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Alt 22.05.2002, 15:16
Zwischen den Kräften
#1
Herzog Jarl
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Jarl schaute lange aus einem Fenster auf das Tor des Schlosses. Die Sonne war wieder aufgegangen und der neue Tag begann.
Wachen gingen ihre Wege hin und her und neue Gardisten begaben sich auf ihre Streifen durch die Stadt. Er hatte sich lange mit Oberst Heydinger streiten müssen bis er die Ausbildung so vieler Gardisten durchsetzen konnte und nun verwünschte er sich hierfür. Er schwelgte in Erinnerungen an die Nacht. An Gorathans Blick der Enttäuschung, aufrecht stehend in einer nassen Kerkerzelle. Das von den Wänden hallende "Warum?" war seit Stunden weiterhin in seinem Kopf zu hören und er konnte sich nicht mehr losreissen. Der Herzog begutachtete seinen Siegelring und die Bilder des Kerkers kamen wieder zurück in seinen Geist.
Er sah den Halbelfen wieder vor sich mit der herzöglichen Robe und einem Hut den Jarl doch so hasste.
"Ich werde die Bluthunde sollange aufhalten wie ich kann, Gorathan."
Die Worte seines Verrates. Jarl erinnerte sich an die Geschichten und an das was die Inquisition aus ihm machen könnte.
Er dachte an den Inquisitor Lotharan welcher mit erschreckender Genauigkeit vorging und ihn nun unterschwellig Zwang seine eigenen Vertrauten zu jagen.
"Ketzer, Heräten, Verräter...namenloses Gesindel ist es nur! Pack vor den Füssen Glarons. Sie werden die Läuterung erfahren!"
Die Worte Lotharans brachten ihm Vadrak vor das geistige Auge. Der ehrenvolle Paladin Vadrak ein Ketzer?

Der Inquisitor betrat im wütendem Schritt den Gang in welchem Jarl aus dem Fenster hinaussah.

"Was ist nun mit euren Gardisten, Herzog? Diese Besessene und ihre verblendeten Freunde will ich in euren Kerkern wissen!" grollte Lotharan in einem abfälligen Tonfall.

Jarl deutete aus dem Fenster wo gerade zufällig mehrere Gardisten das Schlosstor verliesen um ihre Wachläufe durch die Stadt zu machen.
"Wir ihr seht, Inquisitior, gehen die ersten Späher schon hinaus. Vergesst nicht das Britannia ein grosses Land ist und es Tage dauern könnte bis sie Spuren finden."

Der Inquisitor wirkte beruhigter bei dem Anblick der Gardisten welche nach Jarls Lüge nun auszogen um der Sache der Inquisition zu dienen. Er überreichte dem Herzog zwei Pergamentrollen mit dem Siegel der Inquisition des Glaron.

"Gebt diese einem Boten welcher sich zu dem Baron Minocs aufmachen soll. Er soll in seiner Stadt nach den Ketzern suchen."

Noch während die Schritte des Glaronmannes in den Gängen verhallten, verfiel Jarl wieder in Erinnerungen. Während er langsam seine Kammern betrat kamen die Bilder von Seylarana und Vadrak wie sie immerzu stritten. Die tadelnden Worte Vadraks und der beleidigte Schmollmund Seylaranas waren ihm schon von mehreren Treffen bekannt. Doch nun zogen sie an selben Strang. Die Wege der Inquisition liessen die Beiden eine Meinung haben, liesen sie gemeinsam handeln. Nun waren sie fernab von Britain, doch ihrem Ziel vielleicht einen Schritt näher.
Jarl erinnerte sich an eine unschuldig wirkende Frau welche ihm vor einigen Tagen Berichte für den Inquisitor gab. Lotharan musste seine Spione wirklich überall in Britain haben.

Der Herzog stand lange vor dem Kamin und sah den beiden Pergamentrollen des Inquisitors zu wie sie sich in den Flammen windeten und zu Asche wurden.

"Ich werde die Bluthunde sollange aufhalten wie ich kann, Gorathan."
 
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Alt 22.05.2002, 15:41
Innere St
#2
Seylarana Ryell
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Der Himmel war blau und wolkenlos und die Sonne schien warm und angenehm. Die Vögel in den Gärten schmetterten ihre Lieder. Auf einer nahen Wiese graste eine Herde Schafe, bewacht von ihrem Schäfer und dem Hütehund. Friedlich und ruhig lag das Kloster zu Moonglow. Die Mönche gingen mit stiller Andächtigkeit ihren täglichen Aufgaben nach. Mit besonderer Sorgfalt wurden die Gärten gepflegt, die Wege jeden Tag gekehrt und die Gottesdienste am Morgen und am Abend abgehalten.
Zwischen all den friedlichen Männern in ihren farblosen Kutten, wirkte die junge, rothaarige Frau in ihrer edlen weinroten Kleidung fast fehl am Platze. Seylarana schritt das Kloster ab, als befände sie sich in ihrer Stadt Britain auf Kontrollgang. Die Mönche schauten die Frau etwas beunruhigt an. Sey, mit einem angelernt steinernen Gesichtsausdruck, ignorierte die Blicke auf ihr Schwert gekonnt. Natürlich wusste sie, dass Waffen im Kloster nicht gern gesehen wurden, aber sie konnte nicht anders. Sie hatte das Gefühl jeder Zeit kampfbereit sein zu müssen. In der letzten Nacht waren Dinge geschehen, die die junge Kriegerin gefürchtet und auf die sie sich in langen Geistesübungen vorbereitet hatte.
Ihre Worte zum Herzog, zum Herzog als ihr Herr, waren nicht leer gewesen: „Ich kann solche Quälereien an Menschen nicht tatenlos mit ansehen. Sollte Sianne verletzt werden, werde ich nicht zögern sie mit meinem Schwert zu verteidigen.“
Sie hatte dies nicht mit ihrer alten Hitzköpfigkeit geschworen, sondern mit einer ruhigen Entschlossenheit, die sie nur langsam unter Schwierigkeiten erlernt hatte. Selbst nachdem Gorathan, den sie bis zuletzt als Freund betrachtet hatte, sie bei seiner Ergreifung so beschimpft hatte, dass die alte Sey wohl ihre Fassung verloren hätte, selbst dann wankte sie nicht in ihrem Beschluss. Sie betrachtete die ganzen Geschehnisse mit einer neuen Distanziertheit, obwohl es sich um alte Freunde handelte. Die ganze Zeit hatte sie nur die Erfüllung ihrer Pflichten, ihres Kodexes, im Sinn, die Pflichten und den Kodex eines Ritters, der sie nicht war und der sie nun vielleicht auch nie sein würde. Früher hätte Sey dies furchtbar geplagt, sie verunsichert und verängstigt, jetzt sah sie die Dinge anders.
Sie hatte kein schlechtes Gewissen, wenn sie daran dachte, dass sie den Inquisitor mit der Armbrust bedroht und den anderen bei Siannes Befreiung geholfen hatte. Der Kodex war inzwischen so stark in ihr, dass sie wusste, dass sie nicht anders hätte handeln dürfen.
Bei den Gedanken an Sianne, hob Seylarana ihren Kopf und blickte zu dem Gebäude hinüber in dem Gorathans Frau schlief. Ein leises Lächeln stahl sich auf ihr ausdrucksloses Gesicht. Sie hatte nur selten so viel Liebe und Treue zwischen einem Paar gesehen und dies bewegte ihr Herz auf schmerzvolle und auch bewundernde Weise. Und es stärkte sie. Sie wandte den Kopf und blickte durch das Tor des Klosters in Richtung des Mondtors, durch das sie gestern mit Vadrak Larthay, dem Paladin und Gorathans Frau Sianne gekommen war. Ihr Blick wurde sorgenvoll. Melina, ihre angenommene Tochter, war gestern bei der Befreiung dabei gewesen und hatte sich ebenfalls gegen die Inquisition gestellt. Jedoch hatte sie sich geweigert, als Sey wollte, dass sie ihrerstatt mit Sianne und Vadrak nach Moonglow gehen sollte. Sie war in Britain geblieben und schwebte nun in großer Gefahr. Seylarana wusste nicht, ob sie es riskieren sollte nach Britain zu reiten um Mel und ihr Töchterchen Sianne zu holen.
Wieder sah sie zum Gebäude zurück, in dem Sianne, bewacht von Vadrak schlief. Die Streitereien zwischen ihr und dem Paladin waren nach einem klärenden Gespräch vergessen gewesen, Vadrak hatte sich entschuldigt und sie hatte ihre Fehler eingesehen. Nun waren sie wieder ein Gespann und Sey war dankbar, den Paladin auf ihrer Seite und in ihrer Nähe zu wissen. Es milderte den Schmerz der erneuten, brutalen Trennung von ihrem geliebten Jarl ein wenig, wenn Vadrak ihr gut zu sprach. Sie sorgte sich auch um den Herzog, denn sie wusste, dass er versuchen würde ihnen zu helfen und dass er sich damit ebenfalls in Gefahr brachte.
Ihr Gesicht wurde wieder ausdruckslos und undeutbar. Gleich, was mit ihr geschehen würde, sie würde diesen Weg bis an sein Ende gehen, sie würde Sianne helfen.
Sie drehte sich auf dem Absatz um und begann ihren Kontrollgang aufs Neue...
 
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Alt 22.05.2002, 16:07
Der Entschluss
#3
Melina Govaine
Reisender
 
Registriert seit: 15 Feb 2002
Beiträge: 806
Lange lag Melina wach... zuviele Dinge waren geschehen.
Immer wieder kehrten die Bilder von dem gestrigen Tage zurück...

wie der Inquisitor immer wieder auf Sianne einschlug... sie blutend am Boden lag.. leblos... wehrlos... und dieser Bastard immer wieder den leblosen Körper achtlos trat.
Langsam verliess der Inquisitor Siannes Zelle... doch Melina wusste.. sie müsse Sianne helfen. Sie stellte sich dem Mann in
den Weg... sie bdrohte ihn.. mit Hass und Verzweiflung in den Augen.
Sie öffnete die Kerkertür, die noch nicht wieder abgesperrt war... rannte zu Sianne.. untersuchte ihre Wunden...
Ihre Schwester blutete stark.. sie blutete auch aus dem Mund und ihre Lebenszeichen waren sehr schwach.
Melina schrie um Hilfe.. und Vadrak und Seylarana rannten zu ihr.. halfen ihr und sorgten sich um Sianne...
Ihnen gelang es.. Sianne aus den Kerkern zu befreien und den Inquisitor in die Zelle zu sperren.. schnell flohen sie aus der Burg Britains...
Seylarana und Vadrak begaben sich schnellstens mit Sianne nach Moonglow, damit ihr dort geholfen wird...
Lange sah Melina ihnen nach, dann rannte sie heim... schrieb eine Nachricht an ihren geliebten Manne... dann rannte sie schnellstens wieder zurück zu dem kerker... um Gorathan doch noch dazu zu bewegen, mit ihr zu fliehen.
Immer wieder flehte sie ihn an, sie zu begleiten... doch besass er die Sturheit eines Zwergen und blieb...

