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Alt 26.11.2003, 13:12
Telerian Sliphen's Bewerbungsschreiben zur Novizenprüfung der Ritterschaft
#1
Telerian Sliphen
Gast
 
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Seid gegrüsst, edler Herr!
Wie mir zu Ohren kam, ist es wieder an der Zeit, dass wieder junge Männer zur Prüfung für die Aufnahme in den Stand eines Novizen angenommen werden. Ich möchte mich hiermit offiziell für diese Prüfung bewerben. Doch halt, wie unhöflich von mir, ich sollte mich erst vorstellen: Mein Name ist Telerian Sliphen. Ich bin der Sohn von Einwanderern, die im Jahre 1260 mit dem Schiff nach Britannia kamen. Zwei Jahre später, im Lorica des Jahres 1262, erblickte ich in einem kleinen Haus in der nähe der Stadt Britain das Licht der Welt. Meine Eltern hatten sich als Bauern niedergelassen, und so waren die ersten Jahre meines Lebens zwar manchmal von Entbehrungen gezeichnet, aber doch wohlbehütet. Bis zum Ausbruch des ersten Drachenkrieges im Jahre 1275. In diesem Jahr erfuhr ich etwas, was ich vorher nicht wusste. Mein Vater war ein Krieger, ehemaliger Schwertmeister im fernen Süden. Aus welchem Grund er sich in diese kühlere Region fern der Heimat zurückgezogen hat, konnte ich nur vermuten, und ich würde es nie erfahren. Wahrscheinlich um nie wieder kämpfen zu müssen, eine Familie zu gründen. Doch in diesem Jahr, dem Jahr 1275, dem Jahr der Drachen, konnte er seine Vergangenheit nicht länger verdrängen. Als dazu Aufgerufen wurde, dass alle wehrhaften Männer in die Schlacht gegen das Böse ziehen sollten, konnte mein Vater sich nicht länger vor sich selbst verstecken. Er schärfte sein Schwert, kontrollierte seineRüstung, und im morgengrauen zog er Richtung Britain, um sich freiwilig zu melden. Ich erinnere mich noch, wie er in seiner leichten Rüstung, das Schwert auf dem Rücken, richtung Osten ritt. Es war das erste mal, dass ich in ihm mehr sah als meinen geliebten Vater. In diesem Augenblick war er ein Krieger. Er kehrte nie zurück. Vermutlich ist er in irgendeiner der zahlreichen blutigen Auseinandersetzungen gefallen, wie so viele andere. Doch das Opfer dieser Menschen brachte uns den Frieden. Zumindest zunächst. Der Friede war nur trpgerisch, und schon bald zeichneten sich wieder die Schatten des Krieges am Horizont ab. Ich war nun älter, von der Arbeit im Feld gestählt, und war schon fast auf dem Weg in die Schlacht, als meine Mutter mich bat, bei ihr zu bleiben. Sie hatte schon einen geliebten Menschen an de Krieg verloren, sie wollte mich nicht auch noch verlieren. Und wie konnte ich ihr diese Bitte abschlagen. Ich blieb also zu Hause, und sah aus der ferne, wie die Ritter in die Schlacht zogen. Ehrenvoll, hoch zu Ross. Wie gern hätte ich mich ihnen angeschlossen, Ihre Ehre geteilt, das Land vor dem Bösen geschützt. Doch meine Verpflichtungen lagen bei meiner Mutter.
Der Krieg neigte sich schon dem Ende zu, als eine kleine Abteilung des Feindes in den Westen von Britain vorstieß, raubend und plündernd, aber zu klein um sofort aufzufallen. Sie fanden auch ein kleines Gehöft. Unser Gehöft. Ich sah sie schon von weitem, auf ihren Pferden. Zunächst dachte ich , es wären die Ritter, die siegreich aus der Schlacht zurückehrten. Doch als sie näher kamen, erkannte ich an ihrem ausgelassenen Gegröhle und ihrem unflätigen Gesang, das es keinesfalls Ritter sein konnten.Ich lief zurück zum Haus und holte das schartige Schwert, das ich mal für ein paar Kupferstücke erstanden hatte. Es war alt, schlecht ausbalanciert und Kaum noch zu schärfen. Ich benutzte es, um heimlich zu üben. Ich postierte mich vor dem Eingang, und als die Gestalten näher kamen, sanken meine ohnehin schon geringen Hoffnungen noch weiter. Sie waren Kampferprobt, wohlgerüstet, und die pure Blutlust loderte in ihren Augen. Ich schluckte, nahm meinen Mut zusammen und Rief sie an. Flucht war von vornherin nicht möglich gewesen, über freie Felder zu Fuss vor Reitern zu fliehen war aussichtslos. Seit Vater weg war, hatten wir nur noch ein altes Zugpferd. "Dies ist das Land