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Alt 22.04.2003, 19:25
#26
Vior'la Lyth
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2003
Beiträge: 117
"Du wirst deine Möglichkeit schon noch bekommen, dich bei ihm zu rächen. Habe nur ein wenig Geduld..." zischte Vior'la grummelndin den Raum hinein und imitierte wen anderen.

-pah- sie würde sicherlich nicht noch ein halbes Jahr verstreichen lassen um mit anzusehen zu müssen, wie er ohne jedliche Rückstände, ihrerseits weiterlebt.

Zu viel hatte er ihr angetan.... zu viel, was seine Wunden hinterlassen hat.....

Mit eiligen Schritten ging sie zu ihrer Einsentruhe und kramte ihr altes Leder hervor, das Vadrak mit Sicherheit gut kennen würde.
Danach cremte sie sich mit dunkler Schminke ein und zog ein unschuldig aussehendes Kleid an.

Ihren neuen Dolch steckte sie in ihre eigen hergestellte Scheide die an einem Gürtel befestigt ist, den sie um ihren Oberschenkel schnallen kann.
Vorsichtig öffnete sie ein kleines Kästchen, das mit Stroh gefüllt war. Nach einigem suchen fand sie was sie suchte. Ein kleines Fläschchen, voller Gift, das jedem starken Mann den Tod bringen würde.
Sorgsam verstaute sie das Fläschchen in ihrem Rucksack und schloß die große Truhe quitschend.

Dann zog sie los, angespannt aber auch mit einer Art Glücksgefühl im Bauch.
Wenn ihr keiner helfen wollte, sich bei ihm zu rächen, dann würde sie es alleine tun. Lyth's sind so wie so bessere Einzelkämpfer....

Sie traf Vadrak vor der neueren Taverne des Talas an. Sie wusste, das es mit jedem unschuldig aussehenden mitgehen würde... sie musste nur hilfebedrüftig aussehen.

Und es klappte... nach einigen Momenten folgte Vadrak ihr treu wie ein Hund in das Zelt, von dem sie nicht wusste wem es gehörte, es aber einen idealen Standpunkt hatte. Sie würde dieses Risiko eingehen.

Nur wie... sollte sie ihn das Gift einflößen...?

"Ihr seht bedrückt aus. Fehlt euch etwas?" fragte er in dem so bekannten besorgtem tonfall.

-essen.... mit essen könnte ich es ihm einflößen...-

"Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen" entgegnete Vior'la so gut es geht hungrig aussehend.

Und siehe da, Vadrak reichte ihr nach kurzem reden ein ganzens Leib Brot.
Wärend er in seinem Rucksack wühlte, nutzte sie die Chance um einen Tropfen des teuren Saftes auf seine Hälfte des Brotes zu streichen.
Er aß schnell..... ein Lächeln konnte sie sich kaum verkneifen.

Vior'la aß nur einen bissen.... da das Brot gesegnet war, wurde ihr bei solchem fast schlecht... aber als sie sah das Vadrak Hand zu zittern begann und seine Pupillen sich unnatürlich weiteten, war solches schon wieder verschwunden.

"Geht es euch gut?" fragte Vior'la so scheinheilig es geht.
Er trank..... er zitterte, ja man konnte behaupten er kämpfte dagegen an.

Langsam erhob sie sich, als sie sah das er keine Kraft mehr hatte sich gerade auf zu setzen.
Welch angenehmes Gefühl stieg in ihr auf, als sie seine Hilflosikeit sah.
Lächelnd hiefte sie ihn gen Boden und schnürrte seine Hände und Füße so, wie rikonia es ihr beigebracht hatte.

Vior'la ging lächelnd hinaus, zog ihr Kleid über den Kopf und wusch sich ihre schminke von der adelshellen Haut.

Als sie hineinging lag er am Boden und die Phase des brennenden Halses schien eingesetzt zu haben.

Himmlisch... sie hatte die macht über ihn.

Schnell setzte sie sich rittlinks auf seine Hüfte und beobachtete ihn einige Momente. Sie kostete es aus, ihn unter sich zu haben... so hilflos.....

Allerdings sollte er bei klarem Verstand sein, damit er alles genauso auskosten konnte wie sie. Lächelnd tastete sie nach deim einen Wasserbächer und ließ ´zwei Tropfen Gegengift hineintröpfeln. Dann gab sie diesem Vadrak und setzte sich wieder gemütlich, abwartend auf seine Hüfte.

Und nach einigen Momenten schien es zu wirkem. Er sah sie fast geschockt an.... riss an dem Garn, was sich bei jeder harten Bewegung aber nur in sein Fleisch ritzte und ermahnte sie, ihn frei zu lassen.
Sie genoß solchen Anblick aber nur und strich sich ihren Lederrock von der Tailie. Langsam legte sie ihren Kopf schräg und ließ ihre Hand über ihren Oberschenkel wandern. Ein finsternes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sah, wie peinlich berührt er da lag.
Ihren Kopf seinen nähernd hauchte sie ihm entgegen, was "sie" mit Kätzern machen würden. Er antwortete nur, das sie diese bekehren würden.....
Wie sie das taten, wusste Vior'la nur zu gut.
Langsam strich sie mit ihrer Zunge über sein Ohrläppchen, als sie ihn ermahnte Galron abzuschwören.
Natürlich antwortete er recht gehorsam.... wie es sich für ihn gehört, das er solches nie tun würde.

Lächelnd zog sie ihren Dolch und fragte ihn mir unschuldigem Unterton ob er denn auch wüßte, wie "sie" den Ketztern den Weg in das Licht bereiten....

Er antwortete nichts... oder sie verstand es in ihrer innerlichen Erregung nicht, da sie mit ihrer Dolchspitze über seinen Unterarm strich, so das eine kleine rote Spuhr den Weg des dolches zeichnete.

Wieder beugte sie sich zu ihm hinab und strich mit ihrer wichen Zunge über seine Oberlippe. Einen kleinen Moment dachte sie, ihn zu haben, denn er zog nicht zurrück. Aber dann, mit einer Geschwindigkeit die sie kaum fassen konnte riss er seinen Kopf zur seite und schaute wütend zur Seite.

Die alte Wut stieg in Vior'la auf und sie umklammerte den Dolch fester.

Wie oft sie ihren Stolz seinetwegen vergessen hatte.... wie oft sie wegen ihm gedemütigt wurde... wie oft er ihr teile des herzens schmerzhaft entriss um sie dann fort zu werfen... wie oft sie wegen ihm tränen vergoß die kein einzieges mal von ihm getrocknet wurden... wie oft sie nutzlose gedanken an ihn verschwendet hatte..... wie oft sie ihn schon verflucht hatte....
Nun war es vorbei......

-er musste nun leiden wegen ihr-

Sie wusste nicht was sie sagte... es schien aus ihrem Herzen zu kommen.... sie wusste auch nicht so recht was sie tat, da dieses aus dem inneren kam.... sie wusste nur, das es gut tat....das es sie befreite.....!

als sie fertig war... und ihr verstand wieder kontrolle übernommen hatte, sah sie auf vadrak hinab der blutüberströmt dalag und schwer atmete.

Ihre Augen weiteten sich ein wenig.... war sie das etwa?......

Die Wunden waren tief aber mit feinen Kerben geritzt...
ein V auf seiner Stirn.... -Volo-

eine Schlange auf seiner rechten Wange -sie selbst war die Schlange...auf ihrem Rücken war selbige eingeritzt-

und eine weinranke zierte seine linke wange- das zeichen volos-

Ihre Augen strahlten nach einiger zeit des betrachtens eine wärme aus.... volos hand hatte sie scheinbar geführt.......

aber sterben sollte er "noch" nicht....das wäre zu einfach.......

langsam zog sie ihr seidenes Taschentuch, mit einem V bestickt, hervor und breitete es lächelnd auf seinem Gesicht aus.

Dann ging sie hinaus und schminkte sich so schnell sie konnte zu derjenigen, die ihn hier her führte.

Mit eiligen Schritten ging sie in das Stadtinnere....die Wunden waren tief...sie musste sich beeilen.

Sie näherte sich der Taverne und erblickte die kleine Yanya.
Zögernd und mit sich selbst kämpfend trat sie näher... sie wollte der kleinen seinen Anblick rspahren..sie hatte solch übel nicht verdient.....

Aber vadrak war in gefahr.... und sterben lassen wollte sie ihn nicht. Also sprach sie den mann, der bei ihr stand an.

Sie erklärte ihm, dass sie gerade im Wald war und schreie hörte.

schreie eines mannes? fragte er sie

scheinbar suchten sie schon nach vadrak also nickte viorla langsam immer wieder etwas besorgt zu yanya blickend die den mann an die hand nahm.

ein anderer Mann kam und bat sie, ihm den weg zu zeigen. fast erleichtert tat sie dies.... und versuchte so unaufällig wie möglich zu wirken....

Als sie endlich am Zelt angekommen waren versuchte sie irgendwie fort zu machen.... aer der mann schien ein geübtes auge zu haben und beobachtete alles wachsam.

Bis sie Schritte eines anderen hörte... der Mann mit der kleinen yanya...nur ohne die kleine Yanya...wo war sie?

Nur kurz huschte dieser besorgte Gedanke durch ihren Kopf denn ihre Chance war gekommen.

Leise pirschte sie sich rückwärts davon, die männer immer ansehend und drehte sich bei erreichter entfernung um. Schnell nahm sie den langen Rock in beide Hände und rannte so schnell ihre schlanken Beine sie tragen konnten davon.

Sie hielt nicht an, ehe sie den Untergrund des Versteckes erreicht hatte. Dort lies sie sich außer atem auf einen stuhl sinken und lehnt sich an.
Ihr Atem beruhigte sich nur schwer...

Lange saß sie da... ihre gedanken leer..... ihre augen starr geradeaus gerichtet..... frei..... leicht....

endlich war sie befreit.... befreit von ihm...denn nun hat er leiden müssen, und sie war augenzeuge

....Das letzte was man in diesem dunklen Raum sehen konnte waren ihre tiefgrünen Augen die ein lächeln in sich hatten.....
Vior'la Lyth ist offline  
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Alt 23.04.2003, 16:14
#27
Melisandra Caron
Reisender
 
Registriert seit: 09 Apr 2002
Beiträge: 55
Yanya wollte nach Baritian - sie haspelte immer wieder über den Namen der Stadt- weil sie Vadraks Gewohnheit kannte, den Sonnentag in der Stadt zu verbringen.
Sie grollte ihm zwar noch, dass er Angie eine Göre und schlimmeres genannt hatte, aber sie fand, mit ihrer Abwesenheit am Sonnentag die Woche zuvor hatte sie schon bewiesen, dass sie sich nicht gefallen ließ, wenn Vadrak ihre liebe Angie beschimpfte.
Yani kletterte über das Gartentor der Grohalis – sie hatte zwar einen Schlüssel aber es war ja viel abenteuerlicher, einfach zu klettern, und zerriss dabei ihr Sommerkleidchen ein wenig. Das konnte sie allerdings nicht von ihrer Fröhlichkeit abbringen, denn es war doch allzu lange her, seit sie Vadrak besucht hatte.

Als erstes sah sie in dem „großen stinkigen Gasthaus“ nach, der „Goldenen Ente“. Dann fiel ihr ein, dass da ja schon lange niemand mehr gewesen war und sie lief hinüber zum Haus vom lieben Bimmelmann, der immer so lustig mit ihr scherzte, wenn sie ihn besuchen kam.
Als sie es geschafft hatte, die schwere Holztür aufzudrücken, zumindest einen Spalt, sodass sie hindurchschlüpfen konnte, musste sie nach einigem Herumlaufen und in-alle-Ecken-gucken sehn dass gar keiner hier war. Koomisch, Vadrak war doch sonst um diese Zeit hier zu treffen. Das Mädchen hockte sich an den Straßenrand, und beobachtete neugierig einen Fischverkäufer, in dessen Nähe es ganz fürchterlich nach – wie konnte es andres sein – Fisch roch. Sie fragte alle möglichen Leute, ob sie denn nicht ihren großen Freund irgendwo gesehen hatten, aber entweder kannten sie ihn nicht oder sie waren ihm an dem Tag noch nicht begegnet.
Langsam wurde Yanya ungeduldig und ein bisschen ängstlich. Sie hätte doch besser aufpassen und mehr nachfragen sollen, wenn Vadrak ihr von Finsternis und so Sachen erzählte..
Der nächste den sie fragte, ritt auf einem Pferd einher, und hörte aufmerksam zu was sie zu erzählen hatte. Ihr Herz hüpfte langsam ganz schön, denn sonst war Vadrak immer immer am Sonnentag da. Der Mann auf dem Pferd versprach ihr, im Kloster nachzusehen, und hieß sie warten.
Sein armes Pferdchen dampfte, als er wiederkam, so schnell war er geritten. Doch er konnte Yanya nur sagen, dass Vadrak auch im Kloster nicht aufzufinden war.
Der nächste, mit dem sie sprach, war der eine Mann, um den sich Pjiina und Melina so sehr gestritten hatten. Sie war ziemlich skeptisch ihm gegenüber, weil er doch Pjiina allein gelassen hatte für die doofe Melina, die sie überhaupt nicht leiden konnte.

Während Yanya das Pferdchen des Mannes streichelte, flüsterten die zwei Männer miteinander. Es ärgerte sie, das Flüstern. Große mussten immer alles geheim halten, was wichtig war. Sie sah die Straße hinauf, auf der eine Frau aufgetaucht war, die einen dunklen Teint hatte und ein Kopftuch trug. Sie schien Yani ziemlich aufgeregt zu sein und brach hervor, sie hätte Schreie im Wald gehört von einem Mann. In Yani blitzte kurz der Gedanke auf, dass sie die Frau kannte. Irgendwer hatte die gleiche Stimme wie sie..

Yanyas große Augen weiteten sich noch mehr vor Schreck. Jetzt wusste sie ganz genau dass mit Vadrak etwas gar nicht stimmte. Die Frau wollte einen von den großen Männern an die Stelle führen, an dem sie jemand schreien gehört hatte, und Yanya wollte mit. Doch sie verboten es ihr. In ihrem Bauch brodelte es vor Wut. Die konnten ihr doch nicht einfach verbieten, mitzugehen!
Bol sollte auf sie aufpassen, doch Yanya würde um nichts in der Welt hierbleiben und bettelte, sie müsse unbedingt pipi machen. Erst wollte Bol sie nicht gehen lassen, weil er schon zu ahnen schien, was sie vorhatte, aber sie beharrte drauf, sie könne sich doch nicht einfach in die Hose machen!

So bekam sie ihren Willen, doch die Dame und der Mann mit dem Pferd waren schon zu weit weg als dass sie sie hätte einholen können..
Yanya lief einfach den Weg entlang, von dem sie glaubte, es war der richtige, doch nach einer Weile sah sie rundherum nur Bäume und keinen Vadrak und keine Dame. Sie fürchtete sich, und dachte an Gretel, die fast von einer Hexe verspeist worden war. Das kleine Mädchen begann bitterlich zu weinen und wünschte, sie hätte sich eine Spur legen können mit Steinchen oder Brotkrümeln.
Aber dann fiel ihr ein, was ihre Base immer bei dem Märchen gesagt hatte: Die sind ja dumm, die hätten ja einfach den gleichen Weg zurücklaufen können, auf dem sie gekommen sind. Yani schniefte noch einmal, und beschloss zu versuchen, was ihre Base Lanira so gescheit erkannt hatte.
Es klappte, uh es klappte wirklich! - und bald tauchten wieder bekannte Häuserkuppen vor ihrer Nase auf. Doch nun war sie wieder mitten in Baritein, und diesmal war gar keiner mehr da, weder Bol, noch der Mann mit dem Pferdchen, noch die Dame mit dem Kopftuch.
Sie lief durch die Straßen und hoffte, bald auf jemanden zu stoßen, den sie kannte.

Fast wäre sie mit Bol zusammengestoßen, als sie um eine Häuserecke rannte. Hoffnungsvoll sah sie ihn an, und er berichtete ihr, dass sie Vadrak gefunden hatten. Yanyas Augen strahlten, und sie zerrte Bol an seiner Kleidung, so schnell es ging wollte sie zu Vadrak laufen.
Bol machte größere Schritte als sie beim Laufen, aber sie bemühte sich, so nah wie möglich an ihm zu bleiben, damit sie sich nicht wieder verlief.
Sie rannte, so schnell ihre Kinderbeine sie tragen konnten, und merkte erst gar nicht, dass sie über eine Brücke ins Schloss geführt worden war. Yani stürmte über die Treppen da hinauf, wo Vadrak sein sollte und hielt entsetzt inne, als sie ihn auf dem Bett liegen sah, so hilflos, das kannte sie nicht. Gewöhnlicherweise beanspruchten andere Vadraks Hilfe, aber dass ihr großer, starker Freund auf einmal selbst welche benötigte, ließ Yanya erstarren.
Sie weinte, als sie sein Antlitz sah, dass ganz voller Blut war und in das seltsame Linien gezeichnet waren, geschnitten waren. Wer konnte so was nur tun? Yanya schluchzte in Bols Hemd, das ganz nass wurde von ihren Tränen. Ab und zu sah sie heimlich Vadrak an, dann schüttelte es sie wieder vor Kummer.
Nach einer Weile sagte sie sich, sie müsse jetzt genauso auf Vadrak aufpassen, wie er auf sie acht gab. Niemand würde jemals wieder so was tun können, weil sie keinen Schritt mehr von Vadrak weggehen würde. Die großen braunen Kinderaugen glitzerten von den Tränen, aber Yanya beschloss, heimlich auf Vadrak aufzupassen, so dass er es gar nicht merken sollte. Es war ihr danach leichter und sie lief an sein Bett und streichelte seine Hand.

Was danach alles gesprochen wurde, verwirrte das kleine Mädchen zusehends. Sie erinnerte sich, die Stimme der Dame habe so ähnlich geklungen wie die von dem jungen Mädchen, das ihr am Strand die Locken gekämmt hatte. Plötzlich aber sagte Vadrak, dass das Vior’la gewesen sei und sah Yani verzweifelt an, um ihr zu raten sich nur von ihr fernzuhalten. In Yanis Kopf drehte sich alles, aber sie entschied, erst Vadrak zu fragen, wenn es ihm wieder besser ging. Yanya hatte sich wieder beruhigt, nachdem die Heilerin ihn verbunden hatte, und legte ihre schmale, kleine Hand in seine.
Es erschreckte sie ganz furchtbar, was Vadrak dann wollte... sie warf sich übers Bett und schrie, niemand würde in seinem Gesicht jemals wieder herumschneiden. Mit beiden Händen hielt sie sich an der Bettkante fest und wehrte sich mit Händen und Füßen, als der Mann mit dem Pferd sie wegziehen wollte. Sie heulte vor Wut und Enttäuschung, als er es – natürlich – doch fertigbrachte, sie vom Bett hochzuheben.
Unten musste sie warten, unruhig spielte sie mit den Schachfiguren auf dem Brett und wartete eine Ewigkeit, bis endlich Vadrak über die Stufen herunterkam. Doch man befahl ihr wieder, wegzugehen und wollte sie zum Kloster bringen. Yanya wollte da nicht hin, und sagte wieder einmal, sie würde zu Pjina laufen, wenn man sie schon nicht bei Vadrak ließ. Wenigstens hoffte sie jetzt, dass er nicht mehr darauf bestehen würde, dass jemand noch mal in seinem Gesicht etwas mit einem Messer schnitt.
In Yanyas Köpfchen drehte sich alles, als sie erschöpft und übermüdet nachhause lief. Sie musste sobald sie Vadrak wieder sehen durfte abertausend Fragen stellen...
Melisandra Caron ist offline  
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Alt 27.04.2003, 14:10
#28
Vior'la Lyth
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2003
Beiträge: 117
Mit einem Ruck wachte Vior'la aus verwirrenden Träumen auf und riss die Augen so weit es ging auf.
Mitlerweile muss die Sonne aufgegangen sein, denn durch die Holzbretter drangen ein paar Lichtsrahlen.
Langsam setzte sie sich hin und rieb sich die, hoffend noch zu träumen, tiefgrünen Augen. Aber als sie diese wieder öffnete saß sie noch immer auf der Schlafmatte am Boden eines Hauses, das viel Vergangenheit hatte.
Wie konnte so etwas nur passiere...?
Langsam lehnte sie sich wieder zurrück und lies die Vergangeheit vor ihr innerem inneren Auge revue nehmen


Trotzig wie sie war, zog sie sich, trotz kaltem Wind ihre Ledersachen an und bund sich ihr weißes Kopftuch um.
Kaum vorsichtig verließ sie das Versteck, sie hatte weiß Gott anderes im Kopf, und ging Richtung Strand.
Sie war oft am Strand.... an den Klippen fühlte sie sich geborgen...wenn die hohen Wellen an die Klippen rauschen und der Wind durch ihre Haare fährt, scheint sie zu fliegen.

