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Alt 03.02.2013, 11:28
Der einheimisch- Andere
#1
Varkon zu Minoc
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Jagd auf den weißen Hirsch -26 Rado 1310
Mit einem lauten krachen fiel die Türe des Seefahrerkontor in ihr Schloss und Varkon schleppte sich langsam durch den endlos wirkenden Raum. Eine Tür später bei den Hängematten angekommen, ließ er sich in seine fallen und holte tief Luft. Mit jedem Herzschlag spürte er mehr und mehr wie seine Muskeln brannten. Innerlich verfluchte er den Händler der diese Hetzjagd organisiert hatte, die Jagd nach dem weißen Hirsch.

Seit er die frische Ankündigen gelesen hatte war er in den Wäldern und Feldern von Britannia gewesen, doch ohne Erfolg. Weder gewandelt schleichend, noch rennend oder gar fliegend konnte er das dumme Vieh ausfindig machen. Gar Gefahren hatte er auf sich genommen. Die Grenzen bis hin zu Vesper wo er zwischen Riesenschlangen einen Doppelgänger von Symon Sasperus umbringen musste.
Wilderndes hasten durch das Waldgebiet das die Zwerge ihr eigen nennen, hin bis zur den verdorbenen Landstrichen von Yew und dem tiefen Süden. Moonglow, Hyloth, das Hinterland von Vesper, nördlich der Nordhöhlen und vielen anderen Stellen.
Tage waren es mittlerweile gewesen seit der Ankündigung und langsam forderte diese Anstrengung ihren Tribut ein von seinem fast 21 jährigen Körper. Noch nie hatte er sich über so lange Zeit gewandelt gehalten und es war richtig entspannend einfach sich selbst zu sein.

Starr sah er zu der Decke hoch und betrachtete den Unterbau vom Dach verschwommen an. Seine Augen waren neben den Muskeln am meisten mitgenommen, über so einen langen Zeitraum den Kontrastlosen Schnee abzusuchen zog seine Konsequenzen mit sich.

Immer müder werdend, verfluchte er in halblauten Worten den Händler der an allem Schuld hatte. Dieser belustigende Zeitvertreib war zur Obsession mutiert und er würde weiter nach dem Hirsch suchen müssen bis er ihn entweder hat, ein anderer ihn findet oder das zeitliche Ultimatum endet. Er schloss seine Augen für einen Moment und dies reichte schon ihn in den Schlaf zu treiben. Ein unruhiger Schlaf voller Fratzen im Wald und immer wieder sah er den weißen Hirsch in seinen Augenwinkeln und hörte wie dieser ihn auslachte und verspottete...
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Alt 04.02.2013, 10:05
#2
Varkon zu Minoc
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Jagd auf den weißen Hirsch Teil 2. Das Ende? -29 Rado 1310
Es war in den frühen Morgenstunden als schon fleißige Laute aus der Übungshalle von Britain kamen. Wieder voller kraft ließ sich Varkon an den Übungspuppen aus, sein pulsierender Körper ließ schnell klar machen das er schon eine gute weile am toben war. Der Schweiß durch die körperliche Ertüchtigung profitierte vom Fackelschein und jeder weitere taktische Hieb in die schwingende Puppe ließ ihn ein paar Tropfen vom Nass verlieren.

Die Anstrengung allein war nicht der Grund warum er sich so komplett hingab, er musste sich abregen. Die verflixten Waldelfen und Demron Valka hatten sich zwischen Ihn und seinen angestrebten Ruhm gebracht. Der weiße Hirsch war aus seiner Reichweite gestohlen worden, von den Grünlingen beschützt würde es nun keinen weg mehr an den Kopf des Tieres geben.
War vielleicht doch der Händler schuld? Laut Valka war das Tier auf einer kleinen Insel bei Yew nur mit einem Boot zu erreichen. Einem Boot! Fast drei Tage war er in so vielen Gebieten am suchen gewesen, bis zur Erschöpfung hatte er sich abgequält und die setzen das verdammte Vieh auf einer unerreichbaren Insel aus? Wie viele Leute besaßen überhaupt ein eigenes Boot? Ihm wurde bitter bewusst das die Jagd schon verloren war bevor sie begonnen hatte.

Mit einem lauten und eher enttäuschten aufschreien rammte er der zurück kommenden Puppe seinen Kopf entgegen und er hob dann den Holzknüppel vom Boden auf. Nicht allzu geübt mit einer Waffe in der Hand, wich sein taktisch-waffenloser Kampfstil einer eher frustrierten "Klopf die Puppe tot" rage.

Weder Valka noch den Waldelfen konnte er wirklich böse sein. Sie hatten für ihre Prinzipien eingestanden, damit konnte er leben. Doch mit dem Händler würde es noch ein Nachspiel geben, wäre das Tier nicht auf einer dummen Insel gelandet hätte er es gefunden. Der Hirsch war nun nicht mehr zu haben, doch Varkon wusste wo der Händler am Feuertag sein würde...
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Alt 26.02.2013, 23:25
#3
Varkon zu Minoc
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Versagen und Verlust? Kobolde nerven. - -26 Tycua 1310
Es wehte Wind durch die Krähe als ob draußen ein Sturm toben würde. Doch gab es keinen Sturm, nur einen kleinen, alten Mann in herrlicher Robe. Er tauchte hinter den Türen der Krähe auf und sah durch die Schenke. Sein Haar schien die ganze Zeit im nicht mehr vorhandenen Wind zu wallen. Da verschwand er wieder... ...und tauchte auf einer Bank sitzend auf. Er rief nach dem Wirt und jener war in diesem Moment Varkon.

Varkon gesellte sich zu ihm, die anderen Leute in der Krähe sahen nur verwundert zu. Es wurde viel gesprochen und im Grund ging es darum das der Mann Yornix nach seinem Bruder sucht. Sein Bruder war kein anderer wie der als Feuerkobold bekannte Varnix. Yornix nannte Varnix dem Wahnsinn nahe und das er ihn finden musste. Er überließ Varkon ein schimmerndes Luftfragment und sagte zu ihm das Varkon nach Yornix rufen sollte bei einem windigen Gebiet.

Kaum war Yornix wieder verschwunden tauchte Varnix auf und Varkon eilte aus der Krähe zu der nahen Brücke über dem Fluss. Dort rief er mehrfach laut nach Yornix, währenddessen folgte ihm Varnix und warf bei der Brücke eine Feuerkugel nach Varkon. Jener entkam dem Feuer nur knapp und sein rechtes Kopfhaar wurde halb abgebrannt. Als Varkon wieder laut nach Yornix rief wehte der Wind immer stärker auf und der Feuerkobold Varnix verschwand einfach in einem Feuerschlag.

Über der Brücke schien es als ob Luft und Feuer eng umschlungen in einem Kampf lagen und Varkon entsann sich Yornix Worte "alleine zu schwach". So warf Varkon das schimmernde Luftfragment in das Kampfgetümmel der beiden Elemente und Varnix kicherte laut und ohrenbetäubend auf. Er bedankte sich für das Geschenk und mit einem mal war alles vorbei und es herrschte wieder stille. War der Yornix nun tot? Niemand wusste nichts..
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Alt 05.07.2013, 18:46
#4
Varkon zu Minoc
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Gibt es keinen Käse frisst die Maus was anderes. - -25 Libani 1311
Momentan war es eine recht dröge und langweilige Zeit für Varkon. Es wurde zu keinen Schlachten mehr aufgerufen, Feinde gab es genug doch diese alleine zu bekämpfen war ebenso Ruhm einbringenden wie in der Krähe die Leute zu bedienen.
Vor allem das bedienen ging ihm langsam irgendwie auf den Geist, er hatte keine Geduldsspanne mehr wenn die Gäste schroff oder gar unhöflich ihm gegenüber waren. Es gab zwar gewisse Regeln in der Krähe die es zu einhalten galt, doch je länger er Teil der Krähe war desto mehr tat er was er schon immer konnte, machen was er will.
Eine gute Zeit lang belustigte es ihn das ein so erfolgreicher Kämpfer und Jäger den Leuten ihr Zeug in Kleidung brachte die mehr Wert hatte als die ganze Krähe selber, davon konnte er aber nun auch nicht mehr zehren. Würde die Krähe ihm gehören würde er ein paar Sachen verändern um diesen Umstand zu verändern. Doch dem war nicht so.

