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Alt 26.04.2012, 17:00
Die Tierflüsterin
#1
Kadleen Larail
Reisender
 
Registriert seit: 21 Apr 2012
Beiträge: 399
„Schaut nur, da kommt sie.“ – „Tierflüsterin nennt sie sich. Habt ihr so etwas schon gehört?“ – „Einbildung soll ja bekanntlich auch eine Art von Bildung sein.“ – „Und überhaupt, für mich klingt es ziemlich albern.“ – „Ja, warum verwendet sie nicht die herkömmlichen Bezeichnungen?“ – „Wie Zähmer oder Abrichter?“ – „Genau.“ – „Vielleicht denkt sie, sie wäre etwas Besonderes?“ – „Oder sie möchte auffallen, sich von der Masse abheben.“ – „Mit dieser Haarfarbe fällt sie ganz sicher auf.“ – „So ein schreckliches Rot, das schmerzt schon allein beim Anblick.“ – „Tzes, allein ihre ganze Erscheinung. Die Kleidung sitzt locker, als hätte sie etwas zu verbergen.“ – „Vielleicht hat sie das tatsächlich?“ – „Ja, natürlich. Wohlmöglich verbirgt sie unter ihrer weiten Tunika all’ die kleinen süßen Häschen, die sie angeflüstert hat.“ – „Angeflüstert, dass ich nicht lache.“ – „Ganz richtig kann sie ja im Kopf nicht sein.“ – „Für mich liegt es auf der Hand, sie ist verrückt.“ – „Still jetzt! Sie kommt.“

Kadleen lief die gepflasterte Straße entlang. Unter den Sohlen ihrer fellgefütterten Stiefel schmatzte der braunweiße Schneematsch. Schon aus der Ferne hatte sie die drei Tratschweiber am Wegesrand stehen sehen. Emsig waren sie in ihre Unterhaltung vertieft gewesen und hatten dabei immer wieder verschwörerische Blicke in ihre Richtung geworfen. Und jetzt, da sie die Drei fast erreicht hatte, schwiegen sie von einem Augenblick auf den anderen. Mit Argusaugen beobachteten sie das Mädchen, wie es an ihnen vorbei lief. Kadleens Mundwinkel hoben sich zu einem freundlichen Lächeln und sie neigte den Kopf in grüßender Geste den Damen zu. Doch diese starrten sie nur an, unfähig zu einer freundlicheren Mimik oder überhaupt nur einem Grußwort. Arme Frauen, dachte Kadleen bei sich. Wenn sie in Rudeln auftraten, dann war es das oberste Gesetz die Fassade aufrecht zu erhalten; sich nur keine Blöße zu geben. Dabei waren sie eigentlich ganz nett. Vorausgesetzt, sie waren hin und wieder als Einzelgänger unterwegs. Kaum hatte sie das Grüppchen passiert, da erhoben sich hinter ihrem Rücken auch schon wieder leise tuschelnd ihre Stimmen. Kadleen verdrehte die Augen. So schlecht konnte die Welt gar nicht sein, wenn man immer noch lieber über andere Leute tratschte als über Politik, Umwelt oder Geistliches.

Dabei war sie doch ein Mädchen oder eine junge Frau, wie jede andere. Natürlich war es auffallend, dass sie von etwas kleinerem Wuchs war und zu den meisten Leuten aufschauen musste. Doch das konnte man ihr nun wirklich nicht vorwerfen. Und auch der Farbton ihres flammend roten Haar, welchen man schon aus weiter Entfernung sehen konnte, war ihr naturgegeben. Und für Nichts in der Welt, hätte sie eine andere Farbe gewollt. Sicherlich mochte ihr Verhalten auf Andere etwas befremdlich wirken. War sie doch in ihrem Wesen sehr wechselhaft. Einerseits war sie schüchtern und zurückhaltend, dann gab es wiederum Tage, an denen sie lebhaft erschien, auf die Leute zuging und sie sich selbst eines lockeren Spruches von ihren Lippen nicht erwehren konnte. Doch das alles machte sie noch nicht zu einer Verrückten. Sie war einfach ein Mädchen, das zur Frau heranreifte und die ihren Weg suchte. Und sie hoffte, ihn hier in Britain zu finden.
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Alt 02.06.2012, 20:32
#2
Kadleen Larail
Reisender
 