Eine längere Zeit stand sie alleine da, die Stille und die Geborgenheit genießend, bis sie aus dem Wald hinter sich ein Niesen hörte.

Ihre rechte Hand legte sie refelxartig an die Stelle wo ihr Dolch ruhte und mit wachsamen Blicken drehte sie sich um.
Etwas rotes war gut inmitten des Dunklen zu sehen....aber es schien klein....

Langsam nahm Viorla die Hand wieder von dem Dolch und fragte ruhig wer das seie.
Als ein kleiner Lockenkopf sich hinter dem Baumstamm zeigte, wußte sie nicht so recht was sie tun sollte.

Die kleine Yanya..... das..... das durfte nicht sein.

Trotzdem trat das kleine Mädchen näher und Vior'la konnte nicht anders, als das zu sein was sie immer zu Yanya sein würde. Sie redete ihr gut zu... setzte sich mit ihr in den Sand.
Als die kleine Yanya ihr sagte, das sie auf der Suche nach einer Dame ist, die Vadrak mal geliebt hat und das sie ihr sagen wollte, das das nicht lieb ist was sie mit Vadraks Gesicht gemacht hat, musste Viorla das erste mal in dieser Nacht schwer schlucken.

Einige Zeit lang versuchte Viorla, Yanya anzulügen...so wie sie es bei jedem tat.... ohne Probleme. Aber irgendetwas hielt sie davon ab...
sie erinnerte sich, wie sie damals war.
Yanya war ihr sehr änlich...auch sie wurde streng gläubig erzogen..nur halt etwas anders herum und auch sie fragte sich oft, wozu dies oder das gut ist...und verstand die Erwachsenen nur zu oft nicht.
Also beschloss Viorla Yanya wie ein erwachsenes Mädchen zu behandeln und sagte ihr im ruhigen Ton, dass sie Viorla ist...die Frau, die Vadrak solches antat.

Geschockt krabbelte das kleine Mädchen zurrück und starrte sie nur an. Viorla wusste nicht recht was sie tun sollte... sie saß da in der Dunkelheit, der Wind spielte mit ihren Haaren...

"Muss ich jetzt angst vor dir haben?" fragte Yanya recht leise. Vio schüttelte nur sanft den Kopf und erklärte ihr, dass Erwachsene sich manchmal aua machen obwohl sie sich gern haben.
So richtig verstehen konnte Yabya das nicht, an dem hat Viorla auch nicht wirklich geglaubt. Aber sie wollte fair zu der kleinen sein und ihr die ganze Warheit sagen, denn sie schien schlau...und Viorla mochte sie.
Trotz dessen konnte Viorla eine Träne nicht zurrückhalten denn all ihre Vergangegnheit gint ihr sehr nahe.
Die kleine Yanya umarmte sie und ermahnte sie lieb, aufhören zu weinen. Viorla versuchte es der kleinen leichter zu machen und schlug ihr vor, erlich zu sein... und ihr alles von Anfang bis ende zu erklären.
Die kleinen Kinderaugen strahlten, als Viorla erwähnte, dass sie sie gerne wie eine erwachsene behandeln würde.
Am liebsten hätte Viorla sich die kleine gepackt und feste umarmt.... denn solch ein kleines Wesen braucht viel Liebe und Halt...was sie scheinbar kaum hatte.

Also zogen die beiden nach cove los, wo alles anfing.
Hand in Hand gingen beide, ein wenig herumalbernd und sich viele interessante Sachen fragend.

Als sie endlich die Tore Cove's durchschritten haben, blieben beide einige Momente stehen.

"Hier habe ich Vadrak vor ungefähr 3 Sommern kennen gelernt..." sagte Viorla recht leise und Yanya nickte nur mit großen Augen.

Langsam gingen die beiden Hand in Hand weiter, zu dem Haus der Stille, wo so viel Erinnerungen an damals heften. Yanya versuchte rückwärts zu zählen, um Viorlas damaliges Alter heraus zu finden, was ihr auch mit bavour gelang.

Lächelnd gingen die beiden weiter und Viorla schien nur Augen für dieses reißende Kind zu haben. Sie war wirklich ein kleiner Engel, der nur gutes möchte, dachte sie sich im Stillen.
Als die kleine Yanya dann stehen blieb, musste Viorla dies auch, da sie sie ja an der Hand hielt. Als sie dann den Kopf wendete und den Blick der kleinen Kinderäuglein folgte rutschte ihr Herz ein paar Meter abwärts.
Vadrak stand mit seinem Pferd da und schaute beide recht erbost an.....
was tat der hier?!?
Nach einige Momenten des Schweigen und anstarrens zog er los und stampfte davon.
Yanya wand sich zu Viorla und schaute sie flehend an.....

"Gehe, Liebes... dich mag er.... versuche das zu regeln..." sprach Viorla so gefasst es ging. Aber Yanya bestand dadrauf das sie mitkommt.
"Pass auf..ich folge dir leise und passe auf, das dir nichts geschieht, ja?" schlug Vio vor und das Mädchen stimmte ein.

Als Yanya einige Meter voran gegangen war folgte Viorla ihr leise und hatte ein recht mulmiges Gefühl im Bauch.

Eigentlich sollte sie fort laufen...wer weiß ob Vadrak hier alleine war..... aber irgendetwas hielt sie an dem kleinen Mädchen, sie hatte Angst, das ihr etwas passieren würde... und Viorla konnte auf sich aufpassen....

Mit leicht geballten Fäusten folgte sie Yanya bis zum Tor und erblickte Vadrak vor ihr stehend...in Rüstung und wutentbrannten Gesicht.
Selbst Viorla zuckte zusammen als Vadrak die Stimme erhob und das kleine Mädchen, welches verschüchtet vor ihm stand, anschrie.
Etwas verzweifelt stand Viorla da...sie wollte dem kleinen Mädchen helfen...wollte nicht, das er sie anschrie... wollte nicht, dass die kleine so viel Angst hatte, wie sie es als Kind hatte wenn ihr Vater sie anschrie da sie wiedermal etwas falsches getan hatte.
Nach einiger Zeit des zusehens... des lauschens... des nichtverstehens... und vor allem der angst der kleinen wegen, schritt sie näher, als Vadrak im Begriff war zu gehen.

Sie schob sich vor die Kleine und folgte Vadrak hinaus vor das Tor.
Dort erhob sie die Stimme und fragte ihn recht zischend, was ihm einfällt die kleine so anzuschreien.... sie liebt ihn schließlich....

Solch hasserfüllte Augen wie in diesem Moment haben sie noch nie angesehen.
Viorla versuchte dem Blick stand zu halten als Vadrak vorschlug den Wachen zu winken und ihnen zu sagen, wer sie war.
Solle er es doch tun...ihr war mitlerweile alles recht....

Viorla vergaß bei solch Wortreiberei ganz die kleine Yanya und erhob gleichermaßen wie Vadrak die Stimme.

Verzweifelt und ängstlich hörten sich die leisen Worte des Mädchens an das verängstigt, verwirrt und die ohren zuhaltend dastand und auf die beiden einredete, ihr alles zu erklären...sie versteht nichts mehr.
Seufzend unterbrach Viorla und schluckte abermals schwer.... wie gut sie die kleine doch verstehn konnte....

Sie entschloss die beiden allein zu lassen... Vadrak würde der kleinen sicherlich nicht weh tun...jedenfalls hoffte sie dieses.

Langsam ging Viorla davon, nicht ohne sich nocheinmal umzudrehen.
Yanya schaute sie hin und hergerissen an... und sie bekam nicht mehr hin als der kleinen ein Lächeln zu schenken und sich ihr ganz abzuwenden.

Mit den Gedanken über all und nirgends schritt Viorla durch den annähenden Wald und lies sich nach einiger Zeit auf einen Baumstumpf nieder. Was sollte sie nur tun....?

Als sie das Schnaufen eines Pferdes aus den Gedanken riss und sie sich nähernde Schritte vernahm stand sie schnell auf und wand sich dem Geräusch zu.
Vadrak sah sie recht erbost an und band sein Ross an einem nahem Baum.
Viorla war wie erstarrt und sucht für einen kurzen moment die kleine Yanya in seiner Nähe. Aber sie war nicht da.
Als sie den Blick wieder zu ihm richtete kam er mit schweren schritten auf sie zu. Sie wollte nach hinten weichen, ein dicker Stamm versperte ihr allerdings den Weg.
Sie drückte sich so fest an diesem wie es möglich war und ihr schoss nur eine Frage durch den Kopf:

Was hat er vor?

Er stand da und zischte im erbosten Ton, das er sie umbringen solle..... sie schluckte nur und ihre Kehle schien ausgetrocknet.

Er sah sie an und kam recht provozierend mit seinem gesicht näher an sie heran, das durch ihre Taten vollkommen entstellt war.

Sie wand den Kopf zur rechten Seite ab und hoffte, das dies bald ein Ende nehmen würde. Als sie die Schnalle seines Gürtels hörte und er diesen abnahm versuchte Viorla an ihm vorbei zu gehen, um all diesem hier zu entfliehen. Aber er stellte sich ihr vor den Weg....

wieso hatte sie nie auf Rikonia gehört und wenigstens einige male gegen die Puppen geschlagen, um kräftiger zu werden?!....


Er nahm mit seinen kräftigen Händen ihr rechtes, recht zartes Handgelenk und schlung es durch eine Schlinge, die er mir dem Gürtel formte.
Sie versuchte ihre Hand weg zu ziehen, war allerdings nicht viel stärker als ein junges Mädchen... und er war ein starker Krieger, sie hatte keinerlei Chance.

Als er ihr zweites handgelenk versuchte zu ergreifen zog sie es einige male, geschickt weg.

Aber als sie dann einen Schmerz in ihrem rechten Arm verspührte, da vadrak diesen ein wenig mehr nach hinten zog, hörte sie auf sich zu wehren und ließ ihn an ihr Handgelenk, welches er zu dem anderen hinter ihrem Rück band.
Recht gefühllos riss er sie hinter sich her, zu seinem Pferd und kramte in dessen Satteltasche.
Viorla wehrte sich und wollte sich losreißen und mit einem ruck wurde sie zu Boden gerissen, als er sie spielerisch losließ und sie, durch ihre eigene Kraft zu boden fiel.
Vior'la Lyth ist offline  
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Alt 27.04.2003, 14:11
#29
Vior'la Lyth
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"Mache soetwas lieber nicht nochmal, mein Hez" sagte er mit recht zynischem Unterton und half ihr nicht wirklich sanft auf.

Dann band er einen Strick zur Sicherheit um ihr Handgelenk welches Viorla recht schmerzte, da ihre Hände alles andere als Druck gewohnt waren.
Als er ihren rechten Fuß auch mit dem Strick umbund und er im Begriff war beide beine zusammen zu binden, versuchte Vio sich abermals zu wehren und zog ihr langes schlankes Bein einige male in die Höhe, wenn er es ergreifen wollte.

Mit einem weiteren stechenden Schmerz spührte siewie ihr etwas in die Kniekehlen drückte und sie sank nach vorn auf die Knie.
Er grummelte vor sich hin und sie schaute hilfesuchend in Richtung des Dorfes.... irgendjemand musste sie doch sehen.....

Er packte die und hob sie über seine Schultern....
Viorla war nicht nur verwirrt, nein sie war verängstigt. So verängstigt wie sie es damals war.... in dem Kloster...wo er sie mit solcher Gewalt zu dem Bett drang.
Er legte sie über sein Pferd und führte dieses langsam in das Dorf hinein.
Viorla wagte es kaum zu atmen und in solcher Stellung auf dem Pferd war dieses auch nicht wirklich einfach.
Als er sie von dem Pferd heruntertrug und sie abermals über seine Schultern nahm sah sie auf den Boden und erkannte an den Seiten recht felsiges Gestein.
Als er sie hinab ließ kam sie zum sitzen und musste ersteinmal den Kopf klar kriegen da das blut ihr in der zeit ziemlich in diesen gelaufen ist.

Sie schaut geradeaus und vernahm erst etwas später das laute klirren im Raum und wand sich diesem zu. Vadrak riss die Dekowaffen mitsamt den Haken ab und ging einige Male die Treppe hinauf um diese mit einem platschen verschwinden zu lassen.
Als Vio sich einigermaßen gesammelt hatte hopse sie vom Tisch und ging in tippelnden Schritten Richtung tür.
Dort angekommen hoppelte sie herum um den Türgriff ergreifen zu können.
Mit zittrigen Händen versuchte sie dur tür zu öffnen... aber das Vadrak an der Treppe stand und ihr lächelnd dabei zusah wurde das zittern immer stärker und sie bekam es nicht hin den Griff vernünftig zu umklammern.
Er schritt eilig auf sie zu und packte sie abermals. "Du hast recht, meine Liebe, ich war unwachsam...das sollte ich unterlassen" sprach er recht herablassend und setze sie demonstratif wieder auf den Tisch.
Er nahm einen Schlüssel zur Hand und schloss die Tür gut ab.
Er drehte sich zu ihr um und lehnte sich an die Tür.
Sein Erscheinungbild schien recht locker und er schaute sie mit einem nicht deutbaren Lächeln an.
"Was hast du vor...." hauchte sie und versuchte abermals ihre Hände aus den Schlingen zu befreien was den Strick nur tief in ihr Fleisch scheniden lies.
Sie zuckte kurz zusammen und senkte den Blick. "Was habe ich wohl vor...?!" fragte er leise mit recht herablassendem Unterton.

Abermals hob Viorla den Kopf und in ihr stieg angst auf.
Würde er sie töten.... ihr irgendwie schmerz antun...vielleicht gar auch ihr schönes Antlitz zerstören.... oder sie aber foltern...so lange bis sie ihm das versteck des ihren gleichen erzählt.... was auch immer er vor hatte.... es würde ihr weh tun.... sie shcmerzen....

eine Träne ran langsam ihren weiblichen Wangenknochen hinab und sie satrrte ihn flehend an.

Lächelnd kam er näher..."Nanana wer wird denn da weinen...?"

Er nahm ein Stück seines Umhanges und tupfte die Träne abwertend von ihrer Wange.
Er ging hinaus und sie hörte das Klacken des Schlosses...aber kurz dadrauf folgte selbiges Geräusch und er kam wieder hinein.

Er hatte einen spitzen Dolch in der Hand und kam sehr langsam auf sie zu. Dann nahm er sie vom Tisch und stellte sie auf ihre Füße.
"Drehe dich um!" sagte er im recht dominanten Ton.
Sie stand nur da und starrte blass auf den Dolch. "Warum macht ihr Weiber nie das, was ich sage!?" grumelte er vor sich hin und drehte sie an den Schultern herum.
Viorla stand da und schaute Angsterfüllt geradeaus...würde er sie nun erstechen...?
Mit einem Geräusch hörte sie etwas schneiden und der Strick von ihren Handgelenken löste sich. Entspannt öffneten ihre Hände sich und ihre Augen schlossen sich für einen Moment dankbar.

Den Gürtel lies er allerdings an ihren Handgelenken ruhen und sie drehte sich wieder um.

Er hatte eine Schlafmatte auf dem Boden ausgerollt und deutete ihr sich dort niederzulassen. Mit kleinen hopsenden Bewegungen hüpfte sie zu jener und lies sich nieder.
Sie tat alles....er solle ihr nur nicht weh tun....

Er kam mit einer Feldflasche in der Hand näher und kniete sich vor sie. Dann beugte er sich über sie und kippte das kühle nass über das Leder des Gürtels.
Als das Leder das Wasser aufnahm und die kühle an ihre verletzte Haut kam schlossen sich ihre Augen für einen Moment mit genuss.
Er sah sie nur an, schien sie zu beobachten.

"Drehe dich um..." sagte er nach einiger Zeit und sie sah ihn nur an... wie stellt er sich das vor...wie sollte sie sich so gebunden selbst auf dem Boden umdrehen?
"ich kann es auch lassen, kein Problem...!" sagte er im ruhigen Ton.
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Alt 27.04.2003, 14:12
#30
Vior'la Lyth
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Sie versuchte sich rumzudrehen und das erste mal in ihrem Leben waren ihre langen Beine ein Hindernis für sie.
Er löste die Knoten des Gürtels und sie nahm ihre Hände schnell nach vorne... die Wunden beschauend während er ihre Fußfessel löste.
Er setzte sich auf die Tischkante ihr gegenüber und sah sie an...

sie saß nur da und gab sich selbst Küsse auf das verletzte Handgelenk. Schmerzen war Viorla nicht gewohnt...

Als sie zu ihm aufsah versuchte sie seinen Blick zu deuten...aber er blieb hart und undurchdringlich.

Nach einiger zeit lies er sich wieder zu ihr hinab und hatte den Gürtel in der Hand.
Sie schaute nur zu diesem und bat insgeheim, das er solches nicht wieder tat. Aber er nahm ihr rechtes Handgelenk und schling es wieder in eine Schlinge

"Bitte nicht Vadrak..." sagte sie leise und erlich und schaute auf das Geschehen.

Er antwortete nicht nahm nur ihr linkes Handgelenk, welches blutig gescheuert war.
Seufzend sah er es sich an und schien etwas zu überlegen.

"Dann gebe mir all dein sachen die du bei dir hast..."

Viorla nickte im ersten Moment wehrte dann aber schnell ab. All die Schlüssel des Versteckes befanden sich im inneren Ihrer Tasche.... er dürfte solche nicht in die Finger bekommen....

Er schein sich sehr zu wundern und sah sie zweifelnd an.
"Da sind sachen drin...die du nicht.... haben darfst" stotterte sie nur.
Er lächelte etwas und meinte das ihm das nicht ausmachen würde. Sie schaute ihm einige Momente in die Augen und wusste für einen Moment, das sie ihm vertrauen konnte.... warum, das wusste sie allerdings nicht.
Sie nahm ihre kleine Ledertasche zur Hand und übergab sie ihm mitsammt den Wurfdolchen, den ganzen Schlüsseln, den vergifteten Pfeilen, ihren Handschuhen und ihrer großen Flasche Gift.

Er sah in die Tasche hinein und zog genau disese Flasche herraus.
Er begutachtete sie für einen Moment und schaute sie dann fragend an.
"Sei lieber vorsichtig...der Inhalt tut einem nicht unbedingt gut" sagte sie, respektvoll auf die Flasche schauend.
"Wie ist die Dosierung?" Bei seiner Frage blieb ihr ein Kloß im Halse stecken und sie meinte nur "tödlich".
Er schaute sie weiterhin fragend an und sie fügte hinzu "Eine Fingersptze von dem und es passiert solches, was ich dir vor kurzem antat."
"Interessant" sagte er leise und beschaute sich die Flasche noch einige momente.
Dann steckte er sie weg und sah sie wieder an.

Die Konturen des geischtes waren kaum noch zu sehen, so dunkel war es in dem Zimmer geworden.
Er setzte sich etwas gemütlicher auf den Tisch und auch sie lehnte sich an die Holzwand zu ihm gedreht.

Seine Stimme schien von Vokal zu Vokal weicher zu werden... und er sprach leise "Ich sorge mich um dich, vio..."

Etwas verwirrt saß Viorla da und fragte nur warum?
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Alt 27.04.2003, 14:13
#31
Vior'la Lyth
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"ich weiß, das in deiner Seele etwas helles ist... du gehörst der Finsternis nicht...."
Viorla führte ihre eine Hand an die Schläfen.
Nicht das schon wieder....wie oft hat er versucht sie zu überreden, das Glaron der einzig wahre ist....?!

"Vadrak.... ich werde nie und nimmer nach den regeln deines gottes leben können.... " sagte sie leicht seufzend, aber seine antwort hatte sie nicht erwarten:

"Ich weiß...."

Beide saßen einige Zeit still da.... und sie fragte nur, wie er damals zu seinem Glauben gekommen ist...schließlich hat er ihr einst erzählt das er früher alles andere als "lieb" war.

