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Alt 27.03.2017, 10:49
Misstöne
#1
Stern von Cerinor
 
Registriert seit: 18 Dec 2003
Beiträge: 2
Am frühen Morgen des 15. Rado 1323 konnten die Bewohner von Cerinor ein ungewöhnliches Bild erblicken. Ihre Rien in voller Kampfmontur verließ den Palast, um sich auf den Weg in die Sala zu machen. Unterwegs grüßte die Königin hier und dort freundlich und schenkte einem jeden Elf ein Lächeln, den sie unterwegs traf. Ihre Anspannung jedoch konnte sie nicht vollends vor dem Volk verbergen. Tage zuvor hatte sie Recherchen angestellt. Die alten Schriften erzählten von mächtigen Dämonen, die durch das reinigende Feuer bekämpft und besiegt wurden. Naurhinviel beschloss daraufhin dem Kampf beizutreten. Das heißeste aller Elemente konnte sie wie kaum ein Anderer in diesem Inselreich beherrschen. So trat sie schließlich durch das Mondtor, um die Waldelfen nach Hythloth zu begleiten und den Schattendämon zu bekämpfen.

Der Tag verstrich und wich der Nacht. Manch eine Wache auf den Mauern Cerinors hatte sich trotz Wachablösung nicht von selbiger bewegt. Von wo würde ihe Königin wiederkehren? Aus dem Mondtor? Oder kam sie vom Hafen her mit dem Schiff aus Britain? Die Erkenntis folgte urplötzlich, als eine Veränderung der Melodie für alle Elfen spürbar wurde. Abrupt und ohne Vorwarnung verging ein sonst stets präsenter Ton im Gesamtgefüge. Als einige Zeit später zwei Waldelfen mit einem in einem schwarzen Mantel gewickelten, leb und kopflosen Körper im Arm durch Cerinor schritten, hatte man traurige Gewissheit.

Die Rien ist tot.
Stern von Cerinor ist offline  
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Alt 27.03.2017, 16:17
#2
Liandrel
Spieler, Waldelf
 
Registriert seit: 14 Feb 2011
Beiträge: 164
Der dunkle Raum wurde durch seine Feuergestalt etwas erhellt. Als Naurhinviel stürzte und dieser dunkle dämonische Fetzen bestehend aus einem Korpus und Tentakel verschwand, verwandelte sich Liandrel zurück und stürzte auf den leblosen Körper der Königin zu. Verzweiflung brach in ihm aus. Er formte seine ganze verbliebene Kraft und versuchte unter aller Anstrengung die Fäden des Lebens wieder zu verknüpfen. Keiner unterbrach dieses aussichtslose Unterfangen. Es verging eine Zeit bis Bolwen ihm das sagte was er eigentlich schon wusste. Dem Waldelfen liefen die Tränen über die Wangen als er ihren Körper in einen Mantel wickelte und auf den Armen nach draußen trug.

Der Weg nach Cerinor war für ihn der Schwerste den er jemals gegangen ist. Unendlich viel Last trug er mit dem toten zierlichen Körper seiner Freundin Richtung Inselreich. Kein Wort kam ihm über die Lippen. Seine Melodie überschwemmte die Umgebung mit seiner tiefen Trauer.

Er bettete ihren Körper in der Mitte des Tempels der Tycuahele und bat Annwyn, der ihn den ganzen Weg begleitet hatte, zu gehen. Er schloss seine geliebte Freundin in die Arme und begann sie wie ein Kind in den schlaf zu wiegen. Einige Zeit verging ehe er sich von ihr löste, in sitz Position neben ihr platz nahm, die Augen schloss und anfing zu beten.
Liandrel ist offline  
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Alt 27.03.2017, 16:58
#3
Itharilde Earwen
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 22 Jan 2011
Beiträge: 194
Wortlos verfolgte sie das geschehen an diesem Abend und in der Nacht. Sie selbst war nicht in der lage den Kampf aufzunehmen, so blieb ihr nur übrig mit ihren Melodien, den wenigen die sie unter den Tapferen kannte Mut einzuhauchen und ihnen zu zeigen das sie bei ihnen war.

Als sie in ihrer Trance spät in der Nacht das verklingen des Tones der Rien vernahm und einige Zeit später, Liandrel erblickte, welcher ihren Körper zurück brachte liess sie einige Zeit vergehen, ehe sie den Weg zum Tempel antrat um die Elfische Totenklage dort anzustimmen.

