Schreiben an die Leiterin der Werft

[Lorin Valtheran]

Cunna zum Gruß Frau Melan,


ich vernahm kuerzlich erst die Nachricht eures Vorhabens zu dem Schiffbau fuer den Grafen von Britain.
So Ihr noch auf der Suche nach einem Segel seid, ob Rah,- Schrat,- Stag,- oder auch Vorsegel,
verkuende ich hiermit mein Interesse an der Herstellung.

Mein Handwerk blickt auf eine lange Tradition und schmueckt fortan eine vielzahl an Schiffen und Weidlingen
und traegt diese auch durch ausgezeichnete Materialien sicher und schnell ueber die Meere.

Hervorheben will ich auch unseren einzigartigen Segelschnitt,
welcher durch besondere Qualitaet und nach Anforderung
auch in verschiedenen Schnittmustern ausgeliefert werden kann.

Mein Handwerk wird in Uebersee in einer kleinen Provinz,
angrenzend an einer Provinz des Koenigreiches Faerlan, verrichtet.
Es ist mir daher ein großes Anliegen auch Schiffe fernab mit meinen Segel auszustatten
und wuerde dies auch preismindernd in ein Freundschaftsangebot einfließen lassen.

Sollte ich Euer Interesse geweckt haben,
so gebt bitte dem Boten eine Nachricht mit,
dann wird er sich umgehend auf die Ueberfahrt begeben.


Hochachtungsvoll,
Segelmacher Roland Zeiler

[Julie Melan]

Nachdem Julie die Nachricht von Roland Zeiler gelesen hat, blickt sie den Boten etwas ratlos an. "Die Nachricht kommt vom Festland? Es ehrt mich ja sehr, dass meine Arbeit sich so weit herum spricht, aber... das Festland ist weit entfernt. Die Überfahrt dauert in der Regel mehrere Wochen und ich hätte Herrn Zeiler schon gerne mal persönlich gesprochen." Nachdenklich beißt sich die junge Frau auf die Unterlippe als sie überlegt. "Ich gebe euch eine Nachricht für ihn mit. Mit einem Terminvorschlag. Entweder schafft er es oder er soll einen für ihn machbaren Termin nennen."

Cunna zum Gruße Segelmacher Zeiler,

habt vielen Dank für Eure Nachricht.

Ich muss zugeben, dass es mich doch sehr überrascht hat, dass sich mein Auftrag in so ferne Länder herumgesprochen hat. Mit solch' einer Reichweite habe ich wahrlich nicht gerechnet und doch ehrt es mich auch irgendwie.

Gerne möchte ich Euch kennenlernen, sodass Ihr mir persönlich von Eurem Handwerk und den Vorzügen Eurer Segel berichten könnt. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr bereits ein Treffen am Mondtag einrichten könnt, doch könnte ich mir an jenem Tag ab der halbneunten Abendstunde Zeit für Euch nehmen. Ich würde Euch dann in meiner Schreinerei empfangen, die im Osten Britains liegt. Sollte Euch der Termin zu kurzfristig erscheinen oder Euch die Nachricht gar zu spät erreichen, da ja auch der Bote noch einen weiten Weg vor sich hat, nennt mir doch bitte einen Zeitraum in dem Ihr in Britain verweilen werdet. Bitte bedenkt jedoch, dass ich Termine vorzugsweise nur in den Abendstunden wahrnehmen kann.

Ich freue mich schon auf unser Treffen.

Mit freundlichem Gruß

Julie Melan

[Lorin Valtheran]

Cunna zum Gruß Frau Melan,


leider beansprucht die Ueberfahrt eine gewisse Zeit,
sodass ich Euer Schreiben erst verspaetet erhielt.

Mit großer Freude vernahm ich jedoch die Einladung
und nehme dies als Anlass mich umgehend auf die Ueberfahrt zu begeben.

Ich werde voraussichtlich am Feurtag in Britain eintreffen.
Da mich die Ueberfahrt aber bisweilen stets mit Uebelkeit und Anstrengung begleitete,
biete ich den Sterntag zur 8. Abendstunde an.

So kann ich mich, mit Eintreffen in Britain,
einer kurzen Erholung widmen und vielleicht auch noch einige Eindruecke eurer Stadt gewinnen.

