[veröffentlicht] Materialisierte Magie

[Amy Harpell]

Titel: Materialisierte Magie
Author: Amy Harpell

Die materialisierte Magie unterscheidet sich zur herkömmlichen Magie in einem bedeutendem Faktor,
nämlich Zeit.

So ist die gewirkte Magie stets zeitlich begrenzt und löst sich nach einer gewissen Zeitspanne wieder im Gewebe auf.
Die Zeitspanne kann allerdings varriiren. So besitzt ein Feuerball eine recht kurze Bestandsdauer, da er
nur solange besteht wie er erzeugt, geworfen und irgendetwas getroffen hat.
Der Lichtzauber oder eine Beschwörung haben dahingegend eine wesentlich längere Bestandszeit, doch auch
diese Magie bricht nach einigen Minuten in sich zusammen.

Die materialisierte Magie könnte man als lagerbar bezeichnen.
Ihre Grundlage ist nach meiner Ansicht die Alchemie. Erschafft man aus Substanzen Flüssigkeiten oder Feststoffe, denen Magie
innewohnt. Diese Magie bleibt, in relativ gleichbleibender Konzentration, in der Substanz.
Nach eigenen Beobachtungen gab es noch keinen Fall, in dem ein alter Steinhauttrank schlechter gewirkt hat als ein frisch
Zubereiteter.

Natürlich besitzen die arkanen Erzeugnisse ebenfalls nur einen temporären Effekt, sobald sie Verwendung finden.
Ein Unsichtbarkeitstrank lässt seinen Anwender, nach Einnahme, auch nur eine gewisse Zeit unsichtbar erscheinen, ehe die Wirkung nachlässt.

Die Gemeinsamkeit der oben genannten Magieformen sind die Körper. Beide Magieformen fließen, entweder in materieller oder
in arkaner Form, durch den Körper des Anwenders und geben ihre beabsichtigte Magieform frei.
Ist ihr Bestimmungszweck erfüllt so verlieren sie wieder ihre Magie an das Gewebe.

Daher möchte ich nun auf die thaumaturgischen Erzeugnisse zu sprechen kommen.
Die geläufigsten und häufig verwendetsten Beispiele sind Reiserunen, Reisesteine und magisch verstärktes Holz.
Wie die einzelnen Gegenstände hergestellt werden möchte ich hier nicht aufführen, nur erwähnen, dass ihre Grundlagen Materie ist die sich
nicht durch eine besondere magische Aura oder innewohnender Magie auszeichnet.
Durch den Einsatz von arkanen Worten, Reagenzien und Konzentration gelingt es einem Thaumaturgen Magie in Materie zu binden.
Diese gebundene Magie besitzt, wie alchemistische Tränke, unterschiedliche Eigenschaften.
So kann man mittels Magie eine Position auf eine Reiserune binden. Auch das Binden einer neuen Position auf die gleiche Rune ist möglich,
wobei allerdings die alte Position "überschrieben" wird. Das Wiederkehren an den markierten Ort gelingt ebenfalls nur durch das Wirken
eines Zaubers.

Ein Reisestein merkt sich, im Gegensatz zu den Reiserunen, nur einen festen Ort, benötigt allerdings kein arkanes Zutun und kann
von jedermann verwendet werden.
Die in dem Stein gespeicherte magische Energie verbraucht sich mit jeder Anwendung ein bisschen bis sie vollkommen umgesetzt wurde.
Ein Thaumaturg ist allerdings in der Lage den Stein mit neuer magischer Energie zu befüllen.

Als letztes möchte ich auf das magisch verstärkte Holz zu sprechen kommen.
Verbraucht sich die magische Energie bei Reisesteinen und -runen, so bleibt sie im Holz gespeichert.
Auch eine Verarbeitung des Holzes zu Türen, Pfeilen oder sonst etwas führt zu keiner Verflüchtigung der gebunden Magie.
Der magische Zweck, das Verhärten des Holzes, ist permanent vorhanden, ohne Verblassungseigenschaften aufzuweisen.
Meine Vermutung liegt darin, dass der Körper als Umsetzer fehlt.
Man fasst das Holz zwar an, doch setzt man keinen zusätzlichen Effekt frei, wodurch die Magie im Holz verbleibt.