So es von nöten wäre, würde sie ihr Schiff geben um sie alsbald nach Hause zu den Sternen senden zu können.
Itharilde Earwen ist offline  
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Alt 27.03.2017, 17:28
#4
Simia Eriu
Reisender
 
Registriert seit: 24 Nov 2016
Beiträge: 12
Simia vernimmt und spürt natürlich auch das, was ihr Leben begleitet. Die Trauer und Sehnsucht flutet ihren Geist, belastet ihr ganzes Ich. Noch nie hat sie den Tod einer Königlichen so nahe erlebt...
Simia Eriu ist offline  
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Alt 27.03.2017, 18:16
#5
Lunril
Reisender
 
Registriert seit: 29 Oct 2016
Beiträge: 63
Sie hatte die drei zusammen verabschiedet mit den Worten sie mögen gesund wieder kommen. Die Erkenntnis, dass sich dies nicht erfüllen wird traf sie unvorbereitet.

Man sah sie schliesslich durch das Mondtor verschwinden und in Yew wieder auftauchen. Dort ging sie unerkannt in den frisch ergrünten Bereich und blieb ungesehen.
Lunril ist offline  
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Alt 28.03.2017, 00:27
#6
Annwyn
Spieler, Waldelf
 
Registriert seit: 05 Dec 2016
Beiträge: 51
Er hatte geschworen sie zu beschützen und so wurde Annwyn zum Schatten von Naurhinviel während sie die Katakomben betraten. Als der Dämon letztlich sein Gesicht in den Tiefen dieser unsäglichen Räume zeigte sprang er vor sie, seine Melodie mit der ihrigen in Einklang bringend um ihr seine Kraft zur Verfügung zu stellen. Den Blick nicht von ihr wendend musste er tatenlos zusehen wie das Unheil seinen Lauf nahm.

Als Naurhinviel´s flammender Körper erlosch und zusammen mit ihrem Kopf vor ihm zu Boden fiel, sank er neben ihm auf die Knie, seinen Mund zu einem tonlosen Aufschrei geöffnet. Unsäglicher Schmerz, Trauer, Wut und die Verzweiflung der Hilflosigkeit sprangen ihm ins Gesicht, nachdem sein Geist realisierte, was seine Augen längst sahen. Zu Stein erstarrt bemerkte er wie auch Liandrel zu Naurhinviel eilte.

"Hilf ihr, Bruder, bitte.", sprach sein Herz und ein fast schon flehender Blick traf seinen Bruder, der vergeblich versuchte die Fäden des Lebens neu zu knüpfen. Bis zuletzt ruhte Annwyn´s Blick auf ihr, wissend, dass er versagt hatte, wissend, dass er seinen Schwur gebrochen hatte.

Als sein Bruder auf den Kopf Naurhinviel´s deutete erhob er sich, trat zu eben jenem Kopf, in dessen Gesicht so viel Schrecken lag, und nahm ihn vorsichtig, gleich einem Säugling, in den Arm. Er schaffte es nicht sich den anderen zuzuwenden, ebenso wenig wie er bemerkte, dass Blut aus dem Hals des Kopfes sich langsam über die Teile seiner Rüstung ergoss. Äonen vergingen in seinen Gedanken, die sich zu überschlagen schienen und schließlich griff er nach hinten zu seinem Umhang um diesen über das erstarrte Gesicht in seinen Armen zu legen. Er zitterte am ganzen Körper, unfähig zu sprechen. Nur gelegentlich hob er den Blick von dem kleinen Bündel in seinem Arm, als die Gruppe sich den Weg zurück ans Tageslicht bahnte.

Nach der Rückkehr in die graue Stadt blickte er zu seinem Bruder, der den Körper Naurhinviel´s auf seinen Armen trug, gehüllt in einen schwarzen Wintermantel. Neben seinem eigenen Schmerz spürte er den Seinigen, der so viel größer zu sein schien als sein eigener. Als sein Bruder sich wortlos von den anderen zu entfernen begann, folgte er ihm schweigend zurück in die Wälder.

"Wir müssen sie nach Cerinor zurückbringen" sprach sein Bruder zu ihm.

Annwyn nickte und fand für einen kurzen Moment seine Stimme wieder.

"Was immer du für richtig hälst, Bruder....ich bin an deiner Seite."
, sprach er leise.

Auf Cerinor angekommen, lenkten sie ihre Schritte zum Tempel der Tycuahele, wo Liandrel ihren Leichnam niederlegte. Annwyn trat vor, wickelte vorsichtig den Kopf aus seinem Umhang und bettete ihn sanft neben ihren Körper.

