebildet ihre Worte nutzen. Sie wiederholten sie unzählige male. Schliesslich konnte jeder Lebende leichtere Sprüche nutzen, obwohl sie das wissen nie hätte erreichen dürfen. Das wissen des höheren wurde verschlossen und das Netz verbreitete sich über ein jeden. Die Fäden wurden immer dünner.... Die Menschen begannen mit den Worten um sich zu werfen, viele starben dabei am eigenen Wort... Oh Möge doch wer uns alle retten! Die Wälder stehen in Flammen, Leichen liegen auf den Strassen... Die Natur scheint zurückzugehen, sie verschwindet. Alles Wasser wird versiegen! Nur der Tot kann einem erlösen von den Qualen die die Lebenden selber zu verantworten haben! Oh möge doch einer der Grossen meister zurück kommen und uns alle erlösen!


Lynephea Lantis ist offline  
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Alt 17.02.2003, 21:31
Die arkanen Geschehnisse
#6
Sikaryan Elion
Gast
 
Beiträge: n/a
Eithelorien und Sikaryan waren gemeinsam zu der Versammlung der Magier gegangen die vor der Goldenen Ente anberaumt war. Dort angekommen bot eithelorien ihre Hilfe an auf der Eisinsel nach einem Kristall zu suchen ... Doch ein Magier namens Devier meinte: Nein, ihr Elfen helft uns bei der Suche in den Wäldern ...

Keine Bitte um Hilfe, keine Frage um Erlaubnis das Gebiet der Lairfey zu betreten, sondern ein eiskalter Befehl .. dieser Tala befahl zwei Fey die zu den entscheidungsträgern der Lairfey zählten etwas dass ihr eigenes Gebiet betraf ...

Sikaryan und Eithelorien halfen an diesem Tage nicht zu suchen nach diesem Kraut, doch waren sie erbost. Die Magier hatten auf ihrer Suche eine Spur der Verwüstung hinter sich hergezogen ... sie zerstörten so auf ihrem Weg viele Pflanzen ... also entschied Eithelorien solange dieses Kraut nicht gefunden wurde, hätten die Tala'a keinen Zutritt zu erhalten zu den Landen der Lairfey. Die Wachen erhielten Anweisung auf eigenes Ermessen hin zu schießen, sollten sie dies als nötig erachten ...

Dann jedoch erschien Gorathan in der Sala und gab den Lairfey den Hinweis ...

Dort wo das Leben entstand, dort wo die Bäume zuhören und vom Wind berührt werden ... Dies war nicht Yew ... dies war das versteckte Land ... die SALA! Eithelorien und Sikaryan sprachen noch länger mit Gorathan, er sprach davon er könne nicht helfen weil seine Vergangenheit es verhindere ...

Doch meinte er man solle die Pflanzen eingelegt in Flüssigkeit transportieren um sie zu schützen. Eithelorien machte sich auf den Weg und sie war erfolgreich ... ein Falke wurde mit einer Botschaft zu Sikaryan gesandt sodass er sie finden konnte um ihr zu helfen das Kraut zu bergen. Gemeinsam brachten sie es zur Akademie der Arkanen Künste, wo sie auf die Tala'a trafen ... und auch dieser Devier war dort ...
 
