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Alt 04.10.2005, 12:54
Schwere Zeiten
#51
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne hatte mal allen Mut zusammen getragen und wollte ihre Mutter um rat bitten. Einige Dinge, waren ihr Dorian gegen über unangenehm, aber sie wusste nicht recht, wie sie es dem Jungen beibringen könnte.

Ihre Mutter wollte dies mit Dorian klären. Etwas komisch war es Sianne schon, da sie es Dorian doch lieber selbst gesagt hätte, doch lies sie es zu, das ihre Mutter Dorian die Dinge erklärt. Vielleicht konnte sie es ihm besser erklären.

Als Dorian an diesem Abend vorbeischaute, begann Melina gleich das Gespräch mit ihm und Sianne verdrückte sich. Sie konnte und wollte sich das nicht anhören. Sie fühlte sich auch nicht in der Lage, Dorian dabei ins Gesicht zu blicken.

Am nächsten Tage, spät abends hatte Sianne das ganze erst mal vergessen, denn es sollte zum Schneider gehen. Nach langer Zeit sollte sie endlich auch mal wieder neue Kleider bekommen und dazu noch welche, die sie zuvor noch nie getragen hat und tragen durfte.
Und so ging sie zusammen mit der Mutter zum Schneider.

Avinia ließen sie daheim, beim Papa. Sie schlief noch. Melina war wohl der Meinung, das es beim Schneider nicht so lange dauern würde. Doch Sianne tat sich etwas schwer in der Auswahl der vielen Lederstücke, Farben und Stoffen.

Dann endlich, Sianne hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren, war die Bestellung aufgegeben, sie war ausgemessen worden und hatte sich ihre Lieblingsfarben und –Felle ausgesucht. Mel drängelte nun zum Aufbruch und sie verabschiedeten sich recht schnell von dem Schneider.

Zu Hause angekommen, ging ihre Mutter völlig abgeschlagen gleich zu Bett. Sianne wollte noch etwas auf bleiben und ging ins Wohnzimmer. Kaum hatte sie den Raum betreten und die Tür geschlossen, erblickte sie ihren Vater. Freudig lächelnd ging sie erst mal auf ihn zu und hielt in ihrer Geste, ihn und Avinia zu umarmen inne. Er sah sie griesgrämig an und seien Begrüßung war recht rau und brummig. Sianne wusste nicht, was ihn diesmal nun die Laune verdorben hat oder was ihm missfallen hat.

„Wo wart ihr?“ Hatte er recht sauer gefragt. Sianne sah ihn fasst erschrocken an. „Beim Schneider, Kleider für mich bestellen.“ Hatte sie leise und erschrocken gesagt. Was war los? Warum war ihr Vater so sauer? Was konnte daran verkehrt sein, zum Schneider zu gehen und Kleider zu bestellen, zumal ihre schon reichlich klein waren.?

Brummig gab ihr Vater ihr Avinia, als Sianne sie ihm abnehmen wollte. Während dessen erfuhr Sianne, das ihr Vater wichtige Termine hatte, die er Aufgrund, das sie Avinia bei ihm gelassen hatten, nicht hatte wahrnehmen können. Sianne sah ihn betroffen an. Sie nahm sich das ganze zu Herzen und Bolwen schien in diesem Moment zu registrieren, das er eigentlich die Falsche anfauchte. Sianne konnte ja nichts dafür, von ihr konnte er so was nicht erwarten. Das wurde ihm klar und er versuchte noch, das wieder gut zumachen, in dem er etwas freundlicher Sianne sagte, das sie nicht dafür verantwortlich sei. Doch es war zu spät. Sianne hörte ihm kaum mehr zu. Sie vernahm nur noch, das ihr Vater etwas von einer Kinderfrau sprach und ging mit Avinia hinauf in die Schlafgemächer.

Nach dem sie Avinia noch mal gewickelt hatte, legte sie diese sanft in ihr Bettchen, deckte sie zu und ging selber schlafen.

Am anderen Morgen ging sie nachdenklich wirkend durch die Gassen von Britain. Dort schlenderte sie traurig zur Halle der Schriften, trat ein und erbat sich ein Stück Papier und eine Feder. Dankend nahm sie das Gewünschte entgegen, verzog sich in eine Ecke und schrieb folgendes auf.


*ein Schriftstück wird gut leserlich, in einer feinen und sauberen Kinderschrift verfasst, in den Schrifthallen zu Britain aufgehängt.*

Glaron zum Gruße,

Wir suchen eine liebe, nette und lustige Kinderfrau, die auf ein 6 – 8 Monate altes Baby aufpasst und ab und zu auch im Haushalt mithilft. Wir haben einen Groooooooßen Garten, einen Hund, einige Pferde und eine Kuh. Die sind aber alles gaanz lieb.
Und auf mich brauchst du nicht mehr aufpassen, denn ich bin nämlich schon groß.

Bitte gebt einen Zettel bei Riane ab. Später, erfahrt ihr dann mehr. *an dieser stelle mag ein grinsendes Gesichten gemahlt sein.*

Gruß

G. S.

* Die Buchstaben wurden Wohl absichtlich abgekürzt und verdreht, damit niemand erkennen kann, wer dies geschrieben hat. *


Nach dem sie diesen Brief noch einige male geschrieben hatte, bat sie in den verschiedenen Schrifthallen darum es aufhängen zu dürfen. Die Bibliothekare nickten ihr freundlich zu und ließen sie gewähren.

Als Sianne das letzte Schreiben aufgehängt hatte, schlenderte sie wieder Heim und legte sich dort wieder schlafen.
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Alt 11.11.2005, 13:44
Sorgen um die Eltern
#52
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne war mit Avinia in den Kinderhort gegangen und hatte dort mit einigen Kindern sich die Zeit vertrieben. Es war eh keiner daheim. Ihr Vater musste Arbeiten und ihre Mutter war wohl auch Arbeiten. Nichts hatte sich geändert, seit Avinia bei Ihnen war. Gar nichts. Ein wenig war Sianne schon enttäuscht darüber, aber irgendwo auch ganz froh. So wusste sie doch, das alles beim altem war und selbst ein kleines Mädchen, wie Avinia daran nix ändern konnte.

Es war wohl keinem so richtig bewusst geworden, das Sianne doch so ab und an etwas Eifersucht gegenüber ihrer kleinen Schwester hegte. Aber trotzdem liebte Sianne dieses kleine hilflose Bündel und kümmerte sich fürsorglich um die Kleine. Eigentlich hatten sie eine Kinderfrau angestellt, aber wie so meistens, war diese irgendwie verschwunden. Sianne machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Sie vermutete, das sie Krank war und da sie erfahren hat, wo die Kinderfrau wirklich herkam, konnte sie leider nicht weiter nachforschen.

Am anderen Morgen, Sianne hatte mit Avinia die Nacht im Kinderhort verbracht, trug Sianne Avinia wieder heim. Ein wenig hatte Sianne sich schon gewundert, das ihre Eltern immer noch nicht da waren. Aber da Avinia lauthals nach etwas zu Essen verlangte, hatte Sianne keine Zeit mehr, darüber nach zu denken. Sie begann Avinia zu füttern und als Avinia fertig war, schubste sie ihr Glas Milch mit samt Siannes glas vom Tisch.
„Na toll“ Dachte Sianne sich und setzte Avi runter auf den Boden. Grummelt ging Sianne in die Küche und holte einen Eimer und Lappen und ging nach Draußen zum Brunnen, um Wasser zu holen. Als sie die Haustüre öffnete, hörte sie Stimmen im Garten. Sie blickte in die Richtung und sah ihre Eltern dort stehen. Sianne wollte erst etwas sagen, aber irgendwie sahen ihre Eltern ungewohnt anders aus und verhielten sich auch nicht wie sonst. Sianne konnte nicht sagen, was es war. Kleidung und so waren schon so wie sonst, aber trotzdem war etwas anders. Ihr Vater schaute nicht besorgt, sondern eher enttäuscht, traurig und wütend aus, so eine Mischung daraus und ihre Mutter verheult und gekränkt und sicher. Sianne wusste nicht, wie sie das, was sie da sah zuordnen sollte und auch war fühlte sie sich unwohl , die beiden so da stehen zu sehen. So beschloss sie nix zu sagen und gleich nach dem Wasserholen ins haus zu gehen. Wortbrocken, wie Strafen , warum und weshalb fing Sianne auf, aber sie konnte sich daraus keinen Reim machen. Sie hatte gerade einen Eimer Wasser aus dem Brunnen geschöpft, als ihre Eltern sie doch bemerkten.

Ihr Vater drehte sich zu ihr um und ihre Mutter sah sie auch kurz an. Der Anblick, den Sianne sich bot, lies ihr Herz führ einen kurzen Moment zusammen ziehen und aufhören zu schlagen. Was war Passiert? Warum schauten ihre Eltern so. Sie fühlte, das es etwas furchtbares sein musste. „Geh in Haus mein Kind, wir kommen auch gleich rein.“ Hatte ihr Vater ungewohnt ruhig und in einem seltsamen ton zu ihr Gesagt. Sianne konnte nur nicken, packte den Eimer mit Wasser und eilte sich ins Haus zu kommen. Drinnen, reinigte sie eilig die Schandtat ihrer Schwester, die friedlich auf dem Fell vor dem Kamin eingeschlafen war. Dann machte sie sich daran, Frühstück für ihre Eltern vor zu bereiten. Sie werden sicher Hunger haben, wenn sie schon die ganze Zeit weg waren. Sianne wusste nicht wie lange sie gewartet hatte, aber bestimmt eine Ewigkeit. Ihre Eltern kamen und kamen nicht rein. So ging sie wieder hinaus und hörte wieder nur kleine Wortbrocken, aus denen sie sich ausmahlen konnte, das etwas verdammt schlimmes zwischen ihren Eltern geschehen ist. Sie hüstelte kurz, da Melina und Bolwen sie nicht bemerkt hatten und teilte ihnen mit, dass das Frühstück fertig sei. „ wir kommen gleich rein.“ Wieder hatte nur ihr Vater zu ihr gesprochen. Sianne wurde es unheimlich. Was war mit ihrer Mutter? Was war geschehen, das Melina verweint vor ihrem Vater stand und dieser wütend und enttäuscht drein blickte. Sianne konnte es sich nicht erklären.

Als endlich Bolwen und Melina rein kamen, fühlte Sianne sich erdrückt von der Stimmung, die zwischen den beiden herrschte, so das sie sich nicht recht traute, zu fragen, was geschehen war. Beide hatten auch keinen rechten Appetit, was für Sianne noch ein größeres Zeichen war, das etwas zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater nicht stimmte.

Müde und völlig erschöpft ging sie an diesem Abend zu Bett, ohne groß mit ihren Eltern gesprochen zu haben. Sie schlief sofort ein, doch ihre Gedanken ließen sie wirres Zeugs Träumen.

Als sie am nächsten Morgen wieder erwachte, schlich sie sich leise aus ihrem Zimmer. Avinia, Melina und Bolwen schliefen noch und so schlich sie sich hinunter ins Wohnzimmer. Dort Zündete sie ein kleines Feuer im Kamin an und setzte sich Gedanken verloren in einen der Sessel. Nach einer weile schüttelte sie sich und zog ein Buch aus dem Regal. Es war das Buch von Lian, welches sie sich immer gerne angesehen hatte. Er hatte ihre Eltern in verschiedenen Situationen gezeichnet und sie sahen darauf lustig aus. Sianne seufzte leise und betrachtete sich diese Bilder sicher zum Xten male. Sie schaute auf, als ihr Vater das Wohnzimmer betrat. Er sah immer noch traurig und mitgenommen aus, gab dieses jedoch nicht wirklich zu. Dieses mal nahm Sianne ihren ganzen Mut zusammen und fragte ihn, was mit Melina und ihm los sei. Bolwen hatte einen Moment etwas entsetzt geschaut und das ganze dann abgetan. Sie hatten nur einen kleinen Streit, der sei aber bereits behoben. Doch Sianne merkte sehr deutlich, das dies kein kleiner Streit wie sonst war. Nie hatte sie ihre Eltern so gesehen wie jetzt und sie hatten sich schon einige male gestritten. Nach jedem Streit waren sie am nächsten Tag wieder gut gelaunt und fröhlich. Wie ein Gewitter, worauf meistens wieder Sonnenschein kam. Aber dieses mal war es anders. Ihr Vater wirkte in keinster weise fröhlich und ausgeglichen, so wie sonst. Es war ihm immer noch anzusehen, das ihn etwas sehr beschäftigte, traurig und wütend machte.

Sianne fragte nicht weiter nach. Ihr Vater hatte ihr angekündigt, das er sie nach dem frühstück weiter unterrichten würde. Sianne freute sich tierisch auf diesen Unterricht. Es machte ihr Spaß, von ihrem Vater die ganze Kunst des Kämpfens zu erlernen. Niemals hätte sie daran einen Gedanken verschwendet, das man zum Kämpfen doch einiges mehr wissen musste, als nur das, wie man jemanden zur Strecke bringen kann. Die beiden gingen in den Stall, wo ihr Vater ihr an Hand der Strohpuppe erklärte, wie man das Schwert im Kampfe führte. Sianne hatte sich ein kichern verkneifen müssen. Ihr Vater hatte dieser Strohpuppe einen Namen gegeben, Jarod Tolius. Sie sollte später erfahren, was es mit diesem Mann auf sich hatte.

Jetzt konzentrierten sie sich auf ihre Unterrichtsstunde. Sianne wollte gerade eine Übung ausführen, als sich Lia am Tor des Stalles bemerkbar machte. Sianne führte den Schwertschlag zuende, bevor sie sich umdrehte und Lia grüßte. Sie ging näher zu ihr und ihrem Vater, der vor Lia stand. Sianne stockte, als sie die Blicke und Mimiken der beiden Erwachsenen beobachtete. Lia, sowie Bolwen sahen verdammt schlecht und sehr sehr niedergeschlagen aus. Immer noch nicht konnte Sianne sich darauf einen Reim machen, aber sie wurde unruhiger, als ihr Vater mit Lia alleine reden wollte. Da stimmte doch von vorne bis hinten nichts. Sianne juckte es in den Fingern, den beiden nach zu schleichen und sie zu belauschen, aber sie hielt sich zurück. Sie wollte, das ihre Eltern ihr selber sagten, was hier vor sich ging. Wütend schlug Sianne auf die Strohpuppe ein. Erwachsene waren wirklich komisch, vor allem wenn es darum ging, den Kindern etwas vor zu machen. Sie war kein Kleinkind mehr und bekam durchaus mehr mit, als es den Erwachsenen vielleicht sogar lieb war. Nach einer Weile kamen Lia und Bolwen wieder und sie taten so, als sei nix gewesen. Sie schauten Sianne bei den Übungen zu und nach einer weile ging Lia leise nach Hause. Sianne hielt nicht mehr lange zurück und fragte, was mit Lia los sei und wo sie nun hin ist. „Sie ist heim gegangen zu ihren Kindern und ihrem Mann.“ Hatte Bolwen gesagt. Sianne zog die Augenbrauen erstaunt hoch. Seit wann nannte Papa Lian nicht mehr Kart, sondern nur Lias Mann???? Sianne hackte nach und stieß auf Granit. Ihr Vater sagte nur, das er sich mit Kart gestritten hätte. Sianne aber merkte sehr wohl, das auch dieser Streit weit aus mehr war, als nur ein Streit. Denn so was hatte sie weder bei ihrer Mutter noch bei ihrem Vater erlebt, das sie über längere Zeit Nachtragend waren.


Nach der Trainingsstunde erfuhr Sianne mehr über Jarod Tolius. Er war Mentor und Lehrmeister ihres Vaters und war zu letzt wohl sehr konfus. Er hatte behauptet, das Siannes Mutter die Schuld an den Tod von Sadinon, Siannes Leiblicher Vater, trug. Sianne hatte entsetzt den Kopf geschüttelt. Sie hatte schon viel gehört. Ihr Vater solle Böse sein, hat ein Halbelf behauptet und nun kam einer und behauptete so was. Wie sollte man da Wahrheit von Lüge unterscheiden?

Müde und erschöpft ging Sianne an diesem Abend zu Bett. Ihre Gedanken ließen sie aber nicht sofort zur Ruhe kommen. Immer wieder fragte sie sich, wie das kommt, das Lia mit ihrem Papa alleine reden will, Ihre Mutter weint, Lian mit Papa streit hat und Papa so betrübt und enttäuscht aussah. Mit einem Seufzer warf Sianne sich auf die andere Seite und versuchte diese Gedanken zu verdrängen.

Am nächsten Morgen erwachte Sianne gut ausgeruht und fröhlich auf. Sie ging leise in das Schlafzimmer ihrer Eltern und schaute nach, ob sie noch schliefen. Doch ihre Mutter war bereits schon aufgestanden und ihr Vater stand da, mit Avinia auf dem Arm. Nach einer freundlichen Begrüßung gingen die drei hinunter ins Wohnzimmer. Dort saß Melina bereits in einen der Sessel, die am Kamin standen. Fröhlich und ohne weiter über die vergangenen Tage nach zu denken, grüßte Sianne ihre Mutter. Prompt wurde Sianne wieder an die vergangenen Stunden und Tage erinnert. Ihre Mutter grüßt sie nicht wie sonst mit „Guten Morgen mein Engel, hast du gut geschlafen?“ nein, von ihr kam nur ein Hallo. Und auch sonst wirkte sie sehr verhalten. Selbst als ihr Bolwen die Hand auf ihr Bein legte, reagierte sie kaum. Sianne fand das sehr seltsam. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und spielte mit Avinia, die auf dem Fell vor dem Kamin lag. Ab und an blickte Sianne zu ihren Eltern. Ganz belanglos stellte Sianne einige Fragen über die Boten des Ersten. Beide antworteten ihr, doch Ihr Vater mehr, als ihre Mutter. Sianne fühlte sich alles andere als Wohl. Es wahr doch offensichtlich, das hier etwas voll und ganz nicht mehr stimmte.

Dann klopfte es an der Türe und ihre Mutter öffnete. Das seltsame, das Sianne danach feststellte war, das ihre Mutter Karolyn, die nach Bolwen gefragt hatte, beim Nachnamen nannte. Sianne viel bei dem Namen Karoly auch ein, das sie auf jeden fall noch mal mit diesem Mädchen reden musste, aber das hatte Zeit. Erst musste sie wissen, was hier los war und versuchen das ganze zu richten. Bolwen musste weg und Melina legte sich wieder hin. Sianne saß da, alleine vor Avinia und sah die Kleine eine weile schweigend an. Avinia war auf dem Fell eingeschlafen und Sianne murmelte: „Eltern, sind wirklich seltsam. Ich hoffe nur, das alles wieder gut wird.“ Mit einem tiefen Seufzer nahm Sianne Avinia auf den Arm und brachte sie in ihr Bettchen. Danach ging sie in ihr eigenes Zimmer und ließ sich grübelnd auf ihr Bett fallen. Sie wusste nicht, wie lange sie dort so lag, aber irgend wann musste sie wohl der Schlaf eingeholt haben.
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Alt 05.12.2005, 13:09
Neue Bekanntschaft
#53
Sianne Lordal
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Sianne genoss es, endlich auf ihrem Pony Sina zu Reiten. Aber am allerliebsten ritt sie mit ihrem Criollo Sanjo aus. Dieses Pferd hatte etwas. Ihr Pony war gutmütig und ruhig. Aber Sanjo war feurig und besaß viel Temperament. Einmal wäre Sianne fast abgeworfen worden, weil sein Temperament wieder mal mit ihm durchging, doch zum Glück konnte sie es wieder sammeln und in einen ruhigeren Gangart reiten.

Sianne war mächtig Stolz. Endlich ging ihr Vater mit ihr auf die Jagd, und unter die Friedhöfe und er hatte nicht schlecht gestaunt, wie leicht sich Sianne unter dem Friedhof tat, sich all dieser Untoten Gehschöpfe zu entledigen. Nur manchmal, wenn zu viele auf einmal kamen, musste auch ihr Vater eingreifen.

Ihr kam diese Übung auch bei einen ihrer Streifzüge, die sie ohne eines ihrer Reittiere unternahm sehr zu gute. Gerade wollte sie durch eines der Portale gehen, als plötzlich ein Ork vor ihr Stand und drohend seine Keule hob. Geistesgegenwärtig zog Sianne ihr Schwert und setzte sich zur Wehr. Es dauerte etwas länger als sonst und dieser Ork setzte ihr schon gewaltig zu, bis sie ihn erledigt hatte. Aber um so Stolzer war sie, als sie ihn leblos am Boden liegen sah, sie selber noch am leben, mit nur einigen Beulen und Blessuren am Körper, die nicht der Rede wert waren.

An einen der kühlen Wintertagen langweilte Sianne sich und so beschloss sie nach Fenisthal zu reiten, um sich dort mal auf dem Markt um zu sehen. Vielleicht würde sie ja Dorian begegnet. Sie hatte ihren kleinen Kinderfreund seit längerem nicht mehr gesehen, geschweige denn etwas von ihm gehört. Sie schlenderte so über den Markt und schaute mal dort hin und mal hier hin, bemerkte dabei nicht, wer alles vor ihr im Wege stand.

So kam ´s, wie es kommen musste und sie rempelte mit voller Wucht einen jungen Mann an. Sianne schaut den Mann entschuldigend und schüchtern lächelnd an. „Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst.“ Hatte sie schnell und leise gemurmelt. Der Mann war ihr wohl gesonnen und winkte ab. Sie schlenderte Weiter und irgendwie trafen sich immer wieder ihre Blicke mit den Seinigen. Sianne wusste nicht mehr wie und wann, aber irgendwann kamen sie in ein Gespräch und plauderten zusammen. Er geleitete sie heim und dort saßen sie auch noch eine Weile am Lagerfeuer und unterhielten sich. Sianne hatte jede Vorsicht vergessen. Aber irgendwie kam ihr dieser junge Mann ihr so vertraut vor, auch wenn er fremd wahr. Er benahm sich vorbildlich und kam ihr nicht eineinziges mal ein stück zu nahe.
Das war es wohl, das Sianne so an ihm gefiel. Hinzu kam, das er wohl nicht sehr viel älter zu sein schien als sie. „Nein Sianne, denke gar nicht daran. Du kennst Arvanus Narlone kaum.....“ Dachte sie zu sich selbst, nach dem sie sich von einander verabschiedet hatten. Nachdenklich und mit wirren Gedanken stiefelte Sianne in ihr Zimmer hoch und legte sich in ihr Bett. Dort wälzte sie sich eine Weile, bevor sie endlich zur Ruhe kam und einschlief.
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Alt 21.12.2005, 11:48
Der erste Schritt zum Erwachsen werden
#54
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne hatte Arvanus Narlone eine weile noch getroffen, war auf leichte Tuchfühlung gegangen, doch er machte keinerlei Anzeichen, das er sie mochte. Oder doch? Siannes Gefühle fuhren Achterbahn. Lyonel, Dorian, Arvanus und wer kam noch?? Sianne schüttelte energisch den Kopf nein, sie musste klar denken. Arvanus war nett, ja, aber mehr nicht.
Er hatte keine genau Vorstellung davon, was er mal Beruflich machen möchte. Er ist ein tu nicht gut, wie Oma Bachental immer sagen würde. Sie hatte aber auch bemerkt, das ihre Eltern nicht gerade davon angetan waren, das er keine richtigen Vorstellungen davon hatte, was er beruflich machen möchte. Er lebt mit der Natur im Einklang, so sein Worte. Aber war dass das Leben? Konnten an so überhaupt leben und gegebenenfalls eine Familie aufbauen geschweige den ernähren?? Wieder schüttelte Sianne ihren Kopf und machte sich mit einem Seufzer daran ihren Kleiderschrank aus zu sortieren. Da hingen noch viel zu viele Kleider, die ihr schon lange nicht mehr passten. Als sie damit fertig war, musste sie feststellen, das sie kaum noch Kleider besaß. Sie setzte sich hin und schrieb auf, was sie so alles brauchen würde. Dachte bei auch an die Dinge, die sie für ihr Eigenheim, das sie schon einrichten, aber noch nicht alleine drin wohnen durfte.
Danach machte sie sich auf zur Kirche. Sie hatte Sevis versprochen einige Fürbitten vor zu tragen. Ein wenig aufgeregt war sie schon, aber sie schaffte es, diese Aufregung gut zu verstecken. Der Gottesdienst wahr sehr lehrreich. Es ging um Zweifeln, nur einmal hatte Sianne mühe, Sevis zu folgen, er musste wohl vor Aufregung etwas durcheinander gewürfelt haben. Sianne übersah das ganze und wartete darauf, das sie endlich dran kam. Fast hätte sie den Wink Sevis nicht bemerkt, als er sie darum bat, ihre Bitte vor zu tragen. Etwas Eilig stand sie auf, ging dann aber mit gemäßem Schritt nach vorne, verbeugte sich vor den Altar und schlug das Glaronszeichen. Danach wendete sie sich um und sprach mit klarer und deutlicher Stimme ihren Text:

Glaron, wir bitten dich, behüte unsere Hoheit Herzog Eleasar von Britain und seine Familie,
Sevis: Wir bitten dich erhöre uns
Herr, Behüte die Mannen und Frauen der Herzoglichen Garde und Ihre Familie.
Sevis: Wir bitten dich erhöre uns
Glaron wir bitten dich, Behüte das Volk .
Her, wir bitten dich, Vertreibe die Dunkelheit aus den Herzen der Menschen.
Sevis: Wir bitten dich erhöre uns

Nach dem Letzten Satz, drehte sich wieder um, knickste tief vor dem Altar und schlug erneut das Glaronszeichen. Ging dann mit gemäßem Schritt wieder zurück zu ihrem Platz, wo ihre Mutter sie immer noch recht verdattert ansah.
Sianne konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie hatte niemanden davon erzählt, das sie Fürbitten vortragen würde.

Nach dem Gottesdienst gingen Sianne, Mel mit Avinia und Tari in den Tala. Ein Mann namens Kortan begleitete sie. Dort trafen sie auch Chana, Tayra und Seram. Sianne betrachtete einen jeden sehr genau und ihr blick wanderte immer wieder zu Seram. „Nein Sia, nicht schon wieder, du schaust keinen jungen Mann in deinem Alter mehr an.“ Tadelte sie sich leicht und schaut sich bemüht gelangweilt dreinschauend im Tala um. Nach einer weile verließ sie mit ihrer Mutter die Taverne und ging nach hause. Dort legte sie sich in ihr Bett und ihre Gedanken fingen wieder an zu schwirren. Was war los mit ihr?? Jedes mal, wenn sie einen Netten jungen Mann sah wurde ihr anders. War das normal?

Sianne atmete tief durch, versuchte ihre Gedanken zu Ordnen um endlich einschlafen zu können. Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere, bis sie endlich einschlief.

Am anderen Morgen wachte sie recht unausgeschlafen auf, trug noch einige Kleinigkeiten schlaftrunken in ihre Kleiderbestellung und machte sich ohne ihre Bestellung noch einmal zu lesen auf den Weg zu Serina, der Schneiderin von Fenisthal, um dort ihre Bestellung auf zu geben. Da Serina nicht da war, legte Sianne ihre Bestellung in ein Kästchen. Danach machte sie sich auf zu Brulmir. Sie musste ja noch die Möbel für das Haus bestellen. Dort angekommen, machten sich die beiden kurze Zeit später, auf zu ihrem Haus um dort alles ab zu klären, was für Möbel sie brauchen würde, wo sie zu stehen kamen und ob sie dort wo sie stehen sollten auch Platz hätten.

Nachdem das erledigt war, schlenderte sie in den Tala. Dort traf sie wieder auf Seram. Sianne atmete tief durch, ging erst mal an die Theke und beobachtete jeden im Raum. Es vergingen einige Minuten, bis sie sich aufrappelte, allen Mut zusammen nahm und zu Seram an den Tisch ging. Sie setzte sich zu ihm und kurz darauf kamen die beiden in ein nettes Gespräch. Sia erfuhr, das Seram ein Gespräch mit dem Ritter suchen wollte. Er würde Ritter werden. Siannes Augen fingen an zu strahlen. Was besseres hätte er kaum als Beruf wählen können. Doch innerlich mahnte Sianne sich wieder zur Ruhe. Sie bot Seram an ihm die Burg des Ritters zu Zeigen und kurz darauf machten sie sich auf den Weg. Dort angekommen, machte selbst Sianne große Augen. Bisher war sie als Kind einige male dort gewesen und dann nicht über den Haupteingang hineingegangen, sonder über den Hintereingang hineingekommen. Am Tor angekommen, begegneten sie dann auch den Ritter Shalmaire. Sianne verabschiedete sich schon bald von Seram, wünschte ihm Glück und ging heim. Dort traf sie auf ihren Vater und sie unterhielten sich eine weile. Sie erzählte ihm auch von dem Jungen Mann ,der nun beim Ritter vorsprach, um dort als Knappe aufgenommen zu werden. Danach musste ihr Vater zur Arbeit. Sianne war mit ihren Gedanken so beschäftigt, das sie gar nicht mit bekam, wie die Zeit verflogen war. Ihr Vater kam wieder heim und beide machten sich zusammen auf zu Serina, wo Bolwen noch eine Bestellung offen hatte. Serina hatte ihren Vater angeschrieben, weil sie mit ihm dringend etwas besprechen musste. Sie Zeigte ihm Siannes Bestellung und Sia stand daneben und wusste nicht, was los war. Irgendwas musste nicht stimmen an ihrer Bestellung. War es zu viel? Ihr Vater blickte sie ernst an und Sianne merkte, das er recht wütend war, auch wenn er diese sehr gut vor Serina versteckte. Aber sie kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, das er von irgendetwas auf ihrer Bestellung nicht gerade erfreut gewesen war. Er riss ein stück heraus und beide machten sich schweigend auf den Heim weg. Zu Hause erfuhr Sianne, was sie getan hatte. Erschrocken vernahm sie, das sie sich Kapuzenroben bestellt hatte, die im Herzogtum Britain verboten waren. Sianne machte sich vorwürfe, was wäre passiert, wenn das nicht erst bei ihrem Vater gelandet wäre? Was wäre mit ihr geschehen, vor allem, wie hätte ihr Vater da gestanden. Sianne lauschte mit halben Ohr den Ausführungen ihres Vaters. Sie machte sich schwere vorwürfe, das sie darüber nichts gewusst hatte. Die Strafe ihres Vaters folgte auf den Fuße. Sie musste fünf mal die Gesetze des Herzogtums Britania abschreiben und dazu gab’s so viele Schläge mit der Rute, wie sie sich Roben bestellt hatte. Die reichten auch. Sianne tat eine weile der allerwerteste ganz schön weh. Sie konnte kaum sitzen. Nachdem er ihr die Rutenschläge verpasst hatte ging er hinunter, aber nicht ohne ihr zu sagen ,das er dies nicht noch mal an ihr verüben müsse. Sie wusste, das es ihrem Vater wiederstrebte. Auch war ihr zu dem Zeitpunkt nicht einmal der Gedanke gekommen, sich dieser Verantwortung zu entziehen. Sie war dageblieben und hatte ihre Strafe entgegengenommen.
Sianne konnte und wollte jetzt nicht sofort nicht mit ihm über das eben geschehene reden. Sie musste sich erst mal sammeln und das ganze verarbeiten.
Nach einer Weile ging sie hinunter zu ihm. Sie redeten eine ganze weile. Irgendwann sah Sia auf die Uhr. Ach du schreck, fast hätte sie doch glatt vergessen, das sie sich noch mit Seram treffen wollte. Sie verabschiedete sich von ihrem Vater und eilte zum Tala.

