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Alt 04.09.2009, 23:39
Die Streiter Finries
#1
Colin Sedan
Reisender
 
Registriert seit: 24 Mar 2007
Beiträge: 511
Über Nacht werden in all jenen Bibliotheken der Insel, die nicht ihre Pforten verschlossen haben, einzelne Exemplare dieses Buches in die Regale geschoben. Sofern sich zu dieser späten Stunden noch auf den Straßen bewegt hätte, könnte er einen Blick auf eine durchschnittlich groß gewachsene muskulöse Person in einer lädierten Ledermontur erhascht haben. Zusätzlich dazu werden weitere Werke von bezahlten Boten zu Privatpersonen gebracht.


Titel: Die Streiter Finries
Author: Colin Sedan, Streiter Finries, Rudelführer

Niedergeschrieben am 30. Ronox 1298

Widmung

Dieses Buch ist all jenen Seelen gewidmet denen vor vielen Jahren ein schwerer Einschnitt in ihr Leben zugefügt wurde. Damit sind gleichwohl jene gemeint die durch die Pranken und Krallen meiner Brüder und mir starben oder verletzt wurden, als auch jene unter uns die von einer Gabe übermannt wurden derer sie nicht Herr werden konnten und in ihrem Wahn dem Tod anheim fielen.
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Einleitung

Dieses Werk soll all jenen die ihr Leben der Mutter aller Wölfe, ihrem Rudel und den Geschöpfen der Natur verschrieben haben ein Beispiel sein. Ein Regelwerk wie auch Leitfaden um einen besseren Weg zu beschreiten um seinen Überzeugungen und Aufgaben gerecht zu werden. Nicht jeder der sich dem Rudel Finries angeschlossen hat ist ein Streiter, denn es handelt sich um mehr als einen simplen Begriff. Die Streiter Finries sind kämpferischer Natur und seien in erster Linie als die Beschützer ihres Rudels und der Natur zu sehen. Doch zeichnen sie sich nicht ausschließlich durch ihre Hingabe aus dieser Aufgabe nachzugehen, vielmehr ist es ein Aspekt des Glaubens und der Überzeugung das sie von Finrie selbst abstammen. Umso unerschütterlicher muss ihr Körper , ihr Auftreten und ihr Handeln sein.
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Hierarchie

Wenngleich das Rudel keine reglementierte Gesellschaft ist, die sich durch Stände, Gerichte und andere Teile eines Verwaltungsapperates definiert wie das Königreich Faerlan gibt es auch in unserer Familie eine festgelegte Hierarchie. Dieser Hierarchie folgt ein jedes Mitglied ob Mensch und Tier und es ist geboten das sie dem Streiter Finries in Fleisch und Blute übergeht.

Welpen, Jungwölfe
Ob nun eine der Wölfinnen Nachkommen austrägt oder ein Mensch sich dem Rudel anschließt; Beide beginnen auf der gleichen Stufe, als Jungtiere. Unerfahren und unbeholfen wie sie in diesem Leben noch sind übernehmen sie keine Aufgaben im Rudel sondern befinden sich in einem fortwährenden Zustand des Lernens.

Wolf
Mit fortschreitendem Alter und damit verbundener fortschreitender Erfahrung erlangt ein jedes Jungtier den Status eines Wolfes. Er hat seine Kindheit, seine Ausbildung hinter sich gelassen und ist nun ein ausgewachsener Bestandteil des Rudels. Schon jetzt übernimmt der Wolf die Aufgabe sein Wissen an jüngere Generationen weiterzugeben. Dennoch ist ihre Hauptaufgabe das Wachen über das Rudel und die Jungtiere.

Altwölfe
Die Erfahrensten und Ältesten des Rudels sind allgemeinhin als die Altwölfe anzuerkennen. Ihr Rat und ihre Weisheit sollte stets gesucht werden und gemeinsam mit der Rudelsführung lenken sie die Geschicke des Rudels. Dabei bleibt ihre vornehmlichste Aufgabe die Erziehung der Jungtiere, bei der sie die Wölfe unterstützend mit einbeziehen.

