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Alt 24.11.2004, 08:25
Der Morgen danach...
#1
Chana Boroda
Reisender
 
Registriert seit: 30 Jul 2004
Beiträge: 260
Der Morgen dämmerte als Chana in ihrem Bett die Augen aufschlug.
Wie gewohnt versuchte sie sich aus dem Bett zu schwingen als ein stechender Schmerz wie ein Blitz
durch ihren Unterleib fuhr und ihr mit einem Schlag die Erinnerung an die vergangene Nacht zurück brachte.
Schmerzgeschwächt ließ sie sich zurück in die Kissen sinken und ihr Blickfeld verschwamm langsam unter
den aufsteigenden Tränen in ihren Augen.Die letzte Nacht erschien in nebligen Bildern vor ihrem geistigen Auge.
Sie konnte sich nicht erinnern was genau in Wrong geschehen war, wer oder was ihr diese Verletzung zugefügt hatte,
die sich stetig durch brennenden Schmerz bemerkbar machte, doch was ausserhalb der Höhlenmauern geschah daran
erinnerte sie sich zu gut und zu dem Schmerz der Wunde gesellte sich Schmerz in ihrem Herzen.

"Du hast es verloren Chana" ....

Tari's Stimme wiederholte immer und immer wieder diesen Satz in ihrem Geiste.
Hätte sie doch nur geahnt welch kostbarer Schatz unter ihrem Herzen heranwuchs, nichts und niemand
hätte sie dann dazu gebracht ihr Leben und ihre Gesundheit in dieser Höhle auf's Spiel zu setzen.
Doch es war zu spät für solche Gedanken.Ihr Blick wanderte in dem kleinen Zimmer umher das vom Licht
des anbrechenden Tages in einen grauen Schleier gehüllt wurde. Sie fühlte sich leer, um sie herum schien alles kalt.
Vorsichtig mit verzerrtem Gesicht richtet sie sich langsam auf als ihr ein Gedanke durch den Kopf schoß der
gleich den Weg auf ihre Zunge suchte.

"Arian" flüsterte sie leise.Nein er sollte nichts von dem erfahren was geschehen war. Sie allein hatte dieses
Unglück zu verantworten, hatte sie sich doch schon Tage zuvor einer Untersuchung Tari's entzogen.
Ja es war ihre alleinige Schuld und so sollte es auch ihr alleiniges Leid sein.
Ihr Blick wanderte zu der Uhr an der Wand. Sicher würde Tari bald hier sein um nach ihr zu sehen.
Inständig hoffte sie das Tari ihn noch nicht über die Ereignisse der letzten Nacht informiert hatte
und fiel langsam mit diesem letzen Gedanken in ihrem Geiste in einen unruhigen Schlaf....
Chana Boroda ist offline  
Geändert von Chana Boroda (11.10.2005 um 11:16 Uhr).
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Alt 24.11.2004, 12:37
#2
Tari Ceres
Reisender
 
Registriert seit: 23 Jul 2004
Beiträge: 1.193
Erst spät in der Nacht kam Tari heim. Sie hatte immer noch nicht ganz verstanden, was passiert war. Chanas ständiges Unwohlsein und ihre Launen waren ihr schon lange ein Warnsignal gewesen, doch zu leicht hatte sie sich in ihrem Drängen, sie untersuchen zu dürfen, von Chana abbringen lassen. Wider besseren Wissens hatte sie dann dem Vorschlang zugestimmt, in die Höhlen zu gehen. Im Nachhinein würde Tari sich am liebsten selbst schlagen für ihre Sucht nach dem Abenteuer. Niemals würde sie erwachsen werden.
Als sie zuhause die Schlafkammer betrat, sah sie dort Alvel und Levin im Bett liegen, eng aneinandergekuschelt, der Große den Schlaf des Kleinen beschützend. Allein dieser Anblick trieb ihr die Tränen in die Augen.
Womit hatte sie so viel Glück verdient, wo ihre beste Freundin nur knapp der Sense des Todes entkommen war und dabei das wertvollste verloren hatte, das sie jemals haben würde. Leise schloß Tari die Tür der Schlafkammer wieder und setzte sich auf einen Stuhl vor dem Kamin. Während sie in das sterbende Feuer blickte, dachte sie darüber nach, was nun zu tun sei. Dornan, Chanas Verlobter musste informiert werden. Doch er wusste nichts von Chanas Zustand und ohne dass sie darum gebeten wurde, wusste sie, dass er es niemals erfahren durfte. Warum hatte sie nie mit Chana über solche Dinge gesprochen? Warum hatte Arian es nie getan? Er als Vater eines Jungen hätte wissen müssen, was für Vorkehrungen zu treffen waren bei diesen zahllosen Nächten, die sie gemeinsam in seinem Turm verbracht hatten.
Doch was halfen Schuldzuweisungen und Erklärungen nun noch? Chana war am Boden zerstört gewesen, als Tari ihr erklärte, dass sie Arians Kind verloren hatte. Oh, dass es von Arian war, daran bestand kein Zweifel. Tari wusste, dass Chana sich Dornan niemals hingegeben hatte. Wie sollte sie ihr beibringen, dass sie nicht nur das Kind verloren, sondern der Unfall noch viel weit reichendere Folgen hatte? Wie sollte sie ihr erklären, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals wieder ein Kind empfangen und zur Welt bringen würde, vernichtend gering war? Tari hatte nie den direkten Weg der Ehrlichkeit gescheut, aber in dieser Nacht hatte sie es einfach nicht übers Herz gebracht, ihr diese Hiobsbotschaft mitzuteilen. Aber irgendwann musste sie es erfahren.
Entschlossen griff sie nach ihrem Mantel und ging die wenigen Schritte zu Arians Turm. Er musste erfahren wo sie war und was passiert war. Er würde ihr helfen, Chana die traurige Nachricht zu überbringen und sie zu trösten...
Tari Ceres ist offline  
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Alt 24.11.2004, 13:25
#3
Arian Karex
Reisender
 
Registriert seit: 31 Jul 2003
Beiträge: 378
Es war tiefste Nacht als Arian in seine Gemächer heimkehrte. Ein rötliches magisches Tor erschien plötzlich vor seinem Turm und erhellte die Nacht mit einem matten Schimmer. Eine dunkle, in eine alte Robe und einen alten Hut, gekleidete Person trat aus dem Tor, streckte seine Hand aus und machte eine wegwischende Handbewegung, woraufhin das Tor erblasste und schließlich verschwand. Die Gestalt ging auf den Turm zu und zog die Tür auf. Seine Schritte führten ihn hinauf zu seinem Bett, in dem die beiden Knaben ruhig schliefen. Ein Pergament in Kalians Hand fiel Arian ins Auge. So beugte er sich runter und fischte den Zettel aus Kalians Hand. Seine müden Augen weiteten sich erheblich und sein Mund klappte auf als er diesen laß.

"Arian,
ich muss dich dringend sprechen. Chana hatte einen schweren Unfall und die Folgen daraus sind schwerer als ich ihr in ihrem derzeitigen Zustand zu sagen vermag. Bitte such mich zuhause auf sobald du dieses Schreiben liest. Es eilt.

Tari"


Dann ließ er den Zettel aus der Hand in schwenkenden und schwebenden Bewegungen gen Boden gleiten und stand nur da. Nach einigen Minuten fasste er sich wieder und stürzte die Leiter hinab, aus dem Turm heraus in Richtung Tari...
Arian Karex ist offline  
Geändert von Arian Karex (24.11.2004 um 13:27 Uhr).
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Alt 26.11.2004, 18:29
#4
Chana Boroda
Reisender
 
Registriert seit: 30 Jul 2004
Beiträge: 260
Wieder einmal lag sie nachdenklich auf dem Bett in dem kleinen Zimmer in Vesper, den enttäuschten und geschockten Gesichtsausdruck
Dornan's vor Augen.Sie hatte ihm gesagt wie sie ihn getäuscht und belogen hatte, ihm gesagt das sie die zahlreichen Nächte bei einem
anderen Mann verbracht hatte.

"Karex" !...dies war die Antwort die er ihr auf ihr Geständnis entgegen warf.Sie war erschrocken den Namen aus Dornan's Mund zu hören.
Hatte sie selbst Arian doch mit keiner Silbe erwähnt. Sie schwieg und wich Dornan's Blick aus und hoffte er würde ihre Reaktion nicht deuten.
Wie nur konnte er Arian mit ihr in Verbindung bringen? Wer hatte ihm etwas davon gesagt? Niemand außenstehender ausser Tari wußte davon
und das Tari schwieg davon war Chana felsenfest überzeugt. Ob er Arian aufsuchen würde?Nein, Dornan war kein rachelustiger Mensch er war
stets besonnen und ruhig, doch nach so einer Offenbarung....

Sie schüttelte den Kopf in der Hoffnung die Gedanken in ihrem Kopf würden verschwinden. Sie mußte so schnell wie möglich mit Arian reden, sie beschloß gleich am nächsten Morgen nach Minoc zu gehen um ihn aufzusuchen.
Chana Boroda ist offline  
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Alt 27.11.2004, 07:55
#5
Chana Boroda
Reisender
 
Registriert seit: 30 Jul 2004
Beiträge: 260
Es schienen ihre eigenen grauen Tage zu werden, so ziemlich jeder um sie herum schien sich von ihr abzuwenden.
Sie glaubte jedes Augenpaar auf sich gerichtet spüren zu können als sie das Tala betrat.Irgendwann stand Arian in der Tür.
Doch ihre anfängliche Freude ihn zu sehen verblasste rasch...dies war sicher nicht die Art Wiedersehen mit ihm wie sie es
sich gewünscht hätte. Was sah er in ihr? War sie für ihn wirklich nur die "gute Freundin" wie er sie anderen Personen
vorzustellen pflegte?Voller Enttäuschung und Wut verliess sie scheinbar unbemerkt das Tala als Tari sich mit Arian unterhielt
und machte sich auf den Weg nach Minoc.Das Haus war leer und nachdenklich setzte sie sich an den Tisch in der Stube.
Als ihre Hand in die Robentasche glitt ertastete sie den Ring den Dornan ihr als Zeichen seiner Liebe schenkte. Nachdenklich
drehte sie den Ring zwischen ihren Finger und legte ihn schliesslich auf den Tisch. Sie ging zum Regal und besorgte sich
Schreibmaterial und hinterliess Dornan eine kurze Nachricht. Den Ring legte sie gut sichtbar auf das Pergament.
Nein, sie konnte und wollte diesen Ring nicht mehr tragen. Sie war sich darüber im Klaren das Dornan dies als
eindeutiges Zeichen zu verstehen wüsste. Ihr Blick ruhte noch immer auf dem Ring als sie leise zu sich sprach
"das ist dann wohl das Ende". Sie verließ das Haus und machte sich auf den Weg nach Vesper um sich einer
weiteren schlaflosen Nacht hinzugeben...
Chana Boroda ist offline  
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Alt 29.11.2004, 08:31
#6
Chana Boroda
Reisender
 
Registriert seit: 30 Jul 2004
Beiträge: 260
In der ganzen Stadt herrschte fröhliches Treiben, der neue Herzog war angekommen und alles anscheinend im Ausnahmezustand. Die fröhliche Stimmung griff nicht auf Chana über. Betrübten Blickes saß sie eine Weile auf einer Bank am Marktplatz und beobachtete das rege Treiben.
Sie wußte nicht welcher Gedanke sie dazu trieb sich zu Dornan's Bleibe zu bewegen doch als sie oben vor der Türe stand und niemand auf ihr Klopfen hin öffnete war sie erleichtert. Raschen Schrittes ging sie wieder die Treppe hinab und schritt an Keenan vorbei hinaus.
Vor der Türe traf sie auf Lonth und wechselte ein paar Sätze mit ihm. Als sie sich umdrehte stand er da...Dornan's Blick wirkte gequält als er sie sah. Beide waren sich nicht mehr begegnet seit dem Tag in Vesper als sie ihm alles gebeichtet hatte. Er wirkte fremd auf sie und als er musternd seinen Blick über sie gleiten ließ brachte sie nicht mehr heraus als einen gestammelten Gruß. "wolltest du zu mir"? fragte er sie ruhiger Stimme. Wollte sie das? Ja eigentlich wollte sie das. So vieles war unausgesprochen geblieben doch als sie vor ihm stand überschlugen sich die Gedanken in ihrem Kopf und bildeten ein wirres Knäuel. "ähm ja....nein" stammelte sie leise. Während er sie noch immer musterte erklärte er nur er hätte zu tun. Ja zu tun,hatte er das nicht immer, war es nicht das was sie in die Arme eines anderen getrieben hatte? "Das ist ungerecht Chana" meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf zu Worte. "Vielleicht sehen wir uns später" sagt er. Sie öffnete den Mund als wolle sie etwas sagen doch keine Worte kamen über ihre Lippen. Er nickte ihr knapp zu und schritt an ihr vorbei ins Haus.

Stunden später lag sie des Nachts hellwach in ihrem Bett. Sie mußte mit ihm reden. Wie sollte es weitergehen? Ihr Herz sehnte sich nach Minoc doch wußte sie nicht ob sie dort in diesem Haus noch leben konnte. Einige Male hatte sie sich ins Haus gewagt wenn sie sich sicher war das er nicht dort sein könne. Doch er war dort allgegenwärtig. Alles erinnerte dort an ihn und schien unverändert. Sie wußte nicht einmal ob er noch dort lebte oder sich nach Britain zurück gezogen hatte. Selbst der Ring den sie dort mit der Nachricht zurückgelassen hatte lag scheinbar unberührt auf dem Tisch. Ein Gespräch mit ihm war unumgänglich und so zog sie ein Pergament hervor und entschloss sich im eine Nachricht zukommen zu lassen.
Chana Boroda ist offline  
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Alt 01.12.2004, 07:30
#7
Chana Boroda
Reisender
 
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Beiträge: 260
Ihr Herz schien ihr bis zum Halse zu pochen als sie in der Türe des Talas stand und zu dem Tisch blickte. Einen Moment überlegte sie die Taverne wieder zu verlassen als sie Dornan zusammen mit Fearon erblickte,doch was brachte das schon, sie wollte ja mit ihm reden, hatte ihm schliesslich eine Nachricht überbringen lassen in dem sie um ein Gespräch bat.Zögerlich schritt sie zum Tisch und blieb dort einen Augenblick stehen ehe sie neben Fearon Platz nahm.