Dort wartete Seram bereits auf sie und Sianne setzte sich ihm gegen über „Aua“ dachte Sianne sich und verzog kurz das Gesicht schmerzlichst. „Was ist los, geht’s euch nicht gut?“ hatte Seram sofort gefragt. Sianne schüttelte den Kopf. “ Doch doch, danke, mir geht’s gut, das ist die Strafe für eine für ein unüberlegtes Handeln.“ Hatte sie schnell geantwortet. Seram gab sich wohl damit zufriedne und beide vertieften sich als bald in eine nette Unterhaltung. Sianne bekam nur am Rande mit, das ihr Vater ebenfalls in der Taverne verweilte. Irgendwann gingen die beiden in den Park, da ein Barde Sianne auf seine Art mit Komplimenten übersäte, die wirklich alles andere als akzeptabel waren. Seram hatte ihn versucht zu Recht zu weisen, doch Sianne hatte ihn unterbrochen. Sie wollte keinen Streit. Nicht jetzt. Davon hatte sie heute wahrlich genug.
Im Park setzten sie ihre Unterhaltung fort und es kam dazu, das sich die Hände der Beiden fanden. Sianne wusste nicht mehr, wie ihr geschah, aber irgendwann saß sie dicht neben ihm in seinen Armen. Die Zeit verflog und Sianne musste mit schrecken wahrnehmen, das sie schon längst wieder nach hause musste. Seram begleitete sie Heim und dort verabschiedeten sie sich recht zögerlich. Sianne kam es so vor, als könnte Seram sich auch nicht so einfach von ihr trennen und lächelte immer noch recht verträumt, wenn sie an diese Momente dachte. Langsam war sie die Treppen zu ihrem Zimmer hochgeschlendert und hatte sich ausgezogen. Sie warf sich mit einem Glücklichen Seufzer auf ihr Bett. „autsch, verdammt“ Schmerzlich verzog Sianne das Gesicht. Da war doch was. Genau, die Rutenhiebe. Sianne hatte sie in Seram ´s Gegenwart total vergessen und nun wurde sie schmerzlichst wieder daran erinnert. Sie drehte sich, so das die Schmerzenden Seiten nicht berührt wurden und ließ ihren Gedanken wieder freien lauf. Mit einem Verträumten lächeln auf den Lippen schlief sie nach einer langen weile endlich ein.
Am anderen Morgen wachte Sianne auf und ihr Lächeln auf dem Gesicht wollte irgendwie nicht weichen. Auch dann nicht, als sie sich auf ihr immer noch leicht schmerzendes Hinterteil setzte um die Strafe ihres Vaters ab zu arbeiten. Sie schrieb fünf mal die Gesetze des Herzogtums ab und legte dann das Buch auf den Schreibtisch ihres Vaters. Danach verkrümelte sie sich wieder in ihr Zimmer, wo sie sich Bäuchlings auf ihr Bett war und träumend vor sich hin blickte.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 05.01.2006, 19:55
Erste richtige liebe... Erster Kuss
#55
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
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Sianne schlenderte versonnen lächelnd durch die Stadt, ihr Weg führte irgendwie in die Taverne zum lachenden Tala. Sie hoffte innerlich, dort Seram zu treffen und wer saß dort alleine am Tisch?
Seram! Siannes Herz machte einen Sprung und sie musste sich zusammen nehmen, das sie ihn nicht gleich umarmte. Sie unterhielten sich eine weile über dieses und jenes und ab und zu fanden sich ihre Hände. Sianne hielt seine hand und hätte ihn am liebsten nicht mehr losgelassen. Zusammen verließen sie die Taverne und gingen an einen ruhigeren Ort. Diesen Ort wird sie wohl niemals mehr vergessen, denn irgendwie kam es dazu, das sich die beiden Küssten und eng an einander schmiegten. Sie standen wohl sehr lange so da und Sianne vergaß die Zeit und das um sich. Es war ein schöner Traum. Ein Traum?? Sianne musste Seram immer wieder ansehen, am liebsten würde sie ihn nicht gehen lassen und auch selber nicht die Jährlichen Besuche bei der Oma machen, aber die Fahrten waren bereits bezahlt und reserviert für sie und ihre Großmütter freuten sich auf ihre Enkelin. Schweren Herzens nahm Sianne abschied von Seram. Klar würde sie ihn sichern och mal vor ihrer Abfahrt sehen, aber ihr war die Zeit viel zu kurz. Kurzerhand nahm sie ihr Armband, auf dem Sianne Govaine eingraviert war und gab ihn Seram, damit er sie nicht vergisst. Er gab ihr seinen Silberring.

Sianne und Seram trafen sich immer häufiger. Gerade jetzt bevor Sianne auf große Reise ging, nutzten die beiden jede Möglichkeit, sich zu sehen.

An einem verregneten Tag setzte Sianne sich hin und schrieb ein kleines Gedicht an ihren Liebsten.


die Liebe im Herzen, die Gedanken bei Dir.
So lass ich mich nieder und träume von Dir.
Ich liebe Dich,
ich kann nichts dafür,
dass sich mein Herz so sehnt nach Dir!
Hörst Du es sagen, ICH LIEBE DICH?
Immer trage ich dich in meinem Herzen,
immer habe ich Dich im Sinn.
Niemals werde ich Dich vergessen,
wenn ich auch nicht bei Dir bin!

*unter diesen Zeilen sind nur zwei in sich geschlungene Inizalien zu lesen.*

Worauf sie von ihm ebenfalls ein Gedicht erhielt, das sie seit dem stets bei sich trägt:


Liebste Sianne
Dein Brief den du mir gesendet hast, war bezaubernd.
Ich möchte dir diese Zeilen senden:

"Meine Liebe zu dir ist so endlos wie der Himmel,
so tief wie das Meer,
so dicht wie ein Tannenwald,
so klar wie ein Kristall,
so heiss wie das Feuer,
und so unendlich wie das All!

Für meine Sianne
Ich liebe dich, für immer dein Seram"

Einige Tage später schlenderte Sianne arglos durch die Stadt und wartete am Stand eines Schmiedes auf dessen Besitzer, als ihr Vater mit einigen Gardisten seinen Dienstgang an ihr vorbei führte. Dieser hielt inne, als er seine Tochter erblickte. In seinen Augen spiegelte sicher Besorgnis und Erleichterung, was Siannes Sianne aufhorchen ließen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Was war passiert? Was gab ihren Vater Anlass zur Sorge?? Warum durfte sie Britania nicht alleine verlassen?
Sianne sollte es bald erfahren. Eine wage Vermutung hatte sie bereits, denn es war nicht das erste mal ,das sie nicht alleine aus der Stadt reisen sollte.
Mit recht unsicher wirkendem Blick folgte sie ihrem Vater und den Kadetten in das Hauptquartier, wo ihr Vater ihr dann Berichtete, das sie alle, Der Herzog, der Baron von Britania und insbesondere Bolwen und seine Familie von Arian Karex bedroht wurden.
Nur dieses mal war es eine sehr ernst zunehmende Bedrohung. Arian wollte Töten. Wen war ihm wohl gleich. Sicher würde er auch die Töchter oder die Frau des Majors dafür hernehmen, nur um sich für irgendetwas zu rechen. Er hatte sich offen gegen die Garde und das Herzogtum Britania gestellt. Er wahr gefährlich. In Siannes Kopf schwirrte alles mögliche. Sie wollte zu Omi Katharina in den Süden fahren. Ihr Vater bestand darauf, das sie trotzdem fuhr. So wusste er zumindest die älteste seiner beiden Kinder in Sicherheit. Er hoffte, das auch seine Frau mit der Jüngsten mitreisen würde, um so einwenig die Gefahr von der Familie ab wenden zu können.

Sianne führ einige Tage später alleine und mit schweren Herzens in den Süden. Sie wusste nicht, ob sie ihre Familie lebend wiedersehen würde. Sie mahlte sich wärend der ganzen fahrt und den Ferien bei ihrer Oma aus, wie sie sich dann an Arian rechen könne. Das war nicht so leicht. Denn schließlich war er wohl ein großer Magier. Und auf Tari ´s oder Chana ´s Hilfe konnte sie dann wohl nicht hoffen, abgesehen davon, das ihr Papa verbot nur irgendetwas mit den beiden darüber zu reden. Sianne musste etwas finden, das die Magier hemmte. Sie selber besaß keine und konnte somit nichts damit anfangen.
Zum Glück konnte Sianne sich nicht die ganze Zeit ihr kleines Köpfchen über die gefährliche Situation zu Hause zerbrechen. Die Wüste und ihre Tücken erforderten ihre ganze Aufmerksamkeit. Abgesehen davon veranstalteten Freunde ihrer Oma ein Kamelwettrennen, an dem Sianne mit teil nehmen durfte. Leider war dieses Rennen für sie viel zu schnell vor bei. Zwar war sie eine gute Reiterin, aber das nutzte ihr nichts auf diesen Kamelen. Es war nicht leicht sich oben zwischen den Höckern zu halten, geschweige denn, das Tier zum gehen zu bewegen. So musste Sianne mit einem Staubigen grinsen hinnehmen, das ihr Reittier sie in den Sand warf und nicht wieder aufsteigen ließ.

Erst als das Rennen beendet war, nahm sich ein frecher kleiner Junge, etwas jünger als Sianne selbst, die Zeit Sianne in die Kunst des Kamelreitens ein zu weihen. Es machte ihr riesigen Spaß. Vor allem, deshalb, weil sie das Reiten zu Kamel doch schneller lernte, als dem Jungen lieb war. Ihr lag es nun mal zu hälfte im Blut, eine Wüstendame zu sein. So genoss Sianne auch, wie die anderen in ihren Zelten zu leben und durch die Wüste zu wandern.

Schweren Herzen, nahm sie Abschied von den Wüstenbewohnern und ihrer Oma, aber nicht ohne das Versprechen bald wieder mal zu besuch zu kommen. Mit einem Tiefen Seufzer betrat Sianne ihr Schiff, das sie wieder nach Hause bringen sollte. Als diese endlich ablegte, verkroch sie sich in ihre Kammer und dachte die ganze Fahrt über nur an ihre Familie. Sie war traurig. Traurig ihre Omi verlassen zumüssen. Froh, heimfahren zu können um ihre Familie wieder zusehen... Aber würde sie ihre Familie wiedersehen? Siannes Gefühle fuhren Achtherbahn, bis sie endlich wieder in Britania ankam. Von dort aus eilte sie so schnell sie konnte Heim.
Doch einige Meter vor dem Hause blieb sie plötzlich stehen. Dort hielt doch wirklich ein Gardist wache.
Sollte sie ihre Familie noch lebend wiedersehen? Siannes Herz machte einen Sprung.
Sie rannte zum Tor, wo der Gardist sie erst mal auf hielt. Erst als er sie eingehend ´s gemustert und ausgefragt hatte, lies er sie rein. Sianne eilte sich ins Haus zu kommen. Dort rannte sie erst mal durch alle Zimmer, bis sie in das Elternschlafzimmer gelangte. Avinia lag friedlich schlafend in ihrem Bett und ihre Mutter zusammen gerollt mit dem Gesicht zur Wand im Elternbett. Eine kleines lächeln huschte über Siannes Gesicht. Leise eilte sie in ihr Schlafzimmer, wo sie ihre Sachen auf ihr Bett warf und wieder hinaus eilte. Bei Augustus holte sie eilig ihren Sanjo ab und ritt so schnell es ging in die Stadt Britain. Sie hatte jede Vorsicht vergessen und hoffte, das alles vorbei war. Sie ritt schnurstracks zum Ausbildungsgebäude der Garde. Dort traf sie ihren Vater an, der sie erst verwundert, doch aber froh anschaute. Gemeinsam ritten sie zur Taverne „ der Lachende Tala“.

Unterwegs musste Sianne leider erfahren, das die Gefahr alles andere als gebannt war. Es galt immer noch alle Vorsicht zu gewahren.

Im Tala unterhielten sich die beiden noch eine weile leise über Arian, bis Tayra sich kurz bemerkbar machte und Sianne grüßte. Schnell wechselte ihr Vater das Thema und
Sianne berichtete von ihrer Reise.
Sie musste sich auch einige Fragen über Seram gefallen lassen. Doch Sianne war diesmal einigermaßen darauf vorbereitet und konnte Plausible Antworten geben. Sie konnte zeigen, das sie dabei war Erwachsen zu werden.
Nur mit mühe nahm Sianne alle Auflagen der Eltern hin. Am liebsten wäre sie mit Seram durchgebrannt. Aber dies war weder für Seram, der ja Ritter werden wollte, noch für sie, die Gardistin werden wollte gut.

In den wenigen Tagen, die ihr noch blieben, bevor sie wieder eine Reise antrat, traf sie Seram wieder. Die beiden turtelten und tuschelten an geheimen Orten. Und beide einigten sich, das sie mit allem warten würden, bis Seram Knappe und Sianne 17 und Gardistin war, warten würden. Sie wussten, es würde eine harte Zeit werden, aber auch eine schöne. Es wahr herrlich einige kleine Geheimnisse zu haben, von dem nicht mal die Eltern wussten. Sianne und Seram genossen die heimlichen Stunden zu zweit. Sie schmiedeten Zukunftspläne und jeder malte für sich seine Zukunft mit dem anderen aus. Seram brachte Sianne vor Anbruch der Dunkelheit nach Hause. Der Gardist vor dem Haus schaut auch Seram sehr genau an, so das sich die beiden ihre Verabschiedung recht kurz hielten.
Einen Moment lang stand Sianne am Tor und winkte ihm nach. Als sie sich wendete und gerade die Türe aufmachen wollte, trat ihre Mutter mit Avinia heraus. Sianne lächelte sie an. Melina war wohl etwas verdutzt und auch noch recht mitgenommen von der angespannten Situation, das sie nicht wirklich in der Lage war, Sianne auszufragen. Erleichtert gab sie Sianne Avinia, als Sianne ihr anbot auf ihre Schwester auf zu passen, da es für die kleine sicher das Beste sei. Einen Moment lang sah Sianne ihrer Mutter noch nach, bevor sie mit Avinia ins Haus verschwand um mit ihr in ihrem Zimmer zu spielen. Dort schliefen beide auch über ihr spiel ein.
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Alt 10.01.2006, 11:14
Eine lange Reise
#56
Sianne Lordal
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Sianne hatte die kurze Zeit, die sie wieder daheim war noch mal genutzt mit ihrem Vater zusammen jagen zu gehen und ihre Technik mit dem Schwerte aus zu feilen. Aber hier musste sie feststellen, das sie ganz schön viel noch üben musste.

Auch traf sie sich noch einmal mit Seram. Sie merkte, das er sich in der Öffentlichkeit kaum anmerken ließ, das er sie liebte. Er wird sicher seien gründe dafür haben und zum teil konnte Sianne diese sich auch denken. Als Novize durfte man sich sicher keine fehler erlauben. Und wenn man dann eine Freundschaft und engere Beziehung führt, würde das sicher nicht gut gehen. Zumindest nicht dann, wenn die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt.

Sianne betrübte es auch etwas, das ihr Vater, wenn gleich er das auch abstreitet, nicht gerade glücklich über diese Beziehung war. Sie konnte ihn jedoch beruhigen, das sie nichts unüberlegtes tun würde und mit allem anderen warten würde, bis Seram seine Ausbildung beendet hat und sie so um die 17 Sommer war. Auch hatte sie ihm die Angst genommen, das Seram so werden würde wie Avelian Kart oder Ales Bai. Denn Sianne hatte mit ihm darüber gesprochen, und ihm auch die Besorgtheit ihres Vaters ihm anvertraut. Lächelnd hatte er ihr prompt geantwortet: „Wenn ich es nicht schaffe, Ritter zu werden, dann werde ich zur Garde gehen.“ Diese Worte erleichterten Sianne ebenso, wie ihren Vater, als er sie vernahm.

Und nun stand sie da, an der Rehling des Schiffes, welches sie zu ihrer Oma bringen würde. Sie war gerade an Board gegangen, hatte ihr Gepäck verstaut und blickte nun traurig, besorgt, aber zu gleich auch irgendwie froh, auf ihre Eltern, Avinia, die vielleicht später nachkommen würde, und Seram. Alles samt standen nun da und winkten ihr zum Abschied. Verstohlen wischte Sianne sich eine Träne aus dem Gesicht, als das Schiff ablegte. Über einen Monat würde sie nun verreisen. Wann sie wieder Heim kehren würde, wusste sie auch nicht so genau. Ihre Oma und ihr Onkel Angulf brauchten Hilfe auf dem Hof. Hinzu kam, das ihre Eltern froh sichtlich erleichtert darüber war, das sie angesichts der Momentanen Situation nicht zu Hause verweilen würde.

Arian war nämlich immer noch nicht gefasst und somit bestand die Bedrohung für die Familie weiterhin. Das Schiff holte den Anker und die Leinen ein. Noch ein Letztes Mal winkte Sianne ihrer Familie und ihrem Liebsten, bevor sie mit einem Tiefen Seufzer das Deck verließ, um unter Deck sich in ihrer Kajüte gemütlich zu machen und sich mit lesen ab zu lenken und ihre Zeit zu vertreiben.
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Alt 14.02.2006, 09:39
Gefangen in den F
#57
Sianne Lordal
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Sianne hatte sich nach langer Zeit mit Angelina verabredet. Beide wollten jagen gehen oder zumindest sich die Tiere ansehen. Angelina wollte ihr dazu noch einiges erklären. Sianne wusste, das Angelina die Tiere verstehen konnte. Ihr war es zwar ein Rätsel wie, aber irgend wie konnte sie das. Das war ein Geschenk einer Waldelfin an sie gewesen.

Angelina wollte sofort los, als Sianne endlich aus dem Kloster kam, mit dem gewünschten Buch für ihren Vater. Sie war immer recht stolz, wenn sie etwas für ihren Vater erledigen konnte. Und noch mehr stolz erfüllte sie, das sie es schaffte, sich nicht überrumpeln zu lassen und sich an die Regeln der Eltern zu halten, erst zu Hause bescheid geben und dann weg zu gehen. Sianne war es manchmal recht lästig. Nicht selten fühlte sie sich dadurch recht eingeengt, doch war ihr auch bewusst, das ihre Eltern sie liebten und sich um sie sorgten. Sianne wollte ihnen nicht mehr Sorgen als Nötig bereiten und hielt sich somit an diese Regelung der Familie.

Zu Hause Angekommen, legte Sianne das Buch offen und sichtbar auf dem Schreibtisch ihres Vaters ab, nahm einen kleinen Zettel und schrieb eine kleine Nachricht darauf.


Liebe Mama, Lieber Papa,

Ich bin heute mit Angelina rausgegangen zum Jagen. Wir werden schauen, was es in der Wüste so gibt. Macht euch keine sorgen, wir sind heute Abend wieder da.

bis bald, ich habe euch lieb


Sianne


Danach eilte sie sich, das sie ihre Jagsachen holte und sprang die letzen Stufen hinunter, als sie alles beisammen hatte. Sie wollten gerade gehen, als ihr Vater zur Haustüre eintrat. Verwundert blieb er vor der Türe stehen und beide Mädchen berichteten aufgeregt, das sie in der Wüste jagen, besser gesagt Tiere beobachten wollten. Sianne bemerkte sehr wohl die Sorge und bedenken im Antlitz ihres Vaters, doch verdrängte sie jegliche Warnsignale. Sie überzeugte Ihren Vater davon, das nichts Passieren würde und sie am Abend wieder daheim wäre. Sie versprach es ihm auch hoch und heilig.
Sie hatte noch nie ein versprechen gebrochen, schon gar nicht so eines, welches sie mit so viel Überzeugung von sich gab. Ihr lag es fern Ihre Eltern zu enttäuschen. Das hatte sie schon lange nicht mehr gemacht. Und gerade ihrem Vater gegenüber hatte sie jegliche Versprechen eingelöst. War es am Anfang auch schwierig gewesen, ihn als neuen „Papa“ zu akzeptieren, so konnte sie sich ihn nicht mehr wegdenken. Sie vergötterte ihn regelrecht. Sie würde alles für ihn tun. Darum hatte sie schon recht bald in jungen Kindheitstagen den Entschluss gepackt, ihrem Vater in die Garde zu folgen.
Nun nach dem Sianne ihr Versprechen gegeben hatte, gegen Abend wieder daheim zu sein, ließ Bolwen die beiden ziehen.
Fröhlich und guter dinge zogen die beiden los Richtung wüste, wo Angelina sie am Wüstenrand, fast schon Mütterlich, bat auf sie zu Hören. „ du tust das, was ich dir sage, ja Sianne?“ Hatte sie gesagt, „sonst wird Angie sehr böse.“ Sianne konnte sich ein kichern kaum verkneifen und antwortete: „Ja, Mama.“ Aber kaum hatte sie das gesagt, hörten sie etwas hinter sich.
ARIAN. Sianne stand für eine Zeit geschockt da. Sie hatte total vergessen, das sie vom Vater eine Flasche Magierrefflektion bekommen hatte. Sie wand sich um, wollte losrennen und Angie mit sich ziehen. Doch Angelina war nicht von der Bösartigkeit des Mannes überzeugt. Sianne flehte sie an, nur zu gut hatte ihr Vater ihr eingebläut, wie gefährlich dieser Mann sei. Und Sianne war sehr wohl bewusst, wenn ihr Vater ihr so die Gefahren verdeutlichte, das es ernst war. Erst als Arian auch ihr sein wahres Gesicht warte, erkannte sie, welche gefahren die beiden nun ausgesetzt waren. Sie wollten nun beide fliehen, doch als sie sich Rückwärtsbewegend davon schleichen wollten, tauchte hinter ihnen ein riesen Monster auf.
Sie saßen in der Falle. Aber Kampflos würden sich die beiden nicht so schnell ergeben. Beide zogen fast gleichschnell ihre Schwerter. Sianne wusste, das sie vielleicht fliehen konnte, doch stand sie nun im Zwiespalt der Gefühle und der Pflicht. Einerseits wollte sie ihren Eltern nicht unnötig sorgen bereiten und sie gegebenenfalls in Gefahr bringen, andererseits konnte sie Angelina nicht alleine lassen. Die Tochter eines Barons. Sie musste Handeln. Schnell und so denken, als wäre sie in der Garde. „Was hätte Papa nun getan?“ Fragte sie sich leise und entschied sich, mit Angelina zu kämpfen.
Doch kaum hatten sie ihre Schwerter gezückt, wurde die beiden mit Feuerbällen beworfen. Einer davon traf Siannes linke Schulter, worauf hin sie sich dort eine böse Verbrennung zuzog. Aber kaum, war dieser Angriff vorbei, konnte Sianne sich nicht mehr bewegen. Mit angsterfüllten Augen musste sie zusehen, wie gewandt Angelina sich gegen dieses riesen Monster werte. Dann trat Arian an sie heran, untersuchte ihre Kleidung nach Waffen. Er fand ihren Dolch und entzog ihn ihr.
Er hielt ihr diesen Dolch an den Hals und bedrohte Angelina. Er zischte ihr zu, das sie ihre Waffe wegwerfen solle, oder Sianne stirbt. Mit angsterfüllten Augen sah Sianne Angelina an. Sie mussten sich dem Magier ergeben.
Nachdem Angelina ihr Schwert weggeworfen hatte, löste sich Siannes starre. Doch sie konnte sich nicht wehren. „Waffe fallen lassen." Zischte Arian in ihr Ohr, das Messer immer noch an ihrer Kehle. Sianne lies reflexartig ihre Waffe fallen. Danach würgte Arian sie. Sie geriet in Panik, konnte aber nichts mehr tun, denn sehr bald wurde ihr schwarz vor Augen. So bracht sie keuchend und nach Luft schnappen bewusstlos zu Boden. Dann nahm Arian Siannes schwer auf und schleppte es rüber zu Angelina, wo er es keuchend an hob und ihr mit dem Schwertknauf einen schlag auf den Kopf verpasste.
Angie brach unter einem lauten stöhnen zusammen. Noch ein zweites mal schlug Arian Angelina auf den Kopf, so das er sicher sein konnte, das sie wirklich bewusstlos war. Dann sammelte er die Schwerte der beiden auf, beschwor ein riesiges Monster, welches die beiden Mädchen tragen sollte und öffnete ein Portal. Durch dieses wurden sie getragen um dann in dem Haus von Arian geworfen zu werden. Mit einem sehr unsanften dumpf schlug Sianne auf den Boden auf, das sie halb aus der Bewusstlosigkeit riss.
Arian schloss die Türe, als die beiden auf dem Boden lagen und zerrte Sianne an den Händen in einen Raum. Dort befand sich ein kleiner Kerker, den er öffnete und Sianne reinschleppte. An der Wand hingen Armketten und Arian befestigte Siannes Hände an jene, so das sie da saß, die Hände über den Kopf angebunden. Dann holte er Angelina und tat mit ihr das Gleiche. Kaum hatte er die Türe zugesperrt, als beide Mädchen langsam wieder zu sich kamen.
Angelina, so auch Sianne waren erleichtert, das sie noch lebten. Sie ahnten nichts davon, was noch alles auf sie zukommen würde. Doch zum ersten mal hatte Sianne Zweifel, richtig gehandelt zu haben.
Sie wünschte sich, das ihr Papa bemerkten würde, das sie nicht zu Hause ist und sie sucht. Doch im gleichen Moment verwarf sie den Gedanken. Er durfte nicht herkommen, es war zu gefährlich. Arian würde ihn sofort töten.
Sianne und Angie unterhielten sich im Flüsterton, als Arian den Vorhang bei Seite schob und eine dunkle Gestallt mit Kapuzenrobe vor ihnen stand und in den „Käfig“ späte. Beide zuckten zusammen und Sianne drückte sich noch dichter mit dem Rücken an die Wand. Sie waren den beiden Hilflos ausgeliefert und das macht Sianne wütend. Dann mussten sie beide mit anhören, wie Arian ein schreiben an Siannes Papa erfassen lies. In diesem Schreiben fordert er Bolwen dazu auf, sich gegen seine Tochter ein zu tauschen oder aber Sianne würde sterben. Als zweite Möglichkeit bot er ihm an, sich selber zu Töten, als Rache, das er zwei seiner Freunde getötet hatte.
Sianne stockte der Atem. „NEIN“ sie wollte schreien, sich loszerren, doch die Handschellen bohrten sich schmerzlich in ihre Handgelenke, so das sie sich schnell wieder still hielt. Nun hatte Angelina auch verstanden. Arian war wirklich kein Freund. Er war zu ihrem Feind geworden.
„Papa, bitte komm.... nein komm nicht.“ Sianne wusste nicht mehr, was sie sich wünschen sollte. Am besten würde einfach nur ein Gardist kommen, dem würde vielleicht.... nein „Denke nicht daran Sianne. „ Mahnte sie sich. „Pfui, schäm dich, das du dir wünscht, das ein weitere Gardist sich in Gefahr begibt.“ Sianne schollt sich selber und fand auch lange nach dem Arian und diese seltsame gestalt gegangen war keine Ruhe. Angelina war bereits eingeschlafen, vermutlich war sie zu erschöpft und die Schläge, die sie auf den Kopf bekommen hatte, taten sicher ihr übriges dazu. Immer wieder schoss Sianne die Warnung ihrer Eltern in den Kopf, die Gedanken und Vorstellung, was nun weiter passieren würde. Sianne verzerrte sich bald vor Angst und Sorge um ihre Eltern. Vor allem um ihren Vater. Sie würde es nicht verkraften, wenn ihr Vater durch Arians Hand sterben würde. Sie würde sich ewig vorwürfe machen, das sie schuld daran sei, das er starb.
Mit diesen quälenden Gedanken schlief Sianne, mit Tränen in den Augen, immer wieder ein und wachte genauso oft wieder auf, oft in der Hoffnung, dass das ganze nur ein böser Alptraum war und nichts davon wahr ist.
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Alt 15.02.2006, 12:30
Gefangen in Arians kleine Zelle
#58
Sianne Lordal
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Sianne hatte sehr unruhig geschlafen. Jedes Geräusch, welches von draußen nach drinnen gelangte hatte sie aus dem Schlaf geholt. Hatte sie da gerade nicht Getrappel gehört, das so ähnlich klang wie die Schritte von gerüsteten Gardisten???
Unwillkürlich schüttelte Sianne den Kopf, nein, das hatte sie nur geträumt. Zu sehr wünschte sie sich, das die Garde sie suchen und hier finden würde. Aber im nächsten Moment wünschte sie sich, das die Garde hier nicht erscheint, denn dann wäre ihr geliebter Papa in Gefahr und den Gedanken konnte Sianne nun gar nicht ertragen. Sie setzte sich etwas anders hin, soweit es die Ketten an ihren Handgelenken es zu ließen und zog zischend die Luft ein, nachdem sie ihre linke Schulter ungünstig bewegt hatte. Autsch, das tat weh. Die Verbrennung an ihrer Schulter musste doch heftiger sein, als sie geglaubt hatte. Vor allem das gut verbrannte Leder an ihrer Schulter tat ihr Übriges dazu. Völlig erschöpft schlief Sianne wieder ein.
Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, aber diesmal wurde sie durch ihr Durstgefühl geweckt. „Wasser“ Dachte sie leise und leckte sich über die trockenen Lippen.

