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Alt 12.03.2008, 23:35
Zum Bekenntnis des unstillbaren Wissensdursts des hochedlen Volkes
#1
Elemmire i feanol Mir
Reisender
 
Registriert seit: 22 Feb 2006
Beiträge: 23
Es gilt zu berücksichtigen, dass die Autorin dieses Buch lediglich in Cerinor veröffentlichte und daher nur von Bewohnern und Besuchern eingesehen werden kann, gleichwohl auch nur dort eine Abschrift erhältlich ist.

Titel: Das Bekenntnis zum unstillbaren Wissensdurst beim hochedlem und reinen Volke, im stetigen Drange, die Wahrheit kristallklar zu erkennen und wider aller Fehlbarkeit, Vermutungen, Spekulationen und Emotionen zu verteidigen

Autorin: Elemmíre i feanol Mîr


Gegeben am 20 im Ronox, der Zeit güldener Blätter vom Baume, des Jahres 1293 durch Ihre erlesene und forschende, des arkanen Gewebe vollkundige und bewahrende Wesenheit der Edlen.

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Das Bekenntnis!
In Unserem sehnlichsten Wunsche, - wie es ja die zur Ausübung der letzten lebenden Retterin des arkanen Gewebes gehörende Sorgfalt erfordert, - dass die kristallklare Logik und Wahrheit des unwiderlegbaren Wissens in Unseren Zeiten überall vermehrt werden und blühen und jegliche Verworfenheit der Emotionen aus dem Lande des Wissens weit hinaus verjagt werden möge, verkünden Wir gerne und gestatten Wir von neuem die Maßnahmen, dank welchen dieser Unser fromme Wunsch den ersehnten Erfolg zeitigen möge. Nachdem alle Irrtümer dank der Ausübung des Amtes reiner Wissenschaft wie durch die Harke eines umsichtigen Arbeiters gänzlich vertrieben worden sind, soll die Ehrerbietung und Fortsetzung dieser gegenüber sich den Gedanken der Edlen noch tiefer einprägen.

Jüngst ist Uns freilich nicht ohne außerordentliches Bedauern zu Gehör gelangt, dass in etlichen Gegenden der Edain, und zwar auch in jenen die sich der Wissenschaft verschrieben, ziemlich viele Edain beiderlei Geschlechts, die Vorgehensweise der Logik missachtend und auf ihre Emotionen hörend, Halbwahrheiten in die Welt setzen und sie in Form von Büchern in ihre Bibliotheken hortend dort aufbewahren. Beispiele seien Zaubersprüche oder Zaubergesänge, gar Beschwörungen oder abergläubischer und wahrsagerischer Frevel.
Und das, obwohl die geliebten Brüder und Schwestern Unseres edlen Volkes, auch von Emotionen wohlwollend allerdings gelenkt, Acht geben, nicht jenen Irrlehren der Edain Glaube zu schenken, so ist eine Steigerung jener Irrschriften unter den Edain festzustellen.

Daher wollen Wir jegliche Hindernisse, durch welche die wahren Lehren in irgendeiner Weise behindert werden könnten, aus dem Weg räumen. Und damit nicht der Frevel abergläubischer Verworfenheit und anderer derartiger Ausschreitungen sein Gift zum Verderben wahrer Erkenntnis verbreitet, wollen Wir durch die geeigneten Mittel, wie es Unserer Bestimmung zukommt, Vorkehrung treffen - wobei Uns vor allem der Wissens- und Wahrheitseifer antreibt -, damit es nicht dazu kommt, dass zumindest Cerinor die nötige Sorgfalt und Verantwortung fehlt. Denn auf Cerinor sei durch unsere hohe und ehrbare Königin bestimmt, dass das Aufopfern persönlicher Bedürfnisse im Interesse der klaren Logik und Wahrheit, so klar wie ein plätschernder Bach im Morgengrauen durch den Wald, erlaubt sei, um so nicht nur das wahre Wissen und die Wahrheit in Unserem Volke zu mehren, sondern es wider aller Bedrohungen zu schützen und bewahren.