Rudelführer
Über den Altwölfen stehen nur noch streng ausgewählte Wölfe und Menschen die sich durch ihre Erfahrung, ihre Hingabe zur Mutter aller Wölfe und dem Rudel ausgezeichnet haben. Sie sind es die Entscheidungen treffen und selbst auf die Alphawölfin einen gewissen Einfluss ausüben. Im Falle von gewaltsamen Auseinandersetzungen übernehmen sie selbst auch die Kontrolle über die Altwölfe und das gesamte Rudel um sie zu koordinieren und zu lenken.

Alphawölfin
An der Spitze des Rudels befindet sich die Alphawölfin. Ihr Wort hat endgültiges Gewicht und sie fungiert als Bindeglied zur Mutter aller Wölfe selbst. Ein jedes Mitglied unterliegt ihren Weisungen und ihrer Weisheit.

Ein jedes Mitglied des Rudels hat sich an diese Hierarchie zu halten, doch insbesondere der Streiter Finries setzt sich für ihren Erhalt ein. Egal wie streng diese Hierarchie auch ist sollte stets das Wohl des Rudels im Vordergrund eines jeden Denkens stehen. So mag es sein das sich ein älteres Mitglied durch unverantwortliches Verhalten hervortut, dies legitimiert Aufbegehren gegen seine Person sofern man sich sicher sein kann seine Stelle im Sinne des Rudels nützlicher ausfüllen zu können. Die Gesellschaft des Rudels entbehrt sich Titeln oder anderen Anreden. Als familiäre Gesellschaft mag ein freundlicher Ton das Gespräch miteinander beherrschen und Floskeln wie sie die Etikette der Menschen vorgibt sind Fehl am Platz. Einzig und Allein sei nur festgehalten das man höher gestellten Mitgliedern einen gewissen Respekt entgegen zu bringen hat.
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Kodex

Gerade weil es sich beim Rudel um eine Gesellschaft, eine Familie, handelt die sich durch dadurch auszeichnet einander beizustehen und brüderliche Liebe zu teilen muss es Beschützer dieser Idylle geben. Als ein Streiter Finries ist man seinem Rudel und seinen Aufgaben verpflichtet und muss Entscheidungen im Sinne des Rudels treffen können. So ergibt sich das ein Streiter nie genau so leben wird wie seine Brüder und Schwestern, bestimmt er doch einen großen Teil des Schicksals des Rudels. Um dies zu gewährleisten wurde ein Kodex verfasst der stets an seine Nachfahren und zukünftigen Wächter weitergegeben wird.
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1. Der Streiter ist an erster Stelle seinem Rudel verpflichtet und Nichts und Niemand darf über das Wohlbehalten des Rudels gehoben werden.
2. Der Streiter beschützt seine Brüder und Schwestern mit Allem was er zu geben hat und er möge sein Leben für das Wohl der Gemeinschaft geben wenn nötig.
3.1 Der Streiter ist ein kämpferischer Aspekt, es obliegt seiner Pflicht seinen Körper stets in einem guten Zustand zu erhalten.
3.2 Dies beinhaltet das der Streiter sich dem Genuss von Erzeugnissen verwehrt die seine Sinne und sein Urteilsvermögen schmälern oder beeinflussen,
sowie das stets körperliche Ertüchtigung erfolgt.
4. Der Streiter ist dazu verpflichtet sich bei seinem Handeln von Gefühlen freizusprechen und nach reiner Logik zu agieren, sodass es dem Rudel zu Gute komme.
5. Der Streiter nimmt nur soviel er braucht. Ein Leben im Überfluss lässt Geist und Körper verkommen, zudem sollte ein Streiter nie nur um der Jagt Willen jagen.
6. Der Streiter möge Andere nur nach ihrem Handeln beurteilen, nicht nach ihrem Glauben.
7. Der Streiter sollte sich stets in Erinnerung halten das die göttliche Wölfin dereinst die unendliche Liebe Libanus empfing und stets in diesem Gewissen leben, dass all ihre Kinder diese Liebe verdienen.
8. Der Streiter möge nie eine Person oder gar eine Gemeinschaft unterstützen deren Handeln lebensverachtend ist.
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Lebenswandel