Ihr wurde bewusst... dass ihre Freunde und auch sie selbst gejagt werden würden... immer wieder hörte sie das Wort des Inquisitors... Hochverrat...
Findet man sie, so werden sie bestraft.. das wurde ihr immer mehr und mehr klar..
Langsam stand sie auf... gab dem schlafenden Sadinon und der schlafenden Sianne einen Kuss auf die Wange und begab sich wieder auf den Weg gen Moonglow...
Melina Govaine ist offline  
Geändert von Melina Govaine (22.05.2002 um 17:33 Uhr).
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Alt 22.05.2002, 18:07
#4
Gorathan
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Zirpende Grillen im Gras des Nahen Waldes bohrten tief in seine Gedanken.Das Heulen der Uhus,immer und immer wieder wachte Gorathan auf,Sianne im Arm.Seine Gedanken schienen ihm selbst wirr.Die Schergen der Inquisition wuerden sie sicher nicht so schnell aufgeben.Seine Liebe im Arm ,immer noch hilfebeduerftig.Doch woher...

Langsam kletterte er auf das flache Dach des Klosters.Der Mond schien hell ueber das Land,so das der weite Weg nach Moonglow fast voll einsehbar war.


Ein Lichstrahl weckte den Halbelfen.Er schmerzte fast in seinen Augen als er sie öffnete,zu scmalen ,blinzelnden Schlitzen.

´Kein Traum´dachte er bei sich.Langsam kletterte er hinab,ging herum,suchte Futter fuer die Pferde,band sein Pferd dann los und schickte es fort,schlug es regelrecht,damit es ging.

Ab hier mussten sie zu fuss weiter.Die Pferde,laut und unbeherrscht,waren ein zu grosses Risiko.Wuerde Sianne es schaffen? Skara Brae...niemand wird sie dort vermuten,und doch ist es sehr sehr weit..

És wird ein Kampf Sianne,wie es immer einer sein wird...´
Sein Blick senkte sich,er sah sich um,sah Seylerana.und ging leise Richtung Sianne...
 
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Alt 23.05.2002, 08:35
#5
Vadrak Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 17 Feb 2002
Beiträge: 182
Vadrak fuhr sich müde über die Augen. Wieder war ein Stück seiner Welt in Scherben gefallen, hatte ihm eine schöne Illusion geraubt. Wie war er nur in diese mißliche Lage gekommen? Er, Vadrak Larthay, Paladin des Glaron, Großmeister des Templerordens von Britannia, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, befand sich jetzt auf der Flucht vor seinen eigenen Glaubensbrüdern. Unwillig und verständnislos schüttelte er den Kopf.

Er hatte die falsche Entscheidung getroffen, als er dem Herzog und dem Inquisitor seine Vermutungen über den Vogt und dessen Gemahlin dargelegt hatte. Hätte er nicht einfach schweigen können, als sie ihn befragten? Hatte ihn wirklich sein Gewissen, seine Sorge um Sianne, dazu bewogen, der Obrigkeit alles mitzuteilen oder war es nicht eher falscher Stolz gewesen, der Stolz, über einen vermeintlichen Diener der Finsternis triumphieren zu können?

Jetzt, im Nachhinein, hatte er einen schalen Geschmack im Mund, als er an sein übereifriges Verhalten dachte. Und doch: er hatte sich ernsthaft Sorgen gemacht. Siannes Glaubenskraft war über jeden Zweifel erhaben, doch das Böse, das von einem Teil ihrer selbst Besitz ergriffen hatte, mußte so schnell wie möglich vertrieben werden. Er hatte Angst, daß seine eigenen Kräfte nicht ausreichen würden, um ihr helfen zu können. Deshalb war er froh gewesen, diese Verantwortung an jemanden abtreten zu können, der einen weit höheren Rang bekleidete als er selbst: einen Mann, dessen Wissen weitaus größer sein mußte und dessen Kompetenz in solchen Dingen der seinen zweifelsfrei meilenweit überlegen war. Wie hätte er ahnen sollen, daß die Heilige Inquisition nicht der Zusammenschluß gläubiger, weiser Männer war, die aufgrund ihres Wissensstandes und Erleuchtung in ihr Amt gekommen waren, wie man es ihn gelehrt hatte? Des Herzogs warnende Worte schon hatten ihn aufhorchen lassen, doch was er dann mit eigenen Augen im Kerker mit hatte ansehen müssen, hatte ihm bewiesen, daß die sogenannte Heilige Inquisition nicht im Sinne Glarons sein konnte. Müde schloß er einen Moment die Augen. Selbst die Worte eines Mannes, den er als Diener der Finsternis erkannt zu haben vermeinte, enthielten mehr Weisheit und Wahrhaftigkeit als die Worte des Mannes, der Sianne im Namen Glarons fast umgebracht hätte. Vadrak korrigierte sich rasch: diese Art zu denken, war gefährlich. Es war nicht der Diener des Bösen, der weise sprach, sondern es war der Inquisitor Kin, gegen den jeder Narr weise erscheinen mußte. Kin war es, der den Namen Glarons beschmutzte, der die Grundfesten von Vadraks Glauben so sehr erschütterte, daß dieser das Undenkbare tat und sein Schwert gegen ein Mitglied seiner eigenen Kirche erhob, um Sianne zu befreien.

Was würde nun folgen? Sicherlich würde man ihn unter Anklage stellen. Würde die Inquisition soweit gehen, sogar den Templerorden für Vadraks Taten zur Verantwortung ziehen? In diesem Fall würde er sich stellen müssen, um seine Brüder zu schützen. Er dankte Glaron dafür, daß er seinen ehemaligen Schüler aus dem Orden entlassen hatte: ein Mensch weniger, den er in Gefahr brachte. Der Gedanke an Greg erinnerte ihn daran, daß er Greg versprochen hatte, ihm am 23. Tag dieses Mondes seine restliche Habe und das Gold für die Tischlerwaren auszuhändigen. Als Treffpunkt hatten sie die Goldene Ente vereinbart. Es würde gefährlich sein, so bald schon nach Britain zurückzukehren, noch dazu an einen Ort, wo ihn jeder kannte - doch ein Templer stand zu seinem Wort!
Vadrak Larthay ist offline  
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Alt 23.05.2002, 15:21
#6
Herzog Jarl
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Es war eine lange Nacht ohne Schlaf gewesen welche man dem Herzog ansah. Zuviel war geschehen, zuviel stand auf dem Spiel um sich auch nur einen Augenblick entspannen zu können. Die Sonne war schon lange wieder aufgegangen doch war der Gedanke den edlen Stuhl gegen ein Bett zu tauschen wie ein Frevel für den Mann. Das lange Warten auf Dinge welche wohl nicht kommen werden...
Warten....warten..........warten!
Er hasste es.
Das Geräusch von auf Holz trommelnden Fingern ging durch den Raum.
Die Inquisition hat ehrliche Männer und Frauen, doch war ihr Weg gegen die Ketzer nicht der Seine, dachte sich Jarl im Stillen seiner Kammern. Die Sorge brachte ihn damals dazu sie um Hilfe zu erbitten, doch was wurde aus dieser Hilfe?
Nun war er wieder allein mit seiner Sorge.
Er dachte an die Wenigen welche sich irgendwo in den Landen versteckten. Es lies ihm wenig Ruhe noch Rast tatenlos zu sein. Grosse Dinge geschahen in Britain und nun war er in seinen Taten begrenzt, fast Machtlos. Alles was er tun konnte war die Inquisition in ihren Forderungen zu beschneiden und Zeit zu gewinnen.
Jarl wurde plötzlich etwas mulmig als er an die Verdachte gegen seinen ihm vertrauten Gorathan dachte, doch schwor er ihm nicht die Treue?
All der Zwist zwischen Göttern, Glauben, Loyalität und Aufrichtigkeit schwappte nun über den übermüdeten Herzog ein und er sackte mit dem Kopf auf den Tisch, leise verzweifelnd.
 