Neben ihr rührte sich Angelina. Ein leises Flüstern kam aus ihrer Richtung. „Geht es dir gut, kleine Sianne?“ hatte sie gefragt. Sianne wollte nicht weinerlich sein und flüsterte zurück: „Ja, geht schon, und dir?“ „Geht auch so. Nur der Kopf tut mir noch weh. Ich muss wohl eines drauf bekommen haben.“ Sianne versuchte ihren Kopf genauer zu erkennen. Viel konnte sie nicht sehen, aber soviel, das er blutig und hinten eine gute Beule zu sehen war.
Wieder versuchte Sianne sich in eine andere Sitzposition zu bringen und zog erneut zischend die Luft ein, als sie schmerzlichst an ihre Schulter erinnert wurde. Besorgt schaute Angelina sie an. Sianne erklärte ihr, das dies nur ihre Schulter sei, an der sie eines der heftigen Feuerbälle abbekommen hatte. Angie nickte mitfühlend. „Ich fühle meine Hände kaum noch.“ Jammerte Sianne leise. „ich auch nicht, komm versuchen wir uns auf zustellen und so die Hände etwas runterhängen zu lassen.“ Schlug Angie vor und beide versuchten mehr schlecht als recht in den Stand zu kommen. Nach einigen Mühen und schmerzen standen beiden Mädchen und ließen ihre Hände, die nun schon einige Zeit durch die Ketten nach oben gehalten wurden, hängen.
Eine weile redeten die beiden Mädel so miteinander und Angelina machte Sianne immer wieder Mut. „ Du als Gardistin und ich als Schwertreiterin werden das schon schaffen, verlier nur nicht die Hoffnung Sianne.“ Hatte sie Sianne zugeflüstert. „aber noch bin ich keine Gardistin.“ Hatte Sianne eingeworfen und im gleichen Moment wurde ihr bewusst, das sie sich zum Teil eigentlich schon wie eine verhalten hatte.
Eine ganze Weile unterhielten sie sich im Flüsterton, machten sich Gedanken über dieses und jenes, darüber, ob die Eltern sie vermissen oder nicht und Philosophierten vor sich hin. Sie redeten auch über ihre Eltern. Wie sie sind und wie sie sich ihren Kindern gegenüber verhalten.
Sianne wurde sich durch dieses Gespräch immer sicher, das ihre Eltern sie liebten und alles für sie tun würden. Für Sianne und Avinia. Sianne vermisste sie und wünschte sich sehnlichst, dass diese Situation schnellstmöglich vorbei ist. Nach einer Weile beschlossen die Mädchen zu schlafen, vielleicht würde so die Zeit schneller vorbei gehen und Sianne hoffte, das sie, wenn sie wieder aufwacht, in ihrem Bett daheim liegt und das ganze hier als Alptraum ablegen kann.
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Geändert von Sianne Lordal (15.02.2006 um 12:32 Uhr).
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Alt 16.02.2006, 13:34
Kampf ums
#59
Sianne Lordal
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Sianne wachte wieder erschreckt auf, sah sich um, in der Hoffnung, das sie daheim wäre. Als sie ihr Umfeld endlich realisierte sackte sie entmutigt in sich zusammen. Eine Leises seufzen und ein „Glaron beschütze meine Eltern und hilf Angelina und mit bitte.“ entfleuchte ihrem Munde, bevor sie wieder in einen ruhelosen schlaf viel. Der Durst, die Wunden und der Hunger quälten sie. Sie musste durchhalten und sie musste wachsam sein. Denn sollte ihr Vater auf die Forderung Arians eingehen und eventuell hier auftauchen, musste sie ihn beschützen.
Das redete sie sich ständig ein, um nicht den Mut und die Besinnung zu verlieren. „Wasser, Wasser.“ Dachte sie die ganze Zeit und halluzinierte mittlerweile. Stand da vorne nicht ihr Vater und lächelte ihr erleichtert wirkend entgegen??
Sianne streckte ihre Arme nach diesem Bild aus, sie wolle ihren Vater festhalten, doch alles was sie ergriff und spürte war ein griff ins Leere und die Ketten an ihren Handgelenken, die sich schmerzlich in ihre Haut einritzten. Und im nächsten Moment war ihr Vater verschwunden und das Gitter mit diesen knallroten Vorhängen wurde wieder sichtbar.
Verschmerzverzerrt ließ Sianne die Hände wieder oberhalb ihrer Schultern hängen. Da sie saß, konnte sie die Hände nicht ganz runterhängen lassen und somit schnitten ihr die Handschellen bei jeder Bewegungen immer einen Millimeter mehr in die Haut ein.
Sianne seufzte schwer, als die schmerzen in ihrer Schulter und an den Handgelenken etwas nachließen.
„Ich schaff es nicht.“ Flüsterte sie und schlief im nächsten Moment wieder ein. Sie schlief nicht tief und träumte jede Menge wirres Zeugs.Jener Traumzustand mochte wohl von ihrem Fieber herrühren, der Sianne so langsam auch zu schaffen machte. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirne, wärend sie so da saß und schlief.
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Alt 19.02.2006, 17:18
Das Leben in Gefangenschaft Teil I
#60
Sianne Lordal
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Sianne saß recht kraftlos am Boden Angelina neben ihr, ebenso kraftlos.
Sianne hörte vom weiten her Geräusche, jemand öffnete eine Türe und rasselte mit dem Schlüssel, dann wurde der Vorhang bei Seite geschoben und eine Schwarze Gestalt stand vor der Gittertüre und beobachtete sie beide. Es war auf jedenfalls nicht Arian. Arian hätte sich offen gezeigt und sein Gesicht sicher nicht versteckt. Siannes kopf sank wieder kraftlos zur Seite und von der ferne hörte sie, wie der Mann etwas sagte, das so klang wie: „ Dem Major scheint euer Leben nicht zu interessieren.“
Innerlich brodelte es in Sianne, aber zu gleichen Zeit mochten Zweifel in ihr hochsteigen. „Nein, Sianne, denke nicht so von deinem Vater. Du weißt sehr wohl, das er alles tun würde, um dich in Sicherheit zu wissen.“ Schalt sie sich selber innerlich und flüsterte wütend Torarg zu: „Papa sucht uns ganz bestimmt schon.“
Ein verächtliches und ironisches „Ganz bestimmt,“ zischte der Mann in der schwarzen Robe. Sianne konnte sich nicht erwähren, aber irgendwie schien in ihr jegliche Hoffnung und Mut dahin zu schwinden.
„Nicht aufgeben Sia, Papa sucht ganz bestimmt nach dir und wird bald hier sein und dich rausholen.“ Machte eine innerliche Stimme ihr Mut. „Glaron wird dir helfen.“ Sianne schüttelte innerlich den Kopf. Gab es noch einen Glaron?? Wo war er jetzt?? „Verlier nicht den Glauben an Glaron. Er hilft dir, wenn du in der größten Not bist.“ Flüsterte die innere Stimme ihr zu.
Dann wurde der Vorhang wieder bei Seite geschoben und diese seltsame Gestalt war ihnen Brote zu. Wie sollten sie diese aufheben?? Sie waren doch mit den Händen an der Wand gefesselt. Sianne grollte innerlich. Wenn sie nur so könnte, wie sie wollte, sie würde diesen Kerl dort eigenhändig erwürgen.
Als beide sich kaum rührte, ging er vom Vorhang weg, und kam kurze Zeit später wieder mit einer Schüssel. Etwas umständlich fingerte er mit der freien Hand nach den Schlüssel, öffnete die Gittertüre und begab sich zu Angelina.
„Bald ist die Frist eures Vaters abgelaufen“, zischte er zu Sianne hin.
Dann beugte er sich zu Angelina runter und hielt ihr die Schüssel mit Wasser an den Mund; „trinkt, noch brauchen wir Euch.“ Zischte er Angelina zu und sofort begann sie gierig das kühle Nass in sich auf zu nehmen. Sianne hatte kurz sehnsüchtig herübergeschaut, bevor sie wieder in eine kurze fasse des Erschöpfungszustandes zur Seite kippte.
Torarg gab Angelina danach eines der Stücke Brote, die er auf den Boden zu ihnen hingeworfen hatte und hielt es ihr solange hin, bis sie es fast aufgegessen hatte.
Erst als Angelina fast aufgegessen hatte, machte nahm er die andere Schüssel Wasser auf.
Sianne schaute mit schummrigen Blick auf.
Torarg stand über ihr und zischte: „Ich hoffe, deinem Vater ist dein Leben etwas wert.“ Und kippte die Schale leicht, wobei er einen teil des Wassers über ihren Kopf laufen lies. Sianne versuchte einige der Tropfen zu erhaschen und in den Mund zu bekommen. Nachdem die Schale zu einem drittel geleert war, hörte Torarg auf und hielt ihr die Schale auf Mundhöhe hin. Gierig trank Sianne den Rest des Wassers. Dann stopfte der schwarzgekleidete Mann ihr das andere Stück trocken Brot recht unsanft in den Mund. Die spröden Lippen sprangen dabei ein wenig auf und bluteten leicht, doch das störte Sianne nicht. Mühsam kaute sie auf das bisschen Brot herum, bevor sie es dann irgendwie hinunterbrachte.
„Gerne würde ich den Major hier sehen.“ Zischte er Sianne zu, sie bei Kauen beobachtend. Nach dem Sianne den Mund leer hatte, zischte sie wütend. „Ihr werdet meinen Papa nie bekommen.“ Grinsend stand der Mann über ihr und zischte erneut: „Vielleicht hat sich euer Vater schon längst das Leben genommen...“ „Nein!!“ Sianne wollte sich aufrappeln und es diese Kerl zeigen. Doch die Ketten hielten sie jäh zurück und so sank sie Mut und Kraftlos wieder auf ihre alte Position zurück.
„warum machst du das?“ fragte Angie leise. „wir haben dir doch nichts getan.“ Doch eure Väter um so mehr. Und jenes schmutzige Blut fließt in euren Adern.“ Sianne biss sich kräftig auf die Lippe. Sie würde diesem Mistkerl nicht sagen, das ihr Papa sie adoptiert hat. Auch wenn das eventuell ihre Freilassung beschleunigen würde. Sollte der Kerl ruhig glauben, das der Major wirklich ihr Vater ist.
„Aber nun ja... wir können es so handeln... .“ Sprach diese schreckliche Gestalt. „Gutes Benehmen wird belohnt mit essen oder trinken. Sollte das nicht ausreichen, so wird beides einige Tage ausfallen. Sollte das nicht reichen...“ diesen Satz lies er wohl bewusst offen.
Sianne konnte nicht mehr an sich halten. Wütend und recht Patzig flüsterte sie:“ Papa wird euch finden und euch dann einsperren.“ „ morgen kein Essen!“ brummte Torarg. Und ging aus dem Käfig heraus. Langsam schloss er das Tor wieder ab, die beiden Mädchen beobachtend. Zufrieden nickend ließ er den Vorhang wieder vor das Gitter fallen und ging hinaus.
Beide Mädchen sackten müde und recht erschöpft in sich zusammen und schliefen ein.
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Alt 26.02.2006, 12:19
Wieder frei....
#61
Sianne Lordal
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Sianne erwachte schreckhaft auf. Der Vorhang wurde bei Seite gezogen und das Gatte geöffnet. Arian. Panisch sah Sianne ihn an. Arian trat vor ihr, mit grimmigen Gesichtsausdruck. Ohne ein Wort löste er Siannes Handschellen und zerrte sie aus dem Käfig. Panisch sah Sianne zu Angelina die zurück blieb, wollte sich wehren, doch Arian war schneller und zauberte auf ihr einen Spruch, der sie Bewegungsunfähig machte. Dann stülpte er ihr einen Sack über den Kopf und fesselte sie. Er sprach erneut einen Spruch und Sianne merkte, wie sie durch etwas gezerrt wurde, das sich genauso anfühlte wie ein Reisetor. Danach wurde es sehr sehr warm und Arian verschwand wortlos. Sianne hörte jede Menge Geräusche und verlor bald in der Hitze das Bewusstsein.
Irgendwann erwachte Sianne und geriet gleich wieder in Panik. Sie hörte mehrere Stimmen, sogar die ihres Vaters.
Nein, das konnte und durfte nicht sein. Arian würde ihren Vater sofort töten. Irgendjemand nahm ihr den Sack vom Kopf und löste ihre Fesseln. Dann sah sie Tari, noch jemanden und kurz darauf ihren V ater. Da sie aber dehydriert war, glaubte sie, das sie nicht richtig sah und redete die ganze Zeit wirres Zeugs. Nach dem Tari sie kurz untersucht hat und den anderen zu verstehen gab, das sie schleunigst aus der Wüste raus musste, wurde Sianne erst mal an den Wüstenrand gebracht, wo es etwas kühler war.
Dort gab Tari ihr in kleinen schlucken etwas zu trinken. Anfangs war Sianne noch recht skeptisch. Träumte sie das oder war es Wirklichkeit? Aber wo war Angi? Immer wieder sprach sie so was wie : „Nein, ihr bekommt Papa nicht, ihr werdet ihn nicht töten.“ Oder: „ Angi? Wo bist du?“ Nur recht langsam und mühselig kam Sianne wieder zu sich selber und konnte einen klaren Gedanken fassen. Sie hatte zwar den Trubel um sich mitbekommen, aber nicht wirklich registrieren können. Schon gar nicht konnte sie wirklich klar und deutlich Äußern, das Angelina immer noch in der Gewalt von Arian war.
Sie hatte immer wieder mal mehrere Schritte gehört und stimmen, die wohl nach Angelina suchten, jedoch ohne erfolg. Erst als Sianne im Heilerhaus lag und ihre Brandwunde an der Schulter so wie die Abschürfungen an den Händen, die von den Ketten herrührten, verbunden und versorgt waren, konnte sie ihrem Vater unter tränen sagen, das Angelina sich noch in Arians Gewalt befand.
Nur mühsam bekam ihr Vater Sianne beruhigt. Gwescan hatte ihr einen Schlaftrunk zubereitet und einige klein Happen Brot. An die Flüssigkeit gewöhnte Sianne sich so langsam, nur als sie das Brot aß, bekam sie kurz darauf Bauchkrämpfe. Ihr Vater eilte hinaus, um Tari zu holen. Als sie den Raum wieder betrat, entspannte Sianne sich langsam wieder und Tari erklärte ihrem Vater, das es wohl etwas zu viel Brot war. Sianne müsse sich ganz langsam wieder an Nahrung gewöhnen. Dann gingen sie und Gwescan wieder hinaus und Bolwen blieb noch einen Moment wachend an ihrem Bettstehen, bevor er dann noch kurz für ihre Sicherheit sorgte, und veranlasste, das sie in den Nebenraum ihr Bett bekam. Er nahm Sianne vor sichtig auf den Arm und legte sie behutsam in eines der betten dort ab. Er deckte sie sorgsam zu und sprach leise mit ihr. „ es ist alles gut mein Engel. Du bist wieder in Sicherheit. Nun schlaf, damit du wieder zu Kräften kommst.“ Sprach er sanft zu ihr und strich liebevoll über die Haare. Er bliebt noch eine weile bei ihr, bis sie endlich durch den Schlaftrunk zur Ruhe kam und in einen tiefen und festen Schlaf viel. Zusammengerollt wie ein Igel lag sie mit dem Gesicht zur Türe gewand in dem bett, kreide bleich, aber ruhig atmend, bis zum nächsten Morgen.
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Alt 01.03.2006, 10:06
Wiedersehensfreude und Eifersucht
#62
Sianne Lordal
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Sianne war wieder mal schreckhaft aus ihrem Schlaf erwacht. Wie immer blickte sie sich vorsichtig um, um dann fest zu stellen, das sie nicht träumte und in Sicherheit war. Es war seltsam gewesen, das alles. Sianne schüttelte sich. Sie wollte sich nicht mehr daran erinnern und schob diese Schrecklichen Gedanken ganz weit weg.

Dann ging die Türe auf und Neran trat mit ihrer kleinen Schwester ein. Sofort erhellte sich Siannes Gesicht und herzlich nahm sie ihre geliebte Schwester Avinia in den Arm. Die beiden plauderten munter miteinander. Wenn jemand den beiden zuhörte, mochte er schmunzeln, denn Avinia sprach ihrem Alter entsprechen nur einige Worte, aus denen Sianne wohl ganze Sätze verstand und ihr normal antwortete. Die beiden unterhielten sich so eine ganze weile, bis Tari herein kam und beiden etwas zu essen und zu trinken brachte. Danach nahm Tari Avinia mit hinaus, damit Sianne wieder ruhe finden konnte und etwas schlief.
Ja, Avinia konnte schon schön anstrengend sein, das wusste Sianne nur zu genüge, aber sie liebte ihre kleine Schwester abgöttisch, so das ihr das Anstrengende nichts ausmachte.
Trotzdem war sie froh und erleichtert, das Tari Avinia mit sich nahm und sie sich in die Decke einkuscheln konnte, wo sie dann recht schnell einschlief. Nur dieses mal war es kein ruhiger schlaf. Ruhelos wälzte sie sich von einer Seite auf die Andere. Immer wieder erschienen die Bilder aus den Vergangenen tagen. Angelina, die da total erschöpft saß, mit der wunde am Hinterkopf. Sianne konnte es nicht ertragen und versuchte sich an Einzelheiten in dem Haus zu erinnern. Doch zwecklos. Die Bilder waren verschwommen und nichts der gleichen konnte sie verwenden. Immer wieder sah sie Angelina vor sich, mal erschöpft und niedergeschlagen und mal mit vorwurfsvollem Blick. Sianne war klar, das sie ihr helfen musste, aber nur wie??

Sianne schreckte aus ihrem Schlaf hoch. Irgendwas hatte sie geweckt und als sie Avinia vor ihrem Bett schreien hörte, wusste sie, das Avi sie geweckt hatte und leider auch erschreckt. „oh, Avi, entschuldige.“ Murmelt Sianne betroffen und halt ihrer kleinen Schwester auf.