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Alt 19.02.2003, 02:25
Die Suche nach altem Wissen
#7
Devier Ni'Cairil
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"Nein, es dürfen keine Werke mitgenommen werden!", fuhr der Bibliothekardiener Devier genervt an als dieser abermals die Frage stellte, ob er einige dieser Bücher ausleihen dürfe. Nur hier in der alten Bibliothek dürfe er sie lesen. Zugegebenermassen hatte das rustikale Umfeld etwas für sich. Die verstaubten Regale und Bücher, die vergilbten Vorhänge vor den verdreckten Fenstern, die stickige Luft und der nicht gerade sehr vertrauenserweckende Sessel zeugten von einer ruhigen Umgebung, die wohl nicht oft besucht werden. Diese Tatsache verwunderte Devier auch nicht weiter, befanden sich doch schliesslich hier die ältesten Bücher und Werke von ganz Moonglow und wie Gelehrte nunmal sind, wird jedes von ihnen mehr oder weniger gut aufbewahrt. Man hätte meinen können, dass sowohl das Gebäude, als auch der Bibliothekar mit seinem langen und weissem Bart, so alt wie die Bücher hier sind. Devier betrachtete den Sessel eine Weile lang mit nachdenklichem Blick. "Keine Sorge junger Mann, da sassen schon ganz andere Leute drauf. Euch wird er sicherlich auch noch aushalten", ertönte es aus dem hinteren Teil des Raumes. Mit einem leichten Schmunzeln zog Devier ein kleines Tuch aus seiner Tasche und wischte den Staub vom Sessel ab, um sich danach auf diesem langsam nieder zu lassen. Kurzerhand entzündete er die Kerze, welche auf einem kleinen Tisch neben ihm stand und liess seine Ecke des Raumes etwas erhellen. Nacheinander begann er nun einige Werke durchzublättern und zu lesen in der Hoffnung etwas über alternativen Methoden zu erfahren um Zauber wirken zu lassen. Jedoch fand er in keinem der Bücher das Erhoffte und liess ihn viele mal wieder in den Regalen nach weiteren Büchern suchen. Inzwischen vergingen viele Stunden und die Abendröte am Horizont wich allmählich der Dunkelheit der Nacht.
"Wann gedenkt ihr für heute endlich Schluss zu machen?", brummte es wieder aus der hinteren Ecke vom Bibliothekardiener. "Für heute nicht mehr allzu lang mein Herr. Doch solltet ihr euch nicht über meinen langen Aufenthalt beschweren, denn schliesslich seid ihr es, welcher mir nicht erlaubt die Bücher auszuleihen.", antwortete Devier ihm. "Ja ja ja...ich bin nichts anderes gewohnt von euch eifrigen Gelehrten. Wenn ihr einmal ein Buch in den Händen haltet, könnt ihr euch so schnell nicht von diesen trennen."
Mit dem nächsten Buch in der Hand, setzte Devier sich wieder um es zu lesen.
Behutsam strich er mit seiner Hand über das Buch und wischte es vom Staub frei. 'Semantische Aufzeichnungen von Tybadus Bartaleon, Arcomagus zu Moonglow', hiess das Werk, welches Deviers Interesse geweckt hatte und er daraufhin beschloss es aus dem Regal heraus zu ziehen. Behutsam öffnete er das in Leder eingebundene Buch und begann es aufmerksam zu lesen.

"Vergesslichkeyt nagt an dem Wissen der Alten und vieles scheynt in den Schlund des Unwissens zu geraten. Es ward die Zeyt jener Robenträger, welche trugen die alten Zeychen ihrer Macht. Eyn jedes Zeychen voller Geheymnisse, bergend ihre gar grosse Macht. Zeychen, die jede für sich so unterschiedlich, doch alle ihre Kraft gemeynsam haben. Eyn jedes gilt es zu formen und zusammen zu stellen, auf das es die gewünschten Kräfte, aus den Ebenen der Arkanen, weckt. Doch ward all dies in Vergessenheyt geraten, als man fand die kompletten Formeln der Macht, die man heute ausschliesslich benutzt, der Bequemlichkeit halber. Vergessen wurden die alten Wörter, welche man fand aus alten Zeychen. Doch bin ich gewiss, dass eben jene alten Zeychen, eynzeln ganze Sätze und Formeln ergeben können, Formeln welche ungeahnte und neue Wege uns Arkanen ebenen können. Eynzig und alleyn die Zusammenstellung sey dem Magus selbst überlassen, eine sinnvolle Formel zu finden, auf das es die Kräfte entfachen kann, zusammen mit den Reagenzien. Das alte Alphabet der Ahnen könnte eyne neue und alte Sprache der Arkanen zugleich seyn."
Auf den weiteren Seiten folgen einige feinsäuberliche Zeichnungen und Beschreibungen, auf manchen wiederum kaum lesbare Zeilen und grobe Skizzen. Es scheint, dass einzelnen Symbolen Eigenschaften zugeordnet, und ihnen Namen vergeben wurden.
Jedoch scheint der grösste Teil kaum erforscht zu sein, was darauf schliesst, dass die Aufzeichnungen unvollendet blieben.

