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Alt 03.06.2008, 20:18
Kometen
#1
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Als der Tag anbrach, staunten viele Bewohner Britannias nicht schlecht. Hoch oben am Himmel, nicht unweit der bereits aufgegangenen Sonne konnte ein gutes Auge vier Kometen mit kurzem Schweif entdecken, die akkurat in einer Linie angeordnet waren.
Doch nicht nur das; auch ein nebelartiger Schleier hatte sich über den Himmel gelegt und trübte das Sonnenlicht wie der Nebel, den ein feucht-kalter Herbst mit sich bringt.
Viele betrachteten dieses ungewöhnliche Ereignis mit Faszination. Zweifellos ging eine anziehende Schönheit von diesen vier Kometen aus, die unbeweglich am Himmel standen und in ihrer geraden Linie ein Bild von Harmonie gaben. Als ein Zeichen deuteten es die Weisen, dass der Insel etwas bevorstünde. Doch würde es etwas Gutes sein?
Viele Menschen teilten diese Meinung nicht, betrachteten sie solch unerklärliche seltene Erscheinungen doch wie ein böses Omen. Auch die Trübung des Tageslichtes mochte so manchen besonders Abergläubigen unheimlich erscheinen und ihn in regelmäßigen Abständen prüfende, besorgte Blicke zum Himmel werfen lassen.
Doch so oft man auch in den nächsten Tagen hinsehen würde - die Sonne mochte weiterwandern, doch die vier Kometen blieben stets an Ort und Stelle, Tag und Nacht heller sichtbar als jedes andere Gestirn am Firmanent und bewegten sich dabei keinen Zoll vom Fleck.
Stille der Nacht ist offline  
Geändert von Sir Jargor (05.06.2008 um 10:56 Uhr).
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Alt 04.06.2008, 11:31
#2
Bartos Eskalor
Reisender
 
Registriert seit: 20 Apr 2006
Beiträge: 621
*mit leicht geengtem Blick betrachtet er die vier Gestirne, während er die Linke gewohnt auf dem Knauf seines Säbels abstützt.*

"Göttin ruft bereits die nächste Schlacht...? Was vermag die Sterne am Himmel zu verrücken..."

*seine Mimik nimmt deutlich nachdenklichere Züge an, bis er sich abwendet - der alte Schrein sein nächstes Ziel*
Bartos Eskalor ist offline  
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Alt 04.06.2008, 12:23
#3
Kyren Arasus
Reisender
 
Registriert seit: 27 Dec 2005
Beiträge: 620
Gerade wollte der Schreiner in seine Werkstatt gehen, um sich weiter seinen Aufträgen zu widmen, als er innehielt und seinen Blick gen Himmel richtete. Grund dafür war jener Sonnenlichttrübende Nebel. Als er schließlich die vier Gestirne am Himmel erblickte, legte er die Stirn in tiefe Falten. Zwischen Faszination und Nachdenklichkeit hin und her gerissen murmelt er leis etwas in sich hinein

Bei Nephar, was spielt sich hier nun wieder ab?

Einige Minuten noch stand er dort herum, die vier Kometen betrachtend, ehe er sich von seiner Werkstatt abwendet und geradewegs hinüber zum Anwesen von Ramirez schreitet um ihn darauf aufmerksam zu machen.
Kyren Arasus ist offline  
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Alt 04.06.2008, 13:53
#4
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Mit einer Mischung aus Skepsis und Fastination schaut sich Sianne das Spektakel an.
Murmeld steht sie auf der Dachterasse der Residenz.:

Was geschieht nun wieder? hoffentlich bringt es keinen Schaden!?

Noch lange sitzt sie da und betrachtet diese Seltsame und Einmalige Specktakel.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 04.06.2008, 14:32
#5
Harlan Erobar
Reisender
 
Registriert seit: 09 May 2007
Beiträge: 284
Eine Nacht lang verbrachte Harlan damit, sich die 4 hellen Flecken am Himmel anzuschauen. Sein Nacken wurde starr, und erst als am nächsten Morgen die Sonne aufging, schritt er die Turmstufen hinab, um eine kurze Notiz nieder zu schreiben.
Dann verschwand er im Labor und setzte einige Tinkturen an.