Dann war da momentan noch das Drama um Kyra, ihm machte es herzlich wenig Sinn wie ein Mädchen das fast nur im Wald lebte, so viel Aufregung verursachen konnte. Doch diese seltsame Gefahr die sie umgab machte sie auch irgendwie Interessant und es war nicht verkehrt gewesen ihr gewisse Sicherheit zu beschaffen. Zudem genoss er ihre Gesellschaft, ihre Naivität war erfrischend anders und mit jedem mal war es anstrengender von ihr fort zu kommen.

Während er so über die Theke wischte langte es ihm über das Zeug zu sinnieren und er ging sich rüsten um was töten zu gehen.
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Alt 09.07.2013, 16:36
#5
Varkon zu Minoc
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Sehnen wurden zerrissen wie Papierfetzen, Knochen knackten in nervenaufreibenden Tonfall unter der kontrollierten Stärke und den gezielten Handgriffen der großen steinernen Form. Bedacht darauf die Felle intakt zu halten galt es die Gewalt auf die Kopfregionen zu reduzieren und für Bären und Wölfe bedeutete dies: Genickbruch.

Seine Jagdzeit auf der Eisinsel war wie im vergangenen Sommer wieder angebrochen. Kein Wesen das Material her gab für den offenen Handel war vor ihm sicher, wie immer würde er sein Jagdgebiet nicht überlasten. Varkon war einer der wenigen Leute die verstanden das man für weitere Ware die Tierwelt zu einem gewissen maß schonen muss. Das beste Beispiel hierfür waren die Leoparden welche in diesem Teil der Welt als ausgestorben galten.

Die befriedigende Jagd half auch seinen Kopf ein wenig zu befreien, er hatte ein Angebot erhalten über das er viel nachdenken musste. Würde er diesem nachkommen würde sich was in seinem momentan tristen Leben verändern, dies war etwas das er nicht außer acht lassen konnte.
Abgesehen davon war da auch noch die Sache mit Kyra und.......oh Riesenspinnen!

Da sah er die Frostspinnen und bevor er Zeit hatte weiter zu grübeln, warf er sich in die Ansammlung der weißen Ungetüme und griff dabei Primär ihre massigen Abdomen an. Beißwerkzeuge klackten hoffnungslos gegen Stein während eine nach der anderen ihr Leben einbüßte und das ganz im Zeichen ihrer schönen, schimmernden Chitinpanzer.
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Alt 25.07.2013, 18:40
Welch ein sch
#6
Varkon zu Minoc
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Es war zur sechsten Stunde des siebten Tages im Glarim 1311. Von draußen erklang Vogelgezwitscher, welches durch die wenigen Fenster seines Heim drang. Wiebke, Varkons getreue Jagdhündin, weckte ihn wie so oft mit einem Schlabberbad. Der große Kerl wachte gähnend auf und sah sich erst einmal verblüfft um ehe es ihm dämmerte das er in seinem "kleinen" Heim umher geräumt hatte.

Es nahte die Vollendung der großen Halle welche Varkon schon immer sein eigen nennen wollte, nur noch wenige Tage an Arbeit waren von Nöten. Doch sollte es ein guter Tag werden, ein Tag mit wenig Arbeit, keinem Jagen und keinen Sorgen um irgendwelche Leute, vor allem keine Sorgen um irgendwelche Frauen.
Hin und wieder dachte er daran wie seine unfertige Halle mit Kyra geteilt worden war, es war eine gute Zeit gewesen und das Mauerwerk wirkte nicht so leer und trist. Aber diese Zeit war gekommen und wieder gegangen, sie hatte ihn nie wirklich verstanden gehabt. Für ein Waldmädchen wirkte ihr Gehabe oftmals dramatischer als bei den Turmschnepfen in den kitschigen Kindergeschichten.
Icen wiederum war da schon um einiges Interessanter, ein verschlossenes Buch die sich nicht so verhielt wie ein Adelsweib. Leider wirkte das was sie interessant werden ließ auch irgendwie kühl, desinteressiert an allem und jedem um sich herum. Da sie zudem eine Freundin von Kyra war würde dies alles nur noch dramatischer verlaufen. Das brauchte Varkon nicht in seinem Leben.

Die eine Unterhaltung mit Jora war nicht verkehrt gewesen, dieses Kind war viel zu reif für ihr Alter. Aber so war die Welt, sie ließ nicht jeden in ruhe- oder ungestört groß werden. Varkon selbst war "nur" ein junger Mann, hatte dennoch den Respekt manch älteren schon verdient.

Jedenfalls hatten auch andere Frauen schöne Töchter, vielleicht würde mal eine gescheite dabei sein, eine wahrlich starke Frau mit einem Willen wie aus Ketten. Aber Varkon war ja noch jung, voller Kraft und es würde vermutlich noch lange dauern bis solch ein Weibsbild es schaffen könnte ihn zu beeindrucken oder gar zu bändigen.

Mit einem schnauben verwarf Varkon diese ganzen Gedanken und stopfte seinen großen Kopf in den Wassereimer im Garten.

Wer hatte schon Zeit für diese ganzen Beziehungsdramen? Die Leute waren dumm ihren Fokus auf diesen Aspekt des Lebens zu richten. Und Varkon war der dümmste gewesen das er sich hat mitreißen lassen von diesem schwachsinnigen Gehabe.

Mit leichten Schwung hob er den Wassereimer an und schüttet sich alles über den nackten Leib bevor er sich wusch. Das Wasser verschwand im durstigen Boden zwischen den Grashalmen und feucht-triefend ging er zurück in seine große Halle.
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Alt 09.12.2013, 19:13
Alles wird anders. 1. Rado 1313
#7
Varkon zu Minoc
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Alles wird anders. 1. Rado 1313
Es war am Mittag des ersten Rado 1313. Varkon kam nach hause und begann mit einem neuen Rituale welches er bisher so noch nicht gehalten hatte in Britannia. Das erste was er tat war passende, schicke Kleidung die er selten benutzt hatte aus dem Kleiderschrank zu suchen. Nebenher wurde ein Zuber mit Schnee gerichtet den er schnell zum schmelzen brachte durch die Hilfe einiger Feuerfragmente.
Etwas Seife wurde später in das warme Wasser unter gemischt und er wusch seinen ihm so wichtigen Kopfschmuck, den Bärenpelz.
Nachdem dies getan war wusch er sich selber und halb nackt nahm er an der steinernen Jadespiegelkommode platz.
Seine langen und sonst wirren Haare flochte er sehr streng und kurz danach ebenso seinen Bart.


Dieses ganze vorbereiten erinnerte ihn an die zehn Jahre an der Westfaerlanischen Akademie der arkanen Künste, sein bisher so lockeres Leben in Britannia würde sich nun erneut strengen Regeln unterordnen müssen. Damals war er nur ein Schüler unter vielen Meistern. Dazu muss erwähnt werden das lehrende Arkane sich oftmals Adeliger verhalten als der echte Adel.
Der einzige Trost damals war das durch die Menge an Schülern, der einzelne Schüler nicht viel tun musste. Varkon hingegen war einer der wenigen Schüler welche auch körperlich belastbar waren. Dies bekam er damals oft zu spüren und durfte immer wieder schwere Sachen tragen.

Doch nun war alles anders. Ab heute würde Varkon das Sagen haben in einer der wichtigsten Angelegenheit. Als Leibwache wollte er bei der Herzogin anheuern, zum Stellvertretenden Kämmerer machte sie ihn. Er würde die Herzogin so zwar bestens beschützen können, vor allem vor ihrem eigenen Personal, zum anderen aber müsse er Formen wahren die mit Verwandeln nichts zu tun hätten.
Dies grauste ihm zwar doch würde er auch diese Aufgabe angehen wie alle bisherigen, mit höchster eigenen Ehre. Und wenn Varkon sich ein ziel gesetzt hat, so würde er dieses bis ins extremste vollendet sehen.

Mit einem Zähne offenbarendem Grinsen sah er sein Spiegelbild an und erhob sich eilig um nach einem recht gut gekonntem Zauber vor der Burg von Minoc zu stehen. Es gab endlich viel für ihn zu tun, etwas das wichtiger war als Tavernen bedienen oder Weiße Hirsche zu Jagen. Er würde der Herzogin dienen und wehe jenen die ihr schlechtes wollen.