Sie beschäftigte sich eine weile mit Sianne, als ihr Vater den Raum betrat. Lächelnd blickte er auf die beiden Mädchen. Er nahm Avinia auf den Arm und blickt dann zu Sianne. „ wie geht es dir heute, Sianne?“ hatte er leise gefragt. „hast du noch schmerzen?“ Sianne schüttelte den Kopf. „kaum, zumindest merke ich nix davon.“ Hat sie leise geantwortet und ihr Vater nickte mit einem skeptischen Brummen.
„ Sianne.“ Nun schaut ihr Vater sie rechternst an und Sianne wurde es mulmig im Magen. „Jetzt wo du wieder bei Bewusstsein bist, müssen wir reden... über Angelina.... „ Sianne zog tief die Luft ein. „NEIN!“ hätte sie am liebsten geschrieen. Sie war noch nicht bereit darüber zu reden. Doch wusste sie sehr genau, das es irgendwann sein musste und das so schnell wie möglich, damit Angelina auch befreit werden kann. „du musst mir ein wenig von dem erzählen, was du erlebt hast. So leid es mir tut.“ Hatte ihr Vater ihr sanft erklärt.
Sianne hatte die Hände vors Gesicht genommen. Sie wollten nicht, das Avinia sieht, wie sie weint. Überhaupt Avinia war ne gute ausrede. Sie sollte das ganze nicht mitbekommen. Sianne konnte den Gedanken nicht ertragen, die ganze Geschichte vor diesem kleinen süßem Geschöpf zu erzählen.
Zum glück war es zu unruhig und Bolwen beschloss, das sie später in ruhe darüber reden würden. Erleichtert atmete Sianne durch. Noch mal davon gekommen. Aber irgendwann würde sie nicht davon kommen können, dann muss sie dadurch.
Avinia saß auf Papas schoss und spielte Hoppe Hoppe Reiter. Es machte ihr höllischen Spaß und in Sianne regte sich ein Gefühl, das sie lange nicht mehr gekannt hatte. Eifersucht. Mühsam schluckte Sianne dieses Blöde Gefühl hinab. „Nein Sianne, so was darfst du gar nicht denken.“ Tadelte sie sich innerlich selber. „Aber schau, er hat Avinia mehr lieb als dich. Seit du wieder da bist, hat er dich nicht einmal umarmt oder dir einen Kuss auf die Wange gegeben.“ Kam es von einer zweiten innerlichen stimme. Sianne schütteltet sich leicht um diese Gedanken los zu werden.
Und dann musste ihr Vater noch mal weg. Er lies Avinia bei Sianne. „Könntest du auf Avinia aufpassen, Sianne?“ fragte er sie sanft. Sianne nickte leicht. Klar, sie würde immer auf Avinia aufpassen, egal wie es ihr ginge.
Das war damals, als ihre Eltern in den Krieg zogen genau so gewesen. Sianne und Avinia überlegten sich, was sie nun spielen konnten, ohne das Sia großartig das Bett verlassen musste. Also spielten sie verstecken. Doch kaum hatte Avi sich versteckt, kam ihr Vater wieder rein. Er schaute erst mal verdutzt, aber dann erleichtert, als Sianne ihm erklärte, das Avinia im Raum ist, sich nur versteckt habe.
Tari betrat den Raum und brachte das Frühstück. Sianne asslangsam und Avinia kam auch unter dem Bett hervor. Bolwen hatte ihr einen Pfirsich mitgebracht. Er spielte mit ihr, in dem er den Pfirsich hinter seinem Rücken versteckte. Es machte Avi spaß. Sie gluckste vor Freude. Doch so konnte Avinia den Pfirsich nicht essen und Bolwen schnitt ihn ihr in zwei hälften, nachdem Avinia den Pfirsich wieder hergab. Sianne Boabachtete die beiden aufmerksam. Jede einzelne Bewegung. „ du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf, Sianne.“ Tadelte sie sich wieder. Avinia ist klein, sie braucht diese Aufmerksamkeit!“ Sianne unterdrückte dieses Gefühl mit den anderen unerwünschten Gefühlen und Erinnerungen.
Sie schaut zu, wie ihr Vater Avinia den Mund säuberte und sie später zum Wassereimer trug, um dort das klebrige Zeugs von ihr ab zu bekommen. Avinia hatte schnell heraus, das es lustig sein konnte, wenn man mal eben mit beiden Händen auf dem Wasser rumplanscht. Bolwen eilte sich, die Kleine zu säubern und Sianne zog sich mit einem tiefen seufzen die Bettdecke über den Kopf. Das war einfach zu viel. Sie brauchte ruhe, musste das verarbeiten was sie erlebt hatte und nun das. Sie schämte sich auch für dieses Gefühl und weinte heimlich und leise unter der Decke. Sie bekam nichts mehr um sich herum mit, bis sie in einem tiefen und ruhelosen Schlaf viel.
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Alt 03.03.2006, 09:52
Gedanken und das schlechte Gewissen
#63
Sianne Lordal
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Sianne wachte am Nächsten morgen sehr früh auf. Alles im Heilerhaus war ruhig. Sie richtete sich auf und Blickte sich um. Avinia lag neben ihr in einem Bett und schlief friedlich. Eine weile sah sie Avinia musternd an. Auf der Seite liegend, wie ein Igel zusammen gekugelt, ihren Tiger unter sich begraben. So betrachtete sie dieses kleine Wesen, das da friedlich in seinem Bett schlummerte. So süß! Niemand konnte ihr böse sein, wenn sie mal etwas ausfraß und doch wuchs in Sianne ab und an die Eifersucht.
Sianne atmete tief durch. Sie tat sicher ihrer Schwester und ihren Eltern unrecht, wenn sie so eifersüchtig reagieren würde. Ihre Familie hat sicher genauso gelitten wie sie selber. Sianne versuchte sich ein zu reden, das sicher alles zu tumultig gewesen war, um das sie es wahr nehmen konnte, das ihre Eltern sie doch sehr vermisst und sich große Sorgen um sie gemacht haben.
Sianne konnte nicht sagen, wie lange sie so gedankenverloren auf Avinia hinab geschaut hatte. Sie lag so friedlich da. Tränen rannen über ihr Gesicht
Sianne wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Hoffentlich wacht Avinia jetzt nicht auf. Sie wollte ihr nicht erklären müssen, warum sie weinte.
Nein, eigentlich brauchte sie jetzt jemanden zum Reden. Jemand, der ihr zuhörte und sie verstand. Jemand, dem sie alles sagen konnte, was sie erlebte und bedrückte. Sie wollte Reden. Alles erzählen und sich von der Seele reden. Sianne bedrückte es sehr, das sie nicht in der Lage war Angelina zu helfen. Sie machte sich schwere Vorwürfe, damals nicht weggerannt zu sein und Alarm in Fenisthal und in der Garde geschlagen zu haben. Vielleicht hätten sie Angelina so vor schlimmeren Bewahren können.
Sianne schlug die Bettdecke zurück, schob ihre Füße und Beine aus dem Bett und stellte sich vorsichtig auf. Es tat ein wenig weh. Aber das mochte sicher daran liegen, das sie solange nicht mehr gestanden und gelaufen ist. Langsam und recht vorsichtig, immer irgendwo festhalten, lief sie zu einen der Fenster und blickte hinaus. Es Regnete. „wie passend.“ flüsterte Sianne „so fühle ich mich gerade.“ Tief durchatmend mit einem tiefen Seufzer schaute sie noch einmal kurz zu Avinia.
Dann blickte sie wieder hinaus. „Angelina, wie kann ich dir helfen? Und wo waren wir gewesen?“ fragte sie leise. „lebst du noch?“ Das waren Gedanken, die Sianne fast erdrückten. Niemals würde sie sich es verzeihen, das sie Angelina nicht helfen kann. Sie konnte eigentlich nix sagen, was die Garde und die Schwertreiter weiter helfen würde. Angelina war hilflos Arians Machenschaften ausgeliefert. War sie noch am Leben? Oder hatte Arian sie schon zu Tode gequält?
Wütend Ballte Sianne ihre Hände und schlug mit der rechten gegen das Fenster. Zum Glück nicht so fest, das dieses zerbracht, aber laut genug, das Avinia zusammen zuckte und kurz erwachte. Sianne beeilte sich, zu ihr zu gelangen. Sie streichelte Avinia über den Kopf und summte leise, bis diese wieder einschlief.
Dann erhob sie sich und ging seufzend in ihr Bett zurück. Dort setzte sie sich auf die Bettkante und dachte nach. Sie musste sich erinnern. Sie musste ihre Gedanken klarer werden lassen, um das Haus, in dem sie waren genauer erkennen zukönnen. Doch so sehr Sianne sich anstrengte um so mehr verschwammen die Bilder.
Sianne ließ sich seitlich auf das Bett fallen, zog die Beine an und die Bettdecke über sich und weinte. Sie würde ihrem Vater und dem Baron von Fenisthal sicher keine große Hilfe sein. Mittlerweile grämte es sie, das Arian sie frei ließ und Angelina weiterhin gefangen hielt. Sie musste mit irgend jemanden reden, sie musste..... Sianne schniefte leise und dachte bei sich. „hoffentlich finden wir eine Lösung, wenn ich mit Papa geredet habe. Und hoffentlich ist Angelina dann noch am leben. Wir wollten doch nur Tiere beobachten und jagen.“ Flüsterte sie leise vor sich hin.
Mit diesen Gedanken drehte sie sich auf den Rücken, schloss die Augen und versuchte noch ein wenig zu schlafen. Nach einigen hin und her wälzen holte sie der Schlaf ein und sie schlief für eine ganze weile tief und fest; der Erholung und Genesung entgegen.
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Alt 10.03.2006, 18:50
Auf dem Weg der Besserung
#64
Sianne Lordal
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Sianne erwachte wieder mal etwas schreckhaft aus ihrem Schlaf. Aufmerksam schaute sie sich in dem Krankenzimmer um. Eine weile saß sie da und ließ ihren Blick sehr aufmerksam umherschweifen. Dann schlug sei die Decke bei Seite und versuchte sich auf zu richten. Sie brauchte Bewegung. Sie wollte hier weg. Es war ein Zwiespalt in ihr entstanden. Zum einen mochte sie dieses Haus verlassen, zum anderen hatte sie panische Angst, Arian noch mal in die Fänge zu geraten.
Langsam mit unsicherem Schritt durchlief sie das Zimmer, verweile kurz am Tisch, drehte sich um und versuchte ganz ohne Stütze zu gehen. Das hätte sie besser gelassen. Kaum hatte sie einen Schritt getan, da viel sie fast zu Boden. Sie konnten och so gerade eben sich an eines der Betten festhalten. So hangelte sie sich wieder zu ihrem Bett zurück und ließ sich erschöpft auf dieses fallen.
Sie hatte sich gerade wieder in Bett gelegt, die Decke hochgezogen, als es an der Türe Klopfte. Sianne hätte diese Geräusch eigentlich gewohnt sein müssen, aber immer noch zuckte sie bei jeglichem Laut zusammen. Erleichtert schaute sie zur Türe, als sie ihren Vater sah. Aber zur gleichen Zeit machte sich wieder ihre Eifersucht und das schlechte Gefühl wegen ihrer Eifersucht breit.
Ihr Vater trat näher zu ihr, deutete kurz fragend auf ihr Bett, und setzte sich dann vorsichtig zu ihr auf die Bettkante. „Hallo Papa“ flüsterte sie leise, dabei leicht lächelnd. „Hallo mein Herz“ antwortete er sanft, mit liebevoller Stimme. „wie geht es dir heute, mein Kind?“ „gut soweit,“ gab Sianne leise zur Antwort. Bolwen nickte leicht und teile ihr mit, das Tari meinte, Sianne könne so in ein oder zwei Wochen wieder Heim. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht und Bolwen streichelte ihr sanft über die Wange.
Sianne genoss diese Berührung. Irgendwie tat es ihr gut, nach all dem, was sie erfahren hatte. Vor allem, seit ihre Gefühle und Gedanken ihr gewaltig zu entgleisen schienen. Immer dieses Gefühl der Eifersucht. Sianne schämte sich sehr, das sie ihrem Vater so unrecht getan hatte. Als wenn er ihre Gedanken gelesen hatte, nahm er vorsichtig ihre schmale, zierliche Hand und hielt sie sanft fest. Ab und zu streichelte er über ihren Handrücken und Sianne schämte sich noch mehr. „Wie konntest du nur glauben, das dein Papa dich weniger lieb hat, als Avinia?“ schalt sie sich innerlich. Aber trotzdem war Sianne froh, das Avinia schlief. So hatte sie ihren Vater nach langer Zeit wieder für sich ganz alleine und sie genoss es in vollen Zügen.
Es dauerte nicht lange, als ihre Mutter das Zimmer betrat. Erleichtert ging sie eilig zum Bett von Sianne, Wohl Bolwen nicht richtig bemerkend. Ihr Fragenschwall hämmerte so auf Sianne ein, das sie kaum in der Lage war, vernünftig zu antworten.
Melina hätte sie am liebsten gleich wieder mit heimgenommen, lies sich nur mühsam davon abhalten. Sie wollte Sianne etwas kochen, damit sie wieder zu Kräften kam. Zum Glück für Sianne kam gerade Tari herein und bekam einen Teil des Gespräches mit. „Vorerst sollte dir Obst und Brot reichen.“ Sprach sie sanft.
Melina erwiderte kurz darauf: „Ich meinte auch morgen, Kartoffeln und fleisch.“ Erklärend sprach sie weiter zu Melina: „über Kartoffeln lässt sich reden und vielleicht über etwas gekochtem Huhn. Aber nicht zu viel, damit tun wir ihr nichts gutes.“ Tari lächelte ihre Mutter dabei freundlich an. Sianne passte das zwar nicht, was sie da hörte, aber ihr war die Situation bewusst. Nur zu genau erinnerte sie sich an den ersten Abend nach ihrer Freilassung, als ihr kotzübel wurde und sie Bauchkrämpfe bekam, weil sie endlich nach langer Zeit etwas zu essen bekam.
Tari verließ kurz darauf den Raum und Sianne war wieder mit ihren Eltern alleine. Na ja nicht ganz, aber Avinia schlief ja noch und so genoss Sianne diese seltene Gelegenheit. Es war lange her, das sie die Eltern zusammen und nur für sich ganz alleine hatte. Sie schnitten auch kurz das Thema Angelina an und Sianne wurde recht ernst. Eine Sorgenfalte, gemischt aus Angst und Panik machte sich in ihrem Gesicht breit. Sie hoffte innerlich, das Angelina noch lebte. „Sobald du wieder bei Kräften bist, reden wir darüber.“ Hatte ihr Vater ihr gesagt. „Ich möchte dabei sein, wenn ihr mit ihr redet, nicht das ihr sie gleich überfordert.“ Mischte sich Siannes Mama schnell ein. „Wenn sie müde wird, ist Schluss.“ Bolwen nickte zustimmend zu Melinas Worten. „Gewiss.“ Sprach Siannes Papa mit einem leichten Nicken. „Aber unter einer Bedingung: Das du nichts unüberlegtes tust.“ Sianne gab sich alle Mühe, nicht nein zu schreien. Sie wusste, das Sie es beiden irgendwann erzählen musste, aber sie wollte nicht, das Avinia etwas davon erfährt und das wäre der Fall, wenn ihre Mama dabei sein würde. Am liebsten hätte sie sofort nein gesagt, aber dazu war sie zu schwach. In ihrem Kopf begannen wieder die Gedanken zu kreisen. Sie wollte ihrer Mutter davon berichten, aber nicht sobald. Sie wollte vorerst nur denen das nötigste sagen, die dazu beitragen konnten, das Angelina geholfen wird. Am liebsten hätte Sianne gar nicht mehr darüber geredet. Aber Angelina musste auch noch befreit werden. „Glaron, bitte lass Angelina noch am leben sein und hilf uns, das wir sie befreien können.“ Bat Sianne innerlich und wurde durch die Worte ihrer Mutter aus ihren Gedanken gerissen.
„ich bringe dir nachher deine Kleider vorbei.“ Hatte ihre Mutter noch erwähnt und Spaßes halber noch drangehängt: „ Und eine Badewanne.“ Oh je, dachte Sianne sich und lauter „Ich muss schlimm aussehen.“ Melina und Bolwen schüttelten sanft lächelnd den Kopf und Melina meinte dann noch scherzhaft: „Glaub mir, Papa sieht morgens schlimmer aus.“ Sianne konnte sich ein kleines Grinsen nicht mehr verkneifen. „ Du bist etwas dünn, aber das wird bald wieder werden.“ Fügte Melina sanft lächelnd an.
Sie wusste nicht, wie lange sie mit ihren Eltern da zusammen gesessen und über die vergangenen Ereignisse geredet haben, als Avinia sich streckte, drehte und kurz darauf aus dem Bett viel. Erschrocken sprang Bolwen auf, wollte sie noch auffangen, aber es reichte nicht. Mit einem lauten Schrei wachte Avinia auf und ließ sich von Ihrem Vater trösten. Nach dem sie sich beruhigt hatte, setzte Bolwen sie wieder ab , damit sie zu ihrer Mutter gehen konnte. Bevor sie dies tat, griff sie nach ihrem Lieblingstiger und gab ihn Sianne, die den Tiger gleich Kindlich an sich drückte. Lächelnd folgte sie Avinia bis sie bei ihrer Mutter ankam und auf ihrem Schoss kletterte. Bolwen lies sich wieder auf der Bettkante nieder und ergriff erneut Siannes Hand.
„Ich hoffe nur, deine kleine Schwester ärgert dich nicht zu arg.“ Hatte Melina sanft lächelnd gefragt und Sianne schüttelte den kopf, mit einem verschmitzten Grinsen. „Nein, das tu sie irgendwann mit euch.“ Avinia bestritt dies mit einem fröhlichen Kichern. Melina schmunzelte und meinte darauf hin: „Wir haben eben die Wunderbarsten Kinder der Welt.“ Bolwen nickte zustimmend mit den Worten. „ ja, das haben wir, Melina, da sprichst du wohl war.“ Lächelnd sah Sianne zwischen ihren Eltern hin und her und flüsterte halblaut. „ und wir haben die großartigsten Eltern der Welt.“ Bolwen und Melina blickten sanft lächelnd auf ihre Kinder und Sianne hatte ein wohligwarmes Gefühl in sich, eines, das sie lange nicht mehr gespürt hatte.
Sie blickte eine ganze Weile recht Glücklich drein. Für einige kurze Momente vergaß sie all den Kummer, die Sorgen, die Schmerzen und den Gram, den sie in den letzten Tagen erlebt hatte.
Sie lies sich in die Kissen zurückfallen. Sie war Glücklich. Ihre ganze Familie war gesund und wohlbehalten bei ihr und alle saßen sie zusammen. Es war ein seltenes Bild und Sianne genoss diese Augenblicke in vollen Zügen.
Doch auch dieser Tag verlangte nach einer weile seinen Tribut. Sianne musste feststellen, das sie doch noch nicht so Stark war, das sie hätte noch eine weile Wach bleiben können. Sie merkte, wie langsam ihre Kräfte dahin schwanden.
„Leg dich zurück, Sianne.“ Sprach ihr Vater sanft zu ihr, nach dem er sie eine weile prüfend angeschaut hatte. „ Du siehst recht erschöpft aus.“ Sianne lächelte müde, löste ihre Hand und umarmte ihren Vater. Dieser erwiderte vorsichtig diese Umarmung und Sianne merkte nun warum er sie bisher nicht in den Arm genommen hatte. Ganz kurz Spürte sie ihre Wunden, die Wunden, die Ihren Vater davon abgehalten hatten, sie zu umarmen, damit er ihr nicht weh tut. „ Wie konntest du nur so dumm sein Sianne? „ Tadeltete sie sich und gab ihrem Vater einen sanften Kuss auf die Wange. Er hat die ganze Zeit aufgepasst, das er ihr keine weiteren Schmerzen zufügte und sie war auch noch eifersüchtig geworden. Sianne schämte sich in Grund und boden, doch lies sie es sich nicht anmerken. Langsam löste sie sich aus der Umarmung und umarte ihre Mutter und Avinia zusammen. Ganz vorsichtig drückte sie die beiden an sich und küsste Avinia sanft auf die Stirne. Auch ihrer Mutter gab sie einen Kuss auf die Wange. „Ich habe euch sehr vermisst.“ Flüsterte sie leise. Und Bolwen antwortete darauf. „ wir dich auch und wir haben dich sehr lieb.“ Lächelnd blickte Sianne von einem zum anderen. Ich habe euch auch alle samt sehr lieb.“ Mit diesen Worten lies sie sich in die Kissen zurück sinken und kuschelte sich in die Decke. Bolwen erhob sich daraufhin und beugte sich leucht über sie. Zupfte die Decke etwas zurecht und gab ihre einen Kuss auf die Stirne. Und zum ersten mal seit langem, schlief Sianne mit einem lächeln im Gesicht, friedlich ein.
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Alt 15.03.2006, 12:26
Ein befreiendes Gespr
#65
Sianne Lordal
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Sianne erwachte wieder aus einem unruhigen Schlaf. Benommen sah sie sich um, blickte erst zu Avinia, die recht von ihr in dem Bettchen friedlich schlief, dann zu ihrer Mutter, die in dem linken Bett von ihr Schlief. Mit einem Glücklichen lächeln lehnte sie sich einen kurzen Moment zurück. Dann richtete sie sich auf, schob ihre Beine aus dem Bett und schaut eine ganze weile auf Avinia. Ihre Gesichtsmimik beim schlafen war putzig an zu schauen. Es erzählte geradewegs eine Geschichte. Man konnte sich ungefähr ausmahlen, wovon sie vielleicht träumen mochte.
Sie wollte gerade sich erheben, um ein wenig rum zu laufen, als sich die Türe öffnete und Ihr Vater hereintrat. Lächelnd blickte sie zu ihm. Er trat mit einem Warmherzigen Lächeln an ihr Bett, „Guten Morgen, Sianne, wie geht es dir Heute?“ fragte er sie fürsorglich, beugte sich dann zu ihr vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie lies es sich nicht nehmen und gab ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange. Als sich Bolwen wieder aufrichtete, sah er sie prüfend an.
„Sag, bist du schon kräftig genug, mich zur Kirche zu begleiten?“ Fragte er sie . Siannes Gesicht erhellte sich. Ja klar war sie das. Endlich konnte sie mal wieder raus, an die Frische Luft und unter Leuten. Auch wenn es ihr ein wenig Unbehagen bereitete, aber sie wollte unbedingt mit in die Kirche. Sie hatte sich fest vorgenommen, Glaron besonders zu danken, das er sie beschützt und recht wohlbehalten zu ihrer Familie zurück hatte kehren lassen.
Auch wollte sie dort für Angelina bitte. Auch wenn sie vielleicht an einen anderen Gott glauben mochte, das er ihr trotzdem helfen möge auch heim kommen zu können.
Aufgeregt angelte Sianne nach ihren Schuhen, schlüpfte hinein und ging, gestützt am Arm ihres Vaters, mit ihm gemeinsam in die Kirche.
Doch der Gottesdienst sollte noch in ein Desaster enden. Sevis Cormac sah alles andere als Gesund aus. Er war blass und auf seiner Stirne sah man wie sich Schweißperlchen bildeten und über seinem Gesicht hinunterfielen. Trotzdem zog er den Gottesdienst bis zum Ende durch. Ab und an hatte Sianne das Gefühl, das er jeden Moment zusammenbrechen würde. Besorgt schaute sie den Templer an, lehnte sich zu ihrem Vater rüber und wisperte zu ihm: „Ich glaub ihm geht’s nicht gut.“ Ihr Vater nickte, mit besorgter Mine.
AM ende des Gottesdienstes, Sevis hatte gerade den Schlusssegen gesprochen, brach er zusammen und lag fast wie leblos am Boden. Erschrocken und bestürzt Bat Bolwen, Sianne sich hinzusetzen und eilte zu Sevis. Tari war ebenfalls schon bei dem Templer angelangt.
Es herrschte nun aufgeregtes Treiben. Ales Bai und Andor, der Templernovize trugen dann den Ohnmächtigen Sevis hinaus, zum Heilerhaus.
Bolwen trat neben Sianne, sie erhob sich und ging von ihrem Vater gestützt wieder zurück ins Heiler Haus. Etwas erschöpft, lies sie sich auf ihr Bett nieder, ruhte sich einen Moment lang aus.
Sie unterhielten sich einen kurzen Moment über den Gottesdienst und dann über Avinia´s Taufe. Nach dem Sianne erfahren hatte, das die Taufe statt finden würde, sobald sie wieder ganz gesund war, nickte sie leicht und schaute recht nachdenklich und bedrückt auf ihre Bettdecke.
Sie hob langsam den Kopf und sah ihren Vater eine weile schweigend an, bevor sie stotternd fragte: „ Wann reden.... Wir über Angelina?“ Sie schluckte schwer. Aber sie wusste, das sie keine ruhe mehr finden würde, wenn sie nicht bald mir jemanden darüber reden konnte. „Wenn du ausgeruht bist, ,mein Kind.“ Antwortete ihr Vater sanft. „Und wenn du dich stark genug dafür fühlst.“ „Ich möchte bald darüber reden.“ Flüsterte Sianne. „ Aber ohne Mama.“
„Hmm.“ Brummte Bolwen, sich dabei am Kopf kratzend. Sianne wusste, das ihre Mutter eigentlich darauf bestanden hatte dabei zu sein. Aber ihre Angst war zu groß, das ihr Mutter doch etwas tun würde, was unbedacht wäre. Vor allem wäre Avinia wohl auch dabei und ihr wollte Sianne die ganze Geschichte ersparen. Klar, sie würde noch nicht wirklich verstehen, was Sianne erzählte, aber sicher würde sie merken ,das etwas nicht in Ordnung sei, wenn Sianne wärend des Erzählens weinen würde.
„Ich möchte es ihr noch nicht erzählen „ sprach sie stotternd und leise. „nicht jetzt. Ich möchte ihr das vorerst ersparen.“ Sianne atmete tief durch .“ Sie wird sich sicher nur aufregen.“ Flüsterte sie, als ihr Vater noch einen Moment lang zögerte.
Dann nickte dieser. „Wenn du das so wünscht.“ Sianne nickte mit Bestimmtheit und blickte ihn abwartend an.
Bolwen blickte nachdenklich zur schlafenden Melina und nickte dann leicht. „Also gut, wir gehen dazu in meinen Diensträumen.“ Dann hob er mahnend den Zeigefinger:“ Aber! Erst, wenn du kräftig genug bist mein Kind.“ Sianne atmete Tief durch und nickte. „du möchtest es dir von der Seele reden, das merk ich, Sianne. „ Spracht er sanft und mitfühlend. Sianne verstand ihn, wusste es selber ja nur zu genau. Sie hob ihre Hände und vergrub einen Moment lang ihr Gesicht darin, rieb sich die Stirne und nickte zu Bolwens Worten.
„Sag mir, wenn du soweit bist, Sianne.“ Sprach Bolwen leise zu ihr. „dann reden wir in Ruhe darüber.“ Sianne ließ ihre Hände sinken, schaute ihren Vater mit gequältem Blick an und sprach leis´. “Am liebsten jetzt.“ Bolwen seufzte leise. „gut, aber dann lass uns in die Akademie gehen.“ Sprach er leise , erhob sich und half Sianne auf zustehen, nach dem sie sich wieder ihre Schuhe angezogen hatte.
Schweren Schrittes ging Sianne neben ihrem Vater zur Akademie und lies sich in seinem Arbeitszimmer etwas schwermütig auf den Stuhl sinken. Am liebsten wäre sie wieder abgehauen und hätte ihr gesagtes rückgängig gemacht. “Nein, nun bist du schon soweit gegangen, nun gehst du weiter und redest endlich darüber!“ Tadelte sie sich selber. Ihr Vater setzte sich ihr gegenüber, nahm ein Blatt Pergamentpapier heraus, Feder und Tinte und schaute Sianne kurz abwartend an. „am Besten fängst du von Anfang an.“ Sagte er, sie aufmunternd anlächelnd und tunkte die Feder ins Tittenfässchen. „Ich werde fragen, wenn etwas unklar zu sein schein. „ Sprach er leise und führsorglich fügte er noch hinzu: „ Wenn du nicht mehr kannst, brechen wir sofort ab.“
Sianne nickte und atmete tief durch, bevor sie zu erzählen begann. Ihre Gedanken wanderten in die Vergangenheit und ab und zu schien es ihr, als würde sie das ganze noch mal von vorne erleben.
Wie sie mit Angi fröhlich tuschelnd zur Wüste ging, am Wüstenrand entlang wanderte, um gefährlichen Tieren nicht zu nahe zu kommen und ihnen Gegebenenfalls ausweichen zu können. Aber auch erst mal zu schauen, ob sich Tiere am Wüstenrand zeigen ,die nicht so gefährlich waren und so gut beobachten lassen würden.

Ein lächeln huschte über ihr Gesicht, wärend sie ihrem Vater berichtete, wie fürsorglich Angelina gewesen war, bevor sie die Wüste betraten. Sie hatte Sianne wie eine kleine Schwester ermahnt, ja auf sie zu hören, weil sie sonst recht böse werden würde.
Ihr Vater machte immer wieder einige Notizen. Ab und an stellte er fragen, die Sianne ihm mehr oder weniger gut beantworten konnte.
Sianne berichtete weiter . Sie berichtete, wie sich alles zutrug, bis zu dem Moment wo sie durch das Würgen von Arian das Bewusstsein verlor. Sie berichtete so gut sie konnte, wie die Zelle aussah und an was sie sich noch in den Räumlichkeiten erinnern konnte. Davon, das eine dunkle Gestalt bei ihnen war, und ihnen Brot und Wasser gab.
Sianne stockte mitten drin und schluckte schwer. Diese Erinnerungen waren einen Deut zu viel. Ihr rannen die Tränen na den Wangen herunter. Doch ihr Wille war zu stark, um darum zu bitten, auf zu hören. Sie redete sich selber ein, das sie Angelina helfen musste, irgendwie.
Ihr Vater sah sie mit sorgenvoller Mine an, legte die Feder, mit der er sich immer wieder Notizen machte bei Seite und trat zu ihr. Er legte einen Arm um sie, um sie zu trösten und sprach leise: „sch.... nicht weinen, Sianne.“ Flüsterte er ihr zu. „ Es ist alles vorbei.“ Drückte sie behutsam an sich und sprach leise weiter: „ Ich glaub, für heute lassen wir es gut sein. Es nimmt dich zu sehr mit.“ Irgendjemand kam und klopfte an der Türe. Mit einem tiefen Seufzer lies Bolwen Sianne für einen kurzen Moment alleine. Sianne vernahm aus der Ferne die Stimmen. Als ihr Vater wieder den Raum betrat, hatte er einen Krug Wasser und zwei Gläser dabei. Er schenkte ihr eines ein und reichte es ihr. Sianne nahm das Wasserglas, schaute es nachdenklich an und trank hastig zwei drei Schlucke. Wärend sie es abstellte, blickte sie starr auf dieses Glas, sich schüttelnd. In ihr wurden alle Erinnerungen, die eingeschlafen waren, wieder hellwach und sie hatte mühe, die aufkommende Angst und Panik in sich zu vertreiben.
„Sianne,“ vernahm sie die ruhige und leise Stimme ihres Vaters, „nur wenn du wirklich dazu in der Lage bist, hat es Sinn weiter zu machen.“ Sianne hob erneut ihre Hände vors Gesicht. Nein, sie konnte nicht aufhören, nicht jetzt. Sie musste dadurch, sie musste....... musste Angelina helfen, irgendwie.
Stockend, und immer wieder nach Worten suchend berichtete sie weiter. Was alles geschehen war, bis hin, wo sie in der Wüste gefunden wurde. Sie musste feststellen, das ihre Erinnerungen ihr ab und an einen Strich durch die Rechnung machten. Sie konnte sich nicht wirklich an alle Einzelheiten erinnern und das ärgerte sie noch mehr. Sie konnte ihrem Vater nicht mal richtig das Haus beschreiben, geschweige denn, wo sei hinverschleppt wurden.
Erneut brach Sianne in Tränen aus. „Ist gut mein Kind.“ Sprach Bolwen tröstend und leise zu ihr. „Quäl dich nicht weiter.“ Sianne nickte stumm. Ihr Vater brauchte noch einige andere Informationen, die sie ihm soweit sie konnte weiter gab.
Danach führte er sie wieder zurück zum Heilerhaus, wo er sie fürsorglich ins Bett brachte.
„du musst das ganze so schnell es geht vergessen.“ Sprach er leise zu ihr. Und um sie vom Thema ab zu lenken fragte er: „Hat Melina dir dein Schreibzeug gebracht? „ Sianne nickte und Bolwen sprach mit einem leichten nicken Weiter: „ Ich dachte nur, für den Fall, das du einem Gewissen Novizen wissen lassen möchtest, das es dir gut geht.“ Ein kurzes Lächeln huschte über Siannes Gesicht. „Nur sag ihm nicht, wo du bist. Er darf dich hier nicht besuchen.“ sprach Bolwen ermahnend. Sianne nickte, ihr wahr ohnehin nicht nach großartigen Besuchen, aber trotzdem sehnte sie sich nach Seram. Sie hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Ihr Vater ermutigte sie, dem jungen Mann zu schreiben. Er erhoffte sich dadurch, das es Sianne dann etwas besser gehen würde.
Er verabschiedete sich von ihr, in der ihr Gewohnten art und weise. Sianne ließ sich in die Kissen zurücksinken, lächelnd und etwas erleichterter, jemanden von ihrem Erlebten erzählt haben zu können.
Am nächsten Morgen setzte Sianne sich an den Tisch in ihrem Zimmer und schrieb Seram.
Nachdem Sianne einen Brief an Seram Decrabus geschrieben hat, läuft sie etwas wankend zu Carlin. Dieser schaut sie erschrocken und auch etwas böse an. „Ihr solltet im Bett bleiben junge Madame Govaine.“ Schimpfte er. „ja, ich weiß“ antwortete Sianne kleinlaut, „doch ich habe einen dringenden Brief hier. Würdet ihr einen Boten nach Minoc schicken, der diesen Brief beim Anwesen Ritter Bogroise abgibt? Er ist für den Novizen Seram Decrabus.“ Brummend nahm Carlin den Brief entgegen und geleitete Sianne zu ihrem Bett zurück. Mit einem brummen verließ er das Zimmer, leise murmelnd. „Bei den jungen Leute heut zutage ist wohl alles sehr dringend.“ Danach übergab er den Brief einem Boten, „ eilt euch damit.“ Gab er dem Boten mürrisch Anweisung, der den Brief nach Minoc bringen sollte. Wenn Seram den Brief erhält und öffnet, wird er eine Sauber, aber etwas verkrampftes Schriftbildlesen. In dem Brief steht folgendes drinnen: *


Grüß Dich Seram,

ich habe lange nichts mehr von dir gehört, ja und du wohl auch leider nichts von mir. Verzeih mir. Ich wollte dir nur schreiben, das es mir soweit gut geht. Ich hoffe, es geht dir ebenfalls gut.
Ich würde dich gerne wiedersehen wollen, nur leider wird dies nicht mehr so einfach sein. Wenn du mich sehen möchtest, schreibe meinem Vater. Er wird dich zu mir geleiten.
Ich habe dir soviel zu erzählen, das ich hier nicht nieder schreiben kann und will.
Ich hoffe, wir sehen uns sehr bald wieder.

Fühl dich umarmt und gedrückt

Guss

Sianne

* Unter der Unterschrift ist wohl eine kleine Rose mit halb offener Blüte. Aus dieser Blüte fällt ein tropfen. *