Langsam schlug Devier das Buch wieder zu und blickte es eine Zeit lang an.
Sollte es tatsächlich einen neuen Weg aufzeigen um auf anderen Wegen Zauber wirken lassen zu können?
Oder war es wieder nur ein Hirngespinst von einem senilen alten Mann, der in seinem Wahn irgendwelche skurilen Sachen niederschrieb?
Devier wollte unbedingt dem Wahrheitsgehalt nachgehen, was auch immer es sein würde. Gleich am nächten Tag wollte er wieder diese Bibliothek aufsuchen, um eine Abschrift des Werkes zu tätigen und es in der Akademie in ruhe zu studieren. Gemeinsam mit seinen Kollegen würde er dann den Theorien nachgehen......
 
Geändert von Devier Ni'Cairil (19.02.2003 um 14:40 Uhr).
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Alt 19.02.2003, 15:40
#8
Elemmíre
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Lange genug hatte Elemmíre sich eine Ruhephase gegönnt, doch nun ward es an der Zeit, sich der allumfassenden Forschung, der Sammlung nach Wissen um das arkane Gewebe hinzugeben. Noch ehe der frühe Morgen graute, der erste Strahl der Sonne den Horizont in ein starkes Orange tauchte, brach sie zur Bibliothek in Cerinor auf.
Ruhig durchschritt Elemmíre die langen Reihen an Bücherregalen, auf der Suche nach wohl sehr alten Büchern längst vergangener Zeiten, als selbst die simpelste Magie in jedem größten Wesen Ehrfurcht erzeugte. Ihre Suche blieb in der noch für das Alter von Hochelfen relativ junger Bibliothekt fast erfolglos, aber nur fast. In ihren Händen hielt sie ein einziges Buch, etwas, dass vielleicht die ihre Forschung weiterbringen konnte, nannte es sich: "Worthammer - Wie mächtige Worte wirken"

Das verstaubte Buch in ihren Händen, trug Elemmíre es nach Hause, und begann es zu lesen.

"Die Art aber, ihr bösartiges Handwerk auf Grund eines ausdrücklichen Treuepaktes mit den Dämonen zu betreiben, ist verschieden, da auch die Magier verschieden bei der Ausübung ihrer Zauberei zu Werke gehen. Um dies zu verstehen, ist folgendes zu bemerken: Wie die Magier in dreifacher Art auftreten, nämlich solche, die mit Zeichnungen und Worten praktizieren, solche, die mit Kräutern und anderen Zutaten praktizieren, und solche, die reine Worte - Worte der Macht - verwenden. Ebenso gibt es aber auch unter den Magiern eine erste Klasse, in welcher alle jene sind, welche alle übrigen Zaubereien auszuführen vermögen, welche die anderen nur zum Teil vermögen. Wo also ihre Weise beschrieben wird, ist zugleich Klarheit geschaffen über die anderen Arten. Jene Zusammenfassung aller Praktiken mag man in meinen Werken zu Moonglow finden, der großen Bibliothek, der mein Leben ich widmete.
Nun gibt es aber auch die dämonischen Magier, die gegen die Neigung der Natur, ja aller vernunftbegabten Wesen, ob Mensch, Zwerge oder Elfen, die Kinder der eigenen Art zu verschlingen und zu verzehren pflegen. Und das ist die schlimmste Sorte, was dämonische Magie angeht. Sie sind es nämlich, die sich auch mit unzähligen, anderen Schändigungen befassen: sie nämlich schicken Hagelschlag, böse Stürme und Gewitter, verursachen Unrfuchtbarkeit an allen Wesen, bringen auch die Kinder, die sie nicht verschlingen, ihren Dämonen dar, wie oben steht, oder töten sie sonst.


Elemmíre begann nun, die Stirn ob des Textes zu runzeln, und suchte im Einschlag nach dem Autorennamen. Da sie allerdings keinen fand, konnte der weitere Text dennoch nur aus Menschenhand stammen. Mit mehr und mehr Desinteresse las Elemmíre noch einige Zeilen weiter.