Eine Weile saß sie schweigend da während Dornan und Fearon sich über Rüsten und Waffen unterhielten. Sie vermied es ihn anzusehen, doch das brauchte sie auch nicht, sie spürte auch so wie seine Blicke immer wieder zu ihr wanderten und auf ihr ruhten. "ich hatte gehofft du antwortest mir auf meine Nachricht" sprach sie schliesslich zögerlich, den Blick kurz zu ihm wendend. "Du findest Deine Antwort in Minoc" eine eisige Kälte schwang in seiner Stimme, "aber wenn es sonst noch etwas gibt worüber Du reden möchtest...nur zu Du hast mein Ohr".Die Gedanken überschlugen sich wieder in ihrem Kopf. So, er hielt es also nicht für nötig mit ihr persönlich zu sprechen geschweige denn auf ihre Nachricht zu antworten. "Hast du es für nötig gehalten ihm den Ring persönlich zu geben Chana?" meldete sich wieder die Stimme in ihrem Kopf,die Stimme die immer gnadenlos unverblümt die Wahrheit sprach und von der sie sich langsam in den Wahnsinn getrieben fühlte.

Sie konnte sich nicht erinnern wie das anfänglich noch ruhige wenn auch unterkühlte Gespräch in den Streit ausartete als sie in Gedanken den Abend Revue passieren liess doch der weitere Hergang des Gespräches war ihr deutlich vor Augen. Er schien sie mit seinen Worten genauso verletzen zu wollen wie sie es wohl mit ihren Taten getan hatte. Zunehmend zynischer und abwertender wurden seine Worte und er ließ kein gutes Haar an ihr, daß hatte sie natürlich auch nicht erwartet. Oder doch? Nun eigentlich hatte sie erwartet ruhigen Tones mit ihm reden zu können, doch zu tief hatte sie ihn verletzt als das dies möglich gewesen wäre. Sie versuchte ruhig seinen Anschuldigungen entgegen zu sprechen bis zu dem Punkt an dem seine zynischen Worte nicht mehr ihre Person betrafen sondern Arian den er schließlich sogar namentlich erwähnte. Innerlich hielt sie den Atem an und blickte sich in der Taverne um als er seinen Namen nannte. Sie war ausser den Dreien menschenleer zu der vorgerückten Stunde. Ihr Blick wanderte zu Fearon der scheinbar Meilen von ihr abzurücken schien nachdem er den Namen hörte obwohl er noch an der selben Stelle saß. "Ist er Dir nicht gerecht geworden Chana, hast Du nicht bekommen was du erwartet hast?" Ihr Blick verfinsterte sich "Oh doch das ist er und wenn du möchtest werde ich es Dir in Einzelheiten erzählen" zischte sie ihm mit einem gekünzelten Lächeln entgegen. Ihre Worte verliessen in ihrem Zorn schneller ihre Zunge als sie darüber nachdenken konnte wie verletzend sie waren. Zunehmend sank das Niveau des Gespräches...nein ein Gespräch war es schon lange nicht mehr es war vielmehr nur noch eine Ansammlung von Anschuldigungen und Beleidungen. Mit jedem anmassenden Wort über Arian wurde ihr Zorn größer.Fearon versuchte gegen beide anzureden doch hatte er nicht den Hauch einer Chance,seine Worte schienen an beiden ungehört abzuprallen. Irgendwann ging er ohne das sie es wirklich bemerkt hatte. Ein Wort gab das andere,immer verletzender die Argumente und der Umgangston. Sie war des diskutierens müde, erst recht in dieser anmaßenden Art und Weise und riet ihm schliesslich sich gut zu überlegen wen er namentlich erwähnte und seine Äusserungen zu unterlassen. "wir sollten uns aus dem Weg gehen" sagte sie schliesslich bevor sie das Gespräch beendete und die Taverne verliess.

Voller Zorn eilte sie nach Minoc. Nichts war verändert, sie hatte innerlich schon vermutet das Haus leer vorzufinden. Auf dem Tisch lag immer noch ihre Nachricht an ihn und ein Lederbeutel. Sie öffnete ihn und fand darin Dornan's Hausschlüssel und eine Nachricht. Sie überflog die Zeilen und nickte. Das war das Ende,er hatte Minoc verlassen und ihr das Haus überlassen ohne etwas mitzunehmen. Sie war sich nicht sicher ob sie in Zukunft in diesem Haus bleiben wollte doch konnte sie es nicht erwarten ihr kleines Zimmer in Vesper zu verlassen und an einen heimischen Platz zurück zu kehren.
Chana Boroda ist offline  
Geändert von Chana Boroda (01.12.2004 um 07:39 Uhr).
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Alt 06.12.2004, 09:09
Abschied
#8
Chana Boroda
Reisender
 
Registriert seit: 30 Jul 2004
Beiträge: 260
Tage kamen...Tage vergingen. Die Nächte waren eine erholung für sie,seit sie wieder in Minoc lebte war ich auch ein ruhiger Schlaf vergönnt und sie danke Alwyzz dafür das sie nun wenigstens in der Nacht Ruhe vor ihren Gedankengängen hatte.
Als brodelte die Gerüchteküche um sie herum noch nicht genug erhielt sie eine Nachricht von Tari das Lonth sie bei den Templern der Ketzerei beschuldigt hatte sowie den Betrug an Dornan kund tat.
Was bildete sich dieser kleine Feinschmied nur ein? Hatte er keine eigenen Angelegenheiten um die er sich kümmern konnte? Wütend warf sie Tari's Nachricht in den Kamin und gab sich wieder ihren Gedanken hin.
"fort"....murmelte sie leise zu sich selbst. Ja sie sollte fort gehen, was hielt sie noch hier? Dornan hasste sie schien ihr, Arian....sie zuckte die Schultern beim Gedanken an ihn, sie war sich nicht sicher ob sie ihm etwas bedeutete er schien jedenfalls kein großes Interesse an ihr kund zu tun. Mit Sec war sie zerstritten seit er ihr gestanden hatte das er derjenige war der Dornan verraten hatte das Arian etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hatte. Tari...ja um Tari tat es ihr leid. Niemand stand ihr näher und niemand würde je Tari's Platz einnehmen können. Doch hatte sie ihr Glück in Alvel gefunden und sie würde Chana verstehen können wenn sie das Herzogtum verliess. Sie nickte bestätigend zu sich selbst als es an der Türe klopfte.

Es war Sec. Mit hochgezogener Braue und etwas mürrischem Blick betrachtete sie ihn während er ihr erklärte das er mit ihr in Ruhe reden wollte und sich mehrfach für alles entschuldigte. Sie bat ihn herein und hörte sich ruhig an was er ihr zu sagen hatte. Verzeihen...nein das konnte sie nicht, noch nicht. Er hatte sie verraten so etwas verzeiht man nicht von jetzt auf gleich. Doch war sie auch des Streitens müde und aufgrund der Entscheidung die sie im Inneren für sich getroffen hatte wollte sie nicht das Herzogtum im Streit mit Sec verlassen. Schliesslich war sie auch noch Patentante von Levin ...ihr Herz schmerzte beim Gedanken an ihn, hatte sie ihn vollkommen verdrängt in ihrer Planung fort zu gehen. Nach einigen Krügen Wein war sie wohl freundlicher zu Sec als sie es vorhatte zu sein und erzählte ihm von seinen Plänen Britain zu verlassen. Er schaute sie mit geweiteten augen an und flehte sie förmlich an da zu bleiben. Die Nachricht hatte ihn wohl so geschockt das auch er sich an einigen Flaschen ihres Vorrates bediente um sie zu verdauen. Nach einer Weile waren beide ziemlich betrunken und chana berichtete ihm gerade was Lonth getan hatte und das sie glaubte wohl bald die Inquisition vor der Türe stehen zu haben als es erneut an selbiger klopfte. Sie schaute überrascht zur Türe, lachte dann laut und nuschelte betrunken "oh da sind sie ja schon". Tari stand lächelnd vor der Türe runzelte aber leicht die Stirn als sie bemerkte das Chana betrunken ist. Sie nahm kurz in der Stube Platz begrüsste Sec, und bat Chana schliesslich um ein Wort unter vier augen. chana führte Tari leicht schwankenden Schrittes ins Schlafgemach. Natürlich hatte Tari gleich gemerkt das es einen Grund dafür geben mußte das sie und Sec derart betrunken waren. Vom Alkohol benebelt berichtete Chana lächelnd das sie das Herzogtum verlassen werde.
Tari's Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Enttäuschung und wohl auch Wut war darin zu lesen. "ich kam her um dich zu bitten die Patentante meines Kindes zu werden aber das hat sich ja nun wohl erledigt" sprach Tari sarkastischen untertones. Kind? Hatte Chana da richtig gehört? Sie überlegte einen Moment und lächelte dann Tari an. Sie freute sich für Tari, niemanden hätte sie es mehr gegönnt als ihr, doch innerlich blutete gleichzeitig ihr Herz beim Gedanken daran das Tari nun das bekam was ihr nun aufgrund des Unfalles nicht vergönnt war. Sie umarmte Tari und versuchte so erfreut wie möglich zu wirken und sich ihre Enttäuschung über ihr eigenes Schicksal nicht anmerken zu lassen. "ich bin mir wirklich noch nich sicher ob ich gehen werde" sprach sie zu ihr, wohlwissend das dieser Satz eigentlich eine Lüge war.

Kurz darauf ging Tari und als Sec und Chana nach einer Mahlzeit wieder ziemlich klaren Geistes waren brachen sie auf um nach Levin zu sehen. Der Kleine kam mit offenen Armen auf Chana zu und war sichtlich erfreut seine Patentante zu sehen. Ihr Herz blutete denn innerlich nahm sie Abschied von ihm und war sich sicher ihn gerade das letze Mal für eine längere zeit gesehen zu haben. Nach dem der gemeinsame Tag dem Abend wich und Sec mit Levin das Tala verließ, brach sie nach einem Gespräch mit Kart Richtung Minoc auf. Sie ging von einem Raum zum anderen und packte abermals einige Sachen zusammen. Zu guter letzt setzte sie sich an den Tisch und begann einige Briefe zu verfassen. Der erste an Sec ging ihr noch recht leicht von der Hand. Beim zweiten an Tari vergoss sie die ersten Tränen. Schliesslich schrieb sie Arian...Mehrmals zerknüllte sie das Papier und warf es achtlos in den Kamin. Sie wollte ihm soviel sagen doch hielt etwas sie davon ab. Er hatte sie verändert, in eine Art Bann gezogen doch so sehr sie es sich auch innerlich wünschte...sie konnte nicht hier bleiben. Nachdem sie der Meinung war endlich die richtigen Worte an Arian gefunden zu haben erhob sie sich und schritt mit drei Briefen in der Hand hinaus und zog los selbige den Empfängern zu überbringen. Nachdem sie dies vollbracht hatte machte sie sich auf zum Hafen. Ehe sie das Schiff betrat drehte sie sich noch einmal um mit Tränen in den Augen. "Leb wohl Britain" murmelte sie leise während ihr einige Tränen über die Wangen flossen. Sie wendete ihrer Heimat schliesslich den Rücken und betrat das Schiff.......
Chana Boroda ist offline  
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Alt 07.12.2004, 08:26
Auf der Flucht vor der Erinnerung
#9
Chana Boroda
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Einige Tage war sie schon auf See. Sie konnte nicht sagen wieviele, alles was um sie herum geschah nahm sie nur gedämpft war. Wie so oft stand sie auf Deck des Schiffes. Fest eingehüllt in eine Robe und einen Umhang schaute sie hinaus auf die See. Der Nachthimmel spiegelte sich auf dem Wasser und verlieh ihm die selbe mysteriös schimmernde schwarze Farbe. Das Spiegelbild der leuchtenden Sterne hatte den Anschein von kleinen auf den Wellen hüpfenden Lichtern. So stand sie da in Gedanken versunken...tagein...tagaus. Der eisige Wind wehte ihr ins Gesicht und verlieh ihren Wangen einen geröteten Farbton. Sie strich sich die roten Locken aus dem Gesicht die der peitschende Wind ihr in selbiges blies und starrte weiterhin stumm mit leerem Blick in die Ferne. Sie hatte mit niemandem gesprochen seit sie das Schiff betrat, sie hatte auch kein Bedürfnis danach. Ihre Gedanken waren in Britain das sie vor einigen Tagen verlassen hatte. Es schien so fern zu sein...und doch ganz nah.

Sie vermisste Tari, ihre geliebte Freundin die ihr in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte. Nach ihrer Ankunft würde sie Marill, Tari's Schwester suchen. Sie hatte einen Großteil ihrer Kindheit mit beiden verbracht. Die Erinnerung an gemeinsam ausgeheckte Mädchenstreiche zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Marill und Tari waren sich sehr ähnlich und doch unterschiedlich. Zu jeder der beiden verband sie ein dickes Band der Freundschaft wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Lange hatte sie Marill nicht gesehen. Sie war nach Britain gegangen um Marill zu suchen die angeblich dort leben sollte. Doch Marill war fort,angeblich mit einem jungen Magier durchgebrannt, und sie traf auf Tari.Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt in Britain zu verweilen, doch genoss sie die Gegenwart von Tari und traf schließlich Kart....