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Alt 23.05.2002, 16:21
#7
Sianne
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Nachdenklich saß sie dort und beobachtete Ihre Gefährten im Schlaf. Eine kleine Gruppe Flüchtiger. Nacheinander betrachtete sie alle, die sie so friedlich und sorglos zu schlafen schienen.
Dort lag sie, ihre Schwester Mel. Niemals würde sie von ihrer Seite weichen, das war ihr jetzt klar. Alles war Mel bereit aufzugeben, nur für sie. Unbehaglich wurde Sianne bei dem Gedanken. Mel hatte einem Mann und eine Tochter. Sie wurde gebraucht, und nahm sie sie voll in Anspruch. Dazu hatte sie kein Recht.
Ihr Blick schweifte weiter zu Seylarana. Eine wirklich mutige Person war sie, ein edler Ritter, der immer die Stirn bot für das an was sie glaubte. Und sie glaubte an Melina. Eine bessere Mutter konnte sich Melina nicht wünschen. Sie würde ohne auch nur einen Wimpernschlag zu zögern ihr Leben für Melina fortwerfen, und mit Gewissheit in den Tod gehen. Doch nun war sie hier...würde sie auch für eine fast Fremde ihr Leben fortwerfen?
Nein, das durfte sie nicht, Melina brauchte sie.
Dort, leise schnarchend lag Vadrak, dem Mann dem sie bewusst ihr Leben in die Hände legte, und der gewissermaßen auch sein Leben in das ihre legte. Ein Vorbild war er für sie, stark und unerschütterlich in seinem Glauben. Und sie hatte ihm sein Leben damals fast genommen, als sie versuchte die Kraft des Windes gegen ihn zu richten, dort am Brunnen im Park.
Die Magie hatte ihm jedoch nichts anhaben können, zu fest ruhte Glarons Schutz über ihm.Er wollte ihr helfen, doch was war der Preis dafür? Er hatte gegen seine eigene Kirche das Schwert erhoben, nur für sie. Sie hatte eine dunkle Seele, der Mann in der Zelle hatte ja nicht voll und ganz Unrecht gehabt. War sie eine Ketzerin? Wieviel ist von mir in diesen Gedanken und Tun? Habe ich Spass daran? Zumindest in dem Augenblick...zitternd erinnerte sie sich daran wie sie dem Mann in der Zelle Schmerzen zugefügt hatte und ihre Macht gegen ihn richtete. Es war belustigend gewesen zu sehen wie der Blitz ihn erfasste und ihm wehtat. Sie erschrak über diese wirren Gedanken. Der Mann hatte trotzdem gegen sie kämpfen wollen und die Magie nicht gefürchtet. Stark war sein Glauben an seine Sache.
Sie schaute in das Gesicht ihres Liebsten, der friedlich schlafend neben ihr lag. Hast du aufgehört zu kämpfen? Diese Frage gingen ihr seitdem sie sie gestellt hatte nichtmehr aus dem Kopf.
Er hatte sie bejaht...doch sagte er das er den Kampf wieder aufgenommen hat. Und dann war da dieser Mann in diesem dunklen Gewebe, das sie nur allzugut kannte. Er hatte versprochen das er niemanden holen würde der es in sich trägt.
Hatte er sie verraten? Spielte er mit ihren Gefühlen?
Der Gedanke machte sie krank. Schnell verwarf sie ihn wieder. Nein seine Liebe ist ehrlich und treu. Ich werde nicht an seinen guten Absichten zweifeln, niemals.
Sie musste ihn auf dem richtigen Weg halten, soviel war klar. Der Meister wäre sicher unzufrieden mit Ihr wenn sie ihm nicht half seine Machenschaften fortzuführen. Wieder schweifte sie mit ihrem Blick über ihre Gefährten. Wie glühende Kohlen leuchteten ihre Augen in der Dunkelheit. Sie sind Narren. sie haben mich aus den Fängen ihres eigenen Verbündeten befreit. Sie haben mich und meinen Geliebten befreit und sind ihrer eigenen Seite in den Rücken gefallen. Sie schmunzelte leicht bei dem Gedanken.
Wären sie nicht so töricht und wertlos, konnte man sie fast dafür belohnen...zumindest mit einem schnellen schmerzlosen Tod, wenn es dann soweit ist. Nun, Ich werde darüber nachdenken.
Wieder schaute sie auf ihren Liebsten und verzog das Gesicht zu einem bösartigen Lächeln. Sehr gut stand ihr dieses Lächeln.
Und wenn es dann soweit ist wirst du ganz und gar mir gehören.
Du wirst Mein sein, Gorathan. Und du wirst niemals daran zweifeln das Du nur dafür lebst um mich zufrieden zu stellen.
Und ich bin mir sicher du wirst deine Sache gut machen.

Noch lange sah sie ihn lächelnd und kalt an, und streichelte seine Wange, wie man das Fell eines Hundes streichelt.
 
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Alt 23.05.2002, 22:12
#8
Sadinon Marlent
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Sadinon war nur schweren Herzen mit der kleinen Sianne von Melina fortgegangen....
Wußte er doch, das er ihr helfen, aber auch Mel und die kleine Sianne schützen wollte und mußte, nur wie?? Wie konnte er helfen, er fühlte sich machtlos und leer...
Er suchte mit der Kleinen, aus Sicherheitsgründen, bei Freunden unterschlupf und wartete dort jeden Tag aufs neue, auf eine Nachricht von Melina und den anderen, die geflohen waren und nun darauf hofften, das sich die ganze Geschichte sich zum positiven wenden würde.
Sadinon stand am Bettchen, in dem die kleine Sianne lag und friedlich schlummerte. Lange sah er nachdenklich und mit traurigem Blick auf die Kleine. Ihm wurde jetzt noch mehr bewußt, wie sehr sie ihrer Mutter ähnelte und das schmerze in ihm noch mehr... er streichelt der Kleinen sanft über den Kopf und murmelt leise: " Gut das du noch so klein bist und nicht weißt, was jetzt geschehen ist. Ich hoffe, das du deine Mutter nochmal sehen wirst und Sie mit ansehen kann, wie du aufwächst, deine ersten Schritte machst und deine ersten Worte sprichst." Eine Träne rollte ihm über die Wange, bei dem Gedanken Melina niemals mehr wiedersehen zu können, sie nie wieder im Arm halten zu dürfen, ihre Nähe zu spüren und ihr Lachen zu hören. Ihr lachen, wie lange hatte er sie nicht mehr lachen hören....
Sie wurde so erdrückt von allen Sorgen und Nöten, die mit einem Schlag auf sie einströmten. Hatte sie letzten endes unter all dieser Last das Lachen verlernt?? Er stand da und konnte ihr nicht helfen. Verzweifelung und Wut wuchsen immer mehr in ihm, was konnte er tun und wie konnte er helfen? Er wußte, das er nun jeden seiner Schritte, jedes Wort und jede Tat genau überlegen mußte.
Er atemte tief und schwer durch, verlies das Kinderzimmer und schloss die Türe leise hinter sich. Er wischte sich verstohlen über das Gesicht und setzte sich an den Tisch, der gerade mit frischen Speisen gedeckt worden war. Er starrte auf das Essen und bekam kaum ein Bissen runter. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Melina und den Anderen. Wie mag es ihnen wohl gehen, wie ist es ihnen ergangen, wo haben sie unterschlupf gefunden, leben sie noch??? Fragen über Fragen, die auf ihn einströmten und ihn jeglichen Appetit nahmen. Die Freunde forderten ihn mehrfach auf etwas zu essen..... Erst nach dem ihm klar gemacht wurde, das er nicht nur an Mel denken soll, das er jetzt , gerade jetzt an seine kleine Tochter denken sollte, die ihn nun mehr brauchte als je zu vor, nahm er lustlos die Speisen und Getränke zu sich. Seine Gedanken wanderten weiterhin immer wieder zu Melina und den Anderen, er nahm schon fast nichts mehr von seinem Umfeld war, als ihm einer seiner Freunde Sianne sanft in den Arm legte, da sie erwacht war...
Er sah Sianne an und drückte sie sanft an sich. Ihm wurde klar, er durfte sich nicht hängen lassen, er mußte weiter kämpfen, er durfte nicht an sich denken, er mußte an seine Tochter denken, sie nun schützen und versorgen soweit es ihm möglich ist. Er war froh, das er Freunde um sich hatte, denen er vertrauen konnte, die ihm zur Seite stehen...... Er hoffte inständig, das Melina ebenfalls von solchen Freuden umgeben sein würde, die ihr nun beistanden und ihr und sicher selber Mut zuredeten. Er hoffte, das keiner der Geflohenen jemals den Mut verlieren würden und das sie lebend wieder heimkehren und in Freiden leben können..... Frieden... wird er jemals wieder einkehren??? Wie wird Melina´s Zustand sein, nach all den Strapazen, Ängsten, Sorgen und Nöten?? Wird sie jemals wieder sie selbst sein, wird sie irgentwann wieder lachen können???.......
 
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Alt 24.05.2002, 17:05
#9
Herzog Jarl
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Das Schloss lag in stiller Dunkelheit. Jarl sass still in Gedanken versunken auf seinem Thron als metallende Schritte näherkamen. Es war Hauptmann Abon, einer der ersten Gardisten in seinem Dienst und ehrvoller Träger seines Ranges. Ein Schimmer von Hoffnung flog auf und ein prüfender Blick wanderte zu den beiden Wachen zu den Seiten des Thronsaals.
"Ich grüsse Euch, Abon. Es tut gut euch zu sehen. Begleitet ihr mich auf einen Spaziergang?"
Der Hauptmann nickt knapp und sie verliessen zusammen den Saal. Jarl führte den Mann in der Garderüstung in die ruhigen und leeren Orte des Schlosses und in einem Zimmer verbargen sie sich vor den neugierigen Augen und Ohren Anderer.
"Ich weiss das ihr ein mir immer treu gedient habt, Hauptmann. Es wird nun an der Zeit das ihr über Dinge unterrichtet werdet welche nur die wenigsten in Britain wissen. Es geht um viel, Abon."
Lange Zeit verging und vieles wurde hinter verschlossenden Türen besprochen und seit der Flucht Gorathans konnte das erste mal der Herzog für einen kurzen Augenblick mit Hoffnung im Herzen lächeln. Gemeinsam gingen sie hinaus und sahen sich vorsichtig um. Niemand war auf den dunklen Fluren zu sehen. Der Hauptmann machte sich kurzerhand auf das Schloss zu verlassen und Jarl kehrte zurück in den Saal, seine Anwesendheit somit bekundend.
In einem Schloss ohne Vertrauen war dieser Mann seine grösste Hoffnung und die einzigste Seele dessen Treue nicht von der Inquisition überschattet wurde.
Er würde nicht aufgeben was auch immer passieren mag.
 
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Alt 24.05.2002, 17:49
#10
Vadrak Larthay
Reisender
 
Registriert seit: 17 Feb 2002
Beiträge: 182
Ein alles durchweichender Nieselregen machte dem kleinen Grüppchen Flüchtiger heftig zu schaffen. Den ganzen Tag waren sie umhergeirrt, auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf, nur um herauszufinden, daß, wo immer sie auch auftauchten, die herzöglichen Wachen schon nach ihnen suchten. Müde und frierend stolperten sie durch den nächtlichen Wald, fernab von jedem Weg, fernab von jedem Haus. Melina nießte schon fortwährend und auch Vadrak spürte die ersten Anzeichen eines Hustens. Seine Füße in den nassen Stiefeln waren so wundgescheuert, daß er mit den anderen nur noch mühsam schritthalten konnte, seine Muskeln schmerzten vom ungewohnt langen Fußmarsch durch unwegsames Gelände, dennoch beklagte er sich nicht, sondern dankte in Gedanken Glaron für jede Meile, die sie alle in Freiheit zurücklegen durften. Wie lange noch mochten sie ihre Freiheit auskosten dürfen?
Vadrak Larthay ist offline  
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Alt 24.05.2002, 21:24
Verzweiflung
#11
Rikonia
Gast
 
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lange hatte gregorian, melina geliebt, er wäre für sie gestorben. Und doch war sie weg, er konnte ncihts dagegen tun. wenn er nach ihr suchen würde, würde ihm jemand folgen und das wäre ihr und sein sicherer tod. Das hatte ihm Sadinon und Vomath gut eingeprägt. Dennoch hatte er bereits einen plan wie er ihr vielleicht helfen konnte. Er würde bald zur Garde gehen, informationen - viele informationen würde Greogiran über sie bekommen. Vorallem nützliche informationen, sie würden kostbar sein. Es war von nutzen das er Vadrak jeden 3. tag sehen durfte, auf das nächste mal hatte er sich gut vorbereitet. da er wusste wie die lage bei ihnen sein müsste.....tränke hatte er gekauft, viele nützliche und essen mit wasser und milch. das treffen kam immer näher.... Melina wird sicher darüber freuen und stolz auf ihn sein....
 
