11.11.2003, 00:48 |
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Reisender
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Bereits die Abendstunden setzen ein, als eine zierliche Gestalt in einem kleinen Hof inmitten von Grün auf einer Bank über eine Schrift gelehnt sitzt. Die Feder zieht sichere, wohlgeformte Lettern, zweimal fertigt Melisandra eine Abschrift des Briefes, der an Mandrion Caron, Sinola Cuthálion und die Rien der Edhil ergeht. Melisandra schickt einen Boten der Edhil um einen der Lindel zu suchen, der die Botschaft ins Herz des Waldes tragen möge. Eine weitere Abschrift liegt bei Mel und Thaydan zuhause auf dem Schreibpult.
Nin rien a mellyn.. Ein weiteres Mal lenkte ich meine Schritte gen Khazdur um Neuigkeiten bezüglich des gwath, den die edain Schatten zu nennen pflegen, zu erfahren. Wirklich brachte dieser Abend einiges an neu gefundenen Erkenntnissen, was zuvor nicht abzusehen war. Ein Adan trat an die Tür der naugrim und begehrte, angehört zu werden. Man entschloss sich, ihm Gehör zu schenken, es war auch tatsächlich hoch erstaunlich was er zu berichten wusste. Sich selbst einen Gelehrten nennend erhob er das Wort, in dem er erzählte von einem alten, beinah zerfallenen Band den er bei seinem Studium entdeckt hatte und in dem bereits die Rede war von jenem gwath, gegen den nun die Völker ankämpfen. Ich will versuchen seine Rede und ihre Hintergründe wiederzugeben: Es begab sich vor 500 Jahren, dass ein Adan, einer der dem Gott der Edain, Glaron, diente, in den Krieg zog, als eine Seuche in seinem Heimatland wütete. Zurückgekehrt, fand er kein Mitglied seiner Angehörigen mehr vor, sie alle waren der greulichen Krankheit zum Opfer gefallen. So wandelte sich das Gottvertrauen und die Liebe zu ebendiesem Glaron in Hass gegen denselben, der Paladin mit Namen Pumar schwor Rache aus Unverständnis und Zorn über Glarons Tun, das ihn leben ließ und von der Seuche verschonte, sowie seine Lieben hinfort raffte. Von Bösem und Finsterem ergriffen, wandelte sich auch sein Inneres, durch unerklärliche Umstände gelangte jener Pumar zu einer düstern, mächtigen Größe, er schwor, Glaron zu bekämpfen, so wie es mir scheint, reichte dieser Hass soweit, dass er den Tod des Pumar überdauerte. Ein Dämon wohnt in seinem Geist, so heißt es, die Edain betiteln ihn mit gwath - Schatten, oder Schattendämon. Er wütete unter den Völkern, die auch damals schon versucht hatten, ihn zu bekämpfen. Doch kein Mittel ward gefunden gegen das Übel. So teilte der gelehrte Adan den ihm Lauschenden mit, dass die naugrim darauf bauten, Gold würde dem Greuel schaden. Die Edhel versuchten ihr Glück mittels Runenmagie, doch nichts von den Bemühungen der Völker erbrachte das ersehnte Ziel, das Böse zu tilgen. Schließlich gelang es, den gwath in einen Kasten zu bannen und auf dem Grund eines Lavasees, der sich nahe der Stadt der naugrim befindet, zu versenken. Anfangs suchte man weiterhin nach Mitteln, seine Zerstörung zu erreichen, doch das Wissen verlief sich in den Generationen, die Zeit trug es mit sich fort und bald ward jener Dämon vergessen von den Nachfahren der Ahnen. In jüngerer Zeit nun trug es sich zu, dass jenes Übel sich befreite aus seinem Gefängnis und abermals Unheil und Verderben über die Lande brachte. So geschah es, dass die naugrim, die edhil und einige der edain es bannten nach Hythloth, was euch, mellyn und Euch, verehrte rien, bestimmt ein Begriff sein wird. Erschreckend ist abermals die Flucht des Daimons, wieder brachte er es zustande zu fliehen. Wieder zittern die Bewohner Brittanias unter der finsteren Macht, die ständig über ihnen zu schweben droht und die man nie ausmachen kann. Nun teilte uns der gesprächige Adan aber eine gänzlich neue Erkenntnis mit, die auf den ersten Blick höchst befremdlich und beinah irr erscheinen mag. Laut den Schriften, die er nun in Moonglow aufgefunden hat ( es heißt, sie würden von einem edhel oder einem höchst langlebigen naug stammen ), heißt es, man könne jenen Dämon nur endgültig besiegen, in dem dies ein mächtigerer als er es ist, über den man auch weiß wie er wieder zu bannen ist, tut. Seht dieses Blatt nicht entsetzt an, nin mellyn. Wägt ab über die Möglichkeiten die uns noch bleiben. Jedes der alten Völker hat versucht, mit seiner eigenen Methode das Böse zu bannen. Jedes einzelne scheiterte. Weder Gold noch Runen vermögen es zu beeinträchtigen. Ich selbst habe lang gegrübelt über den Vorschlag des Gelehrten. Wenn ihr eine Möglichkeit findet, die dasselbe bewirkt, bitte ich euch inständig, sie zu nennen. Ansonsten fürchte ich, bleibt uns wirklich nur dies eine. Das folgende Gespräch entspann sich zwischen den naugrim und mir selbst. Man dachte nach über verstrichenes Wissen, grübelte und wägte abermals ab. So kam man zu dem Schluss, dass an den Toren von Britain eine steinerne Statue davon Zeugnis gibt, wie man es bereits einmal geschafft hat, solch eine Scheußlichkeit zu bannen. Edain, die damals schon in Britain gelebt haben müssen, seien der Lindel Gorathan und Tomeck Rustovic, jene beiden suchen wir nun zu befragen über die Vorkommnisse. Ich hoffe darauf, dass meine Ausführungen klar waren, wenn dem nicht so ist sollt ihr euch nicht scheuen, mir Nachricht zu geben. Navaer, nin rien a nin mellyn.. möge Elen Cerinor uns behüten. Melisandra Caron *aus dem "C" mit raschen strichen ein Bogen skizziert* |
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