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Alt 11.11.2003, 23:49
Dunkler Staub...
#1
Sintane Xar
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 75
Drei kleine Mädchen hüpfen um einen Baum und singen Lieder. Sie wirken fröhlich und verspielt. Ein anderes kleines Mädchen sitzt an einem Strauch und beobachtet das Treiben. Die drei Mädchen versuchen es zum Spielen zu motivieren. Das Mädchen sitzt jedoch teilnamslos mit angezogenen Knien auf dem Boden und sieht ihnen gelangweilt zu. Als die drei Mädchen beginnen zu tuscheln und mit dem Finger auf es zeigen, steht es auf und beschimpft sie. Seine Hände beginnen zu zittern und es versteckt sie hinter dem Rücken. Als die Mädchen nicht aufhören zu tuscheln läuft es weg und versteckt sich.
Es sieht zu ihren zitternden kleinen Händen, die von einem feinen dunklen Staub bedeckt sind. Weinend kauert es sich zusammen und schließt die Augen.
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Alt 11.11.2003, 23:50
#2
Sintane Xar
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 75
Dunkel war es draußen, nachtschwarz. Graue Wolkenfetzen trieben sich gegenseitig über den Himmel. Kalte Herbstluft wehte um den Turm und pfeifte in den Mauervorsprüngen. Ein Käuzchen rief in der Ferne.
Unruhig wälzte sie sich im Bett herum. Die Haare klebten ihr schweißnaß an den Wangen und an der Stirn. Ab und zu öffnete sie die Augen im Schlaf und starrte in die Dunkelheit des Raumes. Plötzlich schreckte sie auf, ein eisiger Windstoß hatte sie geweckt, er schien im Raum gefangen, wehte immer wieder über sie hinweg und ließ sie frösteln.
Sie setzte sich auf und sah benommen aber wach in die Dunkelheit. Noch immer wehte der eisige Wind durch den Raum und pfiff an den Wänden. Es war ihr als hörte sie Stimmen, leise undeutliche Stimmen die zu rufen schienen.
Sie rieb sich über die Augen, strich sich das Haar aus dem Gesicht, legte sich wieder hin und versuchte weiter zu schlafen. Der Wind verstummte und es wurde still.
Am nächsten Morgen wachte sie früh auf, der Wind hatte Blattwerk und kleinere Äste in das Zimmer geweht, sie waren überrall verteilt. Kopfschüttelnd stand sie auf, machte ihr Bett und wusch sich. Noch immer wehte ein leichter kühler Wind.
Nachdem sie das Zimmer wieder in Ordnung gebracht hatte begab sie sich in die Stadt um einige Erledigungen zu tätigen. Als sie gerade bei einem Bäcker bezahlen wollte, merkte sie wie ihre Hände zitterten. Heiß waren sie aber zitterten wie vor Kälte. Sie versuchte das Zittern zu verstecken, bezahlte und eilte zurück zum Turm.
Ruhig saß sie auf der Bank, die Hände flach auf den Tisch gelegt und sie betrachtend. Das Zittern war nach wie vor da und sie konnte sich nicht erklären woher dies kam.
Den restlichen Tag verbrachte sie damit die Bibliothek zu säubern und die Schriften zu ordnen. Das Zittern bemerkte sie dabei kaum.
Die nächste Nacht war wieder kalt und dunkel, jedoch schlief sie ruhig und fest. Der Wind der letzten Nacht und des letzten Tages war abgeklungen. Die Nacht war klar aber eine gewisse Spannung lag in der Luft. Ein lautes Geräusch von unten ließ sie aufschrecken. Schlaftrunken ging sie aus dem Raum und wollte gerade die Treppen hinab steigen, als sie einen kalten Luftzug an ihren Waden spürte. Ihr Hände begannen wieder zu zittern. Sie lauschte und hörte ein Pfeifen und Heulen von unten. Langsam tastete sie sich in der Dunkelheit weiter und gelangte schließlich in die unterste Etage, von wo das Geräusch zu kommen schien. Wind wirbelte umher, Gegenstände lagen kreuz und quer im Raum, eisig kalt war es. Der Wind fing sich in den Ecken des Gemäuers und verursachte den Lärm. Sie bibberte, umschlang sich mit den Armen.
Eine leise Stimme war zu hören.