Das Leben eines Streiter Finries sei nun durch den Kodex streng festgelegt. So ist es aber gegeben das die Weisungen des Kodex nicht den Umstand umschließen wie ein Streiter nun sein Leben im Gesamten führen möge. Doch lässt sich die Behauptung aufstellen, dass sich sein Leben im Vornehmlichen darauf fokussiert im Einklang mit der Natur und seinen Gefühlen zu leben. Kein Wesen kann sich ganz von seinen Gefühlen lossprechen, denn von Geburt an sind sie ein fest verankerter Teil der Seele eines jeden Wesens. Liebe und Glück sind durchaus positive Erfahrungen und dennoch verblenden sie einen Geist ebenso wie Hass und Zorn die Wahrnehmumg mit einem roten Schleier überlegt. Daraus ergibt sich das nun ein formvollendeter Führer sich von Gefühlen freisprechen muss wenn die Situation es erfordert, denn um Entscheidungen für das Wohl eines ganzen Volkes zu treffen benötigt es einer nüchternen Logik. So sei erwähnt das es eine langjährige Ausbildung und Führung braucht um ein Streiter Finries zu werden. Im Vordergrund dieser Ausbildung steht, wie schon erwähnt, das Leben im Einklang mit den von Libanu geschaffenen Wesen und ihrer blühenden Natur, denn in Allem spiegelt sich ein Teil ihrer Liebe wieder. Mögen die Tiere zwar auch mit der göttlichen Liebe der regenbogenäugigen Göttin gesegnet sein, so prägt sich ihr Leben dennoch durch Instinkte. Hunger, Fucht, Selbsterhaltungstrieb und im Falle von Wölfen ihr unberechenbarer Instinkt das Rudel zu erhalten. Das ist es was der Streiter Finries verinnerlichen muss. Es ist durchaus förderlich im Bezug auf die Gefühle des Streiters wenn er ein askethisches Leben wählt, um beispielsweise den Fängen der Völlerei, der Herrschsucht und dem Drang nach Gold der Menschen zu entgehen. Doch dies sei jedem freigestellt, denn auch ihnen ist es gestattet zu lieben und sich eine Gefährtin, oder einen Gefährten, zu suchen. Bedenkt man es genau ist es sogar im Sinne des Rudels sich einen Partner zu nehmen, sei es auch nur um dafür zu sorgen das dem Rudel Nachkommen geschenkt werden. Eine Beziehung die auf Liebe und anderen Gefühlen der Zuneigung beruht sollte nur von einem vollausgebildteten und befähigtem Streiter eingegangen werden, denn alldies beruht darauf das er sich von diesen Gefühlen freisprechen kann wenn es erforderlich ist.

Streiter Finries finden sich meist in den Reihen der Altwölfe und Rudelführer wieder, dass setzt vorraus das sie schon viele Erfahrungen gesammelt haben. Und eben aus ihrer Position folgt, dass sie nicht nur dem Schutze des Rudels dienen sondern sich eben auch noch um die Pflichten sorgen die ihnen ihre Rolle in der Hierarchie des Rudels auferlegt. Es wird zu ihrer täglichen Norm gehören das Rudel bei der Jagd zu leiten. Einerseits um den unerfahrenen Wölfen die Beutesuche und deren Erlegung nahezubringen, andererseits um einfach zu sichern das das Rudel als Gesamtes stets wohlgenährt ist und es soviel hat wie nötig. Durch ihre Präsenz bei Jagden stellen sie ihre Fähigkeiten vor dem Rudel zu Beweis und sichern sich so fortwährend ihre Stellung den damit verbundenen Respekt. Neben dieser deutlich erzieherischen Funktion überwachen die Streiter das Rudel auch fortwährend. Sie sind es die ein besonderes Auge darauf haben das die Hierarchie eingehalten wird und stets Alles zum Wohle des Rudels geschieht. Das verbindet sie auch gleichermaßen damit das es wenn ihnen obliegt den Aufstand gegen höhergestellte Mitglieder zu erproben wenn sich ihr Handeln als nachweislich schlecht für das allgemeine Wohl heraustellt.