Er seufzte einmal und begann zu erzählen wie er an den Glauben kam, wie er mit seinen Kameraden früher durch die Städte zog, lachte, gesoffen hat.... weiber begehrte und es sich gut gehen ließ.
So sehr sie es auch versuchte konnte vio sich solches nicht vorstellen...
er erzählte weiter das eines tages alles anders kam als vermutet... er und seine kamraden krochen, wie so oft, aus einem grabe in der wüste. Mit viel Gold in den Satteltaschen der Pferde zogen sie los. Allerdings überraschte ein Sandtrum die Jungs und sie versuchte Schutz unter ihren Pferden zu finden. Als der Strum sich beuhigte fanden die Jungs keinen einzigen erkennungspunkt wieder der ihnen den Weg nach hause zeigen könnte. Also irrten sie Tage durch die Wüste und einer nach dem anderen strab an dem brennenden Durst. Als vadrak nur nch mit 2 Kameraden übrig war schnitt er seinem Pferd die kehle auf und trank aus Verzweiflung dessen Blut. Viorla ekelte sich bei solch tat und rümpfte die nase. ER erzählte ihr dann von etwas das sie aufhorchen lies.... in der nacht, kurz vor seinem bevorstehenden tot öffnete er die augen und sah einen Phönix der ihm scheinbar sagte, das er graben solle... genau an dieser stelle und er wird leben, er solle aber nicht vergessen wer ihm dies schnekte. Er und seine Kameraden buttelten und stoßen schon bald auf eine Steinplatte. Diese hoben sie mit aller Kraft an und es kam ein Brunnenschacht zum vorschein. Vadrak kletterte hinab und hat sich und seinen kameraden so das leben geschenkt.
Als sie weitergruben kam ein alter tempel hervor in den sie kletterten...und viele schriften fanden..... von wem, konnte vio sich nur zu gut denken. Die 3 Jungs zogen weiter, mit vorrat an wasser und gingen in eines der vielen Glaronskloster, um dort erzogen zu werden.

Viorla verstummte nachdem er zu ende erzählt hatte. dann stand sie auf und tastete im dunklen nach ihm.
Als sie sein Knie ertastet hatte setze sie sich neben ihm auf den Tisch und sprach recht leis.

"Wenn die dieser Vogel nicht begenet wäre...dann würdest du nicht an glaron glauben, richtig?"
Er bajahte dieses leise und sie lehnte ihren kopf an seine schulter.

"Dann kannst du nciht verlangen das ich ohne so etwas unfassbares an ihn glaube...das geht nicht.." haucht sie fast nicht hörbar.

Beide sind für viele Momente stumm und schauten in die Dunkelheit hinen.
Nichteinmal die Hand kann man vor dem Auge erkennen.... Nach weiteren Momenten hat vio angefangen eine leise melodie zu summen.... bis sie seinen atem an ihren schläfen bemerkt hat.

Schlagartig vestummt ihre stimme und sie bleibt gerade sitzen.

Wie nahe er ihr sein muss, das sie seinen atem spührt....... sie schließt für einen moment ihre augen und genießt seine atem an ihrer haut.

"ich sollte besser gehen..." haucht er in die dunkelheit hinein.
Sie bekam nicht mehr hervor als ein stummes nicken...

Langsam stand sie auf und tastet sich vorsichtig ríchtung matte um sich dort hinzulegen.

Als er den raum verlässt merkt viorla erst wie dunkel und drückend es hier ist..... aber kurz danach wurde die tür wieder geöffnet und schritte gingen langsam auf sie zu. Etwas raschelte als wenn stoff aneinander reibt und sie bemerkte eine recht starke hand an ihrer hüfte.

Sie ging mit ihrer Hand dieser entgegen und umschloss sie sanft.

einige momente hielten die beiden ihre hand, seine wirkte recht kalt und zitterte ein wenig.

Dann öffnete seine ihre hand und sie umfasste etwas flaschenänliches.

"In der Feldflasche müsste noch etwas trinken sein...." sagt er lsie und erhebt sich wieder still.

Als er draußen ist schaut sie einige momente in die dunkelheit die flasche fest umklammernd.

Dann steht sie schnell auf und tastet sich hastig zur tür.

"Vadrak?!" Ruft sie Hilfesuchend der Holztür entgegen.
"Ja, vio?" Hört sie seine stimme etwas dumpf klingen und sie atmet erleichtert auf.
"Du weißt, das ich nicht gern allein bin, ja?" Fragt sie unsicher der tür enteggen gewandt.
"Ja, vio das weiß ich... " antwortet er ein wenig leiser.

Sie streicht langsam die Holztür entlang und legt die Stirn an diese.

Wie gern hätte sie es, das er bei ihr schlafen würde... sie hasst es allein in solch einem raum zu sein.

Langsam wendete sie sich wieder ab und ging zu ihrer Matte, legte sich dort hin und lauschte nach einiger Zeit den Pferdehufen die immer leiser werden.

Sie lag noch lange wach.... sah sich in der Dunkelheit um und zog die beine dicht an ihren körper.

Sie drehte sich auf die Seite und schloss recht zwingend die augen... ihr kam es unendlich vor, bis sie einschlief.......

in gedanken bei der kleinen yanya, bei rikonia und all ihren freunden da unten und natürlich bei Vadrak... der nicht aufhören kann ihr solch schmerzendes gefühl zu geben....

Langsam schüttelt viorla die gedanken von sich und erhebt sich von der Matte.
Bafuß geht sie langsam die Treppen des Hauses hinauf, die allerdings mit Regalen verspehrt ist, so das man nicht in den oberen Raum kommt.
Seufzend setzt sich sich auf eine der Stufen und dreht nachdenklich an ihren Grünen Ring der bei jedem Kuss mit den Sonnenstrahlen leicht aufblinkt.
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Alt 27.04.2003, 17:20
#32
Melisandra Caron
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Yanya, Ador 1280

Yani war ruhelos, unruhig, sie konnte nicht einschlafen. Wie so oft atmeten Bel und Angie ruhig in der Dunkelheit, bloß Yanya wachte die halbe Nacht. Sie musste etwas unternehmen, musste erfahren was Vadrak alles gemeint hatte, und was sie nicht verstanden hatte.
Als sie mit Bel zum Kloster gegangen war, hatte er keine Zeit und Muße gefunden, sich länger mit ihr zu unterhalten.
Yanya warf sich auf die andere Seite und zog die Decke an sich. Angestrengt versuchte sie, wenigstens ein bisschen Ordnung in ihre durcheinanderschwirrenden Gedanken zu bringen.

Wenn sie alles verstanden hatte, dann waren Vior’la, die Frau die Vadrak liebte, das Mädchen vom Strand, das ihr die Haare gekämmt hatte, und schließlich die Dame mit dem Kopftuch, alle ein und dieselbe Dame. Konnte es das geben? Durch die Fenster des Kinderzimmers blinzelte ein Licht, es ging wohl jemand draußen vorbei. Yanya stützte den Kopf auf die verschränkten Arme und kringelte eine Locke um ihren Zeigefinger.
Sie wusste zwar, dass die Frau mit dem Kopftuch und das junge Mädchen am Strand, das ihr die Haare so lieb gekämmt hatte, dieselbe Stimme gehabt hatten, aber wie kam Vadrak nur darauf, dass das auch Vior’la war?
Yanya setzte sich im Bett auf und drehte ihren Polster um. Sie mochte es gar nicht, wenn er schon so warm war. Sie ließ sich wieder auf das Kissen sinken und legte ihre heiße Wange an das kühle Kissen. So war es besser.

Das kleine Mädchen dachte an den Brief, den sie geschrieben hatte zuhanden Viorl’la und mit Pjiiinas Hilfe. Das Kleeblatt, das sie als Antwort erhalten hatte, war in ihrer Schürzentasche gut verstaut zwischen dem Gebetsbuch von Schwester Auguste. Andächtig holte sie es manchmal hervor und drehte es zwischen Daumen und Zeigefinger, vorsichtig, damit es nicht zerbröselte.

Sie verstand die großen Leute nicht. Vadrak hatte gesagt, er habe Vior’la nicht mehr lieb und Yani hatte ganz genau gewusst, dass das nicht wahr war. Immer wieder ärgerte sie sich über Galaron, dass er Vadrak für sich allein haben wollte. Das fand sie ganz schön fies, er konnte doch nicht darauf bestehen, dass Vadrak nur ihn lieb hatte! Sie wusste schon, warum sie mit Galaron nicht reden konnte. Er hatte ihr ja auch nicht zugehört, als ihre Eltern gestorben waren, also warum sollte er es jetzt tun?

Dann war die schlimme Sache passiert ( Yanya nannte es in Gedanken bloß „die schlimme Sache mit Vadrak“, es war so grausam dass sie nicht beim Namen nennen konnte, was offensichtlich war ) und Vadrak hatte die Linien wirklich wegmachen lassen.
Im Kloster war Yani unter Tränen auf seinen Schoß geklettert, und hatte wild die Arme um seinen Hals geschlungen. Sowas durfte niemand machen, ihr armer Vadrak! Vorher waren es nur Linien gewesen, aber jetzt – jetzt waren es große Narben, und sie hatte für den Bruchteil eines Moments nicht mehr sicher gewusst, ob es Vadrak war, der sie fragte, ob er sie erschreckte. Sie herzte seine Wangen, streichelte darüber und verneinte das sofort, während Tränen aus ihren Augenwinkeln purzelten.

Sie hatte soviel fragen müssen, aber es war keine Zeit gewesen, ihre dringenden Fragen zu beantworten. Auch der Hoheit war gekommen – Yanya wusste zwar nicht so genau was der Hoheit war, aber alle waren ganz andächtig und brav dagessessen, bloß Bel und sie hatten sich gelangweilt, weil Vadrak und der Hoheit die ganze Zeit geflüstert hatten.

Ungeduldig schlug Yanya die Decke zurück, selbst die war zu warm. Langsam ging draußen die Sonne auf. Angie und Bel würden noch eine ganze Weile schlafen, aber ihr war so heiß, sie wollte hinaus in den kühlen Morgen, die Zeit zwischen Tagesanbruch und vergehender Nacht.
Leise zog Yanya sich an und nahm ihren roten Mantel mit der Kapuze mit. Sie lief mit ihren hastigen, eiligen Kinderschritten zum Kitzeltor und von da aus zum Strand von Britain weiter. Vielleicht traf sie ja da die Dame mit der Haarbürste – sie verbesserte sich in Gedanken – Vior’la, und würde ihr sagen können, was sie böses gemacht hatte. Der Gedanke an Vadraks verzweifelte Bitte, Vior’la nicht mehr zu nahe zu kommen, war vergessen. Yanya wollte einfach endlich mal verstehen was man ihr nicht erklärte. Es machte sie ganz zappelig, so verwirrt zu sein. Einmal liebten sich Vadrak und Vior’la, dann wieder nicht. Dann hatte sie ihm so wehgetan, und Yani verstand nicht wieso.

Sie hüpfte zum Strand hinunter und hielt hinter einem Baum inne. Staunend machte sie den Mund auf, denn unten an den Klippen sah sie wirklich jemanden stehen, eine Dame deren schönes, rotes Haar im Wind flatterte. Ihr Rock und Umhang wehten mit dem Wind und Yani war ganz versunken in den Anblick von der schönen Dame. So wollte sie mal aussehn, wenn sie groß war!
Etwas kitzelte ihre Stubsnase, und Yani musste laut niesen. Sie schlug die Hand vor den Mund und bedauerte, dass sie so ein lautes Geräusch verursacht hatte, denn nun war sie bemerkt worden. Sie versuchte sich wieder hinter dem Baum zu verstecken, aber das Rot ihres Umhangs blitzte natürlich durch all das grüne Blattwerk.

Yani schob den Lockenkopf ein bisschen nach vorne, die braunen Korkenzieherlöckchen wippten dabei. Sie trat ganz hinter dem Baum hervor und lächelte ein bisschen unsicher. Die Frau sah ja lieb aus, also was sollte sie befürchten?
Sie kam näher und setzte sich zu ihr in den Sand. Aus der Nähe war die Dame noch viel schöner als von ferne, Yani schwärmte innerlich für sie.
Sie erzählte ihr, was sie hier machte, schließlich war es noch gar nicht richtig Tag. Sie redeten über Vadrak, Yani erzählte ihr, was Vior’la gemacht hatte und dass sie das ganz fürchterlich von ihr fand. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, als sie daran dachte. Aber die Dame brachte sie wieder zum Lächeln und Kichern, weil sie etwas genauso sagte, wie Angie das manchmal machte.
Schließlich erzählte ihr die Dame, dass sie Vior’la kannte. Yani rutschte ein Stückchen im Sand zurück, unsicher was sie jetzt machen sollte. Sollte sie weglaufen? Aber die Frau war doch so lieb zu ihr gewesen, und behandelte sie wie eine große Schwester. Sie nahm sich ein Herz und rutschte wieder im Sand nach vorne. Ernsthaft bat sie sie, Vior’la zu sagen wie böse das war, was sie gemacht hatte.
Aber ein Weilchen später gestand die Dame Yanya ein, sie selbst sei Vior’la. Das kleine Mädchen erschrak bis ins Mark. Das, das war Vior’la?? Irgendwie war nach der schlimmen Sache mit Vadrak die Vorstellung von einer bösen Hexe in ihrem Kopf entstanden, eine bösartige Alte mit einer großen Warze auf der Hakennase. Yani schalt sich jetzt selbst ein Dummchen. Vadrak und eine alte Hexe.. so ein Unsinn!
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Geändert von Melisandra Caron (27.04.2003 um 17:22 Uhr).
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Alt 27.04.2003, 17:21
#33
Melisandra Caron
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Sie fragte leise, ob sie jetzt Angst haben müsse. Vior’la sagte Nein. Sie schaute zu Boden, und Yani tat es ihr gleich. Eine Träne rann wie eine kostbare Perle von ihrer Wange hinunter und tropfte in den Sand.
Yanya konnte nicht weglaufen, wenn jemand weinte. Das ging doch nicht, selbst wenn sie Vadrak das im Gesicht gemacht hatte, aber weinen lassen, das konnte sie sie nicht! Vior’la erklärte ihr schließlich, dass Große sich oftmals wehtun, auch wenn sie sich lieb haben.

Sie sah Yanya auf einmal an, das kleine Mädchen hatte ihr gestanden, wie sehr sie all das Hin und Her zwischen Vadrak und ihr verwirrte. Sie kannte sich einfach nicht mehr aus, alles ging ihr zu schnell.
Yanya fühlte sich so stolz, als Vior’la ihr plötzlich versicherte, sie würde ihr die ganze Geschichte erzählen, aber nicht wie man sie einem Kind erzählt, sondern so, als wäre sie schon groß. Sie hatte keine Angst vor Vior’la und fragte sich einen Moment lang warum. Eigentlich hätte sie davonlaufen sollen, wie Vadrak es ihr geraten hatte. Aber sie konnte nicht, es ging einfach nicht, als Vior’la so traurig im Sand saß.

Vior’la nahm sie an der Hand und versprach ihr, sie würde ihr einfach zeigen und erzählen, wo und wie alles angefangen hatte. Mit einemmal fühlte Yanya in sich so ein Gefühl, als würde sie schön langsam erwachsen werden. Da war jemand, ein Mensch, der ihr so sehr vertraute, dass er ihr alles erzählen wollte, jemand der sie nicht behandelte, als wäre sie ein Kleinkind – Vior’la. Sie nahm es ja keinem übel, der sie bisher so behandelt hatte, und es war ihr auch bis jetzt gar nicht aufgefallen. Aber nun, nun war da ein bedeutender Unterschied.

Yanya spazierte an Vior’las Hand durch Britain, manch einer schenkte ihnen ein freundliches Lächeln als er sie vorübergehen sah, das kleine Mädchen an der Hand einer wunderschönen Dame.
Yanya wurde ganz warm im Bauch, was für ein wunder wunderbares Gefühl das war, so als wäre Vior’la ihre Mama oder ihre große Schwester. Es war ganz anders als alles was sie bisher gefühlt hatte.

Vior’la brachte sie nach Cove, sie liefen ein Stückchen durch den Wald und standen schließlich vor hölzernen Mauern ( Yanya kennt das Wort für Palisade nicht. ).
Vior’la sah sich sehnsüchtig um, als sie durch dieselben traten. Yani beobachtete sie ganz genau, sie bewegte sich so schön, so als wäre sie eine Prinzessin. Yanis große, braune Rehaugen strahlten um die Wette mit Vior’las schönen, grünen Augen. Sie fühlte sich so zufrieden, so geschätzt.
Vior’la erzählte ihr, wie alt sie im Moment wäre und wann sie in Cove gewesen war. Während sie weiterhin durch das kleine Dorf spazierten, rechnete Yanya angestrengt an den Fingern aus, wie alt Vio damals gewesen war. Sie war ganz vertieft in ihr Zahlenspiel, als ein nur zu vertrautes Wiehern sie aus ihren Gedanken riss. Yanya wandte sich im Gehen blitzartig um, nur ein Pferd wieherte so, und das war Sturm. Und Sturm gehörte zu Vadrak.

Wie nicht anders zu erwarten, stand ihr großer Freund neben seinem Pferd und schäumte vor Zorn und Wut. Doch anstatt auch nur ein Wort mit Vior’la oder Yanya zu wechseln, stürmte er wutentbrannt davon. Yanya starrte Vio verzweifelt und hilflos an. Was nun? Vio riet ihr, ihm hinterherzulaufen, aber Yanya bestand darauf, dass sie mitkommen sollte.

Vadrak war fast zum Tor hinaus, als Yanya ihn keuchend einholte. Sie stolperte und schlug sich das Knie auf, doch sie merkte es nicht einmal. Verängstigt, weil Vadrak so anders aussah als sonst, gerüstet in blutrotes Metall, und so völlig hilflos ob ihrer Unfähigkeit etwas zu sagen, stand Yani vor ihm, mit aufgeschlagenem Knie und sah ihn flehend an.
Endlich brachte sie etwas hervor, mit zitternder Stimme, aber wenigstens etwas. Sie bat ihn wispernd, nicht zu gehen.
Sie konnte die ohnmächtige Wut in seinen Augen lesen, und konnte nichts anderes mehr denken, als dass sie doch nur hatte helfen wollen. Es war wieder einmal schiefgegangen..

Erst fragte Vadrak Yanya, warum er hierbleiben solle, sie solle ihm einen Grund nennen. Yani konnte nichts sagen, und schaute nur bittend. Da hörte sie Vadrak zum ersten Mal Brüllen, und kniff die Augen zusammen, um nicht hinsehen zu müssen, wenn sie es denn schon hören musste.
Vior’la war irgendwo hinter Yanya und kam schließlich hervor, ehe Vadrak wütend das Tor aufstieß. Yani lief ihm ebenfalls nach, einen Moment lang standen sie zu dritt hintereinander, Vior’la rief nach Yanya, Yanya nach Vadrak. Vadrak rief nach keiner von ihnen beiden..

Er bekam diese leise Stimme, die gefährlich klang und bei der Yanya immer an eine Katze denken musste, kurz vor dem Sprung auf die Maus die sich knapp vor ihren Pfoten befand. Eine die sich geräuschlos heranschlich und DANN, dann sprang sie. So war das, und Yani wusste nicht wovor sie mehr Angst hatte, das Brüllen oder diese Tonlage.
Yanya liefen heiße Tränen über die Wangen, als er erklärte, er könne sie nicht lieb haben, wenn sie nie das tat, was er ihr sagte. Sie hatte doch bloß alles richtigmachen wollen und Vadrak UND Vior’la glücklich!
Und nun, nun kündigte er ihr seine Liebe auf. Yanya weinte und konnte nicht damit aufhören. Sie sagte ihm, nun könne er ruhig Melina holen, von ihr aus könne sie die dann einsperren solang sie wollte, denn wenn sie Vadrak nicht hatte, dann war auch schon alles egal. Sie hielt das nicht aus, wenn ihr ein Freund so was sagte, und hätte es bei Angie, Bel, Pjiiina und – nun auch Vior’la ganz genauso gemacht. Aber Vadrak, das war noch um eine Spur schlimmer. Auch wenn sie manchmal wegwollte, wenn sie überhaupt nicht verstehen konnte, was er sagte und warum er das sagte, wenn er Angies Papa als Finsternisleut bezeichnete, das machte alles am Ende nichts, denn er war ihr Freund. Wollte er jetzt wirklich, dass das vorbei war?
Ja, sie war unartig gewesen, hatte oft nicht das gemacht, was er gesagt hatte, aber sie hat es nie böswillig gemacht, nie aus reiner Absicht, gegen seinen Willen zu handeln. Sie konnte nicht alles tun, was er sagte, wie sollte sie aufhören, Angie und Bel und Mantana liebzuhaben?
Er sagte auch, er wäre vor kurzem an Pjiinas Haus vorbeigekommen und hätte die Fenster und Türen alle fest verriegelt gesehen, verrammelt, so als wär sie auf Reisen. Yanya hörte es schon gar nicht mehr, er hasste sie ja sowieso. Sie war so erschöpft vom vielen Weinen, sie wünschte sich, ihre Mama wäre noch da oder Vior’la wär ihre Mama, damit sie sich in ihre Arme würde kuscheln können und jemand über ihren Kopf streichelte und ihr sagte, sie würde nur schlecht träumen.
Aber sie war Yanya, eine Waise von elf Sommern die keine Eltern mehr hatte und die auch nie mehr welche kriegen würde. In ihrem Kopf öffnete sich ein Schloss, das zuvor verriegelt gewesen war. Das war es nämlich auch gewesen, wenn Vadrak und Vior’la sich liebhatten, dann könnte Yanya doch ihr Kind sein?
Vadrak sagte ihr, sie solle in den Kinderhort beim Kloster gehen, und Yanya willigte ein. Sie wollte nicht mehr.
Da wartete sie dann, sah auf die anderen kleinen Betten und hockte selbst auf einem mit roter Decke. Vadrak hatte gesagt, nein, vielmehr gebrüllt, Vior’la wollte nur dass sie so werden würde wie sie.

