... und Schuld war nur der Honigwein

[Covan Larail]

Schlussendlich musste er sich eingestehen, dass er nicht alles unter einen Hut bekam. Die Arbeit in Cove hatte ihm eine Zeit lang Spaß gemacht, doch seine Familie litt unter der Arbeit. Das hatte er mit einem Schreiben an den neuen Herzog geändert. Dieser reagierte, wie Covan es erwartet hatte. Schon einmal hatte er den jungen Burschen kennengelernt, auf einem Markt - ein arroganter Bengel, dem man mal eine scheuern sollte.
Besser, dass die Larails sich nun aus diesen Kreisen zurück zog, das passte einfach überhaupt nicht.

Die Reise der wohlgeborenen Familie Larail und ihrem Hausmädchen Annalie hatte nun also in Fenisthal ihren nächsten Halt gefunden. Covan hoffte, dass es diesmal für immer ist. Den Hof am Ogerpass vermisste er hin und wieder, doch in der Zeit in der cover Residenz hatte er auch das Meer sehr zu schätzen gelernt. Es sollte nun etwas Ländliches sein, am Wasser - keine große Stadt.
Der komplette Haushalt hatte sich an diesem schönen Sommermorgen vor dem Neubau zusammengefunden, um den weiteren Bau zu besprechen. Annalie sollte wieder ihre eigene Wohnung im Anwesen bekommen, wie es ihr zustand. Sie war für die Familie unersetzlich geworden. Covan servierte leckeres Brot mit Wurst und Käse - dazu gab es frischen Fruchtsaft. Kadleen, Annalie und der Schneider saßen auf den Marmorbänken vor dem Anwesen, Raik flitzte mit seiner Trommel durch die Gegend.
Der Knabe sorgte mit seinem Lärm dafür, dass die Wildtiere sich nicht zu nah an das ländliche Domizil der Larails heranwagten, solange es nicht eingezäunt war. Er übte immer fleißig und sehr ausgiebig. Auch an andere Instrumente hatte er sich heran gewagt, doch seine Eltern waren ihm keine große Hilfe beim Erlernen dieser Kunst. Covan war so musikalisch wie eine schwangere Ogerkuh.
Die kleine Mina saß im Gras vor den Erwachsenen und spielte mit ein paar Stoffpuppen. Die Tochter von Kadleen und Covan war nun 2 Jahre alt und glich ihrer Mutter immer mehr. Einzig die großen blauen Augen deuten darauf hin, dass in ihr auch Covans Gene stecken. Benannt hatten sie das Mädchen nach Covans Schwester. Es erinnerte ihn jeden Tag auf's Neue an das Schicksal vor etlichen Jahren - Seine Schwester wäre heute 16 Jahre.