In der nächsten Nacht standen auf dem Turmdach mehrere Phiolen aufgereiht. Harlan saß auf einem Stuhl daneben, die Schriftrolle mit der Notiz in der Hand, auf der stand:

"Versuch H auf Knob.II (Salz): Ersetzen von schonen. Sonn.dest. durch Kom.-licht."
Harlan Erobar ist offline  
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Alt 04.06.2008, 14:34
#6
Felris Invalon
Reisender
 
Registriert seit: 20 Sep 2007
Beiträge: 54
Felris saß des Abends auf dem Balkon des Lehrraumes der schwarzen Zunft und blätterte in einem alten Buch. Als er es zuschlug atmete er gelassen aus und ließ den Blick über das Plateau auf dem die Zunft steht schweifen. Er blieb mit seinem Blick auf dem Vier-Gestirn hoch über den Baumkronen stehen und sein fahles, knochiges Gesicht bekam nachdenkliche Züge.

"Gleich vier.. ungewöhnlich."

Sein Blick verharrt weiterhin auf den vier hellen, am Himmel stehenden Punkten. Grübelnd schlägt er das Buch wieder auf und Blättert einige Seiten zurück, als wolle er etwas suchen, wohl vergebens. Mit ernster Miene schaut er abermals auf das Vier-Gestirn.

"Ich würde mich lächerlich machen, Lord Karex' Zeit zu rauben, nur weil vier Sterne am Himmel stehen."

Sagt er dann voller Gleichgültigkeit wonach er dann sein Buch unter den Arm klemmt und die Treppen hinabsteigt, und über den Hof in Richtung Novizenkammer schreitet.
Felris Invalon ist offline  
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Alt 05.06.2008, 22:07
#7
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Es begann mit einen Grollem, das, gleich einer Lawine, von Westen aus über das Inselreich rollte. Es echote in den Bäuchen, ließ einen in seinem unheimlichen Takt erbeben. Hunde fingen an zu jaulen, Pferde wieherten und Katzen verkrochen sich unter den Möbeln, jedes Tier schien in Aufregung zu sein und Schwärme von Vögeln jagten immer wieder aufgeregt über den Himmel.
In Yew sah man es zuerst, eine schwarze Wolke, den ganzen Horizont ausfüllend, kroch vom Festland aus auf die Inseln zu. Sie schien sich langsam zu bewegen, und gerade deshalb war die Geschwindigkeit, mit der sie über den Himmel raste, besorgniserregend. Mit einem mal wurden alle Tiere still.
Die schwarze Wolke, schmierig und ölig, vertrieb das vorher schon durch den Nebel getrübte Blau aus dem Himmel und verschluckte alles Licht. Sog es gierig in sich auf, frass es. Allein der Schein der vier Kometen war noch zu sehen. Wild tanzten sie unter der Wolkendecke umher, plötzlich losgelöst von ihrer Starre. In wilden Kreisen stürzten sie über den Himmel, verschwanden, kamen wieder, und verschwanden wieder. Schließlich löste sich einer der Kometen und stob in Richtung Faerlan davon. Die übrigen drei tanzten in ihrer seltsam verrückten, chaotischen Harmonie weiter über den Himmel.
Kranke, weißlich bleiche Blitze sprangen wie Strahlen aus Eiter durch den dunklen Himmel, die Wolken selbst wölben und wanden sich wie im Fieber, zeigten Auswüchse wie von Pocken. Kein Donner folgte auf die Blitze nur immer dieses Grollen das auf und ab schwoll und so plötzlich den Schlaf raubte, wenn man sich in Ruhe wähnte.

Dunkelheit lag über Britannia und allen Inseln. So weit das Auge reichte erblickte man im Himmel nichts als schwarze Wolken und hin und wieder ein blitzartiges Leuchten. Und über allem lag dieser Geruch. Metallisch biss er in die Nase und trug die Erinnerung von Tod und Unrat in sich.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 10.06.2008, 00:49
#8
Julius Keldor
Reisender
 
Registriert seit: 17 Aug 2007
Beiträge: 210
Mit müden Blick stand Julius in der Feste Fenisthals und beobachtete den Nachthimmel.

