Hoftagebuch

[Orak Fenthe]

1.im Estif d.J. 1295
Langsam manifestiert sich die Vorstellung in meinem Kopf, sie wächst und bildet klare Strukturen. Es ist die Vorstellung, die die Ruhe und Frieden vertreibt aber auch die Einsamkeit und Leere. In meinem Wachtraum sehe ich ganz klar vor mir, wie der Hof wächst. Zuerst ist es nur eine Magd, die Leben mit sich bringt und dann wird es immer mehr. Ich sehe den Schmied ganz klar vor mir, aber auch den Stallburschen der noch viel lernen muß. Die Einfänger und Zureiter, wie sie dem Pferd an der Longe Disziplin beibringen und das Laute Geschrei der zuschauenden Hofbewohner wie sie mit dem Zureiter fiebern der das erste mal auf dem Rücken des noch wilden und ungebändigten Pferdes auf und niederfliegt und laut mitzählen im Takt. Im Heim sehe ich die Gutsherrin wie sie über die jungen Wäscherinnen und Köchinnen gluckt und sie unter Ihre Fittiche nimmt. Wie sie das Erntefest vorbereiten bei dem alle fröhlich sind und nach der ausgelassen fiedelen Musik mittanzen und im Takt durch die nacht feiernd fliegen. Ja das macht mir das Herz froh und das ist es was mir durch die Adern fließend das pochende Blut zuflüstert. Ist es nur ein Traum? ... oder das Unvermeidliche?

15. im Estif d.J. 1295
Der Aushang ist gemacht und die ersten beiden Bewerbungen sind eingegangen. Die Magd Aomi Mar ist auf den Hof gekommen. Sie ist sehr fleißig und erledigt ihre Arbeit sehr gut. Sie kann gut Kochen und ist auf dem Acker ein Talent. Nebenbei betreibt sie Studien über das Brauen von Tränken und versucht sich zaghaft mit Magie. Aber zur Verteidigung langen Ihre Fähigkeiten noch nicht und mit einer Waffe kann sie auch nicht umgehen. Die Krankheit geht weiter um ein Kunde kam heute auf den Hof er sah nicht gut aus und hustete immer zwischendurch und konnte sich kaum auf den Beinen halten.

3. im Glarim d.J.1295
Heute trat die Bürgerversammlung zusammen. Scheinbar wegen der Dunkelheit oder wegen der drohenden Krankheit erschienen nur wenige Bürger. Ich wurde als Ratsherr erwählt, wie auch Gotwin Tondas. Ich habe mich entschlossen eine weitere Arbeistkraft einzustellen und habe einen Aushang gemacht in dem ich Zureiter, Einfänger Stallburschen, ja auch einen Hufschmied, sowie einen Tierheilkundigen suche. Eine weitere Ausschreibung gilt der Sicherheit des Hofes. So habe ich nach einem Söldner und einen Waldläufer gesucht.

7. im Glarim d.J. 1295
Heute hat sich Hallvard, Sohn des Ragnar, ein Nordmann um die Stelle als Söldner beworben. Aber auch eine Frau mit Namens Alyssa Yelyas, die sich allerdings als unfähig oder ungeeignet heraus gestellt hat. Abends wurden wir überfallen von einem Fremden und ich bin froh, dass Hallvard da war der den Fremden überwältigte. Er verletzte ihn unglücklich und der Fremde erlag den Verletzungen, da wir seine Blutungen nicht stillen konnten. Es war eine gute Entscheidung Hallvard einzustellen ich habe sie nicht bereut, auch wenn es uns allen lieber gewesen wäre, wenn der Fremde nicht gestorben wäre. Was mag den Fremden dazu getrieben haben? Ist es der Hunger oder vielleicht die Dunkelheit die uns alle verrückt macht? In meinem Gebet habe ich die arme Seele eingeschlossen.
Jetzt sind wir schon zu dritt auf dem Hof und für morgen habe ich die Ratsherren und Ratsfrauen zum Abendessen eingeladen .

[Orak Fenthe]

15 im Glraim d.J. 1295
Astan Karsodor ist in meine Dienste getreten. Er ist im Fährtenlesen bewandert und wird mir bei der Suche nach seltenen Pferderassen als Waödläufer beiseite stehen. Doch auch für den Schutz des Hofes wird er eine wertvolle Hiilfe sein.
Auf mein Angebot als Stallbursche hat sich schon wieder niemand gemeldet. Dies ist wrklich sehr bedauerlich, da die Arbeit mir über den Kopf wächst.