Registriert seit: 21 Apr 2012
Beiträge: 399
Eine rote Abendsonne verschwand hinter den Baumwipfeln. Der Wind frischte auf, es wurde kühler. Der Lärm der Stadt wurde leiser, die Laute der Natur erwachten, als Kadleen die Hauptstadt verließ und dem Weg in südwestlicher Richtung folgte. An ihrer Seite hielt sich ihre Hündin Ranca. Gemeinsam folgten sie dem unbefestigten Weg einige Schritt weit, bis sie in die Straße zur kleinen Holzhaus-Siedlung einbogen. Dem Ort, an dem ihr Zuhause stand.

Sie schloss die einfache Holztür des strohbedeckten Hauses auf und trat in den einzigen Raum ein. Der Anflug eines stolzen Lächelns zeichnete sich auf ihren Mundwinkeln ab, als sie ihren Blick schweifen ließ. Das Haus war winzig, kein Vergleich zu den Stadthäusern, und dennoch erfüllte es sie mit großem Stolz. Denn es war ihr Haus. Sie hatte dafür hart gearbeitet und sie hatte diesen wichtigen Schritt getan. Und sie hatte Pläne, viele Pläne wie sie ihr Heim nach und nach erweitern wollte.

Sie fühlte, wie sich eine Hundschnauze in ihre rechte Kniekehle bohrte. Mit einem leisen Lachen machte sie einen Schritt zur Seite. „Bitte sehr, meine Dame“, sagte sie überschwänglich und machte gar eine Verbeugung, als ihre Hündin an ihr vorbeitapste und ihr dabei einen schrägen Blick zu warf. Mit einem Grinsen fuhr Kadleens Handfläche über das braune Fell der Hündin. Seit einiger Zeit war Ranca nun ihre Begleiterin und die Hündin ging mit dem Mädchen wahrlich durch dick und dünn. Der Rotschopf war froh, dass sie Ranca gefunden hatte. So fühlte sie sich in dieser großen Stadt nicht mehr allzu fremd und allein.

Doch so allein, war sie inzwischen gar nicht mehr. Zwar hatte sie noch nicht viele Bekanntschaften schließen können, doch jene Leute, die sie kennen gelernt hatte, waren stets nett zu ihr gewesen und hatten keine abfälligen Witze über ihr Aussehen, ihre Größe oder ihr Verhalten gerissen. Allen voran Covan, den Burschen den sie schon wenige Tage nach ihrer Ankunft in Britain kennen gelernt hatte. Er war ihr in den vergangenen Monaten zu einem Freund geworden, auch wenn sie ihm das noch nie gesagt hatte und inzwischen war er sogar ihr Nachbar. Ein Umstand, der sie sehr freute, denn Covan konnte hervorragend kochen. Ein Talent, welches an ihr gänzlich vorbei gegangen war.

Und auch mit ihrer Berufung ging es voran. Einige Kundenaufträge hatte sie bereits erfüllen können, andere waren noch offen. Zum Glück ließen sich die Leute von ihrer Berufsbezeichnung nicht abschrecken. Nein, viel mehr waren sie neugierig. Denn sehr oft fragten sie und wollten wissen, wer sich hinter dem Titel der Tierflüsterin wirklich verbarg.
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Alt 25.06.2012, 18:13
#3
Kadleen Larail
Reisender
 
Registriert seit: 21 Apr 2012
Beiträge: 399
Helle Sonnenflecken tanzten über ihr Gesicht, wenn der Wind durch die Blätter und Blüten des Kirschbaumes strich. Mit geschlossenen Augen lag sie in der Hängematte ihres Gartens, lauschte den Geräuschen der Natur und genoss die Wärme auf ihren nackten Armen. Schräg über ihren Bauch gestreckt lag schnarchend ihr kleiner, wuscheliger Findelhund. Gemächlich kraulte sie durch sein krauses Fell und hing dabei ihren Gedanken nach.