Sie verstehen auch, Kinder, die am Wasser spazieren gehen, ohne dass es einer sieht, vor den Augen der Eltern in das Wasser zu werfen; die Rosse unter den Reitern scheu zu machen; körperlich oder nur in der Vorstellung, die Geister ihrer Mitmenschen zu verzaubern; auch die Zukunft vorherzusagen nach ihres Dämons Unterweisung; bisweilen, wenn sie wollen durch Blitzschlag gewisse Menschen oder auch Tiere zu töten.

Elemmíre hatte genug, und klappte das Buch laut zu. Trivial war der restliche Informationsgehalt, vieles berief sich auf Irrglauben, zudem aus einer Zeit, in welcher der Hass auf alles magische höher ausgeprägt gewesen war. Doch einiges war nützlich gewesen ... Worte der Macht ... und Moonglow. Hatte sich der Autor in anderen Werken intensiver auf die Arten der Magiepraktizierung gewidmet? Wenn ja, war diese längst vergessen, und wenn das wiederrum stimme, wäre es nun an der Zeit, diese auszuprobieren.
Fragen über Fragen, die nach Antworten suchten, überhäuften in sehr kurzen Momenten Elemmíre, und Rasch griff sie nach ihrem Mantel, und begab sich auf die Straßen Cerinors. Noch heute würde sie nach Moonglow reisen, um dort in der Bilbiothek längere Zeit nach Werken, die jene Worte der Macht behandelten, zu entdecken, und zu erforschen.
 
Geändert von Elemmíre (19.02.2003 um 15:44 Uhr).
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Alt 20.02.2003, 23:02
Die ersten Erfolge
#9
Devier Ni'Cairil
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Spät in der Nacht war es bereits, als Devier immernoch an der Weiterforschung dieser Runenmagie arbeitete, welche in den alten Aufzeichnungen beschrieben war.
Zusammen mit seiner Kollegin Finweya hatte er bereits viele Stunden in der Bibliothek der Akademie verbracht um Ansätze zu finden. Immer und immer wieder lasen sie sich die Aufzeichnungen durch, zeichneten die beschriebenen Runen ab, versuchten Eigenschaften zuzuordnen.
Eine alte Sprache der Magier sollte es angeblich sein. Sie soll gar so alt sein, dass wohl niemand mehr genau sagen kann woher sie stammt oder wer sie erfunden hat. Es muss wohl so alt sein, wie die Menschheit das Zeichnen lernte.

Langsam ging Devier etwas in der Bibliothek umher als er laut seine Gedanken aussprach und sie seiner Kollegin kund gab:
"Wenn es denn eine Sprache ist, so kann man wohl die Wörter nicht alleine als solches benutzen. Ein Wort kann wohl nie einen kompletten Satz ergeben."
"Das ist wohl richtig, doch wie soll man weitere Wörter hinzufügen, wenn man nicht weiss wie dieser Satz gemeint ist?", entgegnete ihm Finweya.
"Wie genau meint ihr damit?"
"Nun, stellt euch vor wir benutzen zwei mal die gleiche Art von Wörtern......vielleicht zwei Verben oder Nomen. Es würde immernoch keinen sinnigen Satz ergeben, so als würde man sagen 'erzeugen beschwören' oder 'Feuer Luft'. Wie soll man nun die Wörter nach ihrer Art unterscheiden?"
Nachdenklich ging Devier in der Bibliothek langsam auf und ab. "Vielleicht denken wir bereits zu kompliziert. Vielleicht ist diese Sprache so alt, dass es gar keine festen Wortarten gibt.
Als Devier den deutlich fragenden Gesichtsausdruck Finweyas sah, fuhr er schmunzelnd fort: "Stellt euch vor, ihr würdet Wörter haben, deren Wortart ihr selber bestimmen könnt, dadurch wie ihr den Satz mit diesen Wörtern zusammenstellt. In unserer Grammatik verwenden wir doch Verb, Substantiv und gegebenenfalls noch Adjektiv oder Adverb für nähere Beschreibungen, um einen groben aber verständlichen Satz zu formulieren."
"Ahh, ich verstehe.....also könnte man doch einen einfach strukturierten Satz aufstellen wie 'Erschaffe grosse Flamme'. Da wäre das Verb, Adjektiv und Substantiv."
"Genau das meine ich! So könnte man sich alle möglichen Sätze zusammenstellen mit diesen Wörtern und mit unterschiedliche Wirkungen."
"Doch wenn wir nun so viele unterschiedliche Sätze haben, woher sollen wir dann wissen, welche Reagenzien benötigt werden?"
"Das, meine verehrte Kollegin, hängt wiederum von der gewünschten Wirkung ab. Wenn wir zum Beispiel eine Kreatur beschwören möchten, so werden wir beim Einsatz von Spinnenseide für die Geistesbindung nicht drum herum kommen. Wollen wir jemanden Stärken, so werden wir die Alraune als Stärkefokus brauchen, das Nachtschattengewächs für Zauber von Illusionen und Schmerzen.......und so weiter."