Nichtsdestotrotz trug Uns unser Geschlecht, unsere Abstammung und edle Herkunft auf, persönlich, wo, wann und wie oft es für günstig erachtet werden kann, öffentlich zu verkünden und jedermann zugänglich zu machen, was die wahren Erkenntnisse in den gemachten Wissensgebieten sind. Ein jeder Edle soll Zugang erhalten zum Wissen, ungetrübt durch Emotion oder Irrlehre - er soll die Wahrheit in seinen Händen halten dürfen wie ein wunderschönes Juwel, dass glänzt und ungetrübt voller Unschuld sei. Dies soll immerdar möglich sein, ungeachtet seiner Einstellung zur Wissenschaft und aller entgegengesetzten Meinungen zur Ausübung dessen oder dessen Ausüber, die sich der Emotionen verweigern um ihren Verstand und Geist bei der Suche zu schärfen.

Keinem Edain soll es erlaubt sein, dieses Bekenntnis Unserer Kundmachung, Ausweitung, Bewilligung und Unseres Auftrags zu entkräften oder sich ihm in verwegener Tollkühnheit entgegenzustellen. Ein jeder Edle soll immer Zugang zum Wissen erhalten. Wenn jemand der Edain dies zu unternehmen sich anmaßen würde, soll er wissen, dass er den Unwillen der Edlen auf sich ziehen wird. Und so wird er es auch, sollte er trotz jeglicher Evidenz es wagen, Lügen, Aberglauben, Wahrsagerei und Quacksalberei in den Verstand unseres Volkes zu pflanzen.

Dies ist Unser Bekenntnis - gereicht zum Vorteil für alle Unseres edlen Geschlechts.
Elemmire i feanol Mir ist offline  
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Alt 13.03.2008, 19:41
#2
Sevarion Caron
Reisender
 
Registriert seit: 09 Jun 2004
Beiträge: 110
*Als er die wohl neue Schrift bedächtig und ausgiebig in Augenschein genommen, an dieser und jener Stelle ein durchaus skeptischer Ausdruck seine Züge ergriffen hat, setzt er auf einfachem Pergament ein Schreiben auf, welches er dem Buche beifügt.*

Meine liebe Elemmíre, meine lieben Brüder und Schwester, die ihr diese Schrift und meine bescheidene Meinung dazu lest.

Mir ist durchaus bewusst, welche Überlegungen dich, verehrte Elemmíre, zu dieser Schrift veranlasst haben. Viele dieser Fragen haben sich auch mir im Laufe meines Lebens aufgedrängt. Doch ich komme an der einen oder anderen Stelle deiner Schrift zu einer Auffassung mit dem Umgang von Wissen, Wahrheit und der Logik, die du zwar duchaus vortrefflich beschrieben, aber dennoch einige wichtige Aspekte des Verhaltens der Edain und unsere Weise mit diesen uns zugetragenen Erkenntnissen umzugehen, ausser acht gelassen hast.

Unser Volk weiss, es vermutet nicht. Und wenn es vermutet, hinterfragt es. So zumindest seit den dunklen Tagen, die uns unsere eigene Anmaßung deutlich vor Augen führte, wie es im Lied um die Geschichte der Hochelfen zu erfahren ist. Unser Volk wacht seit dieser schweren Zeit über diese Welt und es beobachtet. So lasst mich die Frage stellen, ob es nötig sei, Wissen zu kategorisieren und zu archivieren, um es hernach einer Prüfung zu unterziehen, ob es für unsere Augen und Ohren geeignet sei?

Ich sage nein. Denn alles Wissen ist die Wahrheit, welche wir täglich erleben. Es gibt unsere Wahrheit, die dem Menschenvolk bisher verborgen liegt. Doch auch die Warheit der Menschen ergibt sich aus der ihnen eigenen Logik. Ob wir nun diese Wahrheit als die Falsche benennen spielt dabei keine Rolle, denn sie können aufgrund ihrer Jugend und ihrer wenigen Zeit unter dem Himmel nicht die unsrige erfassen, geschweige denn vollständig begreifen. Doch ist ihr Wissen und ihre Wissenschaft Teil der Wahrheit, die sie wahrnehmen und an die sie glauben.

Der Glauben der Menschen, der unserem Volk aus seiner Sicht lediglich als Aberglauben begegnet, ist jedoch eine wichtige Triebfeder der Menschenvölker. Dies wiederum ist der Teil ihrer Wahrheit über die Welt, die wir schwerlich zu fassen vermögen. Denn wir wissen, wir glauben nicht. Den Glauben oder auch den Aberglauben der Menschen als Feind jeglicher Wahrheit abzutun, wäre ein schlechter Schritt, wenn wir weiterhin als deren Beobachter walten sollen. Vielmehr müssen wir weitsichtig und offen in unserem Denken sein und, so abwegig es klingen mag, auch das Undenkbare denken. Und wenn es bedeutet, sich in die Wahrheitsmuster der Menschen hinein zu versetzen.

