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Alt 25.07.2017, 16:19
Tagebuch der Adarrhaw Milui
#1
Adarrhaw Milui
Reisender
 
Registriert seit: 28 May 2007
Beiträge: 239

Tagebuch der Adarrhaw Milui




Inhaltsverzeichnis:

Adarrhaw Milui ist offline  
Geändert von Adarrhaw Milui (29.07.2017 um 00:41 Uhr). Grund: Änderung der Geschichte
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Alt 25.07.2017, 17:03
#2
Adarrhaw Milui
Reisender
 
Registriert seit: 28 May 2007
Beiträge: 239

Ein Strom der Fröhlichkeit


Es war ein warmer Frühlingsmorgen und eine leichte Brise war zu spüren. Die Wachen am Steg staunten nicht schlecht als das Schiff vom Festland in den Hafen einfuhr. An Deck war Gesang und heiteres Treiben zu vernehmen. Die sonst eher ruhigen Ankömmlinge, geschlaucht von der weiten Reise, schienen alles andere als erledigt zu sein.
Als das Schiff ankerte und der Steg hinab gelassen wurde, kamen die beiden Wachen etwas näher um zu sehen, was es denn dort an Bord los ist.

"Ein wirklich lebendiger Schatz, diese Rhaw" meinte eine der herabsteigenden Frauen zu einer anderen. "So etwas habe ich noch nie erlebt, hast du gehört, wie Adarrhaw singen kann?" auch der ältere Elf schien beeindruckt, als er gestikulierend zu einem jungen Elfen sprach,
der seine Koffer trug und nur kurz angestrengt nicken konnte.

Nach einer Weile, das Schiff war schon gänzlich geleert, trat Adarrhaw auf den Bootssteg und atmete tief durch.
Viele Erinnerungen hatte sie an diesen Ort. Gute, aber leider auch viele schlechte. Doch die letzteren wollte sie nun hinter sich lassen und mit freudigem Herzen in die Zukunft schreiten. Nichts und niemand würde es schaffen, ihr diese Freude zu nehmen.
Nun gut, nichts ausser dem Pferdeapfel in den sie mit vollem Elan hineintrat.
"Verflickst" stiess sie aus, und rannte prompt in eine der Wachen, die noch immer am Steg standen und sich die ankommenden Leute betrachteten. "Verzeihung" entschuldigend sah sie die Wache an. " Es ist ja nichts passiert, junge Schwester "
freundlich lächelte er ihr entgegen. "
Weisst du wer diese Adarrhaw ist, von der hier alle reden?" die Wache sah sie fragend an. "Ich bin Adarrhaw " antwortete sie etwas zögerlich " Adarrhaw Milui"Die Wache musterte Adarrhaw nun eingehender und auch die zweite Wache unterzog sie einer genauen Betrachtung. Adarrhaw wurde das ganze etwas unangenehm, ja fast peinlich und so stiess sie schnell die Frage hervor " Ist da hinten immernoch die Ablegestelle der Fähre nach Occlo?" Die Wachen nickten daraufhin und gingen wieder auf ihre Posten um den Abreisenden beim Betreten des Schiffes zu helfen.
Adarrhaw ging mit ihrem wenigen Reisegepäck zu dem anderen Steg und wartete auf das Eintreffen der anderen Fähre.
Einige Zeit verging bis sie die Occlo Fähre an der Hafeneinfahrt erkannte. Ungeduldig schritt sie auf und ab und konnte es schier nicht erwarten, bis das Schiff vertäut war und die wenigen Passagiere von Bord gegangen waren um gleich auf das Oberdeck zu stürmen und sich an die Reling zu stellen.

"Na da kann es ja jemand kaum erwarten nach Occlo zu kommen." der Elf am Ruder sah lächelnd Adarrhaws Treiben zu und widmete sich dann wieder seiner Arbeit.