Ein zufriedenes Lächeln huschte über beider Gesichter und machten sich weiter an die Arbeit mögliche Kombinationen für sinnvolle Sprüche herauszufinden.
Vielleicht würde es ihnen schon bald gelingen einige von ihnen wirken zu lassen.....
 
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Alt 21.02.2003, 16:44
Die Erforschung der Runen
#10
Elemmíre
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Auf ihren Wegen zwischen vielen Bibliotheken auf dem Kontinent der Menschen, als auch dem Stöbern nach Wissen in der großen Bibliothek ihres Volkes zu Cerinor, ahnte Elemmíre nicht, dass sie an jenem Tage mit ihrer Meldis Melisandra in Britain fündig werden würde.

Als beide die Ost-Blibliothek zu Britain erreichten, galt es, sich zuerst mit jener Frau, Hüterin der Bibliothekt auseinanderzusetzen, welche in ihrem so typischen menschlichen Verhalten Misstrauen hatte, und Elemmíre mehrmals darauf hinwies, die Bücher weder zu beschädigen, noch mitzunehmen. Wahrlich seltsam, die Menschen. Ob sie wohl dachten, das ihre stolze, edle Volk sei taub, oder hätte gar das Fingerspitzengefühl einer Horde von Oger? Wie dem auch sei, Menschen übertrugen ihre Mängel gerne anderen Wesen oder ihren Mitmenschen, um von sich selbst gerne abzulenken. So verlies Elemmíre den Raum der schwandronierenden Frau, und begab sich mit Melisandra, welche die Bücherregale schon durchschaute, nach den Objekten ihrer Begierde zu suchen. Gesucht wurden Bücher über Magie, doch speziell Bücher alter Praktizierungen, oder noch besser, direkt über das arkane Gewebe.

Doch nur Tand fanden sie vor ... wie man aus Blumen Gold mache; wie man dem Kesselflicker um Gold prellte; wie man am Ende eines Regenbogens Gold finde sowie zig äusserst nutzloser Geschichten über Affären und Regierungszeiten von adligen Herrschern. Stunden zogen dahin, doch plötzlich fand Elemmíre in einem Regal, fast versteckt hinter einer breiten Steinsäule, in der obersten Reihe ganz hinten ein altes, verstaubtes Buch in einem halb verrotteten Ledereinband. Es wäre uninteressant gewesen, hätte Elemmíre den Titel überlesen:

Eine Abhandlung über das Wesen der Magie von Mythran

Das Buch in ihren Händen haltend, suchte sich Elemmíre eine ruhige, aber gut beleuchtete Ecke in der Bibliothek, setzte sich dort in einem großen, alten Thron, und begann es zu lesen.

Meine langen Jahre der Forschung auf dem Gebiet der Zauberei haben mich zu der Einsicht geführt, dass das Wesen aller Magie einfach nur die Manifestion des Willens eines Individuums ist, der Wirklichkeit ausgeprägt mit Hilfe des arkanen Gewebes. Weiterhin bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass jenes Gewebe nur eine einzige effektive Grenze kennt, nämlich Willenskraft und Vorstellungsvermögen des betreffenden Individuums.