Sie konnte nicht sagen ob es der Wind war oder ob jemand zu ihr sprach. Sie ging weiter in den Raum, mußte darauf achten nicht von herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden. Plötzlich bildete der Wind einen Kegel um sie. Sie spürte den Sog und konnte sich nicht auf den Beinen halten. Bewußtlos wurde sie zu Boden geschleudert, der Wind verstummte schlagartig.
Am nächsten Morgen wurde sie von Lobudrark geweckt, der sie auf dem Boden liegend vorgefunden hatte. Besorgt fragte er was geschehen sei. Auf ihre Antwort, der Wind hätte sie gepackt, runzelte er die Stirn und wies sie darauf hin dass es keine Öffnung geben würde durch die der Wind hätte hinein gelangen können. Verwirrt sah sie sich um und setzte sich nachdenklich auf die Bank. Kurz darauf begann sie den Raum wieder herzurichten. Ein feiner dunkler Staub hatte sich überall im Raum niedergelegt. Sie reinigte alles und begab sich wieder in die Bibliothek wo sie sich dem Studium einiger Zauberschriften widmete. Ihre Hände zitterten unaufhörlich, sie versuchte es zu ignorieren aber eine gewisse Nervosität breitete sich in ihr aus.
Als sie am Abend im Bett lag konnte sie nicht einschlafen. Sie wälzte sich wieder nervös von einer Seite auf die andere. Wieder war es kalt, der Wind heulte um den Turm. Sie lauschte aufmerksam, die ganze Nacht. Sie war gerade im Begriff einzuschlafen als sie eine Stimme vernahm. Eine Stimme die sie zu rufen schien. Sie richtete sich ruhig auf und wanderte wie in Trance die Stufen des Turms hinab. Sie fröstelte, die Hände zitterten wieder. Als sie den unteren Raum erreichte sah sie wie eine der beiden schweren Eisentüren offen stand. Sie wollte sie gerade schließen, als sie von draußen wieder eine Stimme vernahm. Sie zögerte kurz, trat dann aber einen Schritt vor die Tür. Draußen tobte der Wind, er heulte und schrie. Sie ging etwas weiter nach draußen, geleitet von der Neugier, die Stimme auszumachen. Plötzlich packte sie der Wind, hielt sie fest, hob sie in die Luft. Sie schrie kurz auf, war kurz davor das Bewußtsein zu verlieren, als sie wieder diese Stimme vernahm. „Komm“ flüsterte es leise. „Komm“ schien der Wind ihr zu sagen. Sie warf den Kopf hin und her, versuchte etwas greifbares zu entdecken. Aber da war nichts. Der Wind wurde zu dunklem Staub, der sie ganz und gar einhüllte. Sie berührte den Boden mit ihren Zehenspitzen, versuchte sich wieder hinzustellen, aber die Kraft aus Wind und dunklem Staub hielt sie fest, ließt sie knapp über dem Boden in der Luft schweben. Ihr Nachtgewand wehte wild umher, Kälte durchdrang sie unaufhörlich, ihr Glieder wurden schwer und steif. Plötzlich wurde sie wieder nach oben gehoben, ruckartig. Der Staub schien Gestalt anzunehmen. Wieder eine Stimme „Komm“!
Daraufhin durchfuhr sie ein Ruck, der von unten durch ihren Körper hetzte. Ihr ganzer Körper war angespannt, jede Sehne jeder Muskel. „Bist du bereit?“ sprach es leise zu ihr.
„Wofür?“ schrie sie in die Dunkelheit. Der Wind heulte und pfiff wieder. Langsam glitt sie zu Boden und war wieder der Bewußtlosigkeit nahe. „Sieh her“ hörte sie, hob den Kopf mühsam und beobachtete wie sich der dunkle Staub zu einer Kreatur formte. Sie erkannte eine Drachengestalt. Sie war riesenhaft, hatte goße mächtige Flügel, grausame Klauen und einen Kopf der aus nichts anderem als einer dämonischen Fratze zu bestehen schien. Mit einem, der aus Staub zu bestehenden Flügel, streifte die Kreatur ihren Rücken als sie sich in die Lüfte hob, und verschwand in Sekunden.
Sie blieb vor dem Turm liegen. Erschöpft und benommen wurde sie bewußtlos.
Einige Stunden später erwachte sie. Verwirrt blickte sie sich um, sah zur geöffneten Tür des Turms. Langsam und mühsam kroch sie die Stufen zur Tür hinauf und stiess sie hinter sich zu. Einen Moment verweilte sie noch auf dem Boden, zog sich dann an der Bank hoch und setzte sich. Ihr Kopf dröhnte, ihr Hände zitterten. Mühsam gelang es ihr eine Kerze zu entzünden. Sie dachte nach über das was geschehen war.
