Gesinnungen, Religionen und Co.

[Lady Ygraine]

Es wird offenbar mal wieder Zeit für ein paar klärende Worte zum Thema "Glaube und Gesinnung". Um das ganz einfach zu machen, stelle ich einfach mal ein paar Fakten voran:

1. Jeder Char hat eine Gesinnung
2. Jeder Char hat einen Glauben

Kommen wir zur Punkt 1, der Gesinnung
Eine Gesinnung kann gut, neutral oder böse sein. Was gut ist und was böse, das ist relativ leicht erklärt.

Gut:
Was tut ein guter Char?
Ein guter Char bricht keine Gesetze. Er akzeptiert sie, auch wenn er je nach tieferer Unterteilung (freiheitlich, rechtsreu, regelfeindlich) mehr oder weniger Verständnis für einzelne Gesetze hat.

Was tut ein guter Char nicht?
Einem guten Char sind niederträchtige Dinge wie Rache, Neid, Habsucht etc. pp. fern. Er wird sich nicht dazu herablassen, einen Mord zu planen, nur weil sein bester Freund von Bösi XY angegriffen wurde. Sowas übergibt er der Garde oder seinem Lehnsherren.

Und was gibt es für Ausnahmen?
Ausnahmen gibt es immer, aber sie sind nur dann wirklich Ausnahmen, wenn der Char einen Grund dazu hat. Dazu gehört zum Beispiel das Töten aus Notwehr, bei Chars der Exekutive (Garde, Richter, Lehnsherren) auch dann, wenn das Gesetz es verlangt. Impulsive Straftaten, z.B. indem ein guter Char im Alkoholrausch einen anderen Char verprügelt, sind natürlich erlaubt. Aber kein guter Char würde eine schlechte Tat langfristig planen und umsetzen. Denn eigentlich ist ihm bewusst, dass er so etwas nicht tun darf, dass es unmoralisch und gesetzwidrig ist.


Böse:
Was tun böse Chars?
Das RP von bösen Chars ist vielfältig. Letzten Endes läuft aber alles darauf hinaus, dass man nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Man stiehlt, wenn man etwas davon hat.

Was tun böse Chars nicht?
Böse Chars tun nichts, wenn sie davon keinen Vorteil erhoffen. Sie werden auch keinen Auftragsmord begehen, wenn dabei nicht ordentlich Kohle herumkommt. Man mordet, wenn man davon etwas hat. Chars, die nur aus Hunger stehlen, sind nicht böse. Chars, die morden, weil sie es lustig finden, begehen Non-RP (chaotisch böse ist hier verboten).

Und was gibt es für Ausnahmen?
Auch böse Chars dürfen andere Chars lieben, dürfen lachen, weinen und Unfug machen. Gerade in diesen Punkten können sie sich auch schon mal zu selbstloseren Taten hinreißen lassen - dann allerdings auch nur für Personen, die ihnen wirklich viel bedeuten.
Natürlich können böse Chars wegen ihrer Tarnung nicht den ganzen Tag lang nur Leute morden. Darum können sie auch mal gute Dinge tun. Aber eben zur Tarnung. Aber Vorsicht: Ein böser Char, der wirklich über lange Sicht gar kein bösi-RP macht, der ist für uns auch nicht böse. Die Tarnung sollte nicht dazu genutzt werden, um sich auf einem gemütlichen Kissen auszuruhen, wohl wissend, dass einem ohne böse Taten nichts passieren kann, und sich trotzdem böse nennen.

Neutral:
Was tun neutrale Chars?
Neutrale Chars stehen erst einmal auf keiner klaren Seite. Sie machen sich situationsbedingt jedes mal aufs Neue Gedanken, für welche Seite sie Partei nehmen und ob sie sich überhaupt einmischen. Egal, für was sie sich entscheiden: Sie haben immer gute Gründe dafür.

Was tun neutrale Chars nicht?
Neutrale Chars halten sich nicht aus einer Sache heraus, nur weil es sie nicht interessiert. "Ist mir egal" oder "betrifft mich nicht" ist eine Ausrede, die wir ingame oft hören, aber eben auch nur eines ist: Eine Ausrede. Ein neutraler Char hat immer einen guten Grund, sich einzumischen oder nicht einzumischen und begründet das auch entsprechend.

Und was gibt es für Ausnahmen?
Da ein neutraler Char situationsbedingt immer neu entscheidet, was er tut, gibt es hier an sich keine Ausnahmen. Wenn die Gründe passen, dann ist im Grunde jede Handlung okay, solange man sich nicht permanent auf die gute oder die böse Seite neigt. Denn dann wäre man eben nicht mehr neutral, sondern gut oder böse.