Sie wollte nicht weiter denken an all das was nach Kart geschehen war in Britain und so wendete sich langsam ab und begab sich in ihr kleines Reich unter Deck um etwas Schlaf zu finden.
Chana Boroda ist offline  
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Alt 17.12.2004, 19:47
#10
Chana Boroda
Reisender
 
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Leise aber bestimmt pochte es an der Türe. Eine vertraute Stimme sprach durch die Türe „Chana, kommst du runter zum Frühstück?“ Chana streckte sich im Bett und rief freundlicher Stimme zu der Türe „ich bin in ein paar Minuten da!“ Sie hörte wie sich die Person entfernte und blieb noch einen Augenblick in ihrem Bett liegen. Welch ein glücklicher Zufall das sie hier gelandet war, hier fühlte sie sich wohl und geborgen. Mit einem Lächeln lag sie da und ließ die letzten Wochen Revue passieren….

Dicht gedrängt mit anderen Passagieren stand Chana an Deck des Schiffes und wartete darauf das selbiges anlegte. Einer der Seemänner hatte am Vortag lauthals verkündet das das Schiff am nächsten Morgen für einen halben Tag an einer kleinen Insel anlegen würde um sich neu zu bevorraten für den weiteren Weg nach Faerlan. Festen Boden unter den Füßen...gegen diesen Gedanken hatte sie überhaupt nichts, sie hatte noch mindestens vier Tage auf See vor sich und dieses ewige Geschaukel des Schiffes schlug ihr langsam auf Magen und Gemüt. Endlich bewegte sich die Menschentraube vor ihr und wenige Minuten später hatte sie das Schiff verlassen. Chana ließ ihre Blicke über den Hafen schweifen und setzte sich schließlich langsam in Bewegung die Stadt zu erkunden.
"ein hübsches Fleckchen Erde" dachte Chana sich als sie sich umschaute. Kleine, recht einfache Häuser säumten die Straße. Die Sonne die an diesem Morgen sich ihren Weg durch die Wolken erkämpft hatte ließ den Schnee auf den Dächern funkeln als wären sie über und über mit kleinen Edelsteinen bedeckt. Tief atmete sie die klare Winterluft ein und zum ersten Mal seit Beginn ihrer Reise breitete sich eine innerliche Zufriedenheit in ihr aus. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wanderte sie weiter die Straße entlang bis sie schließlich vor einem größeren Haus stehen blieb. "Gasthaus zur quirligen Magd" verriet ihr das Schild das neben der Türe prangte. Ihr Magen machte sich durch lautes Knurren bemerkbar als wolle er ihr ein Zeichen geben das dies der richtige Ort sei ihm etwas Nahrung zu gönnen. Seit Tagen hatte sie kaum etwas gegessen an Bord des Schiffes und als wolle sie wiederum ihrem Magen ein Zeichen geben nickte sie kurz zu sich selbst ehe sie die Türe öffnete und in die Taverne trat. Sie verweilte einen Moment und schaute sich um. Ein großer Raum mit einer recht niedrigen Decke lag vor ihr. Auf mehreren kleinen Tischen tanzten die Flammen von Kerzen und am Ende des Raumes befand sich ein großer Schanktresen. Die Taverne war um einiges größer als das Tala in Britain und strahlte doch mehr Gemütlichkeit aus. Recht viele Menschen verweilten hier und die Unterhaltungen schwollen zu einem einzigen Summen an, hier und da unterbrochen von einem Lachen. Eine wohlige Wärme breitete sich über Chana aus und langsam begab sie sich zu einem freien Tisch etwas abgelegen in einer Ecke des Raumes. Kaum das sie Platz genommen hatte kam ein junges hübsches Mädchen an ihren Tisch und fragte was sie ihr bringen dürfe. Lächelnd zählte sie Chana das reichhaltige Angebot an Speis und Trank auf. Das warme Lächeln des Mädchens erwidernd bestellte Chana sich eine der empfohlenen Speisen und einen Krug Wein. Während sie auf ihre Mahlzeit wartete musterte Chana die anwesenden Personen. Jeder Platz am Schanktresen war besetzt und dort herrschte fröhliches Treiben was ein herzhaftes Lachen einer Frau verriet das immer wieder von dort her zu hören war. Chana beugte sich etwas vor und spähte zum Tresen konnte jedoch nicht erspähen wer dort so fröhlich lachte. "Das wird wohl die quirlige Magd sein" dachte sie noch schmunzelnd als das junge Mädchen lächelnd mit einem dampfenden Teller voller Speisen vor ihr stand. Der köstliche Geruch einer Lammkeule wanderte in ihre Nase und gleich darauf antwortete ihr Magen wieder mit einem lauten Knurren. Genüsslich führte sie sich den ersten Bissen zum Mund und vergaß aufgrund des vorzüglichen Geschmackes und ihres großen Hungers fast ihre gute Kinderstube und schlang die Mahlzeit geradezu hinunter. Wenig später saß sie zufrieden gesättigt da als das junge Mädchen mit einem frechen schmunzeln zu ihr sprach "Ich brauch nich fragen obs geschmeckt hat hm" und den leeren Teller abräumte. Chana nickte ihr schmunzelnd zu und nahm einen Schluck des ebenso köstlichen Weines ehe sie ihre Tasche auf ihren Schoß hob und nacheinander ein Tintenfass, eine Schreibfeder und mehrere Stücke Pergament aus selbiger zog und auf dem Tisch abstellte. Sie wollte Tari schreiben. Sicher würde sie schon sehnsüchtigst darauf warten eine Nachricht von Chana zu erhalten. Sie tunkte die Schreibfeder in das Tintenfass und begann zu schreiben. Das Pergament war schon zur Hälfte mit Zeilen in feiner Handschrift gefüllt und immer noch schrieb sie unentwegt weiter als sie aus den Augenwinkeln sah wie zwei kleine Hände den Rand der Tischplatte ergriffen. Chana hob den Blick und hinter den Händchen zog sich ein kleines Mädchen die Tischplatte hoch. Grinsend schaute das kleine Mädchen sie an. Lächelnd musterte Chana die Kleine. Die strahlend blauen Augen des Mädchens blickten Chana neugierig an umrahmt von langem blondem Haar das in wilden Strähnen in das kleine Gesichtchen fiel. "Guten Tag junge Dame" sagte Chana und lächelte die Kleine warmherzig an ehe sie die Schreibfeder aus der Hand auf den Rand des Tintenfässchens ablegte.

"Alo"entgegnete das Mädchen grinsend. Sie mochte im selben Alter sein wie Levin, dachte sich Chana. Die kleine tippte sich auf ihre kleine Brust und sprach mit piepsiger Stimme "ilana". Der kleine Zeigefinger wanderte dann zu Chana und tippte auf ihren Arm und blaue Augen schauten sie fragend an. "ich bin Chana, freut mich dich kennen zu lernen Ilana" entgegnete sie schmunzelnd. Ilana warf lachend ihren Kopf nach hinten und klatschte erfreut in ihre kleinen Händchen. "Ilana du sollst doch nicht immer meine Gäste belästigen" rief eine Frauenstimme und das herzliche Lachen das Chana vom Tresen her gehört hatte näherte sich ihrem Tisch. Sie hob den Blick und sah wie eine junge Frau sich lächelnd näherte. Eine hübsche Frau blonden Haares und ebenso strahlend blauer Augen hob Ilana hoch und schaute Chana freundlich an. "Entschuldigt, meine Tochter liebt es meine Gäste zu belästigen diese kleine Hexe" sprach sie lächelnd und kitzelte Ilana bei ihren Worten worauf diese laut gluckste. "ach sie hat mich doch nicht belästigt, ich mag Kinder" sprach Chana und lächelte die Dame warmherzig an. "Hörst du Ilana du hast schon wieder jemandes Herz erobert" sprach sie begleitet von diesem Lachen das Chana irgendwie vertraut vorkam. Sie setzte Ilana auf dem Boden ab, gab ihr einen leichten Klaps auf den Po und sprach "komm sei ein braves Mädchen und geh spielen ja?!" Ilana blickte nickend zu ihrer Mutter hoch und winkte Chana grinsend zu ehe sie davon trapste. Chana winkte Ilana ebenfalls schmunzelnd zu und blickte dann zu deren Mutter die mittlerweile stirnrunzelnd mit musterndem Blick vor Chana stand. Mit gehobener Braue schaute Chana die Dame fragend an die sie immer noch unentwegt zu mustern schien. Das Stirnrunzeln wich einem breiten Lächeln als sie plötzlich laut rief "Grundgütiger das gibt es doch nicht, Chana? Chana Boroda?" Verwirrt blickte Chana die Frau an, wer war sie, woher kannte sie ihren Namen? "ja sag mal habe ich mich so verändert das du mich nicht erkennst? ich bin es...Marill" sprach die Frau sichtlich amüsiert über Chana's Verwirrung. Chana musterte die Frau nun eingehend, die blonden Locken, die strahlend blauen Augen....dieses Lachen....Natürlich, ja dies war Marill. "oh du liebe Güte, Marill Tiwele" sprach Chana lachend. "Marill Dumarin bitte ich bin verheiratet" entgegnete Marill lächelnd. Tränen der Freude schossen Chana in die Augen als sie von ihrem Stuhl aufsprang und Marill in die Arme schloss die ihrerseits ebenso einige Tränen vergoss und ihre Umarmung fest erwiderte. Was für eine Wendung des Schicksals, sie war auf dem Weg nach Faerlan gewesen um Marill zu finden und fand sie hier als Wirtin eines scheinbar gut florierenden Gasthauses. Marill löste sich aus der Umarmung und musterte Chana von oben bis unten. "ich habe dich etwas rundlicher in Erinnerung meine Güte bist du ein schlankes Ding geworden, aber dafür habe ich nun die Pfunde" sprach Marill und klopfte sich schmunzelnd auf die Hüften. Chana wischte sich lachend die Tränen von den Wangen. "warte einen Augenblick ich sage nur schnell Sandrina das sie sich um den Ausschank kümmert dann haben wir Zeit zum plaudern" sagte sie zu Chana und lief eiligen Schrittes zum Tresen. Chana schüttelte schmunzelnd den Kopf als sie ihr nachsah "die quirlige Magd" auf wenn hätte das wohl besser zutreffen sollen als auf Marill?! Wenig später saß sie in Marill's Stube die sich im zweiten Geschoss des Hauses befand.

Die Fragen überschlugen sich "was machst du hier, wie ist es Dir ergangen, wie geht es Tari" Die Zeit verging wie im Fluge als die beiden Frauen unentwegt plapperten als Chana auf die Wanduhr blickte und bemerkte das ihr Schiff bald wieder ablegen würde. "Was willst du denn in Faerlan ich denke du hast mich gesucht, hier bin ich, dann bleib doch hier" sprach Marill. Chana überlegte einen kurzen Moment. Marill hatte recht. Wozu nach Faerlan reisen? "du bekommst auch mein schönstes Gastzimmer" sagte Marill und stupste Chana schmunzelnd an. Chana willigte ein zu bleiben und begab sich zum Schiff um ihr restliches Hab und Gut abzuholen. Wenig später saß sie wieder mit Marill vor dem Kamin und beide plapperten ununterbrochen bis die Nacht anbrach. Chana hatte Marill noch nichts weiter von den Dingen erzählt die sich in Britain zugetragen hatten und wegen denen sie letzten Endes die Flucht von dort ergriffen hatte. Doch das hatte auch keine Eile, sie würde ja hier bleiben und hatte noch eine Menge Zeit Marill alles zu erzählen. Zu groß war die Wiedersehensfreude der beiden als das sie sie mit solchem Gesprächsstoff verderben wollte. Marill führte Chana in eines ihrer sehr gemütlichen Gastzimmer. Beide waren müde nachdem sie fast die halbe Nacht über vergangene Zeiten gesprochen hatten. Sie verabschiedeten sich mit einer herzlichen Umarmung und Marill versprach Chana ihr am nächsten Tag die Stadt zu zeigen. Müde aber glücklich setzte sich Chana auf das gemütliche Bett. Es tat so gut mit Marill zu reden. Weit weg schien alles was sie noch vor wenigen Stunden so belastet hatte. Trotz ihrer Müdigkeit ging sie zum Schreibtisch und begann erneut einen Brief an Tari zu verfassen, sie würde sich unsagbar freuen zu hören das sie Marill gefunden hatte. Etwa eine Stunde später lag Chana endlich in dem Bett und schlief schließlich lächelnd, in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag ein....
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Alt 18.12.2004, 07:17
#11
Chana Boroda
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Die Tage verstrichen und Chana’s Gemüt wurde mit jedem weiterem Tag fröhlicher. Sie genoss die Gegenwart von Marill und ihrer Familie. Sie war ihr ebenso eine Vertraute wie Tari und es tat gut über alles Vergangene mit ihr zu reden. So vergingen viele Stunden in denen sie Marill ihr Leid klagte. Sie erzählte von ihrer Verlobung mit Dornan und auch wie sie es geschafft hatte diese Beziehung zu zerstören mit ihrem heimlichen Tun. Wohlwissend das Marill selbst einmal in Britain gelebt hatte verzichtete sie darauf Namen zu nennen, doch dies schien Marill auch nicht weiter zu interessieren. Stunde um Stunde saß sie neben ihr und horchte ihren Ausführungen. „Ach Chana es war doch nur eine Frage der Zeit bis die Männer einer hübschen Frau wie Dir zum Verhängnis werden“ sprach Marill mit einem mitleidigen Lächeln auf den Lippen und nahm Chana in den Arm. „aber das ist noch nicht alles hm?“ sprach sie und schaute Chana mit diesem eindringlichen Blick an den Chana schon von Tari her kannte. Tränen stiegen in Chana’s Augen auf als sie den Kopf schüttelte und schließlich zögerlich begann von dem Unfall zu berichten der sich in Wrong zugetragen hatte und von der Offenbarung die Tari ihr gemacht hatte nachdem sie sie untersucht hatte. Marill sah sie mit geweiteten Augen an als sie erzählte, zog sie noch etwas fester an sich heran und wischte ihr die Tränen fort die sich ihren Weg Chana’s Wangen hinab suchten. „ich habe dieses Kind getötet" sprach Chana unter Tränen „wie konnte ich nur so dumm sein der Abenteuerlust nachzugeben“ „sssssh“ flüsterte Marill leise „du wusstest doch nicht einmal das du ein Kind erwartest , das ist Unsinn, Du trägst keinerlei Schuld daran. Es tut mir unsagbar leid Chana“ sprach Marill leise. „Ja mir auch“ schluchzte Chana leise unter Tränen. Sie hatte versucht zu verdrängen das sie ein Kind verloren hatte, doch es war ein erfolgloser Versuch gewesen. Nach einigen Minuten des Schweigens stellte Marill zögerlich die Frage ob der Vater des Kindes Chana’s Verlobter gewesen sei. Chana blickte Marill stumm an und schüttelte nur den Kopf. Marill nickte scheinbar verstehend.