Das hatte ihn also den Schaf geraubt. Drei.... Kometen. Oder was auch immer das war und dunke Nacht zur Tageszeit. War das ein Zeichen... von Göttern gesand?

Eine Weile musterte er das ganze brummend...

Lächerlich. Alles ließ sich erklären... dies sicher auch.

Langsam wand er sich ab und stieg hinauf in di Schlafkammern

Wenn man einmal nicht da ist...
Julius Keldor ist offline  
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Alt 22.06.2008, 11:46
#9
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
"Land in Sicht!", rief der Junge im Ausguck der "Marsetia". Die breite Kogge lag tief im Wasser und war schwer beladen. Die Segel waren schwer beschädigt, und an dem wenigen Holz, das noch aus dem Wasser ragte, waren reichliche Schäden zu erkennen.
Der erfahrene Kapitän lenkte das Schiff in den Britainer Hafen und legte es dort an. Wie bei jedem Schiff strömten sogleich zahlreiche Leute herbei:
Neugierige, die auf die stets zu erwartenden, fremdländischen Waren einen Blick werfen wollten, Händler, die auf ihre Waren warteten oder hofften, gleich vor Ort Geschäfte machen zu wollen. Doch auch Huren, Diebe und Rekrutierer für das Heer fanden am Hafen ihren Platz und warteten auf Kunden.
Doch als das Schiff vertäut war und man das Schiff über die Planke mit dem Kai verband, da waren es nur wenige Kisten, die die Schauermänner von Bord trugen. Diesmal war es offenbar kein Handelsschiff, das in Britain angelegt hatte, sondern ein überaus schwer beladenes Fährschiff. Und prompt kamen die Passagiere aus dem Frachtraum heraus. Zuerst kamen die besser gestellten mit ihren Pferden. Sie trugen edle Kleidung und vermittelten einen Eindruck von Geld und Einfluss. Hier und da fiel ihnen ein lang vermisster Verwandter um den Hals. Anschließend folgten Familien. Ärmlich gekleidete, von der langen Fahrt mitgenommene, dünne Gestalten, die ihr gesamtes Hab und Gut in kleinen Beuteln oder Tüchern bei sich trugen. Hoffnungsvoll waren die Gesichter dieser ausgesiedelten Familien. Doch das Schiff brachte nicht nur Reisende und jene mit sich, die sich ein besseres Leben in Britannia erhofften. Als letztes verließ eine große Gruppe ärmlichst gekleideter Menschen das Schiff. Ihre Kleidung war schmutzig und zerrissen. Die Haare und Bärte waren filzig und verklebt, und die Gesichter mager. Es war offensichtlich, dass viele dieser Leute ihr gesamtes Erspartes, oft sogar ihre Werkzeuge - ihre einzigen Wertgegenstände - für die Überfahrt ins Ungewisse ausgegeben hatten.
Ob Edler oder Bettler, sie alle brachten aus Faerlan die gleiche Nachricht mit:

Der Krieg war ausgebrochen, und sie alle waren hoffnungsvoll, dass Faerlan bald siegen würde. Doch hatte er an ihnen allen Spuren hinterlassen. Väter und Söhne hatten sich zum Heer gemeldet, so dass die Mütter allein mit ihren Kindern dastanden und nicht wussten, wie sie allein die Felder bestellen sollten. Ganze Landstriche lagen leer, doch waren viele von ihnen durch feindliche Heere zerstört worden und nicht mehr nutzbar. Doch wer hätte sie auch nutzen sollen?
Die, die da waren, waren zu wenig und nicht in der Lage, sich durch Landwirtschaft zu ernähren. Nur die Hoffnung auf eine Anstellung im Herzogtum Britannia als Diener oder Handwerker, hatte sie die weite Fahrt antreten lassen.

