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Alt 07.01.2021, 10:44
20 Jahre Terra Mystica – ein großer Teil meines Lebens
#1
Lady Ygraine
Administrator
 
Registriert seit: 20 Feb 2007
Beiträge: 3.985
Zugegeben: Anders als Lady Aglarthiel bin ich nicht schon von Anfang an dabei gewesen. Dennoch zieht sich meine Zeit auf Terra Mystica auch durch einen großen Teil meines Lebens.

Als ich hier anfing, beschränkten sich meine Erfahrungen mit Rollenspielen auf den Versuch, an einem LARP teilzunehmen. Der Versuch scheiterte, denn unser Auto hatte dann auf dem Weg zum Treffen eine Panne im Nirgendwo, und nachdem die behoben wurde, waren wir alle durchgefroren, müde und hatten keinen Bock mehr.
Nach Terra Mystica geholt hat mich mein damaliger Freund, der mich überredet hatte, hier einzusteigen. Da sein Verständnis von Rollenspiel eher in die Kategorien fiel, die von „World of Warcraft“ oder „Dungeon Siege“ erfüllt wurden, rannte er hier allerdings bald gegen Mauern und ging. Ich hingegen blieb, nicht zuletzt auch dank meiner besten Freundin, die kurz nach mir hier anfing und den Shard ebenfalls lange mit ihrer Aktivität geprägt hat. Nie werde ich ihren ersten Abend hier vergessen, als ich sie in die Welt Terra Mysticas einführte. Wir begegneten dem Templer Heinrich Borin und sie war schwer verunsichert. Also sagte ich ihr „Entweder du grüßt ihn, oder du rennst weg.“ Naja. Sie rannte weg.

An ihrer und meiner RP-Qualität hat sich im Laufe der Zeit dann allerdings noch einiges gebessert

Ich habe mich nie getraut, in meine Spielerakte zu schauen, aber wenn ich im Staff-Forum nach mir suchen würde, würden die ersten Einträge vermutlich sowas beinhalten: „An Dummheit grenzend naiv“, „Theodore Fieros Schatten“, „Mein Gott, was ist ihr JETZT wieder eingefallen?“ und so weiter. Am Anfang habe ich immer fast einen Herzinfarkt bekommen, wenn ein Gamemaster plötzlich neben mir auftauchte. Besonders gerne Sir Norand, aber ich kann zu meiner Ehrenrettung sagen, dass das meist eher an meiner Begleitung lag, als an mir. Den größten Patzer im Zusammenhang mit dem Staff habe ich mir aber gegenüber Sir Taake geleistet. Nachdem er mich mehrmals freundlich im RP korrigiert hatte, schrieb ich einer Freundin im ICQ so etwas wie „Boah der Taake verfolgt mich auch den ganzen Tag.“ Dummerweise habe ich das nicht an meine Freundin geschickt, sondern an… Sir Taake.
Dies und ein RP-Vorfall mit seinem Vampir Sororn, der stark nach OOC stank, aber – das beteuere ich noch heute! – wirklich zufällig so zustande gekommen ist, haben dann dafür gesorgt, dass Sir Taake dann doch lieber Abstand davon nahm, korrigierend in mein RP einzugreifen.
Ich gestehe übrigens auch freimütig, dass Sir Taake seinen Vampir dermaßen überzeugend gespielt hat, dass ich mir am PC bald in die Hose gemacht hätte.

Ein paar Monate nach meinem Anfang auf Terra Mystica merkte ich, dass mir die Welt als Spieler nicht groß genug ist. Also überredete ich Lady Tinuviel, die immer sehr großherzig im Umgang mit Spielerideen war, zu einem neuen Projekt: Den Miniquestern. Dabei handelt es sich um eine Vorform der heutigen Spielerquestchars, allerdings gab es dafür einen eigenen Account, den man sich dann mit Questchars der harmlosen Natur zupacken durfte: Katzen, alte Omis und so weiter. Um uns einerseits eine gewisse Eigenständigkeit zu ermöglichen und andererseits die nötige Kommunikation mit dem Staff zu vereinfachen, sorgte Lady Tinuviel dann auch noch für eine Miniquester-Basis mit Ausrüstungsgegenständen, für einen Miniquester-Staff-Chat und einige andere praktische Funktionen.
Als Miniquester hieß ich übrigens Artemis. Die Namen der anderen habe ich mittlerweile wieder vergessen, aber es waren fast durch die Bank Spieler, die auf Terra Mystica ohnehin schon durch Aktivität und gutes Rollenspiel auffielen. Einige davon haben sich dann später auch als Gamemaster beworben. So wie ich.

