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Alt 16.12.2001, 17:40
Der Weg nach Terra Mystica - die Geschichte des Gontis Cranadore
#1
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Gontis klopfte sich eilig den Staub aus dem grauen Umhang. Wahrhaftig, der Mantel hatte bessere Tage gesehen. Jetzt hing er alt und von Schmutz überseht schlaff um seine Schultern. Das Wappen, welches ihn einst so schmuck geziert hatte, war nicht mehr zu erkennen. Vom Regen verwaschen, vom Staub der Straße entstellt.
Der junge Bursche kniff die Augen in der Dunkelheit leicht zusammen und versuchte, die Inschrift des Schildes, die in der Dämmerung nur schwer zu entziffern war, zu lesen.

"Town of Brittain". Er hatte es also endlich geschafft. Da war er. Nach Wochen der Reise hatte er den Weg doch noch gefunden. Nicht auf hohem Pferde - nein, derf Klepper war ihm vor drei Tagen verreckt. Von den Entbehrungen des weiten Weges erschöpft, war er abends in der Wärme des Lagerfeuers eingeschlafen und am nächsten Morgen nur noch kurz erwacht. Schweißüberströmt hatte Gontis seinen treuen Gefährten leise wiehernd vorgefunden und verzweifelt versucht, ihn am Zaumzeug wieder auf die Beine zu ziehen. Vergeblich. Das Tier fand nicht mehr die Kraft, sich aufzurichten. Traurig, vielleicht wissend, daß seine Zeit gekommen war, hatte der Grauschimmel seinen riesigen Kopf in Gontis' Schoß gelegt und leise die Nüstern gebläht. So war er gestorben, im Arm seines Herrn.

Entmutigt und erschöpft hatte Gontis die Reise fortgesetzt. Nein, einen solchen Rückschlag zu verkraften war eine Sache, daran zu scheitern und die Mission abzubrechen hingegen kam nicht in Frage. Zu lange hatte der Sohn des Adalamus dafür gekämpft, zu lange sich danach gesehnt, endlich in die weite Welt ziehen zu dürfen und den Weg eines Ritters zu gehen.

Sein Traum - und auf den konzentrierte sich Gontis gänzlich - war einzig und allein, einen Ritter zu finden, der ihn in die Knappschaft nahm, und ihm den Besuch der Akademie ermöglichte. Dafür würde er alles geben.

Nachts war es schwer, an das Ziel zu denken, wenn im Dunkel der Bäume rote Augen aufblitzten und ihn zu beobachten schienen. Aber Angst hätte sich der zitternde Bursche niemals eingestanden. Schlafen hingegen konnte er ebensowenig. So war er nicht nur schmutzig sondern auch endlos müde, als er Brittain erreichte und die Stadt betrat.

Angezogen von dem köstlichen Geruch gebratenen Fleisches wendete er den Schritt Richtung eines hell erleuchteten Hauses, einer Taverne. Vielleicht würde er hier Quartier nehmen, bevor er sich am kommenden Morgen auf die Suche machen würde. Auf die Suche nach einem - seinem - Ritter...
 
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