Dann legte das Schiff ab in Richtung Occlo.
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Geändert von Adarrhaw Milui (28.07.2017 um 23:52 Uhr).
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Alt 25.07.2017, 19:29
#3
Adarrhaw Milui
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Beiträge: 239

Alte Heimatmelodien



"... und so kam es, dass der gute Algonir des nachts in einem roten Kleid auf dem Mast oben singen musste." Calyndir, der Fährmann, hielt sich kurz lachend den Bauch, während er die Taue festzurrte.
Adarrhaw verabschiedete sich freundlich mit den Worten
"Ich bin nur kurz hier, und fahre dann wieder mit dir zurück, wenn es dir nichts ausmacht."
Der Fährmann nickte kurz und Adarrhaw betrat die Runien der einstig so schönen Stadt. Schon nach wenigen Momenten fühlte sie sich wie daheim. Langsam schritt sie fast andächtig durch die Gassen und lugte in die verlassenen und zerstörten Gebäude als ob sie nach etwas suchen würde.
Bei einem alten Laden, welcher einst wohl eine Backstube gewesen sein muss hielt sie inne. Vorsichtig betrat sie den Raum und sah nach oben zum zerstörten Dach, von dem, ausser in einer Ecke, nur noch die Balken vorhanden waren.
Vor dem ersten Versuch in das Gebälk hinauf zu klettern, sah sie kurz an sich herab.
Adarrhaw trug noch immer ihr Festgewand, mit dem sie auf der Überfahrt viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.

"Ach was soll's, kann man ja wieder nähen" meinte sie zu sich selber und begann an den Stüzbalken nach oben zu klettern.
Auf dem oberen Balken nahm sie Platz und sah durch das zerstörte Dach hinaus in die Ferne.
Sie lehnte sich zurück und erinnerte sich an all die Nächte, die sie hier oben verbracht hatte um in Ruhe über alles nachzudenken und wie ihr Vater sie verzweifelt gesucht hatte.
Doch Adarrhaw mochte diesen Ort. Und ihrer Meinung nach mochte dieser Ort sie auch.

Eine Krähe, die auf ihrem Balken landete riss Adarrhaw aus ihren Träumen. Hastig blickte sie sich um.

"Oh nein, die Sonne geht bereits unter" etwas zu schnell kletterte sie am Balken herunter und blieb prompt mit ihrem Oberrock an einem Nagel hängen. Kurz ärgerte sie sich und rannte dann zum Steg, an dem Calyndir auf seinem Schiff angelnd auf sie wartete.
"Na, alles erkundet, Rhaw?" er schmunzelte, als er ihr Erscheinungsbild sah. "Das sah vorhin aber noch nicht so aus." gluckste er leise lachend und auf ihr zerrissenes Kleid deutend.
"Das kann man nähen" murrte Adarrhaw und stellte sich wieder an die Reling.

Dann legte das Schiff ab in Richtung Cerinor.
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Geändert von Adarrhaw Milui (29.07.2017 um 00:00 Uhr).
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Alt 29.07.2017, 00:05
#4
Adarrhaw Milui
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Rubinfarbene Erde



Nachdem die Nacht hereingebrochen war, machte sich Adarrhaw auf um sich in Britain umzusehen und vielleicht alte Bekannte zu treffen, auch wenn ihr bewusst war, dass die zwei Jahrzehnte ihrer Abwesenheit einiges geändert haben konnte.
Schon beim Verlassen des Handelsposten kam ihr die Welt verändert vor. Auch das
"Gebt Acht dort draussen" der Wache lies sie grübeln.
Doch diese Gedanken schüttelte sie ab und so schritt sie gen Marktplatz und betrachtete die erleuchteten Wohnhäuser und verschlossenen Läden am Wegesrand.
Eine Pfütze, in die sie aus Unachtsamkeit hineintrat, lies Adarrhaw einen kurzen Fluch ausstossen. Mit der Erwartung, Pferdedung oder sonstige Fekalien an ihren Stiefeln zu finden, sah sie an dich herab.
Die rote Flüssigkeit, die ihr vom Stiefel tropfte, lies Adarrhaw erschrecken.