der Familie Sliphen",rief ich"Gebt euch und eure Absichten zu erkennen!" Sie lachten mich nur aus. Einige Meter vor mir zügelten sie ihre Pferde und Stiegen ab. "Und was ist, wenn wir es nicht tun?" Fragte der Größte von ihnen mich, ein Bär von einem Mann, mit lodernden Augen. Seinem Gehabe nach zu urteilen wohl ihr Anführer. "Dann habt ihr die Konsequenzen zu tragen." gab ich zurück. Meine stimme zitterte schon, nichts hätte mich auf diese Situation vorbereiten können. Er lachte laut und schallend."Nun gut;" sagte er beinahe gutgelaunt"Wir sind hier im Auftrag unseres Meisters. Wir sollen töten, zerstören und brandschatzen. Und dieserHof scheint wie geschaffen für diese Aufgabe." Er lachte wieder und zog sein Schwert. "Also los, lass es uns hinter uns bringen." Der Kampf dauerte nicht lang. Wenige Augenblicke später lag ich enwaffnet im Staub. Sie verspotteten mich,lachten mich aus. "Werte Herren, was haltet ihr von einem Gegner, der es auch mit euch aufnehmen kann?" Ich wischte mir den Staub aus dem Gesicht und versuchte zu erkennen, wem die Stimme gehörte, die diese Mutigen Worte gesprochen hatte. Auch meine Peiniger drehten sich um, und zwiischen ihren Beinen hindurch konnte ich eine Gestalt sehen. Hoch zu Ross, in einer eisernen Rüstung war dort eine einzelne person. Nach dem Wappen, welches mir jedoch unbekannt war zu urteilen ein Ritter. Er lächelte seine Widersacher ruhig an, als sie begannen, ihn zu verspotten, und Stieg ab. "Wenn ihr euch jetzt ergebt, kommt ihr vielleicht mit ein par Jahren Kerker davon." klärte er sie in einem völlig sachlichen Tonfall auf. Andernfalls erwartet euch nur der tot durch meine Klinge." Ich hatte schon von den Kampfkünsten der Ritter gehört, doch schien mir dieses hier völliger Wahnsinn. Er allein gegen Fünf gutgerüstete Krieger! Das selbe dachten die fünf wohl auch, denn sie zogen ihre Schwerter und lachten ihn aus, wenn auch etwas verunsichert. "So sei es." Sprach der Ritter, und ich glaubte beinahe etwas wie Bedauern in seiner Stimme zu hören. Dann klappte er sein Visier herunter und zog ebenfalls sein Schwert. Er stand da, ganz ruhig in seiner schon etwas dreckigen und verbeulten Rüstung, das Schwert in seiner Hand glänzend, und wartete geduldig, als sich die fünf langsam näherten. Der Kampf dauerte nicht lang da lagen seine Wiedersacher tot oder um Gnade winselnd im Staub. Ich war wie vom Donner gerührt. Das war doch nicht möglich! Und doch war es passiert. Der Ritter wischte sein Schwert ab, steckte es zurück in die Scheide und nahm seinen Helm ab. Im nächsten Augenblick half er mir hoch, verneigte sich leicht und sagte freundlich:"Darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Arlon Schutzmark, Chevalier en voyage, im Dienste des Edlen Herrn Ortak von Mustar."
Ich war immer noch etwas verwirrt. "Telerian....."stotterte ich"Telerian Sliphen.....habt dank, edler Herr. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben." "Es gibt immer Hoffnung, Telerian Sliphen. Merkt euch das. Und Dank ist nicht vonnöten, es war mir eine Ehre euch zu helfen. Leider muss ich schon weiter. Ein Gericht wartet auf diese Männer, und ich habe eine wichtige Botschaft zu überbringen." Wenige Minuten später hatte er den beiden Überlebenden die Hände gebunden, und mit einem kurzen "Lebt wohl!" verschwand er auch schon mit ihnen im Schlepptau in Richtung Britain. Der ganze Vorfall kam mir immernoch irreal vor. Ich machte mich daran, die Toten zu begraben, und bis zum Abend hatte ich einen Entschluss gefasst: Ich wollte auch ein Ritter werden, um die Schwachen zu beschützen und für Recht und Ordnung im Lande zu Sorgen. Nur meine Mutter musste ich noch überzeugen. Was mir auch gelang, nach langer Zeit. "Wenn es nun Dein Wunsch ist;" sagte sie,"So will ich Dir meinen Segen geben. Adoria schütze Dich."
Und so wartete ich bis zum heutigen tag auf eine Gelegenheit. Ich hoffe ihr werdet sie mir geben.
So verbleibe ich demütigst in Hoffnung auf Antwort,

Telerian Sliphen, Sohn des Tarkon.
 
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