Ihr Herz war immer noch schwer und es verpasste ihrer Seele immer wieder aufs Neue einen Stich, wenn sie an ihre Hündin Ranca dachte. Zu kurz war ihre gemeinsame Zeit gewesen. Sie gab sich noch immer die Schuld an dem Jagdunglück. Aber es war eben ein Unfall gewesen, sie hätte es nicht abwenden können. Als der Grizzly überraschend durch die Büsche gebrochen kam, war es schon zu spät gewesen. Sie hatte ihren Speer fester umpackt, Ranca hatte die Zähne gefletscht und zum Sprung angesetzt. Eigentlich hatte sie nur noch einen Schritt rückwärts machen wollen um einen sicheren Stand einzunehmen, da passierte es. Sie verfing sich mit ihrem Fuß in einer Baumwurzel, die sie ins Straucheln brachte. Für einen Moment sah sie noch die erhobene Bärentatze, die ihren Harnisch mit einer solchen Wucht streifte, dass sie rücklings zu Boden ging. Dann ein brauner Blitz in Form von Ranca, die mit wildem Knurren an die Kehle des Grizzly sprang. Als ihr Hinterkopf auf dem Boden aufschlug war sie ganz benommen. Sie konnte gerade noch sehen, wie Bär und Hund, ineinander verkeilt, aufeinander losgingen. Und ihre Hündin lockte den Bären fort von ihr, bis sie Beide aus dem Blick verlor. Ein stechender Schmerz war ihr durch den Knöchel geschossen, als sie sich wieder aufrappeln wollte. Humpelnd war sie den Spuren des Kampfes gefolgt, nur um dann doch zu spät gekommen. Vom Grizzly war nichts mehr zu sehen, er hatte sich wohl nach dem Kampf verletzt in den Wald zurückgezogen. Und Ranca… ihre treue Hündin lag tot am Rand der Lichtung.

Sie presste die Lippen aufeinander, bis sie nur noch ein schmaler Strich waren. Welch’ grausige Erinnerung. Sie wollte sie loswerden und doch konnte sie es nicht. Rasch versuchte sie sich auf andere Gedanken zu bringen.

An diesem Abend wollte sie mit Covan nach Yew reisen. Ihr Ziel war die Herde der Yewer. Sie hatte die Zerstörung des Landes gesehen. Wie die Pest, die dort vorherrschte nach und nach um sich griff. Sie hätte den Tieren dort gerne geholfen, doch sie wusste, dass ihre Zahl zu hoch war um sie alle zu retten. Ein Unterfangen, das schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt wäre. Aber vielleicht war es bei der Yewer-Herde nicht zu spät. Vielleicht gab es einen Weg sie aus diesem Gebiet fortzuholen. Sie auf neue Weideflächen zu führen, wo das Land nicht verdorben war. Sie wollte nicht, dass die Yewer auszusterben drohten. Doch um sie fortzuführen, würde sie das Vertrauen der Pferde gewinnen müssen. Alles musste sorgsam geplant werden. Und Covan hatte ihr seine Hilfe angeboten. Darüber war sie froh. Mit Covan erschien ihr ohnehin alles viel leichter.

Irgendwie hatte sie sich auch schon fast an seine ständige Anwesenheit gewöhnt. Sie saßen oft zusammen. Bei gutem Wetter in ihrem Gemeinschaftsgarten und an Regentagen in einer ihrer Hütten. Mit Covan hatte sie den besten Nachbar gefunden, den man sich nur wünschen konnte. Es war herrlich mit ihm herzualbern. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit ihm über alles sprechen könnte. Während sie in ihm zuerst nur einen Nachbarn gesehen hatte, wusste sie, dass er inzwischen mehr für sie war. Ein Freund, ihr bester Freund und manchmal auch wie ein großer Bruder. Aber einen, der sie mochte. Nicht wie ihre richtigen großen Brüder, die sie in ihrer Heimat nur gehänselt hatten.

