07.01.2021, 10:44 |
|
|||
Administrator
Registriert seit: 20 Feb 2007
Beiträge: 3.985
|
Zugegeben: Anders als Lady Aglarthiel bin ich nicht schon von Anfang an dabei gewesen. Dennoch zieht sich meine Zeit auf Terra Mystica auch durch einen großen Teil meines Lebens.
Als ich hier anfing, beschränkten sich meine Erfahrungen mit Rollenspielen auf den Versuch, an einem LARP teilzunehmen. Der Versuch scheiterte, denn unser Auto hatte dann auf dem Weg zum Treffen eine Panne im Nirgendwo, und nachdem die behoben wurde, waren wir alle durchgefroren, müde und hatten keinen Bock mehr. Nach Terra Mystica geholt hat mich mein damaliger Freund, der mich überredet hatte, hier einzusteigen. Da sein Verständnis von Rollenspiel eher in die Kategorien fiel, die von „World of Warcraft“ oder „Dungeon Siege“ erfüllt wurden, rannte er hier allerdings bald gegen Mauern und ging. Ich hingegen blieb, nicht zuletzt auch dank meiner besten Freundin, die kurz nach mir hier anfing und den Shard ebenfalls lange mit ihrer Aktivität geprägt hat. Nie werde ich ihren ersten Abend hier vergessen, als ich sie in die Welt Terra Mysticas einführte. Wir begegneten dem Templer Heinrich Borin und sie war schwer verunsichert. Also sagte ich ihr „Entweder du grüßt ihn, oder du rennst weg.“ Naja. Sie rannte weg. An ihrer und meiner RP-Qualität hat sich im Laufe der Zeit dann allerdings noch einiges gebessert Ich habe mich nie getraut, in meine Spielerakte zu schauen, aber wenn ich im Staff-Forum nach mir suchen würde, würden die ersten Einträge vermutlich sowas beinhalten: „An Dummheit grenzend naiv“, „Theodore Fieros Schatten“, „Mein Gott, was ist ihr JETZT wieder eingefallen?“ und so weiter. Am Anfang habe ich immer fast einen Herzinfarkt bekommen, wenn ein Gamemaster plötzlich neben mir auftauchte. Besonders gerne Sir Norand, aber ich kann zu meiner Ehrenrettung sagen, dass das meist eher an meiner Begleitung lag, als an mir. Den größten Patzer im Zusammenhang mit dem Staff habe ich mir aber gegenüber Sir Taake geleistet. Nachdem er mich mehrmals freundlich im RP korrigiert hatte, schrieb ich einer Freundin im ICQ so etwas wie „Boah der Taake verfolgt mich auch den ganzen Tag.“ Dummerweise habe ich das nicht an meine Freundin geschickt, sondern an… Sir Taake. Dies und ein RP-Vorfall mit seinem Vampir Sororn, der stark nach OOC stank, aber – das beteuere ich noch heute! – wirklich zufällig so zustande gekommen ist, haben dann dafür gesorgt, dass Sir Taake dann doch lieber Abstand davon nahm, korrigierend in mein RP einzugreifen. Ich gestehe übrigens auch freimütig, dass Sir Taake seinen Vampir dermaßen überzeugend gespielt hat, dass ich mir am PC bald in die Hose gemacht hätte. Ein paar Monate nach meinem Anfang auf Terra Mystica merkte ich, dass mir die Welt als Spieler nicht groß genug ist. Also überredete ich Lady Tinuviel, die immer sehr großherzig im Umgang mit Spielerideen war, zu einem neuen Projekt: Den Miniquestern. Dabei handelt es sich um eine Vorform der heutigen Spielerquestchars, allerdings gab es dafür einen eigenen Account, den man sich dann mit Questchars der harmlosen Natur zupacken durfte: Katzen, alte Omis und so weiter. Um uns einerseits eine gewisse Eigenständigkeit zu ermöglichen und andererseits die nötige Kommunikation mit dem Staff zu vereinfachen, sorgte Lady Tinuviel dann auch noch für eine Miniquester-Basis mit Ausrüstungsgegenständen, für einen Miniquester-Staff-Chat und einige andere praktische Funktionen. Als Miniquester hieß ich übrigens Artemis. Die Namen der anderen habe ich mittlerweile wieder vergessen, aber es waren fast durch die Bank Spieler, die auf Terra Mystica ohnehin schon durch Aktivität und gutes Rollenspiel auffielen. Einige davon haben sich dann später auch als Gamemaster beworben. So wie ich. Ich hatte niemandem erzählt, dass ich mich als Gamemaster bewerbe, denn ich hatte Angst, auf die Nase zu fallen und mich lächerlich zu machen. Umso überraschter war ich dann, dass fünf Minuten nach meiner „Ernennung“ schon der