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Alt 21.12.2003, 17:03
Der Glaube des Schmiedes
#1
Zestran Quir
Reisender
 
Registriert seit: 31 Mar 2003
Beiträge: 73
Schwere Regentropfen trommelten gegen die Fensterläden von seinem Haus und weckten ihn aus einem unruhigen Schlaf. Was war nur passiert, noch nicteinmal die Kraft zum Umkleiden hatte er Gestern mehr gehabt. In seinen Arbeitssachen hatte er sich auf das Bett gelegt und war sofort eingeschlafen, nun hatten die einstmals weissen Laken eine Schmutziggraue Farbe und überall schnitten Metallsplitter und Spähne durch den Stoff des Betts und seines Hemdes, er fühlte sich schwach und elend. Ächzend erhob er sich von seiner Bettstatt und schaute für einem moment verwundert auf die dreckigen Laken, ganz gegen seine gewohnheiten zuckte er nur mit den Schultern und schlurfte zur Tür in den grossen Raum. Er fröstelte. Das Feuer im Kamin war schon lange erloschen und durch einen nicht richtig verschlossenen Fensterladen pfiff der frische Wind eines Frühlingsmorgens herrein und wirbelte verspielt einige Zettel und Papiere durcheinander. Er lies seine Blick lange durch den Raum schweifen, sein Blick fiel immer wieder auf den Hocker auf dem Aurelie Gestern noch sass und Schlaglichtartige Bilder suchten seinen Verstand heim. Die trügerische klarheit der Bilder iritierte ihn, jedes Detail war klar erkennbar, anscheinend redete sie mit ihm doch er hörte nichts so sehr er es auch wollte er hörte nur den Wind der immernoch durch den klappernden Fensterlader wehte. Lange stand er so regungslos da, wie lange konnte er später nicht mehr sagen, der Regen hatte inzwischen aufgehört und ab und an brach sich ein Sonnenstrahl durch die Woken bahn. Langsam sezte er sich in bewegen und öffnete die Fensterläden und ging zum Wassereimer um sich zu waschen. Nachdem er auch die gröbste Unordnung beseitigt hatte ging er nach draussen und Fütterte Medoras.