Mit einem Schmunzeln schlug Kadleen die Augen auf und knuffte dem kleinen Hund in die Seite, der daraufhin den Kopf hob. „Runter mit dir. Wir sollten uns langsam vorbereiten.“
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Alt 04.08.2012, 18:38
#4
Kadleen Larail
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Eine aufgeregt kläffende Hundemeute sprang ihr entgegen als sie den Garten betrat. Schwanzwedelnd umkreisten die Hunde ihre Beine und sahen immerzu erwartungsvoll aus ihren klugen Augen zu dem Mädchen auf. Sie spürte wie sich die Hundeschnauzen in ihre Kniekehlen bohrten, wie sie von den Tieren zur Eile angetrieben wurde. Sie lachte leise. „Immer mit der Ruhe, Freunde. Es ist genug für alle da.“ Bis zum Brunnen kam sie. Dort stellte sie die beiden flachen Schalen ab, die mit geschnittenen Fleischstücken bestückt waren. Sofort machten sich die Hunde heißhungrig darüber her. Die kleineren, flinken Jagdhunde zwischen den großen, kräftigen Wolfshunden. Ein seltener Anblick, denn es herrschte kein Futterneid. Nein, friedlich fraßen sie sich nebeneinander satt.

Das Mädchen lehnte sich mit dem Hintern an den Brunnen und verschränkte die Arme vor der Brust. Während die Hunde zu ihren Füßen ihre Schnauzen in die Fleischberge vergruben, wanderte ihr Blick hinüber zu den Pferden die auf der Koppel gemächlich grasten. Ein Anflug von Stolz erfüllte sie. Hier war ihr Reich. Sie hatte es sich aufgebaut, gemeinsam mit Covan. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln. Ja, ohne den Burschen wäre alles nur halb so schön. Und doch wurde ihr das Herz schwer wenn sie an ihn dachte. Es war schon fast ein dreiviertel Jahr her, dass sie sich kennen gelernt hatten. Seither hatten sie fast jeden Tag miteinander verbracht. Anfangs hatten sie sich an den Lagerfeuern getroffen um dort Fleisch über den Flammen zu braten, später dann waren sie in die Häuser vor den Mauern Britains gezogen, hatten die Waldschenke eröffnet und inzwischen gingen sie beieinander wie selbstverständlich ein und aus. Und doch war nun der Zeitpunkt gekommen, an dem das alles aufhören sollte. Zumindest für einen gewissen Zeitraum. Und der Bursche ahnte nichts davon.

Aber ihr blieb keine Wahl. Ihre Neugier trieb sie fort. Zu viele Hinweise hatte sie in der letzten Zeit von den verschiedensten Leuten erhalten. Andeutungen auf fremde oder seltene Pferderassen. Ihr waren Orte beschrieben worden, die sie nicht kannte, aber an denen sie existieren sollten. Rappen mit einem Fell, dunkel wie die Nacht. Schimmel mit makellosem schneeweißen Fell. Sie wäre eine Närrin, wenn sie jenen Gerüchten und Erzählungen nicht folgen würde. Ein Versuch war es wert. Sie musste es nur Covan sagen. Es ihm irgendwie schonend beibringen. Sie war sich sicher, dass der Bursche sie ziehen lassen würde. Aber glücklich wäre er über diesen Umstand nicht. Erst Recht nicht, weil das Wetter von Tag zu Tag schlechter wurde und die ersten Herbsttürme sich ankündigten. Doch wenn sie nun nicht aufbrach, dann würde es Winter werden und dann säße sie in ihrer Hütte gefangen. So viel verlorene Zeit. Nein, sie musste es übers Herz bringen mit ihm darüber zu sprechen. In einer ruhigen Minute, wenn sie beide allein waren.

