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Alt 19.03.2012, 17:00
Über die Künste der Musik(1)
#1
Quaras Mlokas
Reisender
 
Registriert seit: 24 Feb 2010
Beiträge: 524
Titel: Über die Künste der Musik(1)
Autor: Quaras Mlokas

Vorwort:
Dies ist der erste Band der Lehrbuchreihe über die Künste der Musik. Er richtet sich vornehmlich an den Anfänger und den interessierten Laien. Es werden grundlegende Begriffe, Zusammenhänge und Techniken vorgestellt und erklärt. Der Leser beachte aber, dass kein Buch je groß genug ist, alles zu erwähnen. Es ist ein Einblick, ein Einstieg - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Kapitel 1: Musik, Klang, Ton - Definitionen

Musik allgemein ist eine regelhafte absichtsvolle Zusammenstellung von Klängen und Tönen.

Dieser Satz klingt einfach, enthält aber eine Wahrheit, die dem normalen Hörer nicht immer einleuchten will, da er bei Musik an etwas Schönes denkt. Und genau da beginnt das Problem. Was ist schön? Besser fragt man, für wen ist was, wann schön? Man sieht bereits an der Frage, dass die Antwort darauf recht kompliziert sein kann und wird. Deswegen gehört der Begriff des Schönen auch nicht in die allgemeine Definition der Musik.

Der allgemeine Musikbegriff hebt darauf ab, dass der Musiker gewissen Regeln und einer Absicht bei seinem Stück folgt. Das bedeutet auch, dass nicht nur die Hochvölker, wie Menschen, Elfen und Zwerge Musik machen können, sondern dass auch Orks, Rattenmenschen, Goblins und andere zur Musik fähig sind. Jedes Wesen ist musikfähig, solange es Regeln und Absichten beim Musizieren verfolgen kann.

Naturmusik oder Naturklänge sind populäre Ausdrücke für die Klanglandschaften, die uns die Natur bereitstellt. Dabei muss gesagt werden, dass die Gesamtheit der Klangwelten keine Musik nach obiger Bestimmung ist, da es den meisten Naturklängen an der Absicht mangelt. Die Gesänge und hörbaren Signale von Tieren und Wesenheiten hingegen sind Teil der Musik. Sie erfüllen beide Bedingungen. Sprache ist auch ein Teil der Musik.

Klang nennt man das Zusammenspiel verschiedener Töne.

Jeder Klang besteht aus mehreren Tönen. Mir sind nur 2 Gruppen von Geräuscherzeugern bekannt, die in der Lage sind, Töne zu erzeugen. Das eine sind klare Pfeifgeräusche, das andere spezielle Flöten und Hörner. Alle anderen Instrumente erzeugen eigentlich Klänge und keine reinen Töne. Vom Ton bei Instrumenten spricht man daher, wenn der Klang, der es eigentlich ist, so sehr von einem vorherrschenden Ton regiert wird, dass die mitspielenden Töne nicht oder nur schwer selbst einzeln wahrzunehmen sind. Eine Wirkung haben diese mitspielenden Töne aber immer. Ihrer wegen lassen sich die Instrumente vom Hören her unterscheiden. Sie sind auch ein wichtiges Merkmal jeder Wesenstimme.

Töne sind rein. Ein echter Ton hat keine mitklingenden anderen Töne.

Töne sind das Material, aus denen Klänge gemacht werden. Ihre Zusammenstellung kann auch bei einem deutlich regierenden Ton in einem Klang, den Eindruck des ganzen Klanges sehr verändern. Diese Veränderungen folgen klaren Regeln, die später in der Lehrbuchreihe beleuchtet werden sollen.

Musik, Klänge und Töne arbeiten alle mit Schall. Einfache Versuche zeigen, dass Schall wohl eine Welle in der Luft, dem Wasser oder einem anderen Material ist. Wie sollte es sonst beispielsweise erklärt werden, dass auf der Oberfläche von Wasser in einem Topf Wellen erzeugt werden, wenn man den Topf von der Seite mit einer Flöte im Beispiel anspielt. Man kann dann beobachten, dass einzelne Töne, wiedererkennbare Wellenmuster bilden. So kann man die Tonhöhe und Tonstärke an den Wellen abschätzen, wenn man die Bewegung der Wasserwellen beobachtet.

Kapitel 2: Die Wirkaspekte der Musik

Jeder Klang, also auch jede Musik, wirkt stets gleichzeitig auf 3 Ebenen. Die erste ist die physische Welt. Wie in dem Versuch mit dem Wassertopf zu sehen, kann ich mittels Klängen Effekte physikalischer Art erzeugen. Ich kann Wellen auf das Wasser bringen, dünne Gläser und dicke Felsen zerspringen lassen, Wesen Freude und Pein zufügen.
Der zweite Aspekt ist magisch. Klänge wirken auf das magische Meer. Deswegen kann der Kundige mittels Bardenmagie, Feuerbälle machen, Heilung bieten oder für sich Essen besorgen. Natürlich ist für die Bardenzauberei, wie für jede Zauberei, auch die Mitwirkung von Reagenzien nötig, aber auch der Klang selbst kann deutlich erkennbare magische Phänomene hervorrufen.
Der dritte Aspekt geht auf die Verbindung zu anderen Welten. Dieser Teil steht sicher auch in engerer Beziehung zum magischen Anteil, aber ist dennoch nicht mit ihm gleich. Man kann mittels Musik Kontakt zu anderen Welten aufnehmen. Das ist schon deswegen so, weil ja auch die Sprache Teil der Musik ist, und Gebete sich ja zumeist auf Wesenheiten anderer Welten beziehen. Jedoch ist es auch so, dass bestimmte wortlose Klänge und Melodien eine geistige Brücke zur Ahnwelt oder zu anderen Sphären des gesamten Kosmos errichten können. Aber auch Verbindungen zu Geistern der hiesigen Welt, lebenden und toten, lassen sich mit der richtigen Art sicherlich erreichen.