Doch auch das Herzogtum, kann nicht jeden versorgen. Kurz nach der Ankunft des Schiffes quoll das Armenhaus Britains bereits über. In allen Gassen hatten die Angekommenen mit wenigen Brettern kleine Hütten improvisiert, die mehr schlecht als Recht vor Wind und Wetter schützten. Wo man auch hinging, überall traf man auf bettelnde Männer, Frauen und Kinder.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 02.07.2008, 15:31
#10
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Wenn man in den letzten Tagen an den Himmel sah, so mochte dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass die Zahl der drei verbliebenen Himmelskörper sich auf zwei verringert hatte. Niemand hatte bemerkt, wann es geschehen war, oder wie. Von heute auf morgen, sofern man dieses Tagesmaß noch verwenden konnte, war das Lichtlein verschwunden. Von dem Fehlen ihres zweiten Bruders unbeeindruckt stand das verbliebene Lichterpaar weiterhin reglos am Himmel.
Ansonten hatte sich nichts geändert. Der Himmel war weiterhin stockfinster und Wolkenverhangen. Nur das gelegentliche Leuchten naher und ferner Blitze, die ohne Donner erschienen, warf ein gespenstisches Licht auf die Insel.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 02.07.2008, 21:39
#11
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Die ansich schon düsteren Tage im Herbst sind, dank der Himmelskörper, noch dunkler und heute scheint es regelrecht schwarz zu sein. Bis auf das Rascheln der wenigen Blätter, die noch an den Bäumen hängen, ist es still. Kein Vogel singt und keine Grillen zirpen. Der Wind hat zugenommen und pfeift über die Dachziegel sein unheimliches Lied. Vom Meer her zieht ein dichter Nebel auf und selbst im Landesinneren, verlieren sich die Schwaden nur schwerlich. Langsam kriecht er über das Pflaster von Britain, sucht sich seinen Weg durch die Türspalten und Fensterritzen. Begleitet wird der grauweisse Teppich von einem übel riechendem Geruch nach Verwesung. Die Bürger haben sich in Ihre Häuser verzogen und harren der Dinge die sich nur erahnen lassen. Bis auf die Gardisten, die tapfer ausharren und aufmerksam durch die Gassen ziehen, sieht man kaum jemanden auf den Strassen.
Stille der Nacht ist offline  
Geändert von Lady Ygraine (02.07.2008 um 21:53 Uhr).
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Alt 05.07.2008, 09:52
#12
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
"Nein, wir können nicht mehr warten!", rief Arkin der Kapitän von seinem Schiff herunter. Seine Mannschaft war gerade dabei, die wenige Ladung in den Frachtraum des Schiffes zu verladen. "Ich muss jetzt lossegeln, ehe das Wetter umschlägt! Navigieren im Dunkeln ist ohnehin schon nicht das Leichteste."
"Aber ist das denn alles, was die Bürger gespendet haben?", rief jemand vom Kai aus. Der Kapitän hob die Schultern. "Ein paar yil'danische Rüstungen und eine Kiste Heiltränke, so wie ich das sehe. Naja, das hilft dem Heer dann vielleicht zwei Tage lang. Ich kann nicht länger warten, bis die Leute sich aus ihrem Wohlstand herausbequemen. Legt ab!". rief der Kapitän dann.
Die Matrosen lösten die Vertäung, die das Schiff an den Hafen band. Sie zogen die lange Planke ein und langsam trieb das Schiff vom Ufer weg in tiefere Gewässer. Dort konnte man in der Dunkelheit gerade noch erkennen, wie die Segel gesetzt wurden. Die kleinen Lichter, die das Schiff erhellten, verschwanden rasch in der Dunkelheit.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 13.07.2008, 22:14
#13
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Durch die dunklen Wolken und den fehlenden Schnee nahezu unbemerkt war der Winter eingebrochen. Eisige Kälte zog fortan durch die Straßen. Auch der Wind wurde immer schärfer und Kälter, so dass sich an den Fenstern der Häuser bald erste Eisblumen bildeten. Bibbernd vor Kälte liefen die Obdachlosen durch die Straßen, doch auch jene, die in Häusern wohnten, hatten die eine oder andere Frostbeule zu beklagen. Immer kälter wurde es, so dass es schon bald nur noch unmittelbar am Kamin auszuhalten war. Großes Unglück für jene, die über keinen Kamin verfügten, und so konnte es passieren, dass ganze Familien in der Küche vor ihrem Ofenfeuer nächtigten, oder sich dort zumindest zahlreiche Steine ins Feuer legten, an denen sie sich im Schlaf wärmen konnten.
Bald schon war es so kalt, wie man es nur aus den dunklen Tagen kannte. Oder waren jene schon angebrochen? Selbst den aufmerksamsten fiel es mittlerweile schwer, noch den genauen Tag zu bestimmen. Doch da die Magie noch wirkte, konnte es wohl noch nicht so weit sein. Ein kleiner Lichtblick in dieser Dunkelheit und Kälte.
Doch das änderte nichts daran, dass sich nach kurzer Zeit und sehr überraschend eine dicke Eisschicht um Britannia, selbst um Cerinor, legte, die ein Schiff nicht mehr zu durchbrechen vermochte. Und wer sein Tier nicht wenigstens vor dem Wind geschützt hatte, der fand es kurze Zeit später erfroren vor.
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Alt 10.08.2008, 11:22
#14
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Fast unbemerkt war der Frühling eingezogen. Die klirrene Kälte ließ etwas nach. Offenbar wusste die Erdwärme dem Winter noch etwas entgegenzusetzen, und wie für die Jahreszeit typisch ließen auch die kalten Winde langsam nach.
Zarte Frühlingsblumen steckten ihre Köpfe aus der Erde, doch gingen sie ohne Licht sehr bald wieder ein. Auch die Bäume begannen neue Blätter und Blüten hervorzubringen, doch auch diese blieben angesichts der Dunkelheit kümmerlich.
Rund um die Insel begann das Eis zu brechen. Meterdicke Eisschollen trieben nun in den Häfen herum, von Sprüngen durchsetzt, die ein Betreten lebensgefährlich machten. Dennoch sah man hier und da Schiffe, deren Kiele mit Eisen verstärkt waren und deren Besatzung versuchte, die Eisschollen einzufangen und auf das offene Meer zu ziehen, das am Horizont zu sehen war.

