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Alt 03.11.2006, 17:48
"Geh auf, schöne Sonne" für Nezara Roos
#1
Phoebius Warmold
Reisender
 
Registriert seit: 24 Oct 2006
Beiträge: 113
„ ... als Phoebius, nach dem gestrigen abendlichen Treffen, wieder nach Hause kam, verspürte er ein unsagbares Verlangen, das wie Feuer in seinen Adern brannte.
Er musste ihr schreiben, ihr sagen, was in ihm vorginge. Worte die er Stunden zuvor Ihr nicht sagen konnte.
Innerlich aufgewühlt, einem Sturm oder gar Orkan gleich, der vom Meer aus über das Land getrieben wurde.
Als er am Abend sie bei Brennan wiedersah, war es, als ginge die Sonne auf in seinem Herzen. Leise vor sich hinsagend sprach er die Worte, zärtlich, gar ganz sacht, als wolle er sie nicht erschrecken:

„Geh auf, schöne Sonne, und lösche diese neidische Luna aus, die schon ganz bleich und krank vor Verdruss ist, dass du, ihr Mädchen, schöner bist als sie. Sei nicht länger ihre Aufwärterin, da sie so neidisch ist; ihre Vestalen-Livree ist nur blass und grün, und wird doch nur von Neidern getragen“

Aus der Ferne beobachtete er, wie sie mit Brennan sprach, er wollte das Gespräch nicht stören und bleib daher stehen. Weiter zu sich selbst flüsternd, sprach er:

„Sie spricht und sagt doch nichts? Ihr Auge reden, ich will ihr antworten!“

Als er gerade loslaufen wollte, blieb er erneut stehen:

Wie voreilig ich bin! Sie redet nicht mit mir. Zehn von den schönsten Sternen des ganzen Himmels, die anderswo dringende Geschäfte haben, bitten ihre Augen, dass sie, indessen bis sie wiederkommen, in ihren Sphären schimmern möchten.
Der Glanz ihrer Wangen würde diese Sterne beschämen, wie Tag-Licht eine Lampe; ihre Augen, wenn sie am Himmel stünden, würden einen solchen Strom von Glanz durch die Luft herabschütten, dass die Vögel zu singen anfingen, und dächten, es sei nicht Nacht.
Sieh ...! Sie lehnt ihre Wange an ihre Hand! Oh dass ich ein Handschuh an dieser Hand wäre, damit ich diese Wange jetzt berühren könnt!"


Rasch setzte er sich an sein Schreibpult und zog das schönste Stück Papier aus der Lade hervor, dass er stets nur für bestimmte Anlässe verwendete. Fast wie von selbst schrieben sich die Worte nieder und füllten das Blatt, Zeile für Zeile mit seinen Gedanken und Sehnsüchten.
Worte der Liebe waren es, Worte, die wenn einst einmal ausgesprochen, alles entfesselten, was ihn innerlich bewegte.

So wird sie jene Zeilen lesen, wenn sie den Brief in ihnen Händen hält.



Liebste Lezara, Du meine Göttin,

Mit der Liebe leichten Flügeln überflog ich die Mauern, welche einen zu schwachen Wall sind gegen die mächtige Göttin der Liebe. Was die Liebe und mein Mut in mir alles vermag, lässt mich vor Deinen Gefährten nicht schrecken.
O Götter! Es ist mehr Gefahr in Deinem Augen als in zwanzig ihrer Schwerter; siehst nur Du mich huldreich an, so verlache ich alles was ihr Groll gegen mich unternehmen kann.

Denn der Mantel der Nacht wird mich vor ihren Augen verbergen, und wenn nur Du mich liebst, so mögen Deine Augen mich immer finden. Besser dass ihr Hass mein Leben beende, als dass der Mangel Deiner Liebe meinen Tod verlängere.

Die Liebe ist es, die mich antrieb Dich zu suchen. Ich bin kein Steuermann, aber wärst du so fern als jenes vom entferntesten Meer bespülte Ufer, ich würde um ein solches Kleinod mein Leben für Dich wagen. Komme was für ein Unglück auch immer kommen mag, es kann die Wonne nicht überwiegen, die mir eine einzige kurze Minute in Deinem Anblick gibt.
Ah! Lezara, wenn das Maß Deiner Freude so aufgehäuft ist, wie als das meinige und Du fähiger bist als ich, sie auszudrücken, o so versüße durch deinen Atem diese umgebende Luft, und lass die zauberhafte Musik Deiner Zunge die Glückseligkeit entfalten, die wir beide dann von dieser frohen Zusammenkunft erhalten werden.
So schickt mir bald Kunde, wann ich euch wiedersehe, da die Tage so trostlos und die Nächte so einsam sind ohne Euch.

Schlummer ruhe auf Deinen Augen, und süßer Friede in Deiner Brust! Möcht ich der Schlaf und der Friede sein, um so lieblich in Deinen Armen zu ruhen!


Euer Diener des Herzens,

Phönix
Phoebius Warmold ist offline  
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Alt 05.11.2006, 00:00
#2
Nezara Roos
Reisender
 
Registriert seit: 02 Aug 2005
Beiträge: 97
Bei Brennan wird ein Schreiben hinterlegt, so er das Siegel bricht, mag er folgendes lesen.

Weisser Phönix,

Was ich euch sagen will, fällt mir so schwer. Das Blatt Pergament vor mir bleibt weiß und will sich nicht füllen. Ich find die Worte nicht.
Wenn wir uns sehen, ich kann nur stumm an euch vorübergehen, ich dreh mich nach euch um und denk mir: was ich euch sagen will, darf nicht sein, doch schaut in meine Augen, dort seht ihr wie die Brandung den Fels umspült, die mich erfasst und mit sich in die Tiefe reisst.
Was ich euch sagen will, ist so unsagbar viel, doch finde ich nicht die Worte.

Lezara
Nezara Roos ist offline  
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