Und was gilt generell?
Abweichungen von der Gesinnung müssen Ausnahmen bleiben und entsprechend ausgespielt werden. Ein guter Char wird auch bei einem Mord aus Notwehr in tiefste Selbstzweifel stürzen, während ein böser Char sich vermutlich fragen dürfte, ob er "es wirklich draufhat", wenn er etwas Gutes getan hat.
Darüber hinaus erwarten wir auch, dass jeder seine Gesinnung auch ausspielt. Seine Gesinnung gar nicht auszuspielen (sprich: einfach zu machen worauf man grad Bock hat) ist für uns genauso Non-RP wie als guter Char etwas böses zu tun und dann zu behaupten, dass man das schon immer so gemacht hat. Wer einen guten Char hat, der muss ihn auch gut spielen. Mit allen positiven und negativen Konsequenzen.

Und wenn ich die Gesinnung wechseln will?
Dann hat auch das mit Sinn und Verstand zu erfolgen. Gesinnungsänderungen sind ein schleichender Prozess. Ein grundguter Char wird nicht zum Mörder, weil seine beste Freundin von ihrem Exfreund belästigt wurde. Ein böser Char wird nicht mal eben zum Glaronspriester, nur weil ein Kuss mit seiner Ollen ihn bekehrt hat. Deshalb genehmigen wir auch keine zu krassen Gesinnungswechsel, vor allem nicht, wenn sich das nicht langfristig im RP so entwickelt hat. Ein Gesinnungswechsel sollte also keine spontane Entscheidung sein.

2. Der Glaube
Jeder Char hat einen Glauben. Das muss nicht der Glaube an einen speziellen Gott sein. Aber in einer mythischen Welt glaubt jeder Char an irgendeine höhere Macht. Ob das nun Götter, Dämonen, die Magie oder Geister sind, ist erst einmal unerheblich. Ein "Ich glaube nicht an Götter, Dämonen, Magie oder Geister" gibt es nicht. In einer Welt voller Wunder muss selbst der dümmste und weltfremdeste Char eingestehen, dass es eine höhere Macht geben muss. Ob er sie verehrt ist seine Sache. Aber niemand wäre so dumm, den Göttern ihren Status abzusprechen.

Glaube und Gesinnung:
Die meisten Glaubenskonzepte, die wir auf TM haben, lassen viel Spielraum. Viele Götter können von guten, bösen und neutralen Chars gleichzeitig verehrt werden. Aber es sollte eigentlich auf der Hand liegen, dass nicht jeder Char jeden Aspekt einer Religion übernehmen kann.
Um das an einem Beispiel zu erläutern, das mir in der letzten Zeit häufiger begegnet ist:
Wenn ein Char gut ist, und einen neutralen Gott verehrt, kann er Punkte wie "Der Gott unterstützt gut und böse gleichermaßen, um das Gleichgewicht zu wahren", nicht aufgreifen. Ein guter Char würde sich niemals auf die Seite des Bösen stellen, nur weil der Gott das tut. Er würde dann eben nur bestimmte Aspekte des Glaubens berücksichtigen und das auch entsprechend begründen. Während ein neutraler oder böser Char sich vielleicht dazu berufen fühlt, auch mal die böse Seite zu unterstützen, wird ein Guter das auf keinen Fall tun. Er würde das Glaubenskonzept dann vielleicht eher so auslegen: "Der Gott X will das Gleichgewicht der Welt erhalten. Darum hat er gute und böse Menschen geschaffen." Von einer Aufforderung, ins Gleichgewicht einzugreifen und gesinnungsfremd zu handeln, kann hier also nicht die Rede sein.

Wir bitten euch dringend, euch mehr an eure Gesinnungen und eure Glaubenskonzepte zu halten. Wenn aus den individuellen Charkonzepten heraus Fragen aufkommen, könnt ihr natürlich gern einen Staffi eures Vertrauens fragen.

Vielen Dank

Der Staff

PS: Näheres dazu findet ihr auch auf der Homepage, die eigentlich jeder verinnerlicht haben sollte.

[Edwen von Bregoras]

Danke... schlicht und ergreifend... danke! :]

[Gorason Tagur]

Am Anfang als ich hier anfing hab ich mir so gedacht: "Götter, nee lass mal..."

und dann kam Cunna.... und Handwerk... und Ende...

Danke nochmal für den tollen Post Ygraine!

[Bargon Ferilan]

Korrekt!

Mach das doch mal hier sticky.

[Hayley Stavora]

Ich finds ebenso klasse, dass dies nochmal aufgeführt wird.

Danke

[Sir Pyriel]

Zitat von Bargon Ferilan:

Korrekt! Mach das doch mal hier sticky.

Habsch mal gemacht