Was geschah dort draußen? War sie einer Sinnestäuschung, gespielt von ihren eigenen Gedanken, erlegen gewesen? Nein es muss real gewesen sein, es berührte sie ja schließlich.
Dann betrachtete sie ihr Hände, dunkler feiner Staub klebte an ihren Fingern und in den Handflächen. Sie rieb die Hände aneinander, rieb sie an ihrem Nachtgewand, rieb sie verzweifelt am Tisch, doch der Staub blieb.
Sie sprang auf, stieß die Türen auf, rannte hinaus und hielt die Hände in die Luft. „Was willst du?“ schrie sie. Es hallte in der Ferne. Stille umgab sie nun und ein beklommenes Gefühl wich nicht von ihrer Seite. Sie fühlte wie plötzlich etwas in ihr anfing sich zu regen, eine Kraft die sie durchzuschütteln schien, sie konnte sich nicht degegen wehren.
Es war in ihr.
In den nächsten Tagen versuchte sie sich Klarheit über das was Geschehen war zu schaffen. Sie las viel in der Bibliothek, aber fand nichts was ihr hätte den Vorfall erklären können. Der Staub war mittlerweile von ihren Händen gewichen, das Zittern war jedoch geblieben. Mit aller Mühe versuchte sie ihre Hände zu verstecken. Sie erzählte keinem von ihrem Erlebnis, nicht einmal Lobudrark, in der Angst man könne sie für geisteskrank halten.
Sie saß in der Bibliothek über ein paar Schriften, als das Zittern stärker wurde. Sie hob ihre Hände, betrachtete sie angestrengt und versuchte sich auf das Zittern zu konzentrieren. Ein Kribbeln, wie tausend kleine Nadeln kroch durch ihre Arme und plötzlich zuckten kleine Blitze aus ihren Fingerspitzen. Erschrocken ließ sie die Hände sinken und die Blitze verschwanden. Sie atmete kurz durch, den Blick immer auf die Hände gerichtet. Sie hob die Hände erneut, die Handflächen zueinander zeigend, schloß die Augen und konzentrierte sich. Das Kribbeln fuhr wieder durch ihre Arme zu den Händen, das spürte sie ganz deutlich. Sie öffnete die Augen und sah den tanzenden Blitzen zu, die nicht größer als Stecknadeln zu sein schienen. Je mehr sie sich auf die kleinen Blitze zu konzentrieren versuchte, desto kontrollierter bewegten sie sich. Schließlich trafen sich die Blitze und verschmolzen zu einer glitzernen funkensprühenden Kugel die zwischen ihren Handflächen schwebte. Sie war so begeistert und überwältigt von diesem Schauspiel dass ihre Konzentration nachließ und die Kugel, die gerade noch ruhig zwischen ihren Handflächen schwebte, wie wild durch den Raum flog. Gerade noch konnte sie sich ducken, als die Kugel hinter ihr in die Mauer einschlug. Ein leises Zischen war zu hören. Als sie sich jedoch umdrehte war nichts zu sehen. Nachdenklich besah sie wieder ihre Hände. Sie waren erneut bedeckt mit einem feinen dunklen Staub. Nie zuvor hatte sie soetwas bei sich gesehen, obgleich sie Magierin war. Sie wußte um die unergründliche unerschöpfliche Kraft der Magie. Aber das was dort geschehen war wußte sie nicht einzuordnen. Es musste Magie sein, davon war sie fest überzeugt.
Sintane Xar ist offline  
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Alt 11.11.2003, 23:51
#3
Sintane Xar
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 75
Tage und Nächte verstrichen. Nächte in denen sie geplagt von Alpträumen kein Auge zutat. Wenn sie ihre Augen schloß sah sie das merkwürdige, furchteinflößende Wesen vor sich.
