„An alle arbeitssamen Menschen!

[Gadur Molander]

Sie suchen eine neue Anstellung?
Sie hassen gestresste, überforderte und ausgelaugte Kollegen?
Sie haben keine Aufstiegsmöglichkeiten bei völliger Ausnutzung ihrer Fähigkeiten?
Sie lieben es eigenverantwortlich zu agieren?
Sie sind ein politisch interessierter mobiler Mensch, der mit offenen Augen seine Umwelt wahrnimmt?
Dann sind Sie bei uns an der richtigen Stelle.

Wenn Sie nun noch im Besitz der richtigen Schachfigur sind, steht einer Anstellung fast nichts mehr entgegen.

Interessenten melden sich bei Gadur Molander, Britain Marktplatz oder hinterlassen eine Nachricht
an der Drachenküche.

gez. Gadur Molander“

[Lorin Valtheran]

*Das Schreiben wird bei Feline in der Drachenküche abgegeben*



Werter Herr Molander,

Ihrem Anstellungsgesuch zur Folge suchen Sie eine politisch motivierte und aktive Weitsicht,
die ich Ihnen, Herr Molander, durch einzigartige Fähigkeiten bieten kann.
Eine feste Anstellung als solches strebe ich nicht an,
doch biete ich Ihnen eine freie und anonyme Auftragsbearbeitung an.
Sollte die Vorliebe für Schachfiguren als Einstellungsvoraussetzung dienen,
so entnehmt bitte die entsprechende Figur der beschriebenen Weitsicht.

Sollte ich Ihr Interesse geweckt haben, erwarte ich eine Auftragserteilung in schriftlicher Form,
unter Angabe des Zielobjektes,
des gewünschten Ereignis
und der entsprechenden Entlohnung.

Die Entlohnung erfolgt stets zu einem Drittel als Anzahlung vor Auftragsausführung
und zu zwei Drittel als Abschlusszahlung nach Auftragserledigung.
Eine Nachverhandlung der Entlohnung,
sowie die Vorgabe über die Art und Weise der Auftragsausführung ist ausgeschlossen.

Die Kommunikation erfolgt ausschließlich in schriftlicher Form
und ist nach Erhalt und Kenntnisnahme umgehend zu vernichten.


Gez.
Der Spielemacher

[Feline Dey]

Nachdem ihr Gast, der ihr die Nachricht überbrachte, gegangen war, schloß Feline die Schenke ab und räumte den Drachen noch auf und setzte sich schließlich mit der Nachricht an den Kamin.
Sehr bedacht und aufmerksam öffnete sie die Nachricht und legte ihre Füsse hoch.
"Sieh an Sieh an" murmelte sie und holte einen Zettel und einen Kohlestift hervor, um den Inhalt auf jenem unscheinbaren Zettel zu übertragen, samt einer kurzen Notiz "Das wurde heute bei mir abgegeben, du solltest dir mehr Zeit für mich nehmen!". Danach faltete oder rollte sie die Nachricht wieder zusammen, an dem möglicherweise vorhandenem Siegel fummelte sie nicht weiter herum, so dass es aussehen könnte, dass das Siegel aufgrund von unachtsamer Lagerung sich löste oder brach.

Den Zettel mit dem Inhalt dieser Nachricht, legte sie Alvarez in seinen Wagen.

Sollte Leandra in den nächsten Tagen im Drachen sein und sich weiter umsehen und sich einen Eindruck machen, wird sie die Nachricht achtlos in einer kleinen Kiste unter der Theke finden, zusammen gestopft mit anderen Zettelchen die mit allerlei Dingen beschriftet sind, Vorratslisten, Einkaufslisten, Liederstrophen, Noten und kindischen Malereien. Ebenso sind einfach in die Kiste gestopft, einige Kohlestifte, kleinere Münzsäckchen, einem Kochlöffel, einige kleine Holzplättchen die man wohl zum Lautespielen hin und wieder nutzt, sowie einem gescheideten Dolch und eine Schere darin zu finden. Aussen ist die Nachricht - zweifelsohne von Felines Handschrift, wie die vielen beschrifteten Zettel belegen können - mit "Gadur" beschriftet.

[Leandra Ceata]

Leandra nahm den Brief und überflog dessen Inhalt und ließ ihn sinken.
Äußerst ungehalten über Gadurs Eigenmächtigkeit
schloss sie die Augen und versuchte ihren spontan
beschleunigten Atem auf ein normales Maß herunter zu regulieren.
Nun, vielleicht erwies sich ja dieser Spielemacher als gute Zwischenlösung
bis ihr Plan vollendet war. Gut Ding will Weile haben und die hatten sie jetzt.
Sie faltete den Brief wieder zusammen und legte ihn zurück in die Kiste.
Mal sehen, ob der Brief wirklich zu seinem Empfänger fand….