Sie sah auf die anderen Betten und musste wieder weinen. Trostlos schien alles, wenn nicht wenn sie zu schlafen versuchte Bel und Angie im selben Zimmer waren und sie ihren gleichmäßigen Atemzügen lauschen konnte. Sie fühlte sich so einsam wie noch nie zuvor...
Melisandra Caron ist offline  
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Alt 29.04.2003, 17:58
#34
Vadrak Larthay
Reisender
 
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Zufallsbegegnungen - Hochsommer des Jahres 1280

Ein junger Mann saß furchtsam auf der Bank im Klosterhof und berichtete von einer mysteriösen Kreatur, die seinen Schatten verschlungen hatte, ihn aber ansonsten nicht angegriffen hatte. Der Templer lauschte seinen Worten und versuchte, ihn zu beruhigen, nahm ihn mit in den Tempel und sprach einen Segen über ihn, auf daß es seine Furcht lindern möge. Später dann ging er mit Ileodas in die Stadt, wo er noch weitere merkwürdige Berichte über jene seltsame Kreatur zu hören bekam und sich zu fragen begann, was es war, das dieses Wesen begehrte. Leben oder Blut konnte es nicht sein, denn niemand war ernsthaft zu Schaden gekommen. Dennoch tat es Dinge, die unheimlich waren und die Menschen in Angst und Schrecken versetzten. Angst, das schien das Lösungswort zu sein. Es begehrte Angst und man konnte es durch mutiges Auftreten, Glauben und durch Licht vertreiben. Nachdenklich ritt Vadrak zurück ins Kloster und machte sich Notizen.

Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durchs Fenster. Vadrak sah auf von dem Buch, an dem er gerade schrieb und blickte hinaus: schon wieder eine Nacht ohne Schlaf. Es wurde allmählich zur schlechten Angewohnheit. Seufzend legte er die Feder nieder, schloß das Tintenfaß und streute etwas Sand über die soeben geschriebenen Seiten, damit sie schneller trockneten. Dann erhob er sich, reckte und streckte sich, ging in die Küche und holte sich eine Waschschüssel voll mit frischem Wasser. Nachdem er ordentlich gewaschen, gekämmt und frisch gekleidet war, begab er sich in den Tempel, um sein Morgengebet zu sprechen. Später gab es einige Gespräche mit den Brüdern seines Ordens, Anweisungen, die erteilt, Fragen, die beantwortet werden mußten. Erst als der Mittag schon weit vorüber war, fand Vadrak Zeit für einen Ausritt.

Fast auf den Tag genau war es 3 Jahre her, daß Vior'la und Vadrak sich kennengelernt hatten. So vieles war inzwischen geschehen, was ihm unbegreiflich war, und dennoch war es ihm, als sei dieser Tag vor 3 Jahren erst gestern gewesen. Gänzlich ohne nachzudenken, lenkte Vadrak die Schritte seines Pferdes gen Cove und fand sich plötzlich vor dem alten, massiv verstärkten Tor wieder, welches noch immer die Brandspuren der von der Welt schon längst vergessenen Schlacht trug. Die Wachen oben auf dem Wall, auf dem er selbst so oft gestanden hatte, schienen ihn nicht zu kennen und beachteten ihn nicht, als er ihnen grüßend zunickte. Knarrend öffnete er das schwere Tor und trat ein. Das Unkraut sproß überall auf den Pfaden und viele der Häuser wirkten leer und verlassen. Sich ruhig umsehend, ritt er durch einsamen Gassen. Nur zwei Leute begegneten ihm, die er mit freundlichem Nicken begrüßte, doch waren sie ihm völlig unbekannt und scheinbar intensiv mit ihren eigenen Dingen beschäftigt.

Der Templer ritt durch den Obsthain den steilen, felsigen Weg hinauf zum Haus der Stille. Dort versorgte er sein Pferd, hängte ihm einen Futterbeutel um. Während Sturm fraß und sich ein wenig ausruhte, zog Vadrak seinen Schlüsselbund hervor und probierte, ob sein alter Schlüssel noch paßte. Knirschend bewegte sich der Schlüssel im Schloß, die Tür öffnete sich mit einem Knarren und die warme, abgestandene Luft, die ihm entgegenschlug, ließ vermuten, daß schon lange niemand mehr hier gewesen sei. Er erklomm die enge Stiege, die aufs Dach führte. Dort sah er lange Zeit hinaus aufs Meer, sein Umhang bauschte sich in der Briese, während seine Gedanken zurückflogen zu der Zeit vor drei Jahren und er all der Menschen gedachte, die er in jenen Tagen gekannt und sogar seine Freunde genannt hatte und die nun nicht mehr waren: Greg, sein ehemaliger Schüler - tot - Glaron sei seiner Seele gnädig; Thorus, der schon damals scheinbar den Verstand verloren hatte - Glaron allein wußte, was ihm zugestoßen war; Seylarana, seine ehemalige Waffengefährtin in vielen Gefechten und einstige Verlobte des Herzogs - verschollen in den endlosen Wäldern, die sie so sehr geliebt hatte; Gwen, die Gardistin, in deren Brust ein kleines, schutzbedürftiges Mädchen und ein harter Soldat fortwährend miteinander rangen - vermutlich gefallen - möge sie Glarons Licht doch noch rechtzeitig gefunden haben; Netarmas, der Schmied - ertrunken hier in Cove - Friede auch seiner Seele. So viele andere, so viele tot, so viele auf Nimmerwiedersehen verschwunden... Tiefe Traurigkeit stieg in ihm auf. Seufzend wandte er sich ab und stieg die Treppe wieder hinab. Als er das Haus der Stille verließ, warf er keinen Blick mehr darauf zurück.

Auf seinem Rückweg fiel sein Augenmerk auf den ehemaligen Versammlungsplatz: Die Baumstämme, die ihnen als Bänke gedient hatten, lagen noch immer so da wie vor drei Jahren, doch wuchs nun Moos auf ihnen und in einigen Ritzen sogar lange Grasrispen, die sich im Wind, der vom Meer her wehte, wiegten.

Als er den Blick wieder hob, traf ihn fast der Schlag: Vior'la und die kleine Yanya spazierten dort Hand in Hand, sichtlich vergnügt in leichtfertiges Geplauder vertieft. Eifersucht durchzuckte ihn einen kurzen Augenblick und dann stieg eine so mächtige Woge grausamer, furchterregender Wut in ihm auf, daß er kaum noch Herr seiner selbst war. Yanya hatte ihn soeben erspät und war wie angewurzelt stehen geblieben, und auch Vio blickte ihn nun etwas verwirrt an. In Vadrak brodelte ein beinahe übermächtiger Zorn: Er machte sich Sorgen um Yanya und sie spazierte hier seelenruhig mit der Frau umher, vor der er sie erst vor wenigen Tagen gewarnt hatte, einer Frau, die ihn offensichtlich bis aufs Blut haßte und ihm mit ihrem verdrehten Geist schaden wollte, so sehr sie nur konnte - und nun hatte sich diese Frau an Yanya heran gemacht und wollte ihm auch noch diese kleine Seele entreißen und zum Bösen verführen! Mit einem harten Ruck an den Zügeln wendete der Templer abrupt sein Pferd und gab ihm die Sporen, sonst hätte er wahrscheinlich beide auf der Stelle erschlagen. Ein wenig abseits stieg er ab und holte seine Rüstung aus den Satteltaschen hervor. Er mußte sich abreagieren, wollte Blut sehen. Direkt vor dem Tor hatten ihn beide wieder eingeholt, als er absaß, um den mächtigen Torflügel zu öffnen. Yanya sagte irgendetwas in flehendem Tonfall zu ihm, doch die Wut rauschte so in seinen Ohren, daß er kaum die Worte des Kindes vernahm. Er brüllte ihr seinen ganzen Zorn, seine ganze Sorge entgegen, dann drehte er sich um und ließ sie stehen. Mit heftigen Bewegungen zerrte er das Pferd hinter sich her. Als er Vios Stimme seinen Namen rufen hörte, trat er vor Wut einen Stein aus dem Weg, dennoch drehte er sich um und blieb stehen, sie mit eiskaltem Blick musternd.

Sie redete auf ihn ein, daß er nicht Yani die Schuld geben sollte für Dinge, die Vio getan hatte und er brülle zurück, daß er das nicht tat. Sekunden später standen beide sich gegenüber und schrien sich aus Leibeskräften an, bis der erste heiße Zorn verraucht war und kaltem Ärger Platz gemacht hatte. Nun machten beide ihrem Haß und ihrer Verachtung mit sorgfältiger gezielten Worten Luft und sprachen Dinge aus, die besser vor Kindern ungesagt geblieben wären. Die arme kleine Yani stand hilflos und verloren daneben. Schließlich verließ Vio wütend den Kampfplatz und Vadrak, nun einfach nur noch müde und enttäuscht, sah sich der weinenden Yanya gegenüber. Während er seufzend seine Rüstung wieder ablegte und in den Satteltaschen verstaute, versuchte er, Yani zu erklären, was ihn so maßlos wütend gemacht hatte. Er hoffte, daß Yani ihn verstand und in Zukunft gehorsamer wäre. Er nahm sich nicht die Zeit für sie, wie er es gern getan hätte, denn er brannte darauf, Vio zu verfolgen. Einiges mehr noch hatte er ihr zu sagen, doch das war nichts für Yanis Ohren. So schickte er das Kind mit schlechtem Gewissen zurück in den Kinderhort, bevor er sich daran machte, nach Vior'la zu suchen.

Nicht weit vom Stadttor entfernt entdeckte er sie, auf einem umgestürzten Baumstamm sitzend. Vadrak beobachtete sie eine ganze Weile, bis sein Pferd unruhig wurde, schnaubte und ihn somit verriet. Ruhig ritt er auf sie zu, saß ab und band Sturm ganz in der Nähe an einen Baum.

"Ich sollte dich wahrlich töten!". Zufrieden sah Vadrak, wie Vior'la unter der Kälte seiner Stimme entsetzt erbebte und zurückwich, bis sie mit dem Rücken an einem Baum stand und dankte Glaron im Stillen, daß Er ihm die Gelegenheit gewährte, Rache zu nehmen. Doch gleichzeit war er auch enttäuscht von ihrer Reaktion - ganz offensichtlich hatte sie keinerlei Ahnung von seinen Grundsätzen. Wie hatte sie nur jemals behaupten können, ihn zu lieben, wenn sie nicht einmal die Grundzüge seines Wesens kannte. "Dann tu es doch endlich!" hielt sie ihm trotzig entgegen. Mit vernichtendem Blick musterte Vadrak sie. "Du glaubst, ich täte es wirklich? Eine wehrlose Frau erschlagen?" Er schüttelte den Kopf und bemerkte spöttisch: "Du enttäuschst mich, mein Herz." Langsam näherte er sein entstelltes Gesicht dem ihren und erkannte mit einer gewissen Befriedigung, daß sie furchtsam und scheinbar angeekelt auswich, soweit sie nur konnte. Langsam richtete er sich wieder auf und fragte mit eisiger Stimme: "Bin ich so abstoßend für dich? Ja? Nun gut, dann kannst du mir nicht mehr gefährlich werden." Vior'la hob den Blick und entgegnete kratzbürstig: "Ich habe dir einen Gefallen getan damit, nun schaut dich keine Frau mehr an." Mit einer spöttischen Geste verneigte er vor ihr und antwortete zynisch: "Das hast du gut gemacht! Ich danke dir dafür." Dann machte er sich mit methodischer, erbarmungsloser Sorgfalt daran, sie zu fesseln. Ihre zaghafte Gegenwehr brach er mit sarkastischen Worten und den harten, mitleidslosen Handgriffen, die dafür nötig waren, ohne anders als mit Spott auf ihre Angst zu einzugehen. Wie einen nassen Sack warf der Templer sie über den Pferderücken und transportierte sie zum Haus der Stille, ohne daß irgendjemand auf das merkwürdige Paar aufmerksam wurde.
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Alt 29.04.2003, 18:00
#35
Vadrak Larthay
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Dort angekommen, setzte er sie recht unsanft auf den Tisch und machte sich dann daran, mit der ihm eigenen Sorgfalt alles von den Wänden zu entfernen, das in irgendeiner Weise als Waffe gebraucht werden konnte. Zum Schluß blockierte er noch den Treppenaufgang mit einigen Möbelstücken, so daß Vior'la im Erdgeschoß gefangen war. Als er zu ihr zurückkehrte, war sie gerade im Begriff, gefesselt wie sie war, die Tür zu öffnen. "Nanu, so eilig? Du möchtest meine Gastfreundschaft schon verlassen?", fragte er spöttisch und trat drohend auf sie zu. Panisch versuchte Vior'la die Tür aufzudrücken, was dem Templer nur ein amüsiertes Kopfschütteln abverlangte. Ohne eine Spur von Mitleid zerrte er sie zurück zum Tisch und setzte sie erneut mit unsanfter Nachdrücklichkeit darauf ab. "Du hast recht, mein Herz, ich war unvorsichtig. So etwas sollte mir nicht passieren." Mit diesen Worten schloß er beide Türflügel ab und zwinkerte ihr ironisch zu. Verächtlich warf er eine Schlafmatte in eine Ecke des Raumes und rollte sie aus, während Vior'la ihm mit bangem Blick zusah. "Sollst ja nicht schlafen, wie ein Hund", erklärte er süffisant. "Sch-schlafen?", fragte Vio kleinlaut. "Was glaubst du, was ich hier tue, mein Kind?" entgegnete er mit mildem Spott. Ihr Blick blieb an der Matte hängen, "Bitte, Vadrak, laß mich gehen." bettelte sie. Er folgte ihrem Blick, der noch immer ängstlich auf die Schlafmatte gerichtet war und zog eine Braue in die Höhe. Zittrig wandte sie sich ihm zu und sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Angst?" fragte er zynisch, "Mhh - Eine Kupfermünze für deine Gedanken." Mit diesen Worten musterte er sie forschend, genoß die Panik in ihrem Blick. Lässig lehnte er an der Wand und ließ seine Augen anzüglich über ihre Figur streicheln. Langsam rann eine Täne über ihre Wange. "Na, na, wer wird denn da weinen?" mit einer keineswegs liebenswürdigen, sondern eher demütigenden Geste tupfte er ihr mit einem Zipfel seines Umhangs die Tränen ab. Dann wandte er sich ab und ließ sie trotz ihrer verzweifelten Fragen, was er nun vorhabe, allein zurück. Sollte sie ruhig noch ein bißchen mehr Angst bekommen. Er verstaute sein Schwert und alles, was ihm hinderlich oder als Waffe zu gebrauchen sein könnte, in den Satteltaschen seines Pferdes. Nur seinen Dolch nahm er an sich und trat mit dem Dolch in den Händen ein. "Dreh dich rum," befahl er nicht eben freundlich. Vior'la starrte nur auf den Dolch und war wie gelähmt. "Warum könnt ihr Weiber nie einfach nur gehorchen?" kurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, drehte sie unsanft herum und zerschnitt ihre Fesseln.

Nachdem er ihr einen Moment der Erholung gegönnt hatte und sich überzeugt hatte, daß das Blut wieder in ihren Händen zirkulierte, machte er Anstalten, sie erneut zu fesseln. Vior'la bat ihn leise, dies nicht zu tun und zeigte ihm mitleidheischend ihre geschwollenen Handgelenke. Vadrak konnte es nicht fassen: "Du hast mir dies hier angetan", fragte er auf sein Gesicht deutend, ohne Vorwurf, nur mit ungläubiger Verwunderung in der Stimme, "und bittest mich um Mitleid wegen eines aufgescheuerten Handgelenks?" Dennoch gab er ihr nach, denn sie würde ihm auch ohne Fesseln nicht entkommen. "So gib mir alle deine Sachen," befahl er barsch. Nach einigem Zögern reichte sie sie ihm. Interessiert warf er einen Blick in ihr Täschchen. "Mhh - und was ist das hier?" fragte er und zeigte ihr ein merkwürdig aussehendes Fläschchen. Vior'la sah ihn kleinlaut an: "Gift" antwortete sie tonlos. - "Und wie wirkt es?" - "Tödlich." Nachdenklich betrachtete der Templer das Fläschchen in seinen Händen, ein leiser Verdacht stieg in ihm auf und fragte weiter: "Wie dosiert man es?" Vior'la schluckte und blickte ihn an: "Wie meinst du das?" Er antwortete ungerührt: "So, wie ich es sage: Wie dosiert man es?" Und Vior'la erklärte ihm widerstrebend, daß dies das Gift sei, das sie bei ihm angewandt hatte und wie es zu dosieren sei. Fest umschloß die Hand des Templers das Fläschchen, das ihm auf einmal als Verlockung erschien. Warum es ihr nicht mit gleicher Münze heimzahlen? Er könnte es ihr verabreichen und alles, wirklich alles mit ihr tun, was auch immer ihm beliebte. Ein boshafter Gedanke schlich sich in sein Herz: Warum sich die Mühe mit dem Gift machen, auch so war sie ihm völlig ausgeliefert. Die zunehmende Dunkelheit im Raum machte es für Vior'la unmöglich, seine Gesichtszüge zu deuten. In barschem Tonfall befahl er ihr, hinüber zum Tisch zu gehen, sich darüber zu beugen und die Hände darauf zu legen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Methodisch tastete er sie nach verborgenen Gegenständen und Waffen ab - und tatsächlich: ein Dolch war sehr weit oben an ihrem Oberschenkel festgeschnallt. Mit klammen und ungeschickten Fingern löste Vadrak den schmalen Riemen, der die Waffe an ihrem Bein hielt und steckte sie zu den übrigen Dingen, die er Vio abgenommen hatte. Sein aufgewühlter Blick fiel auf ihr schönes Profil, das nur noch als schwacher Umriß in der Dunkelheit erkennbar war. Mit zitternden Händen setzte er seine Untersuchung fort. Die Versuchung war beinahe übermächtig. Wütend auf sich selbst, wandte er sich schließlich ab und befahl ihr in harschem Ton, die Stiefel auszuziehen. Keine verborgene Überraschung mehr. Dennoch nahm er auch die Stiefel an sich, denn er vermutete, daß Vio mit ihrer empfindsamen Haut sicherlich nicht weit ohne Schuhe käme, falls es ihr doch gelänge, ihm zu entfliehen.

Sorgfältig die Tür hinter sich abschließend, brachte Vadrak all die Dinge, die er Vior'la abgenommen hatte, hinaus und packte sie in die Satteltaschen. Einen Moment lang lehnte er sich an sein Pferd, um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Er genoß dieses Gefühl, Vio in der Hand zu haben, sie auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu wissen, viel zu sehr. Er hatte sich an ihrer Angst geweidet, ernsthaft und mit Lust in Erwägung gezogen, ihr Dinge anzutun, die nicht nur vor dem Gesetz verboten waren sondern auch seinem Eid völlig entgegenstanden. Siedendheiß überfiel ihn sein Schamgefühl. Er erkannte sich selbst kaum wieder. War es dies? War es dieses Gefühl, diese Lust an der Macht über einen Menschen, das die Inquisitoren empfanden und das einige völlig korrumpierte? Glaron sei Dank, daß er nicht täglich dieser Versuchung ausgesetzt war.