Und so betrat der Stellvertretende Kämmerer, ein Mann so unterschiedlich zu seinem Vorgänger, die Greifenburg um seine Arbeit aufzunehmen.
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Alt 17.12.2013, 04:50
Ein Monat ist vorbei. 6. Cun 1313
#8
Varkon zu Minoc
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Ein Monat ist vorbei. 6. Cun 1313
Ein ganzer Monat war seit seiner Anstellung am herzoglichen Hof vergangen. Leute wurden gesprochen und angestellt, Waren bestellt, angeliefert und bezahlt. Im kommenden Frühling würde ein Turnier stattfinden das dann ausgerichtet werden müsste.
Das Leben am Hof wurde auch lebendiger mit jeder weiteren eingestellten Person. Koch, Stallmeisterin und Bibliothekarin waren alles junge Leute die es weit bringen könnten wenn sie weiterhin ihrer Arbeit pflichtbewusst folgen würden. Es fehlte zwar noch an Personal, doch war Varkon zuversichtlich das sich alles einfinden würde.

Eine erste Hürde in seiner Anstellung stellte dann ironischer Weise das seltsame Mädchen namens Ryate dar. Sie suchte (oder fand) dauernd ärger mit irgendwelchen Leuten, zum einen belustigte Ihn dies und es machte Sie sympahtisch. Leider warf ihr Verhalten nun einen Schatten über zwei Hofangestellte, Varkon inbegriffen. Konnte es nie einfach sein? Die Angelegenheit, in der nun auch noch ein Priester des Glaron steckte, müsste schnell erledigt werden um eventuellen Schaden vom Hof und ihrer Hoheit abzuwenden.

Abseits der Pflichten am herzoglichen Hof war er eine Art Zusammenarbeit mit einer Elfenfrau eingegangen. Seit seinem Leben an der Akademie in Faerlan war er nicht teil von Arkan thematisierten Forschungen gewesen. Er würde ihr zwar nicht direkt helfen können, ihr Themengebiet war eines der seltensten und auch kompliziertesten, doch würde er ihr beistehen in der Beschaffung von Waren die für ihre Experimente unabdingbar waren. Die Früchte der gemeinsamen Arbeit würde er dann aber viel zu gerne kosten.

Während all dem fand er trotzdem noch Zeit seiner Natur zu folgen. Die jagt nach allerlei Wesen und ihren wertvollen Häuten, Panzern, Schuppen und Fellen war reinste Entspannung. Zudem wurde er immer sicherer in seiner Handhabung mit allerlei Kolbenwaffen klar zu kommen.
Trotzdem fühlte es sich immer wieder seltsam an die dunklen Kreaturen nicht nur mit Klauen, Zähne und Fäusten zu vernichten...
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Alt 25.12.2013, 11:31
#9
Varkon zu Minoc
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Überlegungen 7. Nugor 1313
Gierig funkelten die Edesteinsplitter in seinen Händen, ein Sog pochte beständig an seinem Geist. Beinahe meinte er leise Stimmen zu hören die ihn anbettelten sie zu füttern.
Sein Fokus auf den Splittern fühlte sich an wie ein Tunnelblick, als ob seine Augen nichts anderes mehr erkennen könnten. So gab er nach, er öffnete seinen Geist und ihm entwich der Atem als die Splitter sich nährten und ihre innere Leere auf seine Kosten füllten.
Kurz verdunkelte sich sein Augenlicht und noch bevor es zurück kam wurde er von einem wohl ernährten, kaum wahrnehmbaren dualen Summen wieder in den Fokus der Welt gerückt.

Er musste grinsen, doch hielt dies nicht lange an. Wie schon zuvor, bei anderen Steinen dieser Art, bekam er leichte Kopfschmerzen. Dies ließ ihm ein leises Knurren entweichen und er lag die Splitter vor sich auf die Steinplatte ab. Jene würde er Feja geben damit sie vielleicht in ihren Experimenten weiter kam. Es würde vermutlich wie eine nette Geste wirken doch war dies im Grund totaler Eigennutz damit seine eigenen Waffen in naher Zukunft gestärkt werden würden.

Vielleicht sollte er neben der Arbeit am Hof sich darum bemühen in diesem Fach des Arkanen zu lernen. Doch wo sollte man da beginnen? Schon damals an der Akademie war das Thaumaturgische Fach mehr Legende und Geschichten als ein festes Fachwissen. In Faerlan würde man dies nicht einmal aufnehmen, die anderen Arkanen würden einen verspotten. Hier im Land hingegen war das alles viel Konkreter und Fassbarer, vielleicht wäre die Elfe ein guter Ansatzpunkt?
Sie schien selber nicht sehr weit in ihren Bemühungen zu sein, verglichen mit Varkons Wissen war sie jedoch eine Königin und er nur ein niederer Bauer.
Dies würde noch einiges an Überlegung benötigen, doch hatte er Gefallen an der Idee gefunden. Dem Herzogtum selber würde es auch gut tun jemanden in diesem Fach in seinen Reihen zu wissen. Vielleicht würde er Zeit dafür aufbringen können.

Geistesabwesend hob er den dunkelrot schimmernden Kriegskolben von der Steinplatte und drehte das wuchtige Stücke um die eigene Achse.
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Alt 29.01.2014, 15:10
#10
Varkon zu Minoc
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Hundeaugen 12. Estif 1313

Es ist tiefe Nacht als die getreue Jagdhündin Wiebke ihre Augen öffnet.

Was auch immer mich geweckt hat war sehr nahe an der Hall, die Nase in die Luft und da ist der vertraute Duft der vom Garten herein weht. Der Kater ,den Herrchen immer Hammer nennt, lungert auf einem der Regale und betrachtet Dinge die nur doofe Katzen sehen.
Sonst ärgerte die junge Katze Mich immer doch war es heute mal eine ruhige Nacht zwischen uns.

Die schwere Kupfertür schwingt auf und Varkon tritt ein, die Hündin springt auf und stürmt auf ihr Herrchen zu während der Kater nur desinteressiert dem Schauspiel zusieht.


Herrchen sieht heute noch müder aus, er riecht regelrecht nach Schlafmangel. Dafür fehlt der Süße Duft des Met an ihm, generell riecht er sehr selten nach Alkohol in diesen Tagen. Oft trug Herrchen nicht mehr Fell und Schuppe sondern Wolle und darunter kalte Metallkette die nach Öl stinkt. Ich muss ihn begleiten, an seiner Seite sein. Herrchen darf nicht vergessen das Ich ihn liebe und für ihn da ist. Wir sind ein Rudel.
Nein, Nein Herrchen nicht da hin. Du musst schlafen und ruhen! Nicht an diesen Tisch mit deinen Werkzeugen und stinkenden Kräutern. Er wird diese Nacht wieder kaum schlafen... oh Würstchen!

Varkon greift in seine Tasche und holt eine Wurstkette hervor, mit einem Ruck sind es zwei Ketten und diese fliegen im hohen Bogen durch die Halle. Mit einem Hüpfer und einem langen Satz sind Hund und Katz an ihren jeweiligen Wurststrängen und futtern.
Müde lässt er sich auf der Bank an seiner Arbeitsstätte nieder und hebt das seltsame, leicht Blaue Holzstück auf. Es hatte so viele Stunden des Grübel gebraucht, so viele Versuche.


Neben der Arbeit am Hof und des herrichten des Grauen Ritter hatte er einige Monde damit verbracht gehabt zu Experimentieren. Er dachte über die Unterhaltungen mit Feja nach und erinnerte sich an beinahe vergessene Lektionen an der Akademie. Doch irgendwas hatte er lange übersehen und erst als er in den Nordhöhlen war und dunkle Wesen bekämpfte kam es ihm wie ein Blitzschlag.
Worte. Es fehlten Worte! Natürlich WORTE! Wie konnte er das so lange übersehen? Hatte sein entzücken auf Kampf in den vordersten Reihen seinen Verstand verkümmern lassen? Sicher, er war ein Nordmann und die wenigsten waren nicht überrascht wenn sie erfuhren das er das Blut eines Sippenschamanen hatte. Hexer, Magier, Zauberer, Schamane und viele andere Worte, ja Worte, WORTE!
Dummkopf und Idiot nannte er sich und konsultierte seine Bücher und Schriftrollen und erstellte Listen die es abzuarbeiten gab.

Nach vielen Versuchen und einem rechten Singsang an Worten hatte er es am Elften des Estif geschafft. Es war nur Holz doch dieses Stück Holz waren mal zwei Stück Holz gewesen. Doch dieses Blaue Stück hier war doppelt so Stark wie die Elternteile aus dem es Bestand, wie ein Verwandler der sich zu was kräftigerem machte hatte er das Holz zu was kräftigerem gemacht. Die Erkenntnis hatte ihm Gestern die Augen weit aufgerissen das er für einen Moment hätte meinen können das Alwyzz hinter ihm stand.