Wichtig ist, dass es immer alle 3 Aspekte gibt, auch wenn meist nur der physische wahrgenommen wird. Um die anderen entsprechend zu verstärken, braucht es gewöhnlich eines hinreichend arkan Begabten oder ein entsprechendes Artefakt.

Festzustellen ist, dass Kinder welche mit Musik aufwachsen und dort auch eine gewisse aktive Bildung erhalten, oft klarere Verstände und höheren Einfallsreichtum entwickeln. Sie scheinen auch, so die Beobachtungen aus meiner alten Heimat Tan, umgänglicher und ausgeglichener zu sein. Auch wurde erkannt, dass diese Kinder seltener und kürzer Krank werden.

Kapitel 3: Grundübungen des Singens und Spielens von zu blasenden Instrumenten

Singen und das Blasinstrumentenspiel sind beides Tätigkeiten, die einen guten effektiven kontrollierten Umgang mit der eigenen Atemluft erfordern. Es reicht nicht, nicht zu ersticken! Man muss den Luftstrom gezielt verändern und anpassen können. Daher stelle ich folgend einige Übungen vor, die es dem Laien ermöglichen sollen, seine Fähigkeiten in diesem Bereich zu verbessern. Anmerken möchte ich, dass sich der Übende vielleicht ab und an, etwas seltsam vorkommen mag, oder sich fragt, ob er jetzt völlig irrsinnig sei. Doch seid gewiss, Unverzagte, dass jede Übung Wirkung und Sinn haben wird und Euch später nur zum Vorteil gereichen kann. Also habt Mut und hadert derer nicht, die Euch da nur verlachen.

Übung der Atemkonzentration

Man stelle oder setze sich gerade und leeren Geistes auf den Boden. So man sitzt möge man knien oder doch in den Schneidersitz gehen. Dann schließt man die Augen, atmet gründlich aus und hält so lange die Luft an, bis man langsam im Geist 21, 22, 23, 24, 25, 26 27, 28 gezählt hat. Dann atmet man aufmerksam und bewusst mit dem Bauch ein. Achtet darauf, was euer Körper tut, was sich bewegt und ändert, wie es sich anfühlt. Macht noch weitere solch beobachteter Atemzüge und beginnt die Übung von vorn. Tut ihr dies mindestens einen Mond lang 2 mal am Tage, werdet ihr ein verbessertes Körper- und Atemgefühl erfahren. Dann könnt ihr die Übung langsam erschweren, indem ihr nach dem Ausatmen langsamer oder einfach länger zählt. Verlangt der Körper aber intensiv nach Luft, gebt sie ihm. Ihr erkennt und erweitert so die Fähigkeit des Körpers, mit Luft umzugehen.

Übung zur Beweglichkeit des Sprechapperates

Stellt euch ruhig und gerade hin. Dann holt ihr gut und bewusst Luft und beginnt erst leise dann lauter flüsternd, ohne jedoch die Stimme zu benutzen, immer wieder eine Lautgruppe zu sprechen. Sprecht die Laute kurz, uhrwerksartig und bündig, wie eine kleine Explosion.
Beispiele für Lautgruppen: (p,t,k), (f,s,sch), (np, nt, nk), (schla, schlo, schlu), (ni, no, na), (ste, sta, stu), (fle, fla, flu) ...
Bei jedem Sprechen sprecht ihr so deutlich, dass es euch hoffnungslos übertrieben vorkommt. Dann ist es richtig! Nach einiger Zeit werdet ihr bemerken, dass es Euch leichter fällt, auch kompliziertere Worte, Namen oder Lautverbindungen erklingen zu lassen. Die angegebenen Lautgruppen sind nur Beispiele. Es steht jedem frei, neue zu entwickeln und zu üben. Wichtig ist die Aussprache, das stimmlose, das lauter werdende und die deutliche Kurzatmung zwischen den Lauten. Diese wird durch die Regelmäßigkeit der Laute erreicht. Wenn die Pausen zwischen den Lauten kurz sind, muss die Atmung daran angepasst sein. Kommt ihr also in Luftnot, macht ihr etwas falsch. Vermutlich atmet ihr nicht gut genug.

Übung zur Erweiterung des eigenen Stimmumfangs

Ihr stellt euch gerade und ruhig hin. Ihr atmet einmal gut und kräftig ein. In eurer normalen Stimmlage beginnt ihr ein ununterbrochenes "r" zu singen. Geht euch die Luft aus, beginnt ihr von vorn. Wenn ihr ein Gefühl dafür habt, wie lange Eure Luft reicht, schleift ihr beim Singen das "r" erst so hoch, wie ihr könnt, und dann gleich so tief, wie ihr könnt und wieder in die Ausgangstonhöhe zurück. Schleifen bedeutet, dass ihr die einzelnen Töne nicht jeweils neu ansetzt, sondern das "r" eben stufenlos hoch und nieder führt, wie in einem Kreis. Tut das bewusst und Aufmerksam. Es kommt hier nicht auf Schönheit an, sondern darauf, an die wahren Grenzen zu kommen. Beachtet, dass es nach oben eine Lücke geben wird, wo ihr nicht singen könnt (Kinder können das noch gewöhnlich). Übersingt diese Lücke dennoch. Mit Übung wird dieser Bereich kleiner und kleiner und dann verschwinden.
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Geändert von Quaras Mlokas (19.03.2012 um 17:27 Uhr). Grund: Urfassung war etwas zu lang.
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