Um einiges ruhiger, kehrte er in den inzwischen völlig finsteren Raum zurück. Er versuchte, Vior'la zu erklären, was es war, das ihn bewogen hatte, keine Anzeige gegen sie zu erstatten, daß er glaubte, daß diese Verbundenheit zwischen ihnen beiden Glarons Wille sei. Sie enthüllte ihm Dinge über sich, die ihn völlig schockierten. Nun konnte er nicht einmal mehr mit ruhigem Gewissen behaupten, sie wäre ungefährlich für die Allgemeinheit. Dennoch hielt er daran fest, daß sie nicht völlig verdorben sein könne. Er berichtete ihr von seiner eigenen Jugend und wie er zu Glaron gefunden hatte und bemühte sich, ihr klar zu machen, daß er der Ansicht war, Glaron habe sie beide zusammengeführt, damit er ihre Seele retten konnte. Denn eine solche Dienerin der Finsternis zu bekehren, wie sie eine war, hieß, der Finsternis großen Schaden zuzufügen und möglicherweise viele Rechtgläubige vor dem Fall in die Verdammnis zu erretten. Die Dunkelheit im Raum hüllte beide völlig ein. Lange saßen beide dort und debattierten. Schließlich verstummten sie. Vadrak erhob sich und wandte sich zum Gehen. "Morgen komme ich wieder und bringe dir etwas zu essen", versprach er. Er war schon fast an der Tür, als ihm einfiel, daß sie sicherlich Durst haben würde. Im Dunkeln tastete er sich vor zur Matte, auf der Vio sich niedergelegt hatte, wie die Geräusche ihm verrieten. Irgendwo dort mußte auch noch seine Feldflasche stehen. Es war so finster im Raume, daß man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sah. Nach einer Weile des Suchens umschlossen seine Finger die Flasche. Nun suchte er nach Vios Hand. Er streckte seine eigene aus, und stieß gegen die nackte Haut ihrer zarten Taille. Erschrocken zog er sie ein kleines Stück zurück und versuchte es ein wenig höher noch einmal. Dort berührte er ihren Ellenbogen. Beinahe liebevoll strich er ihren Arm entlang bis zu ihrer Hand, doch bevor er sie erreicht hatte, schlossen sich ihre Finger zart um die seinen. Einen Augenblick verharrten sie so, den Moment schweigend und in Harmonie genießend, dann brach Vadrak den Zauber und drückte Vior'la die Feldflasche in die Hand. "Hier, nimm. Es ist sicherlich noch genügend Wasser darin bis ich zurück komme." Damit ergriff er hastig die Flucht und stieß prompt gegen den Tisch. Leise fluchend wandte er sich zur Tür und trat hinaus in die klare Nachtluft. Sorgfältig die Tür verschließend blickte er gen Osten und sah den ersten rosigen Schimmer des nahenden Morgens am Horizont.

Er bewegte sich ein paar Schritte weit fort zu einer etwas weniger steinigen Stelle, wo er sein Morgengebet sprach und Glaron bat, ihn nicht weiter in Versuchung zu führen. Anschließend ging er in den Obsthain und pflückte einige Äpfel. Leise, um Vio nicht zu wecken, öffnete er die Tür zum Haus der Stille. Die ersten Strahlen der Sonne fielen in den Raum und erhellten Vios schlafendes Gesicht. Beinahe zärtlich blickte er eine Weile auf sie herab, dann legte er die Äpfel auf den Tisch und verließ den Raum und verschloß die Tür ebenso leise, wie er gekommen war.
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Alt 29.04.2003, 18:00
#36
Vadrak Larthay
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Seufzend saß er auf und ritt zurück nach Britain ins Badehaus, wo er sich Bart und Haare scheren ließ und ausgiebig die Kühle des Wassers an seinem Körper genoß. Nachdem er frische Kleidung angelegt hatte, wandte er sich in Richtung Kloster. Der Bruder Pförtner schüttelte nur den Kopf, als er seinen Großmeister einmal mehr vom Pferd springend und ihm die Zügel zuwerfend, mit wehendem Mantel ins Kloster eilen sah. Vadrak sah überall nach dem Rechten, erteilte die üblichen Anweisungen, beantwortete die üblichen Fragen, verteilte die für heute anstehenden Aufgaben, bat Erindor, heute abend auf alle Fälle pünktlich anwesend zu sein, um die Delegation der BdE zu empfangen, die im Kloster tagen wollten. Nebenbei aß er ein Stück Brot im Gehen und sah die Bücher durch. Nachdem dies erledigt war, eilte er zurück zu seinem Roß, das der Bruder Pförtner mittlerweile vorbildlich gestriegelt und versorgt hatte. Er tätschelte seinem Pferd den Hals, sattelte es erneut und machte sich auf, verschiedene Dinge einzukaufen und um ein wenig in der Gegend umherzureiten und nach passenden Unterschupfmöglichkeiten zu suchen, denn er wollte Vio nicht allzu lange im Haus der Stille lassen, da er befürchtete, daß ihn doch jemand gesehen haben könnte. Auch wußte die kleine Yanya davon, daß Vio und Vadrak sich in Cove getroffen hatten, und solches Wissen konnte leicht ausgeplaudert werden. Nöglicherweise wurde sie schon von ihren Kumpanen vermißt. Gegen Abend hatte er das Richtige gefunden und brachte Vio in das neue Versteck und richtete alles so ein, daß er sie gefahrlos zurücklassen konnte. Wieder war es Nacht, als er in Richtung auf das Kloster ritt.

Innerlich war Vadrak wütend auf sich selbst, hatte er sich doch gewaltig verspätet und würde das Treffen mit dem BdE vermutlich versäumen. Da vernahm er ein Räuspern hinter sich. Als er seinen Kopf wandte, erkannte er Jarod Tolius, den Führer des BdE und Richter von Britain. Beide begrüßten sich mit gegenseitigem Respekt und Achtung und Vadrak erfuhr, daß er in der Tat das Treffen verpaßt hatte. Dennoch machte ihm Jarod keinen Vorwurf daraus und beide Männer begaben sich zum Schloß, wo sie noch einiges Wichtiges zu besprechen hatten. Mitten im Gespräch vernahmen sie auf einmal munteres Geplapper auf dem Gang, dem sie zunächst amüsiert, später dann immer besorgter lauschten, bis die Stimmen der beiden Dienerinnen scließlich verhallten. Vadrak war so erschöpft und müde mittlerweile, daß er sich kaum noch aufrecht zu halten vermochte, als ein neuerliches Geräusch auf dem Gang beide aufschreckte. Ein junges Mädchen war es, als Frau konnte man sie noch nicht bezeichnen, die sich an der Tür zum Nebenzimmer zu schaffen machte. Zur Rede gestellt, verwickelte sie sich immer mehr in Widersprüche, bis Jarod und Vadrak sie mit nach oben ins Musikzimmer nahmen, um sie etwas gründlicher zu verhören. Doch Vadrak war kaum noch in der Lage, zusammenhängend zu denken und so ergriff er dankbar die Gelegenheit, als Jarod ihn ansprach und fragte, ob er sich nicht besser zur Ruhe begeben wollte. Beinahe taumelnd vor Erschöpfung betrat Vadrak den Klosterhof, nachdem er sein Pferd abgesattelt, mit Stroh abgerieben und versorgt hatte. Still und friedlich ruhte der Mondschein auf dem Innenhof, als er leise das Tor öffnete und die Stufen zum Gang erklomm, die zu seinem Raum führten. Im Geiste hörte er die mahnende Stimme seines alten Mentors: "Vadrak, der Körper benötigt ein gewisses Maß an Schlaf. Ich sage nicht, daß du lange schlafen sollst, denn Schlaf ist Luxus. Doch gebe deinem Körper die Gelegenheit, regelmäßig soviel Schlaf zu erhalten, wie er nötig hat. Nur so kannst du deine Aufgaben getreulich vollbringen. Versuche nicht, dieses Minimum zu unterschreiten, denn übermüdete Menschen machen Fehler. Wegen Übermüdung starben schon unzählige Menschen einen frühen Tod, gingen Königreiche zugrunde, wegen Übermüdung wurde schon so manche Schlacht verloren. Mache es dir niemals zur Angewohnheit, dieses Minimum an Schlaf zu unterschreiten..."

Nur noch wenige, viel zu wenige Stunden, und die ersten Strahlen der Sonne würden den Horizont erhellen...
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Alt 01.05.2003, 12:14
#37
Vior'la Lyth
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Beiträge: 117
Fast zart stich Vior'la sich über ihr rechtes Knie, dessen leichter Schorf bereits verheilt war. Es war nur noch ein hauchroter Schatten auf ihrer adelhellen Haut sichtbar.
Schon den ganzen Tag saß sie auf dem kleinen Bett, die Beine angewinkelt da und beschaute sich die Merkamale, die von jenem Tag der "Festnahme" stammten.
Ihr schien es, als wenn sie schon Tage alleine wäre. Zwar hatte sie alles, was sie zum überleben brauchte in dem kleinen Zimmer... aber ihr fehlte die Gesellschaft ihrer Freunde, ja, Vior'la nannte das erste mal in ihrem Leben andere Menschen Freunde und dies war ein gutes Gefühl.
Das "alleine sein" hatte allerdings auch einen kleinen Vorteil. Und zwar hatte sie Zeit... Zeit zum nachdenken.... Zeit um sich selber zu ordnen.
Vio wusste, warum Vadrak sie eingesperrt hatte. Er hatte Angst... das hat sie nach stundenlangen denken für sich festgestellt. Warum?... Auch dies hatte sie sich in ihrem hübschen Kopf ausgemalt.
Er hatte Angst vor dem "Bösen" in ihr. Diesen Grund nannte er ihr, für die Gefangenschaft. Er wollte Vio'la Volo, ihrem Gott, ausreden... sie von seinem überzeugen. Fast stolz lächelte sie bei dem Gedanken, dass die Glarongläubigen Volo fürchteten.
Das Vadrak Vior'la fürchtete, hatte aber sicherlich nicht nur solchen Grund.
Sie war sich mitlerweile fast sicher, dass er sie auch gefangen hielt um sie in seiner Nähe zu wissen. Um sein Begehren, welches er haben musste... denn jeder hatte dieses Vior'la gegenüber, zu stillen.
Fast bewunderte Vior'la Vadrak für seine Selbstkontrolle.
Das er sich für sie in solch Umstände gestürzt hatte, bestätigte ihren Gedanken nur. Wenn er sie wirklich nur wegen dem Glauben gefangen hielt, konnte er es eigentlich auch so handhaben, wie es alle seinen Glaubens tun würden. Er könnte sie in einen der "heiligen" Feuer sterben lassen.... aber dies wollte er scheinbar nicht....

Kaum merklich strich Vior'la sich durch ihr langes rot-braunes, weiches Haar.
Wie sehr sehnte sie sich nach einer Bürste--- einem Bad---- oder aber frischer Kleidung..... langsam schaute sie prüfend an sich hinab. Wie furchtbar sie aussehen musste... sicherlich würde vielen ihr Erscheinungsbild normal vorkommen, aber Viorla war sehr sehr eitel, wenn es um ihr Äußeres geht.
Ihr Blick strich die Feldflasche wo noch genug Wasser für zwei Tage war.... Villeicht würde Vadrak heute kommen... er sollte sie so sehen, wie sie war... makellos schön.
Langsam erhob sie sich und wusch sich ihr Gesicht, ihre Haare und auch den rest ihres schlanken Körpers. Am ende ihres Waschganges, war kaum noch Wasser in der Flasche... aber Vior'la fühlte sich besser.... und solches war für sie das wichtigste.

Mit geradem Rücken setzte sie sich wieder auf die Bettkante und ihr Blick schwiff aus dem kleinen Fenster hinaus, auf dessen Fensterbank ein kleiner Spatz sein Lied trällerte.
Ob Rikonia sie vermisste.... oder Darkan..... ein leises seufzen hallte in den Raum hinein. Sie vermisste sie... allesamt.....
Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Freunde nach ihr suchen würden.... und Rikonia wusste von ihr und Vadrak... nur all zu oft hat sie sich bei ihr ausgesprochen und in ihren Aremen geweint... Sie hoffte nur insbrünstig, dass sich das temperamentvolle Fräullein nicht in Gefahr brachte... denn das konnte sie gut.

Mit nassen Haaren legte sie sich langsam auf die Seite und starrte in die Leere hinein.... sie wuste nicht, wie sie Vadrak entkommen sollte... sie wusste nur, dass sie es musste.... denn er war definitiv das falsche für sie.... und dennoch so....
Sie schüttelte den Kopf und warf den Gedanken von dannen...nein, sie würde nicht mehr "gut" von ihm denken....!
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Alt 02.05.2003, 08:33
#38
Vadrak Larthay
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Einer der nächsten Tage sah den Großmeister des Templerordens, wie er mit Yanya Hand in Hand nach Britain ging. Noch ahnte er nicht, daß die nächsten Stunden beinahe seine letzten wären.

Im Lachenden Tala traf er auf Erindor und Bramor und bestellte für Yanya und sich etwas zu essen, als Filleria in Begleitung eines ihm unbekannten Mannes aus dem hinteren Raum trat. Erindor sprang auf und ging wütend auf Filleria zu. Es folgte ein heftiger Wortwechsel, dem Vadrak entnahm, daß Filleria in einen Überfall verwickelt gewesen sei. Als Filleria und ihr Kumpan sich aus der Taverne zu stehlen versuchten, wurden sie von Erindor und Vadrak verfolgt. Bramor war von Vadrak aufgetragen worden, sich um Yanya zu kümmern. Rasch, um die beiden Fliehenden nicht aus den Augen zu verlieren, schritten die zwei Templer durch das magische Tor und folgten ihnen in einen steinigen Hohlweg, der ins Gebirge führte. Plötzlich blieben die beiden Flüchtlinge stehen, zogen ihre Waffen und drehten sich triumphierend um. Hinter Vadrak und Erindor waren unbemerkt zwei weitere maskierte Gestalten aufgetaucht, die sich drohend mit gespannten Bögen näherten. Beide mußten ihre Waffen auf den Boden legen und sich bis auf die Hose ausziehen. Zähneknirschend und nach einigem Zögern taten sie, wie ihnen geheißen. Vadrak ahnte schon, was nun folgen würde: Filleria suchte nach Vior'la und vermutete, daß Vadrak etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Wie kam sie nur darauf? Niemand konnte davon etwas wissen, Vadrak war sich dessen völlig sicher. Er antwortete auf die Fragen seiner Widersacherin konzentriert und bewußt jede Lüge vermeidend, jedoch ohne sein Wissen preiszugeben. Filleria schien ihm keinen Glauben zu schenken und drohte damit, Erindors Finger einzeln abzuschneiden. Vadrak wurde ein wenig nervös. Was machte Filleria so sicher? Da kam es heraus: Althea hatte offensichtlich nach Vior'la gesucht, um Rache zu nehmen. Still fluchte Vadrak in sich hinein: Wenn er hier wieder heraus kam, würde er mit Althea ein paar unangenehme Worte zu wechseln haben, was ihren Gehorsam anging. Nochmals bemühte er sich, seiner Kontrahentin klarzumachen, daß er sogar direkten Befehl erteilt hatte, keinesfalls nach Vio zu suchen und daß er keinerlei Anzeige erstattet hatte - vergeblich. Sie hielt nun Erindor ihren Dolch an die Kehle und drohte damit, ihn sofort zu töten. Vadrak hatte keinerlei Zweifel daran, daß Filleria ihre Drohung kaltlächelnd in die Tat umsetzen würde. Selbst, wenn er sagte, was Filleria hören wollte, würden diese Verbrecher sie beide mit Sicherheit töten. Vadraks Gedanken rasten: Es mußte etwas geschehen, und zwar jetzt! Unwillkürlich spannte er seinen Körper an. In diesem Moment hörte er einen der Bogenschützen spotten: "Ein Trost, daß er wenigstens für seinen Orden stirbt." Das war zuviel: Vadrak sprang. In einem langen gezielten Satz hechtete er auf Filleria zu, riß sie von Erindor weg und stürzte mit ihr gemeinsam zu Boden. Gleichzeitig rief er Erindor zu: "LAUF!" und betete im Stillen, daß der Moment der Überraschung lang genug sein möge, damit die Bogenschützen ihre sich nun rasch bewegenden Ziele verfehlten. Doch Erindor zögerte einen Augenblick zu lange. Ein Pfeil traf ihn. Vadrak überzeugte sich mit einem raschen Blick, daß sein Ordensbruder nicht tödlich getroffen war und rang weiter mit Filleria. Da fand seine Hand, Glaron sei Dank, Erindors Dolch, der auf dem Boden lag. Rasch hielt er ihn an die Kehle seiner Widersacherin, die er nun mit seinem Gewicht zu Boden zwang, und setzte sich auf. Etwas traf ihn hart von hinten in die Schulter und führte dazu, daß er beinahe nach vorn gefallen wäre und Filleria so unabsichtlich fast den Dolch in den Hals gerammt hätte. Im allerletzten Moment konnte er sich noch fangen. Vadrak spürte keinen Schmerz, zuviel Adrenalin kreiste in seinem Körper "Halt! Weg von mir! Alle dorthin, wo ich euch sehen kann, oder Filleria stirbt!" Die Kampfgeräusche um ihn herum erstarben, dann sah er, daß man ihm widerstrebend gehorchte. "Laßt Erindor gehen," befahl er, "er hat nichts mit der Sache zu schaffen." Sie zögerten und Vadrak verlieh seiner Forderung etwas mehr Nachdruck, indem er seinen Dolch noch fester an Fillerias Kehle drückte. Irgendetwas stimmte nicht mit seiner Schulter - Vadrak fühlte, wie ein warmes Rinnsal langsam seinen Rücken hinab lief. Er fühlte sich schwindelig - nur jetzt nicht schlappmachen! Nur noch ein paar Augenblicke, Glaron, betete er im Stillen, nur noch so lange, bis Erindor außer Gefahr ist. Widerwillig gehorchten sie und ließen den verletzten Erindor, der sich scheinbar nur noch mühsam auf den Beinen halten konnte, gehen. Vadrak wartete so lange, bis er sicher sein konnte, daß sein Ordensbruder in relativer Sicherheit war. Seine Schulter brannte nun höllisch und er wunderte sich ein wenig darüber, daß es so in seinen Ohren rauschte, daß er die Worte seiner Gegner nicht vernahm. Sie redeten auf ihn ein, er sah sie wie durch einen Schleier, aber er hörte nichts außer dem Rauschen. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Klappernd schlug sein Dolch auf dem steinigen Boden auf - es schien nicht mehr wichtig zu sein, ihn noch länger festzuhalten. Würde er nun sterben? Irgendwie erschien ihm auch diese Frage nicht mehr wichtig. Ein Stoß von der Seite brachte ihn zu Fall. Der Schmerz explodierte in ihn, als er mit der verletzten Schulter auf den felsigen Untergrund prallte. Stöhnend blieb er liegen. Das Letzte, was er wahrnahm, war, daß seine Hände gefesselt waren und jemand mit Wucht mehrfach in seine Rippen und seinen Bauch trat.
Vadrak Larthay ist offline  
Geändert von Vadrak Larthay (02.05.2003 um 09:05 Uhr).
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Alt 02.05.2003, 08:38
#39
Vadrak Larthay
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Irgendwo in seinem Inneren wütete der Schmerz, doch war dies meilenweit von ihm entfernt. Er schien im Nichts zu schweben. Finsternis umgab ihn. Wie lange? Zeit war nicht wichtig.