In freudiger Erwartung
Segelmacher Roland Zeiler

[Julie Melan]

Cunna zum Gruße Herr Zeiler,

habt vielen Dank für Eure Nachricht.

Normalerweise versuche ich mir die Tage am Ende einer Woche immer frei von Terminen zu halten, da an jenen des Öfteren unerwartet etwas dazwischen kommen kann. Da Ihr Euch allerdings vermutlich nun schon auf Eurer Reise befindet, möchte ich Euch entgegen kommen und von meinen Gewohnheiten Abstand nehmen.

Ich versuche ein Treffen am Sterntag einzurichten, jedoch ist es mir frühestens ab der halbneunten Abendstunde möglich. Der Termin gilt unter Vorbehalt. Sollte ich ihn nicht einhalten können, werde ich Euch rechtzeitig informieren und einen Ersatztermin vorschlagen. Die Mehrkosten Eures Aufenthalts, die durch mein Verschulden zustande kommen, werde ich dann gerne übernehmen.

Ich freue mich schon auf unser Kennenlernen und wünsche Euch eine gute und sichere Überfahrt.

Mit freundlichem Gruß

Julie Melan

[Twyllo Valtheran]

Ein Bote überbringt in Eile eine Nachricht. Das Pergament ist leicht beschmutzt und scheint an den Rändern eine leichte Salzkruste aufzuweisen. Das Geschriebene ist in einer sauberen und sehr gut lesbaren Handschrift verfasst, welches von den Witterungen wohl unberührt geblieben scheint.


Cunna zum Gruß Fräulein Melan,

erneut möchte ich mich für unser angenehmes und besonders interessantes Treffen bedanken. Mit Freude konnte ich einen außerordentlich guten Eindruck von Euch und Eurem Land erhalten.

Wie besprochen übersende ich Euch ein Angebot in zwei Ausführungen. Dabei handelt es sich bei der ersten Variante um das Set, welches aus gewachsten Leinen gemacht ist. Als zweite Variante bieten wir das Segeltuch aus der Wolle des Fearlan-Schafs an, welches Aufgrund dessen natürlichen Eigenschaften besonders Wasser abweisend ist.

Variante I Leinen
2 x Rahsegel (Großmast / Fock) je 35.000 GM
1 x Rahsegel (Ersatzsegel) je 0 GM
1 x Schratsegel (Vorsegel) je 18.000 GM
---------------------------------------------------
Preis 88.000 GM
Preisnachlass 4.400 GM
gesamter Preis 83.600 GM

Variante II Fearlan-Schaf
2 x Rahsegel (Großmast / Fock) je 42.000 GM
1 x Rahsegel (Ersatzsegel) je 0 GM
1 x Schratsegel (Vorsegel) je 21.000 GM
---------------------------------------------------
Preis 105.000 GM
Preisnachlass 5.000 GM
gesamter Preis 100.000 GM

Bei dem Liefertermin richten wir uns nach Euren Vorstellungen. Wir können die fertige Ware innerhalb von vier Wochen ausliefern. Vielleicht wäre die Schiffstaufe oder der Stapellauf ein feierlicher Anlass hierfür. Teilen Sie uns gerne Ihren Terminwunsch mit.

Wir wünschen uns eine gute und lang anhaltende Geschäftsbeziehung, daher geben wir Euch bei der ersten Bestellung einen weiteren Preisnachlass.

Ich freue mich auf Eure Antwort und verbleibe hochachtungsvoll,
Segelmacher Roland Zeiler

[Julie Melan]

Das Schreiben wird von Julie zur Kenntnis genommen, bleibt jedoch vorerst unbeantwortet.

[Julie Melan]

In Ermangelung einer konkreten Adresse an die sie ihr Antwortschreiben richten kann, macht sich die Werftleiterin auf die Suche nach dem Boten, der ihr einst das Angebot von Herrn Zeiler überbracht hat. So sie ihn noch in Britain ausfindig machen kann, wird sie ihm ihr Schreiben mit der Bitte um Überbringung an Herrn Zeiler zusammen mit einer großzügigen Entlohnung aushändigen. Sofern der Bote nicht mehr auffindbar ist, wird sie den Brief auf einem der nächsten Schiffe, die Übersee fahren, abgeben, in der Hoffnung, dass der Brief früher oder später in der Segelmanufaktur Zeiler ankommt.