Wissen, Wissenschaft und die Gabe unseres klaren Denkens führen selbstverständlich zu einer anderen Wahrheit als die der Menschenvölker. Doch sollten wir uns hüten, in die Fallstricke einer Überheblichkeit zu geraten, die uns zwingt das zu tun, was manche menschliche Wissenschaftler zu gerne tun: Kategorisieren, in vorgefertigten Bahnen denken, unumstößliche Wahrheiten aufstellen, von denen letztlich so viele existieren, dass es schwer wird, die Wahrste heraus zu finden.

Ohne ein großes Maß an Kreativität, weitblickendem Denken und Weisheit würden wir erneut an unserem großen Kristall bauen, der uns wiederum an den Rand der Vernichtung treibt. Dies ist sicher nicht der Weg, den unser Volk beschreiten sollte. Wissen, Wissenschaft, Logik und die daraus erwachsene Wahrheit in großen Ehren, doch es ist nicht unser Wesen, sich vehement dem zu verschließen, was sich ausserhalb unserer Grenzen befindet.

Mögen wir es als Humbug oder gar als Gefahr für uns bezeichnen. Es ist jedoch die Wahrheit, die uns jenseits der Gestade Cerinors erwartet. Es ist die Welt. Und wenn unser Volk eines hat, dann ist es Welt. So hüten wir uns vor allzu ernster Eiferei zugunsten der Wahrheit, die wir kennen, doch die andere nicht greifen mögen. Denn wir haben die Gabe zur Reflektion genau dieser und aller Wahrheiten, die sich uns darbieten. Nur die Furcht, wir könnten unsere Wahrheit dabei verlieren wird uns letztlich auch zu diesem Verlust führen, aber nicht die Vielfalt der vermeintlichen Wahrheiten.

Sevarion Caron
Sevarion Caron ist offline  
Geändert von Sevarion Caron (13.03.2008 um 19:57 Uhr).
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Alt 13.03.2008, 23:41
#3
Elemmire i feanol Mir
Reisender
 
Registriert seit: 22 Feb 2006
Beiträge: 23
Einige Tage entschwindet das Buch aus dem Regal. Jedoch ist es nach zehn Tagen wieder im Regal zu finden. Das Schreiben von Sevarion Caron wurde gänzlichst dem Buch als ein echtes Kapitel würdig beigefügt unter dem Titel:

Kapitel: II

Anerkannte Sichtweisen über die Realität menschlicher Wahrnehmung und die zu deutende Wahrheit unter dem Aspekt schnelllebiger Verzerrungen

Autor: gegeben durch Sevarion Caron, übernommen von Elemmíre i feanol Mîr


Ebenso wurde dem Buch ein drittes Kapitel mittlerweile beigefügt. Danach wirkt das Buch recht dick und wurde mit einem ledernen Fadeneinband versehen, mit der Absicht dass wohl weitere Seiten nicht mehr beigefügt werden können



Kapitel III

Apologia der Wissenschaft des hohen und edlen Volkes wider mehrdeutige Wahrheiten, derer es zu entledigen gilt für den immerwährenden Bestand unter allen Katastrophen praktizierter Irrlehre.

Autorin: Elemmíre i feanol Mîr


Verteidigung des Autorin hinsichtlich zur einzigen Wahrheit.
Unter den Katastrophen des seinem Ende entgegeneilenden Zeitalters, von denen Wir, im höchsten und tiefsten Bedauern, sowohl lesen als sie auch allenthaben erleben, ist vor allem der alte aufgehende Stern, der, durch die unabänderliche Verdammnis seines Sturzes, nicht aufhört, seit den Anfängen unseres Geschlechts, welches der neue aufgehende Stern, Unser Volk, durch Besprengung mit Weisheit fruchtbar machte, durch mannigfaltige Ansteckung mit Irrlehren der Edain bedroht.