Ich hatte niemandem erzählt, dass ich mich als Gamemaster bewerbe, denn ich hatte Angst, auf die Nase zu fallen und mich lächerlich zu machen. Umso überraschter war ich dann, dass fünf Minuten nach meiner „Ernennung“ schon der halbe Shard wusste, wer ich bin. Leider muss ich sagen, dass da ein anderer Spielleiter gegenüber seinen Freunden nicht den Mund halten konnte, und besagte Freunde waren genauso große Klatschtanten.
Was darauf folgte, war erst einmal überhaupt nicht schön. Plötzlich meinte jeder, mich im ICQ anquatschen und von mir „aus alter Freundschaft heraus“ einen Gefallen einfordern zu können. Verweigerte ich mich berechtigterweise, wurde mir gleich vorgeworfen, dass mein neuer Job mich wohl zu „was Besserem“ gemacht hätte und ich mich jetzt nicht mehr zu normalen Spielern herablassen würde. Als Neuling, der den Umgang mit Spielern erst einmal lernen musste, war das keine einfache Zeit, aber zum Glück standen mir meine neuen Kollegen da hilfreich zur Seite.
Nie vergessen werde ich meine erste Quest („Das Geisterkind“).

In den nächsten Jahren folgten viele, viele Questen, viele kommende und gehende Gamemaster, so mancher Konflikt oder technisches Problemchen. Eine große Überraschung war es für mich, als ich auf einem Gamemastertreffen in Haltern beim Grillen zum Admin ernannt wurde. Damit hatte ich nie gerechnet, da das für mich auf Terra Mystica ein rein technischer Job ist, aber die anderen Admins wollten damit meinen Einsatz honorieren und darüber freue ich mich noch immer sehr. Pflichtbewusst habe ich dann auch versucht, ein wenig Sphere zu lernen und die Webseite zu betreuen. Ich glaube aus meinen Händen stammen das Rasiermesser, der Schleifstein und ein Miniquesterwandler. Das war dann auch mein ganzer Ausflug in die Welt der Technik.

Ein herber Schlag, nicht nur für mich, sondern für unser ganzes Team, war der Tod von Sir Yesarion. Wir wussten lange, dass er an einer schlimmen, unheilbaren Krankheit leidet und da ich mit ihm im engen Kontakt stand, habe ich sein Sterben jeden Tag mitbekommen. Er fehlt mir immer noch mit seiner großen Liebenswürdigkeit, seiner unschuldigen Naivität und seinem großen Talent in Sachen Scripten. Erinnert sich noch jemand an die sich verdoppelnden Schleime in Yew, die sich gegenseitig massakriert und dadurch zu tausenden vermehrt haben? Sir Yesarion hatte auch an einem Bau-Gump für Häuser gearbeitet, das sicher toll geworden wäre. Auch die Magma-Golems im Feuerdungeon sind von ihm. Er hat auf der Insel über der Zusammenkunft übrigens sein eigenes, virtuelles Grab. Anlässlich unseres Jubiläums erhebe ich hiermit das Glas für Sir Yesarion.

Auch wenn meine Aktivität – vor allem wegen meiner mittlerweile auch anderen familiären Situation – immer wieder mal nachlässt, kann ich doch mit Zufriedenheit auf die vielen Dinge zurückblicken, die in den vergangenen Jahren unter mal größerer und mal bescheidenerer Beteiligung meinerseits entstanden sind. Zu meinen Lieblingsprojekten gehören definitiv der herzogliche Hof und sein Gegenstück, die Bruderschaft des Zwielichts. Die größte Veränderung seit ich da bin, sind mit Sicherheit die Spielerquestchars. Dass wir auf Terra Mystica in Hinblick auf den Adel so pingelig sind, ist übrigens auch mir zu verdanken.
Und auch wenn mein allererster, lange gespielter, eigener Charakter mittlerweile alle irdischen Wege gegangen ist, denke ich doch auch an ihn und seine Errungenschaften immer wieder gerne und manchmal mit etwas Sehnsucht zurück. Ich bin übrigens immer noch mit einem privaten Account hier unterwegs, aber in der Regel trefft ihr mich als Herzog Theodor oder als Rona an. Oder mal als Drache, als Vampir, als Geist, als Katze, als …

Es gäbe sicher noch tausende Sachen aus dem Nähkästchen zu plaudern, aber jetzt gebe ich erst einmal den Sprechstab an euch weiter: Was sind eure besonderen Erlebnisse hier? Was war lustig, was war peinlich, was war einfach nur schön?