Gewisse Rituale, Runen und Worte können dem Zauberden dabei behilflich sein, sich den gewünschten Effekt klarer vorzustellen, genau wie manche physischen Objekte seinem Willen ein gewisses Maß an zusätzlicher Kraft, Stabilität und Form verleihen können. Derartige Hilfsmittel sind bei Wesen von wirklicher Macht oder Intelligenz nicht immer vonnöten, doch der durchschnittliche Magieanwender wird sie als hilfreich empfinden. Gewisse Rituale habe ich in diesem Buch beschrieben, die Worte und Runen habe ich auf der letzten Seite ins Leder geschrieben - auf das sie direkt zu finden seyen.


Ob dieser Worte schlug Elemmíre die alle Seiten achtsam um, bis sie die Lederseite des Einbandes vor sich hatte, und dort sah sie fast zur Unkenntlichkeit auf dem Leder kleine Zeichen. Jeweils ein Zeichen, wohl eine Rune, und daneben die Erklärung. Unglücklicherweise fehlten bei fast allen entweder die Rune selbst oder ihre Bedeutung, zu alt war das Leder, zuviel im Geiste der Zeit vergangen. Doch eines konnte Elemmíre noch vor Ort entziffern ... eine Rune, welche wie eine spiegelverkehrte Eins aussah. Daneben stand ihre Bedeutung gar leserlich ... Lux - Licht.

Weiter die Runen entziffernd, angetrieben und angespornt ob dieser wahrhaft großartigen Entdeckung und ihrer überaus vorbildlichen Suche, wechselte sie den Platz. Trotz ihres elbischen Auges, klar und rein, so brauchte sie das Licht der Sonne durch das Fenster, auf das ihr wahrhaft kein einziges Detail auch entgehen würde. Unterwegs in der großen Bibliothek sah sie eine Gestalt, wie immer gar düster, denn hörte diese Gestalt auf den Namen Devier Ni'Cairil. Bedauerlich, dass solche Menschen gar großes Wissen anhäufen, und damit gar so destruktiv an sich und mit anderen umgehen. Eigentlich sah sie ihn als nieder an, denn unverzeihlich war sein tückischer Frevel an ihrem herrlichen Wesen in Wort, Blick, und ankündener Tat. Doch ein anderes Strafgericht würde über ihn einst urteilen, lag es nicht in ihrer Aufgabe.

Jedoch gab es höhere Ziele, welche sie wegen der Umstände zur Zusammenarbeit trieben, und so sprach sie ihn ihrer melodischen Stimme ruhig und sanft an, und wies ihn in ihr Buch, als auch die Runen ein. Zusammen vereinbarten sie weitere Forschungen auf der Akademie der arkanen Künste, und zusammen wurde das Buch dort hin gebracht. Da Elemmíre nun das Buch vor Augen hatte, lies sie sich einen Raum in der Akademie zeigen, wo sie dort ihre Arbeit an diesem Buch, der Entzifferung und Deutung weiterführen könnte. So lies sie sich auch im Laufe des Tages die anderen gefundenen Werke zeigen, und, da jene von der Akademie gefundenen Werke unter Aufsicht stehen mussten - welch eine Farce, als ob Elfen wie Menschen Diebesgesindel wäre (aber wie gesagt, Menschen übertragen gerne ihre Mängel), konnte Elemmíre trotz allem weitere Runen entziffern samt ihrer Bedeutung.
Insgesamt deutete sie drei Runen und ihre Bedeutung hervor:
Lux - Das Licht
Ex - Die Freiheit
Wyz - Das Wissen

Doch all jenes gesamte Aufbringen ihrer Konzentration erschöpfte Elemmíre auch, und so unterlies sie es, sich in der Akademie zurückzuziehen, sondern meditierte vor Ort neben ihrer aller Unterlagen.
 
Geändert von Elemmíre (22.02.2003 um 00:16 Uhr).
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Alt 21.02.2003, 20:37
#11
Finweya
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Die ... Elemente.
- ... für Erde,
- Faur für Feuer,
... für Luft
... und ... Wasser


Finweya stöberte in einem alten Buch, dessen vergilbte Seiten fast unlesbare Worte und Zeichen aufwies. Streng dachte sie nach und versuchte die vielen Lücken im Text in ihren Gedanken zu füllen.