Später am Abend als sie in ihrem Zimmer verweilte und sich entkleidete um zu Bett zu gehen betrachtete sie die blassrosa Narbe an ihrem Unterbauch. Ihr Zeigefinger fuhr langsam die blasse Linie nach ehe sie ihre Hand auf selbige Stelle legte unter der die Narbe dann verschwand. Seufzend setzte sie sich aufs Bett und dachte an Arian.Hatte sie rechtens gehandelt Arian zu verheimlichen das sie sein Kind verloren hatte? Es war ihr zuwider gewesen ihn anzulügen doch wollte sie ihm damals nichts davon erzählen zumal sie sich die alleinige Schuld für dieses Unglück gab. Wer weiß wie er auf diese Nachricht reagiert hätte, sie wollte verhindern das er glaubte ihr gegenüber verpflichtet zu sein.Unentwegt dachte sie an Arian, an die zahlreichen Stunden die sie mit ihm verbracht hatte. Der Gedanke daran ließ scheinbar ihr Herz bis zum Halse klopfen und ein Gefühl der Sehnsucht erfüllte sie. Dieser Mann schien sie in eine Art Bann gezogen zu haben, zu niemand anderem hatte sie sich zuvor derart hingezogen gefühlt. Warum hatte sie ihm vor ihrer Abreise nicht ihre Gefühle offenbart? Statt dessen hatte sie ihm einen Brief hinterlassen aus dem er schließen musste das sie nie zurück kehren würde…. Es war zu spät….sie war fortgegangen und sie war sich nicht sicher ob er noch für sie da sein würde wenn sie sich entschließen würde nach Britain zurück zu kehren. Sie schüttelte den Kopf und kroch unter die Bettdecke und schlief wie so oft mit einem letzten Gedanken an Arian ein.
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Alt 19.12.2004, 23:36
#12
Chana Boroda
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Zeit…sie verging so rasch seit sie bei Marill lebte Zwischen Sonnenauf- und Untergang schienen nur wenige Wimpernschläge zu liegen. Chana wusste nicht einmal wie lange sie schon hier war. Es musste schon eine halbe Ewigkeit sein. Sie verbrachte viel Zeit mit ausgedehnten Spaziergängen. Hier und da suchte sich sattes Grün den Weg unter der Schneedecke hervor und der Frühling kündigte sich mit noch etwas schwach wärmendem Sonnenschein an. in diesen ruhigen Stunden vermisste sie Britain. Sie dachte an Tari und Alvel. Sie hoffte es das es beiden gut ging, vor allem Tari die in freudiger Erwartung war. Sie kümmerte sich viel um Marill’s Tochter Ilana und jedes Mal wenn sie in die kleinen strahlenden Augen blickte dachte sie an Levin. Ob er und sein Vater wohlauf waren?

So wohl sie sich auch hier fühlte, ihre Heimat war und blieb Britain. Doch wollte sie wirklich dorthin zurückkehren? Sie konnte sich auch gut vorstellen hier zu leben. Ihr Herz schien in zwei Lager gespalten zu sein. Auch Marill bemerkte dies und sprach sie eines Abends darauf hin an. Chana erklärte ihr ihre Gefühle und wie so oft nickte Marill verstehend. „Du musst wissen was du tust Chana. Du bist hier herzlich willkommen und wenn du hier bleiben möchtest dann freue ich mich sehr darüber, doch vielleicht wäre es ratsam wenn du nach Britain gehst. Wenn du dort bist wirst du feststellen ob Dein Herz so sehr an diesem Herzogtum und deinen Liebsten hängt das du dort bleiben willst, oder du wirst feststellen das sich dort seit deinem Fortgang nichts verändert hat und kehrst hierhin zurück. Doch wäre es wohl das beste noch einmal Britain aufzusuchen um mit deiner Vergangenheit abzuschließen. Sie wird Dich sonst ewig verfolgen …egal wo du lebst Chana.“ Chana nickte zu Marill’s Worten. „Ja du hast wahrscheinlich Recht“ sprach sie leise. Marill lächelte sie aufmunternd an und sprach „Schlaf eine Nacht darüber Chana.“
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Alt 21.12.2004, 21:11
#13
Chana Boroda
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Am nächsten Morgen ging sie nach dem Frühstück zu Marill und lächelte sie etwas unsicher an ehe sie sprach: „weißt du wann das nächste Schiff nach Britain ablegt?“ Marill nickte ruhig „Du hast Dich scheinbar entschieden. Ich denke Du tust das Richtige. In zwei Tagen legt wieder ein Schiff an Chana.“ Chana nickte und sprach „ wiederkommen werde ich auf jeden Fall, egal ob ich mich entschließe wieder in Britain zu leben oder nicht“ und zwinkerte Marill zu. „Na das will ich doch hoffen“ sprach Marill und lachte.

Die Stunden vergingen und ehe Chana sich versah stand sie wieder mit gepackten Sachen am Hafen und verabschiedete sich von Marill. Lange lagen sich beide in den Armen ehe Marill sprach: „nun geh das Schiff wartet nicht auf Frau Boroda. Und richte meiner Schwester einen schönen Gruß aus das sie sich einmal hier sehen lassen soll. Ich komme ja hier nicht weg als Wirtin einer gut besuchten Schänke. Chana schmunzelte amüsiert und antwortete „Deiner Schwester ist es doch so schon übel genug und dann willst du ihr noch eine Reise auf einem schaukelnden Schiff zumuten? Sie zwinkerte und fügte hinzu „Keine Sorge, wir werden schon noch alle hier einfallen und dich belästigen“ Marill lächelte mit Tränen in den Augen und hob die Hand zum Abschied. Chana tat es ihr gleich und betrat langsamen Schrittes das Deck des Schiffes. Wenig später legte das Schiff ab und Chana sah Marill nach bis sie nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war. „Auf nach Hause“ sprach sie leise zu sich selbst. Ein Teil von ihr sah freudig über den Horizont und wartete darauf das Britain auftauchte. Doch wusste sie nicht was sie erwartet und der andere Teil in ihr krampfte sich zusammen was ein mulmiges Gefühl in ihr aufkommen ließ……
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Alt 25.12.2004, 10:49
Heimkehr
#14
Chana Boroda
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Langsam betrat sie ihr Haus und ließ die Blicke schweifen. Alles war unverändert seit ihrer Abreise. Leicht fuhr sie mit ihrer Hand über den Tisch in der Stube und legte dann ihr Gepäck ab. "hier bin ich also wieder" flüsterte sie leise zu sich selbst.Trotz der Erschöpfung von der langen Reise machte sie sich gleich mit Vorfreude in ihrem Herzen auf ihre Freunde aufzusuchen.Fröhlichen Gemütes wanderte sie zu Tari und Alvel's Haus und stellte zu ihrer Überraschung fest das dort nun jemand anders lebte. Stirnrunzelnd mit enttäuschtem Gesichtsausdruck wandte sie sich von dem Haus ab und machte sich auf zum nächstgelegenen Tor nach Britain. Wenig später blieb sie am Wegesrand stehen und ihr Blick fiel auf einen Turm. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht ehe ihren Lippen leise flüsternd ein Name entwich "Arian". Einen Moment blieb sie noch stehen ehe sie sich weiter auf den Weg machte. Sie wollte erst Tari finden. Auf ihrem weiterem Weg kam sie an Sec's Haus vorbei. Sie entschied sich nachzusehen ob er und Levin daheim waren und klopfte an die Türe. Nachdem sie eine Weile gewartet hatte und ihr niemand öffnete ging sie enttäuscht weiter und passierte schliesslich das Tor nach Britain.

Zögerlich öffnete sie die Tür des Tala's und trat schliesslich in die Taverne. Einen Moment blieb sie im Türrahmen stehen und schaute sich ruhigen Blickes um. Ausser einem ihr fremden Mann am Tisch war die Taverne leer. Sie nahm an einem anderen Tisch platz und versuchte die Gefühle die sie übermannten unter Kontrolle zu bekommen. Unwohl war ihr einerseits und doch machte sich gleichzeitig auch ein Gefühl der Wärme und Sicherheit in ihr breit. Ja , hier war ihr zu Hause und trotz allem was passiert war in der Vergangenheit fühlte sie sich heimisch. Doch was war alles geschehen in ihrer Abwesenheit? Vor allem wo waren Tari und Alvel hin? Fragen auf die sie vorerst keine Antwort bekommen würde. Langsam hob sie ihren Blick als die Türe sich öffnete und lächelte als sie endlich ein ihr bekanntes Gesicht sah. Brulmir näherte sich ihrem Tisch und nahm Platz nachdem sie dies auf seine Frage hin erlaubte. Sie freute sich über das angenehme Gespräch und langsam wichen die Gefühle der Unsicherheit.Als der Abend langsam in die Nacht überging machte sie sich nach dem längeren Gespräch mit Brulmir auf den Heimweg. Dort angekommen legte sie sich zur Ruhe und starrte eine Weile die Decke an. Wo waren nur all ihre Freunde? Sie hoffte am nächsten Tage mehr Glück zu haben und fiel langsam in einen recht unruhigen Schlaf.
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Alt 27.12.2004, 01:33
Freund oder Verbrecher?
#15
Chana Boroda
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Britain...ein Wort das in Chana ein Gefühl hervorrief als würde man in eine zu knapp gereifte, säuerliche Frucht beissen. Drei Tage war sie nun schon hier und war keiner der Personen begegnet nach der ihr Herz sich so gesehnt hatte als sie bei Marill weilte. Sie wußte mittlerweile das sie nicht weiter nach Tari und Alvel suchen brauchte. Sie waren zu Marill gereist und hatten Chana wohl knapp verpasst. Chana war froh zu wissen wo sie sich aufhielten doch war Tari's Brief ein älteres Schreiben an Chana beigefügt, welches sein Ziel wohl nicht erreicht hatte, dessen Inhalt Chana nicht aus dem Kopf ging.

Sec hatte einen Angriff auf Arian verübt und war verhaftet worden. Warum hatte er das nur getan? Hatte er es getan? Sie wußte nicht recht was sie glauben sollte. Doch Arian ein Lügner? Nein! Das glaubte sie nicht. Sie war fest davon überzeugt das Arian ihr gegenüber immer ein ehrlicher Mensch gewesen ist und sie vertraute ihm. Sie mußte wissen was passiert war in ihrer Abwesenheit, es erfahren von jemandem der es nicht nur vom hören sagen her erzählen konnte. Sie verliess ihr Haus und machte sich auf dem Weg zu Arian. Zögernden Schrittes näherte sie sich dem Turm bis sie schliesslich vor der Türe stand und klopfte. Nervosität machte sich in ihr breit während sie dort stand und darauf wartete das ihr jemand öffnete. Warum war ihr so seltsam zumute als sie dort stand? Arian war gewiss kein Fremder und eigentlich bestand kein Grund für dieses aufwallende mulmige Gefühl. Leicht schüttelte sie den Kopf um die Gedanken darin zu verbannen und strich sich mit der Hand über ihr Hemd bevor sie erneut an die Türe klopfte.

Minuten später befand sie sich auf dem Rückweg. Arian war nicht daheim gewesen. Gedankenverloren mit dem Blick auf den Weg gerichtet ging sie voran ohne zu bemerken das sie ihr Haus schon lange passiert hatte. "glaubst du wirklich Sec war dazu fähig?" fragte die all zu vertraute Stimme in ihrem Kopf. Sie wußte es nicht, sie war verwirrt. Sie hob den Blick und bemerkte erstaunt das ihre Füße sie schon bis zu Fearon's Haus getragen hatten. Sie überlegte kurz ob sie zurück gehen sollte, entschied sich aber dann doch zu sehen ob er daheim war. Wie schon einige Minuten zuvor stand sie wieder an einer Türe und klopfte. Doch diesmal wurde ihr geöffnet. Sie freute sich Fearon zu sehen und auch er schien angenehm überrascht sie zu sehen. Er bat sie herein und es folgten die von ihr erwarteten Fragen: " wo warst du, warum bist du gegangen, warum hast du mich nicht informiert über dein Vorhaben?"...Ruhig gab sie Fearon die Antworten auf seine Fragen bis sich schliesslich die Gelegenheit ergab ihm die Frage zu stellen die ihr auf der Seele brannte: " Was ist hier in meiner Abwesenheit passiert Fearon? was ist mit Sec?" Sie schaute Fearon abwartend an der kurz seufzte und ihr erklärte was geschehen war. Sec war schuldig gesprochen worden des versuchten Mordes an Arian und galt fortan als vogelfrei. Geschockt sass sie da und hörte fearon zu. Er liess kein gutes Haar an Arian, nannte ihn einen Lügner und beteuerte Sec's Unschuld. Sie hatte nichts anderes von Fearon erwartet. chana wußte wie sehr auch er Arian verachtete.