Übrigens: Einigen der größten Chars und Ereignisse werden wir in den kommenden Monaten noch eine eigene Kleinquestreihe widmen. Also haltet die Augen auf, wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, was mit X passiert ist oder wie Y entstanden ist.

Bunt ist das Dasein, und granatenstark!
Lady Ygraine ist offline  
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Alt 07.01.2021, 13:49
#2
Julie Melan
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 26 Mar 2019
Beiträge: 945
Obwohl ich schon seit 20 Jahren UO spiele, kann ich leider „nur“ auf 11 Jahre TM zurückblicken. Aber auch dieser Zeitraum reicht aus um mal ein bisschen reflektieren zu können. Auf UO allgemein hat mich damals mein Ex-Freund gebracht – das ist aber auch das einzig Positive was ich von ihm in Erinnerung habe

Im Oktober 2009 habe ich mich dann auf TM angemeldet und wollte unbedingt direkt eine Elfe spielen, die damals anmeldepflichtig waren. Da man mich und mein RP noch nicht kannte, wollte man allerdings erst ein wenig von mir „sehen“. Also war mein erster Char ein Mensch, Waldläuferin und einer meiner ersten RP-Abende war in der Goldbucht wo damals irgendein Fest stattfand. Ich weiß noch, wie mein Journal einfach nur so runter gerattert ist und ich schlichtweg einfach total überfordert war. Sowas war ich von den anderen Freeshards nicht gewohnt gewesen. Also habe ich quasi nur stumm dabei gegessen und habe versucht die Flut an Emotes und Gerede irgendwie zu verarbeiten. Die Bewährungsprobe habe ich aber wohl dennoch bestanden, denn ein paar Tage später durfte ich eine Elfe erstellen und verbrachte mein erstes TM-Jahr nahezu nur auf Cerinor. Witzigerweise habe ich mich damals noch an einen der sog. Newiepaten gewendet, der als Fachgebiet Elfen angegeben hatte. Als ich ihn über ICQ anschrieb, wusste er gar nicht, was ich von ihm wollte. Scheinbar war er schon längere Zeit gar nicht mehr aktiv, aber immer noch unter den Paten aufgeführt . Upsi

Ich hatte sehr viele Chars. Zu viele. Wäre ich etwas ausdauernder, könnten meine Chars inzwischen viel mehr Wissen über die Vergangenheit ig verbreiten und von alten Zeiten erzählen. Aber da ich gerne immer was Neues ausprobiert habe und ich nach wie vor großen Spaß daran habe, mir neue Charkonzepte auszudenken, muss ich immer wieder aufs Neue „unwissend“ spielen. Auch wenn es mich nach wie vor manchmal in den Fingern juckt OOC-Wissen einzustreuen. Aber ich halte mich zurück! Viele meiner Chars haben, in meinen Augen, auch kein großes Erbe auf TM hinterlassen, sodass sie den meisten vermutlich nicht mehr bekannt sind.

Es gab aber auch einige Chars an denen ich längere Zeit festgehalten habe und mit denen ich über Monate und Jahre echt schönes RP hatte. Das lag vor allem an den anderen Chars und Playern mit denen ich in dieser Zeit intensiveren Kontakt hatte.

Gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück als ich Nelin Rajel (~ 2010/2011) gespielt habe, spätere Vandrak. Nelin war eine herzensgute Frau, beste Freundin von Adyanne, Hausmädchen der Familie von Bregoras und später Daroks Frau. Mit ihm hat sie auch einen Sohn, Korad, der hier ja immer noch sein Unheil treibt. An das RP mit Darok erinnere ich mich sehr gerne. Er war immer bestrebt möglichst viele Player zum RPn zusammenzutrommeln, weil es in großer Runde einfach am Schönsten war, wenn möglichst viel Input von allen Seiten kam. Und durch sein auffallendes RP und seine Art wird er nicht nur mir in Erinnerung geblieben sein. Durch Nelin habe ich auch meine Vorliebe für Chargeschichten wiedergefunden. Nahezu die komplette Kennenlern-Geschichte von Nelin und Darok wurde in den Chroniken festgehalten. Das war damals einfach ein unbeschreibliches Gefühl alles erst ig zu erleben und dann nochmal in Form einer Geschichte Revue passieren zu lassen.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir auch die Theaterauftritte meiner Bardin Ninien Tabini (~ 2015), die den meisten wohl kein Begriff mehr sein wird. Dafür war die Zeit wohl zu kurz, aber dafür intensiv. Besonders für mich, weil ich Stunde um Stunde abseits von UO vor mich hin gedichtet und mir Geschichten ausgedacht habe, die ich dann ig zum Besten gegeben habe. Zur letzten Vorstellung kam sogar die Herzogin, was mir doch ein wenig unangenehm war, weil das Stück von der Eisnymphe stellenweise doch etwas anrüchig war ^^

Ich erinnere mich noch daran, dass ich es nicht gewohnt war bequestet zu werden und somit bei meinem allerersten Mal richtig verkackt habe. Es ging da wohl um einen Barden, der meinen Char so bezirpsen und umgarnen wollte, dass sie später einen Mord begehen sollte. Hat aber nicht geklappt, was eindeutig an mir lag. Ich war zu unerfahren, scheute Konflikt-RP und naja… sollte der Staffler überhaupt noch hier aktiv sein. Ich bitte um Vergebung!

Gespielt habe ich alle Rassen. Inzwischen will ich aber sagen, dass für mich nur noch Menschen in Frage kommen, weil mir ihre Vielseitigkeit so gut gefällt. Außerdem hatte ich immer Probleme mich mit meinen Waldelfen- und Zwergenchars zu identifizieren. Stadtelfen gingen gerade noch so, auch wenn ich wohl immer eher zur Fraktion Kuschelelfe gehörte :/

Auch Klassen habe ich einige ausprobiert und dabei festgestellt, dass Magier so gar nicht meins sind. Am Wohlsten habe ich mich mit Handwerker-Chars gefühlt, auch wenn die manchmal einen ziemlich undankbaren Job haben. Leider habe ich den Eindruck, dass es in der Vergangenheit oftmals Player gab, die Handwerkerchars nicht für „voll“ genommen haben. Handwerkerchars waren dazu da Items herzustellen und (möglichst schnell) auszuhändigen. Das zu einem gut gespielten Handwerker-Char auch das RP drum herum gehört und da mehr zugehört als ein bisschen Geklicke, wollten viele nicht sehen. (Das ist nur mein persönliches Empfinden!) Aber es war ein Grund mir damals zu sagen, dass ich keinen Handwerker mehr spielen möchte.

Glücklicherweise kam aber alles anders

Mit der Erstellung von Julie vor fast zwei Jahren habe ich RP nochmal ganz neu für mich entdeckt.
Generell würde ich sagen, dass ich immer ein eher passiver Spieler war, der sich gerne vom RP der anderen berieseln und mitziehen ließ. Julie hat mir aber gezeigt, wieviel Spaß es machen kann selber Dinge auf die Beine zu stellen. Mit keinem Char hat sich eine Entwicklung bisher so „stark“ angefühlt wie mit Julie. Vom kleinen, verschüchterten Mädchen mit Mini-Werkstatt zur stadtbekannten Schreinerin und Werftleiterin. Es hat mir ungeheuren Spaß gemacht Events zu planen um andere Player zu mir zu locken. Ich will mich an dieser Stelle nicht selbst beweihräuchern, aber ich möchte an dieser Stelle nochmal ein ganz festes DANKE an euch alle sagen. Die Restauration der Werft, der Bau des ersten Schiffes, die Schiffstaufe, der Tag der offenen Tür in Julies Schreinerei. Ich bin euch so unendlich dankbar, dass ihr an all diesen Events von mir teilgenommen habt. Ich bin eine sehr gefühlsduselige Tante und in meinen Chars steckt viel Herzblut, mehr als mit gut tut. Aber es hat mich vor dem Bildschirm immer sehr berührt, wenn ich gesehen habe, wie nahezu alle eingeloggten Spieler dann zusammen auf einem Haufen und an einem Strang gezogen haben. Dafür danke! Und… nach einer kleinen Flaute wo Julie wohl mehr mit ihrem Privatleben als mit der Arbeit beschäftigt war, werde ich bald wieder etwas Neues auf die Beine stellen. Versprochen