Es vergingen einige Tage. Aber sie hörte nichts von Seram. Das machte Sianne irgendwie traurig. Das einzige, was sie wieder etwas fröhlicher hatte werden lassen, war das, das sie wieder heim durfte. Sie wurde von ihrem Vater abgeholt und nach Hause geleitet. Endlich in ihrem eigenem Bett schlafend, viel Sianne dort dann in einen tiefen und aber doch recht unruhigeren Schlaf.
Am nächsten Tag wachte sie recht spät auf. Es war früher Abend. Sie musste wohl verdammt lange geschlafen haben. Sianne rappelte sich auf, ging ins Badzimmer und nahm ein wohltunendes Bad. Danach zog sie sich an und ging zum Heilerhaus, um ihre Wunden anschauen zu lassen.
Tari schaut sorgfältig ihre wunden an, sprach mit ihr darüber, wie sie die Wunde pflegen musste und stellte einige Fragen. Sianne beantwortete ihr diese bereitwillig, da es sich nicht um die Entführung an sich ging. Bekam von ihr dann eine Salbe und einige Kräuter mit nach Hause. Die Salbe war für ihre Handgelenke, die Kräuter dafür, damit sie wieder besser schlafen konnte. Daheim hielt sie sich an Tari´s Anweisungen und als sie dann endlich wieder ins Bett ging, vielen ihr recht schnell die Augen zu und dieses mal schief sie so tief und ruhig, wie lange nicht mehr, die Kräuter taten ihre Wirkung und Sianne schlief endlich der wirklichen Erholung entgegen.
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Alt 16.03.2006, 13:52
Ratlosigkeit und Trotz
#66
Sianne Lordal
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Sianne war schon eine weile auf, sie beschäftigte sich mit Avinia bis sie ihren Mittagsschlaf hielt. Danach kümmerte sie sich um die Tiere im Stall. Sie Fütterte die Tier und striegelte die Pferde, mistete den Stall aus. Darüber hatte sie irgendwie die Zeit vergessen. Es war schon recht spät und Dunkel. Doch Sianne konnte nicht schlafen und so nahm sie sich ihre treues schwarzes Pferd und ritt mit ihm nach Britain.
In der Hoffnung vielleicht Seram an zu treffen betrat sei die Taverne. Doch dort waren nur fremde und Sianne eilte sich hinaus zu gelangen. So beschloss sie ein wenig durch die Stadt zu spazieren. Ihr Pferd eng an sich führend, fast wie ein Hund, lief Sianne durch die Gassen. Froh ab und an einem Wachhabenden Gardisten zu treffen. Als sie gerade bei der kleinen Bank im Osten der Stadt vorbei war, vernahm sie Scheppern und mehrere Schritte. Wie angewurzelt blieb Sianne stehen und lauschte angestrengt. Dann bogen sie um die Ecke. Sianne gab sich alle Mühen nicht laut auf zu schreien. Da stand ihr Vater vor ihr. Er musterte sie kurz prüfend und lächelte sie Warm an. „Was machst du denn hier Sianne?“ fragte er verwundert und etwas besorgt. „Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen und hatte gehofft Seram an zu treffen.“ Antwortete sie leise, die Luft langsam wieder entweichend lassend.
Ihr Vater nickte. „sollen wir dich begleiten?“ Sianne fühlte sich nicht recht wohl bei dem Gedanken, durch die Stadt zu spazieren und von Gardisten bewacht zu werden. Sie würde sich wieder vorkommen wie eine Gefangene. So beschloss sie, ihren Vater und den Kadetten zur Akademie zu begleiten. Da Bolwen nach dem Rundgang eh Feierabend hatten, beschlossen sie beide für einige Zeit in die Taverne zu gehen. Sie war zum Glück recht ruhig und wenig besucht.
Doch auch hier hielt es Sianne nach einer Weile nicht mehr aus. Vor allem, weil ihr Vater ihr eine Überraschung angekündigt hatte und ihr wohl etwas sehr wichtiges mitteilen musste.
Zu Hause angekommen überreichte Bolwen ihr ein Schwert. Es war nicht irgendein Schwert, nein, es war ein Schwert mit einem Magisch geladenem Edelstein. Sianne sah das Schwert bewundernd an. Sie fühlte sich...., sie konnte es nicht beschreiben. Es machte sie für einige Momente sehr glücklich und froh und auch Stolz. So ein wertvolles Schwert schenkte ihr Bolwen. Sie wusste, das es eine sehr hohe Auszeichnung war. Sianne konnte es kaum fassen und fühlte sich nicht wert, so ein wertvolles Schwert führen zu dürfen, doch ihr Vater war anderer Meinung. Überglücklich und etwas stürmisch umarmte sie ihn und bedankte sich auf ihre Art bei ihm.
Nach dem sie ihn wieder aus ihrer Umarmung entließ, wollte sie wissen, was er ihr noch wichtiges sagen wollte. Ernst blickte Bolwen seine Tochter an, zeigte auf die Sessel neben dem Kamin. „komm mein Kind, setzen wir uns.“ Sianne nickte und beide setzten sich. Dann begann Bolwen zögernd zu erzählen, was er mit ihrer Mutter besprochen hatte. Sianne erfuhr, das ihre Mutter nun vollends dagegen war, das Sianne in die Garde geht, geschweige denn eine Waffe benutzte. Ja, was sollte Sianne davon halten? Sie war total aufgebracht. Ihr Vater beruhigte sie. „Warte die Zeit ab Sianne. Sie muss das ganze erst mal verarbeiten.“ „aber in einem Jahr kann ich in die Garde, und ich will nix anders machen.“ Sagte Sianne trotzig. Diese Entführung hatte sie in ihrem Wunsch, Gardistin zu werden nur bestärkt. Es mussten mehr Menschen in die Garde, um solche Menschen wie Arian das Handwerk zu legen.
„Ich weiß Sianne, aber gib ihr Zeit.“ Sprach Bolwen leise und sanft zu ihr. Sianne schaut ihn recht aufmerksam und musternd an. Sie hatte erfahren, das ihre Mutter von ihrem Vater verlangt hatte, Sianne nicht in die Garde auf zu nehmen und sie davon ab zu halten. „Hast du das Mama versprechen müssen?“ Bolwen druckste einen Moment, bevor er antwortete: „Ich habe ihr gesagt, das ich dich nicht davon abhalten kann und werde.“ Sianne war sehr wohl bewusst, was für einen Druck ihre Mutter auf ihren Vater ausüben konnte.
Sie brummte ungnädig und sprach leise, recht ruhig, aber fast vor Wut platzend: „Ich werde Gardistin, ob Mama es passt oder nicht.“ Sie war felsenfest davon überzeugt. Und nichts und niemand konnte sie davon abbringen. Dann trat ihre Mutter ein. Sie sah nicht gut aus, Sianne wusste, warum. Sie war mitgenommen von all der Sorge um ihre Tochter. Einen kurzen Moment hatte sie mitleid mit ihr, doch dann schossen ihr plötzlich Bilder und Worte in den Kopf, die sie an damals erinnerten. Was hatte Oma erzählt? Melina hatte sich selber so dir nichts mir nichts, den Eltern wiedersetzt und das getan, was sie wollte. Dann nach Jahren hatte sie einfach ihre Tochter bei ihrer Mutter abgegeben und gute drei bis 4 Sommer bei ihr gelassen, bevor sie die Kleine wieder zurück holte. Wenn ihre Mutter das konnte, dann konnte sie das erst recht machen. Sianne trotzte innerlich. Sie wollte Arian zwischen die Finger bekommen und ihn ebenso quälen, wie er sie und Angelina gequält hatte und hat.
Sianne gab sich vorerst alle Mühe, ihrer Mutter ihre Wut und ihren Trotz nicht spüren zu lassen, aber eines musste sie ihr unbedingt erzählen. Das Geschenk. Diese wunderbare Schwert. Ihr Mutter platze bald, fauchte ihren Vater an, wie er das nur tun könne. Noch bevor sie weiter auf ihn einreden und schimpfen konnte, klopfte es an der Türe.
Sianne nutze die Gelegenheit, mit ihrer Mutter alleine darüber zu reden. Sie versuchte ihr klar zu machen, das sie sich darüber gefreut hatte und so eine Waffe hatte, um sich vernünftig verteidigen zu können. Aber ihre Mutter blieb auf ihrem Standpunkt beharren. Stur wie immer, welches Siannes Beschluss weiter verhärtete, noch länger damit zu warten, ihr alles zu erzählen, was sie erlebt hatte.
Aber eines konnte sie jetzt noch tun. Sie luchste ihrer Mutter ein Versprechen ab. Sie wollte nicht, das sich ihrer Eltern stritten. Sianne konnte das nicht ab, vor allem, weil sie sich Schuldig fühlte. Hätte sie das Schwert doch bloß nicht erwähnt. Mit hängen und würgen schaffte Sianne es, bevor sie schlafen ging, das ihre Mutter versprach, sich nicht mit ihrem Vater zu streiten oder ihn aus zu schimpfen. Leicht nickend, aber nicht wirklich davon überzeugt, das ihre Mutter ihr Versprechen halten würde, verabschiedete sie sich mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange von beiden Elternteilen.
Auf dem Weg nach oben hörte sie durch die Türe, wie ihre Eltern sich unterhielten. Sie bekam zwar keine Worte mit, aber am Tonfall hörte Sianne, das ihre Mutter , Bolwen schwere vorwürfe machte. Sianne seufzte. Am liebsten wäre sie wieder reingerannt, doch das würde sicher in ein Desaster enden. So schlich sie sich in ihr Zimmer, zog sich aus und warf sich auf ihr Bett. „Warum verstehst du mich nicht, Mum?“ flüsterte sie leise. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, immer wieder aufmerksam lauschend. Von unten schallten die Stimmen ihrer Eltern, aber nur dumpf. Sianne schüttelte den Kopf, drehte sich auf die Seite und nahm sich fest vor, morgen mit ihrer Mutter zu reden, ihr alles zu erklären. Sie wird schon verstehen, nein sie musste es verstehen. Ihre Gedanken gingen auf Wanderschaft und immer wieder murmelte sie: „ ich werde kämpfen, egal um, was und wie. Ich muss Helfen.“ Und recht leise: „Du würdest deine Freunde sicher auch nicht im Stich lassen. Das kannst du nicht von mir verlangen!“ Mit diesen letzten Gedanken viel sie in einen unruhigen Schlaf.
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Alt 17.03.2006, 20:11
Verzweifelung und Resignation
#67
Sianne Lordal
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Als Sianne am späten Vormittag erwachte, ging sei ihren vertrauten Tätigkeiten nach. Nachdem sie die Tiere versorgt und gestriegelt hatte, nahm sie ihren Sanjo und machte einen kleinen Ausritt. Sie ritt nach Britain. Dort angekommen, steuerte sie auf den Tala zu, in der Hoffnung Seram vielleicht an zu treffen. Doch sie traf dort nur Arathel Kantal mit seinen Gardisten an, die gerade ihren Stadtrundgang machten. Sie wechselten kurz ein Wort, bevor Arathel mit den Gardisten seinen Dienst fortsetzte. Sianne ging weiter in die Taverne hinein, doch es war niemand da, außer eine junge Frau namens Lyssa Rashira.
Die beiden kamen ins Gespräch und unterhielten sich den ganzen restlichen Nachmittag. Wärend des Gesprächs stellt sich heraus, das Lyssa eine Anstellung suchte, um erst mal Fuß in diesen Landen fassen zu können. Neugierig fragte Sianne sie einige Dinge, die ihr Vater dieser jungen Frau stellen würde. Vor allem, die wichtigste. Ob sie an Glaron glaube. Lyssa bejahte dies, was Sianne recht erfreute.
Denn so hatte sie in jedem fall die besten Vorrausetzungen für eine Anstellung im Anwesen der Familie Govaine. Natürlich gehörte dazu noch viel mehr, doch das überlies sie lieber ihren Eltern. Sie führte Lyssa zur Akademie, da Arathel ihr gesagt hatte, das sie ihren Vater sicherlich dort antreffen würde. Als sie ihren Vater sah, wusste Sianne, das es eine heftige Diskussion am Vorabend zwischen ihren Eltern gegeben haben musste.
Sie fragte ihn nicht, nicht im beisein der Jungen Frau. Da ihr Vater noch eine Unterrichtsstunde gab, vereinbarten sie, Das Lyssa Sianne zum Anwesen begleiten durfte und dort auf Bolwen wartet. Vielleicht war ja auch Melina wach, so konnte sie sich auch schon mal ein Bild von der vielleicht zukünftigen Haushaltshilfe machen.
Lyssa schaut recht staunend, als sie das Anwesen und seinen Umfang erblickte. Sei betraten das Haus und setzten sich ins Wohnzimmer hin, wo sie eine kleine Unterhaltung begannen. Da es leider aber schon recht spät war und Lyssa noch etwas zu erledigen hatte, ließ Sianne sie unverrichteter Dinge ziehen.
Sianne setzte sich unterdes in die Sessel neben dem Kamin und lass ein Buch, als ihr Vater endlich heim kam. Sianne bohrte vorsichtig nach, sie wollte wissen, was die Eltern miteinander besprochen hatten. Doch es war im Moment nichts aus ihrem Vater heraus zubekommen, im Gegenteil er wich wieder einmal aus. So wie damals, als Ihre Mutter draußen weinte und er sie enttäuscht ansah, Lia tot traurig erschien und ihr Paps beschlossen hatte, das Lian nicht mehr sein Freund war.
Sianne machte das ganze traurig. Sie verzweifelte an der ganzen Situation. Dann erschien ihre Mutter, doch auch sie war nicht zum Reden zu bringen. Sianne schüttelte traurig den Kopf. Warum verstand sie keiner? Sie hätte ihrer Mutter zu gerne alles erklärt und ja, sie wäre eventuell bereit gewesen ihrer Mutter von ihrem Erlebnis zu erzählen, aber so? „Nein!“ sagte Sianne zu sich selber, so nicht. Ich werde ihr davon nicht berichten. Nachher darf ich gar nichts mehr.“ Brummte sie innerlich. Ihre Mutter verzog sich recht schnell und Siannes Laune war auf dem Tiefpunkt angelangt. Sie musste sich ziemlich zusammen reißen, ihre schlechte Laune nicht an ihrem Vater aus zu lassen.
Er hatte der weil in der Küche sich sein Essen zubereitet und nun fanden beide Zeit ein wenig über die ganze Situation zu reden. Sianne bekam sehr deutlich zu spüren, das ihr Vater angst hatte, das diese Familie in die Brüche ging. Sie schüttelte den Kopf. Er hatte angst, das Melina etwas unüberlegtes tat und wieder ihre Sachen packte und abhauen würde, einfach so. Sianne konnte nicht mehr, als kraftlos den Kopf schütteln. Das war ja albern, Kinderkram. Aber ihr war nur zu sehr bewusst, das ihre Mutter dies tun würde. Sie sprachen so weit es ging offen über die Momentannigen Situation und ihr Vater verlangte immer wieder von ihr, das sie Nachsicht ihrer Mutter gegen über üben möge. Sie sollte ihr Zeit lassen, das ganze zu verarbeiten.
Sianne hätte platzen können vor Wut. Wer war hier entführt worden??? Wer hatte all das schreckliche vor kurzem erlebt?? Und nun sollte sie Rücksicht üben?? Sianne konnte ihre Empörung und ihr Unverständnis ihrem Vater gegen über kaum verbergen. Nicht einmal hatte ihre Mutter einen versuch gestartet, ihr zu helfen, über das erlebte hin weg zu kommen, geschweige denn, das sie mal gefragt hätte, ob Sianne bereit gewesen wäre darüber zu reden.
Sianne sah es nicht ein. Sie wusste, das ihre Mutter Angst hatte, sie konnte sie auch verstehen. Doch eines konnte und wollte sie nicht verstehen, warum ihre Mutter nun dagegen war, das sie weiterhin das Ziel anstrebte in die Garde aufgenommen zu werden. Ihr Vater war ebenfalls der Verzweifelung nahe. Er konnte seine Tochter sehr gut verstehen, doch wollte er gerade jetzt nicht seiner Frau in den Rücken fallen. Er beteuerte nur immer wieder, das er nichts dagegen unternehmen wird, wenn sie aus freien stücken in die Garde gehen will. Aber er bat sie darum, mit ihrer Mutter zu reden, das beide sich gegenseitig erklären, warum sie es machen. Sianne schüttelte den Kopf. Sie war im Moment zu trotzig, um überhaupt anstallten zu machen zu ihrer Mutter zu gehen. Sie selber hatte sie doch unterstützt. Sie hatte ihr eine Rüstung angefertigt und sich gefreut, als sie ihrer Mutter offenbart hatte, das sie auch in die Garde gehen will, wie der Papa. Außerdem war es damals auch ihre Mutter gewesen, die an zwei Kriegen teil nahm. Die Kriege um und in Cove. Beim letzten hatte sie mit Avinia alleine zu Hause gehockt, und um das leben ihrer Eltern gebangt. Und nun wollte sie ihr verbieten in die Garde zu gehen, nur weil sei solche Angst um sie hatte????
Ihr Vater verstand sie sehr wohl und endlich gab er auch zu, das er auch Angst hatte. Angst, ihre Mutter vielleicht zu sehr zu beeinflussen. Sianne bemerkte nur sarkastisch: „Das ist wohl eher umgekehrt der Fall.“ Doch Bolwen schüttelte den Kopf und schilderte weiter, wovor er noch angst hatte. Er hatte Angst, das die Familie daran zerbricht. Angst irgendwann vor ihrer Mutter zu stehen und ihr sagen zu müssen, das ihr, Sianne etwas zugestoßen oder sei gar Tot sei. Sianne wollte den Gedanken nicht fortführen. Sie schüttelte sich. Nein, das wollte sie ihrem Vater sicherlich auch nicht zu muten, aber sie war trotzdem fest entschlossen in die Garde zu gehen, egal ob ihre Mutter zustimmt oder nicht.
„Ich habe auch Angst, Papa. Sagte sie leise, aber trotzdem möchte ich der Garde beitreten, weil ich mich dann sicherer fühle.“ Sprach Sianne leise und recht aufgewühlt, sogar ziemlich trotzig.
Vor lauter trotz sagte Sianne: „Wenn ich nicht in die Garde darf und du dich von Mama dazu überreden lässt, mich nicht auf zu nehmen, dann gehe ich zu den Templern.“ Sprach sie recht trotzig. Ihr Vater sah sie erschrocken an. „ das ist nicht dein ernst.“ Flüsterte er. „Doch, das ist es.“ Sprach Sianne stur, nicht zugebend, das ihr dieser Gedanke eigentlich nicht wirklich behagte. Sie würde eher auf die Barrikaden gehen, als zu den Templern. Nein, sie hatte nichts gegen die Templer, sie waren alle sehr nett und sie glaubte auch an Glaron, aber sie fühlte sich nicht ins Kloster gezogen und schon gar nicht dazu in der Lage keusch zu leben.
Sie wollte irgendwann Heiraten und Kinder haben. Aber nicht jetzt und als Templer konnte man diesen Wunsch sicher nicht nachgehen.
Sie würde sicherlich eher den Baron und den Herzog anschreiben, wenn sich ihre Papa weigern würde. Sianne seufzte schwer.
Sie sollte ihre Mutter verstehen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, das weder ihre Mutter, noch ihr Vater sie verstand. „Sianne, deine Mutter hat schon sehr viel erlebt.“ Versuchte er ihr Verständnis zu gewinnen. „ja und?“ Dachte Sianne sich und lauter: „Ich bin aber vor einiger Zeit entführt worden, nicht sie. Mir wurde etwas angetan.“ Sianne wurde wütend und antwortete dementsprechend Patzig. Sie wollte nicht begreifen, warum sie jetzt ihre Mutter verstehen sollte, wenn diese nicht mal sie verstehen wollte, nicht mal ansatzweise.
Nur mit Mühe konnte Bolwen ihr das Versprechen entlockten, welches sie ihrer Mutter am Vorabend abgeluchst hatte. Nicht mit ihrer Mutter zu streiten. „Nein.“ Hatte sie ihm traurig und belllustig grinsend gesagt. Sei war verzweifelt und wusste nicht mehr, ob sie lachen oder weinen sollte. Bolwen sah sie bittend an. „Es hätte eh keinen Sinn.“ Antwortete sie schnell und kurz. Und so versprach Sianne es und gab ihm mit diesem Versprechen einen Schlüssel, auf dem stand: „Haus am Fluss“. Erschrocken sah Bolwen sie an, doch bevor er etwas sagte, sprach sie. „Falls ich mal nicht in meinem Zimmer bin und du mich suchen solltest, wirst du mich dort finden.“ Und leise fügte sie an „ Zum nachdenken.“ Bolwen nickte, schwer schluckend, um schloss den Schlüssel mit seiner ganzen Faust und sprach leise: „Sianne, dies hier ist immer noch dein Zuhause, vergiss das niemals.“ Sianne schüttelte den Kopf und sprach leise. „ ich bin in den Nächten hier. Ich brauche aber jetzt erst mal ruhe und ich kann im Moment nicht mit Mutter reden.“ Bolwen seufzte. „wenn ihr euch aus dem Weg geht, wird das ganzen ur noch schlimmer.“ Sprach er leise. Sianne schüttelte den Kopf. „Wenn ich ihr nicht aus dem Weg gehe, kann ich für nichts mehr garantieren.“ Leise „Ich brauche abstand.2von dem all hier.“ Bolwen nickte und sprach leise. „ich hoffe, das Avinia nicht darunter leidet. Sianne musste sich zusammen reißen, um nicht lauthals los zu lachen. Sie hatte sich sehr viel um Avinia gekümmert und würde ihre kleine Schwester jetzt ganz bestimmt nicht vernachlässigen. Leise antwortete sie. „nein, wird sie nicht. Ich werde sie mit nehmen, dann hat Mama etwas mehr ruhe.“ Bolwen nickte leicht und sprach dann: „gut, und die Tage stellst du mir dann diese Frau vor.“ Sianne nickte und verabschiedete sich von ihrem Vater. Sie wünschte ihm eine gute Nacht, gab ihm einen Kuss auf die Wange, welches er auf ihrer Wange erwiderte und tapste nachdenklich und recht aufgewühlt die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. In ihrem Zimmer zog sie sich aus und warf sich auf ihr Bett. Dort lag sie noch sehr lange wach, bis sie endlich einschlafen konnte. Das war einfach alles zu viel dachte sie noch, bevor sie in einen tiefen schlaf viel.
Am anderen Morgen erwachte Sianne mit einem schrei. Sie hatte mal wieder einen Alptraum. Schnell schüttelte sie den Kopf und verdrängte die Gedanken an diesen Traum. Sie zog sich und später Avinia an und ging mit ihr zu ihrem Haus nach Britain. Dort spielte sie mit Avinia, bis diese müde war. Sie brachte sie heim und setzte sich an den Wohnzimmertisch, um ihrer Mutter dann einen Brief zu schreiben. Denn Reden konnte sie immer noch nicht mit ihr. Sie wollte ihr in dem Brief klar machen, was sie empfand und warum sie ihre Entscheidung getroffen hatte.
Der Brief lautet wie folgt:

Liebe Mutter,

ich habe gestern noch recht lange mit Papa gesprochen. Er hat versucht mir alles zu erklären, warum du so bist und wie du dich fühlst. Auch wenn ich das alles zu dem Zeitpunkt nicht wirklich begriffen habe.
Ich versteh dich sehr gut. Ich weiß, das du Angst hast. Angst davor, mich zu verlieren. Aber, du kannst mich nicht immer vor allem Schützen.
Papa hat mir auch gesagt, das du dagegen bist, das ich in die Garde gehe.

Ich habe lange über alles nachgedacht.

Ich weiß, das du es gut mit mir meinst, auch wenn ich es dir oft nicht rüber bringe.
Ich bitte dich, versuch mich zu verstehen und meinen Wunsch zu respektieren. Das einzige, was ich dir versprechen kann ist, das ich in der Garde immer auf Paps hören werde und versuche, mich, wenn möglich, von Gefahren fern zu halten.
Nein, es wird nicht immer möglich sein, das ich allen Gefahren aus dem Wege gehen kann. Das weiß ich, aber ich möchte dich einfach wissen lassen, das ich mir dessen all bewusst bin.
Du fragt sicher nach dem warum, hast Angst, das ich sinnlos mit dem Schwert los renne und vermutlich auch in mein Unglück. Genau darum will ich in die Garde. Ich glaube, das ich dort lernen kann, mit Schwert und Gefühlen um zugehen, beides Sinnvoll ein zu setzen und damit nicht nur mich, sondern wirklich alle schützen kann. Den Herzog an erster stelle, das Volk, die Gardemitglieder und vor allem, aber Dich, Papa und Avinia. Und was daran das beste ist, ich kann auch auf Papa aufpassen, das ihm nie wieder oder nur selten etwas passiert.
Ich habe auch Angst. Und sehr viel Angst, vor allem vor Arian. Das Vergangene hat mir gezeigt, zu was er fähig ist. Mir ist auch klar, das ihm nicht mit einem Schwert bei zu kommen ist.
Aber Mama, die Garde besteht nicht nur aus Schwertkämpfern wie mir und Papa, sondern aus vielen anderen Mitgliedern. Darunter auch Magier und wenn wir alle zusammen arbeiten, können wir Arian und solchen, die so sind wie er, das Handwerk legen. Deshalb bin ich bei meiner Entscheidung, in die Garde zu wollen geblieben. Und aus diesem Grund habe ich mich auch sehr gefreut, als Papa mir ein neues Schwert geschenkt hatte. Es war für mich das schönste. Ich hatte einfach das Gefühl, das wir es zusammen schaffen werden. Zusammen gegen diese Angst an zu kämpfen und dem ganzen als bald als Möglich ein Ende zu bereiten. Und ich verspreche dir, ich werde nicht unüberlegt handeln oder sonst auch nichts unüberlegtes tun.
Ich hätte dich zu gerne um Erlaubnis gebeten. Doch habe ich auch Angst, das du dem niemals zustimmen wirst.
Ich weiß es, das du es niemals tun wirst.
Darum möchte ich dir hiermit sagen, das ich dich sehr lieb habe, deine Gefühle und Gedanken akzeptiere und respektiere. Aber ich werde mich trotzdem bald bei der Garde melden und mich ausbilden lassen. Verzeih mir, wenn ich da deinem Wunsch, es nicht zu tun, nicht nach komme. Aber ich muss es tun. Damit ich auch wieder frei sein kann. Frei von Angst und Gram. Frei, von dem Gefühl, macht- und hilflos zu sein. Das alles würde mit meinem Eintritt in die Garde verschwinden.
Und eines sollst du wissen:
Ich strebe nicht nach Macht, um anderen zu schaden, ich strebe etwas, um andere zu schützen und sie vor dem zu bewahren, was mir wiederfahren ist.
Ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als das du mir vertraust und deine Zustimmung zu meinem Tun und Handeln, vor allem zu meinem Entschluss trotzdem in die Garde zu gehen, gibst.
Nur sollst du auch wissen, das ich auch ohne deine Zustimmung in die Garde gehen werde. Aus freien Stücken und ohne das Papa mich dazu gezwungen oder überredet hat.

Fühl dich umarmt und gedrückt.

Ich habe dich sehr sehr lieb.

Deine Tochter

Sianne
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 26.03.2006, 19:01
Das Erwachsen sein und seine Folgen
#68
Sianne Lordal
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Sianne hatte mit ihrem Vater über diesen Brief gesprochen und er war alles andere als erfreut über die Art und weise, wie Sianne es ihrer Mutter klar machen wollte. Er wollte um jeden Preis einen Familiestreit vermeiden. Sianne passte das ganz und gar nicht, vor allem weil sie diese Art des Kontakts und Erklärens schon einige male mit ihrer Mutter vollzogen hatte und damit nicht selten das erreicht hatte, was sie Wollte.
Und auch diese mal sollte sie recht behalten. Und so kam sie am 28. im Lorica 1288 in die Garde. Es war ein seltsames Gefühl. Sie hatte sich solange schon auf diesen Moment gefreut und nun war er da.. jetzt was sie Kadettin, aber es war nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Es war sehr kompliziert und am meisten hatte sie Probleme, ihren Vater als Major und nicht als Vater zu sehen. Einmal wäre ihr anstelle von „Jawohl, Sir“ ein „Jawohl Papa.“ Ausgerutscht. Aber sie konnte dies gerade noch abwägen.
Direkt am ersten Tag hatte sie mit einem weiteren Kadetten, Korporal Kantala und dem Major eine Stadtwache. Sie war erstaunt, auf was man wärend des Rundgans alles beachten musste. Sie hatte zwar das Gardebuch durchgelesen, doch hatte sie sich das viel einfacher vorgestellt. Sie merkte, das ihr das Lesen alleine wirklich nicht viel brachte. Als sie an diesem Tag dann endlich Heim kam, viel sie Müde und recht geschafft in ihr Bett. Sie konnte aber noch langen nicht einschlafen. Viel zu viel kreiste ihr durch den Kopf.
Als sie am nächsten Tag erwachte, kreisten so viele Dinge durch ihren Kopf und sie fühlte sich alles andere als ausgeschlafen. Beim Frühstück dachte sie über den vergangen Tag und auch die Tage vor diesen Tag nach. Dann viel ihr Dorian wieder ein. Ein kleines lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie hatte ihn lange nimmer gesehen und freute sich darauf, ihn zu sehen. Er musste recht gewachsen sein, dachte sie bei sich. Schnell räumte sie den Tisch ab und holte ihr Schreibzeug. Sie begann zu schreiben, malte noch eine Lilie darunter und übergab den Brief einem Boten.

Glaron zum Gruße Dorian,

lange ist es her, das wir uns sahen und miteinander redeten und spielten. Ich muss mich entschuldigen, das ich dich bei unserem letzten Treffen ohne weitere Erklärungen stehen ließ. Aber es gab triftige Gründe, die ich dir wohl vorerst nicht erklären kann und mag. Trotzdem möchte ich dich gerne einmal wiedersehen. Nur möchte ich dir gleich sagen, das ich nicht nach Fenisthal kommen werde, es fällt mir schwer, die genauere Erklärung dafür zu geben. Und, nein, es ist kein Ver- oder Gebot meiner Eltern, um diesem Gerücht entgegen zu wirken. Ich halte mich zur Zeit eh nur in Vesper oder Britania auf. Weiter geh ich nicht.
Schreib mir einfach, wann du Zeit und Lust hast und ich gebe dir Bescheid, ob es sich mit meiner Ausbildung und meinem Dienst vereinbaren lässt.

Liebe Grüße

Sianne Govaine, Kadettin der Herzoglichen Garde


Dann eilte Sianne zu Akademie und bekam ihre Erste Unterrichtstunde. Doch bevor die Begann, musste sie mit einem Kadetten zusammen eine kurze Weile auf Korporal Kantala warten. Sianne fühlte sich nicht wirklich wohl, so alleine neben dem Kadetten. Alle waren sie schon weit über 20 Jahren und Sianne kam sich nun recht klein und sehr jung vor. Und als Kadett Agreb Salen ihr eröffnete, das er nicht gerne warte, und schon gar nicht auf diesen Korporal Kantala, wusste Sianne nicht recht, wie sie sich verhalten sollte. Ihr kam es seltsam vor, das so ein wesentlich älterer Herr so mit ihr sprach und ihr so was sagte. Im Unterricht viel dieser Herr auch noch recht aus der rolle. Er schien recht offensichtlich den Korporal nicht zu mögen. Nach dem Unterricht fühlte Sianne sich etwas unsicher. Sollte sie dem Korporal von der Situation von vorm unterricht berichten oder nicht?
Sianne entschied sich dafür, dem Korporal davon zu Berichten. Sie wollte wissen, wie sie sich bei so was verhalten sollte. Der Korporal nahm ihren Bericht entgegen, er wies aber auch darauf hin, das es gut sei, wenn dieser junge Mann ihn Hasste. Sianne sah ihn irritiert an. Es war gut, wenn man jemanden hasste?? Wie konnte das denn sein. Korporal Kantala erklärte ihr es kurz, wärend sie ein Stück zum Schloss gingen. So weiß er, das er seien arbeit gut mache, hat er gesagt. Er müsse die Kadetten formen und leiten. Sianne nickte nur leicht, aber nicht wirklich verstehend, verabschiedete sich von ihm und ritt Heim.
Sie kam sich mies vor. Eine Verräterin, eine alte Petze. Sie machte sich selber starke vorwürfe. Hatte sie sich doch fest vorgenommen, keinen Fehler zu machen und nun?? Nun waren ihr gleich jede menge fehler unterlaufen. Ihr Vater hatte damals recht, als er ihr sagte, das sie schon einige Fehler begehen würde.
Am nächsten Tag ritt Sia wieder nach Britain. Sie hielt auf das Heilerhaus zu, um dort einige Tränke zu besorgen. Doch sie stand vor verschlossenen Türen. Was war hier los? Hatte sie etwas verpasst? Es war alles so seltsam. Dorian hatte ihr Geschrieben, das Angelina lebte und es ihr besser ginge. Warum hat sie das nicht von ihrem Vater erfahren?? Sianne war sauer, aber auch sehr enttäuscht, hatten sie sich nicht mal versprochen alles zu sagen? Es war sicher das zweite oder dritte mal, das ihr Papa ihr gegenüber etwas verschwiegen hatte, obwohl es vielleicht nötig gewesen wäre. Damals, als ihre Mutter weinte, die sich ihr gegenüber dann auch ausschwieg, dann jetzt, der Papa hatte zwar was angedeutet, aber Sianne konnte dem nicht recht zuordnen, weil er meinte, er dürfe nicht darüber Reden. Sianne atmete tief ein. Erwachsene waren so komisch und einfach kompliziert.
Langsam ritt sie die Wege zum Tala entlang und nahm ihr Umfeld nicht mehr war. Ihre Gedanken kreisten und sie hatte wirklich mühe, sich auf das Zukünftige zu konzentrieren. Zu gerne hätte sie Seram jetzt aufgesucht, doch er meldete sich nicht, war außer Lande, wie es schien.
Seit sie wieder daheim war und in der Garde, hatte sie keinen ihrer Freunde mehr gesehen. Es wurmte sie und tat ihr sehr weh, vor allem, weil sie das Gefühl hatte, das ihr alles entgleiste.
Sie war gerade von ihrem Pferd abgestiegen, als sie Dorian entdeckte. Freundlich wie immer trat er auf sie zu und grüßte sie herzlich.
Das erste mal seit langem huschte ihr wieder ein fröhliches Lächeln über das Gesicht. Sie begrüßte ihn eben so freundlich und da beide alleine und ungestört reden wollte, führte Sia Dorian zu ihrem Geheimversteck. Sie redeten kurz über Angelina und Sianne musste sich sehr zusammen nehmen, das sie von diesem Kloß im Hals und dem über sie einbrechenden Erinnerungen nicht übermannt wurde.
Nach einer weile ging sie mit ihm in den Tala, um eine Kleinigkeit zu essen. Sie hatte gerade aufgegessen, als sei die Stimme ihres Vaters vernahm. Sie musste mit ihm reden, ihn zur rede stellen und fragen, was mit Tari los ist.
Sianne stand auf, entschuldigte sich kurz bei Dorian, dem diese Situation leider gar nicht gefiel, aber brav nickte und dann begab sie sich zu ihrem Vater. Sei räusperte sich und sprach leise, aber vernehmbar: „Hallo Papa.“ Mit mühe unterdrückte Sianne ihre Wut, die in ihr aufstieg. Bolwen, der gerade gehen wollte drehte sich bei ihrer Stimme um und lächelte ihr sanft entgegen. „Grüßt dich mein Kind.“ „Hast du einen Moment zeit für mich? Ich muss mit dir reden.“ Fragte Sianne ihn leise. „Ist es sehr wichtig?“ erwiderte ihr Vater. Sianne nickte. „Ja, für mich ist es wichtig.“ Sie musste endlich das ganze geklärt haben und aus dem Schlamassel herausfinden. Ihr Vater nickte, „gut, dann komm, wir gehen in die Akademie.“ Hatte er ihr geantwortet und so folgte sie ihm mit dem Gardisten Neran in die Akademie.


