09.05.2004, 13:40 |
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Reisender
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Das ewige Hin und Her
Wie so oft in der letzten Zeit dachte Arian über das Vergangene nach. Über das was war und wie es war. Er konnte sich noch gut daran erinnern wie sie , er , sein Vater ,seine Mutter und das Gefolge seines Vaters Maleth verließen und mit der Kutsche zu dem neuen Wohnsitz seines Vaters reisten. Gutes Kinderhaus : ~~ Er war gerade mal 10 und saß auf dem Schoss seiner Mutter während die Bewegungen der Kutsche ihn in den Schlaf wogen. Die Bilder flogen vor seinem inneren Auge hin und her. Wie freundlich und gut sein Vater doch zu ihm und seiner Mutter war. Immer wenn er mit seinen Freunden im Garten des Gutshofes seines Vaters saß schwärmte er von der Zauberei seines Vaters und nutzte jede Gelegenheit um seinen Freunden zu zeigen was er von seinem Vater schon gelernt hatte. Die Jahre schwanden dahin und mit den Jahren auch die freundlichen Attribute seines Vaters um die er ihn immer so beneidet und geehrt hatte. Sein Vater hatte sich von einem herzensgutem Menschen zu einem Tyrannen entwickelt. Wenn er Arian zu sich rief der nun mehr an die 17 war, dann nur um ihm vorzuhalten wie schwächlich doch seine Bemühungen sind was die Magie anbelangt. Ständig nörgelte er an Arian rum oder gab ihm Aufgaben die er unmöglich bewältigen konnte. Die Gesichtszüge seines Vaters waren erkaltet über die Jahre und all die Ideale des yil`danischen Volkes die er Arian über die Jahre vermittelt hatte waren verfallen. Statt eine Frau gut und ehrenvoll zu behandeln, schlug er Arians Mutter. Arian tat alles um die Aufmerksamkeit seines Vaters auf sich zu lenken um so von seiner Mutter die gesundheitlich Angeschlagen war zu schonen. Es gab Monate in seinem jungen Leben in denen er nicht wusste was er mehr hasste. Seinen Vater oder das was aus ihm geworden war oder das er einfach nicht stark genug war um sich dagegen zu wehren. Er nutzte die Nacht um sich in die Bibliothek seines Vaters zu schleichen. Nur der schein der Kerze erhellte den großen Raum. Hin und wieder schritt eine Wache am Raum vorbei , blickte jedoch nicht hinein. Arian staunte nicht schlecht als er die Werke seines Vaters las und endlich wurde ihm auch bewusst wieso er nicht vorwärts kam mit der Magie. Sein Vater hatte ihm bewusst Details verheimlicht. All die Wut und der Hass war vergessen, die Tränen getrocknet und die Worte seines Vaters ignoriert. Er lebte mehr in der Nacht als am Tage , welche ihm viel zu kurz vorkam. Eines Tages als Arian zum Stande der Mittagssonne in seinem Zimmer hockte und über einem entwendeten Buch brütete , schallte die raue und gebieterische Stimme seines Vaters durch das Herrenhaus. Arian hörte wie etwas schweres zu Boden gefallen sein musste und erhob sich aus seinem Bett. Er öffnete leise die Tür und ging dem Geschrei seines Vaters nach , welches ihn in die Küche führte. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick der sich ihm bot. Seine Mutter saß zusammengekauert auf dem Boden und sein Vater drohen die Hand erhoben stand vor ihr. Plötzlich war alles wieder da. Der Hass , die Wut aber nun endlich auch der Mut sich zu stellen. So schritt Arian zur Tür herein und nahm einen hölzernen Löffel auf. Gerade in dem Moment als sein Vater zum hieb ausholte warf Arian , zwar nicht feste doch wirksam, den Löffel nach seines Vaters Kopfe. Dieser erschrak und sah sich nach dem Werfer um. „Arian!“ brüllte er wütend. „Du wagst es dich gegen deinen Vater zu stellen, gegen dein eigen Blut?“ Adern taten sich auf der Stirn seines Vaters auf und er schritt auf Arian zu. Hob die Hand und schlug in die Richtung von Arian, welcher sich unter der Faust hinweg duckte und sich hinter dem Rücken seines Vaters aufbaute. Dieser drehte sich um und war starr vor Schreck. Er fasste sich an die linke Brust und stützte sich an einem Tisch ab. Wenige Sandkörner nur müssen es gewesen sein die vergangen waren. Als Arian seiner Mutter auf die Beine half und sein Vater mit einem letzten Röcheln auf dem Boden zusammen sackte. Arian geleitete seine Mutter aus der Kücher und trug ihr auf in ihr Zimmer zu gehen und zu packen. Als er sich rumdrehte streckte ihm sein Vater seine zitternde Hand entgegen. Arian hockte sich zu ihm runter und blickte ihm in die Augen. Immer wenn sein Vater anstalten machte ihn umarmen zu wollen wich er aus. Seinen Kopf schüttelnd erhob sich Arian. „Du hast die Hilfe nicht verdient um die du mich ersuchst Vater.“ Er trat zur Tür und spähte in den von der Sonne getränkten Flur. Noch immer lag ihm das Röcheln seines Vaters in den Ohren als ein dumpfer Ton dieses beendete. Einen letzten Blick über seine Schulter konnte er sich nicht verneinen und so sah er zurück. Sein Vater lag seine Arme von sich gestreckt auf dem Bauch. Keine Bewegung ging von dem Körper aus, dem Körper der ihm einst so viel Wärme gab, der ihm einst so nahe war.~~ |
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