So sitzt er da und hat wieder eine Nacht vor sich in der es wenig Schlaf geben wird. Er hat das Holz in der Hand und während er innerlich viel grübelt wird Wiebke nach dem Essen zu ihm kommen und wie so oft ihren Kopf auf Varkons Oberschenkel absetzen. Es hilft nicht alleine zu sein.
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Alt 04.02.2014, 16:30
Unwissen 5. Glarim 1313
#11
Varkon zu Minoc
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Unwissen 5. Glarim 1313
Lange und kräftige Finger glitten durch seine Haare während er mit einem leicht verzweifelten Blick vor sich her sah. Er betrachtete die beiden vor Macht pulsierenden Spinell und den Hammer aus Alchemistenmetall die auf dem Jadetisch auf ihre Hochzeit warteten.
Stunden hatte er nun verbracht sinnige Worte der Macht zu kombinieren, dazu führte er die Steine an die Sockel Öffnungen. Nichts. Nichts wollte funktionieren. Es fehlte irgend eine Verbindung, ein passendes Mittel oder bestimmte Werkzeuge um das zu vollenden nachdem es ihm am meisten begehrte. Maulend verfluchte er die Arkanen die vor ihm auf diesem Weg wandelten, darauf das sie ihr Wissen nicht festgehalten hatten oder es großartig geteilt hätten.

Selten in seinem Leben kannte Varkon Zweifel, an diesem Tag spürte er ihn doch sehr an ihm nagen. Die Zweifel wurde nur davon zurückgehalten das er einen Nutzen für das verwandelte Holz gefunden hatte! Runen. Von Hand geschnitzte Runen aus diesem Arkan beseelten Holz. Es warf allerlei Fragen auf, die erste lautete warum er sich bisher nie darüber gewundert hatte woher die Reiserunen kamen. Die zweite Frage war woher die Magierläden ihre Reiserunen bezögen wenn nicht von anderen Arkanen die in der Richtung der Thaumaturgie forschten. Seine erste geschnitzte Rune sah sehr krude und simpel aus, doch der Markierungszauber blieb an ihr haften wie an jeder Handelsüblichen Reiserune.
Es war sehr offenbarend gewesen das dieses verwandelte Holz sich auch bestimmte Positionen im Arkanengewebe merken konnte.
Vielleicht würde dieses Wissen ihm helfen können die Verbindung vom Gewebe zu Reisesteinen zu verstehen?
Feja, er müsste dringend die Elfe sprechen denn sie hatte schon das Wissen über die Herstellung der eigentlichen Steine. Mit einem grimmigen Blick wurde ihm klar das er versucht hatte Abkürzungen zu nehmen die es nicht zu nehmen gibt.

Das Holz, vielleicht gäbe es noch andere Anwendungen dafür, er müsste weiter suchen und versuchen. Doch nun musste er sich wieder an seine Arbeit am Hof wenden. Manchmal meinte er zwei oder drei Leben zu führen....
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Alt 07.02.2014, 10:04
Au 14. Glarim 1313
#12
Varkon zu Minoc
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Au 15. Glarim 1313
Laut schlug die schwere Kupfertüre hinter ihm zu, der Hund begrüßte ihn und der Kater beachtete ihn wie immer, gar nicht.
Der stellvertretende Kämmer entledigte sich seiner Tasche und der Kleidung bis er nackt und mitgenommen vor dem Wandspiegel stand.
Eine aufgeplatzte Lippe, ein dunkel violetter Oberschenken und eine blaue Bauchpartie zeugten von seinem Mut und dem Irrsinn beim Lanzenstechen mit zu machen.
Er konnte Pferde nicht leiden, zumindest keine Echten und die einzige Waffe mit der er sich ein bisschen vertraut empfand sind Hammer und Kolbenknüppel. Die Lanze zu führen beim zeitgleichen Reiten war ungewohnt anstrengend, nicht einmal hatte er Ehrwürden und Waffenmeister treffen können.
Wenigstens hatte er zeigen können das er aus hartem Material war, vielleicht war er schon ein halber Steingargyl nach so vielen Verwandlungen.
Sein Spiegelbild grinste ihm müde entgegen bei dem Gedanken.

So wenig wie er trug durchquerte er seine Große Halle und nahm platz in der Forschungsecke. Das Turnier und auch die seltsame Kiste für die Hoheit mussten nun hinter ihm bleiben, er konnte nichts tun für die Hoheit momentan. Zumindest bis sie seinen Dienst benötigt.

Mit einem leicht gierigen Blick griff er nach dem roten Reisestein den er von Feja erhalten hatte, nach dem verstärkten Holz und den Kruden Reiserunen die er geschnitzt hatte war dies nun sein nächstes Ziel.
Rubine, sie waren die eine Essenz wie Feja ihn belehrt hatte, die Formel heraus zu finden lag an ihm selber. Die Elfen schienen auf ihre eigene Art im Arkanen zu wirken, von der einfachen Bauernmagie bis hin zu der hohen Kunst der Thaumaturgie, also konnte er sich nicht ganz auf Fejas Rat verlassen.
Der Reisestein in seinen Händen pulsierte jedenfalls voller Leben. Am Tag vor dem Turnier hatte er die richtige Kombination aus Formel, Material und Geistige Anstrengung zusammenbekommen. Und das nach allerlei Fehlschlägen, er war sich nicht ganz sicher ob er es Forscherzwang oder Gier nennen konnte. Sein eigentliches Ziel war jedenfalls noch weit von seinem Verstehen entfernt, der Weg war auf jedenfalls der richtige.

Wie sehr ihn dies alles an die Zeit in der Akademie erinnerte, Mutmaßen und Lernen zwischen all den kleinen Middländern. Wie seltsam er sich oftmals vorkam zwischen den kleinen und oftmals schwach wirkenden Arkanen Schülern. Selbst die Magier und Meister an der Akademie waren den meisten Schülern nicht unähnlich, so oft musste er als Schlepper herhalten. Doch das war alles nun vier Jahre her, in diesen vier Jahren hatte er sich einen Namen gemacht und das nicht nur als Wirt.
Es war gut das er den Grauen Ritter den anderen überließ, er hätte keine Zeit zu Bedienen zwischen dem Dienst am Hof und der Forschung.

Tief atmete er durch und betrachtete weiterhin den Reisestein und sinnierte über die mögliche Formel um selber diese zu Fertigen. Es würde einfacher werben sobald er seine Stube in der Burg beziehen konnte.
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Alt 12.02.2014, 17:09
Aufstehen 6. Lundin 1313
#13
Varkon zu Minoc
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Aufstehen 6. Lundin 1313

Es war früh am Morgen und Varkon erwachte unter einem lauten Gähnen. Er zog seinen Kilt an, eine große Schürze darüber und ein paar lederne Handschuhe und ließ sich dann an seiner Werkstätte nieder.
Ohne groß zu überlegen griff er nach dem Kruden Werkzeug das er in Britain besorgt hatte und begann damit die vorbereiteten Eisenstücke zu bearbeiten.
Schon zwei Tage war er nun dabei das Werkzeug vorzubereiten, Werkzeug das sich dazu eigenen würde Alchemistenmetall zu bearbeiten und ebenso Edelsteine zu bewegen. Dünne Zangen müssten es werden zum achtsamen Greifen, Feilen in verschiedenen Stärken damit die Ebenen flach und glatt werden konnten und ebenso ein kleiner Hammer mit einem weicheren Holzkopf. Die Arbeiten daran würde noch eine Weile brauchen, das Werkzeug musste perfekt werden.
Vermutlich würde er noch den einen oder anderen Misserfolg sein eigen nenne, so war diese Art des Schaffens ungewohnt für ihn.
Die Steine und die Waffenvertiefungen müssten abschließend zueinander passen bevor er zu träumen wagte beides irgendwie verbinden zu können.

Das Holz zu vereinen war mittlerweile leichter für ihn, er rechnete aber auch damit das es zusammenhing das man zwei gleiche Sachen leichter zu einem einzelnen Wandeln konnte als unterschiedliche Gegenstände zu einem ganzen.
Trotz jenes denken hatte er noch kein Glück mit seinen Versuchen um die Reisesteine. Keine Formel und keine Konzentration ließ die Rubine miteinander verbinden, es fehlte hier noch irgendwas an Material oder einfachem verstehen. Sein verstehen um die Reisemagie selber hatte auch länger gebraucht als bei anderen Mitschülern damals, vielleicht lag es einfach nur daran. Daher hatte er sich anders entschieden gleich mit den Waffensockeln zu experimentieren.