Dort angekommen, gingen sie in das Büro ihres Vaters, wo sie kaum, das beide saßen den Brief von Dorian an sie ihrem Vater vorlegte. „Was kann ich für dich tun, Kind.“ Hatte er sanft gefragt. Sianne fühlte sich wieder unwohl und fragte sich, ob sie ihm unrecht tat. Doch ihre Wut und Enttäuschung war größer und so deutete sie auf den Brief. „Lies.“ Entgegnete sie ihm knapp, bemüht ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Bolwen griff nach dem Brief und lass ihn sich durch. Brummend schob er den Brief zu Sianne zurück. „Warum erfahr ich das nicht von dir?“ hatte sie ihm enttäuscht gefragt. Er hatte ihr erklärt, das es Gardeinterne Dinge gibt, die nicht weiter gegeben werden dürfen. Sianne wusste, was er meinte, trotzdem war sie Stinkig, das sie auf diesem Weg es fahren musste, zumal Dorian ihr berichte hatte, das ganz Fenisthal das schnell wusste. Also warum sollte sie es nicht erfahren. Dann erfuhr sie, das der Baron selbst wohl Tari angeordnet hatte zu schweigen, das Angi im Heilerhaus war. Dieser hatte auf Britannischem Boden keine Befugnis Anordnungen zu erteilen. Sianne hätte vor Wut platzen können. Aber sie konnte bald nicht mehr sagen auf wem sie Wütend war. Auf sich, ihren Vater oder dem Baron von Fenisthal, oder vielleicht sogar auf die Garde, den Herzog oder dem Baron von Britania.
Sie unterhielt sich eine ganze weile über die Geschehnisse, Tari, Angelina und dann auch darüber, das sei einen Kameraden verpfiffen hatte. Sianne fühlte sich nach diesem Gespräch alles andere als gut. Im Gegenteil, sie hatte gerade zu das Gefühl, als würde sie in diesem Chaos an Gefühlen, Vorschriften und Tatsachen ersticken. Und Niemand ist da, der sie verstehen würde, oder dem sie sich anvertrauen konnte. Niemand, der nichts mit all dem zu tun hatte, der nicht in der Garde war oder im Fall Angelinas und ihrer Entführung zu tun hatte; Niemand, der um ihre inneren Verletzungen wusste und diese zu Heilen verstand.

Sianne beendete bald das Gespräch mit ihrem Vater und ritt zum Tala zurück. Als sie dort eintrat, schaute sie sich aufmerksam um. Sie entdeckte Dorian mit dem Bruder Heinrich Borin an einem Tisch. Völlig verstört ging sie auf den Tisch zu, grüßte beide und bat dann Heinrich um ein Gespräch. Eines, das einer Beichte gleich kam. Dorian schaltete auf trotz um, als er merkte, das Sianne ihn nicht dabei haben wollte. Sianne blieb das erste mal hart. Sie wusste, das sie in der Beichte dinge über die Garde sagen würde, die nicht für Dorian ´s Ohren bestimmt waren und sie sah es auch nicht ein, ihn ständig an ihrer Seite zu haben.
Er musste es begreifen, das es nicht ging, das er nicht immer dabei sein konnte. In dieser Sache hatte er sich kein deut verändert. Sianne seufzte schwer. Sie merkte, wie ihr ein weiterer Freund entglitt.
Angi und Tari waren in Fenisthal, wo sie nun nicht mehr hin durfte, da der Baron wohl auf ihren Vater böse war. Dann nun auch Dorian. Sianne drohte fast daran zu zerbrechen. Sie nahm sich zusammen und ritt mit Heinrich zum Kloster. Dort berichtete sie in Form einer Beichte, was vorgefallen war. Sie verschwieg aber auch einige Details, zum Beispiel, wie sie sich fühlte. Heinrich nahm ihr die Beichte ab und legte ihr zur Buße das auswendig lernen der Gebote und der 7 Todsünden auf. Bevor er sich von ihr verabschiedete, machte er ihr klar, das es nur zwei Möglichkeiten gibt, die Gesetze Britania ´s aus zu üben. Die eine, war die, die Komplikationen durch zu stehen, die andere, den Templern bei zu treten. Sianne stockte kurz der Atem. Sie hatte das damals eigentlich nie ernst gemeint und nun kam der Templer an und bot es ihr höchstpersönlich an. Sie konnte sich kurz ein grinsen nicht verkneifen. Denn irgendwie war diese Situation auch wieder lustig. Sie gab dann aber recht deutlich zu verstehen, das sie für die Templer nicht wirklich geeignet wäre und das mit der Garde ganz gewiss durchstehen würde. Zu mal Sianne sehr wohl bewusst war, das sie mit einem solchen Schritt ihren Eltern einen Schlag ins Genick verpassen würde. Doch fand sie den Gedanken nicht wirklich uninteressant, behielt es aber für sich und schwieg weiter darüber.
Nach diesem Gespräch ritt Sianne wieder heim. Auf dem Ritt heim, nahm Sianne nichts um sich war. Zu sehr beschäftigte sie sich mit alle dem. Sie quälte sich und kam einfach nicht aus diesem Sumpfloch heraus.

Zuhause verkroch sie sich gleich in ihr Zimmer. So lief es nun seit einiger Zeit. Wenn sie von der Arbeit heimkam, schlich sie sich in ihr Zimmer, nicht willig, mit irgendwen noch zu reden, oder sich jemanden an zu vertrauen.
Als der Sonntag dann kam, zog sie sich an und ritt erneut zum Tempel, um dort ihre auferlegte Buße ab zu legen.
Heinrich nickte zufrieden. Sie hatte die Aufzählung der Todsünden und der Gebote langsam und recht beton herüber gebracht. Sie mochte dabei recht nachdenklich wirken. Heinrich fragte sie, ob sie sich diese Gebote und Todsünden auch verinnerlicht hatte und als sie ich nur kurze und knappe Antworten gab wurde ihm wohl langsam bewusst, das mehr hinter ihrer Fassade steckte, als sie frei gab. Er fragte kurz nach, was mit ihr los sei und Sianne gab ihm nur zu verstehen, das es sie wohl noch etwas beschäftigte, aber sicher bald vergessen werden wird.
Mit dieser Antwort verabschiedete sie sich von Heinrich und ritt schnell wieder heim. Dort verkroch sie sich wie immer in ihr Zimmer. Sie wurde von Tag zu Tag ernster und immer verschlossener. Sie legte sich in ihr Bett und wälzte sich wie schon Tage zuvor hin und her, bis sie endlich einschlief und zumeist in einen Unruhigen, mit Alpträumen versehenden Schlaf glitt.
Sianne Lordal ist offline  
Geändert von Sianne Lordal (26.03.2006 um 19:04 Uhr).
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Alt 04.04.2006, 22:05
Zeit vergeht und heilt alle Wunden
#69
Sianne Lordal
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Sianne war etwas erschrocken, als ihr Vater sie ansprach und fragte, was sie bedrücke und ob es ihr gut ginge. Er machte sich sorgen, hatte wohl bemerkt, das sich seine älteste ziemlich zurückzog.
Sianne wurde durch diese frage schlagartig wieder in die Gegenwart gezogen. Klar hatte sie Probleme und die nicht zu wenig. Sie hatte Anpassungsschwierigkeiten in der Garde und ihr Vater hatte schon recht, wenn er meinte, das die Garde wohl nicht so sei, wie sie sich das vorgestellt hatte. Aber niemals, um keinen Preis würde Sianne das nun zugeben. Eher biss sie sich die Zunge ab. Sie tat sich wirklich schwer, sich ein zu finden und jeder Fehler, der ihr unterlief war ihr ein Gram.
Doch es half nichts. Schließlich war sie ja da, um aus den Fehlern zu lernen. Außerdem war sie schließlich die Jüngste in der Garde und hatte ein recht darauf, fehler zu machen. Auch wenn Sianne sich dieses oft nicht eingestand, da sie sich einredete, das sie als Majorstochter keine Fehler machen dürfte.
Sie würde und muss es schaffen, sich zurecht zu finden und ihren Vater zufrieden Stellen, ja stolz auf sie zu machen. Das war es wohl ,was Sianne am meisten Anstrebte. Sie wollte ihren Vater stolz machen.
Es tat ihr gut, mit ihrem Vater das eine und andere zu bereden. So ein wenig über die belangloseren Dinge, die sie bedrückten.
Ihr Vater machte ihr mut und gab ihr zu verstehen, das es in keinster Weise schlimm sei, Fehler zu machen. Schließlich sei sie ja Kadettin, damit sie es richtig lernt. „Niemand kommt in die Garde und kann gleich alles.“ Hatte Bolwen ihr schmunzelnd gesagt, als er bemerkte, das sich seine große Tochter immer noch sorgen um ihre vielen Fehler machte.
Aber dann gab es da noch ein Problem. Sie hatte gerade erst einen recht lieben Brief von Dorian erhalten. Nur hatte sie noch keine Zeit gefunden, diesen zu beantworten. Es verwirrte sie auch etwas, solch einen Brief von Dorian zu erhalten.
Darum verwirte es sie noch mehr, als Melina an diesem Abend Heim kam und berichtete, das sie Dorian und Tari gesprochen hatte.
In Sianne spannte sich wieder alles an. Sie erfuhr, was die beiden berichtete. Ins Sianne drehte sich alles, ihre Gefühle, Gedanken und ihre Urinstinkte, sie fuhren alle Karussell und niemand konnte es anhalten. Es hielt Sianne nicht mehr im Haus. Angespannt und völlig orientierungslos, rannte sie aus dem Haus, wärend ihre Mutter von dem Berichtete, was sie erfahren hatte. Sie setzte sich ans Ufer im Garten und wollte nichts mehr hören, sehen oder sagen. Einfach Ruhe haben, alles sortieren und verarbeiten können, das war im Moment ihr sehnlichster Wunsch, der wohl unerfüllt bleiben sollte.
Sie hatte völlig vergessen, das diese Aktion bei ihren Eltern sofortige Sorge und Panik auslösen würde. Denn kaum saß sie, stürmte ihre Mutter aus der Haustüre und ihr Vater hinterher. Melina war eh schon recht betrübt darüber, was sie erfahren musste und nun auch noch feststellen musste, das sie ihrer Tochter wohl in manchen Dingen nicht mehr weiterhelfen konnte. Der einzige, der noch einigermaßen zu Sianne zutritt bekam, war wohl Bolwen.
An diesem Abend trug er sie vorsichtig hinein. Wie ein kleines Kind kam sich Sianne vor, aber irgendwie genoss sie es. Sie fühlte sich geborgen und beschützt, als sie auf den starken Armen ihres Vaters ins Haus getragen wurde. Er legte sie sanft auf das Fell vor dem Kamin ab. Sie war dummerweise ohne Mantel in die Kälte hinausgegangen und hatte sich etwas verkühlt. Das Kaminfeuer sollte sei wieder aufwärmen. Erschöpft und müde, lies sie sich niederlegen, rollte sich wie ein kleiner Igel zusammen, während Bowlen ihr eine Decke über ihren zarten, recht zerbrechlich wirkenden Körper legte. So zusammengekugelt schlief sie vor dem Kamin ein und bekam nicht mehr mit, was die Eltern noch alles besprachen.

Als Sianne am nächsten morgen wieder aufwachte, fühlte sie sich keinen deut besser. Sie hatte zwar gut geschlafen, aber ihre Träume waren recht wirr. Ihre Gedanken und Gefühle waren immer noch recht durcheinander und verknotet, wie Wollknäule, mit denen Katzen gespielt hatten. Es setzte ihr recht zu.
Sianne kleidete sich an. Sie achtete sehr sorgfältig darauf, das die Uniform korrekt und sauber war und schaute sich drei viermal genau an, ob alles richtig saß und passte. „nichts vergessen?“ fragte sie leise und schaute in den Spiegel. „Ach du schreck!“ entfuhr es ihr, als sie ihre Gesegnete Halskette um ihren Hals bemerkte. Sie war an diese so gewöhnt, das sie sie schon vergaß. „Bloß nicht schon wieder einen Tadel einholen.“ Murmelte zu sich selber, hektisch die Kette ablegend und in eine ihrer Taschen im Rucksack ordentlich verstaut.
Dann ritt sie zum Unterricht. Nach dem Unterricht geleitete Sie ihren Vater in die Taverne. Dort traf sie auf Heinrich Borin und Ardenius Peret. Dieser Sprach mit Heinrich über eine Taufe. Sia hatte das ganze nur am Rande mitbekommen. Und wurde erst hellhörig, als Heinrich sie und ihren Vater fragte, ob sie Taufpaten für den jungen Herren sein würden. Doch dieses Thema sollte an diesem Tage nicht weiter ausdiskutiert werden und zu einem Späteren Zeitpunkt für viel Aufruhe sorgen.
Denn als Sianne wie gewohnt ihren Blick durch die Taverne schweifen lies, entdeckte sie einen Mann in schwarzer Robe und mit schwarzem Amulett. Sie wurde Starr vor Angst und schrecken. Sie konnte kaum etwas sagen und deutete nur auf die Person. Ihr Vater begriff und meinte: „Wir werden es gleich herausfinden, ob er es war.“ mit diesen Worten erhob er sich und ging auf diese Person zu. Er sprach sie an und dann bat er Neran, Sianne ins Schloss zu begleiten, wo dieser Mann verhört werden sollte. Sianne war das peinlich, das der Gardist sie so verängstigt, verschreckt und voller Panik sah. Aber er schien Verständnis für sie zu haben, führte sie zum Schloss und beruhigte sie.
Wärend des Gesprächs stellte sich heraus, das dieser Mann es nicht gewesen sein konnte, auch wenn er sich merkwürdig verhielt und, wie sich am ende Herausstellte, der Bruder von der Lebensgefährtin Arian´s war. Bolwen entlies den Mann, aber nicht, ohne vorher zu erfahrne, wo dieser zu erreichen ist und wohnt.
Danach gingen er und Sianne Heim. Erschöpft und erleichtert zu gleich ging Sianne dann hinauf in ihr Zimmer, wo sie sich auf ihr Bett warf und seufzend zur Decke blickte. „Ich muss mich an den Kerl richtig erinnern können oder ihn vergessen.“ Redete sie sich ein und schließ über diesen Gedanken ein.

Am nächsten Tag erwachte sie recht früh. So machte sie sich einen Plan, was sie so gedachte erledigen zu wollen. Sie hatte Lubali Nirkork angeschrieben, dieser wollte heute bei ihr vorbei kommen. Sianne bereitete alles vor, reinigte den Stall, fütterte die Tiere, damit diese und der Stall keinen schlechten Eindruck auf den Zähmer hinterlies. Es war für sie schon schlimm genug, das ihr geliebter kleiner Benny immer wieder nach ihr schnappte, wenn sie ihn streicheln wollte. Er humpelte recht stark, wollte aber keinen näher an sich heran lassen.
Herr Nirkork kümmerte sich recht gut um den kleinen Bengel und konnte diesem kleinen Kerl helfen, einen Splitter aus der Pfote zu ziehen, die er sich irgendwie wohl zugezogen hatte. Nach dem er das Tier versorgt hatte, erzählte Sianne ihm, welche Tiere sie gerne hätte. Vor allem weihte sie ihn ein ,das er ihrem Vater nix sagen solle, da der Kampfhund, den sie über ich erwerben wollte, ein Geschenk und eine Überraschung für ihren Vater sein sollte. Schmunzelnd nahm Nirkork dies zur Kenntnis und verabredete, das er sich melde, sobald er die Tiere gezähmt und abgerichtet habe.
Dann ging Sianne mit einem verschmitzten Lächeln in die Stadt. Sie war ziemlich in Gedanken versunken, räumte ihre Rückzugsburg, wie sie ihr haus gerne nannte auf und putzte es. Dabei dachte sie über viele Dinge nach. Die Garde, die Entführung, ihre Familie. Bei dem Gedanken Familie hielt sie inne mit ihren Putz und Aufräumarbeiten. Sie dachte daran, wie sehr sich ihre Mutter verändert hatte, seit sie entführt wurde. Sie war nicht mehr die alte, die fröhliche. Sianne fehlte das lachen und das Späße machen. Ihr fehlte eine vertraute Person, der sie wirklich alles anvertrauen konnte. Bisher war dies ihre Mutter gewesen, aber seit den letzten Geschehnissen, war dies nicht mehr möglich. Sianne war sich schon bewusst, das sie es selber war, die sich zurückgezogen hatte, aber gleichzeitig stellte sie fest, das ihre Mutter diesen Zustand wohl nicht bemerkt hatte. Es gabt immer wieder Stress und Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter. Und das keckste Sianne gewaltig an. Nicht selten hatte sie seit dem mit dem Gedanken gespielt von zu hause ganz aus zu ziehen. Doch das traute sie sich wiederum nicht zu, da sie alleine in irgendeinem Haus recht schnell Angst und Panik bekam. Sianne schüttelte den Kopf, um die nächsten aufkommenden Gedanken beiseite drängen zu können und beendete ihre Arbeit. Sie würde versuchen etwas mehr auf ihre Mutter zu zugehen, um mit ihr die alte Situation vor der Entführung wieder hin zu bekommen.
Nach getaner Hausarbeit machte Sianne sich auf in den Tala, wo sie ihre Mutter antraf, mit Narsieda und noch so einem Herrn. Bemüht, ihren Trübsinn zu verdrängen, tadelte Sianne ihre Mutter belustigt, weil sie mal wieder Schwarz trug. Eigentlich war ihr nicht zum Scherzen zu mute, vor allem weil ihre Mutter wissen musste, das sie diese Farbe abgrundtief hasste und mit ihrer Entführung in Verbindung brachte. Schwarz rief in ihr immer wieder Panik und Bedrohung hervor.
Inständig hoffte Sianne, das ihr niemals jemand wärend des Dienstes begegnete, der Schwarze Kleidung trug. Vor allem nicht schwarze Roben mit einem Schwarzen Amulett. Ihr war noch die Peinliche Situation außer Dienst mit Neran im Gedächnis geblieben, und das sollte sich nach Möglichkeit nicht im Dienst ereignen.
Das Gespräch mit den dreien verlief irgendwie stockend.
Ihre Mutter meinte, sie trage Schwarz, weil sie Siannes Lächeln und lachen vermisste. Das war alles andere als nett und lustig. Vor allem etwas, was Sianne wirklich nicht hören wollte.
Ihr war schon klar, das sie in der letzten Zeit wenig gelächelt oder gelacht hatte, aber wie denn auch, bei dem erlebten und den neusten Ereignissen???
Sianne gab ihrer Mutter zu verstehen, das sie schwarz nicht mag und fand, das Schwarz ihr auch nicht stehen würde.
Sianne fühlte sich alles andere als wohl, in der Gesellschaft ihrer Mutter und den beiden anderen. Es bereitete ihr Unbehagen.
Narsieda hatte ihre kleine Tochter bei sich. Die Kleine sah recht blass aus. Sianne äußerte diese Feststellung recht laut, so das Narsieda dann meinte: „Sie ist auch ein Mischling.“ Etwas skeptisch zog Sianne die Augenbrauen hoch, als ihre Mutter daraufhin erwähnte, „Du bist ja auch ein Mischling.“ Sia nickte verstehend meinte leise. „Ja, schon, nur habe ich Hautfarbe und Haare von meinem Papa.“ Melina nickte wiederum leicht. „Ja, meine wolltest du wohl nicht haben.“ Das saß. Sianne hatte das Gefühl, als würde eine große lange Nadel in ihr Herz gebohrt werden. Sie bemühte sich, das niemand dieses Gefühl bei ihr merkte und versuchte zu scherzen: „Ich kann nix dafür, aber ich kann ja mal den Haarschneider fragen, ob er meine Haare umfärbt.“ Kaum, das sie das gesagt hatte, machte sie sich auf den Weg. Natürlich mit dem Erfolgt oder Misserfolg, das der Haarschneider sich weigerte ihre Lockenpracht und Farbe zu verändern. Unverrichteter Dinge ging Sianne zurück zum Tala, wo sie beim eintreten noch einen Satz ihrer Mutter mitbekam. „ach das ist schon in Ordnung, sie fängt sich schon wieder.“ Sianne hatte die Augenbrauen hochgezogen und fragte sie: “Wer fängt sich wieder?“
„Na du, wegen deiner Launen.“ Hatte ihre Mutter gedankenlos geantwortet. Sianne platzte fast vor Wut. Da redete man über sie und wenn sie kam, schwiegen sie, das waren Erwachsene. Sia versuchte trotzdem noch zu erfahren, wo rüber sie redeten und Melina tat den gleichen Fehler wie vor Jahren auch. Sie sagte ihr, das sie ihr das zu Hause erzählen würde. Narsieda führte diesen Fehler noch fort, in dem sie meinte, das sie über Sianne gesprochen haben und sich dann gleich entschuldigend verabschiedete. Sianne kochte vor Wut und Enttäuschung. Wie konnte ihre Mutter ihr das antun??
Wutentbrand stapfte sie hinaus, löste die Zügel ihre Pferdes und schwang sich auf. Kurz begegnete sie ihrer Mutter, diese meinte nur, das sie genau das erwartet hatte. „Schön für dich, nun hast ja das, was du wollte.“ Dachte Sia böse und ritt davon, ohne noch einmal zu ihrer Mutter zurück zu blicken.
Als sie am Abend nach dem Unterricht mit ihrem Vater Heim kam, erzählte sie ihm von der Misere mit Melina. Es war klar, das er Melina gleich in Schutz nehmen würde. Sianne war darauf schon gefasst. Wenn er dies nicht mehr täte, würde sie wohl ins Grübeln geraten, ob er ihre Mum noch lieben würde.
Er brachte Sianne dazu, erst mal ruhig zu bleiben und noch mal mit ihr über alle dies zu reden. Kaum hatte er diesen Satz beendet, trat Melina ein.
Der Krach war vorprogrammiert. Und Bolwen brachte beide nach einer heftigen Auseinandersetzung dazu, miteinander zu reden. Das Gespräch lief anfangs gar nicht, bis stockend. Bis Sianne allen mut zusammen nahm und den Anfang machte, in dem sie erst mal fragte, warum ihre Mutter die Gesegnete Kette nicht mehr trug. Prompt bekam sie den nächsten Schlag von ihr ins Gesicht. „Weil die Silberne mir besser gefällt.“ Hatte sie geantwortet und Sianne wäre am liebsten hinausgerannt, hätte ihre Sachen gepackt und wäre ausgezogen. Ihr tat es höllisch weh, was ihre Mutter da sagte. Was sollte das?? Immer sollte sie auf ihre Mutter Rücksicht nehmen und was tat sie?? Sie nahm nicht einen Augenblick auf ihre Gefühle Rücksicht, eher noch das Gegenteil, sie trat noch danach und tat alles, damit es ihr noch mehr weh tat.
So schritten sie wieder von vorne, bis Sianne ihren Groll überwand und ihre Mutter einfach wortlos in den Arm nahm. Ab da konnten beide einigermaßen normal miteinander reden.
Es ging sogar soweit, das sie endlich mal wieder beide zusammen etwas ausheckten. Sie taten so, als würden sie wieder in einen argen streit geraten und gerade als Sia die Türe öffnete , schmiss Melina ein Kissen nach ihr. Sianne fing dieses recht geschickt und wollte gerade hinausstürmen, als ihr Vater plötzlich vor ihr stand und nach ihr greifen wollte. Lachend wich sie seinem Griff aus. Und als er bemerkte, das seine beiden Frauen ihn wohl geneckt haben und ihre Streitigkeiten beseitig hatten, brummte er schmunzelnd und bereitete seien Arme aus. Beide ließen sich lachend in seine Arme schließen und so endete dieser Tag doch recht Einträchtig.
Am nächsten Tag hatte Sia wieder unterricht. Es war ein seltsames Gefühl, das ihr Papa diesen abhielt und sie auch noch als einzige im Unterricht saß. Sie fühlte sich immer recht seltsam dabei ,wenn sie ihren Vater mit Sir und Euch anreden musste. Aber sie stellte auch fest, das dies mit der Zeit immer besser funktionierte. Nach dem Unterricht bat Sianne ihren Papa mit Heim, denn dort wartete eine Überraschung auf ihn. Der lang ersehnte Wachhund.
Bolwen war gerührt und freute sich sehr über diese Geschenk und diese Überraschung.
Überglücklich und zufrieden ging Sia an diesem Abend in ihr Bett.
Am anderen Tage stand für die junge Kadettin eine recht schwierige Aufgabe bevor. Ein Ketzer sollte verbrannt werden. Sianne wurde mit 3 weiteren Gardisten vom Korporal Kantala abgeholt und zusammen brachten sie jenen Ketzer zum Markt. Doch bis es aber soweit war, das der Ketzer zum Markt geführt werden konnte, verging die Zeit für Sianne im Schleichtempo. Es war ihr unangenehm neben diesen Mann zu stehen, vor allem, weil er wirklich nicht gerade nettes Zeugs von sich gab. Im Gegenteil, er schien versucht, die Kadetten dazu zu bewegen, das sei ihm glaub schenkten.
Zum Glück reagierte Heinrich auf Sianne hilfesuchenden Blick und reagierte darauf, in den Mann zur Ruhe brachte. Der Weg zum Markt verging zum Glück schweigend. Nachdem Heinrich einige Worte gesprochen hatte, wurde das Feuer angezündet. Sianne war froh, das sie sich das nicht anschauen musste. Es reichte ihr, das zu hören und später den verbrannten Geruch von Kleidung, Haut und Haaren riechen zu müssen. Sie bemühte sich den Würgereiz zu unterdrücken und hielt sich ab und an ein Tuch vors Gesicht. „Jetzt bloß nicht speien gehen.“ Redete sie sich ein und war recht erleichtert, als nach einer weile dann alle anwesenden endlich den Markt verließen und ein Gardist einen Passanten abführte. Gardistin Zoe führte die Kadetten zum Schloss. Dort übernahm Gardist Kean den befehl über die Kadetten. Sianne hatte das Gefühl, das es ihm spaß machte, die Kadetten etwas zu triezen. Er lies sie links um drehen, rechts rum und dann wieder links rum. Danach schien er mit der Bewegungsfolge der Kadetten endlich zufrieden zu sein und führte hinaus, wo sie gemeinsam die Stadtwache durchführten. Sie überprüften die Taverne, dann ging es zu Brennen, wo Sianne mit einem anderen Kadetten das Bankhaus überprüften. Nachdem Sia Meldung gemacht hatte, ging es zu Ross, wo dann die anderen beiden dran waren. Zurück zur Akademie lobte Gardist Kean sie alle und Sianne merkte zum ersten mal, das eigentlich kein Gardemitglied unmenschlich war.
Nachdem Sianne nach einem Anstrengendem Dienst heimkommt, entdeckt sie einen Brief, hebt diesen auf und liest ihn. Leicht nickend geht sie mit diesem Brief rauf in ihr Zimmer. Dort schaut sie einen Moment lang nachdenklich. "Ich werde dir wohl nicht alles sagen können, kleiner Freund. Die Gardepflichten werden dies zusätzlich nicht zulassen. Aber was schreib ich dir?? Ich möchte dich nicht kränken und andere seit finde ich im Moment kaum Zeit. Hinzukommt, das du mich ein wenig enttäuscht hast, in dem du mit meiner Mutter geredet hast." Seufzend greift sie zur Feder und Tinte und schreibt einen kleinen Brief.