28 im Glarim d.J. 1295
Bei dem Pferd des Lucian vom Stamme der Mascar ist heute eine gute Wendung eingetreten. Ich fand vorgestern ein weiteres Geschwür das sich gebildet hatte. Nachdem ich es wie das Erste entfernte schien sich Gusto sichtlich zu beruhigen. Alle zwei Stunden wechselte ich die Verbände und tauschte sie gegen heilgetränkte Bandagen aus. Heute ist er schon viel fiedeler und von Aggressivität ist nichts zu bemerken.

15 im Lundin d.J. 1295
ich habe bei Frau Alida Soranus einen Zaun in Auftrag gegeben der die Hecke um das Grundstück beim Stall ablösen soll. Ebenfalls habe ich ein n eues Bett sowie ein paar Regale und die Holzeinfassung für einen Brunnen bei ihr bestellt, sowie ien paar Schüsseln für Aomi.

7 im Lorica d.J. 1295
Die Waren von der Schreinerin sind letzte Woche angekommen und nun warte ich auf den Baumeister der mir der Erweiterung der Ländereien vermessen und abstecken soll. Auch nach einen Brunnebauer habe ich schicken lassen.

8 im Lorica d.J. 1295
Die bestellten Gitterstäbe für das Falkengehege sind gestern gekommen. Diese Woche haben wir die Hecke komplett roden können, sodass heute mit der Aufstellung des Zaunes begonnen wurde. Der Brunnenmacher ist auf Wasser gestoßen und hat den Brunnen gestern fertig gestellt, sodass wir nun am Stall auch Wasser schöpfen können. Aomi kann ab heute mehr Acker bebauen es sind etliche Felder dazu gekommen. Der Hof umfasst nun 319 Morgen Land, die Hunde haben zwei Hütten bekommen, das Greifvogelgehege ist fertiggestellt worden.

9 im Lorica d.J. 1295
Der Baumeister der zur Vermessung gekommen war, hat festgestellt das man mir beim letzten Mal 19 Morgen Land zu wenig für die Dienste in Rechnung gestellt hätte, die ich nun teuer nachzahlen durfte. Naja der Baumeister versuchte mir klar zu machen das dies zumindest aus den Aufzeichnungen hervor gehen würde. Ich bin aber der Ansicht das es durchaus an einer schlampigen Buchführung liegen kann, so wie der damalige Baumeister hin und her rechnete wäre das kein Wunder gewesen, wenn er die 19 Morgen einfach vergessen hat zu notieren. Und das bei einem Preis von 8.000 Münzen pro Morgen. Ich dürfte mittlerweile schon bei 16.000 Münzen pro Morgen liegen.

[Orak Fenthe]

19 im Lorica d.J. 1295
Lord Karex, Hoher dunkler Lord der schwarzen Zunft, Grossschwarzmagier vom Konzil ausgezeichnet, Tribun von Moonglow hat mich heute auf dem Hof aufgesucht. Er ist auf der Suche nach einem Criollo. Als ich ihm mitteilte, dass die Vorbestellliste lang sei erhöhte er den Preis für ein derartiges Tier auf dreihunderttausend Goldmünzen.

28 im Lorica d.J. 1295
Dank Aomi wächst der Hof immer mehr. Die Ernten sind zwar mager aber scheinbar immer noch ertragreicher als andererorts. Wir haben Lebensmittel nicht nur für unseren Winter hier in Yew sondern konnten auch Die Brüder und Schwestern des Templerordens beliefern, sowie die Britainer Garde. Einzig an der Auswahl an Getränken scheint es uns wohl zu mangeln. Nach dem Ausbau des Grundstückes wächst die Nachfrage an Getränken, sodass ich beschlossen habe eine Distille und eine Kornmühle aufzustellen, um die Bediensteten nicht die langen Wege laufen zu lassen.

4 im Ronox d.J. 1295
Für die Distille und Mühle ist zu wenig Platz im Stall, sodass wir anbauen müssen. Da ich sehr in die Ratsgeschäfte eingebunden bin, habe ich Aomi zur Hauswirtschaftlerin des Hofes ernannt und ihr den Bau und Betrieb des Gesindehauses in Ihre Hand gelegt. So rechne ich damit, dass Haus im nächsten Frühjahr oder Sommer fertig gestellt zu sehen, sodass wir rechtzeitig zur Ernte die Distille und Kornmühle in der Kammer aufstellen können, die Aomi zur Zeit bewohnt.