Mochte man es als gutes Zeichen sehen, oder auch nicht. Zumindest die Schiffe würden wohl bald wieder fahren und damit gute, aber vielleicht auch schlechte Neuigkeiten aus Faerlan bringen.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 10.08.2008, 12:29
#15
Mandrik Klawson
Reisender
 
Registriert seit: 09 Aug 2003
Beiträge: 140
Am frühen Morgen des dreizehnten im Nugor streckte Mandrik gähnend die Fäuste zur Decke. Der karge Raum seiner Blockhütte, bestehend aus einem kleinen Bett und einem Nachttisch, war über die Nacht stark ausgekühlt und klamm. Verschlafen rieb er sich das Gesicht und schlug die Bettdecke bei Seite... in den vergangenen Tagen - sofern man überhaupt noch von Tagen sprechen konnte - hatte er sich angewöhnt, stets angekleidet zu schlafen, da er des Nachts oft zu den Tieren ging, um nach dem Rechten zu sehen. Er würde nicht nocheinmal auch nur eines von ihnen wegen der Kälte verlieren! Wankend schlurfte er in die Küche, nahm einen Feuerhaken von der Wand um die verbliebene Glut im Herd zu schüren und legte dann neues Holz auf.

Ein Blick durch eine der beschlagenen Scheiben des Fensters verriet ihm eines ganz deutlich - es würde auch heute keine Sonne geben... und langsam erklomm ihn ein Gedanke... würde sie jeh wieder zurückkehren?

Von diesem Gedanken getragen verließ er seine Hütte... und die Tiere waren nicht die einzigen, die langsam nervös wurden.
Mandrik Klawson ist offline  
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Alt 25.08.2008, 23:11
#16
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Still und heimlich begann ein weiterer Komet sich zu bewegen, für die ersten fast kaum merklich, doch als er immer aufdringlicher und auffallender sich über den Firmament zu bewegen begann, sah es wahrscheinlich ein Jeder der im Freien war.

Ein Komet hatte sich aus seiner starren Position gelöst und schoß nun in unvorhersehbaren Runden über die Insel, als würde er suchen und dabei auch finden. Begleitet vom Gedonner der Wolken das bereits seit Monaten anhält schoß der Komet dann gen Himmel und begann sehr stark an zu flackern und erhellte den Himmel derartig, dass man sich an die guten Zeiten erinnerte, wo die Sonne auf und unterging. An Zeiten, wo man sich auf diesen Rythmus noch verlassen konnte.