Etwas Kaltes berührte seine Lippen: Wasser. Matt schlug er die Augen auf. Der Lachende Tala kniete vor ihm und hielt ihm seine Feldflasche an die Lippen. Etwas verwundert registrierte Vadrak, daß der Narr nicht lächelte. Mit großer Mühe und unter beinahe unerträglichen Schmerzen gelang es dem Templer, sich vom Lachenden Tala aufhelfen zu lassen. Glaron sei Dank: er war noch am Leben. Wie er sein Schwert aufhob und schwer gestützt auf seinen Retter den Weg, unterbrochen durch mehrere Pausen, durchs magische Tor zurück nach Britain bewältigte, wußte Vadrak hinterher nicht mehr zu sagen. Kurz hinter dem Tor verließen ihn die Kräfte - jeder Atemzug brannte wie Feuer: er konnte keinen Schritt mehr weiter. Doch abermals hielt Glaron Seine schützende Hand über ihn: zwei Männer, die zufällig vorbei gingen, trugen ihn mehr, als daß sie ihn stützten, zu Asher, dem Heiler von Britain. Erindor befand sich ebenfalls dort und noch einige andere Personen, doch all dies bemerkte Vadrak nicht. Dankbar sank er auf das Bett. Ihm war kalt, so kalt, und er spürte nur noch den Wunsch, wieder in jener verlockenden Leere versinken zu dürfen, aus der der Lachende Tala ihn geweckt hatte. Doch Ashers fachkundige Hände rissen ihn unbarmherzig zurück in die schmerzerfüllte Gegenwart. Mit den fachmännischen Handgriffen eines geübten Heilers reinigte und versorgte er die tiefe Dolchwunde an Vadraks Schulter, richtete und bandagierte seine gebrochenen Rippen und verabreichte ihm einige Medikamente. Als Asher von ihm abließ, hatte Vadrak zwar nach wie vor Schmerzen und fühlte sich noch immer schwach, doch die matte Gleichgültigkeit, die ihn so wohlig wie Watte eingehüllt hatte und ihm so verlockend erschienen war, war wie weggeblasen. Plötzlich stürmten die Gesichter aller Anwesenden auf Vadrak ein: Yani saß weinend auf seiner Bettkante, Erindor, der im Nachbarbett lag, versucht zu erfahren, was noch geschehen sei, einige Männer standen etwas weiter hinten im Raum und debattierten, Flarius beugte sich über ihn und redete ununterbrochen auf ihn ein, eine unbekannte Frau mit Templerabzeichen sah besorgt auf ihn herab. Irgendjemand bemühte sich darum, ihm Ruhe zu verschaffen und die Leute von seinem Bett zu vertreiben, jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Vadrak war dem Unbekannten im Stillen dankbar. Doch schließlich war es soweit: Die Reihen der Besucher lichteten sich. Flarius wünschte ihm Glarons Segen und ging hinaus. Yanis Tränen versiegten, als er sie beruhigt hatte und sie erkannte, daß Vadrak lebte und es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Erindor schlief ein. Die junge Novizin stand offensichtlich Wache und hatte ihr Gesicht der Tür zugewandt. Vadrak genoß die nun folgende Ruhe, die durch Yanis nun wieder fröhliches Geplauder noch unterstrichen wurde. Doch nicht lange, und neue Stimmen drangen an Vadraks Ohr, zunächst noch verhalten, dann etwas lauter werdend. Schließlich flog die Tür auf. Eine Gestalt, deren Gesicht von einer weitgeschnittenen Kapuze verborgen wurde, betrat mit energischen Schritten den Raum. Die Novizin straffte sich und verwehrte ihm den Zutritt. Vadrak, der halb vor sich hindösend Yanis fröhlichem Geplapper gelauscht hatte, merkte auf, denn die Stimme und das befehlsgewohnte Auftreten hatten ihm die wahre Identität seines Besuchers enthüllt. Die Gestalt redete ruhig auf die Novizin ein und nahm schließlich die Kapuze ab, worauf die Novizin ihn passieren ließ. Vadrak richtete sich etwas mühsam zum Sitzen auf: "Sire, verzeiht, daß ich euch heute nicht ordnungsgemäß begrüßen kann." Der Herzog erkundigte sich nach seinem Befinden, doch hatte er auch schlechte Kunde für den Templer: Die Schülerin Althea schien den Herzog und die Garde aufs Übelste beleidigt zu haben, ja der Herzog stellte gar den Lehenseid der Templer in Frage. Vadrak wurde noch ein paar Schattierungen bleicher. Was für eine unglaubliche Schande und Schmach für den Orden! Fest versichterte er, der Orden stünde loyal zu ihm und betete zu Glaron im Stillen, daß der Herzog nicht zu tief in seiner Ehre gekränkt worden war, um den Schaden noch beheben zu können.

Noch Stunden später, als er selbst allein noch wach war und alle anderen schon lange gegangen, grübelte er noch immer über das nach, was ihm der Herzog berichtet hatte.

Irgendwann mußte er doch eingeschlafen sein. Spät am Abend des nächsten Tages erwachte er ausgeruht und voller Elan. Die Betten neben seinem waren leer. Schwungvoll wollte er aus dem Bett steigen - und sank gleich darauf mit einem Stöhnen wieder darauf zurück. Nachdem er einen Moment neue Kraft geschöpft hatte und die Schmerzen verebbt waren, probierte er es mit zusammengebissenen Zähnen erneut, diesmal aber weitaus vorsichtiger. Es gelang. Etwas unsicher noch, bis sich das Schwindelgefühl in seinem Kopf gelegt hatte, stand er da. Zuerst wollte er zum Kloster, um sich etwas zum Anziehen zu besorgen. Glaron sei Dank hatte er vor einigen Tagen Sturm in Britain beim Stallmeister zur Pflege gegeben. In gemächlichem Tempo und mit den vorsichtigen Bewegungen, die einem kundigen Beobachter sofort verraten hätten, daß er Schmerzen hatte, begab er sich zum Stall und ließ sich sein Pferd satteln. Es gab seinem Stolz einen heftigen Stich, daß er sich beim Aufsteigen helfen lassen mußte, doch seine Schulter brannte noch immer bei jeder Bewegung und auch seine gebrochenen Rippen protestierten.

Als er im Kloster ankam, war es schon längst dunkel und wieder beschien der Mond den einsam und verlassen liegenden Innenhof. Leise, um niemanden zu wecken, begab Vadrak sich in sein Zimmer. Der kurze Weg ins Kloster hatte ihn schon sehr erschöpft und er warf sehnsüchtige Blicke auf sein Bett, doch er hatte zuvor noch etwas zu erledigen. Vior'la hatte gestern kein frisches Wasser bekommen. Sie hatte zwar sicherlich genügend Vorräte an Nahrungsmitteln und Wasser, um auch eine halbe Woche nicht zu hungern und zu dursten, dennoch hatte Vadrak ein schlechtes Gewissen. So leise wie möglich ging er in die Küche und holte sich eine Waschschüssel voll mit frischem Wasser in sein Zimmer. Dann wusch er sich so gut es eben ging und zog sich frische Kleidung an. Es dauerte alles seine Zeit, doch er war hartnäckig und gewohnt daran, Schmerzen zu ignorieren. Als er fertig angezogen und gekämmt war, holte er noch einige frische Vorräte aus der Küche und ging zurück zu seinem wartenden Pferd. Nach mehreren Anläufen gelang es ihm, sich mit dem Arm der unverletzten Seite, in den Sattel zu ziehen. Erschöpft verharrte er einen Augenblick auf dem stehenden Pferd, bevor er langsam losritt.

Das Mondtor war rasch erreicht. Vadrak blickte sich vorsichtig und mißtrauisch um. Er ritt hindurch, wählte absichtlich den falschen Weg, verbarg sich dort hinter einem der übermannshohen Steine und wartete ab. Niemand verfolgte ihn, Glaron sei Dank! Erneut ritt er durch das Tor, diesmal aber wählte er den richtigen Weg. In einigem Abstand von seinem Ziel band er Sturm an einen Baum, dann erst wagte er es, nicht ohne sich noch mehrmals umzuschauen, das Versteck anzusteuern. Es war nun fast früher Morgen, registrierte Vadrak zufrieden, Vior'la würde sicherlich schlafen. So war es besser, denn im Augenblick fühlte er sich sehr leicht angreifbar und wollte kein Risiko eingehen. Leise, ganz leise schloß er die Tür auf und betrat den finsteren Raum. Nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er sie auf dem Bett liegen und tief und fest schlafen. Gut sichtbar legte er die frischen Vorräte auf den Tisch und füllte den Wasserkrug, bevor er sich ebenso leise, wie er gekommen war, wieder hinaus begab und die Tür sorgfältig verschloß.

Vorsichtig und seine Umgebung genau im Blick behaltend, schlug er trotz seiner nun wieder stärker werdenden Schmerzen einen weiten Bogen, um zu seinem Pferd zu gelangen. Völlig erschöpft ritt er zurück.
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Alt 07.05.2003, 16:17
#40
Vior'la Lyth
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2003
Beiträge: 117
Entkräftet ließ Vior'la sich in das Kissen sinken, das von der schweißtreibenden Nacht noch ein wenig klamm war.
Eine Strähne lag leicht gewellt von der Stirn ihre Wange hinab und sie schloß bei jedem Schluck fast gequält die Augen.
Ihr Blick strich nach einiger Zeit zu dem kleinen Fläschchen das aauf dem Tisch stand. Der Inhalt war eine Flüssigkeit, die neblig-weiß aussah. Es war Medizin... Vadrak hat sie ihr am morgen gebracht.
Am liebsten würde sie diese einnehmen, denn sie hatte das Gefühl, ihr Hals würde brennen, ihr Kopf platzen und ihre Lunge gegen sie sein. Alles tat ihr weh.. jedes aufsetzen entfachte ein Schwindelgefühl, das sie wieder zurrücksinken ließ.
"krank...." hauchte sie recht heiser in den Raum.
Ein kaum merkliches Lächeln huschte über ihre Lippen. Trotz der enormen Kopfschmerzen war sie sich bewusst, dass Vadrak kein Heiler war... sie aber krank... vielleicht war diese Krankheit ihre letzte Chance ihm zu entkommen.... zwar konnte sie sich kaum auf den Beinen halten.... aber sie musste es wenigstens versuchen.
Allerdings schwächte etwas ihre Gedanken... Vadrak redete mit ihr... und heute morgen sah er sie... so anlich an... wie damals. Er war fest davon überzeugt ihr gutes zu tun... ihre Seele zu retten.
Er hatte ja keine Ahnung...
Immer wieder betonte er, in ihrer Seele seie etwas "Gutes"... Vior'la würde nie von sich behaupten, dass ihre Seele "böse" ist.
"Über gut und böse lässt sich streiten...." hauchte sie, bevor ein erneuter Hustenanfall folgte.
Aber das er sich um sie sorgte... obwohl sie ihm diese Narben "geschenkt" hatte, ließ ihr Herz tiefer rutschen.
Sie wollte ihm ungern weh tun... sei es körperlich oder seelisch. Am liebsten wollte sie alles vergessen und ihn so leben lassen, wie er es für richtig hielt.... und das solbe sollte er mit ihr machen... aber er hatte anderes vor.
Sich räuspernd versuchte Vio sich zu erheben. Sie stützte sich mit zittriger Hand an den Bettpfosten und stand wackelig da. Ihre Wangen glühten förmlich... Mit tapsigen und recht schwankenden Schritten ging sie zu dem Tisch und nahm das Fläschchen in die Hand.
"Verzeih mir...." wisperte sie und lies die Flüssigkeit gleichmäßig auf den Teppich tropfen der diese langsam aufsog. Es dauerte eine ganze Weile bis sie einen der zwei Umhänge, die Vadrak ihr dagelassen hatte, auf den Teppich gelegt hatte um wiederum dort das Feuchte aufzunehmen.
Sie die kleinen Schweißperlen von der Stirn wischend legte sie den Umhang über den Bettpfosten und zog sich die Warme Robe aus.
Sie musste es durchziehen... sie musste noch kranker werden... oder wenigstens so krank bleiben, damit Vadrak unter Druck gestzt wird.
Entschlossen saß sie halbnackt auf dem Bett und zitterte wie Esebenlaub.
Vadrak hatte unrecht... man sollte nur auf sich selbst bauen und nicht auf Freunde hoffen.. und dies war die einzige Lösung die sie sah ihm zu entkommen...
obwohl sie dies von Moment zu Moment mit immer schwereren Herzen dacht...
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Alt 13.05.2003, 15:00
#41
Vadrak Larthay
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Registriert seit: 17 Feb 2002
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Inmitten der Nacht öffnete Vadrak mit müden Bewegungen die Tür zu Vios Unterkunft. Beinahe lautlos, um sie nicht aufzuwecken, trat er ein. Entgegen seinen sonstigen Angewohnheiten schloß er die Tür nicht sofort wieder ab, sondern zog sie nur leise hinter sich zu. Sorgfältig blendete er seine Laterne ab, damit der Lichtschein die Schlafende nicht störte.

Eine weitere schlaflose Nacht lag vor ihm. Er seufzte. Die wievielte Nacht in Folge war es, in der er kaum oder gar nicht die Zeit zum Schlafen fand? Vadrak wußte es nicht, er hatte nicht mitgezählt. Seit Vio Fieber bekommen hatte, hatte er jede Nacht und auch viele Stunden des Tages an ihrem Bett gewacht, hatte ihr Stirn und Waden mit feuchten Tüchern gekühlt, sie mit frischem Obst gefüttert wie ein Kind, ihr mit Geschichten und Erzählen die Langeweile vertrieben und darauf geachtet, daß sie ihre Medizin nahm, während er in der verbleibenden Zeit seinen Aufgaben im Kloster nachkam oder zu einer seiner zahlreichen Verabredungen hetzte. Er hatte mittlerweile jedes Zeitgefühl verloren, und es kam ihm so vor, als quäle er sich durch die Stunden wie durch zähen Sirup. Jede Bewegung war ihm zuviel. Nur noch mit Mühe und äußerster Selbstbeherrschung konnte er die Augen offenhalten, wenn er sich setze. Vadrak wußte, daß er nicht mehr viel länger so weitermachen konnte. Er war bis an die Grenzen dessen gegangen, was möglich war, vielleicht sogar ein Stück darüber hinaus. Wenn es Vio heute besser gehen sollte, so würde er sie in die Freiheit entlassen. Er spürte den bitteren Geschmack der Niederlage. Dennoch war es besser so, als in ihrer Gegenwart einzuschlafen und sich den Schlüssel auf diese schmachvolle Art abnehmen zu lassen.

Leise trat er ans Kopfende des Bettes - wie unschuldig und kindlich sie aussah, wenn sie schlief! Ihre Lider begannen zu flattern, scheinbar war er doch nicht leise genug gewesen. Ein wenig verschlafen noch sah sie ihn an. Vadrak legte eine prüfende Hand auf ihre Stirn: warm, aber nicht mehr heiß.

Wie zum Beweis, daß es ihr besser ginge, erhob sie sich und stand auf. Ein Gefühl der Verwunderung tastete sich durch Vadraks Unterbewußtsein, als er sah, daß sie unter der Decke vollständig angekleidet gewesen war. Auch das folgende Wortgeplänkel ließ keinen Zweifel daran, daß Vio wieder ganz die alte war. Ein wenig besorgt musterte sie ihn. Vadrak ahnte, er mußte mittlerweile aussehen wie sein eigener Geist, dennoch bemühte er sich so gut er konnte, den wahren Grad seiner Erschöpfung vor ihr zu verbergen und seine Selbstachtung zu wahren. Natürlich konnte sie es nicht unterlassen, ihm einen Platz in ihrem Bett an ihrer Seite anzubieten. Vadrak schüttelte milde belustigt den Kopf: sie war wirklich unverbesserlich. Doch als er ihr sagte, sie sei frei und könne gehen oder bleiben, wie es ihr beliebte, zögerte sie nicht lange. Beinahe enttäuscht, registrierte er, daß sie nur noch rasch nach ihren Stiefeln fragte. Vadrak händigte sie ihr aus, doch die Tasche, samt Schlüsseln und Gift hatte er vorsichtshalber an einem sicheren Ort verwahrt.

Kurz vor der Tür drehte sich Vio noch einmal zu ihm um: "Behalte mein Lächeln in Erinnerung, Vadrak, so wie ich das deine," waren ihre letzten Worte, dann eilte sie davon.
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Alt 18.05.2003, 22:57
#42
Vadrak Larthay
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Beiträge: 182
Die Tage zogen ins Land: aus Estif war Glarim geworden, der Hochsommer wich dem Spätsommer.

Seit Vior'la wie ein flüchtendes Reh die Hütte verlassen hatte, hatte Vadrak wieder Zeit, viel Zeit. Und kaum war der fehlende Schlaf nachgeholt, lag er wie so oft wach und die Sehnsucht nach ihr stahl sich erneut in sein Herz.

Wie es ihr jetzt wohl ginge? Hatte sie ihre Krankheit gut überstanden oder hustete sie immer noch? Hatte sie jemanden, der sich um sie kümmerte?

Ob sie ihn irgendwann aufsuchen und nach ihrer Tasche fragen würde? Im Stillen hoffte Vadrak dies. Das Fläschchen mit dem Gift hatte er heraus genommen und zwischen seinen persönlichen Erinnerungsstücken verwahrt, doch den Rest hatte er nicht angerührt. Die Tasche stand, von dem Giftfläschchen abgesehen, noch ebenso in ihrem Versteck, wie er sie von Vio bekommen hatte. Er hatte nicht einmal nachgesehen, was sich noch darin befand. Sollte er es tun? Er spielte mit dem verlockenden Gedanken, ihren Duft zu genießen, wenn er die Tasche öffnete...
Sehnsüchtig seufzend dachte er an Vios samtweiche Haut, die Feinfühligkeit und Zärtlichkeit ihrer Hände und an die süße Verheißung ihrer Lippen, ihrer Küsse....

Nein! Wütend auf sich selbst, gebot er seinen in verbotene Sphären abwandernden Gedanken Einhalt.

Nein, er würde die Tasche genau so belassen, wie sie war und gar nicht erst in die Nähe des Verstecks gehen.
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Alt 21.05.2003, 14:38
Ende ?!?
#43
Vior'la Lyth
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2003
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-Mit einem warmen Lächeln auf ihren wohlgeformten Lippen öffnete Vior’la ihre tiefgrünen Augen und sah sich zufrieden um. Sie lag in einem Bett, dass mit seidenen Laken und einer weichen Daunendecke bestückt war. Zufrieden seufzend stellte sie sich hin und streckte sich barfuss zu dem roten Vorhang und zog ihn gerade mal so zurück, dass sie in den zweiten Raum blicken konnte. Sie erblickte Jirom in diesem Raum. Er hatte sich einen Stuhl an das große Bett gestellt und lag mit dem Oberkörper nach vorn gebeugt auf dem Bett. Unter der Decke war eine leichte Erhöhung zu sehen… Jez würde dort liegen. Warm glitt Vior’las Blick über Jiroms Gestalt und sog jede Einzelheit regelrecht auf. Am liebsten würde sie zu ihm treten.. von hinten die Arme um ihn legen um ihn mit einem sanften Kuss zu wecken. Statt dessen schloss Vior’la den Vorhang wieder, schlüpfte in ihre Stiefel und nahm den kleinen goldenen Schlüssel, der auf dem Nachttisch lag, an sich. Leise schloss sie die Tür hinters ich und schlich sich an all den schlafenden, die auf ihren Liegen ruhten, vorbei. Als sie den Truhenraum betrat, kramte sie ein neues Kleid hervor und zog dieses über.
Leise und unscheinbar schlich Vior’la durch die Stadt und huschte in das Badehaus. Wie lange ist es her, dass sie richtig gebadet hatte?.. Sicherlich eine Ewigkeit.
Die Kleider glitten ihr regelrecht von ihrem schlanken Körper und langsam ging Vio, Stufe für Stufe, in das kühle Nass. Langsam tauchte sie unter und schwamm 3 Züge unter Wasser, bevor sie wieder auftauchte und das nasse lange Haar glatt ihre Schultern hinab hing. Vior`la schloss ihre Augen und ließ sich auf dem Rücken treiben. Sie war bereit, ihren Gedanken freien lauf zu lassen. -