Sie irrten sich, sie kannten Arian nicht, nicht so wie sie ihn kannte.Aber war Hass wirklich in der Lage aus einem Menschen wie Sec einen Mörder zu machen? Er war immer ihr Freund gewesen und sie glaubte auch Sec gut zu kennen. " Er war dein Freund und es hat ihn nicht daran gehindert dich zu verraten Chana" sprach die Stimme in ihr. Ja er hatte sie verraten, er hatte Dornan den Namen verraten den Chana ,als sie Dornan die Wahrheit gesagt hatte, wie ein gut behütetes Geheimnis in sich trug und nicht über die Lippen brachte. Voller Wut und Schmerz war sie erfüllt als Sec ihr damals gestand was er getan hatte. Sie hatte von ihm verlangt das er seine Tat offenbarte was er auch tat. Geschnitten hatte sie ihn fortan, versucht ihn aus ihrem Gedächtnis zu streichen bis er vor ihrer Türe stand und um ein Gespräch bat. Es war an dem Abend ihrer Abreise gewesen und sie hatte sich mit ihm versöhnt...doch verziehen, das hatte sie ihm noch nicht. Auch jetzt schmerzte sie immer noch die Erinnerung an das Geschehene. Auch wenn sie sich maßlos in ihm getäuscht hatte, war er ein Verbrecher? Alles um sie herum schien sich verändert zu haben, selbst Fearon schien ihr ein wenig fremd. Sie war wenig verwundert über seine Reaktion auf Arian doch sprach er nun auch von Tari in wenig nettem Wortfall. Sicher, die beiden waren wie Feuer und Wasser und die Tatsache das die gescheitere Beziehung zwischen ihnen noch nicht verarbeitet war seitens Fearon machte die Angelegenheit nicht einfacher. Doch wie er über Tari sprach...es gefiel ihr nicht. Tari hatte in ihrem Brief bereits erwähnt das Fearon eine Diebin als Geliebte habe. Er schilderte ihr wie Tari eine gewisse Lamira wohl völlig zu unrecht als Diebin beschimpft habe. Chana wusste nur zu gut das Tari niemals einer unbescholtenen Bürgerin solch Taten vorwerfen würde. Waren alle verrückt geworden? Ihre Freunde fielen scheinbar mit Worten oder Dolchen übereinander her und liessen keine Gelegenheit aus sich gegenseitig schlecht zu machen. Sie verbrachte zwar noch einige Stunden des Tages mit Fearon hatte jedoch das Gefühl das dies nicht der alte Freund war den sie in Erinnerung hatte. Waren es wirklich die anderen? Oder hatte sie selbst sich so sehr verändert? Ihre ganze Hoffnung lag darin Antworten auf ihre Fragen in einem Gespräch mit Arian zu erlangen.
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Alt 27.12.2004, 16:33
Zweiffel
#16
Chana Boroda
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Erschöpft lies sie sich in einen der Stühle in der Stube fallen. Sie hatte sich vergewissert das Tarathir ruhig schlief. Sie hatte ihn mit zu sich nach Minoc genommen nachdem Marie ihn in einer recht qualvollen und schmerzvollen, aber doch unbedingt notwendigen Prozedur von seiner Verletzung geheilt hatte.Chana hatte es für das beste gehalten ihn zu sich zu nehmen. Er war kaum in der Lage gewesen einen Fuß vor den anderen zu setzen und sie war überzeugt es wäre besser wenn sie ein Auge auf ihn warf. So saß sie dort und ließ den ereignissreichen Tag Revue passieren. Unweigerlich tauchten vor ihrem geistigen Auge die Bilder des Ereignisses auf, das sich zugetragen hatte ehe sie auf Tarathir und Marie traf...

Sie betrat den Tala durch die Hintertüre und bemerkte erst das sie nicht alleine dort war nachdem sie sich von Riane abwendete. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt am Tisch. Sie blinzelte mehrfach und ihr Blick ruhte auf der ihr bekannt vorkommenden Gestalt. Als sie näher trat sah sie das sie recht hatte mit ihrer Vermutung. Es war Sec. Sie wußte nicht recht wie lange er sie schon bemerkt hatte doch ohne den Blick zu heben sprach er " wieder hier Frau Boroda?"Seltsam war ihr zumute als sie dort so vor ihm stand, doch versuchte sie sich dies nicht anmerken zu lassen als sie ihn nach der Begrüssung fragte ob sie Platz nehmen dürfe. " ich hätte nicht gedacht das du mit jemandem wie mir an einem Tisch sitzen willst"sprach er sarkastischen Untertones. Sie wußte genau worauf er anspielte. Er war verurteilt worden...galt als ehr-und rechtslos im Herzogtum. Ruhig erklärte sie ihm das sie während ihrer Abwesenheit von alle dem was vorgefallen war nichts gehört hatte, aber nach ihrer Rückkehr von Fearon aufgeklärt wurde. Sie musterte ihn während er sprach. Er war so verändert. Nicht nur seine äussere Erscheinung...nein sie glaubte auch sein Auftreten, ja sein Wesen sei verändert. Kühlen ruhigen Tones sprach er, oft mit sarkastischem Untertone so glaubte sie zumindest. Er verlor nicht viele Wörter um ihr den Vorfall aus seiner Sicht zu schildern.Er habe es nicht getan, man habe ihn trotz eines Alibis verurteilt und "dieser Magier" wäre ein Lügner. "Ich habe nicht vor ein vorschnelles Urteil zu fällen ehe ich nicht die zweite Seite der Medaille kenne" sagte sie ruhigen Tones, den Blick auf Sec gerichtet.

"Dann sprich mit ihm" entgegnete er nur kühl den Blick erwidernd. Chana empfand seine Blicke als unangenehm und durchdringend, so als wolle er abtasten was sie denkt. "Hätte ich gewußt was hier geschah während meiner Abwesenheit...ich wäre hier gewesen" sprach sie recht leise. " Oh natürlich wärst du das Chana, Du bist ja stets für Deine Freunde da" ...der sarkastische Unterton in seiner Stimme traf sie genau dort wo sie nicht mehr verletzt werden wollte. Was bildete er sich ein? Natürlich wäre sie sofort nach Britain gereist wenn sie nur eine Ahnung gehabt hätte was dort vor sich ging. Zweiffelte er allen ernstes an ihrer Loyalität als Freundin nur weil sie sich nicht auf eine Seite ziehen lies? Sie äußerte schliesslich diese Vermutung ihm gegenüber worauf er ihr entgegnete nicht zu erwarten das sie auf seiner Seite stünde und verdeutlichte ihr gleich darauf jedoch was er von Leuten hielt die sich mit "diesem Magier"abgaben. Innerlich stieg Wut in ihr auf. Sollte er doch glauben und von ihr halten was er wollte, sie würde sich nicht vorschreiben lassen mit wem sie sich abgab und mit wem nicht. Sie wußte zu gut da es einigen Leuten bitter aufstieß das sie kein böses Wort über Arian verlor und auch nicht vorhatte mit ihm zu brechen. Doch warum sollte sie auch? ER hatte sie nie enttäuscht oder hintergangen. Sie fragte sich wer die Person war die dort vor ihr saß. Scheinbar schien sie nur noch äusserlich Sec zu gleichen, nicht einmal das, selbst sein äusseres war verändert. Doch gravierender zu Gewichte schlug für Chana diese Wesensänderung. Sicher, er hatte lange Zeit im Kerker verbracht, sie konnte sich vorstellen das dies einen Menschen veränderte...Doch diese Kälte die er ausstrahlte...für einen Moment fragte sie sich ob dieser Mensch der so kalt schien nicht doch in der Lage sei seinen Hass mit einem Dolch auszudrücken. Es war eine schleppende Unterhaltung gewesen. Auf manche Wortwechsel folgten längere Pausen. Chana wusste nicht recht wie sie sich verhalten sollte. Ihr gegenüber schien ihr sehr selbstsicher was sie wiederum verunsicherte. Chana schloss das Gespräch mit dem Wunsch danach in Zukunft so normal wie es nur möglich war miteinander umzugehen. Sec versicherte er das auch er dies wünschte...doch sie glaubte ihm nicht recht. Sie hatte das Gefühl das er sie verachtete, verachtete dafür das sie Arian Karex nicht hasste so wie er. Sie verabschiedete sich von Sec und begab sich zu Tarathir an den Tresen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit ihm wanderte ihr Blick zu dem Tisch an dem sie kurz zuvor noch gesessen hatte. Er war leer. Sec war fort. Ein Knoten der Anspannung löste sich in ihr welcher sich mit einem kurzen erleichterten Seufzen bemerkbar machte....
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Alt 02.01.2005, 18:37
#17
Chana Boroda
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Lächelnd legte Chana den Brief beiseite den sie von Tari erhalten hatte. Sie würde also bald zurück kehren und das als Ehefrau von Alvel. Erst war sie enttäuscht gewesen das ihre beste Freundin den Bund der Ehe ohne sie geschlossen hatte. Doch sie war sich sicher das Tari ihre Gründe dafür hatte Alvel so überraschend das Ja-wort zu geben. Sie freute sich so sehr auf die beiden. Endlich würde ihre engste Vertraute wieder bei ihr sein und ja...es gab so vieles das sie ihr zu erzählen hatte. In den letzten Wochen hatte sich die Freundschaft zwischen Chana und Tarathir vertieft und sie war froh das wenigstens eine Person um sie herum war die es scheinbar nicht interessierte was in der Vergangenheit passiert war. Doch könnte Tarathir ihr niemals ein Vertrauter sein wie es Tari war und somit lagen noch einige Dinge auf ihrer Seele und sie brannte darauf sie Tari mitteilen zu können.

Da war zum einen die Sache mit Sec. Sie konnte sich ihm gegenüber nicht mehr normal verhalten. Schauer lief ihr über den Rücken wenn sie ihn sah und vor ihrem geistigen Auge stellte sie sich vor wie er Arian angegriffen hatte. Arian…ihr Gesicht nahm einen schmerzlichen Gesichtsausdruck an als sie an ihn dachte. So sehr hatte sich ihr Herz nach ihm gesehnt und so enttäuschend war die Begegnung mit ihm für sie gewesen. Kühl war er gewesen, kühl und abweisend und kaum mehr als ein paar Sätze hatten sie miteinander gesprochen. Es schmerzte sie sehr wie er sich ihr gegenüber verhielt und ständig quälte sie die Frage nach dem „warum?“ Hatte sie ihn enttäuscht? Sicher, sie war ohne ein persönliches Wort gegangen, doch dachte sie er würde es verstehen. Die Antwort auf diese Fragen würde sie erst bekommen wenn sie mit ihm sprechen würde. Doch hielt sie es für besser ihn nicht aufzusuchen und die Sache erst einmal ruhen zu lassen. Ihre plötzliche Rückkehr war vielleicht zu überraschend gewesen.

Es gab nur wenige die scheinbar erfreut gewesen waren sie wieder zu sehen. Eine dieser Personen war Kart gewesen. Schon vor ihrer Abreise hatte er ihr mit einem offenen Ohr zur Seite gestanden, welches sie nur halbherzig in Anspruch genommen hatte. Sie hatte sich gescheut mit Kart offen zu reden, zum einen weil es Dinge gab die Kart besser nie erfahren sollte, zum anderen konnte sie sich nicht wirklich vorstellen ein freundschaftliches Verhältnis zu einer verflossenen Liebe zu haben. Doch scheinbar täuschte sie sich in dieser Hinsicht. Er war bisher einer der wenigen der sie herzlich begrüßt hatte. Doch sie war sich sicher das sie eine ebenso freundliche, wenn nicht sogar noch wesentlich liebevollere, Begrüßung von Tari und Alvel erwarten konnte und sah diesem Tage freudig entgegen…
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Alt 04.01.2005, 10:07
#18
Chana Boroda
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Nachdem ein weiterer wenig ereignisreiche Tag langsam von der Abenddämmerung verschlungen wurde befand sich Chana auf dem Heimweg. Im Nachhinein wußte sie nicht warum sie es nicht wie sonst vorgezogen hatte, sich der Bewegungsmagie zu bedienen um nach Minoc zu gelangen und statt dessen den Fußmarsch wählte. Ihr Körper war gerade im Begriff in den bläulichen Schimmer des Reisetores zu tauchen als sie hinter sich eine vertraute Stimme vernahm die ihren Namen sprach. Leicht erschrocken fuhr sie herum. Sec saß auf einem der Steine und versuchte scheinbar sich in den dunklen Schatten der hereinbrechenden Nacht für ihr Auge zu verhüllen. Innerlich erfüllte sie ein Schmunzeln welches ihre Gesichtszüge nicht wiedergaben als sie dachte "dieser Narr mag sich für mein Auge tarnen können, sollte aber wissen das für mich als Arknane immer das Tageslicht scheint"Scheinbar mysteriös wollte er wohl wirken wie er dort saß und sie ansprach mir mitschwingender Kälte in seiner Stimme. Langsam erhob er sich und machte mehrere langsame Schritte auf Chana zu die sich davon wenig beeindruckt zeigte und keinen Schritt zurück wich. Ein Satz, höchstens zwei,mag es gedauert haben bis er zu dem Thema kam über das er am liebsten sprach... "der Magier".So langsam fühlte sich Chana gelangweilt von seinen Ausführungen, waren es doch immer und immer wieder dieselben hirnrissigen Anekdoten. Nachdem sie ihm einige bissige Antworten zurück warf liess sie ihn wissen wie gelangweilt sie von seinen Ausführungen war und es für sinnvoll hielt ihre Zeit nützlicher zu gestalten ,ehe sie ihm den Rücken kehrte und ihres Weges ging.