Werte wie die Ehre gebieten es im Zweikampf sich stets gerecht zu verhalten, ohne sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Dies ist etwas das sich dem Verständnis eines jeden Streiters entzieht. Was bringt einem die Ehre wenn eine Niederlage ein Übel für das Rudel bedeute? Was bringt einem die Fairness wenn man sich von vorneherein sicher ist das man verlieren wird unter den gegebenen Konditionen? Solche Fallbeispiele beziehen sich auf Zweikämpfe und Schlachten die auf Leben und Tod geführt werden und im Ernstfall über das Fortbestehen des Rudels entscheiden können. Bei einem Kampf der geführt wird um die Grenzen des Körpers zu erproben, oder den Fortschritt zweter Kämpfer, ist das Gegenteil geboten. Denn nur ein Kräftemessen unter gleichen Verhältnissen kann eine sichere Aussage über Fortschritte, Grenzen und das Potential der Kontrahenten machen.

Die Erläuterung über den Zweikampf werfen eine weitere Facette des Lebens eines Streiters auf, die körperliche Ertüchtigung. Wenngleich die tägliche Jagd fordernd und anstrengend seien mag ist mit dieser Betätigung noch lange nicht genug für einen Tag geschehen um seinen Körper zu stählen. So sollte man sich stets dazu aufraffen seine Künste und die Kräfte seines Körpers mit weiterer Betätigung, sei es auch nur einfaches Tragen von schwerem Gestein, zu perfektionieren. Im Vordergrund dieser Arbeit sollte stets die Selbsterfahrung stehen, das Ertasten der eigenen Grenzen und das folgende erweitern eben jener. Weiterhin sei auch erwähnt das körperliche Betätigung eine gute Methode ist um sich selbst von Gefühlen und penetranten Gedanken zu befreien die einem schwer lasten und beschäftigen, da es ein hohes Maß an Konzentration erfordert.

Zu guter Letzt sollte man sich stets ein Bild von der Welt machen, wie sie stets im Wandel ist. Es ist nicht förderlich wenn man sich vollkommen aus dem Einfluss und dem Leben der anderen Völker herausnimmt. Einerseits steigert es nur das Misstrauen gegenüber dem Rudel, sich selbst, und andererseits könnten wichtige Geschehnisse die auch das Rudel betreffen einfach untergehen, denn die Erfahrung hat uns gelerht das sich nur selten jemand in die Nähe der Kinder Finries begibt. Außerdem lassen sich so auch unter den Menschen potentielle Jungwölfe für das Rudel ausmachen, denn gerade Verlorenen wollen wir Halt bieten und in die unendlich göttliche Liebe unter uns einschließen. So sei es auch gegeben das er offen zu seiner Herkunft, seinem Glauben steht und Präsenz zeigt um den Menschen ein Vorbild zu sein. Denn die Menschen sind es die sich untereinander immerwieder spalten und großes Unheil über sich selbst bringen, eben weil viele sich von ihren Gefühlen verleiten lassen.
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Abschlusswort

Wir halten nun fest das Streiter Finries nicht von ihrer Mutter selbst bestimmt werden und dennoch haben sie viel mit den Paladinen der anderen Götter des Pantheons gemeinsam, doch auf einer viel mehr Volkbezogenen Ebene. So ist es nicht nur die Lehre Finries die sie aufrechterhalten und verteidigen, sondern vielmehr der Schutz den sie ihren Nachkommen mit Leib und Seele geben. Man definiert sich nicht über göttliche Essenz die einem vielleicht gegeben wurde, ihr Glauben und ihre Entschlossenheit stellen sie Alle, ob von Finrie selbst gesegnet oder nicht, auf die gleiche Ebene. Ein jeder der gewillt ist sich für das Rudel aufzuopfern, seinen Bestand zu sichern, das Andenken an die Mutter Finrie aufrecht zu erhalten, kann den Weg eines Streiters in Angriff nehmen.

Dieses Buch ist nicht nur ein Leitfaden für diejenigen unter uns die das Leben als Streiter auf sich nehmen wollen und durch die Ausbildung gehen wollen. Es ist auch ein Versuch den anderen Völker nahezulegen wodurch wir uns definieren, was die Kinder Finries im Süden Yews wirklich ausmacht.
Colin Sedan ist offline  
Geändert von Colin Sedan (26.11.2009 um 16:11 Uhr). Grund: Präfix auf (eingereicht) gestellt
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