Als sie vor einigen Wochen noch bei Vadrak war.. hatte sie fast das Gefühl, verloren zu haben. Er hatte sie besiegt.. sie hatte versagt.
Doch dann… nach langer Zeit, hat Vadrak ihr frei gestellt zu gehen. War das noch solch ein fiebriger Traum…? Aber nein, er stand leibhaftig vor ihr und bot ihr solches an. Dies musste eine Falle sein.. wieso sollte er sie frei geben..? Er wusste nur zu gut, dass Vior`la nicht wirklich in das Licht getreten war. Hatte er sie aufgegeben? Einen kurzen Moment lang, verspürte Vior`la einen kleinen Stich der Enttäuschung in ihrem Herzen. Vadrak sah so geschwächt aus.. so müde mit sich… und allem was um ihn herum geschah. So sehr sie Vadrak auch helfen wollte.. sie musste die Chance ergreifen, bevor er es sich anders überlegen würde. Mit noch recht fiebrig schwankenden Schritten fragte sie nach ihren Schuhen… denn ohne Schuhe würde sie nicht nach Hause kommen, das wusste sie. Vadrak händigte sie ihr ohne Widerworte aus und sie ging Richtung Türe. Sollte es das nun gewesen sein… hatte er ihr nichts mehr zu sagen… würde er sie nun vergessen.. oder sie gar hassen? Vior`la war sich trotz des Fiebers bewusst, dass er von ihr enttäuscht war. Aber das musste er nicht.. für sie war ein anderer Weg der „richtige“, das wusste sie nun. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um und sagte recht leise, dass er ihr Lächeln in Erinnerung behalten solle, sie würde selbiges tun. Dann ging sie.. ohne sich noch einmal umzudrehen in den Wald hinein. Sie wusste nicht mehr wie.. sie wusste nicht mehr wann.. aber sie kam „zu hause“ an. Schwankend stand sie vor der schweren Eisentür und versuchte mit all ihrer Kraft, von der sie in diesem Zustand kaum noch welche hatte, die Tür aufzubekommen. Aber es war es war vergeblich.. die Tür gab ohne Schlüssel nicht nach und Vio war ausgesperrt. Schwach lehnte Vio ihre Stirn an die kühle Eisentür und sank auf die Knie. Sie wusste nicht wie lange sie, dort vor der Tür, lag.. aber irgendetwas redete in ihrem Gewissen. „Dies sind private Gemächer.“ Sprach eine Männerstimme die sehr weit weg schien. Die restlichen Worte verstand VIo nicht.. sie schienen wie Wahlgesang. Als sie nach einiger Zeit die Kraft aufbrachte, den Kopf anzuheben sah sie in das Gesicht eines Mannes, den sie nicht kannte.. Er zeigte ihr seinen Ring und sie konnte nicht mehr Kraft aufbringen als auf ihren zu schauen. Danach sackte sie wieder zusammen und fing an, flacher zu atmen. Um ihr herum wurde es dabei schwarz - sie hörte kaum noch etwas.. spürte nicht einmal mehr den kalten Fliesenboden an ihrem Körper, bis sie Druck an ihren Oberarmen verspürte. Der Mann half ihr auf und stützte sie. Er trug sie fast in das Versteck und ließ sie auf einen der Stühle wieder ab. Vior`la versuchte mit all ihrer Kraft aufrecht zu sitzen, was ihr aber nicht gelingen wollte. „Du bist Vior`la, richtig?“ fragte der Mann im besorgtem Ton. Sie nickte. „Wer hat dir das angetan?“ Es brauchte seine Zeit bis Vio den Namen Vadraks hauchte. Dann fiel sie wieder in einen recht fiebrigen Zustand. Sie schaute geradeaus und spürte nur Schwindel.. nichts anderes als Schwindel.
„Mädchen, was hast du?“ hörte sie nach einiger zeit an ihrem linken Ohr ganz leise. Sie wand ihren Kopf in die Richtung und blickte in dunkle, warme Augen. Gleich hatte Vio das gefühl sich geborgen zu fühlen.. sich ihm anvertrauen zu können. Aber.. sie hatte ihn vielleicht 2 oder 4 mal gesehen.. sie kannte ihn nicht. Er fragte sie erneut, wer ihr das angetan hatte.. Sie erzählte ihm soviel wie ihre Stimme es zuließ, doch irgendwann schmerzte ihr Hals so sehr, dass sie keinen Ton mehr sprechen konnte. Abermals hörte sie nicht sah alles mit schwarzen Pünktchen und konnte sich kaum noch auf dem Stuhl halten. Ihr innerer Instinkt befahl ihr sich hinzulegen.. mit einem Satz stand sie auf, merkte aber im gleichen Moment, dass ihre Beine ihr Gesicht nicht tragen konnte. Kurz bevor sie zusammensackte, stützten sie vier kräftige Hände. Beide Männer waren sofort aufgesprungen um sie aufzufangen. Der Mann, der sie nach unten getragen hatte nahm Vio und führte sie in das Zimmer, das Jirom für sie aufschloss. Langsam legte sie sich in das Bett und spürte die unendliche Entspannung die von ihrem Körper ausging. Als sise die Augne noch einnmal öffnete, blickte sie in die von Jirom. Er hatte sich noch einmal über sie gebeugt um sie gut zuzudecken. Dann schlief sie.. zwei Nächte und einen Tag.
Vior'la Lyth ist offline  
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Alt 21.05.2003, 14:39
#44
Vior'la Lyth
Reisender
 
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Als sie aufwachte ging es ihr allemal besser. Sie verspürte zwar noch den Schmerz im Hals, konnte allerdings wieder klar sehen. Sich umsehend setzte sie sich auf und registriertre erst nach einen Momenten wo sie war. Sie war zu Hause.. alles würde gut werden. Sich an der Wand stützend ging Vior`la zui der Tür und öffnete sie recht langsam. Als sie in den Flug nach draußen trat fiel die Tür hinter ihr laut ins Schloss und Vio zuckte regelrecht zusammen, da dies ihrem Kopfschmerz nicht gut tat. Ihre Hände waren nach vorn zu der Wand ausgestreckt und ihre Augen fest geschlossen, als sie hörte das die Tür, vom Gemeinschaftsraum, sich öffnete. Als sie den Kopf zu dieser Wand ginge in Glücksgefühl durch jede Faser ihres Körpers. Rikonia…. ! Sanft lächelnd und kein Wort hervorbringend umarmten die beiden Frauen setzten sich zu ihm und Vio wurde ein Glas Wein angeboten. Dieses trank sie recht schnell aus…., nicht umsonst ist sie mit solch süßem Saft groß geworden.. Ihre Eltern haben ihr schon früh den Geschmack Wein oder aber auch anderem nahe gelegt. „Wer war das?!“ fragte Rikonia mit recht ernster Stimme.. und doch lag etwas weiches in ihren Augen. Vior`la dachte das erste mal klar nach.. sie registrierte innerhalb weniger Momente was alles geschehen war.. Nein, sie wollte es Rikonia oder sonst irgendeinem nicht sagen. Trotz dessen nannte sie den Namen Vadraks.. aber sie wusste, das Rikonia nichts gutes, Vadrak gegenüber, tun würde. Jirom trat nach einiger Zeit in den Raum und setzte sich mit an den Tisch. „Geht es dir besser, Mädchen?“ fragte er recht besorgt und VIo nickte. Rikonia, Aramil und selbst Jirom waren alle recht wutentbrannt. Alle drei überlegten krampfhaft, wie sie Vcadrak eins auswischen konnten. Vior`la schwieg.. sie wollte nicht, das Vadrak etwas geschieht.. sie wollte all die Vergangenheit ruhen lassen. Und als dann der Gedanke kam, seiner Ziehtochter etwas anzutun, konnte vio nicht anders. „Du fässt Yanya nicht an!“ sagte sie im ungewöhnlich festen Ton und sah Aramil, der den Einwurf brachte streng an. Anscheinend war nicht nur er von solch einer Reaktion erstaunt. Auch die anderen beiden sahen Vio an. Als Vio dies bemerkte, senkte sie wieder ihr Haupt und presste beide Lippen aufeinander. Nein, ihrer Yanya würde keiner ein Haar krümmen. Dafür wollte sie sorgen.. Es wurde weiter diskutiert und Vio wurde bei jedem Vorschlag schlechter.. sie war so hilflos…
Schnell erhob Vior`la sich.. sie konnte nicht mehr dasitzen.. sie musste raus hier! „Ich werde mich schlafen legen.“ War das einzige was sie herausbrachte und ging in eiligen Schritten in das kleine zimmer in dem sie aufgewacht ist. Wenige Momente stand sie da und sah hinab.. was sollte sie nur tun.. warum war ihr Leben nur so leer..?! Es klopfte… einmal.. zweimal.. Vio drehte sich Richtung Tür und bat denjenigen herein. Jirom trat ein und schloss die Tür leise hinter sich. Humpelnd ging er auf das Bett zu und setzte sich seufzend. Vio lehnte sich mit dem Po an den Schreibtisch und sah zu ihm. „Was bedrückt dich, Vior`la`“ War das erste was er fragte.
Die beiden redeten viel.. sicherlich drei Stunden lang.. er redete lange über seinen Kummer, den Kummer der scheinbar sehr tief vergraben lag. Vio hockte sich vor ihn.. hielt seine Hand, versuchte ihm Mut zuzusprechen. Und es gelang. Nach einiger Zeit des Zuhörens und dem gut Zusprechen umfasste auch er ihre Hand und dankte ihr mit sanfter, männlicher Stimme. Vior'la wusste kaum, wie ihr geschah... seine Augen... seine sanfte Stimme... "Ich wusste von Anfang an, dass du nicht hier bist um reich zu werden... so wie es die anderen sind." hauchte Jirom fast, "Nein, du bist hier, da du eine Familie gesucht hast... und diese hast du hier, bei uns gefunden." Vior'la starrte ihn einen Moment an... dann senkte sie ihren Blick, um ihre Tränen zu verstecken. Noch nie hat sie an solches gedacht.... noch nie wurd ihr so etwas bewusst. Anscheinend hat er als einziger erkannt, dass sie alles für die Bruderschaft tun würde. Sie würde alle Eindringlinge Vertreiben wie eine wilde Löwin.
Er hob ihren Kopf am Kinn an und redete ihr gut zu.... Vior'la redete... über alles, wodrüber sie vorher nicht einmal gedacht hatte und er, ja er hörte ihr zu... sah sie an, wie sie wirklich war. Sie musste keine Rolle bei ihm spielen... so wie sie es bei fast jedem tut.
Er rutschte ein wenig beiseite und Vio setzte sich neben ihm auf das Bett. Eine wohlige Wärme ging von ihm aus, als er sie anblickte und ein wenig näher rutschte. Sie wusste nicht wirklich wie ihr geschah... aber als seine Lippen ihre berührten war all das schlechte, ihre Sorgen im Leben...alles Negative war vergessen. Sie wollte ihm nur nahe sein... so nahe wie es nur möglich war.
In dieser Nacht schlief sie seit langem wohlig ein.... so wohlig, das sie tief wie ein Kind schlief.

-langsam öffnete Vior'la ihre Augen und schaute an die gekachelte Badehausdecke. Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen Ging sie aus dem Wasser und band sich einen seitlichen, gepflochtenen Zopf. Langsam zog sie sich wieder an und nutzte jeden morgendlichen Schatten um von den Stadtbewohnern nicht gesehen wurde. Sie nahm die Abrkürzung durch den Park. Am Steg blieb sie allerdings einige Momente stehen. Sie sah auf das Geländer... viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Wie jung sie damals war... gerade einmal den 17 Sommer hatte sie damls erreicht. Sie war so.... von sich selbst überzeugt...und trotzdem so naiv. Sie würde Vadrak gerne wiedersehen... nicht um ihm weh zu tun... sondern um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Denn er war nach wie vor ein Teil ihres Lebens. Auch wenn Vadrak ihr viel Leid angetan hatte... sie hatte auch vieles von ihm gelenrt. "Danke..." hauchte sie sanft in den Wind hinein und wand sich vom Steg weg um weiterzugehen.
Als sie im Gemeimschaftsraum eintraf, war es noch still. Anscheinend schliefen noch alle. Sie setzte sich auf einen Stuhl und löste ihren Zopf wobei ihre langen Haare noch nass und leicht gewellt über ihre Schulten fielen.
Ihre schlanken, langen Beine zog sie zu einem Scheindersitz an sich und langsam schlossen sich ihre grünen Augen. Das erste mal nach sehr langer Zeit sprach sie wieder zu Volo.... dankte ihm für all dies, was jetzt war und bat ihm um Verzeihung das sie so oft an ihm gezweifelt hatte. Sie hatte ihre Familie gefunden... und würde für jeden einzelnen känpfen, wie eine Mutter es tun würde. Jirom, Jeziah, Rikonia, Aramil, Arya, Darkan, Rakos und Endario... all dies waren ihre Brüder Schwestern... und einige mehr. Aber ihr Herz hat in all der Zeit noch einem Menschen eine Platz gelassen für den sie alles tun würde.... die kleine Yanya war nun so etwas wie ihre kleine Schwester... und Vior'la würde auf sie aufpassen.... wenn es auch im Geheimen ist. -
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Alt 28.05.2003, 13:54
#45
Vadrak Larthay
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Ein Schatten senkt sich über Britain - Frühherbst 1280

Vior'la kam in der Tat, um ihre Tasche von ihm zu fordern. Ganz offen, ohne ihre übliche Geheimniskrämerei, betrat sie das Kloster, störte eine Versammlung, setzte sich auf den Platz, der üblicherweise dem Großmeister gebührte und brüskierte damit und mit ihrer Art die anwesenden Brüder und Schwestern. Wäre Vadrak in der richtigen Stimmung gewesen, hätte er sich vermutlich darüber amüsiert, so jedoch fühlte er sich bis tief ins Mark getroffen, daß Vio ihn durch ihr Erscheinen vor dem gesamten Orden verunsicherte und ihn zu unpersönlicher Förmlichkeit zwang. Eigentlich sollte er ihr dankbar dafür sein, trotzdem fühlte er sich unerklärlicherweise schmerzlich zurückgesetzt und gedemütigt dadurch. Ernüchtert bemühte er sich so gut es ging, seine tiefe Enttäuschung zu verbergen und die Gewißheit, daß er Vio endgültig verloren hatte, zu verdrängen.

Die Geschehnisse der folgenden Tage halfen Vadrak dabei, Vio zunächst aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Eine finstere Kreatur, ein Dämon, trieb in Britain sein Unwesen und versetzte die Bevölkerung in Panik. Von Angst und starken negativen Gefühlen schien er sich zu nähren. Sowohl Erindor als auch Althea wurden durch dieses Wesen der Finsternis schwer verletzt. Gewöhnliche Schatten gehorchten dem Befehl des Dämons, seine riesigen schwarzen Tentakeln rissen tiefe Wunden, durchdrangen mühelos eine Rüstung, ohne sie zu beschädigen, und waren doch selbst nicht mit Waffen zu verletzen. Das Schwert, das Althea von einer dieser Begegnungen mitbrachte und von dem sie nicht recht wußte, wie es in ihren Besitz gelangt war, gab Vadrak einige Rätsel auf: Wäre es möglich, daß dieses Schwert den Dämoon verletzen konnte oder war es eine Gefahr, die möglichst schnell vernichtet werden sollte?

Dieser Schatten stellte eine ernsthafte Bedrohung dar, wie es schien. Doch hatte Vadrak das Gefühl, nicht über alle nötigen Informationen zu verfügen, da er sich nur mühsam durch die Aussagen anderer ein Bild von der Lage machen mußte und nicht auf eigene Beobachtungen zurückgreifen konnte.

Mitten in diese Überlegungen hinein offenbarte sich ihm die Tatsache, daß Althea und Bramor tief in den Verirrungen ihrer Gefühle verstrickt waren. Diese Erkenntnis traf Vadrak umso härter, da er es nicht selbst bemerkt hatte, sondern es erst mühsam aus Althea herausfragen mußte. War er schon so blind und nachlässig geworden, daß er nicht mehr sah, was unter seinen Augen vor sich ging? Er fühlte sich so alt und unzulänglich wie schon lange nicht mehr. Einzig die kleine Schankmaid Rea, die im "Lachenden Tala" seit kurzem bediente, wirkte, aus welchen Gründen auch immer, mit ihrer Fröhlichkeit ein wenig tröstend auf ihn.
Vadrak Larthay ist offline  
Geändert von Vadrak Larthay (28.05.2003 um 13:57 Uhr).
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Alt 02.06.2003, 03:06
#46
Vadrak Larthay
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Nachdenklich blickte Vadrak auf die Kinderzeichnung in seiner Hand. Ein glückliches Paar war dort gemalt und eine lächelnde Sonne strahlte auf sie hinab. Es gab ihm einen Stich ins Herz, dieses naive Kinderbild. Rasch legte er es mitsamt dem vierblättrigen Kleeblatt wieder zurück in das Büchlein, aus dem es herausgefallen war und reichte es Yani. Es war ihr aus der Tasche geglitten, als sie einen Apfel hervorzog.

Beide, sowohl Vadrak als auch Yani, schwiegen bedrückt auf dem Weg zurück durch die Nacht. Er hatte seine Enttäuschung weder vor dem Kind noch vor Vio verbergen können, doch er hatte sein Wort gegeben und er stand dazu: sofern er dabei wäre, würde Yanya Vio treffen dürfen.

Er hätte es früher wissen müssen, daß Vio wieder nur mit ihm spielte, um ihren Willen durchzusetzen. Sie wollte Einfluß auf das Kind, er hatte Yanya den Umgang mit Vio verboten. Also versuchte sie wieder auf ihre alte Tour, ihn umzustimmen. Und mit Erfolg, wie man sah. Vadrak knirschte wütend mit den Zähnen. Warum nur fiel er immer wieder auf ihre gespielten sanften Blicke, auf ihr Seufzen und Bitten herein?

Erstaunt und voller Freude war er gewesen, als Vio ihn um eine Unterredung bat. Jetzt, wo sie ihre Tasche zurück bekommen hatte, hatte er erwartet, sie nicht so bald wiederzusehen. - Und doch: da war sie und bat um ein vertrauliches Gespräch, wie in alten Tagen. Sie trafen sich an einem abgelegenen Ort, den sie beide gut kannten, und Vio bat darum, Yanya sehen zu dürfen, da Yanya die Liebe einer Frau brauche. Vadrak kannte sich mit Frauen und Kindern nicht besonders gut aus, doch erschienen ihm Vios Worte einsichtig, auch wenn er es gefühlsmäßig nicht recht nachvollziehen konnte. Seine größte Sorge war, daß Vio versuchen könnte, Einfluß zu nehmen auf Yanya und versuchen könnte, Yanya auf den Pfad der Finsternis und des Verderbens zu locken. Doch mit ihren sanften, wohlgesetzten Worten überzeugte sie Vadrak, daß sie es nicht deshalb tat, um seinen Einfluß zu schmälern. Er hatte sich gar eingebildet, etwas wie Zuneigung und Verstehen in ihren Augen zu lesen. Sie hatte es mit ihren trügerischen Reden geschafft, Vadraks Bedenken zu zerstreut, sondern auch, daß er wieder das Gefühl hatte, mit ihr innig verbunden zu sein, glaubte, sie empfinde für ihn das gleiche, wie er für sie. Welch abgrundtiefe Torheit!

Sie hatte ihn erneut nur dazu benutzt, ihren Willen durchzusetzen. Solange sie sein Einverständnis noch nicht hatte, war sie sanft und beinahe liebevoll zu ihm gewesen. Dann war die Nacht hereingebrochen und Vio hatte Vadrak gebeten, sie nicht allein zu lassen. Er wußte, daß sie Angst allein im Dunklen hatte, so hatte er eingewilligt. Sie schlief im Bett und er saß auf dem Teppich und tat die ganze Nacht kein Auge zu. Wie hätte er auch schlafen sollen - mit ihr nur um Armeslänge entfernt in einem Zimmer und all den Wünschen und Sehnsüchten, die ihn quälten? Den ganzen darauf folgenden Tag verschlief sie, doch Vadrak harrte geduldig an ihrer Seite aus, obwohl er anderes zu tun gehabt hätte. Still wartete er darauf, daß sie ihre faszinierenden grünen Augen aufschlagen würde, daß sie noch etwas reden würden; eine persönliche Geste vielleicht, ein Zeichen der Sympathie, das Gefühl der Nähe und des gegenseitigen Verständnisses. Doch was geschah statt dessen? Vio wachte erst sehr spät am Nachmittag auf und nachdem sie sich noch einmal versichert hatte, daß er sein Versprechen ernst meinte und seine Meinung nicht geändert hatte, forderte sie von ihm, er solle Yani holen. Seinen Einwand, es sei schon zu spät und das Kind müsse schlafen, wischte sie beiseite mit der Bemerkung, Yanya würde viel besser schlafen können, nachdem sie sie gesprochen hätte. Zähneknirschend tat er, was sie verlangte, doch das Gefühl der Demütigung, wieder von ihr manipuliert worden zu sein, schmerzte beinahe eben so unerträglich wie die Enttäuschung darüber, daß sie ihn nun, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatte, so schnell wie möglich wieder los werden wollte.
Vadrak Larthay ist offline  
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Alt 02.06.2003, 18:44
#47
Vior'la Lyth
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Vor sich hingrummelnd ging Vior'la den Gang im Versteck auf und ab und hatte beide zarten Hände zu Fäusten geballt. Wir konnte er es wagen, vor Yanya eine Streit anzufangen?! Eigentlich wollte Vio, der Kleinen, diese Szenerie ersparen.
Was war nur in Vadrak gefahren? Woher kam auf einmal dieser Sinneswechsel?
Sie war sehr verwirrt und gab sich Mühe, alles nachzuvollziehen.