Jedes Element besitzt ein absolutes Gegenstück. Erde zu Wind, wie Feuer zu Wasser. Fügt man zwei gegensätzliche Elemente gleicher Stärke zusammen, werden sie sich aufheben. Feuer verdampt Wasser, wie Wasser das Feuer löscht, und Erde hält...
Das Eine negiert also das Andere.

Nicht zu verwechseln ist dies mit der Umkehrung eines Elements durch das Wort "". Dem aufmerksamen Leser mag aufgefallen sein, dass nur drei Worte behandelt werden. Faur - Für das Feuer, ... die Erde und His für Luft.

Da aber Wasser die absolute Umkehrung von Feuer ist, entsteht das Wort dafür durch den Gebrauch von "" und "", also " ". Denn so wie ein Wort aus verschiedenen Buchstaben zusammengesetzt ist, kann auch ein vollständiges Zauberwort aus verschiedenen Runen zusammengesetzt sein.


Ein paar Seiten weiter fand die Magistra erstmals wieder gut lesbare Zeilen...

Durch das Sprechen eines Elementarwortes wird auf die verschiedenen Elementarsphären zugegriffen und somit entsteht ein - durch das arkane Gewebe hergeleiteter - Effekt auf der ersten materiellen Ebene. Dieser Effekt ist nach Wille des Arkanen steuerbar.

Finweya legte das Buch weg und begann etwas auf ein Pergament zu notieren. Zwei Runen, deren Bedeutungen und arkane Worte hatte sie entdecken können. Bei den beiden anderen die dieser Text behandelte gab es noch Lücken, doch sie war zuversichtlich nicht mehr viel Zeit zu brauchen um auch diese vollständig zu verstehen.


- Faur für Feuer
- His für Luft


Sie legte die Feder zur Seite und rieb sich die Augen. Es war bereits spät und die Kerze an ihrem Tisch in der Akademie würde nicht mehr lange brennen.
So beschloss Finweya sich ein wenig auszuruhen, ehe sie mit der anstrengenden Studie fortfahren würde. Leise hörte sie noch Schritte durch den Gang hallen.
Vielleicht war es ja Devier... und er könnte inzwischen etwas Neues herausgefunden haben. Allenfalls sogar die Bedeutung dieser seltsamen Rune, die etwas aufheben soll. Sie würde ihn am nächsten Tag fragen, aber jetzt legte sie ihre Füsse auf den Tisch, lehnte sich in die Stuhllehne zurück und schloss die Augen...
 
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Alt 26.02.2003, 21:22
Die Erforschung der Runen II
#12
Elemmíre
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Es war für Elemmíre höchst überraschend, als sie an ausgerechnet jenem Tage zwei Menschen traf, welche ihr gegenüber freundlich waren ... ja gar sogar den ihr gebührenden Respekt gaben.
Um so mehr überraschte es Elemmíre, trotz ihrer kontrollierten Gefühle, dass diese Menschen ihre Hilfe anboten, bei der Suche in der großen Bibliothek zu Britain. Und all das geschah an jenem wirklich lebensfeindlichen, ungastlichsten, muffigsten und ekelerregensten Ort in Britain, der zugleich aber auch interessant ab und an war: Die goldene Ente.

Ja, Elemmíre hatte damit überhaupt nicht gerechnet, wollte sie sich doch nur ob der Anzahl der Bibliotheken in dieser Stadt erkundigen, und letzendlich den Weg zur Ostbibliothek von dieser dreckigen Taverne aus. Die Menschen, eine Frau - Selyssa - und ein Mann -Bol Sogath - , führten sie, und sie kamen sich näher ins Gespräch. Keineswegs entging Elemmíre die ständigen Blicke des Menschenmannes, welcher sie gebannt anschaute wie ein Adler seine Beute aus größter Entfernung. Die Frau hingegen war gesprächiger, wohl reagierte sie auch schneller, und schien ebenso geschwind Zusammenhänge zu begreifen, wo der Mann stets nachfragen musste. Doch sein Blick blieb an Elemmíre stets hängen.