Sie verschwendete keinen weiteren Gedanken an Sec und am nächsten Tag hatte sie die Begegnung vom Vortag schon aus ihren Gedanken verbannt als sie sich entschloss nach längerer Zeit wieder einmal der Wüste einen Besuch abzustatten. Sie stand vor dem Zaun ,welcher sie nur noch vom heißen Sand der Wüste trennte , strich noch einmal über das weiche Leder ihrer Rüstung ehe sie das Tor aufstiess und hineinging. Wenige Schritte war sie gegangen ehe sie eine vertraute Stimme hinter sich vernahm "welch ein Zufall, Chana Boroda".Sie mußte sich nicht umdrehen um zu wissen wer dort zu ihr sprach. Sec mochte vielleicht besser mit Waffen umgehen als sie, doch hätte er wissen müssen das sie ihm intelligenzmässig zu überlegen war ,um wirklich zu glauben es handele sich um einen Zufall das sie sich schon wieder begegneten. Langsamen Schrittes wanderte er in einem weiten Kreis um sie herum während er dieselben langweiligen Auführungen von sich gab die sie genauso wenig interessierten wie schon bei ihrer letzten Begegnung. Keinen Schritt bewegte sie sich während ihr Blick auf Sec haftete der um sie herum schlich. Langsam strapazierte er wirklich ihre Geduld was er, wenn er denn gescheit genug war, aus ihrem Tonfall heraushören konnte. Als sie ihm entgegenwarf er solle sie in Ruhe lassen und lieber sein Leben in den Griff bekommen schon um Levins Willen, passierte etwas womit sie nicht gerechnet hatte. Secs Augen verengten sich, man sah geradezu die Wut in ihm aufsteigen als er sie anschrie das sie Levin gefälligst da raus zu halten haben. Chana weitete die Augen, nicht aus Angst sondern aus Überraschung. So, gab es also doch noch etwas das ihn berührte. Das es ausgerechnet Levin war das ihn so aus der Fassung brachte, damit hatte sie nicht gerechnet, hatte er doch nicht gerade die Fürsorge gezeigt die ein Vater für sein Kind aufbringen sollte. Genau diesen Vorwurf schleuderte sie ihm mit einem hämischen Lächeln entgegen. Er blickte Chana scharf an ehe er entgegnete "was verstehst du schon von Kindern, du hast ja keine und wirst auch nie welche haben"Für einen Augenblick fühlte sie sich als hätte man ihr den Boden unter den Füßen fort gezogen. Wut und Schmerz krabbelten scheinbar von ihren Zehenspitzen ab in ihr herauf. Dieser verfluchte Vogelfreie hatte es geschafft sie genau dort zu treffen wo sie am verletzlichsten war. Sie mußte sich innerlich heftigst zusammen reißen um nicht dem Verlangen nachzugeben ihrem Zorn mit arkaner Macht Ausdruck zu verleihen. Statt dessen schrie sie ihn an, hielt ihm vor was für ein lausiger Vater er doch war. Ein Fremder schlich um sie beide herum und blieb in Sicht-und hörweite stehen was Chana nicht weiter störte und sie weiter lautstark ihrem Groll Luft machte. Sec jedoch schien es sehr zu stören. Natürlich er war ein vogelfreier, er mußte sich sehr vorsehen in dem was er tat hatte man ihm doch buchstäblich eine Zielscheibe auf den Leib gepinselt. Und so nahm sein Gesicht ruhige Züge an und er begann Chana heuchlerisch zu beruhigen um sich für den Fremden ins rechte Licht zu rücken. Sie wusste nicht mehr was noch für Worte fielen, doch gab sie ihm noch die letze Warnung mit auf den Weg ihr lieber nicht mehr aufzulauern ehe er sich aus dem Staub machte.

"was verstehst du schon von Kindern, du hast ja keine und wirst auch nie welche haben"...auch in ihrer Erinnerung trafen sie die Worte genauso hart wie zu dem Zeitpunkt als Sec sie ausgesprochen hatte. "das wirst du noch bereuen Sec" murmelte sie leise zu sich selbst als sie daheim in ihrem Bett lag und das Geschehen sich in ihrem Kopf wiederholte . . .
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Alt 04.01.2005, 11:34
Ern
#19
Chana Boroda
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Da saßen sie nun. Hielten ihre Hände, liebkosten sich mit Blicken und kleinen flüchtigen Zärtlichkeiten. Sicher, Tari hatte sie nach ihrer Rückkehr scheinbar schonend darauf vorbereiten wollen und ihr erzählt das es nun eine andere in seinem Leben gab. Doch nun saß sie ihnen gegenüber und ein Schmerz in ihrem Herzen breitete sich aus als würde man einen Dolch hineinstoßen. Ein wirres Durcheinander der Gefühle machte sich in ihr breit. Wut, Eifersucht, verletzter Stolz all dies formte sich zu einem großen Knäuel und sie hoffte inständig das man es ihr nicht anmerken mochte was in ihr vorging. Als wolle sie sich selbst quälen wanderte ihr Blick immer wieder zu den beiden. „steh auf und geh Chana“ dachte sie sich. Aber somit ihren Gefühlen durch diese Reaktion Ausdruck verleihen? Nein sie wollte sich diese Blöße nicht geben. Ihre Blicke musterten Sabrae. Zweiffellos eine hübsche Frau, doch scheinbar ganz anders als Chana. Sollte sie ihr die Schuld geben? Oder Arian? Nein, sie selbst war die schuldige, sie war geflüchtet ohne ein Wort des Abschiedes. Wahrscheinlich wusste diese Frau nicht einmal das Chana noch vor wenigen Monaten die Frau war die Arians Zärtlichkeiten genossen hatte. Es kam ihr ganz gelegen das ein Mitglied der Runde am Tisch eine bissige Bemerkung von ihr aufnahm und einen kleinen Streit mit ihr vom Zaune brach. So konnte sie wenigstens ein wenig von ihrem aufgestauten Frust loswerden, auch wenn dieser Kerl sie langweilte mit seinen halbherzigen Argumenten.Irgendwann ging sie. Chana’s Gemüt beruhigte sich ein wenig als ihre Augen nur noch Arian vor sich sitzen sahen. So saß sie eine ganze Weile da und bat ihn schliesslich zögernd um ein Wort unter vier Augen.

Er willigte ein und sie verliessen die Taverne und gingen ein paar Schritte Richtung Marktplatz. Sie wollte wissen was zwischen ihnen lag. Er erklärte ihr immer noch eine Freundin in ihr zu sehen, doch war er enttäuscht gewesen über die Art wie sie gegangen war. Ja dies war ihr bewusst, sowie ihr auch bewusst war , durch ihren Fortgang jegliche Hoffnung zerstört zu haben mehr als nur die heimliche Geliebte von ihm zu sein.Einen Moment schoss ihr der Gedanke durch den Kopf ihm alles zu erklären. Ihm vor allen Dingen zu gestehen das sie ein Kind von ihm erwartet hatte. Doch als er ihr sagte er wolle das Alte nicht neu aufrollen hielt sie es für besser zu schweigen. Wohlmöglich würde er sonst denken sie erzähle es ihm nur,um ihn zurück zu gewinnen. Aber wollte sie das nicht sogar? Ja…nein…sie wusste es nicht. Es gab nun Sabrae und wenn sie nicht die Frau an seiner Seite sein konnte, dann lieber immer noch eine Freundin in seinem Leben. Sie beliess es dabei, es war alles gesagt und alles was nicht ausgesprochen worden war hatte sie ja mit eigenen Augen gesehen. Als sie später in Minoc angekommen war fiel die Fassade die sie den Abend über gewahrt hatte und die Gefühle übermannten sie in Form von Tränen. Wie hatte sie den Abschiedsbrief an ihn noch beendet….“es hat nicht sollen sein“
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Alt 25.01.2005, 11:01
#20
Chana Boroda
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Langsam kehrte Chana nach all dem Gefühlschaos in der Vergangenheit wieder zur Normalität zurück. Zwar wurde ihr immer noch warm um das Herz wenn sie Arian sah, doch wichen die Gefühle des Schmerzes und der Eifersucht bei seinem Anblick. Aber verbannen konnte sie die Gedanken an die Zeit mit ihm dennoch nicht, so sehr sie sich auch bemühte gab es immer wieder Situationen in denen sie daran denken musste.

Es gab einige Herren die scheinbar Interesse an ihr bekundeten. Zuerst hatte sie jeden der auch nur versuchte ihr einen Hauch Aufmerksamkeit zu schenken abgewiesen. Doch glaubte sie das es auch nicht der richtige Weg sein konnte jeden der nett zu ihr sein wollte vor den Kopf zu stoßen. Einen gab es den sie näher an sich heran gelassen hatte. Sie mochte ihn sehr, er war höflich, schenkte ihr viel Aufmerksamkeit, machte ihr Komplimente. Sie fühlte sich geschmeichelt wie er sie umwarb und schließlich hatte sie es sogar zugelassen dass er sie küsste. Und just in dem Augenblick als seine Lippen die ihren berührten dachte sie an Arian. Noch heute verglich sie den ersten Kuss von Arian mit einem Blitz der sie damals durchfuhr. Während der Kuss den sie von ihrem Verehrer erhielt lediglich ein leichtes wohliges Kribbeln in ihr entfachte. Sie dachte darüber nach warum dies so war. Hing ihr Herz doch noch an Arian? Sie fühlte sich schlecht weil sie jeden Mann scheinbar mit ihm verglich. Doch was sie sich wünschte hatte ihr bisher noch niemand geben können.

Sie wollte den einen, der es schaffte sie mit einem Blick in seinen Bann zu ziehen. Jemanden der es schaffte ,durch eine flüchtige Berührung ein Feuerwerk der Gefühle in ihr auszulösen. Jemanden der sie umwarb und doch auf mysteriöse Art und Weise auf Distanz hielt. Jemanden der all das wieder entfachte, was scheinbar in ihr erloschen war als Arian als Geliebter aus ihrem Leben verschwunden war. Sie glaubte daran, dass alles vom ersten Augenblick an perfekt sein müsse. Aber gab es so etwas ein zweites Mal? Vielleicht gab es den perfekten ersten Augenblick nur einmal im Leben? Erwartete sie zuviel und stieß vielleicht jemanden vor dem Kopf der sich vielleicht noch als der Mann ihres Lebens entpuppen konnte? Sie zog sich einige Tage zurück und beschloss mit der Person darüber zu reden die ihr schon in so vielen Lebenslagen wichtige Ratschläge gegeben hatte. Kaum beschlossen verließ sie das Haus und machte sich auf um Tari zu besuchen….
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Alt 09.02.2005, 10:17
Alte Geschichten
#21
Chana Boroda
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Wieder sass sie an ihrem Arbeitstisch und brütete über einem ihrer Bücher. Chana war eigentlich nie ein Vorzeigebeispiel gewesen was Fleiß anging, doch seit einigen Monaten arbeitete sie emsig Tag und Nacht um ihre alchemistischen Kenntnisse voran zu treiben. Sie hatte Freude an der Arbeit und war von Stolz erfüllt wenn sie Fortschritte machte. Tari schien diese für Chana ungewöhnliche Arbeitswut anfangs kritisch zu beäugen doch freute sie sich mit der Zeit wohl darüber das es nicht nur eine vorübergehende Phase von Chana war und dankte ihr häufig für den Einsatz den sie dem Heilerhaus entgegen brachte. Sie hatte nicht nur Freude an der Arbeit gefunden, es lenkte sie zudem ab. Tagelang verliess sie oft ihr Haus in Minoc nicht bis sie dann irgendwann doch der Drang nach Geselligkeit nach Britain trieb.Sie hatte einige interessante Menschen kennen gelernt in den letzten Wochen, sei es die Schneiderin Silvara oder der Baron D'Elerano. Sie schmunzelte kurz bei dem Gedanken an ihn. Sie hatte sich vor einigen Wochen dabei ertappt wie sie sich einer gedanklichen Schwärmerei für ihn hingab. Doch hatte sie diesen Gedanken genau so schnell fort gewischt wie er erschienen war, ein Mann wie er hätte doch ohnehin niemals Interesse an einer gewöhnlichen Frau wie sie eine war.

So trieb das Verlangen nach Geselligkeit sie an jenem Abend zum Tala. Enttäuscht stellte sie fest das die Türen immer noch verschlossen waren und ging zu Ferran um noch ein paar Besorgungen zu machen. Als sie wieder hinaus trat stand sie unmittelbar vor ihm...keine Möglichkeit der Flucht und für einen Moment klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Dornan sah sie an und begrüsste sie mit einem eher flüchtig wirkenden Nicken ehe er sich zum Tala wendete. Chana dachte bei sich wie albern es doch sei nach so langer Zeit derart miteinander umzugehen ehe sie ihn begrüßte und ihm erklärte das er wohl beim Tala kein Glück haben werde. Er wendete sich um zu ihr und schließlich kamen sie langsam ins Gespräch. Sie redeten über dies uns jenes...alte gemeinsame Freunde, die Arbeit....und während des Gespräches umspielte immer häufiger das Lächeln sein Gesicht das sie früher so geliebt hatte. Nachdem sie sich eine ganze weile angeregt unterhielten beendete Dornan schliesslich die Unterhaltung und beteuerte lächelnd das es schön gewesen sei mit ihr zu reden. Dann ging er raschen Schrittes seine Weges. Chana blieb stehen und sah ihm nach. Völlig in Gedanken ging sie dann schliesslich zum Heilerhaus. Dort angekommen setzte sie sich an den Tisch und ließ das Gespräch mit Dornan noch einmal Revue passieren. Sie fühlte sich glücklich. Glücklich und zum ersten mal seit der Trennung von Dornan wirklich frei. Endlich schienen das Leid und der Schmerz der Vergangenheit vergessen und sie konnten wieder normal miteinander umgehen. Endlich konnte das Kapitel Vergangenheit ganz geschlossen werden und sie ruhigen gewissens ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen. Nein vielleicht mehr als das...vielleicht war es sogar an der Zeit ein vollkommen neues Buch zu schreiben
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Alt 09.02.2005, 11:10
und neue Kapitel
#22
Chana Boroda
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ein neues Kapitel...war zweifellos Brulmir in ihrem Leben. Es war nicht der magische Moment gewesen den sie erhofft hatte, irgendwann wandelten ihre Gefühle der Freundschaft zu ihm und wurden inniger, sie wußte nicht einmal ab wann dies der Fall gewesen ist. Aber es fühlte sich gut an. Sie genoß es mit ihm zusammen zu sein, genoß jede seiner Berührungen und wie er es schaffte sie immer wieder zum Lachen zu bringen. Ja sie war glücklich und endlich richtete sie ihr Augenmerk auf die Zukunft statt auf die Vergangenheit.