Mit einem sehr mulmigen Gefühl ging sie, audnahmsweise nicht verkleidet, in die Stadt, um Vadrak irgendwie auffindig zu machen.
Es konnte so einfach nicht weiter gehen... die kleine Yanya litt zu sehr.... Vio musste etwas tun.
Als sie die Taverne betrat, sah sie Althea. So wie auch Vadrak eine Templerin. Vielleicht würde er sich gleich zu ihr gesellen... die Möglichkeit bestand. Nach einigen überlegen setzte Vio sich neben Althea und unterhielt sich, auf Abstand haltend, mit ihr.
Vadrak stieß nach einiger Zeit dann auch zu ihnen und Vior'la fasste sich ans Herz um um ein persönliches Gespräch zu bitten.
Zwei Glasen später trafen die beiden sich, wo Vadrak Vio vor einiger Zeit fest hielt.
Als Vio das Thema "Yanya" ansprach, spührte und sah sie die Wut in Vadrak. Trotz dessen sprach sie weiter... versuchte ihm klar zu machen, wie wichtig "Liebe" für Kinder sind. Yanya war es wert um sie zu kämpfen.
Ein großes Problem war nur, dass sie Vadrak Zweifel verstand... in seinen Augen war sie die "Böse" aber ihr platzte bald der Kragen als Vadrak den Einwurf brahcte, dass er keine weitere Meline haben wolle. Wie konnte er es nur wagen, in solch einer Situation an sich zu denken?! Vior'la tat dieses ja auch nicht.. sie hatte weiß Gott besseres zu tun, als sich hier mit ihm zu streiten.... aber Yanyas Glück lag ihr am Herzen.
Vadrak trat mit einem mal nahe an Vio heran und legte beide Hände an ihre Scjläfen. NFein.... Vio wollte Vadrak weder körperlich noch emotional näher kommen.....dehalb hbat sie nicht um dieses Gespräch. Trotzdem wich sie nicht zurrück sondern schaute zu ihm auf. Seine Hände drückten ein wenig zu und er hauchte ihr in die Augen blickend: "Ich wünschte, ich könnte die die Finsternis ausdrücken..." Vior'la sah nur zu ihm auf und versuchte sich seine Hände fortzudenken.
Sie antwortete dadrauf nicht.. es nützte nichts... Was sollte sie tun... seine Nähe war so...
in ihrem Kopf sprdelte es vor Zwiespalten. Wenn er so nahe bei ihr stand und ihr so in die Augen sah... wurde ihr fast schwindelig von den Gefühlen die von damals hoch kamen. Allerdings wurde ihr auch fast schlecht wenn sie an Jirom dachte... er war ihr jetziges Leben.... Vadrak war Vergangenheit!...!
Und doch.... war da etwas...etwas tiefes, welches sie sofort wieder hinabschlucken sollte. Fast wiederwillig wich Vio etwas nach hinten und wagte es nicht, in seineAugen zu blicken. Die Enttäuschung in diesen konnte sie sich vorstellen.
"Also gut.." sagte Vadrak etwas wiederwillig "Wenn ich dabei bin... darfst du sie sehen..."
Vior's Herz machte einen erfreuten SAtz und sie musste sich zusammen reißen, ihm nicht um den Hals zu springen. Sie lächelte... und auch er schien mit seinen Augen zu lächeln.
Ob Vio es nicht mitbekommen wollte.. oder er es seht unauffällig tat... aber nach einiger Zeit stand er wieder direkt vor ihr und sein Gesicht schien sich langsam zu nähern. Vio sah verwirrt und schneller atmend auf seine Brust. Diese hob sich schneller als zuvor... als ihr Blick wieder zu seinen Augen aufsah waren diese geschlossen. Sie sollte weichen... sie sollte schnell hinausrennen.... weg von ihm! Aber er hatte seinen Arm um ihre schlanke Hüfte gelegt und ihre Knie waren zu zittrig als das sie ihn wegstoßen könnte. Und irgendwo wollte sie dieses auch nicht...
Aber als seine warme Zunge über ihre Lippen strich hatte sie das Gefühl atmen zu können und auch ihre Augen schlossen sich. Die beiden Münder liebkosten sih einige Zeit.. doch Vio beendete den Kuss so langsam wie er begonnen hatte . Mit oslch einer Lieblichkeit hatte er sie lange nicht mehr angesehen... Sie bat ihn diese Nacht bei ihr zu bleiben... und er bejate diees. Erstaunt nahm sie dieses hin und legte sich mit vielen gemischten Gefühlen ins Bett.
Als sie am nächsten Tag erwachte, war er nicht mehr im Zimmer. Was sollte sie nur tun?.. Sie durfte das Erlebnis von gestern auf keinen Fall noch einmal zulassen... Ihr Herz gehörte Jirom... er durfte all dies nicht erfahren....!
Sie versuchte so neutral und freundlich wie möglich zu wirken als er das Zimmer betrat. Und trotzdem sah sie die Enttäuschung in seinen Augen als sie vorschlug, Yanya gleich jetzt die Neuigkeit zu überbringen. Er stimmte leise zu und würdigte ihr keines Blickes mehr..
Recht in sich gekehrt gong Vio an den Treffpunkt und wartete im Dunkeln auf die beiden.
Strahlend warf Yanya sich ihr um den Hals und begrüßte Vio mit einem Küschen. Vio's herz wurde gleich weicher als sie den süßen Geruch der Kinderhaut roch. Doch als ihr Blick zu Vadrak hinaufstrich traf sie ein schmerzhafter Pfeil ins Herz durch seine eisigen Blicke. Vio stand auf... versicherte Yanya nocheinmal wie sehr sie sie liebte und bat sie ins Bett zu gehen.
Mit großen Schritten ging Vadral auf Vio zu und kam erst sehr dicht vor ihr stehen. "Jetzt hast du was du wolltest!" zischte er gefährlich und sah ihr kalt in die Augen. Die Verwirrung die in Vio aufstieg war unermesslich als er ihr weitere boshafte Vorwürfe machte. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrer Kehle "Was sagst du da... was habe ich falsch gemacht?..." hauchte sie entkräftet und schaute zu Yanya die, die Ohren zuhaltend im Sand saß. Er blieb weiterhin vor ihr stehen und seine Augen schienen woller Enttäuschung und Wut. Hasste er sie jetzt....? Warum schaute er sie so kalt an...? Was sollte sie tun...?
Langsam traten Tränen in ihre tiefgrünen Augen.. aber dieses wollte sie keinen der beiden offenbaren. Sie zog es vor zu gehen.... zu Rikonia... zu Jirom... aber nein! Sie durfte dies keinen der beiden erzählen.. beide würden es nie verstehen... Erneuert überkam Vio das Gefühl der Einsamkeit... und aberlals hatte sie das Gefühl all dies nicht zu schaffen... wann würde es endlich Frieden in ihrem Gefühlsleben geben...? Wann würde sie endlich nicht mehr so allein sein...? Wann......?
Vior'la Lyth ist offline  
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Alt 03.06.2003, 14:42
#48
Melisandra Caron
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Registriert seit: 09 Apr 2002
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Nachdenklich saß Yanya auf ihrem Bett im Hort, die Arme hatte sie um die angezogenen Knie geschlungen. Eine Haarspitze war in ihren Mundwinkel geschoben, auf der sie grübelnd kaute, ohne es wirklich zu merken. Von draußen her erklang Kichern und Lachen, sie spielten wohl Fangen. Auch ein Abzählreim klang durchs offene Fenster, Yanya kannte das Spiel mit der Blume gut, aber es tat ihr immer um die Blumen leid. Dalyra, ein Mädchen, das ein bisschen älter als Yanya selbst war, zählte erwartungsvoll ab:
„Er liebt mich,
von Herzen,
mit Schmerzen,
Ein wenig,
Gar nicht...

Er liebt mich,
von Herzen..“

So ging es weiter, und bei jeder Zeile wurde ein Blütenblatt aus der Margerite gezupft. Dalyras Stimme klang enttäuscht, als sie zaghaft endete mit: „Ein wenig.“ Yanya hüpfte mit einem Satz vom Bett und stürmte nach draußen, wobei sie fast über einen Hocker gestolpert wäre, der ihr im Weg stand. Ohne ein Wort zu der verdutzten Dalyra zu sagen, pflückte sie eine Margerite, sprang auf und rannte wieder hinein. Sie legte die Blume vor sich aufs Bett und warf sich zurück auf das Kopfkissen, wo sie mit verschränkten Armen eine Weile angestrengt nachdenkend an die Decke starrte.
Wenn sie jemals einen klaren Gedanken zu Vio und Vadrak gehabt hatte, dann war auch der in der vorigen Nacht verlorengegangen. Sie hatte nicht sehen wollen, wie die beiden schon wieder in einem wütenden Wortwechsel debattierten, und sich statt zuzuhören ein Stückchen abseits in den Sand gesetzt und sich unglücklich die Ohren zugehalten und ihre Augen fest zugekniffen. Vorher hatte sie noch geglaubt, endlich würde alles gut werden, aber Vadrak war abseits stehengeblieben und hatte bloß die Arme verschränkt und böse ins Leere gestarrt, während Yanya Vio begrüßen ging. Wie schön, nun endlich konnte Yanya Vio sehen, und Vadrak war dabei – das hatte sie ein paar Momente vorher noch gedacht. Aber alles kam wieder mal ganz anders, und als Vio Yanya zurückschickte mit den Worten: „Geh zu Papa Vadrak..“, trat der so genannte mit schrecklich wütendem Gesichtsausdruck an sie heran und flüsterte ihr etwas zu. Yanya konnte nur sehen, wie sich Verwunderung auf Vior’la’s ebenmäßiges Gesicht malte, und wie enttäuscht Vadrak wirkte. Aber wieso? Das ging wirklich über ihren Verstand, am liebsten hätte sie, dass ihr beide mal erklärten, was mit ihnen los war. Hatten sie sich nun gerne oder nicht?
Yanya setzte sich auf und suchte in ihrer Ledertasche nach dem Gebetsbüchlein, und insbesondere nach ihrer Zeichnung, um sie zum dutzendsten Mal anzusehen, dann einen Kuss daraufzudrücken und wieder sorgfältig zwischen zwei Seiten zu schieben. Dass sie davon träumte, dass Vadrak und Vior’la sich liebten oder besser gesagt wieder liebten, musste ja niemand wissen...
Sie zog die Zeichnung noch einmal heraus und fischte ein paar angeknabberte Buntstifte aus der Tasche. In der Mitte zwischen Vior’la und Vadrak war noch ein leerer Platz. Yanyas Zungenspitze ragte angestrengt über ihre kirschroten Lippen, als sie ein kleines Mädchen mit braunen, ungestümen Locken zeichnete, das ihre rechte Hand zu Vadrak und die linke zu Vio ausgestreckt hielt. Sie malte der Sonne ein noch fröhlicheres Lachen und seufzte leise. „Wieso kann das nicht so sein wie da?“ Liebevoll streichelte sie ihre Zeichnung und drückte Bels Stofftier an sich.
Sie würde Vio bitten, mit ihr nach Cove zu gehen, und dort weiterzuerzählen, wo sie aufgehört hatte. Wenn Vadrak mitging, würde er ihr vielleicht auch erklären, was mit ihm los war, denn er war Yanya sehr traurig erschienen in jener Nacht, und nur sie und Sturm hatten sehen können, wie sehnsüchtig er Vior’la hinterhersah, als sie den Strand verließ. Warum war eigentlich alles so kompliziert, wenn es doch auch ganz einfach sein könnte? Yanya streifte mit den Fingerspitzen über ihren Zopf, den Vio geflochten hatte. Wenn sie das doch jeden Abend tun könnte..
Draußen ging die Sonne unter. Yanya hörte die Frösche quaken und sah auf ihre Bettdecke. Oh, die Margerite. Sie schien Yanya aus ihrem lachenden Gesicht fragend anzusehen. Das Mädchen nahm sie auf und drehte sie zwischen Zeigefinger und Daumen. Sollte sie es versuchen? Vielleicht wusste die Blume besser, wie es um Vadrak und Vior’la stand. Leise, aber aufgeregt rasselte Yanya den Reim herunter, und übersäte ihr Bett mit Blütenblättern.
Sie hatte sich verzählt. Über den Hocker am Fenster kletterte sie auf den Tisch, und von da aus übers Fenster nach draußen. Gut, dass die Margeriten noch so zahlreich blühten. Mit einem Arm voller Blumen huschte sie – diesmal durch die Tür – wieder ins Haus. Sie breitete die Blumen aus und fing an abzuzählen. Am Ende war ihr Bett ein weißes Blütenmeer, und Yanya sank müde in die Kissen. Soviele Blumen es auch gewesen waren, es kam immer entweder „Vadrak liebt Viorla.“, „Vadrak liebt Viorla von Herzen“ oder „Vadrak liebt Viorla mit Schmerzen“ raus. Nun wusste sie es wenigstens sicher.
Es gab noch ein Spiel, das man mit dem übriggebliebenen Inneren der Margeriten probieren konnte. Man zupfte diese gelben Dinger aus und legte sie auf den Handrücken. Dann pustete man mit geschlossenen Augen, und so viele gelbe Dings zurückblieben, so viele Kinder würden von dem Paar, über das man abgezählt hat, auf die Welt kommen.

Yanya kicherte leise im Halbschlaf, denn an dieses Orakel glaubte sie nun doch nicht, denn Vio würde kaum ungefähr fünfzig Kinder kriegen. Sie würde die beiden ganz genau ausfragen, und dann endlich rauskriegen, was sie jetzt glauben sollte. Yanya nieste, als ein paar Blütenblätter ihre Stubsnase kitzelten und pustete sie weg. Es musste, musste einfach gut gehen...
Melisandra Caron ist offline  
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Alt 03.06.2003, 20:36
#49
Vadrak Larthay
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Vadrak klopfte Sturm nochmal den Hals und versichterte sich, daß das Pferd gut versorgt war, dann begab er sich zurück in seine Kammer. Seine Gefühle waren vollständig im Aufruhr, dennoch gab er sich so ruhig, als sei nichts gewesen.

Gegen Mittag war er hinaus geritten, um dem ganzen Trubel ein wenig zu entfiehen und vor dem Fackelzug zu Ehren von Chani und den getöteten Drachen noch ein wenig in Ruhe nachdenken zu können. Der Strand außerhalb von Britain war sein Ziel gewesen, denn dort, so hoffte er, wäre er vor zufälligen Begegnungen sowie Bürgern, die Rat erhofften, in Sicherheit. Dennoch ging seine Rechnung nicht auf: Der Strand bot nicht den erhofften Frieden. Schon von weitem erkannte er sie, wie sie dort verloren und einsam auf einer Düne stand und aufs Meer sah. "Glaron," dachte er wehmütig, "warum nur sorgst Du dafür, daß sich unser beider Wege immer wieder kreuzen, wenn ich sie doch nicht haben kann?" Leise, um sie nicht zu erschrecken, stieg er ab und trat neben sie. Er war erstaunt, sie in so trauriger Stimmung vorzufinden, und als er sicher war, daß es keines ihrer Spiele war, ließ auch er von seinem gewohnten Zynismus und seiner Unnahbarkeit ihr gegenüber. Verblüfft registrierte er, wieviel sie sich doch trotz allem noch zu sagen hatten. Über so viel Ungeklärtes konnten sie auf einmal sprechen, nachdem die erste Scheu überwunden war und beide bereit waren, sich dem anderen zu öffnen. Beide hatten Angst davor, den anderen zu verletzen oder selbst verletzt zu werden, das war deutlich zu spüren.

Wie genau es dann dazu kam, daß sie auf einmal in seinen Armen lag, war ihm ein Rätsel. Der Gedanke an ihre Küsse brachte Vadraks Puls zum Rasen und eine heiße Röte stieg in ihm auf. Nie zuvor hatte er einen solchen Blick in den Augen einer Frau gelesen, und sein Körper hatte sofort auf eine Art und Weise reagiert, die jeden Versuch von Überlegen oder Nachdenken auf der Stelle im Keim erstickte. Gleichwohl hatte keiner von beiden mehr gewagt, als lustvolle Umarmungen und sinnliche Küsse. Nachdenklich berührte er mit einem Finger seine Lippen, als könne er die Wärme und Leidenschaft ihrer Küsse noch immer spüren. Und obgleich er wußte, daß er sich eigentlich schämen sollte dafür und um Vergebung beten sollte, empfand er doch einen solchen inneren Frieden und eine solche Dankbarkeit gegenüber Glaron, wie schon seit Jahren nicht mehr.

Als später am Abend Bramor ihm sein Leid klagte über seine unerwiderte Liebe, da war Vadrak froh, wenigstens Bramor durch Zuhören und ruhigen Rat etwas Erleichterung verschaffen zu können. Beinahe war er sogar etwas neidisch. Auch er selbst hätte gern jemanden gehabt, dem er sich anvertrauen könnte. Doch von allen wäre vermutlich allein Daria in der Lage gewesen, sein Problem in seiner ganzen philosophischen und auch theologischen Tragweite zu verstehen - und gerade ihr konnte und wollte er sich keinesfalls anvertrauen. Vielleicht war es auch besser so. Er wollte gar nicht erst anfangen, über die Konsequenzen nachzudenken. Er wollte nur eines: das Glücksgefühl dieses Tages in seinem Herzen bewahren - und Vio möglichst bald wiedersehen.
Vadrak Larthay ist offline  
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Alt 04.06.2003, 09:09
#50
Vior'la Lyth
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Beiträge: 117
Mit einem nachdenklichem Gesicht ging Vior'la die Abkürzung vom auerhalb liegendem Strand Britains in die Stadt. Es Dämmerte und eine purpurrote Sonne malte sich am Horizont ab, die ihr Gesicht leicht rosè erschienen ließ.
Langsam strich sie ihr Dekolte entlang und schloß für einen Moment ihre tiefgrünen Augen.
Wie sehnlich sie sich solch einen Moment doch gewünscht hatte... ihn aber bloß mit der Zeit ganz tief vergraben hatte...
Die Nähe die er ihr gab... die Liebe die er ihr das erste mal richtig zeigte....schenkte....

Mit einem zufriedenem Seufzer betrat sie die Tore der Stadt und nutze, fast automatisch, die Schatten aus, damit keiner ermochte ihr in das Versteck zu folgen.

Doch als sie den Schalter hinabdrückte, der das Versteck öffnete... wurde aus ihrem wohligem Lächeln ein verspanntes.
Wie sollte sie den anderen gegenübertreten? Was sollte sie wem... und vor allem wie erklären?
Das Jirom ihr Leben war, hatte sich in keiner Sekunde geändert... er war und blieb einer der wchtigsten Menschen der Welt.
Aber er würde es nicht verstehen....wie auch, wenn sie sich selbst nicht einmal verstand.....

Leise schlich sie sich zu ihrer alten Matte.... sie wollte diese Nacht nicht bei Jirom im Bette schlafen. Ihm würde dies sicherlich kaum aufallen...

Seufzend schloss sie ihre Augen und verschwand in das Land der Träume... sie träumte viel...und am nächsten morgen wachte sie schweißgebadet mit einem leisen Schrei auf.
Sie träumte, dass Jirom rechts von ihr stand und ihr die Hand charmant, wie er war küsste... dann sah sie nach links und Vadrak stand da...mit diesen intensiven Blicken den er ihr so oft schenkte... auch er nahm Vior's Hand in seine. Sie schaute hektisch von links nach rechts und mekrte, wie beide zu ziehen begannen. Sie zogen immer mehr... sahen sie flehend an... sagte etwas, das sie nicht verstand.... Es tat weh..immer mehr und mehr... und auf einmal... war alles fort... es tat nichts mehr weh... sie war allein... im Dunkeln...... Sie saß in ihrer eigenen Blutlache und spührte keinen Schmerz mehr... aber sie war traurig...todtraurig!

Als sie erwachte sehnte sie sich nach einem starken Arm der sie hielt... fest an sich drückte und ihr sanfte Silben in ihr Ohr flüsterte... doch die war allein... und hatte selbst schuld... der Schmerz tauchte langsam wieder auf...der Schmerz der Sehnsucht, der Schmerz des schlechten Gewissens, der Schmerz der Angst und der Schmerz des allein seins....
Langsam machte sie sich fertig und verließ, ohne wem bescheid zu sagen das Versteck... so wie sie es in den letzten Tagen des öffteren tat.
Vior'la Lyth ist offline  
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