Sobald er die Waffenvertiefungen und die Steine gegenseitig anpassen konnte, desto früher könnte er mit der richtigen Arbeit beginnen und die Formel finden welche die Ware verbinden würde. Gleichzeitig pocht allzeit ein Druck in seinem Hinterkopf das das Herzogtum momentan wahrlich die eine oder andere machtvolle Waffe benötigen würde.
Schwere Zeiten standen bevor und dieser Druck half nicht gerade dabei sich zu Konzentrieren, zum Glück hatte er Handschuhe an sonst würden seine Finger schon aussehen wie eine geraspelte Gurke in rot.
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Alt 20.03.2014, 11:48
graue Tage 30. Wyzzin 1313
#14
Varkon zu Minoc
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Graue Tage 30. Wyzzin 1313

Leicht unruhig durchquerte Varkon seine "kleine Halle" in der Greifenburg von Minoc. Seine Schritte wurden von dem massiven Teppich im Raum gedämpft und nur das knistern und knacken im Kamin störte die Ruhe selber.
Sein Gedankengut glich einem riesigen Haufen Orkdung, man konnte nicht ausmachen aus was es bestand und eigentlich würde man das auch nicht wissen wollen. Ein sondieren der einzelnen Elemente würde vielleicht helfen.

Der Mann
Seine Pflichten, die Forschung und die Geschehen bildeten ein großes Wirrwarr und das kaum weil es zu viel wäre. Die grauen Tage standen vor der Tür, die Zeit welche Arkanbegabte recht unterschiedlich erlebten. Für Varkon waren diese Tage ein Loch, viel zu sehr hatte er eine Symbiose mit dem arkanen Gewebe, vielmehr mit dem was er dank dem Gewebe konnte.
Sein einziger Trost in jenen Zeiten war das er noch immer Varkon wäre, kein spindeldürrer Robenträger der kaum die Kraft hatte ein Buch zu heben, geschweige sein Leben zu verteidigen ohne dabei mit Reagenzien zu fuchteln.
Andere würden ihn vermutlich bei diesen Gedankengängen für eingebildet halten oder das er zu stolz wäre. Er selber empfand dabei aber weniger Stolz oder Zufriedenheit, es war einfach so. Doch auch diese grauen Tage würden wieder vorüber gehen.

Die Forschung
Seine weiteren Bemühungen im Fach der Thaumaturgie erzielten keine Resultate, die Treffen mit der Elfe Feja kamen auch nicht so zustande wie er sich erhofft hatte. Anfragen auf Wissen in verschiedenste Richtung blieben ohne Erfolg, sogar sein Gesuch an Darok war in der momentan turbulenten Zeit einfach gesunken wie ein Leck geschlagenes Schiff. Er sah auf seinen Hammer und den zwei summenden Steinen auf seiner Werkbank, irgendwas wurde übersehen, es fehlte der Funke bei dem es klick macht. Wo Varkon im Praktischen exzellent war, versagte ihm wohl nun das Theoretische, vielleicht herrschte einfach zu viel Ablenkung!

Der Hof
Auch wenn es nicht so war, so kam Varkon der Hof momentan sehr chaotisch vor. Dieser teilte sich im Moment zwischen der Greifenburg in Minoc auf und der Residenz in Britain. Über die grauen Tage hinweg musste Varkon jedenfalls in die Residenz weil er in den Tagen selber nicht reisen können würde, falls die Hoheit ihn brauchen sollte. Auch die Angestellten waren so eine Sache, es kam zwar zu Anstellungen aber all zufrieden war Varkon dann auch nicht damit wie es dann weiter ging. Hier würde er sich noch genauere Überlegungen machen müssen.
Die grauen Tage. Der Rado würde folgen und Varkon wäre dann schon ein Jahr lang im Dienst der Hoheit. Als Leibwache wollte er anheuern und war nun schon ein Jahr lang ihr stellvertretender Kämmerer. Er erachtete diese Anstellung einst als Übergangsache, mittlerweile hat er sich doch recht angefreundet damit. Gewiss war es die Spiegelseite zu seinem eher lockeren Leben bisher, es tat aber gut auf seine Art und Weise. Seltsam.

Der Krieg
Der Krieg hatte momentan den meisten Einfluss auf alles. Der Hof war deswegen zweigeteilt, Varkons Taverne "Zum grauen Ritter" war geschlossen und Varkon empfand sich unter Druck das teils vergessene Wissen der Sockelwaffen wiederzufinden. Seine große Halle in der Westmark von Britain verstaubte vor sich her, Freunde wie die Larails erwogen das Land zu verlassen bis der Krieg vielleicht im guten vorüberging. Der Frühling würde kommen und mit diesem auch der Kampf ums Überleben, nicht mehr lange und die Zukunft des Herzogtum würde auf Messers Schneide stehen. Irgendwie war es ein Trost daran zu denken das diese Grauen Tage vielleicht die letzten in seinem Leben, und dem Leben vieler anderer, sein könnten...


...verfluchte graue Tage.
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Alt 18.04.2014, 00:38
B
#15
Varkon zu Minoc
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Bär im Käfig und ein toter Herzog 30. Nugor 1314

Nur wenige Stunden vor dem Angriff der freien Völker wurde Varkon wieder aus seiner Zelle gezerrt. Sein Fellmantel sah mittlerweile bescheiden aus, voller Blut und Spucke und hier und da fehlt ein Fellbüschel im Material.
Varkon selber sah nicht besser aus als die Soldaten ihn vor ihrem Söldnerhauptmann aufrichteten.

Erneut wollten sie erfahren was er wusste, doch Schläge und Tritte waren nicht schlimmer als anderes was einem Wandler im Kampf ohne Rüstung passieren konnte. Erhitzte Metallstäbe wurden gegen seine Ellbogen gehalten, die Peitsche kam am Vortag zum Einsatz und schenkte seinem vernarbten Leib noch ein paar Narben mehr.
Sein Gesicht sah aus wie ein Schnitzel nach dem Fleischklopfer und einzig allein seine Anstellung am Hof rettete ihm anscheinend das Leben. Es gab ihm einen gewissen Wert als Gefangenen und sein Wissen würden sie ihm wohl schon abverlangen irgendwann.
Nachdem ihre Versuche wieder nichts brachten warfen sie ihn, nach dem Fesseln, in den leeren Wehrgangtrakt und schlossen die Tür zu.

Es war schon lächerlich gewesen wie es zu dieser Verhaftung gekommen war. Seine Mission verwandelt den Feind auszuspähen war ein Reinfall gewesen. Als er die Burg im Norden zu Trinsic ausgespäht hatte war das noch wenigstens von Teilerfolg gekrönt, die eigentliche Südfestung war besser gesichert. Kaum war er in Reichweite geflogen kamen Pfeile geschossen, vielleicht war auch ein Magiebann gewirkt oder sein Stillezauber hatte versagt. Es gab nur einen kurzen stechenden Schmerz am linken Flügel. die Konzentration schwankte und der Boden kam immer näher, zum Glück bestand dieser Boden aus Wasser, der Hafen.
Eine Krähe war eingetaucht und ein Nordler kam Luft schnappend wieder aus dem Wasser. Dazu noch der Kämmerer, der Feind freute sich.

So saß Varkon da in dem Gang, gefesselt wie ein Bärenjunges als von draußen Kampflärm ertönte. Die freien Völker griffen an. Fredulf würde sterben und der Bär frei kommen. Sieg im Versagen!

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Alt 02.05.2014, 12:58
Kinderka**e 18. Libani 1314
#16
Varkon zu Minoc
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Kinderka**e 18. Libani 1314

Nach einer angenehmen Nacht im Ritter erwachte der stolze Nord in seiner kleinen Halle weit oben in der Greifenburg. Das war eine gute Nacht gewesen, schon lange kam ihm sein geräumiges Bett nicht sooo bequem vor und voller Kraft und Tatendrang hüpfte er aus dem Bett.

Doch was bei allen Dämonen und ihren Dienern war nun los? Sein Rüstregal ragte über ihn wie ein halber verfluchter Berg. Mit leicht aufkeimender Panik sah er in den Spiegel seiner Kommode und staunte nicht schlecht und ein Donnern grollte durch die Burg das so in etwa Klang wie "Mein Bart!".

Varkon war wie viele andere verjüngert worden und hastete durch seine kleine Halle wie ein Irrer, kniff sich dabei in den Arm.. aye es tat weh. Dies war kein Traum und Varkon war ein 12 jähriger Bursche, für einen Süd oder Midländer wäre das ein großer 12 jährige Junge gewesen, aber für jemanden mit seinem Blut war das normal.