Selbst jetzt gelang es ihm nicht den wachsamen Blick von ihr zu lassen und so sank er vor Naurhinviel´s Leichnam auf die Knie, noch immer innerlich gegen den Schmerz ankämpfend, der stetig durchzubrechen versuchte.

"Geh...Annwyn...Geh."

Die Worte seines Bruders wirkten wie ein Donnerhall in seinem Kopf...ein scharfer Kontrast zu den dumpfen und dunklen Gedanken, die sich dort gegenseitig jagten.
Er blickte zu seinem Bruder und erhob sich zeitgleich als würde sein Körper nur noch einfachste, grundlegende Bewegungen vollkommen automatisch ausführen. Mit tiefer Trauer in den Augen nickte er ihm wortlos zu, blickte ein letztes mal auf Naurhinviel und wendete sich dann ab.

Am Ausgang des Tempels angekommen musste er Halt an einer Säule suchen, denn der Schmerz brandete im Inneren gegen seine Beherrschung. Einige sehr tiefe Atemzüge später schleppte er sich zum Mondtor und trat hindurch. Am Lagerfeuer in der Sala angekommen blickte er zu seinen Geschwistern, die wie immer Wache hielten, und sackte an Ort und stelle endgültig zusammen...die Brandung der Schmerzen in ihm hatte obsiegt und so bahnten sich die Tränen ihren Weg über sein Gesicht bis auf die Rüstung, wo es sich langsam mit dem Blut vermischte...ihrem Blut.

Unzählige Stunden später erst gelang es ihm einen Teil seiner Beherrschung wiederzufinden und so nahm er einige Töpfe Honig an sich und machte sich auf den Weg zurück nach Cerinor. Im Tempel erblickte er Liandrel, der regungslos über dem Körper Naurhinviel´s saß und mal tonlose, mal leise Gebete intonierte. Annwyn ließ seinen Blick lange auf seinem Bruder ruhen, vermochte aber nicht ihn anzusprechen. Stattdessen trat er lautlos neben ihn und legte die Honigtöpfe nahe bei ihm nieder. Als er sich wieder aufrichtete fiel sein Blick wieder auf Naurhinviel und wieder durchzuckte ihn eine Welle des Schmerzes und der Hilflosigkeit.

Im Stillen versuchte er Abschied zu nehmen...sie sollte die letzte gewesen sein, die auf diese Weise aus dem Leben gerissen wurde.

Noch gab es einige wenige, die er geschworen hatte zu beschützen und so erhob er sich um zurück zur grauen Stadt zu reisen...noch immer blutverschmiert und von tiefer Trauer gezeichnet.
Annwyn ist offline  
Geändert von Annwyn (28.03.2017 um 00:28 Uhr).
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Alt 31.03.2017, 21:06
#7
Lunril
Reisender
 
Registriert seit: 29 Oct 2016
Beiträge: 63
Aufmerksame Besucher des Waldes konnten eine sitzende Gestalt beobachten, offenbar eine Waldelfe. Diese wurde scheinbar von einem Schreckenswolf bewacht, der ständig um sie herumschlich und knurrte sobald auch nur das kleinste störende Geräusch auftrat.

Sie sass einfach nur da, mit geschlossenen Augen im Schneidersitz. Ihre Geschwister könnten die unruhige traurige Schwingung um sie herum spüren, andere sehen einfach nur eine sitzende Elfe mit geschlossenen Augen.
Lunril ist offline  
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Alt 10.04.2017, 06:59
#8
Stern von Cerinor
 
Registriert seit: 18 Dec 2003
Beiträge: 2
Die Silberne selbst schien an dem Tag der Zeremonie einzugreifen. Schon früh am Mittag wurde es im Inselreich der Elfen stockduster, der Himmel jedoch war klar und die Sterne gut zu sehen. Sie blickten auf den letzten Zug der Rien durch die Stadt herab und lockten sie mit ihrem hellen Funkeln.

Als das Schiff mit der leblosen Hülle der Rien ablegte und am Horizont kaum noch zu erkennen war, stieg auch der Stern der Königin ans Firmament. Einen hellen Schweif hinter sich herziehend gesellte sie sich zielstrebig an die Seite des ebenfalls verstorbenen Aran Eruverian. Einige Momente strahlten sie dort um die Wette, ehe sich das Bild an der Stelle verschob und ein neues Sternenbild formte. Von diesem Tag an, für jedes Lebewesen gut sichtbar, erstrahlt am Nachthimmel ein durch Sterne stilisiertes Elfenpaar.
Stern von Cerinor ist offline  
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