Hallo Dorian,

es tut mir leid, wenn ich lange nichts mehr von mir hören lies und dir deinen Brief nicht beantwortet habe. Aber es gab viel zu tun in letzter Zeit und ich muss viel lernen. Schließlich möchte ich eine gute Gardisten, vielleicht einmal Majorin, werden. Darum ist meine Zeit etwas knapp. Also sei mir nicht böse, wenn ich dir eine Weile nicht schreibe oder mich anderweitig melde.
Um deine frage zu beantworten: Mir geht es gut, ja...... *Hier ist ein klecks zu sehen, der wohl vom ruhen der Feder herrührt.* mach dir keine Sorgen, ich schaff das schon.
Ich hoffe Angelina geht’s auch wieder gut, grüß sie von mir, wenn du sie siehst.
Machs gut

Sianne


Nach dem sie geendet hatte, las sie sich noch mal den Brief durch und nickte leicht. Etwas betrüb übergab sie den Brief einem Boten, mit der Bitte , diesen Dorian aus zu händigen. Sei reichte ihm etwas Gold und schlich wieder ins Haus, in ihr Bett. Sie hatte mit Absicht den Brief recht kurz gehalten und hatte sich bemüht keinerlei Emotionen in ihren Brief einfliesen zu lassen. Bewusst lies sie eine getrocknete und gezeichnete Lilie weg, die sie sonst bei Dorian´s Briefen beilegte oder malte. Er sollte schon wissen, das sie ihm im Moment nicht recht gut gesonnen war, aber trotzdem wollte sie seinen Kontakt nicht wirklich vermissen. Sie wollte ihm auf diesem Weg klar machen, das nicht alles so war, wie in dem Brief stand. Die Lilie war ihr beiden Freundschaftszeichen.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 11.04.2006, 12:30
Neue Freunde?
#70
Sianne Lordal
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Sianne hatte sich mit dem Gedanken auseinandergesetzt, das sie Seram wohl nie wieder sehen würde. Es war nun schon fast ein Jahr ins Land gezogen, seit sie ihn nicht mehr sah. Geschweige denn, das sie ihm geschrieben hat, ohne eine Antwort von ihm zu erhalten. Sie wollte ihn nicht verlieren, noch wollte sie ihn loslassen. Aber sie wusste, das sie da wohl träumerreinen nachhing, die niemals mehr wahr werden würden.
Mit dieser Entdeckung brach in Sia restlos alles zusammen. Wollte es nicht wahr haben, und doch war es so. Genauso, wie sie einen jungen Herrn, Ardenius Peret sehr nett fand. Doch sträubte sie sich gegen diese Gefühle. Er war doch mehr als 5 oder gar 7 Sommer älter als sie.
In Siannes Gedanken drehte sich alles, ihre Gefühle fuhren Karussell und niemand vermochte es an zu halten. Am liebsten wäre sie ausgerissen, weggerannt; aber das kam wiederum nicht in Frage.
Sie musste sich dem allem Stellen. So nahm sie es still hin und zog sich immer weiter zurück. Nur ab und an vermochte es ihr Vater , ihre kleine Schwester Avinia oder auch dieser Peret, sie aus ihren trüben Gedanken zu reißen. Am besten gelang ihr dies, in der Garde. Darum stürzte sich auch hinein. Sie las Bücher, übte heimlich und alleine für sich.
Ab und zu versuchte sie sich mit Avinia zu beschäftigen, sie malte mit ihr, erzählte ihr Märchen und veranstaltete Kissen- und Stofftier schlachten mit ihr. Ihr Zimmer sah danach aus, als hätte jemand ein Explosives Elixier gebraut. Aber die Zeit mit Avi war für Sianne die schönste. Sie konnte da vergessen, was gewesen war und lebte für einige Momente erneut auf. Ihr lachen kehrte in diesem Zeitraum wieder zurück.
Eines Tages, nach dem Sianne mal wieder den „Saustall“ in ihrem Zimmer aufgeräumt und beseitigt hatte, traf sie im Tala wieder auf Ardenius Peret. Die beiden kamen in ein Gespräch und plauderten munter drauf los. Sianne wusste nicht, was sie geritten hatte, das sie diesem Mann dort vor sich, erklärte, das sie entführt wurde. Es war nur eine Andeutung, aber das war schon recht viel.
Sianne wusste nicht wie und warum, aber sie hatte sich irgendwann mit ihm zusammen an einen ruhigeren und ihren geheimen Ort verzogen und sich dort mit ihm in ruhe unterhalten.
Wärend des Gespräches kamen in ihr wieder dieses Wirrwarr an Gefühlen hoch, das sie schwer zu unterdrücken versuchte. „Nein, das darf nicht sein.“ Redete sie sich recht erfolgreich ein. Ardenius erzählte ihr ein wenig von sich selber und sie redeten auch über Seram. Seram hatte sich schon über Monde hinweg nicht mehr b ei ihr gerührt. Kein Brief, kein Lebenszeichen, nichts. Sianne wusste nicht mehr, wie lange sie sich unterhalten hatten, aber irgendwann hatte sie das Gespräch beendet und war heim geritten.
Zuhause hatte sie es sich gerade gemütlich gemacht, als ihr Vater heim kam.
Sie beide plauderten eine weile über jenes und dieses und dann auch über Ardenius Peret. Ihr Vater schien sehr angetan von ihm und diese art kannte sie nur von ihrer Mutter, welche dann meist interpretierte, das es etwas mehr, als nur Freundschaft oder einfache Gespräche war.
Sianne zog innerlich die Notbremse. „Halt!“ das durfte nicht geschehen. Sie musste auch erst mal herausfinden, was mit Seram war. Auch wenn sie es sich nicht ganz eingestand, empfand sie doch mehr für Ardenius, als sie es jemals hätte zugegeben.
Um ihrem Vater Einhalt zu gebieten, da von ihm ein etwas seltsamer Satz kam wie: „er ist zwar ein gutes Stück älter als du, aber man weiß ja nie.“ meinte Sianne: „Wenn du glaubst, das Herr Peret mir den Hof macht, muss ich dich enttäuschen. Da ist rein gar nichts. Wenn, dann sind wir Freunde, mehr nicht.“ Hatte sie recht selbstbewusst rübergebracht, dabei jegliche Gedanken und Gefühle unterdrück.
Bolwen hatte noch versucht diesen Eindruck, den Sianne hatte zu verwischen, aber mit geringem Erfolg.
An diesem Abend ging Sianne recht verwirrt und vollkommen durcheinander ins Bett. Sie fand wieder keinen rechten Schlaf.
Als sie am nächsten morgen an ihrem Geheimversteck vorbei ging, fand sie dort einen Brief vor. Er stammt von Ardenius. Er hatte ihr einige aufmunternde und liebe Worte geschrieben. Siannes Herz machte einen Sprung und wieder stieg ihr die Röte ins Gesicht. „Er mag mich.“ Murmelte sie glücklich lächelnd. Im nächsten Moment schaute sie wie ertappt und blickte sich rasch um. Steckt den Brief eilig ein und eilte zur Bank, wo sie noch einige dinge bei Brennan hinterlegen wollte.
Als sie den Raum betrat, fand sie Baroness Aurelia mit einer anderen Dame und Kyra, der Knappin des Ritters Bogroise Shalmaire. Sianne kannte sie schon seit, ja seit sie selber wieder in Britain war. Kyra war in ihren Augen eine sehr respektvolle Person. Und sie mochte sie, obwohl sie Kyra selten gesehen hatte.
Sie hatte eine kurze Weile mit Aurelie geplaudert, als diese sich dann der anderen Dame zuwendete. Sianne nahm in diesem Moment allen mut zusammen und fragte Kyra nach Seram. Sie wollte reinen Tisch haben und endlich wissen, was los war, warum er sich nicht meldete.
Doch Kyra konnte ihr auch nicht weiter helfen. Er war außer lande und niemand wusste, wo er war. Betrübt nahm Sianne dies zu Kenntnis. Zu mindest wusste sie warum er ihr nicht antwortete. Sollte ihre Mutter da eventuell recht gehabt haben? Das Seram es nicht wirklich ernst mit ihr gemeint hatte? Sianne schüttelte sich, verabschiedete sich Gedanken verloren von den Dreien und ging unverrichteter Dinge wieder hinaus. Sie stieg auf ihr Pferd und ritt irgendwo hin, völlig Ziellos, bis sie am Abend wieder zu hause war. Sie schloss leise die Türe auf. Und schlich sich in ihr Zimmer. Sie wollte mit niemanden reden, allein sein mit diesem seltsamen unbekanntem Gefühl, das sich plötzlich in ihr breit machte. Es war kalt und grausig. Doch dieses mal ließ Sianne es zu, das alle Gefühle über sie einströmten. Müde, erschöpft lies sie sich in ihr Bett fallen, zog sich die Decke über die Ohren und weinte sich bitterlich in den Schlaf.
Am nächsten morgen betrachtete sie sich im Spiegel. Ihre Augen waren rot und gequollen von der Heulerei am Vorabend. So konnte sie unmöglich in der Garde blicken lassen. Es sollte niemand erfahren, das sie geweint hatte, schon gar nicht, das es wegen einem jungen Mann war. Der war es nicht mal wert.
Sianne nahm ihre Sachen auf und schloss sich ins Bad ein. Sie verbrachte dort gute ein einhalb Stunden, bis sie endlich einigermaßen mit ihrem Aussehen zufrieden war. Sie zog sich ihre Uniform an, steckt das Gardeschwert sorgfältig in seine Scheide und befestigte jenes an ihren Gürtel.
So ritt sie zum Schloss. Von dort aus Führte Bolwen einen weiteren Kadetten und die Gardistin Zoe zur Akademie.
Als aller erstes mussten sie ihre bisherigen ketten austauschen. Jeder bekam neue für seine Ausrüstung. Als Sianne an der Reihe war, ihre entgegen zu nehmen, stand sie zwar in korrekter Haltung dort, aber musste sich recht bemühen ,die aufkommenden Gedanken der Vergangenheit zu unterdrücken. Ihr war bisher nicht bewusst, das diese Kette eine solche Auswirkung auf sie hatten. Panik machte sich in ihr Breit und mit vie mühe gelang es Sianne, die Ketten entgegen zunehmen und an ihren Platz zurück zu kehren. Sie packte es so gerade eben, wieder ihre Fassung zurück zu erlangen, als Bolwen ihnen unterbreitete, das sei eine Gefangennahme üben werden.
Sianne stockte erneut der Atem. Ja, eigentlich wollte sie sich dem allem Stellen, aber wer half ihr, aus dieser Miesserie heraus? Sie wollte sich doch nicht vor ihren Kameraden bloßstellen.
Sie war heil froh, als die Gardistin und der Kadett den Anfang machten. Doch dann war sie an der reihe. Nun sollte sie einen Verbrecher spielen. Sianne stand einige Augenblicke recht unschlüssig da. Sollte sie sich gleich ergeben oder sollte sie kämpfen und die Gardistin herausfordern?? Noch bevor Sianne einen wirklich klaren Gedanken fassen konnte, zog sie ihr Schwert. Sie sah nicht mehr die Gardistin Zoe vor sich, sondern Arian. Kreidebleich, versuchte sie sich gegen diese Gestallt zu wehren, als sie mit einem schlag wieder in die Gegenwart zurück gezogen wurde. Den Moment, wo Sianne zögerte, nutze Zoe, um sie um zu schubsen. Sianne viel wehrlos zu boden. Rollte sich auf einen Befehl von Zoe auf den Bauch und sollte nun gefesselt werden. Für einige Momente schloss sie die Augen. Wenn Zoe jetzt die Handschellen bei ihr anlegen würde, würde sie sich vermutlich vollkommen vergessen. Sie hatte jetzt schon mühe, ruhig liegen zu bleiben und sich nicht auf zu bäumen.
Zoe wusste anscheinend um Siannes Erfahrungen mit den Handschellen und fragte den Major, ob sie das mit den Handschellen sein lassen könne.
Zum Glück befürwortete Bolwen dies und Sianne richtete sich hastig wieder auf. Als Bolwen dann noch fragte, wie sie sich gefühlt haben und ob Zweifel an der Durchführungsart der Gardistin gab, zog Sianne leise die Luft ein. „Nein!“ schrie sie innerlich. Diese Frage wollte Sianne nicht beantworten. In ihr war alles auf Flucht eingestellt. Zum Glück stellte der Major ihr nicht diese Frage. Er fragte statt dessen, welchen Eindruck sie hatte. Mit viel Mühe antwortete sie, „Gardistin Zoe, war sehr gut, Sir.“ Und wich damit einer direkten Antwort aus.
Bolwen gab sich zum Glück mit dieser antwort zu Frieden. Dich dann sollte sie mit dem Kadetten Verhaftung üben und musste wieder zurück stecken. Denn er war größer, breiter und stärker als Sianne selbst. Auch war er um einiges Älter als Sie und Sianne hegte zweifelte daran, einen verdächtigen dieser Statur zu überwältigen. Doch nahm sie allem Mut zusammen und versuchte sich daran, diese Aufgabe zu lösen. Doch die Übung endete in ein Desaster. Sianne hatte es zwar geschafft, ihm den Weg nach draußen zu versperren, doch nutzte dieser seine Überlegenheit und schubste sie mit aller macht. So viel sie über den Pfosten des Trainingsbereiches und verletzte sich das Knie. Kurz war ihr Schwarz vor Augen, als sie wieder klar sehen konnte, stand ihr Vater, der Major neben ihr und versuchte ihr auf zu helfen.
Nach einigen aufregenden Minuten fand sie sich im Lazarett des Schlosses wieder. Dort sprachen sie kurz über die Situation im Übungsraum. Sianne konnte nicht wirklich mit ihrem Vater darüber reden, denn zu sehr wahren da noch die alten Erinnerungen an ihre Entführung. Sie wollte darüber kein Wort mehr verlieren. Überhaupt hatte sie gedacht, das sie das ganze gut vergraben hatte. Aber wieder mal musste sie feststellen , das dem nicht so war. Wiederwillig blieb sie im Lazarett, wo Tira sich um sie kümmerte.
Zum Glück war ihr Knie nur geprellt und sie konnte am nächsten Morgen wieder Heim. Sie kam gerade zur Türe herein, als sei aus den Augenwinkeln etwas, nein jemanden am Schreibtisch ihres Vaters bemerkte. Avinia, sie hatte es irgendwie geschafft, auf den Stuhl zu kommen und hatte nun die Schreibfeder in der hand und tunkte diese in das Tintenfass. Doch, wie es nun mal so ist mit kleinen Kindern kippte das Fässchen um und die Tinte ergoss sich über den ganzen Tisch ihres Vaters. „NEIN!“ Sianne stürmte vor, versuchte sich Avinia zu schnappen, die es recht lustig fand, noch in der Tinte rum zu panschen. Sie wischte grob die Tinte vom Tisch und verfrachtete Avi ins Bad, wo sie auch noch ihre Uniform reinigte. Die beiden vergnügten sich eine Weile im Bad. Dann gingen sie hinunter und Sianne machte Avinia etwas zu essen. Nach dem essen überreichte Sianne Avinia ihre Gesegnete Kette. Sie wollte sich schon länger eine Neue bei Heinrich erbitten, denn diese Kinderkette war ihr schon seit längerem zu klein geworden.
Avinia und Sianne legten sich zum Mittagschlaf hin. Nach wenigen Minuten war Sianne wieder munter, sie ging hinunter und versuchte noch die restlichen Spuren von Avinia´s „Attentat“ zu beseitigen. Sie bekam den Tisch nicht ganz sauber. Ein hellblauer Fleck blieb auf dem Schreibtisch zurück. Sianne seufzte. „Herrje, was wir Papa schimpfen, wenn er das hier sieht?“ Dann viel ihr ein, das Aurelia ja die Möbel angefertigt hatte und schrieb diese an.
Nach dem Sie den Brief einen Boten übergeben hatte, zog sie sich in ihrem Geheimversteck zurück. Dort schlummerte sie vor dem Kamin ein.
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Alt 12.04.2006, 11:14
Eine traurige Zeit
#71
Sianne Lordal
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Es sollte nicht Siannes Tag sein. Sianne hatte bei Aurelie einen neuen Tisch besorgt und ihn gegen den Alten ausgetauscht, so das Papa nicht mehr diesen hässlichen Tintenfleck auf dem Schreibtisch hatte. Den alten Schreibtisch verfrachtete Sie derweil in den Abstellraum des Stalls.
Kyra hatte ihr Geschrieben, um ihr Persönlich eine Nachricht zu überbringen. Sianne ahnte schon, das es mit Sicherheit keine gute Nachricht sein würde. Sie wusste nicht, warum, aber der Brief klang nicht erfreulich.
Kyra kam zu ihr Heim. Dort erzählte sie, das Seram wohl spurlos verschwunden war. Er hatte niemanden eine Nachricht hinterlassen. Das war nicht üblich für einen Novizen, denn er hatte sich ab zu melden, wenn er sich für längere Zeit vom Rittergut entfernt. „Das ist nicht Seram ´s Art.“ Hatte sie leise, traurig nachdenklich gesagt. In ihr kam alles für einige Sekunden stehen, bevor es sie überrannte, wie ein Flutwelle.
„Vielleicht ist auch etwas mit seiner Familie,“ gab Kyra zu bedenken. Doch Sianne schüttelte den Kopf, selbst wenn er dort hin gegangen wäre, hätte er ihr zumindest eine kurze Nachricht hinterlassen. Aber das hat er nicht getan. Weder hier in Vesper, noch in Siannes Geheimversteck.
In diesem ganzen Chaos warf Sianne jegliche Termine durcheinander. Sie glaubte, das nun Kadetten Unterricht statt finden würde. Sie rannte in den Stall, zog sich andere Kleider an, in der Farbe, die sie Hasste und ritt so schnell sie konnte zur Akademie. Sie fand es ihrer Stimmung passender, diese ekelhafte Farbe zu tragen und ließ deshalb unterwegs ihren Tränen freien laufen. Erst als sie in Britain an kam, nahm sie sich wieder zusammen. Das der Unterricht für Gardisten, nicht für Kadetten war, viel ihr ein, als sie gerade ihr Pferd an der Akademie angebunden hatte. Doch sie musste eh hinein und einige Sachen aus ihrer Truhe heraus holen.
Sie wollte gerade wieder hinaus gehen, als sie fast mit dem Stadtelfen Sevarion Caron zusammen stieß. Dieser wollte den Major sprechen. Sianne wusste leider nicht so recht, ob sie ihn im Unterricht stören konnte. Später fing sie sich dafür eine Rüge ein. Sie versprach dem Elf, ihrem Vater... ähm, dem Major bescheid zu sagen, das der werte Elf einen Termin bei dem Herrn Major haben wollte. Es ging sich hierbei um den Handel.
Gerade hatte sie den Elfen verabschiedet, ihrem Vater.. ähm, nein, es war ja im Moment einfach nur der Herr Major, eine Nachricht unter die Türe geschoben, als dieser mit samt den Gardisten aus dem Klassenzimmer kam. Sianne zuckte zusammen, drehte sich um, riß sich zusammen und nahm Haltung an. Ihr Vater schaute sie schon skeptisch an, da er diese Farbe an Kleidung bei seiner Ältesten bei weitem nicht gewohnt war, doch gewahrte auch er Disziplin und salutierte, nach dem Siannes Salut. Sianne brachte kaum ein Wort heraus. Doch als der Major fragte, ob etwas vorgefallen sei, teilte sie ihm nur mit, das der Elf Sevarion Caron ihn sprechen wollte. Wofür sie sich gleich eine Rüge einhandelte. „So was ist sofort zu melden.“ Hatte ihr der Major streng gesagt. „Jawohl, Herr Majo.“ hat sie knapp geantwortet und hoffte, das sie nun gehen konnte. Doch der Major hackte weiter nach und Sianne belog ihn nun offensichtlich vor den Gardisten. Sie kam sich eh schon recht lächerlich vor, da die Gardisten schon mit bekommen haben, das ihr wieder mal ein Fehler unterlaufen ist. Auch, das sie verheult aussah, war wohl nicht zu übersehen und Sianne hatte eigentlich wenig Lust jetzt mit irgendjemanden zu reden. Doch es kam anders, als sie erhoffte. Der Major, Ihr Vater kannte sie leider zu gut, um zu wissen, das gar nichts in Ordnung war. Also bat er die Gardisten sich zu Rüsten und Sianne in sein Büro.
Dort harkte er erneut nach und Sianne schwieg ihn eine Weile um Haltung bemüht an, bevor sie mühsam heraus brachte, das es um Seram ging und er wohl offensichtlich verschwunden war. Nach dem sie ihrem Vater dies mitgeteilt hatte, wollte sie eilig verschwinden. Sie hielt zu meinen Ihren Vater von der arbeit auf und zum anderen wollte sie nicht weiter reden. Sie wollte allein sein, allein mit dieser Erfahrung, dieser Enttäuschung und dem damit verbundenen Schmerz. „Komm her,“ hatte Bolwen sie sanft auf gefordert, als er merkte, das sie fliehen wollte. Doch sie sträubte sich, erst nach dem zweiten oder dritten Bitten wendete sie sich zu ihm um und sah, das er sie umarmen wollte. „Ich versteh dich ganz gut.“ Flüsterte er leise. „es tut mir leid für dich, aber das wird vergehen.“ Sprach er leise weiter, nach dem Sianne es kurz zuließ, das er sie umarmte.
Sie löste sich auch recht schnell wieder. „ warte zu hause auf mich.“ Hatte ihr Vater gesagt. Sianne vernahm dies nur noch aus der Entfernung war, nickte noch und eilte hinaus. Sie ritt genauso schnell, wie sie hergekommen war zurück, rannte in ihr Zimmer und warf sich auf ihr Bett. Dort weinte sie sich in den Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte Sianne recht spät auf. Draußen schneite es heftig und es war alles recht trüb, was ihre Gedanken nur noch trüber werden ließ.
Sie raffte sich auf, packte einige Sachen zusammen, versorgte die Tiere und ließ ihre Hunde und Pferde im Stall zurück, wärend sie sich in ihr geheimes Versteck verzog. Sie würde Zeit brauchen, Zeit zum nachdenken und verstehen, Zeit zum verarbeiten. Niemand sollte sie so noch mal sehen. Sie würde sich erst wieder zeigen, wenn es ihr Besser geht.
Einmal blickte sie noch zu Avinia, die friedlich in ihrem Bett schlief, zu ihren Eltern, die eng an einander gekuschelt im Ehebett lagen und schliefen. Ein leises schnarchen ihres Vaters war das einzige, das diese Ruhe Störte. Ganz leise schlich sich Sianne aus dem Haus und schlug den Weg zum Versteck ein, wo sie sich ein warmes Feuerchen machte und zusammengekauert dort einschlief.
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Geändert von Sianne Lordal (12.04.2006 um 11:15 Uhr).
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Alt 13.04.2006, 17:42
Eine wichtige Unterredung zwischen Vater und Tocht
#72
Sianne Lordal
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Sianne wachte am nächste morgen recht unausgeschlafen auf. Irgendwer klopfte unten an der Türe. Sianne war richtig zusammen gezuckt. Wer konnte das sein??
Ihr Vater wäre so hereingekommen, er hatte schließlich einen Schlüssel zu ihrem Versteck.
Sianne öffnete vorsichtig ein Fenster im oberen Stockwerk und schaute hinunter. Dort stand eine Gestalt. Sianne konnte so gerade ausmachen, das es eine Männliche Gestalt war. Einmal bewegte sich die Gestalt nach hinten und Sianne duckte sich gerade noch rechtzeitig. Dann ging sie leise hinunter und schaute unten aus dem Fenster. Leise hatte sie gefragt, wer da sei.
Ardenius hatte sich zu ihr begeben. Eigentlich wollte Sianne niemanden sprechen, aber nun war er schon mal da und eigentlich tat es doch gut, mit jemanden zu reden. Auch wenn das Gespräch kurz und wohl etwas karg war, tat es Sianne gut. Sie musste sich nun aufmachen zur Akademie. Dort angekommen war sie erleichtert, das sie erst mal alleine und später Jaru zugegen war. Sie führten ihre Stadtwache durch und dann war Feierabend. Sianne kleidete sich in der Akademie um und hoffte, das sei ohne weiteres aus dem Hause schlüpfen konnte. Doch ihr Vater wartete unten. Jaru verlies grade vor ihr das Haus. „Mist,“ dachte Sianne sich und als ihr Vater sie ansprach, wusste sie, das sie sich nicht weiter darum herum drücken konnte. Es konnte schließlich so nicht weiter gehen. Sianne gab ihrem Vater zu verstehen, wenn sie darüber redet, das sie es auf keinen fall hier in der Akademie tun würde. Überhaupt hatte sie vor, es zu vermeiden in Zukunft Private Gespräche in diesen Räumen zu führen. Sie wusste noch nicht, ob es ihr gelingen würde.
Aber so wirklich war sie auch nicht zum Gespräch bereit, da kam es ihr ganz gelegen, das sie erst mal nach Hause laufen musste. Doch dort änderte sich ihre Haltung ganz langsam.
Sianne konnte nicht sagen, was sie bewegt hatte, doch noch mit ihrem Vater über ihre Gefühle und Gedanken zu reden, doch strahlte er etwas aus, das sie dazu bewegt hat.. war es die Ruhe? Oder die Wärme? Oder vielleicht die Geborgenheit und das wissen, das er immer für sie da sein würde? Egal was sie auch hat?
Sianne merkte im laufe des Gesprächs, das es ihr am Anfang immer schlechter ging. Sie war kurz davor, wieder die Flucht zu ergreifen und sich ein zu graben. Doch lies dies ihr Vater nicht zu. Er bewegte sie dazu, ihm genauer zu zuhören, was sie bisher nicht so richtig getan hatte. Sie wollte nicht und sträubte sich gegen alle möglichen Rat- und Vorschläge.
Er jetzt, wo er genau vor ihr stand und seine Hände auf ihren Schultern sanft ruhten, erst jetzt nahm sie seien Worte richtig war und merkte, welch Sorgen er sich um sie machte. Vor allem, warum er bedenken hatte, das es vielleicht doch zu früh war in die Garde ein zu treten.
Sianne nickte kaum merklich, spielte schon mit dem Gedanken, die Garde wirklich zu verlassen, doch riss sie sich im letzten Moment zusammen. „Nein,“ ich habe es angefangen und werde es auch beenden. Irgendwie werde ich das schon schaffe.“ Hat sie sich eingeredet. Sie bekam aber auch Rückhalt von ihrem Vater in dieser Entscheidung. Denn er hatte ihr freigestellt, ob sie sich eine „Auszeit“ nehmen wolle oder nicht. Doch in der Beziehung glichen sich die beiden irgendwie. Wenn sie auch nicht blutsverwandt waren, so hatten sie doch so manches gemeinsam und das war wie ein dickes „Freundschaftsband“ zwischen den beiden und ließ andere und auch sie selbst glauben, das sie wie Vater und Tochter waren.
Sianne sprach sich jeglichen Kummer von der Seele und merkte als bald, das sie nicht alleine mit diesem Kummer da stand. Es tat ihr gut, zu hören, das der Vater mit manchen gleichen Problemen kämpfte, wie sie selbst. Und so konnten sie beide sich gegenseitig stützen und helfen.
Sianne war aber auch erleichtert, das am Vortag keiner gemerkt hatte, das sie entgleist war. Bei den Übungen hatte sie für eine Weile nicht mehr Zoe, sonder Karex vor sich gesehen und es war Zoe ´s Glück, das Sianne noch nicht so gut war.
Sianne wusste nicht, wie lange sie mit ihrem Vater so geredet hatte. Aber irgendwann hatte sie ihm das dann doch mal mit dem Schreibtisch gebeichtet. Ihr Vater hielt es für einen Scherz, zu mal Sianne es geschafft hatte, den Tisch original ein zweites mal wieder zu bekommen.
Aurelie hatte ihr netter weise dabei geholfen. Als Bolwen dann endlich den Tisch im Stall sah, begriff er, das es wirklich so war. Wärend er so seinen „guten“ mit einem riesigen Tintenfleck versehenden Tisch betrachtete, berichtete Sianne, wie sie es geschafft hatte, den Tisch zu bekommen und aus zutauschen. Dabei viel auch der Name Mendorin. Bolwen hatte sie skeptisch an geschaut und wollte wissen, was Aurelie ihr schon alles erzählt hatte. Denn Grund dafür sollte sie ein wenig später vor dem Kamin erfahren. Bolwen war gerade mitten in den Erklärungen, als Melina das Wohnzimmer betrat. Sianne konnte nicht recht sagen was los war, aber ihre Mutter war recht wortkarg gewesen. Bis auf die Tatsache, das ein Elf bald einmal zu besuch kommen würde, war kaum etwas aus ihr heraus zu bekommen. Sianne vermutete, das sie vielleicht mit dem Papa alleine Reden wolle und verdrückte sich. Sie war eh schon recht Müde geworden und die Neugierde auf die Geschichte mit Mendorin hatte sie noch wach gehalten. Doch nun bestand wenig Hoffnung, mehr von dem jungen Mann, der in ihrem Alter sein sollte, zu erfahren.
Sianne verabschiedete sich in der Gewohnten form von ihren Eltern und verkrümelte sich in ihr Bett. Sei zog die Bettdecke über die Ohren und schlief diesmal recht schnell ein. Der wenige Schlaf in den Letzten Tagen forderte nun seinen Tribut und nun konnte Sianne endlich mal seit Tagen ruhig schlafen.
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Alt 03.05.2006, 11:16
Verzweifelung, neue Freunde und die suche nach Ruh
#73
Sianne Lordal
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Sianne wachte am nächsten Morgen auf, Ausgeruht und munter. Voller Tatendrang war sie nach dem Gespräch mit ihrem Vater. Schon lange hatte sie gemerkt, das es ihr leichter viel, mit ihm zu reden, als mit ihrer Mutter. Sianne hat lange darüber nachgedacht warum und musste traurig feststellen, woran es lag. Sie ließ sich zu schnell von ihrer Mutter reizen. Auch war ihre Mutter wohl äußerst neugierig, schnell eingeschnappt, wenn Sia sich weigerte, ihr auf der stelle „Bericht“ zu erstatten. Sia merkte sehr wohl, sie sich schon lange von ihrer Mutter entfernte. Sie fühlte sich missverstanden von ihr. Sicherlich war dies nur ein Gefühl, aber oft wusste Sianne nicht, wie sie damit umgehen sollte und ihrer Mutter gegenübertreten konnte. Schon seit längerem bemerkte Sia auch, das es zwischen den Eltern nicht selten Unruhe gab. Was in ihr recht oft eine Panikattacke auslöste.
Sie wollte nicht zusehen, wie ihre Eltern sich trennten und sie wohlmöglich noch einen neuen Vater bekam. Der Gedanke daran ließ Sianne erschaudern.
Erst letztens in der Taverne musste Sianne eine Situation miterleben, die ihr alles andere als angenehm war.
Ihre Mutter hatte beschlossen, wieder zu arbeiten und nahm neue Aufträge an. Sie betrat mit ihrem Vater nach einer netten Unterrichtsstunde, die Taverne. Sianne setzte sich gleich ihrer Mutter gegenüber und dachte sich nichts weiter dabei, das sie eventuell stören konnte. Ihr Vater war da etwas achtsamer und fragte Melina, ob es ihr recht sei, das er sich zu ihr setzte. Und was er da von ihr zuhören bekam, versetzte selbst Sianne einen tiefen schlag in ihre Seele. Sie konnte regelrecht spüren, wie sehr es den Vater verletzt haben musste. Ihre Mutter hatte ihm gesagt, das sie doch gerade ein Verkaufsgespräch führe. Irgendwie hatte Mel ihr Feingefühl verloren. Sianne hätte ihr am liebsten dazwischen geredet und gesagt, das sie aufrückt und ihren Bolwen neben sich setzen lässt oder irgendeine andere alternative anbot. Aber dies war nicht so. Sie war wohl so sehr in ihren Tatendrang vertieft, das sie es vergaß. Betroffen sah Sianne zu, wie ihr Vater sich an einen anderen Tisch setze und da ihre Mutter auch für sie keine Zeit hatte, ging sie hinaus. Sie hatte draußen stimmengewirr wahrgenommen und war neugierig geworden.
Das was sich ihr draußen bot lies sie aufhorchen und etwas unsicher werden. Alle Instinkte in ihr waren auf Alarm gestellt, so das sie in den Tala rannte und erst vor ihrem Vater halt machte. Dort zögerte sie einen Moment und überlegte, wie sie ihm die Nachricht von draußen überbringen solle. Als Tochter zu Vater? Oder lieber als Kadettin zum Major? Sianne entschied sich für die letzte Variante.
Murrend und missmutig über die Störung beim Essen stand der Major auf und eilte mit ihr hinaus. Draußen angekommen, taten alle beteiligten so, als sei nichts gewesen. Sianne hätte schreien können vor Wut. Sie fühlte sich bloßgestellt. Nach einigen ermahnenden Worten ging der Major wieder hinein. Sianne blieb einen Moment, da sie aus den Augenwinkel mitbekam, das sich da doch wieder was tat.
Plötzlich wurde einer Handgreiflich. Für Sianne eine echt verzwickte Situation. Sicher würden diese Kerle erneut so tun als sei nichts gewesen, wenn sie wieder hinein rennt. Doch, tut sie es nicht und jemand wird verletzt, wird sie sicher zur Rechenschaft gezogen. Also eilte Sianne hinein, um dem Major von diesem Vorfall zu berichten. Ihre bedenken wurden von jetzt auf gleich aus dem Weg geräumt, da die beiden Missetäter höchstpersönlich in die Taverne gerannt kamen und ihren Streit fortführten.
Kurzerhand wurde der eine festgenommen, der andere gebeten mit zu kommen. Und so gingen sie hinaus in Richtung Hauptquartier, wo eine der Personen verhört wurde.
Nach erneut ermahnenden Worten ließ der Major den Gefangenen wieder frei. Er war wohl kein Unbekannter in der Garde. Sianne betrat gemeinsam mit ihrem Vater die Taverne und beide unterhielten sich einige Augenblicke.
Er fragte, wer bei Avinia sei. Sianne überlegte kurz. Klar, der Zwilling ihrer Mutter war doch daheim. Missmutig nahm Bolwen das zur Kenntnis. Sianne gab zu verstehen, das sie Heim reiten und nach dem Rechten sehen würde.
Schon machte sie sich auf den Weg. Zu Hause war alles friedlich, Avinia war gut versorgt worden und schlief ruhig in ihrem Bettchen. Sianne deckte sie liebevoll zu und ging hinunter. Unten räumte sie den Tisch ab. Als sie gerade das letzte Teil in den Schrank räumen wollte, viel ihr Blick auf eine Flasche Bier, die sie noch nicht dahin geräumt hatte, wo er hingehörte. Nachdenklich sah sie eine weile die Flasche an. Es hieß, das Alkohol Schmerzen wegnehmen könne. Ob er auch in der Lage war, die Schmerzen zu beseitigen, die kein Heiler beseitigen konnte??
Sianne öffnete die Flasche, roch daran. „Args... igitt igitt, das richt ja scheußlich“ murmelte sie zu sich, hielt sich die Nase zu und trank in einem Zug die Flasche leer. Danach schüttelte sie sich und es dauerte nicht lange, bis sich die Wirkung des Bieres bemerkbar machte. Um sie drehte sich alles und ihr war zum Lachen und Weinen gleichzeitig zu mute. Was war das für ein komisches Zeug?? Sianne wurde es schlecht und sie erinnerte sich an ihrer ersten Bekanntschaft mit dem Alkohol. Dort hatte ihre Mutter sie mit kaltem Wasser einigermaßen nüchtern bekommen.
So taumelte sie aus dem Wohnzimmer in den Flur, ging gerade die Treppen hinauf, als ihre Eltern wieder Heimkamen. Diese bemerkten Siannes seltsame Gangart sofort. Und als Sia auf das rufen ihrer Eltern nicht reagierte, eilte ihr Bolwen nach. Im Bad setzte sie sich erst mal an den Wannenrand. Sie musste sich festhalten. Alles drehte sich. Mit Mühe bekam sie sich einige maßen wieder unter Kontrolle und da stand schon ihr Vater in der Türe. Sie musste zu ihm gehen und ihn anhauchen. Doch kaum war sie in seiner nähe, hatte er begriffen, was diese Gleichgewichtsstörungen seiner Tochter ausgelöst hatte. Recht böse auf Sianne, schickte er sie hinunter. Wo sie kurze Zeit später von ihren Eltern erst mal eine gehörige Standpauke erhielt. Erst als Sia weinend zusammenbrach und schluchzend erzählte, was sie bedrückte, begriffen die Eltern, was geschehen war. Ihnen war es wohl selber noch nicht bewusst geworden, das ihre Ehe litt und vor allem Sianne, die am Meisten davon mitbekam. So beschlossen sie am nächsten Tag alle zusammen etwas zu unternehmen und dieses Problem gemeinsam in die Hand nehmen um eine Lösung dafür zu finden.
Mit diesem Wissen taumelte Sianne in ihr Bett, viel in einen Tiefen und recht ruhelosen Schlaf.
Am nächsten Morgen stand sie sehr früh auf und organisierte einige Dinge. Sie plante ein kleines Picknick in ihrem Haus zu veranstalten. Denn dort waren ihre Eltern noch nie gemeinsam mit ihr gewesen und da es leider draußen immer noch sehr kalt war, war dies wohl die Beste Lösung.
Die Überraschung gelang ihr recht gut. Allen gefiel es, vor dem Kamin zu sitzen und ein Picknick ab zu halten. Avinia, die sich auf Siannes Panter gestürzt hatte, futterte, was das Zeugs hielt. Elthia der Zwilling ihrer Mutter schien sich auch für eine weile recht wohl im kreis der Familie zu fühlen und das erste mal seit langem saß die Familie vereint beisammen, aßen, tranken und lachten.
Aus irgendwelchen Gründen musste Elthia plötzlich gehen. Sianne machte sich keine weiteren Gedanken darum, da ihr Elthia noch recht fremd war. Avinia hatte sich auf den Panter bequem gemacht. Sianne nahm sie Vorsichtig auf den Arm, mit samt Panter, da Avinia diesen recht gut festhielt und trug sie in das Große bett hinüber. Dort deckte sie die kleine liebvoll zu und gesellte sich wieder zu ihren Eltern.
Es wurde ein recht unterhaltsamer Abend, bei dem Sianne das erstemal seit Ewigkeiten ihre Eltern wieder Glücklich beieinander sitzen und Turteln saß. Ja, sie küssten sich sogar mal wieder in ihrer Gegenwart und herzen sich. Man konnte spüren, das sie sich immer noch lieb hatten, wie am ersten Tage.
Die Gedanken schwelgten ein wenig in die Vergangenheit und Sianne konnte feststellen, das sie eine Sorge der Eltern hatte entgegen wirken können. Nämlich die, das sie vor ihrem 16ten Lebensjahr selber Mama würde.
Siannes Gedanken gingen ab und an auch ihre Wege und so dachte sie über Seram nach. Eigentlich hatte sie ihn schon und insgeheim musste sie feststellen, das sie sich in wen anderem verliebt hatte. Eine wahrlich verzwickte Situation, vor allem, da Sianne wusste, das er eine andere Liebte.
Irgendwie haben ihre Eltern ihre Gedanken wohl lesen können, zumindest wollten sie wissen, an wen sie denke.
Sianne druckste herum und meinte nur „ Derjenige weiß es selber noch nicht, aber seid beruhigt, ihr kennt ihn und seid ihm im großen und ganzen wohlgesonnen.“
Sie merkte, wie Bolwens Gesichtzüge sich schlagartig veränderten. Er bat Melina hinaus, weil er mit ihr Reden wollte. Sianne fühlte sich wieder mies. Hätte sie bloß geschwiegen, so wie sie es sich vorgenommen hatte. Aber sie wollte ihren Eltern zeigen, das sie ihnen Vertraut und alles sagt.
Nach einer weile kamen sie wieder rein und die Stimmung war hinüber. Der einzige Trost, den Sianne nun hatte, war der, das ihre Eltern beschlossen hatten, hier, in ihrem „Versteck“ zu nächtigen.
Müde kuschelte sie sich an Avinia an und schlief ein.
Am nächsten morgen erwachte Sianne verschlafen und verwirrt auf. Wo war sie?? Ach ja, stimmt ja, in ihrem Versteck. Bisher hatte sie sich nie getraut hier wirklich zu schlafen. Schlaftunkend richtete sie sich auf und schlich ins Badezimmer. Ihre Eltern waren wohl schon auf, denn das Bett war leer und gerichtet.
Nach dem sie sich gewaschen und angekleidet hatte, nahm sie Avinia auf den Arm und brachte sie Heim. Dort spielte sie noch eine Weile. Als es zeit für Avinia war ihren Mittagsschlaf zu machen, brachte Sia sie noch in ihr Bettchen und ging hinaus. Sie hatte noch einiges zu erledigen. Sie hatte versprochen, im Gottesdienst einige Führbitten vorzulesen. So schrieb sie sich einen Zettel voll mit den Bitten, die sie an diesem Abend vortragen würde.
Auch schrieb sie einen kleinen Brief an Ardenius. Er sollte von ihr selber erfahren, was sie fühlte, bevor es eventuell ihre Eltern taten. Ihr klopfte das Herze so stark, das sie glaubte, man könne es hören, wenn man neben ihr stand.
Sie wusste, er hatte sein Herz jemand anderem Geschenkt, doch konnte sie nicht weiter mit diesem Gefühl alleine weiter leben. Ihr wahr sehr wohl bewusst, das er ihr weh tun würde und sie musste dies irgendwie vor ihren Eltern verstecken. Sie wollte nicht, das ihre Eltern Ardenius irgendetwas vorhielten, wofür er nichts konnte.
Noch bevor sie mit ihm reden konnte, trat der Baron und Oberst der Garde auf Ardenius zu. Das war er ihm mitteilte, erfüllte Sianne für eine Weile mit viel Stolz. Warum, konnte sie nicht sagen. Vielleicht war es, weil sie sich für Ardenius freute, das sein Wunsch und Traum endlich in Erfüllung ging und er den Beruf ausüben konnte, für den er sich so sehr eingesetzt hatte. Anderer seit´s war sie sehr Stolz einen solchen Mann als ihren Freund bezeichnen zu dürfen. Doch da war mehr und das musste sie klären, auch wenn es für sie recht schmerzhaft werden würde.