halbe Shard wusste, wer ich bin. Leider muss ich sagen, dass da ein anderer Spielleiter gegenüber seinen Freunden nicht den Mund halten konnte, und besagte Freunde waren genauso große Klatschtanten. Was darauf folgte, war erst einmal überhaupt nicht schön. Plötzlich meinte jeder, mich im ICQ anquatschen und von mir „aus alter Freundschaft heraus“ einen Gefallen einfordern zu können. Verweigerte ich mich berechtigterweise, wurde mir gleich vorgeworfen, dass mein neuer Job mich wohl zu „was Besserem“ gemacht hätte und ich mich jetzt nicht mehr zu normalen Spielern herablassen würde. Als Neuling, der den Umgang mit Spielern erst einmal lernen musste, war das keine einfache Zeit, aber zum Glück standen mir meine neuen Kollegen da hilfreich zur Seite. Nie vergessen werde ich meine erste Quest („Das Geisterkind“). In den nächsten Jahren folgten viele, viele Questen, viele kommende und gehende Gamemaster, so mancher Konflikt oder technisches Problemchen. Eine große Überraschung war es für mich, als ich auf einem Gamemastertreffen in Haltern beim Grillen zum Admin ernannt wurde. Damit hatte ich nie gerechnet, da das für mich auf Terra Mystica ein rein technischer Job ist, aber die anderen Admins wollten damit meinen Einsatz honorieren und darüber freue ich mich noch immer sehr. Pflichtbewusst habe ich dann auch versucht, ein wenig Sphere zu lernen und die Webseite zu betreuen. Ich glaube aus meinen Händen stammen das Rasiermesser, der Schleifstein und ein Miniquesterwandler. Das war dann auch mein ganzer Ausflug in die Welt der Technik. Ein herber Schlag, nicht nur für mich, sondern für unser ganzes Team, war der Tod von Sir Yesarion. Wir wussten lange, dass er an einer schlimmen, unheilbaren Krankheit leidet und da ich mit ihm im engen Kontakt stand, habe ich sein Sterben jeden Tag mitbekommen. Er fehlt mir immer noch mit seiner großen Liebenswürdigkeit, seiner unschuldigen Naivität und seinem großen Talent in Sachen Scripten. Erinnert sich noch jemand an die sich verdoppelnden Schleime in Yew, die sich gegenseitig massakriert und dadurch zu tausenden vermehrt haben? Sir Yesarion hatte auch an einem Bau-Gump für Häuser gearbeitet, das sicher toll geworden wäre. Auch die Magma-Golems im Feuerdungeon sind von ihm. Er hat auf der Insel über der Zusammenkunft übrigens sein eigenes, virtuelles Grab. Anlässlich unseres Jubiläums erhebe ich hiermit das Glas für Sir Yesarion. Auch wenn meine Aktivität – vor allem wegen meiner mittlerweile auch anderen familiären Situation – immer wieder mal nachlässt, kann ich doch mit Zufriedenheit auf die vielen Dinge zurückblicken, die in den vergangenen Jahren unter mal größerer und mal bescheidenerer Beteiligung meinerseits entstanden sind. Zu meinen Lieblingsprojekten gehören definitiv der herzogliche Hof und sein Gegenstück, die Bruderschaft des Zwielichts. Die größte Veränderung seit ich da bin, sind mit Sicherheit die Spielerquestchars. Dass wir auf Terra Mystica in Hinblick auf den Adel so pingelig sind, ist übrigens auch mir zu verdanken. Und auch wenn mein allererster, lange gespielter, eigener Charakter mittlerweile alle irdischen Wege gegangen ist, denke ich doch auch an ihn und seine Errungenschaften immer wieder gerne und manchmal mit etwas Sehnsucht zurück. Ich bin übrigens immer noch mit einem privaten Account hier unterwegs, aber in der Regel trefft ihr mich als Herzog Theodor oder als Rona an. Oder mal als Drache, als Vampir, als Geist, als Katze, als … Es gäbe sicher noch tausende Sachen aus dem Nähkästchen zu plaudern, aber jetzt gebe ich erst einmal den Sprechstab an euch weiter: Was sind eure besonderen Erlebnisse hier? Was war lustig, was war peinlich, was war einfach nur schön? Übrigens: Einigen der größten Chars und Ereignisse werden wir in den kommenden Monaten noch eine eigene Kleinquestreihe widmen. Also haltet die Augen auf, wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, was mit X passiert ist oder wie Y entstanden ist.
Bunt ist das Dasein, und granatenstark!
|
|||
|