In einer dieser schlaflosen Nächte, es war windig und kalt, hörte sie merkwürdige Geräusche von draußen. Der Wind peitschte an die Mauern und heulte. Doch das Geräusch, welches sie vernahm schien anderen Ursprungs zu sein. Ihre Neugier trieb sie nach draußen in die Dunkelheit, fest entschlossen den Ursprung des Geräusches auszumachen. Als sie die Tür öffnete schreckte sie zrück, und blieb einen Moment lang erstarrt stehen. Die drachenhafte Gestalt aus ihren Träumen, der sie zuvor schon einmal begegnet war, schlug mit den mächtigen Flüglen gegen die Mauern. Sie konnte sich nicht rühren, nicht weglaufen um sich dem Anblick dieses Ungetüms zu entziehen. Es wurde still. Das Geschöpf, welches gerade noch einen unbeschreiblichen Lärm verursacht hatte hielt plötzlich inne und wandte sich ihr zu. Geräuschlos, fast geisterhaft, bewegte es sich auf sie zu. Noch immer regungslos stand sie in der geöffneten Tür und betrachtete das Untier. Stimmen schienen plötzlich aus dem Nichts zu kommen und riefen sie „komm!“! Vorsichtig und langsam machte sie einen Schritt nach draußen, geradewegs auf das Geschöpf zu. Es wich nicht aus, im Gegenteil, es bewegte sich ebenfalls auf sie zu. Wieder hörte sie Stimmen die sie riefen. Sie fühlte sich plötzlich leicht, frei und unverwundbar. Ein eisiger Hauch streifte ihr Gesicht. War es der Wind oder war es der Atem des Geschöpfs, welches nun direkt vor ihr weilte?
Sie ging einen weiteren Schritt auf es zu und wurde ruckartig von etwas gepackt. Dunkler Staub umhüllte sie hob sie in die Luft und trug sie davon...

Kurz herrschte noch Stille, bis der Wind wieder ächzend und heulend zu Wehen begann.
Sintane Xar ist offline  
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Alt 13.11.2003, 11:31
#4
Lobudrark
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 181
Der erste Tag...

Lobudrark wachte dieses morgens auf und entdeckte, dass Sin schon aufgebrochen war. Als er sich seiner Decke entledigte, bemerkte er einen kühlen Windzug, der sich im Raum befand. Grummelnd stand er auf und ging hinunter, als er die offen stehende Tür bemerkte, schüttelte er etwas ärgerlich den Kopf, schlug sie zu und setzte sich an den Tisch um zu frühstücken.
Er dachte, dass Sintane wohl schon früh gegangen sei, um die Morgendämmerung für die Jagd in den Wäldern um Cove zu nutzen. "Wenigstens könnte sie so etwas ankündigen", murrte er etwas störrisch...
Als er am späten Vormittag in den Handelsposten kam, war eine neue Lieferung eingegangen, die erst einmal ins Buch eingeschrieben werden musste, wie jeden Tag ging er dem nach und machte sich am frühen Abend auf nach Hause.
Als er die Tür öffnete, rief er voller Gewohnheit "Sin Liebes...? Ich habe dir etwas wunderbares mitgebracht!", ein triumphierendes Lächeln lag auf seinen Lippen. In seiner Hand hielt er einen hellgrün schimmernden Body, den er nun vorsichtig auf den Tisch legte. "Sin ?", rief er nochmals...bevor er dann hinaufging und sie mit ihrem Kopf tief im Kleiderschrank erwartete...doch dort war sie nicht. Stirnrunzelnd verharrte er einen Moment und dachte nach...
Er machte sich auf um in der Nachbarschaft des Dorfes zu fragen, ob sie irgendwo gesehen worden sei...niemand hatte eine Ahnung. Arian gab er den Auftrag, sich in der Stadt umzusehen, welcher sicher daraufhin sofort aufmachte. Lobudrark derweil ritt zum Haus von Calasume, klopfte an, doch niemand öffnete. Er hinterließ an der Tür eine Botschaft, in der er fragte ob, sie wüsste wo Sin wäre und ob sie gemeinsam unterwegs seien.
Nichts half, an diesem Tag kam SIntane nicht heim. Lobudrark wusste nicht, ob er wütend oder besorgt sein sollte. Insgeheim war er beides.
An diesem Abend ging er allein zu Bett, um sich in einen unruhigen und schweren Schlaf zu begeben...
