[Rollenspiel] Magie und Vielfalt

[Stille der Nacht]

Nachdem Moonglow sich mit der Macht eines Erzmagiers in gänzlich neue Sphären verschoben hatte, waren auch die anderen Mitglieder des Konzils nicht mehr untätig gewesen. Ein jedes von ihnen trug bei, was seiner Auffassung von Magie entsprach. Und so veränderten die Moonglower Sphären sich nach und nach in eine ganz neue Welt, nicht nur voller fremder Farben, sondern auch voller Kreaturen, die manch ein Mensch noch nie gesehen hatte.

Feen, eng verwandt mit jenen bösartigen Kreaturen, die sich um den Dämon Zornik geschart hatten, aber von unvergleichlicher Schönheit, wurden rasch durch die Veränderungen angezogen. Da ihre Kampfkraft unter den magischen Lebewesen seinesgleichen suchte, mussten sie von den Bewohnern Moonglows gar nicht erst überzeugt werden: Ohne dass irgendjemand sie darum bat oder dazu aufforderte, bezogen die Feen Posten an allen wichtigen Punkten der Stadt, um bei Bedarf den herrschenden Frieden sicherzustellen.

Doch Moonglow stand fortan nicht nur unter dem entschlossenen Schutz nichtmenschlicher Wesen. Einige Hexen, Nichtmagiern gegenüber äußerst feindlich gesonnen, hielten in der Bibliothek einzug, um fortan das Wissen rund um die Magie zu wahren und zu erweitern. In der Taverne "Die drei Hexen" fand sich zur Überraschung aller plötzlich ein Lampengeist wieder. Er hatte den ursprünglichen Wirt energisch vertrieben und begrüßte nun jeden Gast wortlos, aber wie ein sanftes Windlein säuselnd, um ihm Gutes für den Hunger zu bieten. Doch damit nicht genug: Je mehr magische Kreaturen sich auf friedfertigste Art und Weise ansiedelten, umso mehr kamen hinzu. Und so entstiegen eines Tages gar zwei Wasserelementare dem magischen Brunnen der Stadt.

Überall rund um die Moonglower Sphären konnte man es noch blinken und blitzen sehen - der Wandel der Stadt war noch längst nicht abgeschlossen und die hier deutlich spürbar wirkende Magie verhieß noch viel Gutes. Doch schon jetzt war klar, dass Moonglow mehr war, als eine menschliche Stadt. Es war eine Stadt magischer Lebewesen geworden, gleich welcher Gattung und Rasse, gleich welcher Gesinnung und welcher Ziele: Sie alle einte die Liebe und Fähigkeit zur Magie, die den Frieden auf Moonglow sicherte.

Erst am Vortage war sie durch die fast schon überwältigende Machtfülle der Stadt gewandert, die Veränderungen hatte sie vermutlich am Rande dort nur mitbekommen, so erschlagen war sie von den Wundern des Ortes.

Da liefen so viele sonderbare Wesen und Leute umher, manche stellten sich als Hexen vor, sogar eine Oberhexe traf sie an und auch das Haus eines bekannten Magiers fand sie vor.

Alles in allem erschienen ihr die Bewohner der Stadt höflich wie auch distanziert in ihrer wundervollen ja fast schon eigenen Welt wie aus einem Traum. Hinzu kam die Klänge und das sicher fühlen, ein seltsames Gefühl, prickelnd und belebend bis in alle Fasern des Körpers, es fiel ihr schwer sich von der Kraft die hier herrschte nicht in eine Euphorie hereinsteigern zu lassen.

Als sie den Ort verließ, machte sich eine Leere breit in ihr, so als würde man von einem Traum erwachen. Nur dass es eben kein Traum war und doch auch nicht wie die Wirklichkeit der Welt in die sie zurückkehrte.

Als sie zurückdachte an die Taverne kam ihr eine Idee... wenn diese Leute da schon sie nicht ansprachen, vielleicht würde etwas Spannendes ihre Aufmerksamkeit erregen?

[Barnabas Keldor]

Müde blickte Barnabas von seinen Studien auf. Die Reagenzien wollten schon lange nicht mehr wirken wie er wollte. Es war wie verhext. Plötzlich vernahm er von draußen ein Geräusch. Er lugte aus dem Fenster und fand dort zu seinem Erstaunen geflügelte Wesen, welche vor seinem Haus patroullierten. Allen war gemein dass sie sehr gut bewaffnet waren - auch wirkten sie nicht feinselig. Barnabas legte seine Bücher an die Seite und ging heraus. Vielleicht hatten seine Studien doch anders gewirkt als er dachte...

[Erik Rosal]

Moonglow sah glänzender, schöner aus als er es in Erinnerung hatte. Was war passiert? Er reckte sich und strich sich sanft über die weiße Robe. „ Heimat…“ murmelte er leise und blickte sich nachdenklich um. Er würde sich hier wieder niederlassen, hier wo das Gewebe und die Sphären sich scheinbar für alle Welt sichtbar in allen Facetten zeigten. Er würde hier studieren, lernen und seine Arbeit als Weißmagier fortsetzen, die er damals in Britain begann. … Er war wieder hier …