Ich bin sehr froh, dass es TM gibt und ich schon so lange Teil davon sein darf. Und ich hoffe auf noch viele, weitere Jahre. Wenn TM von heute auf morgen geschlossen würde, würde das nicht spurlos an mir vorbei gehen. Ich liebe es mich in dieser Pixelwelt zu verlieren und vermutlich bin ich auch ein wenig süchtig ^^

Wenn ich mir was für die Zukunft wünschen dürfte wäre es, dass mehr Player sich ein richtiges Charkonzept überlegen. Macht euch Stichpunkte über die Herkunft eurer Chars, was sie erlebt haben, gebt ihnen Stärken (und vorallem!) Schwächen und Wünsche, Träume und Ziele. Das macht euren Char besonders einzigartig, greifbar und eben menschlich. Schließt euch vorhandenen Organisationen an, seid nicht zu eigenbrötlerisch. Und vor allem bleibt eurer Linie treu und spielt nicht heute mal so und morgen mal so. Lasst eure Chars sich langsam und langfristig entwickeln und durch ig-Ereignisse prägen. Und auf die Gefahr mich noch unbeliebter zu machen: Es würde mich freuen im Discord öfter mal ein „Hey, was geht gerade ig? Wo kann ich dazustoßen?“ zu lesen als ein „Wer will moschen?“ :/

Um diesen Post nun mit etwas Positiven abzuschließen:
Das Schönste, was ich aus 11 Jahren TM mitnehme, sind die Kontakte zu anderen Playern und die darüber hinaus entstandenen Freundschaften
Julie Melan ist offline  
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Alt 07.01.2021, 15:54
#3
Jesse Oslob
Reisender
 
Registriert seit: 27 May 2015
Beiträge: 408
Als einer der ältesten Chars mittlwerweile kam ich mit Orak 2003 auf den Server. Da gab es den Server schon ein Jahr. Ich glaube ich wurde einmal ganz zu anfang gejailt, weil ich mit wilden Tieren in die Stadt gezogen bin. da gabs auch nich ne andere aktion aber daran erinnere ich mich nicht mehr. Nun langsam entwickelte sich Orak Fenthe zu einem fast reinem RP Char. Das was Julie Melan angesprochen hat habe mit Orak nach kurzer Zeit begonnen. ich habe die Homepage studiert und Oraks Familienstory geschrieben. In Yew geboren seine eltern im Orkkrieg gestorben. Orak wurde von einem Druiden aufgezogen, einem Magier Naturaffinationen, der Versucht hat Orak zum Magier zu erziehen aber an sienem unvermögen scheiterte. Erst viel Später lernete Orak dann in Fenisthal die Bauernmagie. Oraks erster Hof stand im alten Minic nahe des Mühlbaches. Er zog dann später nach Yew und hatte dortein wohnhaus und einen Pferdehof.

Der schönste Moment war, als ich mit Orak in die wüste zog um einen seiner geliebten Wüstenpferde zu zähmen. da sass dann ein andere Charakter mit dem Namen Chanie Fehnerin (ich glaube das war ihr name). nun es kam zu einem kurzen Gespräch und aus diesem Gespräch wurde eine Geschichte eine Geschichte über Drachen, die Oraks Welt verändern sollten. Er wurde an diesem Tag von den Boten des Ersten rekrutiert und unter Jarod Tolius Führung zum Boten des Ersten ausgebildet. Er lernte dort die meisten Geschichten übder die Drachen. Und seine Karriere als Drachenbändiger, wie Ihn Smigosch, der Zwerg damals nannte, begann. Es war eine sehr schöne Zeit die Zeit als die Yildaner Fenisthal errichteten. Die BDE hatte viel mit den Glaronskloster zu tun und es begann die Zeit, wo sich Orak getreu seiner Char Gesinnung gut/freiheitlich mit dem Adel anlegte. Zuerst die Yildaner dann Bol Sogath der letztendlich die BDE über die Herzogin verbieten Ließ.
Das alles war die Zeit in der der Schattendämon Einzug hielt. Es war eine sehr schöne Zeit des Rollenspiel mit Elfen, Zwergen und den Drachen. Nur gemeinsam konnten sie den Dämon bezwingen.
Nachdem nun Orak verhaftet wurde von Bol Sogath und vorerst beim Sire Shalmaire einquartiert und als sein Gast war, die BDE verboten wurde zog Orak sich nach Yew zurück. Yew wurde belebt und auch dort entstand eine wunderbare Rollenspielzeit. Nachdem nun die Kirche Glarons Orak verraten und ausgeliefert hatten wurde Yew angegriffen und unter neuer Herrschaft gestellt. Der Bürgerrat in Yew wurde eingestampft und Orak wegen Hochverrat verurteilt zum Unfreien und Besitz von Bolwen. Da war dann mein erster Break.