In der Bibliothek weiste Elemmíre ihre Begleiter ein, und zusammen machte man sich auf die Suche nach weitere Folianten und Schriften, welche die Magie und ihre uralten Praktiken behandeln würde. Keine Bücher wurden mehr gefunden, und man kam während der Suche ins Gespräch ... über das unangenehme Thema eines düsteren Magus, mit welchem Elemmíre aber zusammenarbeiten musste. Wie sehr sie sich doch von Devier Ni'Cairil angewidert fühlte ... doch er hatte auch seinen Platz in der Welt und seine Existenz ... Elemmíre erklärte somit das notwendigste. Als sie dabei eine Reihe von Büchern aus einem Regal nahm, fiel eine sehr alte, verstaubte Schriftrolle aus dem Regal zu Boden, und der Menschenmann gewann plötzlich an einer Gewandheit sondersgleichen, ergriff diese und reichte sie Elemmíre. Zusammen schritten sie nahe ein Fenster, und als das Licht stimmte, öffnete Elemmíre sehr achtsam und sorgfältig die Schriftrolle, und zu sehen war ein alter Text, mit zwei sonderlichen Zeichen. Beide zeigten relative Ähnlichkeit mit gefundenen Zeichen ... die anfänglichen Zweifel Elemmíres wurden hinfortgefegt wie der Wind, als sie diese genauer betrachtete.



und



Viel wurde noch vor Ort debatiert und spekuliert, doch zur Nacht hin verabschiedete sich Elemmíre von den beiden Menschen, versprechenden Wiedersehens, und begab sich nach Cerinor. Dort, in ihrer Schreibstube, fing sie an, aus ihren Materialien den Text zu übersetzen, und die zwei Runen zu entziffern. Viele Stunden flogen dahin. Der Text stellte sich als trivial hervor ... alte Heilungsmethoden seien darin beschrieben. Doch interessant war, dass man diese nicht konventionlell behandelte, sondern mittels Magie. Und jene Magie gewann man aus diesen beiden Runen. So entzifferte Elemmíre die Rune als die Heilung, und benannte sie Mave. Die andere Rune bedeutete Schlaf, und hies Zan. Man schien damals schon Wundheilungen und Behandlungen mittels Schlaferzeugung durchzuführen. Heutzutage eine gängige Methode ... welche man durch Kräuter erzielte. Aber durch Magie?

Nein, soweit war noch niemand gekommen, und Elemmíre sank stolz ob des gelüfteten Rätsels in ihre Meditation, welche heuer länger währte als sonst.
 
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Alt 26.02.2003, 22:18
Zusammensetzung des Puzzels
#13
Devier Ni'Cairil
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Wie Tage und Wochen waren nun schon vergangen, seit Devier mit der Hilfe des Kollegiums und dieser Elfe an den Runen nachforschten? Unzählige Nächte lang wurden Bücher gelesen, Schriften und Zeichnungen verglichen, Inhalte überprüft, um dann schliesslich die einzelnen Runen niederzuschreiben mit ihren Namen und den nachgesagten Eigenschaften.
Doch nun konnte mit der Hilfe von allen die Wörter vervollständigt werden. 26 Runenwörter in ihrer Zahl, jede mit verschiedenen Anfangsbuchstaben und Eigenschaften.

Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte Devier sich zurück in seinen Sessel und schlug das Buch mit den zusammengetragenen Aufzeichnungen zu. Kurz liess er seinen Blick über die Gesichter seiner Kollegen der Akademie schweifen, bevor er wieder zu reden begann: "Meine werte Kollegen...endlich ist es uns gelungen diesen Durchbruch zu bewerkstelligen. Gemeinsam haben wir nun das geschafft, was andere zuvor nur angedacht haben und nie zuende führen konnten. Diese neue Art Magie zu wirken wird nicht nur schonender für das sensible Gewebe sein, sondern uns auch neue Wege öffnen. Es liegt trotzdem noch viel Arbeit vor uns, sei es die Zusammenstellung von sinnvollen Sprüchen, oder das Unterrichten der neuen Runenwörter. Aber auch das werden wir gemeinsam wieder meistern."

Devier verfasste eine Abschrift der Aufzeichnungen und liess sie am Brett der Akademie veröffentlichen.
Aushang der Runenwörter
 
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