[Orak Fenthe]

9 im Wyzzin d. J. 1295
Die Waldläuferin Frau Shivari jin Firyal hat sich bei mir vorgestellt und ich habe sie als Fährtensucherin eingestellt. Sie ist eine Südländerin und scheinbar hat sie einen vor ein paar Tagen gesehen.

14 im Wyzzin d. J. 1295
Ich habe Aomi nun offiziell beauftragt das Gesindehaus bauen zu lassen. Das Geld hat sie ebenfalls bekommen und wir sind nochmal das gesamte Bauvorhaben durchgegangen.

18 im Wyzzin d. J 1295
Die Händlerin Frau Clara Nymahr war bei mir auf dem Hof und hat sich vorgestellt. ich habe bei Ihr einige Waren in Auftrag gegeben und sie auch an Aomi verwiesen, wegen Dinge die sie benötigt. Sie scheint einen Sinn für den Handel zu haben und ich hoffe gerade weil uns viele Handwerker in Yew fehlen, dass sie uns häufiger aufsucht.
Die Mühle und die Distille sind vorerst im Stall aufgestellt und Aomi hat eine Saftpresse bestellt.

21 im Wyzzin d. J. 1295
Frau Silvara Sambale hat ein Fjordpony und ein Packptier bestellt. Es hat sich noch kein Handwerker gemeldet, der einen Brunnen graben kann. So bleibt uns nichts weiteres übrig, als den Brunnen am Wohnhaus zuz benutzen.
Shivari konnte den Mustang nicht mehr finden, den sie zuvor gesehen hatte, berichtete sie mir.

[Orak Fenthe]

29 im Rado d. J. 1296
wir hatten unerwartet hohen Besuch auf dem Hof der Baron Ramirez von Fenisthal hat uns mit eine kleinen Delegation, bestehend aus Hegerus Apalkar einem alten Freund und Boten des Ersten, sowie Frau Elayne Bryne besucht. Es ging dem Baron um die Klärung einer alten Fehde mit mir, aber auch um einer Bestellung eines Valarianers und eines weiteren Pferdes.

Die Baustelle macht sich langsam doch leider ist der Boden gefroren, so dass die Arbeit nur sehr schleppend voran geht. Spätestens im Frühjahr soll dann Richtfest sein. Aomi kümmert sich sehr gut um den Bau und versorgt die Arbeiter im Speis und Trank. Wir haben mittlerweile eine Obstpresse erhalten. Das frisch gepresste Obst stellt eine Abwechslungsmöglichkeit zu Milch und Wasser da. Besonders gespannt bin ich jedoch auf den ersten gekelterten Wein vom Fenthehof.

[Orak Fenthe]

1 im Glarim des Jahres 1334
Lange ist es her, dass ich in Yew war. Heute war es soweit. Was war zwischenzeitlich alles geschehen. Als Ratsmitglied von Yew wurde wegen Hochverrats verurteilt und wurde Leibeigener des Grafen Bolwen von Britain. Ich habe wegen der Verhaftung und Verurteilung meine Verlobung mit Aomi aufgelöst. Der Hof ging verloren bei dem Angriff der Barbaren, welche Yew eingenommen hatten. Ein schwerer Fluch hatte Yew heimgesucht. das Land war über jahrzehnte nicht bewohnbar. Das alte Kloster fast vollständig zerstört und Schwestern des Libanu verloren ihr Leben. eine Grauenhaftre Seuche herrschte in Yew. Heute haben viele Helden aus dem Herzogtum, der khazads und der Elfen unter der Führung des Grafen Bolwen von Britain das Land in langer Vorbereitung endlich befreien können. die Sternensängerin sang ihr Melodie ein Kristall und die Götter schafften es nun letztendlich das Land von der Plage zu befreien. Der Frieden ist wieder eingekehrt ins Land und es beginnt von neuem zu erblühen. Diese Umkehr hat mich zutiefst berührt. Die Elfen und der Graf versprachen alles dafür zu tun , dass Yew seinen zurückgewonnenen Frieden beibehält. Es sollen ein Land für die Schwestern Libanu und ihre Forschung sein. Ein Land des Friedens.

ich bin später noch durch Yew gelaufen zu meinem alten Hof. Die alten Erinnerungen kamen hoch. Erst hier wurde mir bewußt, wiesehr ich Aomi vermisse. Was ist aus Ihr geworden? Ich bete inständig, dass es ihr gut geht. Ich spiele mit dem Gedanken nach Yew zurück zu kehren und meinen alten Hof wieder zu beleben. Fast 40 Jahre ist es nun her.