Irgendwann bin ich dann zurück zu TM mit Jesse. Ein Bergmann ist der krasse Gegensatz zu einem Zähmer. Hier überwiegt die Engine-anwendung. Das Minen ist sehr eintönig kann aber auch beruhigend sein. gut für langweilige momente halt. Es gibt aber auch beim Bergmann massig RP-Möglichkeiten. das wäre das RP mit den Schmieden und Feinschmieden und läßt eine Freundschaft entstehen. Ich mag nicht das RP in der Taverne oder mit großen Spielermassen. Das ist so unübersichtlich. Wenn man einmal nicht hinschaut muß man lange suchen was gesprochen wurde. Dann kann es auch zu verwechslungen kommen. Der Bergmann hat oft mit weniger Chars zur selben zeit zu tun. das ist der vorteil dabei. Und der Jesse hat nun auch schon einige Stunden auf dem Buckel.

Dann wäre da nich der kleine Muck ... Ähm Puk. Krass was der so kann. der haut doch alleine nen Lindwurm um. dabei ist er noch gar nicht so groß. Moschen war nie so mein Ding. dann lieber PG in der Mine. Nen Magier hat auch viel möglichkeiten zu schönem RP.

Vielen Dank Terra Mystica!


und

HAPPY BIRTHDAY!
Jesse Oslob ist offline  
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Alt 31.01.2021, 19:38
#4
Sir Norand
Administrator
 
Registriert seit: 24 Sep 2003
Beiträge: 3.690
Es war im Sommer 2002, als ich zum ersten Mal meinen virtuellen Fuß auf Terra Mystica setzte. Ich hatte einige Monate auf einem anderen Freeshard, eine gute Handvoll Experimente im Scripten für die Sphere und meine Leidenschaft für Informatik im Gepäck. Scheinbar wurden wir seinerzeit alle von unseren Partnern hierher geführt, so war es auch bei mir. Meine damalige Freundin hatte TM für uns ausgeguckt, weil wir etwas ernsthafteres, tieferes Rollenspiel gesucht haben. Absichten, Staffmitglieder hatten wir keine und konnten auch nicht ahnen, wie lange es zumindest mich hier halten würde.

„RP“ bedeutet auf dem anderen Server, ICQ-Nummern als Brieftauben zu bezeichnen und Skill- und Statwerte in Aussagen wie „ich kann 75 Steine heben“ und „ich habe schon 55 Bücher über Bergbau gelesen“ zu verpacken. Die-Sache-mit-den-Brieftauben findet man hier auf TM auch noch in einigen sehr alten Forenposts, aber ansonsten war hier alles anders. In Britain gab es Umbauten (heute würden wir sagen: Dekoration) an dem, was Standard in UO ist. Plattenrüstungen wurden nicht anstelle von Kleidung getragen und man konnte ohne Anmeldung einen Magier spielen!

Es gab damals bereits RPP, das Hausgump und ein Alchemiesystem, die bis heute lediglich weiterentwickelt worden sind. Es gab aber auch Spektralasche in fast allen Untoten und Rüstungen daraus vom Schneider. Dazu eine Handvoll Ledersorten, eine Sorte Holz und die UO Standard Metalle. Das, meiner Meinung nach, Ungewöhnlichste war aber, dass die „richtigen“ Magier (neben Alchemisten und Kampfmagiern) je nach Geschlecht unterschiedliche Klassen hatten. Während Männer sogenannte Beschwörer waren, die spezielle Zauberrollen benötigt haben, waren die weiblichen Charaktere Hexen, die am ehesten mit heutigen Verwandlern zu vergleichen sind.