Er trat in einem viel zu großem Hemd, Kilt und Stiefeln in den Flur und schnell wurde bemerkbar das es ihm nicht alleine so ging. Direkt machte er sich auf um nach der Herzogin zu sehen ob es ihr gut ging. Erst später am Tag würde er sein können gebrauchen um sich in einen Mann zu verwandeln. Kein schöner oder strammer Mann wie Varkon, aber besser als ein verdammtes Kind in der Burg König zu spielen!
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Alt 11.06.2014, 10:49
Wandler im Wandel 25. Glarim 1314
#17
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Wandler im Wandel 25. Glarim 1314

Die Jugendseuche war gekommen und vergangen. Varkon war froh gewesen wieder er selber zu sein, es hätte nicht zügiger kommen können so knapp vor der letzten Audienz der Hoheit.

Einer so wichtigen Audienz für Varkon, die Audienz in der er zum vollständigen Herzoglichen Kämmerer ernannt wurde. Die Pflichten trug er ja schon über ein Jahr inne, doch nun kamen die Rechte zu seiner Anstellung. Der Amtsadel, der Wohlgeborene Varkon Karnis. Eine Bezeichnung die für ihn nur richtig und auch verdient klang.

Die Audienz war zu ende gegangen und Varkon hatte eine Stunde ruhe in seiner Kammer in der Burg genießen können. Auch wenn er schon über ein Jahr gedient hatte, so war nie ein Gedanken daran verloren gegangen was es alles zu regeln gab für seine vollständige in-Amtnahme.

Zu erst kleidete er sich in das neue und feinere Schuppenrüstzeug aus Lindwurm. Viel zu lange konnte er es nicht tragen wegen der Jugendseuche. Seinen Bärenkopf, der schon seit Jahren das Markenzeichen von Varkon war, setzte er wie mittlerweile gewohnt auf die linke Schulterpanzerung so lange er sich in der Burg aufhielt.

Ein geübter Zauber später und er fand sich vor dem Hof der Larails wieder und pochte zugleich an die Türe. Es dauerte nicht lange bis er mit Covan am Tisch saß und die beiden tranken und diskutierten, manchmal wurde es lauter, manchmal wurde nur gelacht. Kadleen und Raik hatten vermutlich nicht die beste Nachtruhe in dieser Zeit.

Es dauerte mindestens drei Stunden bis der Entwurf für Varkons Wappen so weit ausdiskutiert war. Das kantige Schild, wie es brauch in seiner Nordsippe gewesen war. Die Weiß-Rote Umrandung um die Herkunft seines Amtsadel in den Farben der herzoglichen Hoheit wiederzugeben. Seine erwählte Farben waren Lindwurmgrün und im Zentrum stand in Schwarz ein kampfbereiter Bär, dieser führte zudem einen Kolben. Covan und Varkon warfen sich Wortspiele an die Köpfe und wie sie beiden halt sind wurde der Bär auch recht zügig in der Bezeichnung festgelegt und sollte ab sofort als der "Wehrbär" bekannt sein, eben ein bewehrter Bär. Auch Varkons arkane Linie wurde im Wahlspruch unter dem Wappen festgehalten in den Worten der macht Mave Ren Ex. Mave für das Leben und seinen angenehmen Seiten. Ren die Veränderung oder in Varkons Fall der Wandel von einem selbst, ob nun in Form oder im Leben. Ex für die Freiheit zu erreichen was man sich als Ziel setzt.


Covan erhielt direkt eine Bestellung auf allerlei bestickte Kleidungsstücke mit Varkons Wappen und es wurde sich dann rasch verabschiedet. Bald müsste Varkon noch einen Feinschmied finden, sein Ringfinger bräuchte zügig einen passenden Siegelring...
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Alt 25.06.2016, 00:56
#18
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Zeitloses Einhorn 14. Libani 1320

Inzwischen waren Jahre vergangen. Varkon war längst kein Kämmerer mehr, trotzdem erinnerten sich einige an ihn in diesem Amt.
Seine Reisen auf die umliegenden Inseln waren sinnlos geblieben und wenn das so weiter ginge würde er nie weiter kommen in der Thaumaturgie. Jegliche Versuche mehr zu erschaffen als das was er konnte, blieben einfach weiterhin ohne Erfolg.

Es war nach einem weiteren dieser Versuche als er durch Britain spazierte und auf Amra und Viridian traf. Letztere seilte sich von der Unterhaltung ab und kurz danach passierte das seltsame.

Ein Einhorn galoppierte mitten in Britain die Straße zwischen Badehaus und Westbank entlang, vorbei an Amra und Varkon.
Weiß war es, das Horn auf der hohen Stirn und es leuchtete in der herein fallenden Dunkelheit der Nacht.
Varkon wollte es verfolgen doch war es zu schnell.

Für den Jäger in ihm war das ein Zeichen, das Zeichen von Adoria und das er seine Zeit vielleicht lieber damit aufbringen sollte wieder mehr zu Jagen! Ob nun Tier oder Kreatur, das spielte bei ihm noch nie eine Rolle, denn bei beidem bedachte er immer diese Gottheit an erster Stelle.
Und somit startet der arkane Krieger in eine neue, persönliche, Jagdsaison...
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Alt 07.07.2016, 08:16
#19
Varkon zu Minoc
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Schwäche 25. Ador 1320

Mit seinen Daumen (auf varkonische Art) unter den Gürtel geklemmt, so schritt Varkon durch Britain. Seine Augen wanderten an den Gebäuden entlang.
Überall sah er Bauten die einst Größe beherbergten. Da war der ehemalige Seefahrerkontor, waren das spannende Zeiten damals mit Corathrim, Darok und den anderen Mannen.
Im Zentrum betrachtete er lange die ehemalige tänzelnde Krähe, ob Lyssa noch lebt? Oder ist sie schlussendlich doch an einer ihrer Männergeschichten krepiert?

Das Gardeaufgebot war überall präsenter wie vor über Zehn Jahren und noch viel größer als zu seiner Kindheit. Trotzdem konnte er dies nicht als Stärke ansehen, dafür gab es zu wenig freie Streiter.
Recken die gemeinsam Abenteuer erleben oder tief in die Eingeweide des Landes dringen um das Übel in ihren Nestern zu ersticken.
So nötig Handwerker sind, es waren gefühlt nur noch solche im Land. Oder Frauen die kleinlaut herum sitzen und einem kaum in die Augen sehen können. Vielleicht war das alles kein Zeichen von Schwäche und mehr ein Zeichen von fehlendem Mut?

Schnaufend marschierte er weiter, zum Glück war Valka mal wieder in der Stadt. Selbst Corathrim hat sich wieder blicken lassen und hier und da gab es Lichtblicke von alter Glorie und das war gewiss eine Genugtuung. Vielleicht ließe sich damit doch was anstellen.

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Alt 26.07.2016, 18:53
#20
Varkon zu Minoc
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Wandel in Sicht? - in den letzten Tagen des Glarim, Sommer 1320

Am Tag vor dem Moment des Wandel:
Es war ein Tag wie jeder andere, zumindest aus Varkons Sichtweise. Er hatte was erlebt, Köpfe von Unholden eingeschlagen und wollte den Tag in seiner Taverne (wie fast jeder weiß, die Bärenhöhle) zu Ende bringen.

Man saß in Gesellschaft, erzählte sich das eine oder andere über vergangene Ereignisse. Darunter der Spinnenmeister oder gar die nachträgliche Hochzeitsfeier der Belatars.
Jedenfalls war ersteres um einiges Interessanter für einen abenteuerlustigen Menschen.

Dieses mal in der Bärenhöhle war jedenfalls besonders, so viele Leute hatten die Schenke schon lange nicht aufgesucht.
Varkon (den Bären nennt man immer zu erst) war da, Valka wie gewohnt und auch die flotte Isidra.
Es kamen aber noch fast unzählige mehr, Veron ließ sich wieder blicken, was Isidra ganz aus dem Konzept brachte.
Yldosch ließ sich anscheinend wieder öfter unter den Menschen sehen, sogar den Schmied Urs Vallasson hat es aus seiner Schmiede getrieben, Wunder kamen in allen Formen.
Die Dame Glariel war auch ein willkommener Anblick, für eine ältere Frau war Sie dennoch eine geübte Streiterin und das gehört geehrt!
Der Drachenhirte Fenthe war zugegen und der vielleicht seltenste Besuch in Jahren, vom König abgesehen, war die gelehrte Hochwürden Ceres.
Wäre das Weib nicht so unglaublich vernarrt in jedes Lebewesen und zudem soooo alt, so hätte Sie vielleicht sogar das Herz eines gewissen Steingargylenbär zum schmelzen gebracht.
Ganz abgesehen davon, empfand Varkon es als eine große Ehre sein Brunnenwasser mit Ihr zu teilen, so gab es doch nur noch wenige berühmte, antike und vorzeitliche Arkane in diesem Land.
Ihre Tracht war jedenfalls sehr würdig, diese Mischung aus Farben welche so wirr und doch glatt ineinander verliefen, ließen etwas in seinem innersten aufhorchen.