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Alt 25.05.2002, 02:18
die Vision
#12
Sir Dante
Gast
 
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Unnatürliche Dunkelheit umspielte die alten, hohen Bäume des Waldes. Der Wind hauchte kühl und bedrückend durch das Blattwerk, sein trauriges Lied summend. Ein Gebüsch streift beiseite und Vadrak in grüner Robe gekleidet schritt voran. Sein Glauben leuchtete ihn den Weg durch die Dunkelheit um ihn. Ihm dicht folgend war dort Sianne. Dunkle Flecken wanderten über ihren müden Körper, ihren Arm und die Schulter bedeckend. Bedrohlich und doch schmeichelnd bewegten sich die Schatten über sie hinweg. Sianne schaute starr auf den Rücken des Paladins und folgte ihm wie im blindem Vertrauen. Die Schatten umarmten Sianne, liebkosten ihren Hals in einer geschmeidigen und doch würgenden Bewegung. Plötzlich blieb sie stehen und blickte Vadrak mit flehendem Blick an.
"Ist es noch weit? Ich glaube, ich kann nicht mehr."
Die grüne Robe bauschte kurz auf als der Auserwählte des Glaron sich umdrehte und die zwei Schritte zu ihr ging. Sein Licht erleuchtete ihren Körper, doch weichten die Schatten nicht von ihr.
"Sei stark. Niemand kann sagen wie weit wir noch wandern müssen doch Glaron wird über dich wachen und dir Schutz gewähren."
Sianne nickte ihm zu und brachte ein ehrliches Lächeln auf während sie ihren Halsschmuck berührte und vorsichtig umgriff.


Ein Mann in strahlender Rüstung hielt eine Fackel hoch und sah sich um. In der weiten, steinigen Dunkelheit war nichts zu erkennen. Der glatzköpfige Gardist beugte sich schwerlich und langsam runter und sah in die Tiefe vor ihm. Man sah ihm seine fragenden Gedanken an wie er seinen Weg hinüber finden könnte. Er machte einen kurzen Wink und mit leisen Schritten kamen weitere Siluetten in das Licht. Die kleine Gruppe Gardisten stand vor der ihr hindernden Kluft. Ausserhalb, weit hinter ihnen stand noch jemand in den Schatten. Das glänzende Blau eines Umhanges bewegte sich leicht hin und her doch wagte die Gestalt keinen Schritt ins Licht der wehrhaften Gardisten.
Der Hauptmann lies seine Fackel in den Schacht fallen und sah ihr nach bevor er seinen Helm aufsetzte und sich zu den Anderen drehte. Er deutete über die Kluft. Wie in einer Bewegung nickten seine Gardisten und trugen Steine heran. Abon sah sich jeden einzelnen Stein genau prüfend an. Er las die Namen der Büger Britains welche sich jeweils auf einen Stein verewigten. Als wäre es Kunst stellten sie ausgesuchte Steine langsam und mühsam hintereinander und erbauten ihre Brücke.
Auf der anderen Seite schleppten sich mehrere Gestalten durch die Schatten. Ein leichtes Licht ging von ihnen aus. Magisch, anziehend wie eine Oase in der Wuste schien es auf die fleissigen Gardisten zu wirken. Sie wollten sichtlich die Kluft überbrücken bevor sie vorbeizogen.


Sianne sass zitternd inmitten des Sturms. Der Wind peitschte auf sie ein und der Regen welcher eher einem gewaltigem Wasserfall ähnelte, drohte sie davonzuschwemmen. Blitze zuckten über den Himmel und malten düstere Zeichen im Himmel welche von dem dunklen Orchester des Donners unterstrichen wurde. Sie betete laut, voller Hoffnung und Verzweiflung zu Glaron um Beistand, doch kein Licht kam herab zu ihr, wärmend und schützend. Die Schwäche stand ihr im Gesicht und sie schloss die Augen. Eine schützende Robe legte sich langsam über ihre Schultern. Gorathan, der Halbelf drückte sich sachte an sie, umarmte sie, schirmte sie ab. Gestalten bezogen Posten um sie herum. Eine rötliche, edle Rüstung glänzte kurz auf. Die durchnässte Frau hielt schützend ihren Schild vor die Beiden, erhellt durch das makellose, flammende Schwert in den Händen des Paladins welcher mit wachem Blick in den Himmel schaute. Vor ihnen stand die junge Schmiedin. Keinen sichtlichen Schutz bietend stand sie da, scheinbar dem Unwetter durch Willen standhaltend. Gemeinsam standen sie dort in der Trostlosigkeit, ein unsichtbares und unerschütterliches Band sie verbindend.


Eine leise Stimme erfüllte die Stille.
"Wir werden uns wiedersehen, Sianne. Ich verspreche es dir."
Sianne stand vor Helen im ihr so bekannten Park Britains. Sie wirkte traurig und ängstlich, doch erhellten diese Worte ihr Gemüt. Sie wusste das diese Frau die Wahrheit sprach.

Helen drehte sich um und beschaute die Schatten. Ein altes, mächtiges Wesen verbarg sich an schützenden Orten. Es beobachtete, wartete auf den richtigen Augenblick.




Ein tiefer Atemzug. Es roch nach Gras und Blumen. Augen öffneten sich langsam. Der Kopf der Frau lukte aus der schützenden Decke hervor. Sie lag auf einer kleinen Wiese, geschützt durch die dichtbelaubten Bäume auf ihrer ausgerollten Schlafmatte. Sie band ihre kastanienbraunen Haare zügig zusammen und erhob sich langsam in einer fliesenden Bewegung. Helen rekelte sich kurz mit einem verschlafenen Seufzer und blickte sich um. Ein kleiner Vogel baute sich ein Nest in dem Baum unter dem sie nächtigte. Die Sonne erhob sich langsam und beharrlich über den Berg welcher in der Ferne zu sehen war und sie machte sich auf ihr kleines Lager abzubauen.
Die junge Hellseherin ging langsam tapsend, scheinbar wahllos, einen Trampelpfad folgend ihren Weg.
Sie erinnerte sich an diesen Traum zurück welcher sie seit Tagen immerwieder besuchte. Einen Busch beiseite drückend spricht sie leise, aber mit klarer Stimme das letzte Versprechen welches sie Sianne gab.
"Alles wird gut."
 
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Alt 25.05.2002, 03:37
Der Wolf im Dunkeln
#13
Sir Ismael
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..."Keine Spur von Ihnen, Euer Eminenz." Die Worte der jungen einfach gekleideten Frau klangen fast ängstlich.
Stille herrschte im Raum für einige Zeit, nur das Prasseln des Kaminfeuers störte die Ruhe ein wenig.
Dann plötzlich ein wuchtiger Knall, als die Faust des Inquisitors Lotharan auf den Tisch niederfuhr.
Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben, sein Blick hart und steinern. Es kann doch nicht sein, das 5 Glaronverlassene Ketzer verschwinden wie von Geisterhand? Noch dazu wo eine von Ihnen anscheinend eine völlig verlorene Seele ist? Wollt ihr sagen, das sie niemanden im Lande auffallen? Zornig donnerte die authoritäre Stimme des Inquisitors durch den Raum.
Auf seinen Siegelring blickend erhob sich die Gestalt von ihrem Sessel. Eine ganze Armee befindet sich auf ihren Fersen. Doch scheint selbst dies nicht ausreichend zu sein. Ich will diese Ketzer haben! Seine Hand ballte sich zu einer Faust.
Sie müssen Helfer haben, und es würde mich nicht wundern, wenn sich diese direkt vor unserer Nase befinden. Manchmal, gute Frau, befindet sich die Nadel neben dem Heuhaufen, und man sieht sie bloß nicht, weil man nicht hinsieht. Ruhiger und fast belehrend klang die Stimme nun. Sein Gesicht zeigte fast den Ansatz eines Lächelns.
Wir werden sie schon bekommen, irgendwann machen sie einen Fehler. Glaron ist auf unserer Seite, soviel ist gewiss. Das Licht wird am Ende triumphieren.
Er machte eine fast scheuchende Handbewegung in Richtung der jungen Frau. Ihr könnt gehen. Fast abfällig klangen die Worte.
Nachdem die junge Frau gegangen war, ging Lotharan noch einige Zeit im Zimmer auf und ab. Ja das Licht wird triumphieren... Seine Gedanken schweiften zu Kin, einem seiner engsten Vertrauten. warum schicke ich nicht den Wolf selbst auf die Jagd? Er wird es schon verstehen, etwas in Erfahrung zu bringen. Eilig verließ der Inquisitor den Raum, die Tür fiel laut ins Schloss, und die Schritte entfernten sich.
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Alt 25.05.2002, 04:05
#14
Sianne
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Hört denn dieser Regen nie auf? Noch immer matt saß Sianne am Feuer und fuhr sich nachdenklich durch ihr blondes Haar. Bisher schien das Glück und Glaron selbst auf ihrer Seite zu sein. Seit Tagen hatte sie nicht mehr richtig geschlafen. Müde sah sie zu ihren Gefährten, die unruhig auf ihren Grasmatten schliefen. Auch für sie war das eine Strapaze. Ich bin nicht mehr allein... Der Gedanke gab ihr neue Kraft. Wäre ich allein, wäre es das klügste nach Britain zu gehen und dem ganzen ein Ende zu setzen. Aber...wäre es vielleicht auch so das klügste? Würden ihre Freunde Gnade erfahren wenn sie sich stellen würde?
Nachdenklich schaute sie in die Flammen und stocherte mit einem Ast darin herum. Ihr Blick schweifte zu ihrem Liebsten. Mit angespannter Miene schlief er, sich ab und zu umwälzend.
Er braucht mich, es würde ihn verletzen.
Langsam sah sie die anderen an. Sie wären sicher enttäuscht von mir, würde ich es tun. Alles riskieren sie um mich zu retten, geben ihr Leben auf...Nein, es wäre nicht recht würde ich jetzt aufgeben, die anderen erwarteten von mir das ich stark bleibe.
Wieder sah sie ins Feuer. Aber was kümmern sie mich schon? Ich sollte alleine entscheiden was das Beste für mich ist. Aber was ist das Beste für mich?
Lange starrte sie wieder in die Flammen. Gorathan weis es besser als ich, soviel ist sicher. Ich muss noch einiges von ihm lernen. Er hat selbst eingewilligt als ich ihm sagte er soll mir das Schwimmen beibringen. Und er will von mir lernen, sagte er... Oh ja, das wird er auch. Ich werde ihn so manches lehren in der Zukunft, Dinge die er sich niemals vorstellen könnte, Dinge die nur ich erfahren habe... Schmunzelnd sah sie kurz nochmal zu dem Halbelfen.
Ich habe zum ersten Mal geschafft mich diesem Drang zu erwehren, dort in Skara Brae bei den Gardisten. Wie habe ich es gemacht? Angestrengt dachte sie nach, ihre Stirn zog sich in Falten.
Ich denke ich bin kurz davor es unter Kontrolle zu bringen... Dieser Drang Glaron anzubeten ist wirklich nicht zu ertragen. Wann bin ich endlich wieder ich selbst?

