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Alt 15.02.2013, 22:43
Die Waldläufer
#1
Demron Valka
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 26 Feb 2010
Beiträge: 1.019
Das einzige Exemplar befindet sich in Demrons Privatbesitz

Titel: Die Waldläufer
Autor: A. Valka

*Die schlichte Zeichnung eines Flusses, der durch einen Wald fließt.
Durch diesen von einander getrennt, grüßen sich zwei Menschen durch Handzeichen*


Immer wieder gab es Menschen, die das Leben in der Wildnis, das dem in Gemeinschaften unserer Zivilisationen vorzogen. Es mag ein einsames, in jedem Fall ein genügsames Leben gewesen sein.

Wenn sie nicht auf ihren langen Wanderungen waren, die sie über weite Strecken und lange Zeit machten, wohnten sie bescheiden und lebten von dem was die Natur ihnen bot.

Handelten sie mit Ihresgleichen, tauschte man Dinge von einfachem und nützlichem Wert aus.
Handelte man mit Stadtbewohnern, nahm man auch Gold, welches sie in Güter umsetzten, derer sie anders nicht habhaft wurden. Reichtum war ihnen eine Last, die zu tragen mühsam wurde, auf ihren Reisen.

Manche sagen, dass sie schlicht dem Trubel und der Habgier der Städte entfliehen wollten, andere, dass sie vom rechten Pfad abkamen und sich verborgen hielten. Warum sonst lebe man allein und meide die Wohnstätten der Menschen?

Nicht immer waren diese Leute gern gesehen, haftete ihnen doch Verschrobenheit und Geheimnistuerei an. So würden sie sich der Zauberei bedient, mit Elfen des Waldes verkehrt und mit gefährlichen Substanzen berauscht haben.

Wo man ihnen freundlich begegnete, erzählte man sich, wie sie verirrten Wanderern halfen, wie sie das Wolfsrudel vertrieben, welches den Weiler heimsuchte oder aber ihr Wissen über heilsame Kräuter teilten.

Trägt man die Geschichten zusammen, ist nicht selten auch von einem tierischen Begleiter die Rede, welcher sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Dies mag ein Hund oder ein Falke gewesen sein und sogar mit einem Wolf oder Bären will man sie zusammen gesehen haben.
Begegneten sie sich, heißt es, sprach man in einer fremden Sprache zueinander.

Mannigfaltige Gerüchte reihen sich aneinander, wenn es um diese sonderbaren Menschen ging.

Man nannte sie Waldläufer.

Sie kennen jeden Strauch in ihrem Wald und sind meisterliche Jäger und Fallensteller.
Im Krieg führen Heere den Waldläufer als Fährtenleser und Kundschafter mit. In Friedenszeiten wacht er über seine Heimat.

Ein Waldläufer kann in jungen Jahren seine Leidenschaft entdecken, seine Kenntnisse aber kommen erst in Erfahrung jahrelanger Selbstprüfungen. Alte Weisheiten und noch ältere Rituale offenbaren sich an ihm, die von einer Generation an die nächste getragen werden, bis auch er sie weiterreicht. Der Waldläufer ehrt sie und seine Ahnen in Erinnerung und Selbsterforschung. Mithilfe alter Gebräuche und Mittel befähigt er sich, den Weg zur Ebene der Geister und der Magie zu finden.

Er verwendet Zeichen, die dem Austausch von Nachrichten dienen oder auf etwas hinweisen. Diese mögen übereinandergelegte Zweige sein, eingeritzte Baumrinde oder Abdrücke im Erdboden. Allenfalls sind sie verwandt mit Markierungen die der Forst- und Wildhüter platziert, ragen in ihrer Vielfalt jedoch darüber hinaus. Diese können der Rede nach nur von wenigen Eingeweihten selbst gelesen werden und selten lehren sie sie jemand anderen verstehen.

Der Waldläufer muss sich lautlos und unscheinbar bewegen können, will er überleben. Er muss sich die Dunkelheit und die raue Wildnis zum Verbündeten machen. Er geht offenen Auges durch die Welt und ohne Vorbehalt gegenüber dem Fremden.

Für einen Waldläufer bedeutet seine Berufung, in der Wildnis verloren gegebene Werte zu bewahren, die vollkommene Aufgabe.

Als ein Zeichen sich seinen Prüfungen zu stellen, fertigt er eigens Waffen an. Der Kampf mit der unbarmherzigen Seite der Wildnis, in der sich ein Mensch seinen Platz verdienen muss, und der Gefahren von außen für das was ihm teuer ist, verlangen es von ihm.

Der Bogen und das Jagdmesser sind seine Werkzeuge.

*Ein paar Randnotizen zu zweckmäßiger Zeichnung eines Bogens in Kompositbauweise. Der Bogenkern besteht sowohl aus dem Holz sogenannter Urbäume, als auch aus Tierhorn weißer Wasserbüffel. Querschnitte machen die Struktur deutlich. Holz und Hornstreifen werden mit Störblasenleim verklebt. Die Sehne aus Walrosshaut oder Pflanzenfasern. Vor Feuchtigkeit schützt ein dünner Mantel Kirschbaumrinde.*
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Geändert von Demron Valka (05.10.2016 um 02:59 Uhr).
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