Der Komet erlosch direkt wieder und ein dumpfes surren wurde lauter und lauter und begann nahezu jede Gasse zu füllen. Das surren erinnert an eine langes Seil was in der Luft gewirbelt wird oder einem riesigen Bienenscharm.
Von hiesigen Bauern hört man berichte, dass Unmengen von Heuschrecken sich auf die Getreidefelder legten, und alles erbarmungslos herbazufressen schienen. Doch dem war nicht so, das Getreide sah aus wie unberührt. Aber wer es verspeiste oder kostete spürte, dass es ihn nicht mehr nährte und es Schal schmeckte und nur noch entfernt als das zu erkennen war, was es einst war.
Genauso mit Früchten und Fleisch, es wird von Würmern und Maden befallen und sobald das Ungeziefer sich entfernt, scheint es unberührt zu sein, jedoch schmeckt es kaum noch und man fühlt sich danach nicht satt.

Und so hört man täglich aus anderen Gegenden, wie sich Schwärme von Ungeziefer über die Insel bewegen um sämtliche Speisen und damit verbundene Rohstoffe zu verheeren.
Stille der Nacht ist offline  
Geändert von Stille der Nacht (25.08.2008 um 23:13 Uhr).
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Alt 27.08.2008, 19:42
#17
Hallvard Ragnar
Reisender
 
Registriert seit: 04 Jun 2008
Beiträge: 344
Dröhnendes Geschnarche hallte aus der Hütte des Alchemisten, welcher einige nordischen Neuankömmlinge ein Fell vor seinem Feuer anbot. Hallvard lag auf dem Rücken zwischen seiner Kiste und der Feuerstelle und schlief tief und fest. Die letzten Tagen waren hart. Er fraß zwar für drei, wurde aber einfach nicht satt. Überall am Rand der Feuerstellen lagen Knochen von dicken Bärenfleischrippchen, welche von seinen Fressorgien zeugten.
Neben den Hünen lagen auch einige Flaschen verteilt. Eine jede war leer gesoffen und der Inhalt bereitete dem Nordmann seinen vertrauten Rausch.

Das Gefühl des Hungers war Hallvard aus seiner Kindheit zwar nichts unbekanntes, aber er hasste diese Hilflosigkeit. Selbst wenn er Massen von Fleisch in sich hineinstopfte, mischte sich irgendwann nur der Schmerz des übervollen Magens mit dem des nagenden Hungers. Der Hunger trieb ihn sogar so weit, dass er versuchte durch Gemüse und Obst satt zu werden! Entsprechent mürrisch bis aggressiv war er in den letzten Tagen. Nur noch selten, fast wie ein Geist, schlürfte er müde durch das Dorf, brüllte ab und an einen Bewohner an und machte sich auf den Weg, einige Opfer zu finden. Meist landete er bei einigen Orks, denen er dann das Fell über die Ohren zog. Im Kampfesrausch konnte er für einige Momente den Hunger vergessen und sich am Blut dieser Bastarde laben, jedoch kehrte er immer umso müder in die Hütte auf der Eisinsel zurück.

Die Anrufung der Ahnen, die wilden Tänze um das Feuer und der nordische Gesang ließen mit der Zeit auch nach. Die Zeremonie vollzog sich immer sporadischer, stattdessen griff er immer öfter zur Flasche und suchte Ablenkung im Alkoholrausch. Mit seinen Mitbewohnern wechselte er nur noch kaum Worte und wenn, dann artete es schnell im Streit aus. Sie waren vermutlich froh, wenn er besoffen am Feuer lag und nichts sagte beziehungsweise nicht noch mehr Kisten vor Wut durch den Raum schmiss und sie an den Hüttenwänden zerbersten ließ.

Man konnte, um die Gesundheit seiner Umwelt willen, nur hoffen, dass der Metvorrat lange genug ausreicht, um diese Krise zu überstehen......
Hallvard Ragnar ist offline  
Geändert von Hallvard Ragnar (27.08.2008 um 20:03 Uhr).
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