Alles wird gut werden... Der Gedanke einer alten Freundin kam ihr in den Kopf. Sie hatte immer recht behalten.
Ich werde weiter dagegen ankämpfen. Aber ich benötige alle meine Kräfte und muss ausgeruht sein.
Leise erhob sie sich von dem alten Baumstamm,legte sich wieder auf ihre Grasmatte, und begann damit, sich in den Schlaf zu zwingen.
Weiter tobte der Sturm um die Höhle...
 
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Alt 25.05.2002, 04:23
Der Wolf auf die Jagd geht...
#15
Sir Ismael
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Womit kann ich dienen Eure Eminenz? Der hagere Mann verneigte sich demütig und unterwürfig. Lotharan stand im Raum, ein nur schwach erleuchtetes Zimmer, als würde sein Bewohner es vorziehen, das man ihn nur schemenhaft erkennt.
Ausdruckslos sah der Inquisitor ihn an. Nun, mein lieber Kin, habt ihr irgendetwas zu berichten? Ein Teil des Satzes klang fast ironisch. Ja, Euer Eminenz, natürlich, es gibt eine Spur Erbärmilch klang die Stimme seines Speichelleckers für ihn.
Eine Augenbraue anhebend sah Lotharan ihn an. Nun, euer Eminenz, ich sah heute einen Aushang in der Markthalle, der uns möglicherweise auf eine Spur bringen könnte. Ab und zu eine Verbeugung andeutend berichtete der hagere Mann dem Inquisitor was er wusste. Dieser zeigte keinerlei Regung während er lauschte. Das habt ihr sehr gut gemacht, Kin Auch das leichte Lächeln auf den Lippen des Inquisitors liess die Worte nicht weniger abfällig klingen. Dann los, bringt in Erfahrung was wir wissen wollen. Ich vertraue da ganz auf eure Fähigkeiten. Glaron schütze Euch, Kin.
Nachdem er eine segnende Handbewegung gemacht hatte, ausdruckslos und beiläufig, wandte der Inquisitor sich um und verliess den Raum. Auf ihn kann ich mich wirklich verlassen. dachte er und lächelte leicht.
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Alt 25.05.2002, 09:39
Gemeinschaft
#16
Seylarana Ryell
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Ihre Schritte waren flink und vollkommen lautlos. Seylarana huschte mit angelernter elfischer Lautlosigkeit von Baum zu Baum und Gebüsch zu Gebüsch. Sie ging in die Knie und reckte aufmerksam ihren Kopf.
Fast ein Jahr war vergangen, seit sie nach Britain gekommen war. Sie hatte sich sehr verändert, war zu einer Kriegerin mit Kodex geworden, hatte gelernt der Furcht vor einem Gegner ins Auge zu sehen. Doch sie hatte nie die fünf Jahre völliger Einsamkeit im Wald vergessen. Sie hatte ganz auf sich gestellt überlebt und sich selbst versorgt. Nun kamen ihre Fähigkeiten als Waldläuferin der ganzen Gruppe zugute und Seylarana war froh, dass sie die Not der anderen zumindest in dieser Hinsicht mildern konnte. Ihre Rüstung blieb jetzt fast völlig unbenutzt, im Wald waren Schnelligkeit und Lautlosigkeit überlebenswichtig und so schleppte Sey die dunkelrote Rüstung nur noch für den Notfall mit sich herum. Sie erlag nicht der Versuchung das schwere Ding irgendwo zu verstecken, um sich das Gewicht zu ersparen. Niemand außer Gorathan und ihr schien solche Situationen gewohnt zu sein und auch wenn sie Vadrak wegen seiner Fußlahmheit oft mit sanften Spott bedachte, beunruhigte sie das schnelle Ermüden der anderen drei. Ohne Gorathans und ihre Fähigkeiten hätten sie sich längst verirrt oder wären verhungert.
"Städter." Sey sprach es nicht mit dem leisesten abfälligen Ton aus, wie es die meisten Waldläufer tun.
Das Zusammenleben der Gruppe klappte ziemlich gut. Jeder tat das, was er am besten konnte und Sey war ziemlich überrascht gewesen, wie gut sie zusammen arbeiten konnten, war sie es bis jetzt immer gewohnt gewesen, alles allein zu tun. Vielleicht war es auch ihr Beschützerinstinkt, der sie von sich erwarten ließ, alles selbst zu tun.
Sie lauschte wieder konzentriert. Vor ihr auf der Lichtung weidete ein großer Damhirsch. Fleisch für alle, war der einzige Gedanke der Seys Schritte nun lenkte. Sie legte mit ihren guten alten Bogen waagerecht auf den Hirsch an. Das Tier hörte das Knarren der Sehne und setzte zur Flucht an. Doch der Pfeil war schneller. Sirrend schoss er heran und bohrte sich durch das Auge direkt ins Hirn. Der Hirsch brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
Sey erhob sich langsam und ließ den Bogen sinken. Ihre Hand wanderte fast mechanisch an ihr Jagdtmesser, als sie auf das tote Tier zu ging. Sie weidete ohne jeglichen Anflugs von Ekel das Tier aus und zerlegte es.
"Soll ich... dir nicht helfen, Sey?"
Sie, bedeckt mit Blut, schmunzelte. "Du bist lautloser als ein Schatten, Gorathan."
Der Halbelf erwiderte nichts, er lächelte nur und ging ihr dann zur Hand. Seit seinem Ausbruch bei seiner Verhaftung war ihre Freundschaft verständlicher Weise ziemlich angeknackst. Sey hatte ihm jedoch längst verziehen, sie war nicht mehr so nachtragend, wie noch vor ein paar Wochen, zumal sie Gorathan gut verstehen konte. Wie hätte sie reagiert, wenn ein Freund zu ihr käme, mit den Worten: "Im Namen des Herzogs, du bist festgenommen."
Sie ließ das Messer sinken. Der Herzog. Er half ihnen tatsächlich. Mit Unbehagen dachte sie an die Sache auf Skara Brae, als die herzögliche Garde sie erwartet hatte. Sie hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen gehabt, als die Blechmänner auf die kleine Gruppe an der Fähre zugekommen waren. Als sie jedoch die Gesuche mit den falschen Bildern vorgezeigt und gefragt hatten, ob sie diese Leute gesehen hätten, war Sey schnell in die Offensive gegangen und ihre Freunde und sie hatten perfekt Waldläufer und Barbaren gespielt. Sie musste unwillkürlich schmunzeln, als sie an die entnervten Gesichter der Soldaten dachte. Skara Brae hatten sie ebenfalls besetzt vorgefunden und waren, nach schauspielerischer Höchstleistung, zum Glück wieder entwischt. Nun saßen sie schon seit Tagen in dieser feuchten Höhle fest, wärend es draußen regnete und regnete. Sey nutzte die kurzen Regenpausen, um für die Gruppe zu jagen.
"Das wird eine Weile reichen, denke ich", sagte sie zu Gorathan, als sie das Fleisch, in das Fell des Hirsches gewickelt, gemeinsam zur Höhle trugen.
Er nickte nur leicht. Sein Gesicht war voller Sorge um Sianne und Sey seufzte innerlich mitleidig. Wie gut konnte sie ihn verstehen. Sie kam um vor Sorge um Jarl und sie wusste, dass es ihm ähnlich ging. Er hatte ihr von Gorathan ein Zeichen uberbringen lassen. Sey trug den Hut immer bei sich, selbst jetzt steckte er in ihrem Rucksack; er spendete ihr Trost in diesen dunklen Stunden.
Sie verdrängte ihre trüben Gedanken, als sie die Höhle betraten und sie die müden, hungrigen Gesichter der anderen sah, die auf sie warteten...
 
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Alt 25.05.2002, 10:46
#17
Sadinon Marlent
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Sadinon stand am Fenster mit seiner kleinen Tochter Sianne auf dem Arm. Immer noch wartent auf ein Lebenzeichen von Mel und ihren Gefährten. Die Kleine brabbelte vergnügt vor sich hin und spielte mit den Kordeln vom Hemd, welches Ihr Vater trug. Sadinon sah auf seine Tochter und ein kleines Lächeln huschte für einen Moment über sein sorgenvolles Gesicht. Für eine kurzen Moment vergass er was ihn bedrückte und blickte auf dieses kleine Geschöpf. Sie lag in seinen Armen unschuldig und reinen Herzens, nicht wissend von gut und böse, gerecht oder ungerecht. Sadinon blickte wieder gedankenverloren aus dem Fenster, die kleine Sianne im Arm halten, streichelte er Sianne sanft über die kleinen Finger. Es regnete und ein Gewitter zog heran. Sadinons Gedanken wanderten wieder zu Melina und ihren Gefährten die nun da draussen auf sich allein gestellt waren, immernoch auf der Flucht vor der Inqusition. Sadinons Gedanken schienen sich nicht zu sortieren, immer wieder schossen ihm schreckliche Vorstellungen und Gedanken durch den Kopf, die ihm unerträglich wurden. Vermischt mit den schönen Stunden und Momenten die er mit Melina und seiner kleinen Tochter erlebt hat.
Sorgenvoll sah er zum Himmel wo mögen sie sein, sind sie gesund, haben sie genügent Speisen und Getränke, haben sie einen Unterschlupf gefunden, warme und trockene Sachen bei sich? Fragen die Sadinon quälten, wärend er so hinaussah und das Unwetter betrachte. Er war in einem trockenem und warmen Haus, hinter ihm der Kamin, in dem das Freuer friedlich vor sich hinflackerte. Wieder blickte Sadinon auf seine kleine Tochter. Sie blickte ihn an und ihm kam es vor als würde sie ihn aufmunternt an lächelnt, mit dem gleichen lächeln ihrer Mutter, welches ihm sagte "Alles wird gut".
Er spazierte mit ihr im Zimmer umher und erzählte ihr von ihre Mutter. Wie sehr er sie liebte und das er sie sehr vermißt. Sie lag ruhig in seinen Armen und schien ihm zu zuhören. Er erzählte wie sie sich kennenlernten und was sie gemeinsam erlebt haben. Er brach mitten in der Erzählung ab, als er daran dachte, wie ihr erster Hochzeitstermin platze. Bruder Josephus war ermordet worden und dann die Nachricht, das Sianne tot sei.
In seinen Gedanken kamen wieder die Bilder hoch, wie sehr Mel darunter gelitten hatte, wie sie beinahe das leben verlor, weil sie den schmerz nicht er tragen konnte, das ihre geliebte Schwester nicht mehr lebte und eines Tages auftauchte, vor Mel und ihm stand und beide sie ansahen als sei sie ein Geist.
Er drückte die Kleine sanft an sich und dachte darüber nach, das es nicht das einzige mal war, das er Mel beinahe verloren hätte. Er dachte daran, das er beinnahe beide, Mel und seine kleine Sianne verloren hätte...
Wieder wanderten seine Gedanken zu Mel, wird sie jemals wieder zurück kehren, wird er wieder das glück haben, sie lebend in die Arme schliessen können oder muß er sich mit dem Gedanken abfinden, sie niemals mehr wieder zu sehen und mit Sianne alleine zu sein?? Wann hat das ganze ein Ende? Seufzent schaut er auf Sianne die in seinen Armen eingeschlafen war. Er legte sie sanft in das Bettchen und deckte sie zu, verließt leise das Zimmer und setzte sich an den Kamin. So sass er da, Gedanken versunken ins Feuer starrend und mit sorgenvollem Gesichtsausdruck, verharrent, der Dinge, die da noch kommen sollen.....
 