So wird, indes meist ohne Absicht, versucht, wenn der Abend der Tag in der Welt sich dem Ende neigt und die Übel menschlichen Treibens Überhand nehmen, durch die Finsternis jegliches Phänomen zu erklären und niedergeschrieben. Doch die Finsternis bedeckt die Augen jener und in ihrer tollen Wut verfassen sie Schriften, an denen sie gar selbst glauben, jedoch mit der Wahrheit in reinem objektivem Maße, wie es sich für Unser edles Geschlecht ziemt, nichts zu tun haben, sondern mit subjektiven Charakter die Sinne vernebeln. Deshalb hat der Adan auch eine ungewohnte schnelle Verworfenheit im Acker der echten Wahrheitsfindung emporwachsen lassen: Die Subjektivität. Irrlehren, so sagen Wir, bezeichnet meist durch das Geschlecht der Edain, welche Dürreperioden als das Werk göttlicher Bestrafung deuten, den Aberglauben täglich wider oder heimlich mit Glaron praktizieren und bis zu ihrem raschen Lebensende daran glauben, bis der nächste Adan es "subjektiv" plausibel widerlegt und auch nach seinem Tode die Sämtlichkeit, die gesamte Summe widerlegt wird.
Zahllos sind die geplanten und durchgeführten Anschläge auf die absolute Wahrheit, doch wird vor allem - es ist gerecht auszudenken, es ist unsäglicher Gräuel in den Augen der höchsten Reinheit, es ist ein Gegenstand der Ablehnung für jeden Hohen unseres Geschlechts, welche sich der Reinheit der absoluten Wahrheit verschrieben haben.

Sie, die Edain, unterwerfen sich nämlich durch einen Vertrag mit dem Irrtum und einem unbrechbaren Bündnis mit dem Tod (das nur närrische Edain mit der Nekromantie zu brechen gedenken), der schrecklichsten Knechtschaft des wiederholbaren Fehlers in der Wissenschaft, um ihre zu Recht guten Bedürfnisse nach Wahrheit zu befriedigen. Doch ihre Lebensspanne ist zu gering, um aus dem Bündnis auszubrechen, ihr Geist zu kurzlebig, um den Vertrag mit dem Irrtum zu überwinden. Sie sind gefangen in ihrer Spirale der Subjektivität, mit welcher sie sich sicher wähnen - klassisch sei das evidente Beispiel ihrer Kinder, die sich bei Schrecken ihre Augen zuhalten, wohlglaubend, hoffend und überzeugt, dem Schrecken plötzlich entronnen zu sein. Während sie dieses Verhalten im Zeitalter des reifen Alters durch wesentlich elegantere Methoden abstreift und ersetzt haben, bleibt die Evidenz stets die Selbige. Faszinierend sind ausschließlich unter ihrer zahlreichen Masse jene, die sich durch besondere Leistungen hervorheben, die Spirale des Vertrags und Bündnisses erkennen und in der Tat die sehr seltenen und zu schätzenden Ausnahmen ihres Volkes sind.

Doch angesichts der Übel der unzähligen Irrlehren erwägen Wir, gemeinsam mit dem sehr geschätzten Wissensfundus Unseres hohen Geschlechts die Entfernung des Aberglaubens durch das im ersten Kapitel verfasste Bekenntnis zu erwirken - obgleich unter Uns viele, die sich ehrbare und beste Wege ausgesucht haben, mit ihren Emotionen fechten, ob mit frommer oder trauriger Gemütsbewegung, möglicherweise das Bekenntnis als solchiges gestreng erfassen. Doch gibt es viele Wege neben der Wissenschaft, kristallklarer Wahrheitsfindung und Logik und diese Pfade stehen nur selten jenen offen, die bereit sind, ihr Liebstes zu opfern für ihr Volk, damit sie die Dinge ungetrübt ohne den Schleier der Emotionen sehen können.

Wir sagen dies nicht, um die Schrift des übrigen und hochgeschätzten, edlen und reinen Bruders im Kapitel II hochmütig zu verkleinern und Unser Werk ruhmsüchtig und eitel zu erhöhen, weil aus Unserem Geist wenig und praktisch keine Sachen hinzugefügt wurden. Deswegen soll es nicht mehr als Unser Werk, sondern die Summe und Ansicht, aus deren Schriften alles verwoben wurde. Aus eben diesem Grunde haben Wir kein Inhaltverzeichnis anstellen wollen, sondern Wir gehen, nach Art des Exzerpteschreiber vorgehend, zu Ehren der höchsten Trinität und der unzertrennlichen Einheit, über die drei Hauptteile, Anfang, Fortgang und Ende.
Elemmire i feanol Mir ist offline  
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