Blut? Hier auf der Strasse?
Aufmerksam sah sie sich um. Nun konnte sie erkennen, dass dieser Fleck nicht der einzige war. Was war hier geschehen?
Im Licht der Sterne glitzerte die Erde um sie herum wie von Rubinen übersäht.
Vorsichtig, um nicht in noch mehr Blutlachen zu treten, ging Adarrhaw weiter.
Nach einiger Zeit wurde ihr bewusst, dass wohl keiner ihrer damaligen Freunde mehr in Britain wohnte und so lief sie eine Weile ziellos umher.
Als sie vor der Schneiderei von Britain ankam, ging sie hinein. Innen waren nur die Schneiderin und zwei weitere Personen.
Vaia Ventress, eine angehende junge Schneiderin und Garak Farun, ein,
nunja, was eigentlich... Adarrhaw entschied sich ihn als Abenteurer und Alchemisten einzuordnen.
Interessiert hörte sie den Ausführungen Farun zu, der ihr erklärte, dass ein Schattendämon in Britain sein Unwesen treibt. Leicht belustigt nahm sie wahr, wie er immer versuchte im Schatten zu bleiben, ohne wohl zu wissen, dass das spärliche Licht der Kerzen ausreichte, alles klar zu erkennen.
Nach einigen Stunden verlies sie die Schneiderei wieder, mit dem Wissen, dass wohl wieder Tod und Vernichtung über diese Insel hereingebrochen waren. Ihr Blick ruhte eine Weile auf dem Blutfleck vor der Tür. Alte Erinnerungen an Kämpfe und Verluste kamen in ihr hoch und sie atmete tief durch.
Als sie auf dem Nachhauseweg bei Brennan, dem Bankier von Britain, vorbeikam und dieser noch immer, nach all den Jahren, einige ihrer Felle und Leder für sie verwahrt hatte, entschloss sie sich, wenigstens einen kurzen Moment der Freude in diese dunkle Zeit zu bringen und schenkte Vaia Ventress einen Packen Orkleder, welches sie in ihrer Lehrzeit sicher gut verwenden konnte.

Danach betrat Adarrhaw wieder die Fähren um wie früher auf Occlo zu nächtigen.



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Alt 29.07.2017, 00:38
#5
Adarrhaw Milui
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In den Armen der Mutter




Nach dem langen und mental anstrengenden Tag schlich Adarrhaw wieder auf Occlo in die alte Backstube und sah zu dem Balken hinauf. Doch heute würde sie nicht dort oben schlafen, sondern gleich hier auf dem Boden. Mit diesem Gedanken legte sie sich in eine Ecke, die noch von etwas Dach bedeckt war und schlief nach wenigen Momenten ein.
Ihre Träume wurden ergriffen von den Erlebnissen des Tages und so drehte sie sich unruhig von einer Seite auf die andere.

"Meine kleine Wilde" eine sanfte Stimme schien in ihrer Nähe zu hören zu sein. "Schlafe nicht hier, es ist nicht gut für dich." "Nana?" Adarrhaw redete leise im Schlaf "Nana, wo bist du?" In ihren Träumen erschien eine leuchtende Elfe die sie liebevoll ansah "Rhaw, es ist nicht gut hier für dich zu bleiben, du solltest nicht wieder herkommen" "Nana, wo bist du? Ich brauche dich. Ich bin so allein" Eine Träne rollte über Adarrhaws schlafendes Gesicht.
Die Traumgestalt ihrer Mutter bettete Rhaw auf ihrem Schoß und strich ihr langsam durch die Haare. "
Rhaw, ich bin immer hier. Hier bei dir in deinem Herzen." Der Schlaf von Adarrhaw beruhigte sich und sie lächelte sanft.
Am nächsten Morgen erwachte sie völligst ausgeruht und erhob sich vom Boden. Langsam sah sie sich um und hielt beim Hinausgehen im Türrahmen inne. "
Leb wohl, altes Heim " sacht drückte sie ihre Hand gegen den morschen Türbalken und sah lächelnd und in Gedanken versunken kurz zum Himmel. "Du hast Recht Nana, ich sollte nach vorne sehen und diesen Ort hier verlassen." Schnell ergriff sie ihr Reisegepäck, welches neben der Türöffnung unter einem Brett versteckt war, und ging gen Steg.

An Bord der Fähre warf sie noch einmal einen Blick zurück und sah dann nach vorne in Richtung ihrer neuen Zukunft



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