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Alt 25.05.2002, 18:18
neue Befehle
#18
Gwendolyn Rikor
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Voller Sorge lenkte Gwen ihre Schritte aus der Herberge in Richtung Schloß. Sie wusste nicht so recht, warum sie wirklich ihren Dienst antreten sollte, wußte sie doch genau, was ihr bevorstehen könnte, sollte sie den Weg weitergehen, den sie eingeschlagen hatte.
Sie war einerseits recht froh, dass die Inquisition ihr bisher noch erspart geblieben war, hatte sie doch diesen Lorathan auf ihrer Wache zu Gesicht bekommen, und der war ihr alles andere als sympatisch. Aber er wusste nicht, das Gwen ueber alles bescheid wusste. Noch nichteinmal der Herzog wusste es. Und wenn sie es genauer betrachtete, wusste es niemand ausser denen, die sich jetzt auf der Flucht befanden. Ärger stieg in ihr hoch. Wie konnte der Herzog nur so etwas zulassen, dass ein Mensch dermaßen gefoltert wurde, wie sie es von Mel noch gehoert hatte, bevor sie so schnell wieder verschwunden war. Stellen wollte sie sich, und doch verschwand sie so schnell wieder, wie sie aufgetaucht war. Lange sinnierte Gwen auf ihrem Weg zu ihrer Truhe, was das nur bedeuten sollte.
Leise klirrend verließ sie in Uniform den Garderaum, und erschrak ein wenig, als sie plötzlich vor Jarl stand, der wohl gerade auf dem Weg in den Kerker war. "Das könnte eine Chance sein", dachte sie bei sich. "Vielleicht die Chance, die mir im Moment bleibt um überhaupt noch etwas zu tun"

So sprach Gwen dann schließlich mit dem Herzog über all die Dinge, die sie wußte, schließlich war er der Mann, dem sie unterstand, und der Mann, den sie zu schützen befohlen ward. Jarl, der von alledem bisher nichts wußte, staunte teilweise, doch wusste es recht gut zu verbergen. Und als er sie letztendlich mit den Worten über neue Befehle an Hauptmann Abon verwies, fühlte sie sich seltsam missverstanden und nicht so recht wohl in ihrer Haut. Das einzig wahrlich gute, was sie im Moment sehen konnte, war das Bett das ihr der Herzog im Schloss anbot, und es schien, als könnte sie endlich das Gasthaus verlassen und an einem wesentlich sichereren Ort nächtigen.
Und so gab Jarl sie in die Hände von Hauptmann Abon, mit dem sie zum zweiten mal an diesem Tage über all das sprach, was sie belastete und was sich dachte, und durch seine Worte, und die neuen Befehle die sie von ihm empfing, wurde ihr doch ein wenig klar, was hier tatsächlich gespielt wurde. Und ihr wurde froh ums Herz, da es sich doch alles hoffnungsvoller anhoerte, als sie noch in dem Moment dachte, bevor sie Jarl getroffen hatte.
Und doch etwas verwirrt war sie: Zweimal, von Herzog Jarl und von Hauptmann Abon, wurde sie davor gewarnt, mit der Inquisition zuviel Umgang zu pflegen. Sie konnte ahnen, warum. Und da Gwen nicht gerade als das bezeichnen konnte, was man im Allgemeinen als "gläubig" bezeichnete, konnte sie sich ausmalen, was ihr blühte, sollte der Inquisition auch nur eine Andeutung davon zu Ohren kommen. Und doch musste sie mit den Inquisitoren reden. Nicht wegen der Nekromanten-Sache, sondern um ein Mittel gegen Vampire zu finden, um so endlich auch diese Sache zu einem Ende bringen zu können. Und sie konnte nur hoffen, das die Vampire nicht wußten, dass sie wußte wer sie waren. Zumindest hatte sie einen Namen, und andere würden folgen, soviel stand fest.

So zog Gwen einen Strich unter die Gespräche mit ihren beiden Vorgesetzten, und konnte doch glücklich sein:
Sie würde nun ihrer Pflicht als Gardistin freier begegnen können. Und sie konnte eine bessere Verbindung zu ihrem Hauptmann aufbauen, nachdem auch er ihr ein Bett angeboten hatte. Sie hatte auch die Unterstuetzung der Garde bei ihrem Vorhaben, ein wenig Ordnung zu schaffen, und das sogar mit dem Wissen des Herzogs.
Und doch fragte sie sich, wo das alles hinfuehren sollte. Und wieder dachte sie an die Gruppe der flüchtigen und hoffte in Gedanken, dass es ihnen allen gut ging:
Mel, der sie die Freundschaft geboten hatte, und sich mehrmals für sich eingesetzt hatte.
Sey, von der sie allzuoft nur unwirsche Kommentare gehört, aber die sich seit kurzem auch mehr verstehen konnte, nachdem sie vor der Ente ein wenig reden konnten.
Vadrak, den sie, obwohl er ein unverbesserlicher Glaronsmann war, der sie versuchte zu bekehren, trotz alledem vermisste, da er immer ein offenes Ohr und einen wissenden Geist hatte. Von den netten Diskussionen über Glaube und nicht-Glaube einmal abgesehen.
Sianna und Gorathan, auch wenn sie wenig mit ihnen zu tun gehabt hatte. Und auch wenn ihr doch recht klar erschien, wer sie waren, trotz alledem galt ihre Sorge auch den beiden...

Mit all diesen Gedanken passierte Gwen das Tor des Schlosses, setzte sich den Helm auf und griff nach der Armbrust, in der Hoffnung, bald etwas von Hauptmann Abon zu hören....
 
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Alt 27.05.2002, 15:44
Fehler
#19
Vadrak Larthay
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Und wieder war ein langer, ereignisreicher Tag zuende. Vadrak lag noch einige Zeit wach, lies die Geschehnisse Revue passieren:

Am frühen Morgen, als alle anderen noch schliefen, hatte er sich aufgemacht, um Gregorian in Britain zu treffen. Gregorian – der Templer schüttelte den Kopf in Gedanken an seinen ehemaligen Schüler, den er für einen ausgemachten Bruder Leichtfuß hielt – Greg hatte ihm aufgetragen, Melina auszurichten, daß er sie nicht mehr begehre. Als ob das so einfach wäre! Vadrak wußte selbst viel zu genau, was es bedeuete, eine Frau zu begehren, die unerreichbar war, um Gregs Worten Glauben schenken zu können. Der Schmerz, der ihn bei der Erinnerung an die Zeit mit Fiana durchzuckte, war noch genauso scharf wie damals. Nein, ein solches Gefühl konnte man nicht abstreifen wie ein Paar Handschuhe oder einen alten Hut. Für Greg war es ein Segen, daß er Mel in nächster Zeit nicht würde treffen können. Aus den Augen, aus dem Sinn – die Zeit heilt vieles bei jungen Leuten, so hoffte Vadrak. Er war Greg zwar dankbar für die vielen nützlichen Dinge, die dieser für die Gruppe besorgt hatte, doch änderte das nichts an seiner Mißbilligung Gregs respektlosen und anmaßendem Verhalten und seiner leichtsinnigen Art gegenüber.

War sein eigenes Verhalten nicht auch leichtsinnig? Der Besuch in Britain hatte seine Hoffnungen etwas enttäuscht. Waren die Dinge von Greg und die schon längst bekannte Information, daß man sie immer noch suchte, es tatsächlich wert gewesen, den langen Weg und die Gefahr des Entdecktwerdens auf sich zu nehmen? Zu viele Leute hatten ihn gesehen, ja sogar angesprochen, und Vadrak war sich der Tatsache durchaus bewußt, daß er kein Meister der Verstellung war, denn er war es nicht gewohnt, sein Gesicht verbergen zu müssen. Diese Maskerade war ihm ausgesprochen unangenehm und sein Verhalten vermutlich entsprechend auffallend. Ob die Wache ihn erkannt hatte?

Auf dem Rückweg hatte der Templer einen weiten Umweg gemacht, um etwaige Verfolger abzuschütteln und in die Irre zu leiten. Nicht, daß er Greg in Verdacht hatte, sein Wort zu brechen, doch könnte es durchaus möglich sein, daß ihr Treffen von kundiger Seite beobachtet worden war.

Zurück im Unterschlupf hatte Sianne ihnen von einem Traum erzählt. Dank dieses Traumes machte sie sich große Hoffnungen, das Böse, das sie quälte, bannen zu können. Sianne führte die Gruppe zu einer Ruine voller ruheloser Seelen. Ein Buch, das sie dort fanden, beschrieb ein Ritual, das den Dämon für immer in einen Schutzkreis bannen sollte. Vadrak war von Anfang an skeptisch. An diesem Ritual war seiner Meinung nach alles falsch – es konnte nicht auf diese Art funktionieren! Doch Sianne war sich ihrer Sache so sicher, daß der Templer sich wider besseres Wissen bereit erklärte, es dennoch zu versuchen.

