Roter Mond

[Quaras Mlokas]

Er war erwacht, aber wie? Ein Albtraum hatte ihn erreicht. Konnte es sein, dass er einen Fehler gemacht hatte, oder war das einfach eine allgemeine Warnung? Stand er an einem Scheideweg? Schnell griff er zu einem Blatt paier und schrieb auf, woran er sich vom Traum erinnerte. Sicher war, er brauchte mehr Informationen. Also würde er sich umhören und dann entscheiden was er tun würde.

Ich blicke gebannt auf den roten Mond, der das Land in seiner Farbe ertränkt. Erst später bemerke ich am Rand meines Sichtfeldes Schatten. Auch diese Figuren sehen zum Mond, doch einige drehen sich zu mir um. Ihre Gesichter sind Fratzen, lächelnde Fratzen mit seltsam blitzenden Zähnen. Dann stürzen die Schatten auf mich zu, wollen mich verschlingen. Sie scheinen angetan und gestärkt vom roten Licht, dass sie um sie kümmert. Da, sie erreichen mich fast und ich ... wache auf.

Rote Augen, gefletschte Zähne! Rote Augen, gefletschte Zähne!

[Quaras Mlokas]

Der Anfang war gemacht. Er hatte begonnen sein Fäden zu spannen, um endlich an die Geheimnisse zu gelangen, die er brauchte, die Sache mit dem Mond richtig deuten zu können. Nicht nur hatte er die Bestätigung erhalten, dass er mindestens einen Diener des roten Herren kannte, er wußte auch, dass versucht worden war, ihn hinter das Licht zu führen. Nungut, das fand Quaras jetzt nicht überraschend, aber doch gab dieser Umstand ein offenes Recht, nun seinserseits Spielchen zu spielen. Dieses recht war vielleicht nicht notwendig, aber sicher hilfreich.

Im Moment ergaben die Stücke des Rätzels nur noch kein wirklich erkennbares Bild. Was wußte er? Er wußte dass der rote Herr wohl mindestens 2 Toe hat schaffen lassen, durch die größere Mengen an allerlei Dämonen und anderer Wesen hindurchtraten. Für Quaras sah es inzwischen so aus, als wollte sich eine Art Armee formieren, eine Armee, die kämpfen soll. Wer immer dieser rote Herr war, eine Eroberung durch ihn konnte Quaras nicht zulassen. Das würde jeden seiner eigenen Pläne stören.

Er war gespannt, was er erfahren könnte, wenn er seine Fäden wieder einzieht. Wenn er erst wüßte, wer dort wie mit drin hängt, könnte ihm das sicher eine gute Machtposition verleihen. Ein schöner Stützpunkt, seine Interessen zu schützen und voranzutreiben,

[Quaras Mlokas]

Sein Plan war praktisch erledigt. Der Tod der Paladinin und der Schwestern Amranth hatte viel verändert. Wenn er nun noch irgendwie seine alten Pläne und Vorhaben am laufen halten, mußte er handeln. Die Frage war nur, wie? Das Ritual von Frau Harpell bot eine Möglichkeit, das von Herrn Assambor hielt er nun für noch riskanter. Garde und Glaronisten waren jetzt geschwächt! Nein, Amy's Weg war besser, sicherer. Und was er mit seinen Quellen machen müßte, würde sich erst in der Zukunft erweisen. Für's erste würde er sein Tun praktisch einfrieren. Das neue Bild sollte sich stabilieiseren, bevor er weiter gehen konnte.

[Quaras Mlokas]

Nichts stabilisierte sich! Diese Inseln waren mehrfach verflucht! Nicht nur, dass laufend irgend ein Unheil passierte, daran gewöhne ich mich gerade. Nein, die Leute zeigen ein um das andere Mal, wie wenig Weisheit es hier scheinbar gibt! Alles wurde hier zerteilet und dann nicht wieder gemeinsam gesehen. Schlußfolgerungen wurden gezogen, ohne gute Grundlage. Sicher, jede Erkenntnis beginnt so, aber hier entwicklete sich daraus nichts wirklich Neues. Man sehe sich nur die Chroniken der Orte an! Es war fast ein Witz und zwar ein schlechter!
Es ist absurd. Wenn ich meine Pläne fortführen will, werde ich nicht umhin kommen, Philosophie offen und immer wieder neu zu verbreiten. So, wie es jetzt war, mochten sie vielleicht den roten Herren besiegen, falls das Ritual klappte, aber das wird ihnen nicht wirklich helfen. Sobald der Mond verschwunden wäre, und sobald klar ist, was in den grauen Tagen wirklich geschah, ja sobald die Dinge erledigt waren, werde ich neu anfangen, meinen Weg über die Inseln zu gestalten.

