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Alt 06.06.2001, 16:48
Dunkelheit (3)
#1
Gast
 
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Daylons momentane Situation war etwas unbequem. Mit den Händen hinter dem Rücken verbunden, musste er auf jeden Schritt achten den er tat. Zur Zeit ging er gerade eine alte steinerne Wendeltreppe hinauf, hinauf in ein altes Gemäuer eines Gefängnisturmes. Vor und hinter ihm schritt je ein grimmig dreinblickender Gardist. Ihre goldenen Rüstungen sahen hier mehr wie vergilbte Bücherseiten aus, als die strahlende Uniform eines Gesetzeshüters. Daylon lachte leise in sich hinein. Doch der Gardist hinter ihm hörte es und murrte recht bedeutend:
„Dir wird das Lachen noch vergehen, Strauchdieb. Bis jetzt ist es jedem vergangen der hier länger unser „Gast“ war.“ Daylon lachte noch etwas lauter.
„Ich bleibe hier nicht lange, keine Sorge“
„Jaja,“ brummte der andere Gardist vor ihm, „das sagen sie auch alle und trotzdem ist hier noch nie jemand entkommen. Also mach dir es gemütlich und sei still und vielleicht kommst du dann noch raus bevor die Leute Väterchen zu dir sagen.“
Daylon schüttelte den Kopf. Narren alles Narren.
Als sie endlich im oberen Stockwerk ankamen schaute Daylon sich um.
Um ihn herum waren die Zellen ringförmig um den massiven Stützpfeiler aufgebaut, der in der Mitte des Turmes bis zum unteren Stockwerk reichte.
Die Gardisten schubsten Daylon vor die Zelle 7, wie ein Schild über der Tür verriet.
Einer der beiden öffnete das schwere Eisengitter, der andere löste Daylons Fesseln und stieß ihn hinein. Hinter ihm fiel die schwere Tür krachend ins Schloss.
Daylon drehte sich um rief mehr zu sich selbst als zu den Gardisten: „ Und wann gibt es Kaffee und Kuchen?“
2 lachende Stimmen waren die Antwort auf seine Frage.
Eine Stimme hinter Daylon gab da etwas mehr Auskunft.
„Schlechter Ort für ein Kaffeekränzchen..“
Daylon drehte sich um.
In einer schattigen Ecke, in der sich eine Schlafmöglichkeit durch ausgelegtes Stroh ergab, saß ein Mann, den Daylon nicht bemerkt hatte beim Hereinkommen.
„Stell sich einer vor, das habe ich auch schon bemerkt.“, entgegnete Daylon trotzig.
Der Mann erhob sich und trat einen Schritt auf Daylon zu. In der kleinen Zelle reichte das damit der Unbekannte direkt vor Daylon stand.
Der Mann musterte den Neunankömmling kurz, streckte die Hand aus und hieß ihn Willkommen.
„Marquel ist mein Name. Herzlich Willkommen in Zelle 7. Eine sehr geschmackvolle Zelle muss ich zugeben. Ein Fenster mit Stadtblick und wenn es regnet sogar fließend Wasser von den Wänden.“
Daylon ergriff die Hand und schüttelte sie.
„Danke, obwohl mir eine Königssuite lieber wäre.“
Marquel lächelte, ging dann auf die Gittertür zu und rief in Zelle 8 hinein.
„Hey Damar, Nikan, wir haben einen neuen Mitleidenden!“
„Bin ja nicht taub.“, brummte eine Stimme von drüben.
Sie gehörte Damar. Ein eher stummer Magier, der seine Begabung lieber dazu einsetzte, sein Goldvorrat zu erhöhen, statt wie andere Studenten der Magischen Akademie Bücher zu lesen.
Nikan ließ der Neuankömmling ziemlich kalt. Nikan ein verhinderter Krieger beschränkte sich, seit dem sein Vater ziemlich viel Geld bei dubiosen Geschäften verlor und seitdem auch nicht mehr die teure Britanier Militärschule für seinen Sohn bezahlen konnte, darauf den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben. Wobei sich Nikan als der einzigst Arme auf der ganzen Welt ansah. Nikan dachte gerade wieder an sein recht „reiches“ Leben vor seines Vaters Bankrott, als ein Kreischen aus Zelle 2 ertönte.
Nikan verlor die Nerven.
„HERRGOTTT Erestas hör endlich damit auf oder ich reiß dir irgendwann deine verdammte Kehle raus.“
Das Kreischen verstummte tatsächlich aber nur um einen Flüstern zu weichen, das kurz nach dem Kreischen ertönte.
„er kommt, er kommt...“
Damar schüttelte nur den Kopf
„Müssen diese Idioten ausgerechnet diesen Verrückten hier bei uns einsperren? Der gehört in ein Irrenhaus.“
Nikan schmunzelte: „Das ist aber voll Damar, daher ist er hier.“
„Ich weis, trotzdem könnten sie ihn ruhig woanders unterbringen.“
Nikan achtete nicht weiter auf Damar und versuchte etwas zu schlafen. Eine halbe Stunde schlummerte er vor sich, dann befiel ihn der Schlaf wie ein hungriges Tier und er schlief ein.
Dies alles sah ER, und ER lächelte als ER weiter an den Fäden des Schicksals zupfte.
 
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