Cunna zum Gruße Herr Zeiler,

ich hoffe sehr, dass Euch dieser Brief erreicht. Der Weg bis auf das Festland ist weit.

Bei Prüfung Eures Angebots ist mir aufgefallen, dass das benötigte Besansegel leider nicht mit angeboten wurde. Dieses wird jedoch dennoch benötigt, sodass ich es unter der Voraussetzung in Auftrag geben wollen würde, dass es sich preislich an dem Schratsegel orientiert. Sollte dem nicht der Fall sein, bitte ich hierzu noch einmal um ein separates Angebot.

Gerne möchte ich bei dem Zweimaster auf verschiedene Segelstoffe zurückgreifen. So bitte ich Euch die Rahsegel aus Leinen herzustellen und das Schrat- sowie Besansegel aus der Wolle des Faerlan-Schafs. Ich hoffe, dass hiermit die Rasse gemeint ist, die sich hoch im Norden in Sneholm ansiedelt, da die Wolle dieser Tiere durch den natürlichen Fettgehalt ihrer Haut besonders wasserabweisend ist. Sollte es sich um eine andere Schafsrasse handeln bitte ich um genaue Beschreibung der Eigenschaften ihrer Wolle.

Mit diesem Mix aus Stoffen erhoffe ich mir Segel, die Wind und Wetter zu trotzen vermögen. Zudem kann ich mir so ein besseres Bild über beider Qualitäten machen für eventuelle Folgeaufträge.

Schon jetzt möchte ich Euch nach Fertigstellung des Auftrags zur Überbringung der Segel nach Britain einladen und Euch um Mithilfe bei der Anbringung der Takelage bitten. Dies soll natürlich entsprechend vergütet werden. Das kommende Frühjahr würde sich hierfür gut eignen.

Ich freue mich bereits auf unser Wiedersehen und verbleibe

mit freundlichem Gruß

Julie Melan
Werftleiterin
12. Lorica 1334

PS Ich hoffe, dass es Eurem Hund Bruno wieder besser geht.

[Lorin Valtheran]

Ein abgehetzter Bote wird sich in Britain, bei allen ihm über den Weg laufenden Personen, nach der Leiterin der Werft erkundigen.

„Wo finde ich die Leiterin der Werft?!“ … „Ich ersuche mit hoechster Dringlichkeit die Werftleiterin!“

Sobald dem Boten geantwortet wird, eilt er auch schon von dannen.
Wird der Bote die Werftleiterin antreffen, wird er sich mit großer Besorgnis nach dem Segelmacher erkundigen, da die vereinbarte Benachrichtigung, die Herr Zeiler mit Antreffen in Falkenstein tätigen wollte, bisher ausblieb und nun auch noch Gerüchte um einen gesichteten Dämon in aller Munde liegt.

[Julie Melan]

Ein Passant wird den Boten wohl kurz aufhalten und ihm mitteilen, dass die Schreinerei der Werftleiterin sich im Osten der Stadt befindet. Er solle sein Glück dort versuchen.

[Lorin Valtheran]

Der Bote wird die Schreinerei im Osten der Stadt aufsuchen und versuchen die Werftleiterin dort anzutreffen. Sie wird sich vielleicht wundern, warum diesmal nicht der bisherige Bote geschickt wird und dies vielleicht als ernst zunehmende Botschaft interpretieren.

[Julie Melan]

Aufgrund der Vielzahl der Boten, die die Schreinerin in den vergangenen Monaten beauftragt, empfangen und umher geschickt hat, wird es ihr nicht besonders auffallen, dass es sich diesmal um einen anderen, speziellen Boten handelt. Auf die Nachfrage des Boten hin wird sie ihm mitteilen, dass sie seit dem Herbst letzten Jahres nichts mehr von Herrn Zeiler gehört habe und sie zu seinem Verbleib nichts sagen kann.

[Julie Melan]

Nachdem der Bote und Julie noch einige Wörter miteinander gewechselt haben, macht sich doch ein besorgter Ausdruck auf dem Gesicht der Schreinerin breit. Sie verabschiedet den Boten und widmet sich danach gleich einer Schreibarbeit.