[Lorin Valtheran]

*Ein Schreiben wird an den vereinbarten Ort platziert und durch eine Turmfigur gekennzeichnet. Ein weiteres Schreiben befindet sich als Anhang direkt dahinter.*

Werter Herr Molander,

die Aufträge gestalten sich zeitintensiver als Gedacht,
doch biete ich euch vorübergehend eine weitere Figur an,
dessen Eigenschaften sich vermutlich nicht viel von denen der zweiten Figur unterscheidet.

Sollte euch mein Angebot zusagen, so hinterlasst mir eine Nachricht mit den vereinbarten Münzen,
dann werde ich euch den Ort und Zeitpunkt des Ereignisses nennen.


Gez.
Der Spielemacher

[Gadur Molander]

Am frühen Abend betrat Gadur die Bank. Ross verzog bar der Verzögerung das Gesicht. Sicher hatte er gerade schließen wollen. Insgeheim lächelte Gadur und schaute sich im Verkaufsraum um.
„Ist noch jemand im Separee?“. Grummelnd erwiderte der Bankier: „ich wollte gerade nach Hause. Außer uns ist keiner hier“. Aufmerksam schlenderte er an der langen Reihe der Schließfächer vorbei, bis er an einem bestimmten zu stehen kam. Eine weiße Spielfigur war unauffällig hinter das Fach geklemmt.
Er nickte. Schnell schloss er das Schließfach auf, entnahm ihr die Schriftrolle und den weißen Turm und wandelte zurück zum Tresen.
„Ross, bitte … würdest du die Güte haben, die Bank zuzusperren und noch einen kleinen Moment Geduld aufzubringen. Ich müsste kurz das Nebenzimmer nutzen“. Mit dien Worte, zog Gadur einen kleinen Lederbeutel aus der Tasche und ließ Ihn vor Ross auf den Tresen fallen. „Für die Unanehmlichkeiten, Ach und Entschuldige, du hast doch sicher nicht dagegen, wenn ich mir kurz Feder und Tintenfässchen ausleihen würde“.

Schnell überflog er die Zeilen des Spielemachers. Gut das er noch einige Schachfiguren hatte, wenn der Spielemacher weiter so einen Ehrgeiz an den Tag legen sollte, so könnten sie ihm leicht ausgehen.

Geübt flog die Feder über das Papier.

Werter Herr Spielemacher,

ad primus:
Wir freuen uns, dass Ihr den Auftrag „weißer Turm“ so fulminant und zu unserer Zufriedenheit ausgeführt habt. Hier würden wir Euch bitten, Eure nächsten Züge weiterhin im Geheimen zu gestalten. Wir empfehlen, euch hierzu das Freiwilligenheer ins Auge zu fassen. Sicher fällt Euch dazu etwas Nettes ein.

ad secundus:
Der Auftrag „weißer Bauer E“. Wie besprochen Positionieren, nur beobachten, nicht eingreifen.

Ad tertius:
„Weißer Bauer T“. Verfahrt wie Ihr es für richtig erachtet. Den Termin der Zusammenkunft dann bitte frühzeitig bekannt geben.

Ad quartum:
haben wir eine neue Aufgabe. Bitte nehmt den „weißen Springer“, eine Gewisse Fildaris Bouvinda näher in Augenschein. Laut der mir bereits vorliegenden Informationen, scheint sie sich in gewisser Weise zu Neugierig zu verhalten. Hier Interessieren die Hintergründe, sowie die Interaktionen der Zielperson.

Wir hoffen weiterhin auf eine schnelle und effiziente Ausführung. Die beiliegende Tasche mit dem vereinbarten Honorar, wird Euch sicher zusätzlich beflügeln.

Ich verbleibe Hochachtungsvoll
Gez. Gadur Molander

Sorgfältig faltete der das Schreiben, nahm die dazugehörigen Schachfiguren und deponierte diese im Schließfach. Er vergewisserte sich zu Schluss nochmals ab die Kassette richtig verschlossen und auch sonst nichts liegengeblieben war.

„So mein bester Ross, hier ist deine Feder zurück, gespitzt und wieder Einsatzbereit. Hab Dank für deine Geduld und Gruß an die Gattin“.

Sich umschauend, trat er auf die mittlerweile in Dunkelheit liegende Straße und schlenderte die Schatten ausnutzend Richtung Marktplatz.