Es war eine Falle gewesen! Der Dämon hatte über den sogenannten Schutzkreis nur gelacht! Ein weiterer Fehler in einer langen Liste von Fehlern, die er, Vadrak, gemacht hatte. Ein Fehler, den seiner Kameradin Sey beinahe mit dem Leben bezahlt hätte: Sey, die er nun schon jahrelang kannte, die einzige Person, die alles über ihn wußte, was es zu wissen gab und die ihn dennoch immer wieder mißverstand, Sey, deren Spott und Mißachtung seiner Prinzipien ihn im tiefsten Inneren traf und verletzte wie es niemand anders konnte, Sey, seine Kampfgefährtin, die ihm vertraute! Hätte der Dämon sie getötet, wie hätte sich der Templer das je verzeihen können? Doch Glaron war groß und Seine schützende Hand hatte über der Gruppe gelegen, so daß sie den Dämon besiegen konnten ohne Verluste zu erleiden. Vadrak wußte nun genau, daß es nicht DER Dämon gewesen war. Der eigentliche Kampf um Sianne stand ihnen noch bevor. Der Dämon hatte einen seiner Diener entsandt, um spielerisch ihre Stärke zu erproben! Der Sieg von heute war im Grunde eine Niederlage, denn nun verfügte der Dämon über Informationen, die er vorher noch nicht gehabt hatte und die er sicherlich als Waffe gegen sie einsetzen würde.

Vadrak würde Sianne noch sorgfältiger im Auge behalten müssen! Er durfte ihren Worten nie wieder so leichtfertig nachgeben! Mit diesem beunruhigenden Gedanken im Hinterkopf fiel Vadrak in einen unruhigen Schlaf.
Vadrak Larthay ist offline  
Geändert von Vadrak Larthay (27.05.2002 um 15:56 Uhr).
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Alt 27.05.2002, 20:01
#20
Sadinon Marlent
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An einem schönem Tage ging Sadinon vorsichtig zu seinem und Mel´s haus zurück, um nochmal nach dem rechten zu sehen. Zu vor hatte er bei seinen Freunden die Nachricht hinterlassen, das sie auf Sianne achtgeben möchte, er sei am Abend wieder daheim.
Am Haus angelangt erschien ihm ein Bote, der sich vorsichtig umschauten und sich ihm näherte. Der Boten hielt er eine Nachricht vom Hauptmann der Stadgarde in der Hand, die er ihm über geben sollte. Sadinon lass den Brief, warf dem Boten einen skeptischen Blick zu und antwortete dem Hauptmann. Der Bote verschwand eilents mit dieser Nachricht. Sadinon schaute sich im Hause um, holte noch das eine und andere, was er für einen Arbeitsreichen Tag brauchte. Er wollte sich ablenken um nicht länger über alles nachdenken zu müssen, über die Flucht und darüber, ob er Mel jemals wiedersehen würde.
Er lief durch die Wohnung und schaut überall nach dem Rechten.
Langsam schloss er alle Türen und Fenster und schritt zur Haustüre.
Als er die Haustüre öffnete stand ein dunkelgekleideter Mann vor ihm.
Er fragte nach Sadinon Marlenti und wollte wissen wo er sei, es gäbe eine große Gefahr und er wolle helfen.
Sadinon, sah den Mann argwöhnisch an. Ein Fremder, der ihm seine Hilfe an bot, das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. So fragte er ohne sich erkenntlich zu zeigen, was er den von diesem Manne wolle.
Der schwarz gekleidete Mann antwortete: " Es geht um seine Frau, sie ist in Gefahr."
Sadinon musterte den Mann eindringlich. Mel in gefahr?? In Sadinons Kopf schwirten alle moglichen Gedanken, er harderte.....
Stimmen in seinem Kopf machten sich breit. Die Eine verlangte, das er sich erkenntlich zeigte und die Ander warnte vor einer Falle. aber da war die Sache mit Mel, in wiefern wüßte er etwas über sie bescheid....
Sadinon war hin und hergerissen, solange hatte er schon nichts mehr von Mel gehört.
Der schwarz gekleidete Mann sah ihn ruhig an. Leise gab Sadinon zu verstehen, das er vor ihm stand.....
Der Mann sagte wieder erneut und eindringlich, " ich muß ihn dringent sprechen, da seine Frau wirklich in großer gefahr ist"
Sadinon gab nun deutlich zu verstehen, das er vor ihm stand. In diesem moment legte der schwarz gekleidete Mann seinen Kragen um und das Zeichen der Inquisition ward erkennbar. Starrvorschreck und kreidebleich sah Sadinon auf das Zeichen. Er war in die Falle getappt, die ihm gestellt wurde. Was würde nun geschehen, was wird aus Mel und den Anderen, was wird aus der kleinen Sianne??
Der Inquisitor bat ihn ins Haus, dort unterrichtete er ihn davon, das er helfen wolle, das Mel berfreit würde. Nur er könne dies, so sagte er. Er wolle für Mel Amnesie erwirken, damit sie freigesprochen würde.
Er sagte" Ich war im kerker und habe gesehen, das Mel wiederwillig geholfen hat" Sadinon wußte nur zu gut, das dies eine Lüge war. Wußte er doch, das Mel ihr Leben für die große Sianne opfern würde.
Sadinon traute ihm nicht und sagte ihm " selbst wenn ich wüßte, wo sie ist, würde ich euch nichts sagen. Ich weiß nicht wo Mel ist." Der Inquisitor sprach " wir sind ihnen auf der Spur und ihr könntet uns vom nutzen sein" Sadinon wußte nicht mehr so recht was er machen sollte, er weigerte sich, diesem Mann zu helfen, konnte er doch nichts gutes im Schilde führen. Er fragte " was wird aus den anderen?" Der Inquisitor sprach " sie bleiben ankeklagt des Hochverrats und der Ketzerei, doch eure Frau könnte frei sein" Sadinon blickte den Mann ernst an und schüttelte den Kopf. Nein niemals würde er seine Freunde verraten oder sie hintergehen, niemals. Er gab deutlich zu verstehen, das er sich nicht in der Lage fühlt, der Inquisition zu helfen. Der Mann sprach " so stellt ihr euch also auf ihre Seite?" Sadinon antwortete " Ich habe mich weder auf Eure noch auf die Seite der anderen geschlagen" Der Mann sprach" mit eurem Verhalten tut ihr dies bereits. Hier mit klage ich Euch an, des Hochverrates und der Ketzerrei, ihr seit Verhaftet" Sadinon blickte ihn ensetzt an. was wird nun geschehen, was wird mit Sianne.....
Er fragte den Mann " ist mir ein letzter Wunsch gestattet, das ich meinen Freunden bescheid gebe, was los ist?" Der Mann antwortete " nein, Euch ist hiermit jegliches Recht entzogen, kommt und folt mir" Sadinon weigerte sich. "Gut" sprach der Mann " dann werdet ihr von der Wache abgeholt und mit gewalt in den Kerker gebracht." Er sperrte Sadinon in sein Schlafzimmer und ging, um die Wache zu holen. Da sass Sadinon nun im Zimmer und dachte nach, was hätte er anders machen sollen?? Hätte er der Inquisition helfen sollen?? Er wagte es nicht seine Meinung zu ändern. Besass er doch zu viel Stolz dafür. Nach einiger Zeit er schien eine Wache und legte ihn brummelnt handschellen an und führte ihn in den Keker. Dort sperrte er ihn in eine zelle und nam ihm alle seine Sachen ab. Selbst den Schmuck mußte er abgeben. Nur zögerlich gab Sadinon die Sachen ab. Bei dem Ehering zögerte er sehr lange. Sein letztes Andenken an Mel, das mußte er nun hergeben, nicht hatte er mehr, womit er sich an sie erinnern konnte nur noch seine Gedanken, mit denen er nun alleien war.
Da sass er nun in der Zelle, verzweifelt und mismutig, mit sich selber hardernt, den falschen Weg eingeschlagen zu haben.
Lange sass er da und starrte in die dunkeheit, alleine mit all seine Sorgen und Kümmernisse und dachte nach, was noch alles geschehen würde........
 
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Alt 27.05.2002, 23:37
#21
Sir Ismael
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Registriert seit: 18 Feb 2002
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...Gut gemacht Kin, ich werde mich persönlich um diesen Fall kümmern und Euch unterrichten, wenn ihr gebraucht werdet. Ihr könnt jetzt gehen.
Der hagere dunkelgekleidete Mann verbeugte sich und verliess den Raum. Lotharan saß nachdenklich am Schreibpult und starrte auf den leeren Zettel vor ihm.
Ich werde ein Gerichtsverfahren führen müssen, obwohl seine Schuld doch klar auf der Hand liegt.
Seufzend bohrte er mit der Schreibfeder im Tintenfass.
Plötzlich erhellte sich seine Miene etwas.
Wenn es schon öffentlich gemacht werden muss, dann kann ich wenigstens den Bürgern der Stadt zeigen, das die Ketzerei und Häresie bald zur Vergangenheit gehört. Ja, bei Glaron, ein öffentlicher Prozeß, sollen sie sehen was diese Verbrecher erwartet.
Das kratzende Geräusch der Feder mit der Lotharan die Anklageschrift verfasste war das einzige Geräusch im Raum...
Sir Ismael ist offline  
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Alt 28.05.2002, 02:55
#22
Gorathan
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*Der Halbelf legte sich den Umhang um.Kalt war es heute morgen.Draussen vor der Höhle heulte der Wind,hier drinnen zum Glück nur das Geschnarche von Seylarana,die bei ihrer Wache eingeschlafen ist.Mit einem lächeln nahm Gorathan eine dicke Robe und einen Umhang und bedeckte sie damit.So würde sie wenigstens warm aufwachen.

Feuerholz.Eine Lapalie,doch die Fünf hatten es vergessen.Niemand kümmerte sich darum,auch Er selbst nicht.So musste er nun zusehen ,früh am Morgen,Holz zu holen,um das glimmende Feuer nicht ganz der Asche zu überlassen.

Seine Gedanken jedoch tanzten in seinem Kopf wie Schneeflocken in einem Sturm. Kaum dachte er einen Moment nicht an Sianne,spürte er,wie es ihn fortzog.
Als sie den Diener besiegten..Er spürte noch genau,wie seine Schlaefe klopfte,sein Wille das Einzusetzen ,Sianne zu helfen mit aller Macht,egal was passieren würde ,oblag fast.
Noch einmal würde er es sicher nciht schaffen,nur das Schwert zu ziehen.Beim nächsten Mal...

Doch was dann? Was würde dann geschehen...

Zweifel keimten in ihm auf.Zweifel an dem Sinn,sich zu wehren,dann aber wieder Zweifel an IHM,denn hatte es nicht gehiessen,"weder durch worte noch durch taten,von IHM und seinen Dienern" ?

Gorathan packte das Feuerholz in dem Umhang zu einem grossen stapel zusammen,und ging Richtung Hoehle.
Eine Minute Spaeter konnte man noch sehen,wie der Umhang das Holz freigab,und an der Stelle,wo Gorathan gerade stand schien leere...