Wie so ein Tavernenabend vergeht, so verging auch dieser. Leute gingen, andere kamen, darunter Corathrim Drath. Dieser jahrelange Weggefährte Varkons war irgendwie momentan ein Häufchen Elend, die Schelte des Grafen und der Ausschluss gegen den Spinnenmeister hatten vermutlich am Ego des sonst so Aalglatten Arkanen gekratzt. Er würde es überleben und stärker aus der Sache heraus kommen. Da war sich der Bär sicher.

Aislin war auch an Varkon getreten und hatte ihm in Vertrauen was über die Einhornsache erzählt, dies hatte Varkon natürlich kurze Zeit später mit der baldigen Legionsspitze geteilt und es es wurde sich beraten wie man damit umgehen sollte.

Aber auch dieses Gerede endete bald und Varkon zog es nach Hause. Ihn hatte dieses Kleidungs-Farbschema der Libanúpriesterin weiterhin geplagt und er setzte sich in seine kleine Werkstube und starrte über die arkanen Steine und seinen Zwergenhammer.
Während wirre, übereinander greifende Muster von Farben in seinem Geist schwirrten, so bedachte er all seine Versuche die Waffe mit seinen Steinen zu verbinden.
Einfach nur passendes Werkzeug zu haben war nicht ausreichend, es wie arkanes Holz zu behandeln und aus Zwei einfach Eins zu machen trug bisher nie Erfolg. Aber ein übereinander greifen der einzelnen Elemente, ohne Bruch darin, dies hatte er nie berücksichtigt. Wie die Farben der Tari Ceres.

Vielleicht war der "Verwandler" auch zu stark in ihm und er sah in erster Linie nur das Endgültige Resultat vor Augen, aber nicht den Weg dazwischen. Die perfekte Verschmelzung. Das perfekte Sockeln war gewiss nicht einfach einen sechskantigen Stein in ein sechskantiges Loch zu schieben und auf das beste zu hoffen. Jede Verwandlung endet irgendwann, doch diese Waffe sollte Bestand haben und so war er vielleicht in den Jahren der Forschung einen völlig falschen Weg gegangen.

So langweilig der Schnitt des Kleidungsstück der Hochwürden war, so war dieses Farbmuster doch Erkennung und Muse in einem, die fehlende Inspiration in einem sonst so hellen, wenn auch manchmal angetrunkenen, Geist.

Seine selbst angepassten Werkzeuge für die Thaumaturgie bewegten die Steine in ihre Position, sein Wesen war aufmerksam und beachtete das wohlige Summen der beiden vollwertigen Spinell. Ob es dazu beitrug das er selbst diese Steine mit Macht beseelt hatte, konnte er nicht sagen. Doch vernahm er die Steine an diesem Abend so viel deutlicher und eine seiner Hände ruhte auf dem massiven Hammer, das kühle Metall wahrnehmend.
Alchemistenmetall, ein so vertrautes Metall für Ihn mittlerweile. Sein Wahlmetall in Rüstung, so Leicht, so ausreichend schützend und so empfänglich für das Arkane wirken.

Wer Varkon nebenher betrachtet hätte, würde ihn sicherlich kaum wiedererkennen, den großen Klotz mit dem Ego eines Titanen,
still und konzentriert verweilend, gar andächtig unter dem Puls der Magie die er vernahm.
Ob sein Großvater jemals das Arkane so verspüren konnte? Dieser alte Kautz und Stammes Schamane mit einer Ziege auf dem Kopf? Dieser halbe Schandfleck in den Erzählungen seiner Mutter, der ach so stolzen Kriegerin des Norden?

Wie ein Blitz durchdrang das Verständnis der Bindung Varkon, die Offenbarung zu einem alten Geheimnis das fast verloren gegangen wäre mit anderen, vergangenen Thaumaturgen.
Seine Augen öffneten sich Schlagartig und in einer Tranceartigen Haltung bewegte er seine Hand direkt an die Steine und führte diese an die Machtzentren der Waffe, das so vertraute Metall begrüßte die Steine unter einem leisen metallernen Kreischen und so verband sich das Machtvolle Summen der Steine mit dem Kreischen zu einer Melodie, bis die Waffe still auf dem Jadetisch lag.

Schwärze...
..dunkelheit legte sich über die sonst so lebhaften Augen des Verwandlers, des Arkanen Kriegers, des ehemaligen Kämmerer und Papierschubser zu Hof, des Taverneninhaber, des Kampfbruder von größen wie Darok, Valka und anderen.
Aber vor allem legte sich die Dunkelheit der Erschöpfung über die Augen eines Thaumaturgen.

Irgendwo krähte ein verdammter Hahn und Varkon erwachte hustend auf seinem Jadetisch gekauert. Er fuhr sich über die Augen und sah auf den Zwergenhammer den er noch immer berührte mit einer Hand, diesen säuberlich gearbeiteten Zwergenhammer welcher ironischer Weise von der Elfenmeisterin Sila kam.
Sofort spürte er die Anwesenheit der Steine, diese nun eins mit der Waffe geworden waren.
Wie so oft ergriff er die Waffe am Stiel und hielt sie sich vor das Gesicht, völlig entgeistert musterte er die vertrauten Verzierungen und Kanten.
War es das? Er hatte es endlich geschafft? Der ultimative Würfelwurf war auf seiner Seite?

Der Kampf würde es zeigen und diesen würde er sich noch vor dem Frühstück stellen gehen! Und so war der große Arkane Krieger in voller Montur ausgezogen um zu erforschen ob die Waffe sich auch Nutzvoll verändert hatte.
Dabei würde Ihm eine Erkenntnis aber noch entgehen, das Er sich an diesem Abend selbst am meisten verändert hatte und die Waffe nur ein Ausdruck des ganzen war....
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Geändert von Varkon zu Minoc (26.07.2016 um 19:02 Uhr).
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Alt 25.10.2016, 18:19
#21
Varkon zu Minoc
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Im Glarim 1321...

Der erste Tag des Sommerfest war fast schon vergessen,
Getränke waren aufgetrunken und Speisen gefressen.

Die letzten Leute verließen die hohe Burg der Greifen,
was vor dem Fest geschehen, war kaum zu begreifen!
Zumindest kaum zu verstehen für diesen nordischen Recken.
War es sein Schicksal hier zu sein und im Dienst zu verrecken?
Herzoglicher Magier sollte es sein nach Arbeit als Rat,
doch wie so oft hielten die Götter was anderes parat.

Doch vielleicht lag es nicht an der Götter gesinnen,
eigene Schuld, Narrheit und ein wenig herum spinnen?
Ja eher hatte ihm dies Leben es angetan,
näher am hohen Adel, näher am Wahn!
Vermisst er die Zeit als Kämmerer so sehr,
das es ihn zurück trieb an Seitens Maer?!

Stehend am Festende auf des Burges Dach,
klarer Verstand und sein Geist so elendig wach.
Wer wusste schon was es diesmal bringen würde?
Jedenfalls schreckte er noch nie vor einer Hürde.
Er würde sein bestes geben und den Dienst leisten,
denn er hat seine Ehre, nicht so wie die meisten!

So stand er dann auf der Burg hoch oben allein,
so stand er an der Mauer, zurück und daheim.
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Alt 28.09.2017, 01:10
#22
Varkon zu Minoc
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Herbst 1324
Der Drache unter dem Banner des Wehrbär.

Auf der Drachenburg

In den Morgenstunden konnte man schon allerlei Laute des Lebens vernehmen. Der Hahn krähte laut vor sich her, Soldaten wechselten scheppernd ihre Schicht, die drei stattlichen Jagdhunde tollten im Hof und begrüßten Lauthals eine weitere Wagenfuhre reich an Möbelgut welche durch die Tore gerollt kam.
Oben im Hauptgebäude konnte man einen alten Loricaner sein Schwert schleifen hören (oder war er doch nur am Schnarchen)?.

Knappen gingen ihren auferlegten Arbeiten nach und dem Geruch zufolge war jemand in der Burgküche am wüten.
Ein wohl gekleideter (mit sich selbst sprechender?) Magier schien was in der Halle der Legenden zu planen und ein Legionär wunderte sich wann ein Drache sein Dach zum brechen bringen würde.