Doch plötzlich dachte sie an Andree. Sie wußte zwar inzwischen das er nicht der Mann für sie war ...doch er wußte noch nichts davon, Wochen waren vergangen seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie mußte mit ihm reden um nichts in der Welt wollte sie das er es von jemand anderem erfuhr. Später gab sie eine Nachricht bei Brennan an ihn ab in der Hoffnung das er sie bald erhalten würde. Zuwider waren ihr Gespräche wie dieses was ihr bevor stand aber sie mochte Andree sehr und er hatte ein offenes und ehrliches Wort ihrerseits verdient.

Wieder im Heilerhaus angekommen versuchte sie schliesslich sich wieder ihrer Arbeit widmen hoffte jedoch insgeheim das Brulmir zu Türe herein kommen würde um sie davon abzuhalten. Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte sie den Gedanken fort und widmete sich schliesslich ihren Studien
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Alt 22.02.2005, 09:39
#23
Chana Boroda
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Gut gelaunt saß sie im Tala. Tari hatte ihr gerade Alvels Bruder Natu vorgestellt. Insgeheim beobachtete Chana Natu und suchte Ähnlichkeiten zu Alvel die sie eigentlich auch recht schnell fand. Natu war ihr auf Anhieb symphatisch, sie schmunzelte beim Gedanken daran das dies bei Alvel damals nicht direkt der Fall gewesen ist.Ihre gute Laune übertrug sich scheinbar auch auf die kleine Faminia die sie im Arm hielt. Glucksend hielt das Kind Brulmir ein Stofftier hin und lachte jedes Mal laut auf wenn er dem Stofftier einen Ton entlockte in dem er auf den Bauch des Spielzeuges drückte.Chana nahm nur halbwegs wahr das Tari die Runde kurz verliess und beschäftigte sich weiter mit Faminia.

Wenig später öffnete jemand die Türe des Tala’s und wie immer wanderte Chana’s Blick unweigerlich dorthin. Tari stand in der Türe und neben ihr ein kleiner Junge. Ihr Herz raste beim Anblick des Knaben und sie drückte Brulmir die kleine Faminia in den Arm und sprang auf. Der Junge hatte Natu erblickt und freudig auf ihn zugelaufen. Langsam ging Chana auf ihn zu bis sie schliesslich hinter ihm stand.

„Levin“ sprach sie leise. Ihre Stimme erzitterte unter den Tränen die in ihre Augen schossen.Der Junge drehte sich um und sein Gesicht erhellte sich als er sie erkannte „chaaaanaaaa“ Sie ging in die Hocke und hielt ihre Arme weit auf in die Levin auch sogleich geflogen kam. Innig umarmte sie das Kind und konnte ihre Tränen nun nicht mehr im Zaume halten. So sehr hatte sie sich gewünscht Levin wieder zu sehen. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit seit sie ihn zuletzt sah. Unweigerlich dachte sie daran wie Tari ihr berichtet hatte das eine wildfremde Frau Levin bei ihr geradezu abgeliefert hatte und musterte Levin sogleich besorgt. Doch augenscheinlich hatte das Kind sich prächtig entwickelt. Er lebte ja schliesslich auch zur Zeit bei Tari und Alvel. „warum weint chana“ sprach Levin und schaute Chana mit fragendem Blick an. „es ist nur weil ich mich so freue Dich wieder zu sehen mein Schatz, manchmal weint man auch aus Freude“ sagte sie erklärend und wischte sich lächelnd die Tränen von den Wangen. Er war so groß geworden, legte geradezu wert darauf erwachsen zu wirken mit seinen gerademal 3 sommern. Wie lange hatte sie ihn nicht gesehen? Sie überlegte kurz und musste schmerzlich feststellen das es schon über ein Jahr her war. Seit ihrer Rückkehr nach Britain war ihr der Anblick Levins verwehrt geblieben.Um so glücklicher war sie das Kind endlich wieder in ihre Arme schliessen zu dürfen. Sie nahm wieder Platz und Levin kraxelte sogleich auf ihren Schoß. Sie genoss es wie er sich an sie kuschelte und hielt ihn fest umarmt als wolle sie ihn nicht mehr her geben. Nein am liebsten würde sie das auch nicht, der Gedanke daran wie dieses Kind ein Leben an der Seite eines Ehrlosen fristen musste brach ihr das Herz. Sie wischte die Gedanken fort und erfreute sich an Levin’s Anwesenheit. Den Rest des Abends wich er immer nur kurz von Chana’s Seite und suchte immer wieder ihre Nähe. Chana genoss dies sichtlich. Ja sie liebte dieses Kind, als wäre es ihr eigenes. Später am Abend gingen sie gemeinsam nach Minoc. Brulmir immer noch mit der kleinen Faminia im Arm und Chana mit Levin an der Hand der diese umklammerte als befürchtete er Chana verlieren zu können.. Tari und Brulmir legten die Zwillinge schlafen während Chana mit Levin in der Stube stand der noch immer ihre Hand hielt. „Darf ich Dir die Chana jetzt entführen junger Mann“ fragte Brulmir Levin. Levin blickte Brulmir mit großen Augen an ehe er energisch den Kopf schüttelte und Chana’s Hand noch fester als zuvor umklammerte. Erst nachdem Chana dem jungen versprach ihn am nächsten Tage zu besuchen gab er zögernd ihre Hand frei und verabschiedete sich von ihr.

Den Rest des Abends genoss Chana die Zweisamkeit mit Brulmir. Er fragte nach den Eltern von Levin und schweren Herzens berichtete Chana ihm von Narissa und schliesslich auch von Secmanys. Wie er früher war…zu was er sich entwickelt hatte….

Die Nacht war schon vorangeschritten als sich beide nach Minoc begaben. Chana liess sich auf ihr Bett fallen und wurde von der Müdigkeit übermannt. Die letzen acht Tage hatte sie wenig geschlafen während ihrer Studienreise. So lag sie nach wenigen augenblicken schlummernd auf ihrem Bett. Doch ein langer tiefer Schlaf war ihr nicht vergönnt. Nach wenigen Stunden schlug sie die Augen auf und blickte in die Dunkelheit. Sie blickte neben sich und lächelte unweigerlich als sie den schlafenden Brulmir ansah. Ihre Gedanken wanderten wieder zu Levin und schliesslich zu Sec. Bis heute begriff sie nicht wie ein Mensch sich so verändern konnte. Er war einst einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben gewesen. Damals verbrachte sie fast mehr Zeit mit Sec und Levin als mit ihrem Verlobten Dornan. Und heute…..sie schnaubte kurz auf. Verachtung, nichts als Verachtung und ja…Hass sogar dieses Gefühl stieg in ihr auf beim Gedanken an Sec. Ihr Magen drehte sich um als sie daran dachte das dieser Mann ihr einst seine Liebe gestanden hatte. Man musste doch irgendwie verhindern das Levin gezwungen war bei Sec aufzuwachsen. Sie seufzte kurz und kuschelte sich an Brulmir der instinktiv im schlaf den Arm um sie legte. Mit einem letzten Gedanken an Levin schlummerte sie schliesslich wieder ein…..
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Alt 23.02.2005, 15:13
#24
Chana Boroda
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Wieder schlug Chana mitten in der Nacht die Augen auf. Es dauerte einen Augenblick bis sie realisierte wo sie war und der Rest des Traumes den sie gerade durchlebt hatte wie ein Schatten in die Dunkelheit entfloh. Ihr Traum hatte sie in die Vergangenheit mitgerissen. Eine Vergangenheit die sie versuchte zu verdrängen und über die sie nur sehr selten sprach….



Es war ein milder Frühlingstag im Libani des Jahres 1271. Chana wanderte nach Hause in der Hand einen Strauß voll bunter gepflückter Frühlingsblumen den sie ihrer Mutter Sulana schenken wollte. Sie öffnete die Türe und trat in die Stube. Ihre Mutter saß am Tisch und blickte mit ernst wirkender Miene aus dem Fenster. Chana rief fröhlich „ich bin wieder da“ und eilte zum Tisch und überreichte ihrer Mutter stolz den Strauß Blumen. Sulana wandte den Blick von Fenster und lächelte matt als sie Chana den Blumenstrauß abnahm. „danke mein Kind, setz Dich schon einmal hin während ich die Blumen versorge ich muss etwas mit Dir besprechen“ Mit verdutzter Miene schaute Chana Sulana nach und beobachtete wie sie die Blumen in einen Krug Wasser stellte. Schließlich kam sie zurück zum Tisch, setzte sich Chana gegenüber und blickte sie mit gequältem Gesichtsausdruck an. „was ist denn los Mama, geht es dir nicht gut?“ fragte Chana besorgt. Sulana schüttelte den Kopf und begann heiser zu sprechen. „Chana ich bin eine alte Frau und ich spüre das meine Zeit bald kommt“ Chana öffnete den Mund um etwas zu sagen schloss ihn jedoch gleich wieder als Sulana ihr ein Zeichen gab zu schweigen. „Bevor ich gehe mein Kind muss ich Dir etwas Wichtiges sagen. Lange habe ich überlegt ob ich es Dir sage, doch Du hast ein Recht darauf zu erfahren wer Du bist. Du bist ein schlaues und aufgewecktes Kind und vielleicht hast Du Dich selbst schon einmal insgeheim gefragt wie es sein kann das Deine Mutter so alt ist wie die Großmütter deiner gleichaltrigen Freunde.“ Sichtlich nervös rieb Sulana sich die Hände und atmete tief ein ehe sie wieder begann zu sprechen „Chana Du bist nicht meinem Leib entsprungen. Ich nahm Dich zu mir als du nur wenige Tage alt warst und habe Dich seither aufgezogen. Ich liebe Dich und für mich bist du meine Tochter aber es ist nun an der Zeit das Du erfährst wer Deine Eltern sind.“ Chana saß fassungslos am Tisch. Sie begriff nicht recht was Sulana sagte.

Zehn Sommer war sie alt und hatte immer geglaubt das die Frau die ihr gegenüber saß ihre Mutter sei. Nein, nie hatte sie einen Gedanken daran verschwendet das ihre Mutter schon recht alt war, nie irgendwelche Zweifel gehabt. Sulana kämpfte mit den Tränen versuchte jedoch die Fassung zu wahren und sprach schließlich weiter „Deine Mutter heißt Nandira und ist die Ehefrau Deines Vaters Varkan Boroda. Vor zehn Sommern war es eine sehr schwere Zeit für Deine Eltern. Deine Mutter fand keine Anstellung in ihrem Beruf als Köchin und Dein Vater Varkan konnte als arkaner Schüler kaum für sich und seine Frau sorgen. Manchmal aßen sie tagelang an einem Laib Brot weil nicht genug Gold vorhanden war für eine anständige Mahlzeit. Es war im Rado des Jahres 1261 als ein Heiler deiner Mutter verkündete dass sie Dich unter dem Herzen trug. Als sie heim kam berichtete sie Deinem Vater von der eigentlich frohen Kund. Doch Varkan nahm die Nachricht dass er Vater wurde nicht so auf wie Deine Mutter es sich gewünscht hatte. Wortlos stand er auf, knallte die Türe hinter sich zu und verschwand für zwei Tage und Nächte. Deine Mutter war außer sich vor Sorge als er schließlich am dritten Tage wieder heimkehrte. Er stellte Nandira vor eine schwierige Wahl. Er sah sich nicht im Stande noch eine dritte Person zu ernähren wo schon viel zu wenig für zwei Personen vorhanden war. Entweder sollte Nandira ihr Kind nach der Geburt weg geben, oder er würde die Familie verlassen. Chana saß fassungslos da und versuchte zu verarbeiten was Sulana ihr da sagte. Wie ein Knüppel rasselten die Worte ihrer Mutter auf sie nieder und bohrten sich in ihre kindliche Seele. Sulana machte eine kurze Pause und sah aus dem Fenster. Nach einer Weile sah sie die sichtlich verwirrte Chana an und sprach weiter „deine Mutter war fassungslos über das was Dein Vater von ihr verlangte und erbat sich etwas Bedenkzeit die er ihr gewährte. Ich kannte Deine Eltern gut und so kam der Tag als Nandira zu mir kam um mich um Rat zu fragen. Die Vorstellung Dich fort zu geben brach Deiner Mutter das Herz doch sie kam schließlich zu dem Entschluss das es wohl das beste für Dich sei wenn sich jemand anders um Dich kümmerte als bei Eltern zu leben die nicht in der Lage waren für das täglich Brot auf dem Tisch zu sorgen. Ich habe Deiner Mutter angeboten mich um Dich zu kümmern bis die beiden in der Lage seien selbst für ihr Kind zu sorgen.


Chana wälzte sich im Schlaf von einer Seite auf die andere. Das Bild wie sie als Kind vor Sulana saß verblasste und verschwand schließlich ganz….Schwarz…sekundenlang nur schwarz eh sich ein neues Bild hinter einem blassen Schleier aufbaute….