Lobudrark ist offline  
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Alt 13.11.2003, 14:31
#5
Arian Karex
Reisender
 
Registriert seit: 31 Jul 2003
Beiträge: 378
...Die Robe eng an den Leib geschnürrt streifte Arian durch die Straßen zu Britain. Türen wurden geöffnet und geschlossen. Wieder und wieder griff er nach einer Klinke um eine Tür zu öffnen oder warf selbige ins Schloss. Stets verließ er die Gebäude mit einem schüttelnden Kopf. Wo war sie? Warum meldet sie sich nicht? Diese Worte schossen ihm wieder und wieder durch den Kopf als er so durch die Straßen und Gassen zog. Er legte sich eine Liste zu und schrieb die Namen der Straßen und der Läden auf in welchen er schon nachgesehen hatte, doch von Sintane war keine Spur aufzufinden. Er änderte seine Strategie und zog eine kleine Rune aus der Tasche seiner Robe. Dann hob er diese über seinen Kopf und murmelt leise etwas vor sich hin. Sein Körper wurde durchsichtig und verschwandt von dem Fleck wo er gerade noch gewesen ist und tauchte einige 100 Schritte entfernt wieder auf. Er steckte die Rune weg und ging in die Stallungen um seinen Hengst satteln zu lassen. Er prüfte den Sitz des Sattels , stellte den Fuß in den Steigbügel und setzte sich vorsichtig und elegant in den Sattel. Sein Ross schnaufte und sein Atem war glasig als es in die kalte Luft außerhalb des Stalls trat. So ritt Arian durch die näheren Wälder zu Britain ohne ein Zeichen von Sintane. Er wendete sein Pferd um und ließ es schnellen Schrittes zum Anwesen seines Meisters traben um ihm die schlechte Nachricht zu überbringen.....
Arian Karex ist offline  
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Alt 30.12.2003, 00:32
#6
Sintane Xar
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 75
Eine kühle Brise weht über ihren am Boden liegenden zusammengekauerten Körper. Zerrissen sind ihre Kleider zerkratz ist ihr Leib, die fahl blasse Haut lässt die Adern hindurch scheinen, sie scheint fast wie Pergament. Ihr Haar zerzaust, liegt über ihrem Gesicht und verdeckt es gänzlich. Der leichte Morgenfrost klettert an ihren Beinen empor, wandert über ihren Körper, ruft jedoch keinerlei Regung hervor. Altes Laub weht um sie herum, fast ist es schon mit dem Erdboden verschmolzen, so wie sie. Langsam geht die Sonne auf, ihre Strahlen sind dünn und erwärmen die Umgebung nur schwach. Die Gräser recken sich empor als wollten sie der Sonne entgegen wachsen. Der Frost, welcher einst im Winter regierte, weicht nun den wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. Leben kehrt zurück auf die Erde, erweckt die Geister des Frühlings und vertreibt die des Winters. Ein Lichtstrahl trifft auf etwas glänzendes, etwas Glänzendes an diesem matten, fast leblosen Körper. Eine leichte Bewegung der Hand ist zu vernehmen als diese von dem Lichtstrahl getroffen wird. Sie rollt sich auf den Rücken, das Haar noch immer ihr Gesicht verdeckt. Eine Stimme ist im Wind zu hören „Sei stark, steh auf“. Ein leises Stöhnen aus ihrem Körper dringt, ihre Arme verschränken sich um ihren Körper, umklammern ihn. Mühsam hebt sie einen Arm um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen. Als die Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht treffen öffnet sie ihre Augen langsam und angestrengt, ihre Arme lösen sich aus der Umklammerung uns tasten den Boden um sie herum ab. Gras ist es was sie spürt, weiches, nasses Gras. Ihre Hände krallen sich in den Boden, ihre Beine regen sich, ihr Oberkörper zittert. Krampfhaft versucht sie sich aufzurichten den Blick in den Wipfeln der Bäume. Kurz versagen ihr die Kräfte und sie sackt zusammen, versucht es dann erneut. Als sie sich schließlich aufrichtet schließt sie die Augen und hält einen Moment inne, ein Keuchen ist zu vernehmen. An sich herunter blickend sieht sie ihre zerrissene Kleidung, versucht sie unkoordiniert zusammen zufügen. Ein Baum neben ihr, fast seine Äste zu ihr auszustrecken scheint, hilft ihr sich weiter aufzurichten. Wankend und schwach lehnt sie sich an diesen. Ihr Hände nun ihren Kopf fassend stöhnt sie erneut, als sie plötzlich Hufgetrappel vernimmt. Ängstlich und verstört versucht sie ein Versteck hinter dem Baum zu finden, späht in die Ferne aus der sie die Laute vernahm. Ihr Blick noch immer trüb und von Schmerz erfüllt erkennt sie zwei sich nähernde Reiter.