Es war in diesen frühen und lebhaften Stunden als Varkon die Mauern entlang schritt und die Burg inspizierte. An jeder Ecke traf er auf Soldaten des Herzogtum.

Die Soldaten waren eine Sache an die er sich zuerst gewöhnen musste, doch war er wie diese Truppen... ein Diener der Herzogin. Dies war etwas das alle verband und er konnte das akzeptieren.
Sie schienen es ihm gleich zu tun, so waren sie auch erst ein wenig skeptisch als Varkon Wochen zuvor da stand und die Befehle mitgebracht hatte die ihn zum Burgherren der Drachenburg ernannten.
Es half das er gelegentlich bei ihnen saß, sich mit ihnen unterhielt, Trank und Speise mit ihnen teilte. Mittlerweile kannte er alle ihre Namen, auch wenn man sie in ihren Rüstungen kam auseinander halten könnte!
Er mischte sich zudem nicht in die Befehlsgewalt von Hauptmann Ivan. Diesen Mann kannte er noch aus der Zeit als die Verrätertruppen von der Grenzlandfestung zum Yewer Gebiet besiegt wurden. So bestand ein gewisser Respekt unter Mitstreitern welcher nun zur Geltung kommen würde.
Beide waren sich bewusst das diese Sache eine wichtige war, so wäre eine Zusammenarbeit nur von Vorteil für alle beteiligten. Für das Herzogtum!

Dann waren da noch Rasputin und seine Frau Kamilia. Jene waren im Gegenzug zu den Truppen eine Abwechslung. Er, der Quartiermeister der Burg, ein bürgerlicher Mann mit einem Ranzen voller ehemaligem Bier. Sie, die Stallmeisterin der Burg, mit einem Mundwerk welches jeden Paladin des Glaron die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Mit ihnen musste sich Varkon schon einmal keine Sorge um die jeweiligen Aufgaben machen welche beiden nachgingen.

Nach seiner Runde sah er sich für einen Moment den Garten an, die Ernte würde gut ausfallen und das half dem Vorratslager. Er konnte zufrieden sein wie sich alles fügte. Mit diesem Gedanken, einer Formel und ihrem wirken, entschwand er zur Eisinsel. Zu seinem anderen Vorhaben....
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Alt 01.07.2019, 12:40
#23
Varkon zu Minoc
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Sommer 1329

Nach einer langen Unterhaltung mit Fildaris, begab sich Varkon in seine Schlafstube und begann sich bettfertig zu machen...
Jilla und Rhadon. Das waren zwei Namen an die Varkon schon lange nicht mehr gedacht hatte, Mitschüler an der Akademie der arkanen Kunst im Westen von Faerlan.
Die zwölfjährige Jilla mit dem weißen Haar und der dümmliche junge Rhadon, welcher an den Umstand von Jillas Haaren schuld trug. Gute Freunde in damals anstrengenden Zeiten zwischen den komplizierten Meistern der Magie.

Diese letzten Tage kamen so viele Erinnerungen in ihm hoch. Jacy Achak als einen neuen Schüler der Magie zu akzeptieren wirkte sich sehr erfrischend aus. Jener hätte aber noch viel zu lernen und Varkon sah dieser Lehre voller Zuversicht entgegen, die Fehler welche er bei Aislin gemacht hatte würden nicht noch einmal vorkommen.

Auch die Jagd und der Kampf fanden bei ihm wieder mehr gefallen, die Rolle des wachsamen Begleiter vor allem mit jungen oder unerfahren Streitern war eine passende Angelegenheit für ihn. Auch dies weckte Erinnerungen an Darok und den Männern welche sich um den Veteran geschart hatten, goldene und leider längst vergangene Zeiten!

Mit all dieser ganzen Energie sollte er sich wieder an seine Forschungen machen, endlich das fehlende Puzzlestück finden warum sich die verflixten Edelsteine nicht zu einem so genannten Reisestein formen wollten.
Gleich morgen würde er es versuchen und versuchen, irgendwann müsste er den Haken finden und brechen können. Viel zu lange lagen hier seine Bestreben nun flach und Frust breitet sich aus wie eine zu warme Decke im Sommer.
..unter einem Murren begab er sich auf das Bett und hoffte das er bei der Wärme schnell den Schlaf finden würde.
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Alt 22.03.2020, 00:34
#24
Varkon zu Minoc
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Herbst 1331

Unter einem lautem klirren flog der Sack voller Edelsteine gegen die gegenüberliegende Wand.
Natürlich wurde dadurch der Inhalt über den gesamten Raum verteilt.
Haare raufend stand Varkon neben seinem Werktisch für thaumaturgische Belange...


Mittlerweile fühlten es sich wie Jahrhunderte an, Jahrhunderte voller Versagen! Wie konnte es möglich sein das sich das zusammenfügen von Reisesteine noch immer als Problem für ihn darstellte? Die verdammten Ressourcen waren bekannt, der Fluss der Magie war ihm ebenso nicht fremd. Das befüllen der Reisesteine mit Macht konnte er fast schon so lange wie das Holz zu Bündeln.
Die verfluchten Bausteine waren vorhanden und doch vermochte es ihm nicht zu gelingen. Windet sich sein Gehirn bei der Konzentration in die falsche Richtung?

Wie gerne wollte er die Elfe von damals anschreien, gemeinsam wollten sie diesen Geheimnissen trotzen und dann war sie weg, verschollen, fort. Aber nein, ihr konnte er nicht die Schuld geben, die Zusammenarbeit hätte es nur einfacher gestaltet. Zu viel Ablenkung. Ja, diesem könnte er die Schuld geben! Doch im Ende kam er immer zum selben Resultat, er selbst trug die Schuld.

Ein wahrlich lächerliches Versagen in den eigenen ach so stolzen Augen. Fähig genug die Waffen für Legenden zusammen fügen, aber unfähig etwas an sich so simples zu schaffen!
Moment, simples? Simpel, einfach, war dies der springende Punkt?! Die eigene Ansicht das jenes einfacher, gar niederen Werts wäre? Vielleicht sogar nur ein unbedeutendes Nebenprodukt von viel glorreicheren Werken? Hat er sich von seiner kämpferisch-stolzen Natur so verblenden lassen? So das er das Verstehen des Reisestein anfertigen als nichtig betrachtet hatte? Nicht einmal als Kunst? Als Können?

Er, der selbst nicht auf Reisesteine angewiesen war, hatte sich da vielleicht nicht darauf besonnen was dies für andere bedeuten könnte. Andere, so wie die gute Bootsbauerin Julie Melan.
Ihr hatte er einen seiner eingelagerten Reisesteine verkauft, ihre Reaktion auf das wirken der Reisesteine war von fantastischer Natur gewesen. Verdammt noch eins wie Blind konnte er eigentlich sein?

...nicht mehr Haare raufend stand er in seiner Edelstein gesprenkelten Werkstatt. Vielleicht zum ersten mal sah er die Edelsteine mit einer unschuldig wirkenden Neugierde entgegen. Sein Ansatz würde, nein, müsste jetzt ein anderer werden.
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Alt 24.04.2020, 20:20
#25
Varkon zu Minoc
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Im tiefsten Winter im Rado 1332 musste er sich natürlich zur Eisinsel aufmachen, Jagen war sein Anliegen! Eine so herrliche und doch zeitraubende Sache. Trotzdem tat es mal ganz gut sich wieder ein bisschen diesem hinzugeben. Nicht dem Geschwätz am Hof, nicht den Anliegen der Waffengierigen Leuten, nicht dem Geschrei nach Holz, nicht der fruchtlosen Forschung, nein, einfach nur Tiere auftreiben und töten. Und wenn ein Frosttroll meinte sich einmischen zu müssen, nun auch sie sind eine Art von Beute.

Stunden watete er durch den Schnee und sammelte das Gut von den erlegten Kadavern, schön waren seine Zuschnitte nicht wirklich, aber er hatte genug Übung um größtenteils brauchbares Material zu erhalten. Felle waren sein Ziel, doch kam auch recht viel Fleisch und Häute zusammen.

Mit zwei prallen Säcken betrat er im Dorf der Eisinsel das Haus der Zusammenkunft. Eine Frau hielt dort das Feuer am brennen und sah dem Mann in voller, teurer, Schuppen und Fellmontur entgegen. Varkon wuchtete die vollen Säcke auf die Theke, der Inhalt sicherlich schon halb gefroren. Er ließ sie regelrecht wissen das sie damit machen könne was sie wolle, er bräuchte es nicht. Bevor sie wirklich reagieren konnte war er auch schon wieder draußen dem Winter trotzen.
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