Sie senkte den Blick auf die beiden leeren Schalen herab. Die Hunde hatten ihre Mahlzeit beendet und sich getrollt. Zusammengerollt lagen sie in ihren Lieblingsecken im Garten und hielten ein Verdauungsschläfchen. Ein flüchtiges Schmunzeln glitt über Kadleens Lippen, dann ging sie in die Hocke und hob die Schalen auf um sie ins Haus zu bringen.
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Alt 28.08.2012, 20:49
#5
Kadleen Larail
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Schwer und erdrückend breitete sich die wintergraue Wolkendecke am Himmel aus. Dicke, weiße Schneeflocken fielen dicht an dicht herab und trübten die Sicht. Ihr wirbelnder Tanz ließ die sprichwörtliche Hand vor Auge nur zu einem fahlen Schemen werden. Eisige Kälte hatte die kleine Truppe umfangen. Der Atem gefror in blassen, weißen Wolken direkt vorm Gesicht, während unter den Hufen der Pferde der Schnee knirschte. Ihre Kleidung aus Orkenleder war nass und starr vor Kälte. Der Wind biss ihr ins Gesicht und färbte ihre Wangen dunkelrot.

Die Reiterin war kraftlos im Sattel zusammengesunken. In ihrer rechten Hand hielt sie die Zügel ihres silbergrauen Mustangs, der sie sicher auf seinem Rücken durch die Schneewehen trug. Mit der linken Hand hielt sie den schweren Umhang vor ihrer Brust zusammen, die Finger steif in das Material verkrallt. Die Augen zu schmalen Sehschlitzen zusammen gekniffen hob sie den Blick leicht an. Sie sah voraus, mit leeren, wässrigen Blick, in die tanzende Schneepracht, deren Schönheit für sie eine wahre Tortur bedeutete. Zu lange schon war sie Wind und Wetter ungeschützt ausgeliefert. Sich leicht im Sattel umdrehend, warf sie einen Blick schräg hinter sich. Ein weiterer Hengst schritt ruhig und mit gesenktem Haupt an ihrer Seite entlang. Auch er musste gegen den Schnee ankämpfen und dabei einiges an Kraft aufwenden.

Ein plötzlicher Hustenanfall schüttelte die Reiterin. Sie hörte das Rasseln in ihrer Brust und kniff die Augen fest zusammen, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Tränen traten ihr in die Augenwinkel, die sie mit einer fahrigen Handbewegung fort wischte. Sie stöhnte leise. Alle Glieder schmerzten ihr und das Fieber brachte ihre Gedanken zum Erlahmen. Dabei musste sie doch durchhalten. Sie hatte es ihm versprochen! Und außerdem war es nicht ihre Art einfach aufzugeben und es dem Schicksal zu überlassen, was mit ihr geschehen würde.

Sie zwang sich zu anderen Gedanken. Gedanken, die ihr Kraft geben, die ihr Mut machen sollten und den Drang durchzuhalten. Sie dachte an ihren Hof. Die Tiere, die sie dort erwarten würden, allen voran ihre Hunde. Hoffentlich ging es ihnen gut. Sie dachte an die Waldschenke, die vielen Stammgäste und die Gespräche dort. Sie freute sich darauf wieder dort zu sein und den Geschichten und Ereignissen zu lauschen, die während ihrer Abwesenheit geschehen waren. Und... Sie freute sich auf ihn. Auf Covan. Sie hoffte, dass er auf sie warten würde, wenn sie zurück kam. Sie hatte ihn so sehr vermisst. Hoffentlich nahm er es ihr nicht übel, dass sie fortgegangen war. Wenn sie zurück wäre, so schwor sie sich, würde sie nicht mehr von seiner Seite weichen. Sollten die Leute nur reden!

Nur noch wenige Tage. Vorausgesetzt der Schneefall würde nicht noch mehr zunehmen. Dann würde sie die Grenze zum Herzogtum erreichen. Und dann würde es auch nicht mehr lange dauern bis sie wieder zu Hause war. Länger würde sie auch nicht mehr durchhalten. Das Fieber schwächte sie von Tag zu Tag mehr und das Atmen fiel ihr zunehmend schwerer. Sie sehnte sich nach einem warmen Bett oder zumindest einem dicken Fell direkt vor dem Kamin. Und dann: Dann würde sie erst einmal viele Tage durchschlafen und nur aufwachen um von Covans frisch gebackenen Keksen zu naschen.
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