Der ganze Vormittag brachte ihm nur mehr trübniss. Überall um ihn herum lagen Missgestalte und verbrannte Metallstücke, hier vielleicht ein Schwert, oder dort ein Helm. Schliesslich gab er es auf weiter zu machen und hängte den Hammer an seinen Gürtel. as Heillose Chaos in seiner Werkstatt ignorierend ging er In den Wohnraum und suchte nach seiner alten Pfeife und dem Tabaksbeutel. So lange schon hatte er nicht mehr geraucht das die Pfeife spröde war und der Tabak nur eine Sammlung stinkender Krümel. Der Versuch die Pfeife dennoch so zu rauchen Gipfelte in einem langen Hustenanfall worauf er die glimmende Pfeife in den Kamin schleuderte. Seufzend sank er zurück in seinen Sessel und schloss die Augen. Was war nur passiert... Ja, Gestern, was war Gestern. Wieder sah er Aurelie vor sich sitzen die ihm etwas sagte, er lies die Bilder zu und sträubte sich nicht mehr dagegen. Langsam mischten sich die Bilder mit anderen Bildern. Er stand vor der Taverne zum lachenden Tala, dort waren seltsame Leute, ein Mann von dem er wusste das er Barde ist, ein anderer Mann der etwas von ihm wollte, war es eine Axt? Er wusste es nicht mehr und es war ihm auch egal. Aurelie war auch da. ja sie hatte dort ihren Stand errichtet und er auch obwohl die Strassen wie leergefegt waren. Krampfhaft versuchte er seine Gedanken zu sortieren, ständig waberten fetzen eines Gebets durch seinen Kopf wie dichter Nebel der ihm die sicht auf die Vergangenheit verwehrte. Sie standen da und hatten sich alle unterhalten, ein grün gekleideter Mann mit einem Stab kam auch dazu und die Unterhaltung ging weiter. Worum ging es doch gleich... ein interessantes Thmea, aber war es... ja es ging um Räuber. Anscheinend war einer gefasst worden und erlebnisse wurden ausgetauscht. Der grün gekleidete verschwand dann in der Taverne, für einen moment verdunkelte sich die Szene in seinen Gedanken wieder und er schaute zur Tür. Ein klopfen lies ihn aus seinen Gedanken schrecken, hatte es eben schonmal geklopft? Er sass nur da und starrte auf die Tür als sei sie ein Fremdes Wesen. Er kam nicht auf den Gedanken hinzugehen und zu öffnen. Laute Schritte, anscheinend von schweren Stiefeln verursacht, entfernten sich nun von der Türe, ein kurzes Wiehren und Hufgetrappel im anschluss kündeten davon das der verhinderte Besucher wohl aufgegeben hatte. Immernoch starrte Zestran auf die Tür und wusste nicht was er machen sollte, die ganze Situation befremdete ihn sehr. Wieder versank er in die Gedankenwelt aus der er grade herausgerissen wurde und tauchte abermals in die Szenerie auf dem Marktplatz ein. Er sah Orak,
sofort fühlte er einen geisterhaften Stich in der gegend seines Herzens. Er stand mit Orak und Aurelie bei den Laternen und sie redeten über die Belagerung in Yew, er hatte nur zugehört weil er ja nicht viel darüber wusste und anscheinend war Orak sehr gut informiert. Aurelie zeigte auch grosses Interesse an dem Thema und Diskutierte munter mit Orak. Dann verdunkelten sich die Bilder, rote schlieren durchzogen seine erinnerung, an grosse Wut und Enttäuschung konnte er sich erinnern. Was sagte Orak doch gleich... das erinnern strengte ihn so sehr an das ich ein feiner schweissfilm auf seinem Gesicht bildete, es war blasphemisch, schrecklich und unglaublich was Orak das zum besten gab. Er sagte fast in jedem Satz das er an Glaron glaube, aber im gleichen Atemzug verurteilte er auch die Glarongeweihten des Klosters, bezeichnete sie gar als Verblendet! Heisser Zorn stieg unbahmherzig in ihm auf und drohte alle Freundschaftlichen Gefühle gegenüber Orak auf immer zu tilgen. Für einige Minuten sass er da, die Fäuste geballt und schweiss lief in Bächen aus seinen Haaren, dann schien es vorbei, er hatte die Wut bezwungen und sich wieder etwas beruhigt. Was er jedoch nicht verzeihen konnte war die schämung von Frau Althea. Das konnte und wollte er einfach nicht verzeihen, zu Tief sass der Stachel der Missachtung in seinem Herzen. Aurelie hatte vorher noch Gescherzt das er seinen Glaron doch Orak _leihen_ könnte. Diese Worte trafen ihn nun wie ein Hammerschlag, keuchend sass er in seinem Sessel und wurde zusehens bleicher. Das er, nachdem Orak so lästerlich geredet hatte, gegangen war um in aller stille und allein zu Beten erschien ihm nun als der einzige Lichtblick in diesem Kaleidoskop aus Häresie und Freundschaft, sein einfacher Verstand konnte nicht anderes und versagte ihm einfach den Dienst. Das beten tat gut, für den Moment jedenfalls. Als er zurückkam um seinen Stand abzubauen war Aurelie noch da, Orak hatte anscheinend das weite gesucht, Zestran war es gleich. Nach einer kurzen unterredung mit ihr, bauten beide ihre Stände ab und ritten zu ihm nach Hause. Wieder sah er die Bilder von Aurelie wie sie auf ihn einredete aber er verstand die Worte immernoch nicht, vielleicht kommt die Erinnerung ja wenn ich den Faden weiter verfolge, dachte er. Beide gingen sie ins Haus, er hatte garnicht bemerkt das Aurelie die Möbel auf dem Pferd hatte die sie für ihn gemacht hatte. Aus reiner gewohnheit und um den Versuch bemüht ein bisschen Normalität in den Tag zurück zu bringen ersezte er die alten Möbel durch die neuen und sezte sich danach zu Aurelie die mit trübem Gesicht am kleinen Tisch sass und lustlos mit den Würfeln spielte- Dunkel.....Bilder....Gefühle....durcheinander....R eden ohne hören.....verwirrung..... Alles in ihm schien sich zu verkrampfen und gleichzeitig zu Zittern. Langsam kroch Panik in ihm hoch, er konnte sich nicht bewegen, war gefangen im eingenen Körper und musste, hilflos seinen gedanken ausgeliefert, ausharren. Seiner meinung nach hielt dieser Zustand ihn über Jahre gefangen, aber das Feuer im Kamin brante noch und auch die lezten verkohlenden Reste der Pfeife konnte er noch erkennen. Langsam erhob er sich aus dem Sessel und ging zum Tisch. Dort angekommen sagte er leise: " Wenn liebe so schmerzt, und mein Glaube nicht Stark genug ist, brauche ich einen neuen Weg."