[Quaras Mlokas]

Es reichte! So viel Zeit war verstrichen und diese Völkerschaften hatten hier nichts zu Stande gebracht! Der Mond war immernoch rot, und das dazugehörige Wesen nicht geschlagen. Ja, es hatte wohl Versuche gegeben, Tore zu schließen, den roten Herren zu besiegen. Aber all das war offenbar nicht erfolgreich gewesen. DAS war also der Beistand der Götter? Und da erdreistet sich dieser Glaronspriester Beckler in einem Hirtenbrief zu sagen, dass der Glaube, sein Glaube, der eigentlich wikrlich ware sei, dass es kein Gleichgewicht, keine Weltprinzipien gab, dass die Ahnen nichts tun können, als tot sein.

Es ist Zeit, dass wirklich etwas unternommen wurde, etwas, dass auch Erfolge zeigt. Es istZeit, dass diesem Kerl seine Predigten im Halse stecken bleiben und er anfängt seinen Kopf zum Denken zu benutzen! Götter hin oder her, der Mensch hatte Verstand, und sicher soll er ihn auch verwenden!

Ich habe auch schon einen Plan. Die Vorbereitungen sollten nicht allzu lange dauern!

Asuk sis Kusa, Asuk sis Glaron!

[Quaras Mlokas]

Es hatte doch etwas länger gedauert, als gedacht. Aber nun war der erste Teil des Plans geschafft. Ein ganzes Rudel an Hunden und Katzen, viele Eier, viel Mais und eine ganze Kuh waren geopfert worden, um Asuk zu stärken. Und so, wie die Opferungen gelaufen waren, schienen sie auch angenommen worden zu sein. Jetzt würde die Macht Asuks hoffentlich steigen, um später, wenn Quaras ein weiteres deutliches Opfer geben würde, gegen den roten Herren kämpfen und siegen zu können. Und er, Quaras, hoffte würdig zu sein, Helfen zu dürfen.

Bald schon wollte er, diesmal öffentlich ein weiteres Opferritual abhalten. Am Schrein am Friedhof soll es geschehen und im Namen der Harmonie, des Gleichgewichtes! Und dann käme das letzte Opfer, wieder geheim, wieder an Asuk, wieder am Schrein im Haus. Das letzte Opfer konnte nur er anbieten ... Würde es angenommen werden? Würde er das Werkzeug der Macht werden? Er konnte es nur hoffen. Hoffnung auf den Sieg!

Zunächst aber gab es viel zu Putzen. Diese große Opferorgie hatte den Raum mächtig verändert. Es klebte und stank an allen Enden. Und bis er in die Bucht musste, um einem möglichen neuen Jünger zu begenen, sollte der Raum wieder sauber sein. Also keine Zeit verlieren, putzen!

[Quaras Mlokas]

Es hatte nicht geklappt! Das Ritual hatte den Mond nicht entfärbt! Aber das war immer im Berich der Möglichkeiten gewesen. Was Quaras mehr ärgerte, war die Störung durch diese Sekalsdiener.

Was war nun zu tun? Nun, erstmal musste Sorge getragen werden, dass diese Leute beim nächsten Mal nicht einfach so davon kamen. Und er musste einen mächtigeren Weg finden, die Kräfte Asuks anzurufen, um dem Ziel näher zu kommen! Doch das würde Zeit kosten.

Allerdings gab es auch etwas Gutes: Es hatte sich eine nette Zahl an Helfern gefunden. Leute, die bereit waren, gegen die Bedrohung, Asuks Rituale zu unterstützen. Es gab also Hoffnung. Und wenn er einmal Erfolg haben sollte, würde es vielleicht möglich werden, eine echte Gemeinde zu erhalten!

Mögen meine Weg erfolgreich werden! Asuk sis Kusa!