Vorsichtig macht sie einen Schritt nach vorn, hebt eine Hand um auf sich aufmerksam zu machen. Einer der Reiter zügelt sein Ross, verweilt einen Moment und reitet dann langsamen Schrittes auf sie zu. Als sie versucht etwas zu sagen ertönen nur krächzende Laute. Verzweiflung spiegelt sich in ihren Augen, als sie merkt dass sie sich nicht verständigen kann. Als sie weiter vor tritt versagen ihr die Beine und sie sackt zu Boden. Der Reiter steigt ab kniet sich zu ihr nieder und versucht sie wieder aufzurichten, während der andere argwöhnisch das Geschehen aus der Ferne beobachtet. Mit einer Hand versucht sie ihr Hemd ein Stück weit anzuheben. Als der Reiter die kleine schwarze Rose auf ihrem Bauch erblickt zögert er nicht und hilft ihr auf den Rücken des Pferdes zu gelangen. Schnellen Schrittes erreicht er den anderen Reiter „Ich weiß wer sie ist, wir müssen uns beeilen, sie ist nicht gut zurecht“. Sie reiten los in Richtung des Yil’Danischen Dorfes.
Sintane Xar ist offline  
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Alt 30.12.2003, 04:13
#7
Lobudrark
Reisender
 
Registriert seit: 19 Nov 2002
Beiträge: 181
Wieder glitten Sintanes Handschuhe durch seine Hände und mit nachdenklicher Miene saß er am Tisch. 'Wer hat Dich genommen? Warum musste das geschehen?' rann es langsam und schmerzhaft durch seine Gedanken. Seufzend heil er die Handschuhe noch eimal an seine Nase, ehe er sie wieder sorgsam in einer Goldschatulle auf dem Tisch verstaute.
Dann erhob er sich und ging auf die Wiese vor dem Haus. Stielfe und handschue waren abglegt. Nur noch die Robe an, begann er zu meditieren. Seine Füße waren schon nass vom Frühlingsmorgentau, als die Stille plötzlich durch ein trampelndes hufgeräusch unterbrochen wurde.
Er öffnete die auge und runzelte etwas mürrisch die stirn und ging bis zur Hecke des Vorgatens, um Ausschau zu halten.
Als er die beidne Reiter erblickte rief er etwas schrof "Heda! Wohin des Weges die Pferdeherren?" Seien Ruf erhört, wendeten die beiden Reiter und ritte auf ihn zu. "Zum Vogt von Yildan" sprach einer zu Lobudrark. "Ich weiß nicht ob er da ist, worum geht es?"
Daraufhin wendete der eine sein Pferd und eine zusammen gekauerte Person einwickelt in eine Wolldecke wurde auf dem Pferderücken sichtbar..."Wir fanden sie auf etwa einen Tageritt von hier. Eine Frau eures Volkes."
Lobudrark schaute einen Moment sprachlos auf dieses leblos zusammen gekauerte Bündel "Nein zu schön, wäre es gewesen. Das waren alles leere Hoffnungen. Sicher eine der Schwertreiterinnen, die vom Pferd gefallen war" Seufzend sprach er zu den Reitern "Lasst sie hier und habt Danke für eure Hilfe".
"wie ihr wünscht."
Der Reiter stieg aus dem Sattel und nahm den leblosen Körper auf den Arm. Als er nähertrat, fiel die Decke, die bisweilen das gesicht bedeckte, durch die Schritte des trägers in Wallung geraten etwas herunter. Lobudraks Blick fiel sofort auf das Gesicht...eine kühles, weißes und abgemagetres Gesicht, das eine solche Wärme austrahlte. Woher kam diese Wärme? Es war die Wärme der Vertrautheit. Auch wenn er das Gesicht nicht kannte, so hatte es Passagen, die ihm so vertraut war, dass es ihm warm ums herz wurde.
Ohne ein Wort zu sprechen oder nur einen Arm zu heben, um den wartenden Reiter von seiner Last zu befreien, rann eine Träne seine Wange hinunter. Er biss sich auf die Unterlippe nahm Sie auf den Arm und ging sprachlos ins Haus hinein. Stürmisch eilte er die treppen hinauf ins Schlafgemach, legte sie sanft auf ihr Bett, das so lang ohne sie gewesen war und kauerte neben ihr. Er strich ihr übers gesicht und über ihre nassen Haare und murmelte immer nur "Du lebst...Du lebst" So wachte er viele viele Stunden ohne sich von der Stelle zu bewegen an der Bettkante, bis er nach langer Zeit vollkommen erschöpft neben ihr aufs Bett viel und einschlief.
Lobudrark ist offline  
Geändert von Lobudrark (30.12.2003 um 10:44 Uhr).
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