[Rollenspiel] Des Königs Wille...

[Federkiel&Tinte]

In den späten Abendstunden findet sich ein erschöpfter Bote in der Vogtei zu Britain ein und übergibt eine Nachricht, welche das Siegel des Königs trägt:

Glaron zum Gruße, Vogt Sogath!

Wir möchten euch darauf Hinweisen, dass die Ankunft der Familie von Mhoray aufgrund der Verzögerungen durch die heftigen Herbststürme mitte des Winters bevorsteht.

Über die Tatsache, dass ihnen in Britain ein gebührlicher Empfang bereitet wird sind wir uns im klaren, denn die Planung und Ausführung liegt in euren Händen.

Da wir euch nicht länger über eure zukünftigen Herrscher im Unklaren lassen möchten haben wir uns entschieden, euch einige Informationen über die Familie von Mhoray zukommen zu lassen.

Eleasar, der Bruder Miramels ist einer der besten Absolventen der königlichen Militärakademie und ein herausragender Schwertfechter und Taktiker. Eleasar, seine ehrenwerte Frau Jilyana sowie ihr Sohn Lyonel sorgten bisher für das Wohlergehen eines kleinen Lehens weit im Norden, doch nun sehen wir ihre Zeit gekommen, ihre Verantwortung etwas auszudehnen.

Glaron möge seine schützende Hand über euch halten.

Ergain von Fearlan

Amelie trocknete sich rasch ihre Hände in der Schürze ab und eilte eben jene abbindend und über einen Stuhl werfend zu der Tür hinab um dem Boten zu öffnen und das Schreiben mit einem Knicks entgegenzunehmen.
Sie bittet den Boten noch mit hinein um sich mit einer warmen Milch zu stärken bevor sie ihn wieder gehen lässt.
Danach bindet sie sich die Schürze wieder um, richtet kurz ihr grau angehauchtes Haar und begibt sich in das oberste Geschoss um drei mal leise an die Tür der Gemächer der Vogtesfamilie zu klopfen.
Nachdem sie ein "herein" vernommen hat, tritt sie erzogen, die Tür hinter sich schließen ein um eben jenes Schreiben an den Vogt weiterzugehen

[Bol von Britain]

In einem gemütlichen Sessel sitzend, beschaut Bol ein Pergament. Vor ihm auf dem Tisch steht ein halbvoller Kelch, gefüllt mit Wein. Langsam senkt er sein Pergament ab und hebt seinen Kopf gen Amelie. Auf der anderen Seite des Raumes mag Amelie Aurelie erblicken, welche vor einer Spiegelkommode sitzt und scheinbar damit beschäftigt ist einen Ohrring abzunehmen, in dieser Bewegung innehaltend, blickt sie Aurelies Spiegelbild an.
Sich leicht vorbeugend nimmt Bol die Schriftrolle von Amelie mit freundlicher Geste entgegen und entläßt sie wieder.

Vor wenigen Augenblicken war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Lediglich der dunkelrote Schimmer verriet noch ihren Lauf hinter den dahinjagenden Wolkenfetzen.

Sacht wog sich der Kronleuchter in der Brandung und warf sein Licht in den kleinen Raum der Karavelle. Er maß gerade einmal 6 Schritt in jede Richtung, doch war es mit allen Annehmlichkeiten des edlen Reisens versehen. In seiner Mitte stand ein rothölzerner schwerer Tisch, gedeckt mit einer üppig gefüllten Obstschale, verzierten Weinkelche und einem goldbeschlagenen in Leder gebundenem Buch. Boden und Wände des Raumes waren mit feinsten Teppichen versehen, so dass er, trotz des draußen andauernden Sturmes, angenehm warm erschein.

An Deck, hoch oben über den aufgeblähten Dreieicksegeln, peitschte das königliches Banner im Wind. Nur eine Hand voll Männer waren noch damit beschäftigt, sich gelegentlich gegenseitig Befehle zuzubrüllen und die Takelage zu vertäuen.

Die wendige Mallaigo war nun schon eine Woche lang auf See und langsam war Eleasar es Leid, wie ein Tier eingepfärcht aus seinem Fenster starren zu müssen. Die aufgewühlte Gischt des Bugwassers glich seinem Inneren zunehmend mehr. So betrachtete er die tosenden Wellen und sehnte den Tag herbei, an dem sie ihr Ziel erreichen würden.

Und ohne dass es ihm bewusst ward, formten seine Lippen den Namen des Inselreiches - seines Herzogtums...

"Britannia"