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Alt 04.08.2011, 18:01
Sprüche des Sa Tusan (2)
#1
Quaras Mlokas
Reisender
 
Registriert seit: 24 Feb 2010
Beiträge: 524
Titel: Sprüche des Sa Tusan (2)
Author: Q.Mlokas (trad.)

Britannisches Vorwort

Der 2. Band der Sprüche des Sa Tusan befasst sich mit der Herrschaft. Dabei ist nicht nur von der Herrschaft über Menschen und
Reiche, sondern auch von der Herrschaft über sich selbst die Rede.
So kommen bestimmte Begriffe vor, die einer Erläuterung für den britannischen Leser bedürfen.

König - Jemand, der über andere Menschen oder gar Reiche herrscht.

Fürst - Jemand, der über sich selbst herrscht. Dabei ist nichtunbedingt die rechtliche Freihheit gemeint, sondern eher die Kontrolle über sich selbst.

Herr - Jemadn, der zwar nicht über sich herrscht, sich aber seiner wirklich bewußt ist.

Nichts - Idealzustand der Harmonie zwischen den Dingen, Welten und Kräften. Ursprung von allem.

Kusa - Wächter über die Dinge und Welten.

Asuk - Schatten des Kusa.

Prinzip des Gleichgewichts - Es kann nie nur eins von etwas geben. Es ist immer sein gegenteil auch da.

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I. Tugenden der Herrschaft

Der gute König muß vorher ein guter Fürst gewesen sein. Wer ein guter Fürst sein will, muß vorher ein guter Herr sein.
Wer kein guter Herr ist, sollte nie berufen werden zum König oder Fürsten.

Der gute König ist wie das Nichts. Er kann alles werden, was seine Herrschaft braucht.
Das gilt auch für den Fürsten.

Nicht jeder gute Fürst, der das auch bewiesen hat, ist ein guter König.

Der gute König hält sein Rich im Gleichgewicht, da es sonst zerbrechen muß. Versuche also nie, eine Seite gewinnen zu lassen.

Der gute König trägt Sorge, dass sein Reich dem Nichts nahe ist, damit es alles werden kann, was die Zukunft verlangt.

Du mußt nicht immer geliebt werden, aber werde stets gefürchtet!

Vermeide Kriege, wenn du kannst. Sie bedrohen dein Reich.
Wenn du kämpfst sieh zu, gut zu gewinnen!

Ein guter König kann die Fürsten und Herren unterscheiden. Nützlich sind sie ihm beide.

Kenne die, über die du König bist. Ihre Schwäche kann deine Stärke sein, wenn du wie das Nichts bist.

Dem Nichts wird ewig gedacht. Mache dein Reich ihm ähnlich.

Erinnere dich des Vergangenen, sieh die Gegenwart, aber richte deinen Geist stets auf die Zukunft.
So wirst du ein guter König.

Der gute König will nicht herrschen. Er herrscht, weil er wie das Nichts ist.

Du kannst es nie allen recht machen, aber allem gerecht.

Öffne deine Ohren und Augen für die Stimme der Fürsten und Herren. Vergiß auch das restliche Volk dabei nicht.

Der gute König muß nicht in Erscheinung treten. Er ist immer da, wie die Bühne auf der das Theater spielt.

Jeder, der die Weltprinzipien achtet, hat einen Schritt zum Herren, Fürsten und König gemacht. Das harmonische Gleichgewicht kann in jenem wohnen.

Kusa ist niemals alleine. Der gute König weiß, dass er Asuk stets mit beachten muß.

Es gibt immer jemanden, der nicht Herr ist und doch vermeint, König sein zu müssen. Diese sind gefährlich! Achte auf sie!

Der Bauer ist der König des Königs. Der König ist aber das Nichts des ganzen Landes. Deswegen ist der König ehrenvoll.

Der gute König achtet die Traditionen und den Rat der Ahnen. Doch er setzt sich darüber hinweg, wenn es nötig ist, nichts zu sein.

Ist das Land glücklich, ist es der König auch. Umgekehrt stimmt das nicht unbedingt.

Ist das Land unglücklich, kann auch der schlechte König nicht lange glücklich sein.

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II. Erkenntnisse über die Herrschaft

Einem starken König folgt oft ein schwacher Herr auf den Thron. Der weise Herrscher regiert also so, dass das Reich diese Zeit übersteht.

Es ist kein Gesetz, dass die Kinder von guten Königen auch zu guten Herren taugen.

Könige, derer man sich im Guten erinnert, haben mit denen, wo man das Schlechte denkt, etwas gemeinsam. Sie waren beide nicht, wie das Nichts. Doch ersterer wurde dazu gezwungen, letzterer hat es selbst gewählt.

Vieles, was das Auge der Zeit als gut erkennt, wurde von den Augen zu den Zeiten für schlecht gehalten. Es ist aber das Auge der Zeit, das zählt.

Manchem guten König waren schon Leute nützlich, die kein herr waren und denen kein Gelingen zugetraut wurde.
Auch das Nichtgelingen kann Gelingen sein.

Nichts ist ewig. Weder der gute König noch sein Reich sind je völlig Nichts.

Die guten Könige haben stets Weisheit und Wissen gesammelt. Die schlechten Könige vergessen, was sie nicht verstehen. Daher vergessen sie alles und werden deswegen oft nicht vergessen.

Wo es Fürsten gibt, gibt es auch Könige.

Wo es nur Könige gibt, kann es keine Herren geben.

Der Fährmann ist der letzte König. Unter ihm ist kein König auch nur ein Herr.

Du kannst kein Herr sein, auch wenn dir die ganze Welt bewußt ist, solange du dich selbst vergißt.

Die Ahnen sind gute Ratgeber. Orakel sind sie nicht.

Der König regiert in der Zeit, aber er regiert die Zeit nicht.

Du kannst nicht König über allem sein und gleichzeitig ein guter König. Nur Könige, die Nichts sind, können über alles regieren, gerade weil sie es nicht tun.

Die Macht eines Königs reicht bis zu den Grenzen seines Reiches. Seine Ohnmacht aber ist immer zehn mal so groß.
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