Schreiben an Vaia Ventress

[Marad Larkon]

mit müdem Gesichtsausdruck, löst er die Rienem seines Harnisches und hängt diesen ordentlich über den Stuhl. Danach schwaapt er sich kurz etwas Wasser ins Gesicht und wäscht den Schmutz ab. Mit einem tiefem Seufzer lässt er sich dan in den wuchtigen Steinsessel fallen und greift zu Feder,Tinte und Pergament. Ein sachtes Lächeln gleitet einen Augenblick über sein Antlitz, als die Feder über das Papier kratzt. Schließlich versiegelt er das Schreiben und reicht es einem Botenjungen, zusammen mit einigen Münzen.

Geschätzte Vaia,

entschuldige mein längeres Schweigen, doch benötigte ein interessantes Gerücht auf dem Festland, meine Aufmerksamkeit. Vor einigen Monaten schnappte ich bei einem Gespräch mit leicht angetrunkenen Seeleuten, interessante Informationen über ein neu entdecktes Höhlensystem weit im Norden auf. Meine Neugier war geweckt und so machte ich mich zügig auf dem Wege, wußte ich doch, dass derlei Gerede noch andere anlocken würde. Die Reise verlief recht eintönig und nach einigen Wochen erreichte ich das beschriebene Gebiet. Die Höhlen selbst waren nicht einfach zu finden aber Du kennst mich ja, nachdem ich eine Weile in jedes Erdloch und Felsspalte hineingespäht hatte, wurde ich fündig.

Unglücklicherweise war meine Anwesenheit nicht unbemerkt geblieben und mich von meiner Neugier leiten lassend, war ich wohl etwas unbedacht. Bereits nach der ersten kleineren Höhle, lauerten mir Eingeborene auf. Der Kampf war kurz und recht..schmerzhaft. meine Beteuerungen keinen Glauben schenkend, nahmen sie mich gefangen und schleppten mich in ihr Lager. Ihr Stamm nennt sich die Tusker, sie sind recht primitiv und ernähren sich hauptsächlich wohl von der Jagd und dem Fischfang. Wilde Körperbemalungen und eine rauh klingende Sprache lassen sie im ersten Moment durchaus furchteinflössend aussehen. Eindringlingen gegenüber scheinen sie äußerst wehrhaft und dulden diese in keinster Weise.

Allerdings und das erwies sich als mein großes Glück, sind sie auch nicht besonders grausam oder gar bösartig. Sie debattierten offenbar eine ganze Weile über mein Schicksaal und forderten mich schließlich auf, das Unrecht wieder gut zu machen. Ich bot meine Hilfe in verschiedenen Situation an und letztlich ließen sie mich tatsächlich ziehen, allerdings mit der Auflage, Ihr Land niemals wieder zu betreten. Schleunigst machte ich mich auf den Weg und erreichte vor wenigen Tagen endlich wieder Britain. Aber genug der Erlebnisse von mir, werte Freundin.

Wie ist es Dir ergangen? Was macht die Innendekoration deines neuen/alten Hauses? Ich habe übrigends noch etliche Lagen interessanten Leders, welches auf deine fleißige Hand wartet, sofern Du welches benötigst. Konntest Du die magischen Studien selbsttätig weiterverfolgen? Ich würde mich über ein baldiges Treffen sehr freuen und hoffe, Du bist bester Gesundheit. So schließe ich meine Zeilen für heute und wünsche Dir nur das beste.

Garak

[Vaia Ventress]

Nach einigen Tagen mag ihn ein Antwortbrief erreichen

Mein lieber Freund,

Ich habe mich sehr gefreut, nach so langer Zeit von Dir zu hören.
Selber war ich ebenfalls im Norden, nämlich bei meinen Eltern.

Zu dem von Dir erwähnten Volksstamm kann ich Dir aber leider nichts berichten, ihr Name und ihr Gebahren kommt mir gänzlich unbekannt vor. Ich werde meinen weiteren, noch im Norden lebenden Verwandten schreiben, und sie dazu befragen. Vielleicht wissen sie ja auch über irgendwelche alten Bauwerke oder Höhlen etwas zu berichten.

