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Alt 27.10.2004, 02:08
Ein Schrei, des Nächtens vor Theodore Fiero's Haus...
#1
Avelian Kart
Reisender
 
Registriert seit: 19 Sep 2003
Beiträge: 220
"Was macht Ihr dann noch hier?"
Sormen's Worte hallten in Kart's Schädel noch eine Weile wieder. Sein Gesicht war mittlerweile völlig zerschunden, von den dornigen Büschen, durch die er immer wieder wie ein wilder Eber brach. Es dauerte nicht lange, da schmerzten seine Beine und brannten seine Lungen. Mittlerweile brannten seine Beine wie Feuer und seine Lungen... Nein, er konnte sich nicht vorstellen, wie er überhaupt noch Luft bekam. Durch den salzigen Schweiß, der immer wieder in seine Augen troff, halb blind, rannte, und rannte, und rannte er immer weiter. Er wusste ungefähr wo Fiero's Haus stand. Aber wo genau..? Aber diesem Problem würde er sich stellen, wenn er erst einmal dort war. Kart hatte das falsche Mondtor gewählt und lief nun von Minoc hinab in die Vesperanische Region, in der Theodore lebte.

"Er stirbt..!!"
Melina's Schrei trieb ihm die Tränen in die Augen. Vielleicht war er schon gestorben? Vielleicht war alles, was Theodore noch tun konnte, Bolwen's Augen zu schließen und ihn zuzudecken. Er betete im Laufen darum, dass er es schaffen würde.
Zwar hatte Melina nicht gesagt, wer ihren Mann derart verletzt hatte, aber das war auch nicht nötig. Kart wusste es und das reichte.
Allein der Gedanke an die schwarze Braut, diese Ausgeburt der Niederträchtigkeit und des Hasses, ließ ihn sein Tempo noch erhöhen. Blindslings preschte er über die nächtlichen Wege und Wälder. Immer wieder huschten kleiner und größere Tiere davon und einmal traf er sogar auf einige Orken, die ihm jedoch nur grunzend hinterhersahen, als er schnurstraks an ihnen vorbeilief.
Ein besonders dicker Zweig eines Dornbusches riss die empfindliche Haut über seine Braue auf und sogleich ergoss sich ein einzelner Tropfen aus der heftig brennenden Wunde. Was machte diese eine Wunde mehr schon aus?
Sein gesamter Leib stand in Flammen!
Als ihm das Blut jedoch in das Auge troff, blinzelte er unwillkürlich. Und war es nur der Bruchteil einer Sekunde, in der er vollends blind war, es reichte um ihn die stämmige Eiche übersehen zu lassen, die seinen Weg kreuzte. Der Aufprall presste die letzte Luft aus seinen Lungen und er schlug der Länge nach nieder. Glücklicherweise hatte er sich nicht den Kopf angeschlagen, sonst wäre es vielleicht um ihn geschehen gewesen.
Und trotzdem konnte er sich einige Augenblicke lang weder rühren, noch Atem schöpfen. Und selbst als es ihm gelang mit einen tiefen, gierigen Atemzug kalte, süße Waldluft in seine Lungen zu pumpen, war das Ergebnis weniger erfreulich.
Sein Magen verkrampfte sich augenblicklich, ließ ihn vor Anstrengung würgen und Wein und Schnaps, die er kurz davor getrunken hatte, wieder ausspucken.
War es wirklich erst eine Stunde her, dass er mit Silvara im Handelshaus gesessen ist und rundum zufrieden war? Zufrieden mit sich, der Welt und allem Schönen, was ihm an diesem Tage widerfahren war? Er glaubte es kaum.
Nun glich die Welt vielmehr einem Scherbenhaufen.
Im Nachhinein wusste er nicht woher er die Kraft genommen hat. Vielleicht aus der Verzweiflung heraus, die seinem Körper mehr abverlangte, als dieser eigentlich zu geben bereit war. Vielleicht war es auch die Angst davor zu Versagen? Hier liegen zu bleiben und dadurch Bolwen's Leben zu verlieren?
Unwichtig.
Er rappelte sich endlich wieder auf und lief weiter, den ekelerregenden Geschmack im Mund, all seine Schmerzen und die Tränen ignorierend, die ihm aus den Augenwinkeln quollen.
Und endlich... Endlich! erreichte er das gesuchte Haus.
Endlich angekommen stellte er sich vor das Gittertor, das Theodore Fiero's Anwesen begrenzte und schöpfte einige Sekunden lang Atem.
Dann brüllte er so laut er konnte und mit aller Kraft den Namen des Besitzers.
"FIERO!", stieß er hervor, immer und immer wieder.
"Bolwen stirbt!", schrie er völlig ausser sich, seine Hoffnung auf diesen einen Mann lenkend.