Ich bemerkte relativ schnell diverse Bugs und Ungereimtheiten in den Scripten und kam darüber mit dem Staff in Kontakt. Kurz darauf wurde ich eingeladen, mich als Staffler zu bewerben. Nach etwas Bedenkzeit und Klärung mit meiner „Home Admin“, der späteren Lady Ashara, habe ich es gewagt und wurde nach einem zweistündigen Telefonat mit Lady Aglarthiel auch angenommen. Wie ich später erfahren habe, gab es zu meiner Bewerbung und in meiner Anfangszeit durchaus Bedenken, dass ich ein Spion sein könnte. Die Szene der Ultima Online Freeshards war damals tatsächlich so groß und aktiv, dass so etwas denkbar war. Nachdem wir zufällig in der Gegend waren, als ein RL-Treffen mit Stafflern und Spielern in Kiel stattfand und man sich mal persönlich mit einigen der Staffkollegen unterhalten hatte, waren diese Sorgen auch bald Geschichte.

Diese Paranoia war damals allerdings recht normal und berechtigt, es gab tatsächlich einige Versuche, auf die ein oder andere Weise an Informationen zu gelangen. Es gab beispielsweise eine Gruppe namens powergaming.de, die sich gezielt mit Exploits und Sabotagen von UO Freeshards beschäftigt hat und auch bei uns ein paar Anläufe gemacht hat. Heute schwer zu glauben, damals Realität.

Als ich in den Staff kam, gab es schon mehr oder weniger konkrete Überlegungen zu einem neuen Klassen- und Zauberkonzept, eigenen Animationen für Zwerge und einem sich verändernden Dungeon, der eigentlich ein Bau von Riesenameisen war. Die Zwergenanimationen haben wir leider technisch nie hinbekommen, den Rest früher oder später schon (siehe die Verlinkungen und beachte die Daten der Posts).
Es gab Überlegungen zu einer grundlegenden Veränderung bzw sogar Abschaltung des Skillgains (mit dem TimeGain als Ergebnis) und mein erstes Projekt war damals das Bogensystem (heute einigermaßen unterhaltsam zu lesen, damals echt anstrengend..). Wir haben damals das ein oder andere eingebaut, „weil es logisch ist“, aber auch diverse Male „weil wir es können“. Das galt insbesondere für das Holzsystem, für das wir damals die Position jedes einzelnen Baumes bzw Baumteils in den Scripten hinterlegt haben, weil es nicht anders zu machen war, dass man beispielsweise von Eichen auch Eichenholz schlägt. Das führte seinerzeit dazu, dass die Sphere etwa 10 Minuten brauchte um zu starten. Das konnten wir später aber zum Glück anders lösen.

Heute haben wir mit dem Formiandungeon unter Trinisic und dem Labyrinth im Friedhof von Cove vermutlich die einzigen zufällig oder „prozedural generierten“ Dungeons in der UO-Welt. Zumindest aber ganz bestimmt mit unserer leicht angestaubten Serverversion. ;)
Das ein oder andere Element aus moderneren Spielen konnten wir einbauen, wie die Kampfstile, zusammenarbeitende Gegnergruppen, die Schnellwahlleiste und das automatisierte Looten. Anderes ist noch ganz im Sinne des alten Gedankens „Realismus geht vor“, man denke da an Oberkörper-frei-zum-Bandagieren oder Helm-ab-und-Handschuhe-aus-zum-Benutzen-von-Tränken.

Die vergangenen 18½ Jahre auf TM haben mich vieles in Sachen Softwareentwicklung gelehrt, aber auch das ein oder andere zum Thema Spieldesign und dem Umgang mit euch Spielern. Ja, letzteres merkt man nicht immer, aber sonst würde doch auch was fehlen, hmm? ;) .
Ich habe durch TM einige besondere Menschen kennengelernt, die mir wichtig geworden sind. Auch wenn die meisten von ihnen heute wenig bis gar nichts mehr mit TM zu tun haben, bleiben wir mehr oder weniger regelmäßig in Kontakt. Darüber bin froh und dankbar und ja, diese Sentimentalität konnte und wollte ich mir nicht verkneifen.

Hier könnte jetzt noch ein Schlusswort stehen, aber mit fällt nichts passendes ein und bis hierhin liest ja eh niemand ;)
Sir Norand ist offline  
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