Natürlich würde ich mich sehr freuen, Dich bald wiederzusehen.
Mein neues, zweites Haus in Britain ist bereits seit Längerem komplett eingerichtet, ich zeige es Dir gerne. Meine magischen Fortschritte halten sich sehr in Grenzen. Im Gegensatz zur Nähkunst werde ich dort wohl niemals auch nur annährernd Perfektion erlangen.
An schönen Ledersorten bin ich selbstverständlich stets interessiert.
Es wäre schön, wenn wir unser freundschaftliches Treffen mit diesem geschäftlichen Interesse meinerseits verbinden könnten.

Dann auf recht bald,
Herzlich, Vaia.

[Marad Larkon]

mit einem Nicken nimmt er das Schreiben entgegen und wieder wechseln einige Münzen den Besitzer, bevor er mit einem Knall die Türe wieder zu wirft und sich ins obere Stockwerk begibt. Nach einem kurzen Überfliegen setzt er eine Antwort auf und lässt sie Vaia zukommen

Geschätzte Vaia,

ich freue mich über Deine zügige Antwort und bin erleichtert, dass es Dir offensichtlich gut geht. Ich hoffe, der Besuch Deiner Eltern hatte keinen traurigen Grund? Danke für die Hilfe wegen den Tuskern, jede Information ist hilfreich. Gerne komme ich Deiner Einladung nach, wie wäre es mit einem Treffen in den nächsten zwei Tagen zu gewohnter Zeit?

Garak

[Vaia Ventress]

Nachdem sie den Brief gelesen hat, verfasst sie mit klarer, deutlicher Schrift eine Antwort, verlässt ihre Schneiderstube, und schiebt das Pergament unter der Tür der Nachbarhauses hindurch - natürlich nicht, ohne zuvor an die Türe gepocht und nach drinnen gehorcht zu haben, ob sich etwas regt.

Mein lieber Freund Marad,

Deine Zeilen erreichten mich wohl etwas zu spät, so dass ich Deinem Treffensvorschlag nicht nachkommen konnte. Auch bin ich etwas verwirrt wegen der von Dir erwähnten gewohnten Stunde, denn ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns stets zu einer bestimmten Zeit getroffen hätten.
Nenne mir doch am besten zwei Dir genehme Treffenszeiten, und ich gebe Dir dann Bescheid, welcher für mich passt.

Nein, zum Glück rührte der Besuch bei meinen Eltern nicht aus einem so traurigen Grund, den Du wohl annimmst.
Es war nur sehr wenig los in Britain, und nachdem meine Freunde (Du, Aislin und Phoebe) sich nicht mehr blicken liessen, habe ich mich etwas resigniert dazu entschlossen, eine Weile bei meinen Eltern zu sein.
Sie waren etwas betrübt, dass ich wieder weg ging, aber es gibt immer viel Arbeit für sie, und so werden sie mir wohl nicht allzu lange hinterherweinen.

Dann bis auf bald,

Deine Vaia.

[Marad Larkon]

nachdem er einige Worte niedergeschrieben hat, stapft er zu Vaias Laden und pocht leicht mit geballter Faust gegen die Türe. Nach einen Moments des Wartens, legt er den Kopf schräg und spannt sich etwas an. Kurz schließen sich seine Augen und die Nasenflügel blähen sich auf. Einen weiteren Augenblick später stößt er ein mißmutiges Knurren aus und schiebt das gefaltete Pergament unter der Tür durch, bevor sich seine Silhuette im Dunkel langsam verliert

Geschätzte Freundin,

wie üblich scheinen wir uns wieder einmal zu verpassen aber das macht nichts. Schön zu lesen,dass es Deinen Eltern gut geht. Ja,in Britain scheint es ruhig geworden zu sein, obwohl der Gestank in mancherlei Gassen noch immer derselbe ist. Was hälst Du von kommenden Sonntag zur 7 Abendstunde oder den Mondtag? Benötigst Du irgendwelches Leder im Besonderen, dan werde ich meine Jagdausflüge etwas danach richten.

In freudiger Erwartung
G.

[Vaia Ventress]

Ein Antwortschreiben mag seinen Weg unter der Türe hindurch zu ihm finden

Mein lieber Freund,

Gerne treffe ich Dich heute, also am Mondtag, zur vorgeschlagenen Stunde.
Bestimmte Ledersorten benötige ich nicht, aber dennoch danke für das Angebot.
Alles Weitere dann hoffentlich später von Angesicht zu Angesicht.

Deine Vaia.