Er schien nicht zu Hause zu sein.
In Panik kramte Kart nach einem Zettel und einem Kohlestift in seiner Tasche.
Er kritzelte eine rasche Botschaft darauf und heftete ihn gut sichtbar an das Tor. Mehr konnte er nicht tun, so schrecklich das auch war!

Fiero!
Bolwen lebensgefährlich verletzt!
Liegt bei Sormen, er braucht Eure Hilfe!
Kommt so rasch wie möglich!

-Kart
Avelian Kart ist offline  
Geändert von Avelian Kart (27.10.2004 um 02:39 Uhr).
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Alt 27.10.2004, 12:06
#2
Theodore Fiero
Reisender
 
Registriert seit: 09 Nov 2002
Beiträge: 209
*Zurück von der Jagd entdeckt Theodore vor Morgengrauen den Zettel vor der Türe. Er schiebt ihn sich zwischen die Lippen, schließt auf und wirft sich wieder die Jagdbeute über die Schultern. Halb blind stapft er in der Dunkelheit Richtung Lagerraum und wirft die grob ausgenommenen Tiere in eine Wanne. Wieder zurück im Wohnraum nimmt er den Zettel aus dem Mund und legt ihn auf den Tisch. Zündet einige Lichter an und kümmert sich wieder im Lagerraum um das Frische Fleisch. Erst als es hell wird wäscht er sich das Blut von den Händen und Armen und holt die übrigen Nachrichten aus dem Kasten an der Hecke. Setzt sich dann hin um diese zu überfliegen, doch als er den Zettel im Licht betrachtet stutzt er kurz und springt sofort auf.
Ruft laut und etwas verägert durch Haus "KAHLA!" ohne eine Antwort abzuwarten hastet er zum Schrank, reisst die weißgetünchte Tasche heraus und hetzt aus dem Haus. Kaum hat er die Türe verlassen, spricht er magische worte und stürzt kaum darauf in Ashers Hütte ohne anzuklopfen. Theos Blick richtet sich fragend zu Sormen: "Wo?" - "Hinten rechts." Theo nickt daraufhin und eilt zu Bolwen. Erblickt Melina, seine Frau und scheucht sie mit einer Handbewegung beiseite, wirft gleichzeitig seine Tascche nebens Bett. Sorgenfalten machen sich auf der Stirn breit. Die Wunde Bolwens, die von Sormen notdürftig versorgt wird, widmet Theo kaum eines Blickes "Ich brauch Zeit!" murmelt er. Melina geh raus zu Sormen bitte!
Nachdem Melina widerwillig das Zimmer verlassen hat, hört man drinnen wie Möbel über den Boden gezerrt werden. Wenig später ertönt ein leises Summen aus dem Raum hinüber zur Vorstube, wieder wenig später danach, leuchtet der Vorhang in verschiedenen Farben auf, bis ein gleißendes Licht durch alle Ritzen aus dem Nebenraum strömt. Danach wird es still. Kurz danach kommt Theodore mit aschfahlem Gesicht aus dem Behandlungszimmer, seine Hände sind bandagiert. Nickt Melina knapp zu und begibt sich mit den Worten zum Ausgang "Ich brauche Hilfe. Doch ich hoffe ich habe nun die Zeit dafür." und verschwindet aus Ashers Zimmer. Auf dem Boden im Behandlungsraum liegt feiner weisser Staub verteilt, umso mehr je dichte man an Bolwens Bett kommt, das mitten im Zimmer steht.*
Theodore Fiero ist offline  
Geändert von Theodore Fiero (27.10.2004 um 12:13 Uhr).
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