Der Wind blies nicht mehr.Der Morgen graute und die Sonne stieg hinter den Bergen auf.Vogelgezwitscher.
Was der neue Tag wohl bringen mag ?Wuerde er rechtzeitig zurueck sein?
 
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Alt 28.05.2002, 09:54
Der Rote Rausch
#23
Seylarana Ryell
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Sey erwachte durch den pochenden Schmerz in ihrer Seite aus ihrem kurzen Nickerchen. Verwundert registrierte sie den Umgang um ihre Schultern. Doch ihre Gedanken blieben nicht lange dabei. Der Schmerz ihrer gequetschten Seite brandete mit einer jähen Heftigkeit hoch, dass sie ächzend zusammen zuckte. Die Schmerzen erinnerten sie mit schreckllicher Intensität an den Augenblick, als sie in gut vier Metern höhe in der Pranke des falschen Dämons gefangen war und er langsam, sich an ihren Qualen weidend zugedrückt hatte. Sie hatte noch jetzt das scheußliche Geräusch in den Ohren, als ihre Rippen brachen. Und dann? Was war plötzlich in sie gefahren? Sie hätte jammern, schreien, um Gnade winseln sollen, doch sie hatte es nicht getan. Statt dessen war eine unglaubliche Wut in sie gefahren, eine Wut, die nicht ihre eigene gewesen war.
"Shaobian..." Sie legte sich die Hand aufs Herz. "Du bist immernoch da und beschützt mich, Schwester..."
Sie erinnerte sich ohne Schrecken, wie das Bewusstsein der Elfe ihr eigenes, geschwächtes verdrängt und ihren Körper mobilisiert hatte. Sey hatte nur zugesehen, wie ihr Körper sich plötzlich gestreckt, ihre Arme das Schwert gehoben und dann in wilder Raserei immer wieder in die zupackenden Arme des Dämonen gejagt hatte. Er hatte sie fallen lassen und ab diesem Moment, hatte ihre Schwester sie wieder losgelassen.
Sey sah rot. Obwohl der Gegner mehr als doppelt so groß war wie sie selbst und mindestens zehnmal so stark war, war sie auf ihn zu gestürmt und hatte auf ihn eingeschlagen. Keiner ihrer Freunde hatte ihren Blutrausch bemerkt. Sey dachte nicht mehr, fühlte nicht mehr. Ihre Rüstung hielt den Schlägen des Dämonen stand, während sie in blinder Raserei auf ihn einschlug und einstach. Erst als der Dämon, niedergestreckt von Vadrak, den sie bis dahin in ihrem Rausch gar nicht wahrgenommen hatte, und ihr, leblos am Boden lag, ließ die rot gerüstete Kriegerin ihr Schwert sinken. Das Glühen in ihren Augen ließ nach, als sich das Bewusstsein ihrer Schwester gänzlich in sie zurückzog, bereit, Sey jeder Zeit zu beschützen.
Im Nachhinein oder vielleicht auch währenddessen, war Sey klar geworden, dass es zu einfach gewesen war. Kein Mensch, auch wenn er die beste Rüstung trug und noch so stark und kampferprobt war, konnte den Schlägen eines finsteren Gottes standhalten. Der Dämon war nur ein lächerliches Abbild dessen gewesen, gegen was sie kämpften.
Sey zitterte etwas in der morgendlichen Kälte und zog den Umhang enger um ihre Schultern. Was für Kämpfe standen ihr noch bevor? Würde sie wieder die Kontrolle verlieren?
Sie hoffte, dass es ihre Freunde niemals bemerken würden, wenn sie wieder dem Roten Rausch verfallen sollte...
 
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Alt 28.05.2002, 21:20
#24
Sadinon Marlent
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Sadinon sass nun da im Dunklen, nass kaltem Kerker. Seine Gedanken wanderten zu Mel und dann zu Sianne. Immer wieder murmelte er ganz leise vor sich in "hoffentlich finden sie Sianne nicht, hoffentlich nicht". Es war schon fast wie ein gebet. Er sorgte sich sehr um Sianne, doch wußte und Vertraute er seinen Freunden, das sie gut auf die kleine Sianne acht geben würden. Als er so in Gedanken versunken da sass, kam Tumalon an und unterhielt sich mit ihm er stellte viele Fragen, die Sadinon ihm aber nicht beantwortete. Dann tauchte der Oberst der Stadtgarde auf. Ruppig und barsch sprach er mit Sadinon und versuchte etwas aus ihm heraus zu bekommen. Aber Sadinon blieb hart und schwieg. Der Oberst beschimpfte ihn immer wieder mit Hochverrat und Kätzerrei und strich seine Nahrungsration. Sadinon schwieg weiter. So verlies der Oberst nach geraumer Zeit den Kerker und Sadinon sass wieder alleine da mit all seinen Sorgen und Zweifeln. Er überlegte lange, wie es weiter gehen sollte und hoffte immer wieder inständig, das niemand die kleien Sianne finden würde. Er schlief irgentwann ein. Es war eine unruhige und kalte Nachtruhe. Sadinon sass in der Kerkerecke zusammen gekauert und schlummerte vor sich hin, als der Hauptmann der Stadtgarde und der Oberst zu ihm kamen. Der Oberst schrie ihn an " AUFWACHEN". Sadinon schreckte zusammen und sprang auf. Er stand an der hinteren Zellenmauer und sah die beiden abwechselnt an. Erst nach mehrmaligem Bitten des Hauptmanns trat er langsam in das Licht. Der Oberst musterte ihn streng und fragte ihn wo seine Tochter sei, er wolle sie in Sicherheit bringen. Sadinon sah den Oberst schweigen und skeptisch an. Erst, als der Hauptmann in nochmals fragte, wo seine Tochter sei und das er bitte sagen solle, wo seine Frau sich auf hält antwortete er leise "ich weiß weder, wo meine Frau ist, noch weiß ich wo meine Tochter sich befindet". Der Oberst und der Hauptmann versuchten alles, um ihn zum Reden zu bringen. Sadinon sah den Hauptmann immer wieder an, Ihm würde er noch vertrauen, dachte er bei sich, aber dieser Oberst....
War er gestern nicht vollkommen anders? Ruppig und schroff??
Sadinon traute ihm nicht einen millimeter über dem Weg und blieb hart. Er schwieg. Der Oberst versuchte ihm klar zu machen, das er seine Tocher vor der Inquistion schützen wolle und das er ihm sagen solle wo sie ist, wenn ihr leben wert ist. Sadinon blieb sturr, fast wütend erklärte er " ich weiß nicht wo meine Frau ist und ich weiß nicht wo meine Tochter ist, vieleicht leben beide schon lange nicht mehr" Der Oberst seufzte leise und verlor fast die Fassung. Er atmete tief durch und sprach dann leise "ich geb euch etwas bedenkzeit, aber wartet nicht zu lange, ansonsten könnte es schon der Tot eurer Tochter bedeuten". Mit diesen Worten verließ er den kerker und der Hauptmann stand nun alleine mit ihm da. Der Hauptmann sah ihn eine Zeitlang schweigent an. nach geraumer Zeit sprach er ruhig mit Sadinon und bat ihn eindringlich ihm zu sagen, wo sein Tochter ist. Nach langem Zögern fragte Sadinon den Hauptmann, wo er die Kleine hinbringen wolle, wnn er weiß, wo er sie findet. Der Hauptmann nannte ihm drei Orte, wo er die Kleine unterbringen würde. Sadinon Antwortete leise, das die Kleien versorgt würde. Er zögerte immer noch, so recht mit der Sprache raus zu rücken. Der Hauptmann sprach ruhig auf ihn ein udn gab ihm sein Wort, das der kleien Sianne nichts geschehen wird, aber er müßte wissen wo sie sei, um sie in sicherheit bringen zu können. Nach einigen Minuten des Schweigens fragte Sadinon den Hauptmann " Würdet ihr auch die Familie, die die Kleien betreuen und versorgen mit verstecken und Sianne bei ihnen lassen, ich vertrauen ihnen und möchte Sianne nicht in fremden Händen wissen."
Der Hauptmann nickt udn sprach " wenn dies euer wunsch ist, wird es so geschehen und die Familie wird mit dem Kinde zusammen an einen dieser Orte gebarcht." Sadinon nickte leicht und sah den Hauptmann noch eine Zeitlang schweigent an. Dann flüsterte er " die Kleien ist bei freunden, die selber Kinder haben" Leise erzählte er dem Hauptman wer die Kleien hat und wo er sie finden würde. Der Hauptmann wollte eien Boten damit beauftragen. Sadinon schüttelte den Kopf und bat ihn, es selber zu tun, er vertraue niemenaden mehr und möchte nicht, das noch mehr mit davon erfahren. Bedächtigt nickte der hauptman und sagte " ich werde alles in die Wege leiten". Sadin nickte und bedankte sich. Der Hauptmann verabschiedete sich udn reichte ihm noch etwas zu Essen. Dann ging er leise und schnellen Schrittes von dannen. Sadinon setzte sich wieder kauernt in die Ecke und dachte nach. Er hoffte, das er dem Hauptmann vertrauen konnte und das es nicht wieder eine Falle war. Er war voller zweifel. Er dachte nach, was jetzt noch alles geschehen wird, was, wenn es schief geht und der Hauptmann ihn reingelegt hat??..... Er wußte nur eines, sollte es so sein, wolle er nicht mehr länger leben...
Der Gedanke, Mel und Sianne nie mehr sehen zu können, wurden für ihn immer unerträglicher, so sass er lange da, er wußte nicht mehr wie lange. Er hatte das gefühl für Zeit verloren......
 
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Alt 29.05.2002, 12:59
#25
Melina Govaine
Reisender
 
Registriert seit: 15 Feb 2002
Beiträge: 806
Lange Zeit schon sass sie auf dem wenigen Stroh in der Zelle. Sie fror... ihre Kleidung war zu dünn... die dünne kurze Hose und das kurzärmlige Hemd schützten sie kaum.
Ihre Füsse spürte sie kaum noch.. ihr Husten verschlimmerte sich mehr und mehr. Hunger... lange ass sie nichts mehr.
Kraftlos schaute sie durch die Gitterstäbe ihrer Zelle... in der Kerkerzelle schräg gegenüber sass ihr Liebster... er schien zu schlafen. Lange beobachtete sie ihn im Schlaf...

Sie wusste, dass ihr Tod nahte.. dass bald alles vorbei sein würde... und sie hoffte, dass sie niemals ihre Tochter finden würden... sie würden sie genauso verbrennen.... wie Sadinon und sie selbst...
Melina Govaine ist offline  
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