Einige Stunden später sass er dann an seinem Schreibtisch und schrieb einen Brief an das Kloster, so konnte es nicht weitergehen. Um eine Beichte kam er jetzt nicht herum, die Last war zu schwer für seine breiten Schultern....
Zestran Quir ist offline  
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Alt 21.12.2003, 19:56
die Gedanken der Schreinerin
#2
Aurelie Sogath
Reisender
 
Registriert seit: 23 Sep 2003
Beiträge: 455
das Knistern des Kaminfeuers; das leichte Atmen von Timo der auf Aurelie Schoß liegt, ihre Blicke leer auf das Kaminfeuer gerichtet.

Ihre Erinnerungen liegen in den vergangenen Stunden. Das Gespräch mit Orak und Zestran vor dem Tala, sie konnte nicht verstehen wie man seine selbst so verlieren kann nur um den Glauben an Glaron zu erfüllen. Er flüchtet im den Gespräch um zu beten, beschmiert mit Dreck auf der Stirn kam er zurück. Später bei ihm zu Hause ging alles weiter. Glaron, die Inquisition, eigentlich kein Ausweg im Hinblick auf die Zukunft.

"was ist bloß los mit mir" murmelt sie vor sich hin und krault Timo dabei am Kopf, "wo soll das hinführen?"
Ihre Gedanken kreisen um zwei Männer, Zestran Quir und Bol Sogath, beides liebenswerte Männer, und doch so unterschiedlich. Bol Sogath ein so gut aussehender Mann und ebenso unnahbar, doch seine Reize nicht von der Hand zu weisen, nur wie sind seine Gefühle ihr gegenüber? Dann Zestran, dieser nette Mann, mit diesen kleinen Fehlern die ihn so liebenswert machen, ein leichtes grinsen erscheint in ihrem Gesicht, so tollpatisch und menschlich, der kleine Hinken seines Beines. Ihre Blicke werden wieder leer und ihr Gesicht ausdruckslos. Wenn die Gefühle für Zestran so stark werden würden, wie scheinbar seine sind, wo solle das hinführen? Jemand der so Glaronsgläubig ist, der die Templer so hoch achtet, die sie so sehr verachtet, selbst wenn sie ihn lieben sollte hätte ihre Liebe keine Zukunft, der Glaube steht zwischen ihnen. Sie die mehr an Cunnan glaubt, der ihr stets den Ehrgeiz gibt mehr zu lernen vom Handwerk, die Möbel die sie herstellt stets noch besser und noch schöner herzustellen als zuvor, der Glaube der ihr in ihrem Leben nicht im Weg steht, sondern sie nur vorantreibt.
Die Gedanken an Bol und Zestran lassen Aurelie schwer seufzen, sie schaut zu Timo "dich interessiert nicht wer an wen glaubt, Hauptsache du bekommt von mir was zu Essen, wir gehen spazieren und du kannst deinen Ball jagen mit der Geschwindigkeit einer Schnecke" sie grinst ihn an und krault ihm hinter den Ohren.
Soll ihr Nichtglaube an Glaron ihr stets im Weg stehen? Woran glaubt Bol? Wohl sicher an Glaron, wie so viele in der Stadt. Wir sie jemals heiraten können, obwohl sie nicht an Glaron glaubt? Will sie es überhaupt?
Ihre Gedanken kreisen nun in der Vergangenheit, an das Leben mit Lef. Eine alte Vergangene Liebe die beinahe in einer Ehe geendet wäre in der sie wohl nur unglücklich geworden wäre, ebenso wie Lef. Sie legt ihren Kopf zurück und schließt die Augen.
Nie hatte sie jemanden kennen gelernt der so - ja fast schon - besessen von Glaron ist. Bei diesem Gedanken schüttelt sie leicht den Kopf. Der Gedanke an die Zukunft, ein Mann an ihrer Seite? Vielleicht irgendwann ein Kind ? entschieden schüttelt sie nun den Kopf und schaut mit festem Blick zu Timo der selig auf ihrem Schoß liegt, "ich bin nicht bereit meine Freiheit aufzugeben, nicht bereit meine Arbeit zu vernachlässig" die Stimme wird wieder ruhiger und der Blick entspannter "zumindest noch nicht"

Sie stand vorsichtig auf um mit Timo eine Runde spazieren zu gehen um ihre Gedanken zu verlieren und wieder andere Leute in der Stadt zu treffen.
Aurelie Sogath ist offline  
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