Als sie ihn im Trubel der Geschehnisse traf und endlich zeit und ruhe für ihn fand, druckste sie erstmals herum, bis es aus ihr herausplatze. Sie wollte nicht hören, das er ihre liebe nicht erwiderte. Doch er tat diese. Er unterbreitete ihr noch mehr, was ihr noch einen größeren Schmerz tief in ihrem Herzen und ihrer Seele verursachte, als es eh schon tat. Sie konnte niemanden sagen, was sie veranlasst hatte ihr Herz an diesen Mann zu verlieren, doch wusste sie auch, das sie alles daran setzen musste, ihn vor ihrem Vater schützt. Er würde recht sauer werden, wenn er erfahren würde, das Sianne wegen diesem Mann litt. Aber er konnte ja nicht einmal was dafür. Er war nur für sie da gewesen. Er hatte nichts getan, das Siannes Hoffnung noch mehr schüren würde.
Und so zwang sie sich mit viel Mühe dazu, ihn nicht gleich vor die Türe zu setzen.
Er sollte ihr Freund bleiben, auch wenn es nicht die Freundschaft sein würde, die sie sich erhoffte.
Zu Ardenius hatte sie gesagt, das sie Heim reiten wolle. Doch sie konnte keine Ruhe finden und brauchte irgendwas um sich herum. Also ritt sie zum Heilerhaus. Dort sagte Calin ihr, das ihre Eltern bereits fort seien. Sianne konnte sich denken, wo sie die Eltern anfinden würde und ritt schnurstracks zum Tala. Auf den Weg dorthin gingen ihr allerlei Gedanken durch den Kopf. So viele, das sie wie im Tran den Tala betrat und irgendwas bei Riane bestellte. Das alles, ohne überhaupt nach zu denken, was sie tat.
Sie kam erst wieder zu sich, als ihr Vater neben sie trat und fragte, ob alles in Ordnung sei. Sia zuckte kurz zusammen, nickte dann kräftig. „Ja ja, alles in Ordnung.“ Flunkerte sie ihren Vater an. Es viel ihr schwer, ihn so an zu lügen. Hatten sie sich einst versprochen immer offen und Ehrlich zu einander zu sein.
Sie wusste sich keinen Rat, wie sie ihm die Wahrheit sagen konnte, ohne ein Versprechen zu brechen. Also log sie.
Als sie sich umwandte und mit ihrem Vater zum Tisch ging, wo auch ihre Mutter saß, erschrak sie kurz. Betroffen sah sie Ardenius an, welcher ebenfalls nicht recht wusste, mit dieser Situation klar zu kommen. Schnell riss Sia sich zusammen und tat so, als sei nichts gewesen. Doch tat sie diese Rechnung wohl ohne das Feingefühl der Eltern.
Beide forschten nach. Jeder auf seine Art. Sianne wurde das ganze recht unangenehm und wich aus. Auf keinen fall würde sie hier im Tala oder der Ente, in die sie dann überwechselte reden. Ihr Vater schien dies zu merken und gab es auf, nach zu forschen. Sicherlich war ihm Bewusst, das seien älteste irgendwann schon reden würde. Melina hin gegen wollte sofort wissen, was Sache war und erlaubt diesmal sogar, das Sia ein Glas Wein mittrank. Sie hatte sich wohl erhofft, das ihre Tochter dadurch gesprächiger würde. Aber da hatte sie sich leider vertan. Sianne hatte den Braten gerochen und nahm sich kräftig zusammen, ihr nichts zu sagen.
Es schien ihr auch zu gelingen. Nur zu welchem Preis?
Sie verstritt sich wieder mal mit ihren Eltern. Mit dem Ergebnis, das sie ihrem Vater klar machen konnte, das sie in Tavernen so was nicht besprechen wollte und ein Versprechen abgegeben hatte, darüber nicht zu reden. Er verstand es, was Melina leider nicht tat. Selbst die Bemühung, ihr Mutter zu Hause zum Reden zu überreden oder ihr einiges zu sagen, obwohl diese offensichtlich nicht zuhörte, brachten Sianne kein Stück weiter. Sie saß wieder alleine mit all dem Schlamassel da. Niemand, dem sie sich nun wirklich anvertrauen konnte. Ihrem Vater hätte sie es gern gesagt, doch die bedenken, das er Ardenius zusetzen würde, hielten sie davon ab.
Bolwen hatte im Moment eh damit zu tun, seien Frau davon ab zu halten, etwas unüberlegtes zu tun.
Sia wusste nicht, wie lange sie unten alleine gesessen hatte. Sie ging irgendwann hinauf, öffnete Leise die Zimmertüre zu ihren Eltern und trat ein. Einen kurzen Augenblick beobachtete sie diese. Bolwen hielt ihre Mutter im Arm, immer noch leise auf sie einredend. Mel schien Sia nicht bemerkt zu haben.
So schlich sie sich hinüber in ihr Zimmer. Ohne einen Gruß und ihren Abendlichen Gutenachtkussritual.
Sei zog sich aus und warf sich in ihr Bett, zog die Bettdecke über den Kopf. Sei wollte niemanden mehr sehen und mit keinem mehr reden. Sie wollte ruhe haben. Ruhe und Frieden. Weinend schlief Sianne so irgendwann ein.
Am nächste Morgen wachte sie total verwuschelt, mit verweinten Augen auf. Schlenderte mit all ihren Sachen ins Badezimmer und machte sich zurecht. Nach dem sie ihre Haare einigermaßen gerichtet hatte und ihr Gesicht nicht mehr so weinerlich verquollen, schlich sie sich aus dem Haus und kam auch die nächste Nacht nicht wieder heim.
Sie zog sich in ihr offenes „Versteck“ zurück. Sie packte ihre Sachen aus und räumte sie säuberlich in die Schränke ein. Dabei viel ihr der Brief von Angelina entgegen. Angelina „ Hmm“ brummte Sianne nachdenklich. Sollte sie es wagen?? Sie zweifelte ein wenig, doch war ihr auch noch die Zeit tief in Erinnerung, in der sie mit Angi zusammen in der Zelle saß und sie sich gegenseitig mut zusprachen.
Eilig nahm Sia ihr Schreibzeug heraus und antworte Angi. Übergab einem Boten die Notiz mit der Bitte jenes an Angie zu übergeben und nur an sie und niemanden anderen.

* wenn Angi die Notiz erhält, wird sie darin folgende Kurznachricht erhalten. *

Liebe Angi,

kann heute gegen 19:30 bis 20: 45 Uhr am Kloster von Yew sein.

Gruß

Sianne
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Alt 05.05.2006, 12:53
Im Strudel der Gef
#74
Sianne Lordal
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Sianne stand am nächsten Morgen recht unausgeruht auf. Sie hatte in der Akademie übernachtet. Die vielen seltsamen Geräusche, das leise Schnarchen der anderen Kameraden, hatten sie nicht wirklich schlafen lassen. Langsam rappelte sie sich auf und zog sich an. Danach schlenderte sie gedankenverloren die Strassen entlang, zum Stall, in dem Sie ihr Pferd und ihren Jagdhund untergebracht hatte.
Langsam und mit einem recht mulmigem Gefühl ritt sie Heim. Dort an gekommen, traf sie auf ihre Mutter. Nach anfänglichen Problemen, das Gespräch in Gang zu bekommen, vertrugen sich die beiden recht schnell und Plapperten munter drauf los. Sianne berichtete ihr von ihren Gefühlen zu Ardenius. Auch sprach sie mit ihrer Mutter darüber, wie unsicher sie sich fühlte und nicht weiß, wie sie sich nun ihm gegenüber verhalten solle.
Am Abend zuvor hatte sie mit ihrem Vater geredet. Ihm alles erklärt und von ihm 3 Dinge erklärt bekommen, was sie tun könne. Aber diese Entscheidung wollte er ihr nicht abnehmen und er tat dies auch nicht. Sianne verschwieg ihm, das sie sich mit Angelina getroffen hatte und was sie mit ihr besprach oder von ihr erfahren hat. Sie wusste, das würde wieder nur streit und Auseinandersetzungen geben und dem war sie Müde geworden. Sie war es Leid sich immer rechtfertigen zu müssen oder zu erklären, warum sie so handelt und nicht anders. Es viel ihr aber auch recht schwer, darüber zu schweigen. Sie wollte keine Geheimnisse vor ihren Eltern haben, aber in diesem Fall blieb ihr wohl nicht viel anderes übrig. Die Politik beider Baronsgebiete waren zu unterschiedlich und verstritten, das man wohl kaum eine andere Möglichkeit hat, als sich heimlich mit anderen Personen zu treffen. Zwar gefiel Sianne einiges nicht, was Angi sagte oder zu erklären versuchte, aber sie merkte, das es ihr gut tat, mit jemanden zu reden, der das selbe wie sie erlebt hat und der sie verstand. So beschlossen die beiden auch, sich öfters heimlich zu treffen und dafür vielleicht ein kleines verstecktes Haus zu suchen. Das auf jedenfalls außerhalb des Herzogreich liegen würde. Angelina wollte dazu sogar die Elfen befragen. Die elfen... Sianne wusste nicht, ob sie zwei Menschenkinder helfen würden. Wozu auch, kannten sie zumindest Sianne nicht. Sie hatte zwar mal mitbekommen, das Angelina sehr gut mit den Elfen befreundet war und wohl durch sie die Sprache der Tiere verstand, doch glaubte sie nicht daran, das die Elfen es erlauben würden, das sie in ihrem Reich eine kleine versteckte Hütte bauen dürften.
Zu Hause sprach Sia sich mit ihrer Mutter aus. Sie erzählte ihr von ihren Gefühlen zu Ardenius und was Papa ihr vorgeschlagen hatte.
Drei Dinge waren es.
Das eine, sie konnte sich zurückziehen und weinen, bis keine Träne mehr käme.
Das andere, sie könne ihm Glück wünschen und seine Freundschaft für sich gewinnen und ihm das Glück gönnen.
Das letzte, sie könnte kämpfen. Kämpfen um die Gunst von jenem, in den sie sich verliebt hatte.
Ihr Mutter machte ihr Mut. Sie sollte nichts unversucht zu lassen und erklärte ihr, wie sie mit den „Waffen“ einer Frau vielleicht etwas abändern konnte. Sianne ließ sich davon zu erst anstecken. Und sie sponnen so ihre Hirngespinste. Malten sic has, wie es sein und was sie noch so alles anstellen würden. Der Meiste Blödsinn viel den beiden beim Baden im Badehaus ein. Doch als Sianne dann daheim war und ihre Mutter schlafen gegangen war, war sie gar nicht mehr so mutig. Sie hatte angst davor, das es schief gehen würde und Ardenius Freundschaft für immer aufs Spiel setzt.
Lange schwankte Sianne hin und her mit ihren Gefühlen und Gedanken. Letztendlich entschied sie sich dafür, das nächste Gespräch mit ihm ab zu warten und dann zu schauen, was sie tun können. Aber eines würde sie sicher tun. Sie würde versuchen, ihn so oft wie möglich zu sehen. Wer weiß, vielleicht änderte er seine Meinung noch.
Sianne stiefelte hinauf in ihr Zimmer, kroch in ihr Bett und zog die Bettdecke über die Ohren. Die Gedanken wollten nicht zur Ruhe kommen. Immer wenn sie meinte, für sich eine Lösung gefunden zu haben, kamen ihr Erneut Zweifel auf. Auf sich zu kommen lassen, konnte auch unsicher sein. Ardenius regelmäßig sehen, vielleicht ihr Verhängnis, das sie sich vielleicht mehr Quält, als es jetzt schon tut. Was würde geschehen, wenn sie mal seine Verlobte sieht? Kann sie ihm und ihr so einfach Glückwünschen?
Sianne warf sich auf die rechte Seite und schnaubte. Vermutlich würde sie die Person hassen. Doch das war nicht Glaronstreu. Sie musste Ardenius vor seiner Taufe ja ein Vorbild sein.
Die Taufe! Verdammt, das hatte sie fast vergessen. Ob Erindor dafür stimmen würde, das Sia den Paten übernimmt?? Wenn ja, wie verhielt sie sich dann Ardenius gegenüber?? Nein, sie musste unbedingt mit ihrem Vater und Bruder Heinrich darüber reden. Das konnte sie so nicht machen. Nicht mehr jetzt, wo sich alles so seltsam entwickelte. Mürrisch war sich Sianne auf die Linke Seite und versuchte wieder Schlaf zu finden. Sie hörte, wie ihre Zimmertüre leise geöffnet wurde. Ganz fest schloss sie die Augen. Sie wollte jetzt nicht mehr mit wem reden. Kurz darauf wurde die Türe wieder zu gemacht. Eine weile lauschte Sianne angestrengt. Dann drehte sie sich langsam um und sah sich in den halb dunklen Raum um. Keiner da. Sicher hatte ihr Vater, wie immer kurz reingeschaut.
Sie drehte sich auf den Rücken und starrte zur Decke. Verflucht, warum musste das alles so kompliziert sein. Sia schluckte schwer, lauschte eine weile recht angespannt in die Stille hinein. Sie konnte ihr Herz schlagen hören und ab und an, wenn sie an Ardenius dachte, glaubte sie, das es kurz aufhören würde zu schlagen.
Sie schlug die Bettdecke zurück, stand leise auf und öffnete vorsichtig die Türe zum Schlafzimmer ihrer Eltern. Ein leises Schnarchen ihres Vaters verriet ihr, das er tief und fest schlief. Avinia und ihre Mutter schliefen ebenfalls tief und fest.
Leise sammelte sie ihre Kleider vom Stuhl auf und schlich sich hinaus. Sie zog sich im Wohnzimmer an und ging hinaus in die Kälte. Im garten stürmte Tammy, ihr kleiner Jagdhund auf sie zu. „ssssssch.“ Spracht sie leise zu ihrem kleinen Liebling, öffnete das Garten Tor und ging mit dem Hund hinaus. Vielleicht würde ein Spaziergang ihre Gedanken ordnen.
Nach ein oder zwei stunden ging sie wieder Heim, legte sich in ihr Bett und viel in einem tiefen und unruhigen schlaf. Denn selbst im Traum sprangen ihre Gedanken durcheinander, ließen sie wieder aufstehen, ohne das sie wirklich wach war und hinausgehen. Sie stiefelte schlafwandeln in den Stall und legte sich zu den Pferden ins Stroh und von dem Moment an, waren ihre Wildenträume weg. Sie schlief tief und fest, ganz ruhig, Tammy an sich gekuschelt und Sanjo, der sich schützend vor sie stellte und wohl wache hielt.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 28.05.2006, 12:30
Im wandel des Erwwachsenwerdens
#75
Sianne Lordal
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Sianne hatte in letzter Zeit viel erlebt. Hatte und lebt noch heute im Strudel der Gefühle. Wie hatte Angi und ihre Mutter gesagt? „Das sind nun die Hormone, die einen Erwachsen werden lassen.“
Was sind das für blöde Hormone, die sie vollkommen durcheinander bringen und nicht mehr wissen lassen, was wie und wo ist oder sein sollte?...
Sianne war fix und fertig. Sie hatte sich nach einem langem Jahr in den Richter Ardenius Peret verliebt. Einen Mann, der mittlerweile Verlobt war. Sianne hatte sich damals noch vorgenommen, um ihn zu kämpfen. Doch seit sie einen Mondlauf bei ihrer Oma im Süden verbracht hatte, war sie sich dessen nicht mehr so sicher.
Ihr Vater und ihre Mutter hatten sie ermahnt, sich nicht in etwas zu verrennen.
Tat sie das nicht bereits? Oder hatte sie sich noch im Griff?
Sianne schüttelte den Kopf.
Bei der Oma musste sie etwas sehr seltsames erleben. Da kam doch glatt ein alter Mann und bot einige Kamele für sie. Sie hatte er für seinen Sohn ausgesucht. Sie sollte jemanden Heiraten, den sie nicht kannte, noch liebte. Was waren das für Sitten? Zu ihrer Erleichterung lehnte ihre Oma dies Konsequenz ab. Zu mal ihre Eltern die Erlaubnis geben müssten und dies niemals tun würden.
Sianne hatte lange gebraucht, um zu begreifen, das in der Wüste andere Gesetze herrschen, als in Britain. Dort konnte es schon mal vorkommen, das ein Junge und ein Mädchen geboren wurden und die Eltern bestimmten, das sie später heiraten würden. Sie wurden also als Baby verlobt.
„Grausame Sitten sind das.“ Hatte Sia leise gemurmelt. Ihre Oma sah sie nur lächelnd an. „So ist das nun mal hier in der Wüste. Darum bin ich froh, das du nicht hier lebst.“
Sianne nickte nur leicht. Sie war froh, das sie sich solchen Sitten und Gebräuchen nicht beugen musste. Aber viel mehr war sie erleichtert, das ihre Eltern ihr eine solch Grausige Tat niemals antun würden. Sie wird ihren Zukünftigen selber aussuchen dürfen.
Als Sianne wieder in Britain an kam, schön braungerannt und frisch. Kamen alle Gefühle und Erinnerungen wieder in ihr hoch. Ihr erster Weg führte zum Heilerhaus. Doch dort musste sie feststellen, das der Richter bereits entlassen wurde. Einerseits freute es sie, so ging’s ihm zumindest etwas besser. Andererseits hätte sie gerne noch mal mit ihm geredet.
Müde und abgeschlagen schlenderte sie Heim, wo sie Herzlich von ihrer Familie empfangen wurde. Sianne musste erzählen, was sie alles erlebt hatte und wie es ihr so ergangen war. Alles erzählte sie, bis auf eine Sache............. Das mit dem Mann und den Kamelen.
Diese Geschichte erzählte sie später ihrem Vater. Sie wollte ihre Mutter nicht schocken. Womöglich hätte sie ihr noch untersagt je wieder zur Oma Katharina zu fahren.
Am nächsten Tag begann für sie auch wieder der Kadetten unterricht. Und zu ihrer Verwunderung reihte sich der junge Sohn des Herzogs in die Reihe der Kadetten. Siannes Gedanken schwirrten wieder umher. Mit Müh und Not konzentrierte sie sich einigermaßen auf den Unterricht.
Ihr kamen die Erinnerungen hoch, wo sie damals, als Kind im Schlosshof bei er Herzoglichen Familie auf ihren Vater gewartet hatte. Innerlich schmunzelte sie. Da hatte so ein ungeduldiger junger Mann gestanden, der nur nörgelte. Aber Sianne hatte ihn schon da in ihr Herz geschlossen. Ja, sie hatte sich sogar in ihn Verknallt.
Aber welches junges Mädchen träumte nicht von einem Prinzen und einem Leben auf dem Hofe? Damals war ihr noch nicht bewusst, was für ein Leben die Herzogliche Familie führt.
Erst jetzt, wo sie wieder mehr Kontakt zu Lyonel hat, wurde ihr mehr und mehr bewusst, wie schwer es sein muss, ein Adeliger zu sein. Nicht einen schritt alleine in die Stadt setzen zu dürfen und das tun und lassen zu können, was man möchte.
Sianne bewunderte Lyonel, aber anderer seit´s tat er ihr auch sehr leid.
Die Beiden kamen immer häufiger ins Gespräch und Sia stellte fest, das er ihr nicht ganz unähnlich war. Der gleiche Sturkopf und der gleich Dickschädel. Na, das konnte ja heiter werden, wenn sie beide mal auf einander prallen.
Eines Abends trat sie in die Akademie. Sie musste noch einiges erledigen und eilte die Treppe hinauf zu ihrer Kiste. Gerade wollte sie wieder gehen. Sie stand am Treppengeländer, als sie Schritte von den Schlafkojen vernahm. Sie schmunzelte, als sie entdeckte wer es war. Nur zu gut konnte sie Lyonel verstehen. Es musste wirklich schrecklich sein, nicht allein hinaus gehen zu dürfen. Immer bewacht zu sein.
Sie sah ihm auch an, und er murmelte es wohl auch, das es ihm Peinlich war, das ausgerechnet die Tochter des Majors ihn erwischen musste.
Und irgendwann, die beiden hatten sich munter unterhalten. Kamen sie auch darauf zu sprechen, das Sia ein rechter Stur- und Dickkopf sein konnte. Lyonel konnte das nicht so ganz glauben, musste dies dann bald selber feststellen, als er versuchte sie zu überreden, nichts gesehen zu haben.
Er gab nach einer weile resigniert auf und Sianne schwor sich, von diesem Vorfall niemanden etwas zu erzählen. Auch nahm sie sich vor, darüber nachzudenken, wie man Lyonel helfen könnte, das er zumindest einige Schritte in Britain alleine machen dürfte.
So wie sie es durfte, damals in der Stadt. Denn im Prinzip ist ja in fast jeder Strasse eine Stadtwache und somit sicher. Sie würde mit ihrem Vater noch mal reden und ihn fragen. Oder sollte sie mit dem Major reden?
Wieder ein Moment, der Sianne recht verunsicherte. Es war nicht leicht, einen Vater zu haben, der Vater und Vorgesetzter zu gleich war.
Es stimmte schon ein wenig, was Lyonel sagte.“ Es ist nicht leicht, dem Vater gerecht zuwerden.....“ Doch sie hielt sich von nun an immer vor Augen, das es weit aus leichter war, „Ihrem“ Vater gerecht zu werden, Als Lyonel „Seinem“ Vater.
Das war mit abstand und sicher weit aus schwieriger.
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