Chana stand dort mit einem kleinen Blumenstrauß in der Hand. Das weiße Kleid das sie sonst nur zu Festtagen trug wehte ihr verspielt um die Beine. Das rote Haar das ihr sonst widerspenstig ins Gesicht fiel war zu einem akkuraten Zopf gebunden. Jemand ergriff grob ihre Hand und zog sie fort „Komm jetzt endlich wir haben nicht den ganzen Tag Zeit hier sinnlos rum zu stehen“ sprach die Frau die sie fort zerrte. Chana ließ sich widerwillig mitzerren und blickte zurück…zurück auf das Grab von Sulana, ihrer Mutter. Sie war wenige Monate nachdem sie ihr offenbart hatte nicht ihre leibliche Mutter zu sein von Chana gegangen. Tränen liefen dem Kind über die Wangen als sie von dem Grab weggezerrt wurde. Sulana’s letzter Wunsch war es gewesen das Chana bei der Nachbarsfamilie aufwuchs. Chana konnte nicht verstehen warum Sulana dies wollte. Ausgerechnet die Familie Alvirin. Überall wäre Chana lieber gewesen als bei ihnen. Carume ihre Stiefmutter war eine strenge verbitterte Frau und ihren Sohn Tiram hasste Chana, ständig lief er um sie herum und zog sie auf, hielt ihr ein Beinchen oder riss ihr am Haar. Lediglich den Familienvater Ihal mochte Chana, doch den bekam sie kaum zu Gesicht da er ständig bis in die späten Abendstunden arbeitete. Bei den Alvirin’s angekommen riss sich Chana von Carume’s Hand los und lief in die kleine Kammer die für die nächsten Jahre ihres Lebens ihr Heim sein würde. Sie knallte die Türe hinter sich zu und warf sich weinend auf das Bett. Sie vermisste Sulana…sie wollte nicht hier bleiben…nicht bei denen. Die Türe wurde aufgerissen und Tiram kam in das Zimmer gelaufen. „na heulst du schon wieder? War doch nur ne alte verwirrte Schachtel, sei doch froh das die tot ist“ sprach er hämisch grinsend. Wutentbrannt hob Chana den Kopf aus dem Kissen und schrie Tiram an „Raus, raus, lass mich in Ruhe verschwinde“.

Von da an fristete Chana ein einsames Leben bei ihrer Stieffamilie. Carume verlangte das sie sich um den Haushalt kümmerte und ständig war sie den Sticheleien ihres Stiefbruders ausgesetzt. Nach und nach hatte sie einiges über ihre richtige Familie erfahren. Nur hätte sie sich gewünscht dass man es ihr anders mitgeteilt hätte als es ihr immer wieder mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen vorzuwerfen. Sulana war ihre Großmutter gewesen. Sie wusste nicht warum sie ihr verschwiegen hatte das sie die Mutter ihres Vaters Varkan gewesen war. Ein Jahr nachdem Nandira Chana zu ihrer Großmutter gegeben hatte ging es Nandira und Varkan wieder gut. Nandira hatte eine Anstellung gefunden und seither waren die Boroda’s recht wohlhabend. Kurz darauf kündigte sich Nachwuchs an und ihre Schwester wurde geboren. Sulana verlangte von Nandira und Varkan sich nun auch um ihre Tochter Chana zu kümmern doch sie wollten ihre Tochter nicht wieder bei sich aufnehmen. Sulana brach darauf hin mit ihrem Sohn und dessen Ehefrau die in eine andere Stadt auswanderten und zog Chana liebevoll bis zu ihrem Tode auf. Immer wieder stichelte Tiram bei Chana „du warst Deinen Eltern nicht gut genug, aber sieh Dich nur an…das ist ja verständlich“ Ihre Stiefmutter war nicht besser auch sie ließ immer wieder spitze Bemerkungen fallen wenn Chana wie so oft etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit erledigte. Sie wusste dass sie zwei leibliche Schwestern hatte, aber das kümmerte sie nicht weiter. Wenn ihre richtige Familie kein Interesse an ihr hatte, dann hatte sie auch keines an ihnen. Sie hatte Geschwister, Geschwister im Geiste. Ihre beiden Freundinnen Marill und Tari mit denen sie schon seit frühesten Kindertagen zusammen gespielt hatte waren ihre Familie. Sie liebte es mit den beiden ihre Zeit zu verbringen und gemeinsame Streiche auszuhecken. Sie war glücklich in Gegenwart der beiden und durfte sein was sie war…ein junges Mädchen. Verhasst war ihr die Dämmerung wenn sie hörte wie ihre Stiefmutter mit kreischender Stimme nach ihr rief dass sie heim kam. Sie wuchs zu einer jungen Frau heran und verbrachte immer noch viel Zeit mit Tari und Marill. Sobald der Abend gekommen war zog sie sich in ihr Zimmer zurück und verschlang Bücher über die arkanen Künste die Tari ihr ausgeliehen hatte. Es ließ sich nicht lang vor Carume verbergen das sie die Begabung ihres Vaters geerbt hatte und fortan nannte man sie nur noch die Hexe „Wage es Dich davon hier Gebrauch zu machen „drohte ihr Carume.

Die Jahre vergingen und mit den unterschiedlichen Interessen zogen sich Tari und Marill zurück, immer noch verbrachten sie Zeit zu dritt doch viel viel weniger als es früher der Fall gewesen war. Dann kam der Tag an dem Tari fort ging. Chana wanderte am Nachmittag zu der Wiese mit der großen Eiche. Unter diesem Baum traf sie sich seit Kindertagen mit Marill und Tari. Schon von weitem sah sie Marill dort sitzen und lief freudig auf sie zu. Als sie näher kam sah sie das Marill weinte. Sie ließ sich neben ihrer Freundin ins Gras fallen und fragte sie besorgt was passiert sei. Marill hielt ihr wortlos einen Brief hin. Es war eine Nachricht von Tari. Tari hatte Fearlan verlassen. Ihr Verlobter Malias, hatte versucht sich ihr unsittlich zu nähern und bei dem Versuch ihn daran zu hindern hatte Tari wohl mittels Magie das Heu der Scheune in der sie sich befanden in Brand gesetzt. Marill erklärte Chana schliesslich unter Tränen das Tari nun im ganzen Ort als Hexe beschimpft wurde und ihre Zieheltern ausser sich waren das Tari fortgelaufen war. Es brach Chana das Herz das Tari fort war, es war als würde ein Teil von ihr selbst fehlen. Einige einsame Wochen vergingen. Marill zog sich zurück, sie hatte kaum noch Zeit, vergrub sich den ganzen Tag in irgendwelchen Kochbüchern. Zwei Monate nachdem Tari fort gegangen war verließ auch Marill die Stadt, sie wollte Tari nach Britain folgen. Chana fühlte sich einsamer denn je und als sie eines Nachts wieder wach in ihrem Bett lag und nachdachte fasste sie einen Entschluss. Sie stand auf ging zu ihrem Schrank und zog eine Tasche hervor. Eilig packte sie ihr weniges Hab und Gut und setzte sich dann an den Tisch und schrieb eilig ein paar Zeilen auf ein Stück Pergament

Carume und Ihal,
Ich danke Euch für die Mahlzeiten und die Schlafgelegenheit die ihr mir all die Jahre über geboten habt.
Ich gehe fort, ich denke ihr werdet sicher ein neues Hausmädchen finden.

Chana


Im Morgengrauen legte sie das Stück Pergament auf den Tisch und schlich sich aus dem Haus und lief so schnell ihre Beine sie trugen zum Hafen. „Auf nach Britain“ flüsterte sie lächelnd und voller Hoffnung als sie das Schiff betrat…..
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Alt 25.02.2005, 14:15
#25
Chana Boroda
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Gut gelaunt saß sie neben Brulmir in dessen Haus und beide neckten sich als die Erde kaum merklich bebte und der Kelch auf dem Tisch zu tanzen begann. Chana richtete ihren Blick auf den Tisch und runzelte leicht die Stirn „was war das“ fragte sie Brulmir sichtlich verwirrt. Lächelnd und in beruhigendem Tonfall erklärte er ihr dass dies ein leichtes Beben gewesen sei und es in dieser Gegend häufiger vorkam.

„wie findest du Minoc da geschieht so etwas nicht“ flachste sie noch, doch kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, bebte die Erde begleitet von einem furchterregenden Grollen. Das Bücherregal an der Wand fiel mit lautem Krachen zu Boden, stieß eine Kohlenpfanne um und fing sofort Feuer. Ängstlich kreischend sprang Chana vom Stuhl und wich zurück. Brulmir war bereits zu dem Regal geeilt und versuchte das Feuer mit Hilfe seines Umhanges zu ersticken. Sie stand in der Mitte des Raumes und beobachtete die Szenerie. Vor keinem Element hatte sie mehr Respekt als vor dem Feuer, sie stand erstarrt dort, nicht in der Lage sich zu bewegen und blickte erschrocken in die Flammen. Brulmir’s Versuche das Feuer einzudämmen waren erfolglos, der Umhang fing rasch Flammen die auf den Vorhang des Fensters übergriffen. „daaaa“ kreischte sie nur fassungslos und deutete auf den Vorhang zu dem Brulmir mit dem Rücken gewand stand. Flüchtend vor den wachsenden Flammen wich sie weiter zurück und kauerte sich neben dem Kamin. Sichtlich ratlos huschte Brulmir zwischen den züngelnden Flammen umher und hielt sie dann schließlich an rasch das Haus zu verlassen. Starr vor Angst stand sie dort am Kamin und blickte in das Flammenmeer welches sich immer rascher ausbreitete. Schließlich hechtete er auf sie zu und zog sie an der Hand aus dem Haus. Zitternd vor Angst und Kälte stand sie vor dem Haus und warf sich rasch ihre Robe über. Ihr Pferd scharrte nervös mit den Hufen und die Augen verrieten die Angst des Tieres. Dichter Rauch bildete sich im Inneren des Hauses und zwängte sich durch jede offene Ritze des Gebäudes. Sie versuchte ihr Pferd zu beruhigen was ihr aufgrund der eigenen Aufregung schwer fiel und führte es an den Zügeln fort vom Haus.

Brulmir lief immer wieder nervös umher um Wasser zu holen und sie schaute ihm mit besorgtem Blick hinterher. Unter einem lauten Knall barsten die Fenster und die Flammen suchten sich ihren Weg. Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte entsetzt zu dem Inferno. Brulmir….wo war er? Sie näherte sich wieder dem Haus und hielt sich die Hand den beißenden Rauch abwehrend vor Mund und Nase. Flammen…überall diese furchtbaren meterhohen Flammen und dichter schwarzer Rauch. Sie versuchte durch die Flammen hindurch ihren Liebsten zu entdecken doch sie konnte ihn nirgends ausmachen. Panik breitete sich in ihr aus. „Komm da raus“ schrie sie den Flammen entgegen während ihr Tränen der Angst über die Wangen liefen. Endlich erspähte sie die Silhouette von Brulmir und atmete etwas auf. „ich muss versuchen das wichtigste zu retten“ rief er ihr zu. Scheinbar hatte er innerlich den Kampf gegen die Feuerfront aufgegeben und war nur noch auf ein wenig Hab und Gut bedacht. Nein, nein es ist zu gefährlich bleib hier…gerade als sie diesen Gedanken laut äußern wollte fingen die Eingangstüren Feuer. Erschrocken lief sie einige Meter zurück und kauerte sich zwischen ihrem und Brulmir`s Pferd auf den Boden. Panisch tänzelten die kräftigen Tiere umher und Chana flüchtete rasch zur Seite um nicht von den Hufen getroffen zu werden. Immer wieder wanderte ihr Blick zum Haus welches nun lichterloh in Flammen stand. Starr vor Angst sah sie in das Flammenmeer und hoffte inständig das Brulmir endlich das Haus verlassen würde. Was wenn er ohnmächtig geworden ist…vielleicht ringt er gerade mit dem Tode darin. Dieser Gedanke brachte sie nun vollends zur Hysterie. Das durfte nicht geschehen, diese Flammen durften ihr nicht das Liebste nehmen. Ein kurzes Stossgebet zu Alwyzz murmelnd lief sie auf das Haus zu riss das Gartentor auf als Brulmir ihr entgegen gelaufen kam. Beißend stieg der Rauch in Nase und Augen welches einen heftigen Hustenanfall und tränende Augen zur Folge hatte.

Erleichtert blickte sie Brulmir an der augenscheinlich unverletzt war. Die Flammen schienen sich ihm geradezu hinterher zu züngeln worauf sich beide in eine sichere Entfernung zum Haus flüchteten und ins Gras fallen ließen. Sie wusste nicht wie lange sie dort saßen. Immer noch ängstlich zitternd hatte sie sich an den völlig niedergeschlagenen Brulmir geklammert und aus sicherer Distanz mit Entsetzen beobachtet wie das Flammen gierig das Haus verschlangen bis irgendwann nur noch ein Berg verkohlten Holzes übrig blieb. Leise zischte es aus allen Ecken des Hauses…oder was davon noch übrig war…graue Rauchschwaden schlängelten sich empor. Es war ein gespenstiger Anblick als die Flammen erloschen waren. Langsam folgte Chana Brulmir in die Ruine…als Haus konnte man es nicht mehr bezeichnen. Als sie den noch heiß schwelenden Boden betrat sprang sie leicht auf und bemerkte erst jetzt dass sie keine Stiefel trug und barfuss war. Rasch hüpfte sie wieder hinaus in den Garten und schien leicht irritiert über ihr fehlendes Schuhwerk. Dann erinnerte sie sich wie sie es sich vor Beginn der Tragödie bei Brulmir gemütlich gemacht und ihre Stiefel ausgezogen hatte. In ihrer Panik war sie die ganze Zeit barfuss umher gelaufen ohne es bemerkt zu haben. Was das Feuer zurückgelassen hatte war ein Trümmerfeld. Niedergeschlagen verließen die beiden schließlich den Ort des Geschehens und gingen nach Minoc. Chana war nur noch müde, geschockt, niedergeschlagen und doch erleichtert dass ihnen beiden nichts zugestoßen war. Sie litt mit Brulmir ,es zermürbte ihn das fast sein gesamtes Hab und Gut den Flammen zum Opfer gefallen war. Sie versuchte so gut sie konnte eine Stütze für ihn zu sein. Erschöpft begaben sie beide zur Ruhe und Chana fiel ihn einen unruhigen Schlaf gespickt mit einem Traum aus lodernden Flammen…
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